Attribut: Beschreibungstext1

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A
No. 1.b. Der Durchschnitt eines kleinen Fichtenastes,  +, No. 1.a. Ein kleiner Holzspahn, der Länge nach geschnitten.  +, No. 2. Derselbe im Ganzen vergrössert.  +,
Grosser Feuer-Ausbruch im Jahre 1794.  +, Unter den noch jetzt brennenden drey feuerspeyenden Bergen in Europa ist der Vesuv bey Neapel der wüthendste und gefährlichste für das umliegende Land. Er vergrub nicht allein schon zu Zeiten der alten Römer mehrere Orte, und unter andern die beyden Städte Herkulanum und Pompeja, unter seiner glühenden Asche, sondern verwüstet auch anjezt noch oft durch seine Feuer-Aschen- und Lava-Ausbrüche die ganze schöne Gegend um sich her. Er hat zwey Gipfel, nemlich, den eigentlicben Vesuv, auf dessen oberstem Kegel der jetzige Crater, oder die brennende Mündung des Vulkans ist; und zweitens die linker Hand liegende Somma, welche durch ein kleines Thal vom Vesuv geschieden ist, und jetzt keine brennende Mündung hat.  +, Der Vesuv, dessen Merkwürdigkeiten wir hier auf etlichen Tafeln kennen lernen, hat in den neuern Zeiten mehr und heftigere Ausbrüche als sonst. Einer der neuesten und schrecklichsten war der im Iahre 1794 am 15ten Juny, dessen Anblick bey Nacht gegenwärtige Tafel zeigt. Er ist hier abgebildet, wie man ihn von Neapel aus welches 4 Meilen entfernt liegt, von dem Hafendamme über den Meerbusen, ohne Gefahr sah.  +,
Lava- und Aschen-Ausbrüche desselben.  +, No. 1. Grosser Lava-Ausbruch im Jahre 1760.  +, Diese Abbildung zeigt einen grossen Lava-Ausbruch des Vesuvs im Jahr 1760 am Fusse des Berges. Unter Lava versteht man das grobe Gemengsel von Mineralien, nemlich Steinen, Erdarten, Schwefelkiesen, Eisen-Erzen u dergl. welches durch die innere Gluth des Berges geschmolzen durch irgend eine Oeffnung des Vesuvs ausbricht, und sich wie ein glühender dicker Brey, in einem breiten Strome, langsam fortwälzt und alles was es auf seinem Wege antrifft schrecklich verheeret. Diesen Lavaströmen kann man blos durch die Flucht entgehen, entgegen zu setzen ist ihnen aber nichts; denn sie füllen die tiefsten Gruben aus, werfen Mauern und Häuser um, und vernichten sie durch ihre Gluth. Sie bleiben oft Jahre lang glühend, ob gleich ihre äussere Rinde ganz erkaltet scheint. Ein solcher Lavastrom giebt des Nachts einen fürchterlich prächtigen Anblick bey seinem Ausbruche, denn er bildet oft ein ganzes Feuer-Meer, Feuer-Cascaden und dergleichen. Nach langer Zeit giebt die Lava, wenn sie ganz verwittert und wieder urbar gemacht ist, einen guten Pflanzen-Boden.  +,
Ansicht seiner Mündung.  +, No. 1. Das Innere des Craters im Iahre 1751.  +, Nach dem Ausbruche des Vesuvs im Iahre 1751 änderte sich der Gipfel desselben auf eine merkwürdige Art. Sein Crater wurde fast ganz mit ausgeworfenen verbrannten Steinen, Asche und dergleichen Materialien ausgefüllt, in der Mitte aber blieb ein Loch, aus welchem fortwährend Rauch, Feuer, Asche und Bimsteine hervorbrachen, und nach und nach im Crater selbst um diese Mündung einen kleinen Berg bildeten, aus welchem auch ein kleiner Lava Bach kam, und um diesen Hügel herum floss. Nun konnte man sicher in den sonst so schrecklichen Feuer-Schlund selbst hinein und rund um den kleinen Hügel herum gehen, und Alles in der Nähe betrachten.  +,
No. 1. Plan des Bergs Vesuv.  +, No. 2. Plan von Torre del Greco.  +, Torre del Greco welche am Fusse des Vesuvs und hart am Meere liegt wurde bey dem letzten grossen Ausbruche des Vesuvs i. J. 1794 durch einen Lavastrom gröstentheils verheert. Man sieht auf dem oberen Plane No. 1. wie dieser brennende Lavastrom an der Seite des Berges ausgebrochen und herabgeflossen ist, auf dem untern Plane aber, an seiner schrecklichen schwarzen Bahn wie er sich glühend durch die Stadt fortwälzte, und endlich in das Meer ergoss, welches ihm Grenzen setzte. Ein Theil der Stadt blieb stehen, und es wird nicht lange dauern so sind wieder neue Häusser auf denselben Lava Grund aufgebauet. So vertraut ist der verwegne Mensch mit den grössten Gefahren, und so wenig schreckt ihn ein erlittener Verlust ab, Eins und dasselbe noch einmal zu wagen.  +,
Die Wasserhosen und Wirbelwinde sind Natur-Erscheinungen, welche man sowohl auf dem Meere als auf dem festen Lande zuweilen beobachtet. Sie sind meistentheils von einem heftigen Gewitter begleitet, und verursachen auf dem Lande die verheerenden Wolkenbrüche; denn das ganze Wasser der zusammengedrängten und verdichteten Wolke stürzt, sobald sich die Wasserhose durch einen Blitz auflöst und zerreisst, auf einmal herab, und überschwemmt Alles.  +, Naturforscher geben, mit sehr wahrscheinlichen Gründen, die Electricität als die Grund-Ursach der Wasserhosen, die durch Wirbelwinde entstehen, an, und leiten ihre Entstehung von einer mit Electricität überladenen Wolke und der gegenseitigen Anziehung zwischen ihr und dem Erdboden oder der See her. Man beobachtet nemlich immer vor der Entstehung einer Wasserhose, dass sich eine dicke finstre, dunkelschwarz-blau oder kupferfarbig aussehende Wolke tief zur Erde oder über die Oberfläche des Meeres herabsenkt, und dass aus derselben Wolken-Säcke, wie in Fig. 1. bey b. herabhängen, die in beständiger schleudern der Bewegung sind, und endlich, wie bey Fig. 1.c. oder Fig. 2. d. u. e. die Erde oder das Wasser erreichen, fortziehen und Alles mit schrecklicher Gewalt in ihren Wirbel hinreissen. Zu gleicher Zeit erhebt sich auf dem Meere, aus dem Puncte wo der Wolkenzipfel dasselbe berührt, oder noch frey über demselben schwebt, eine hohe Wassersäule, welche sich oben in Schaum und Dunst auflöset, das Wasser weit umherschleudert, und überhaupt die sonderbarsten Gestalten annimmt. Man hört dabey ein Fürchterliches Brausen und Rasseln in der Luft. Ueberhaupt gehören diese Orkane zu den schrecklichsten Natur-Erscheinungen; und besonders werden die Küsten der West- und Ostindischen Inseln häufig durch dieselben verwüstet. Die hier in Fig. 1. u. 2. abgebildeten Erscheinungen von grossen Wasserhosen auf dem Meere beobachtete ein französischer Naturforscher, Herr Michaud, auf dem mittelländischen Meere an der Küste von Nizza im Januar 1789, und sie haben daher das Verdienst, ein treues Bild der Natur darzustellen.  +
No. 1. Der Huth-Affe. (Simia Sinica.)  +, Nicht China, sondern eigentlich Bengalen und die Insel Ceylon sind das Vaterland des zierlichen Huth-Affen, der von daher auch häuffig nach Europa gebracht wird, und wegen seiner Artigkeit und Gelehrigkeit sehr beliebt ist. Er ist ohngefähr 12 Zoll lang, sein Schwanz aber länger als der Leib; von Farbe auf dem Rücken, den Armen und Schenckeln rostfarben braun, Kehle, Brust und Bauch aber weissgrau. Auf dem Kopfe hat er einen Büschel Haare, der ihm wie ein zirkelrunder, platter Huth den Scheitel bedeckt, und davon er seinen Nahmen hat. Seine Nahrung besteht vorzüglich in Früchten, süssen Wurzeln und Reis.  +, No. 2. Der Buschschwanz-Affe. (Simia trepida.)  +,
== Pflanzen. LXIV. B. III. No. 57. == === MERKWÜRDIGE PFLANZEN. === ==== No. 1. Der Butter-Baum. ==== Der ''Butterbaum'' wächst im Innern von Afrika, vorzüglich um die Gegend des Nigerflusses, und heisst in der Landes-Sprache ''Schib''. Er wurde erst vor Kurzem durch den Englischen Reisenden [https://www.wikidata.org/wiki/Q219086 ''Mungo Park''] in Europa bekannt, und abgebildet. Er wird nicht sehr gross, hat eine gegitterte schwammige Schale, und an den Spizen seiner Zweige steht ein Büschel langer, schmaler, vorn abgerundeter, und fast zungenförmiger Blätter. Er trägt eine kleine Nuss, davon ''Fig. a.'' und ''b.'' die Abbildung zeigt, fast von der Grösse und Form einer Olive, deren Kern, wenn er au [sic] der Sonne getrocknet und hernach in Wasser ausgekocht wird, die Butter giebt. Diese Pflanzen-Butter ist überaus wohlschmeckend, und besser als Küh-Butter, hält sich über ein Jahr lang gut, und macht für das innere Afrika einen wichtigen Handels Artickel. ==== No. 2. Der Beenuss-Baum. (Guilandia moringa.) ==== Der ''Beennuss-Baum'' wächst vorzüglich in Ägypten, Syrien, Arabien, Aethiopien und auf der Insel Ceylan. Er wird ziemlich gross, oft bis 30 Fuss hoch, hat doppelt gefiederte Blätter an seinen reichbelaubten Zweigen, und blühet gelb in sehr grossen Büscheln. Nach der Blüthe entstehen fast anderthalb Fuss lange braune Samen-Schoten ''(Fig. c.)'' worinn die dreyeckigten geflügelten Samenkerne oder die Beennüsse ''(Fig. d. e.)'' liegen. Sie sind fast so gross wie unsere Haselnüsse, und diese geben, wenn man sie ausgepreist, das in den Apotheken sehr wohl bekannte, und gebrauchte, ganz weisse geschmack- und geruchlose Beenöl, welches vorzüglich zu wohlriechenden Pommaden und Salben angewendet wird, und als ein Handels Artickel aus der Levante kommt.  +
No. 1. Der Schimpanse. (Slmia troglodytes)  +, Unter allen Affen-Arten kommt der Schimpanse, sowohl an Grösse und äusserer Gestalt, als auch in seinen Sitten dem Menschen am nächsten. Er lebt im Innern von Afrika, wird bis 5 Fuss gross, hat einen starken muskulösen Körper, und ein ziemlich menschenähnliches Gesicht, welches so wie die Vorderhände und Füsse nackt, und nicht behaart ist. Er hat gewöhnlich schwärzliches oder dunkelgraues Haar; nur die Brust, Schenkel, Knie und der Bauch sind weniger behaart, und fallen ins Fleischfarbene. Der Schimpanse heisst auch sonst noch der Afrikanische Waldmensch, der Pongo, Joko, Barris u.s.w. und eben von ihm kommen die Fabeln her, die man sonst von wilden Waldmenschen hatte, und glaubte. Erst vor Kurzem haben wir richtigere Abbildungen sowohl von ihm, als von dem Orang-Outang erhalten. Der Schimpanse ist sehr stark und kühn, so dass er nicht allein mit Menschen, sondern auch sogar mit Elephanten kämpft. Er lässt sich jung eingefangen zähmen, lernt allerley Hausarbeiten, und ahmt den Menschen fast in allen Verrichtungen nach.  +, No. 2. Der Orang-Outang. (Simia Satyrus)  +,
No. 1. Charte von einem Theile des St. Petersberges.  +, Diese kleine Charte zeigt uns die Lage der berühmten Höhlen. Sie haben zwey Eingänge, einen grossen und einen kleinen aus dem Thale worinn die Jaar fliesset. Der grosse ist fast unter den äussersten Werken der Fortresse; der kleine nicht weit davon. Oben auf der geraden Fläche des Berges ist ein runder Schacht, 55 Fuss im Durchmesser weit, welcher bis hinab in die Höhle geht, und durch eine Mine entstanden ist, welche die Oesterreichische Besatzung springen liess, als die Franzosen im jetzigen Kriege Mastricht belagerten. Zur rechten Seite an der steilen Wand des Berges fliesst die Maas.  +, No. 2. Der grosse Eingang der Höhlen.  +,
No. 1. Ansicht der innern Säulengänge.  +, No. 2. Ein versteinerter Crocodil-Kopf aus der Höhle.  +, Im Jahr 1770 entdeckten die Arbeiter welche in der Höhle Steine brachen, in dem Felsen einen grossen versteinerten Fischkopf, und meldeten ihren Fund dem Doct. Hoffmann in Mastricht, der als Naturforscher ihn bald für den Kopf eines grossen Crocodils erkannte, und mit grosser Vorsicht herausarbeiten liess. Wir sehen hier, wie eben dieser Stein, der 4 Fuss lang, 2 Fuss 6 Zoll breit, und 8 Zoll dick war, in welchem der Kopf liegt, und welcher 6 Centner wog, von den Arbeitern herausgeschafft wird. Ausser diesem kostbaren Stücke, fanden sich auch versteinerte Schildkröten, grosse Fisch- und andere Landthierknochen, Hirsch- und Elenns-Geweihe, und dergleichen mehr; im Sande aber die zartesten und feinsten Muscheln und Schnecken, alle aufs schönste erhalten.  +,
No. 1. u. 2. Der langnasige Affe. (Simia nasica.)  +, Der langnasige Affe ist 3 bis 4 Fuss hoch, lebt in Ost-Indien auf mehreren Inseln, gehört zu dem Geschlechte der Meerkatzen, und zeichnet sich durch seine lange dünne, und fast rüsselförmige Nase von allen andern Affen-Gattungen aus. Diese beyden Figuren zeigen ihn von hinten und von vorne.  +, No. 3. Der Peruquen-Affe. (Simia polycomos.)  +,
No. 1. Die Apotheker-Euphorbie. (Euphorbia officinalis.)  +, Die Euphorbien sind fast alle Giftpflanzen, und haben einen Milchsaft, mit welchem die Afrikaner häufig ihre Pfeile und Wurfspiese vergiften. Indessen ist doch eine Gattung davon, die hier abgebildete Apotheker-Eupborbie, eine Arzney-Pflanze. Sie wächst in den heissesten Gegenden von Afrika. Ihr Stamm ist 3 bis 4 Fuss hoch, eckigt, grün und weisslich, ohne Blätter und mit vielen Dornen besetzt. Er treibt hie und da Aeste unordentlich aus, und die Blüthen dringen zwischen den Dornen gleich aus dem Stamme heraus. Der Milchsaft, welcher aus dem Stamme quillt, wenn man ihn rizt, verdickt sich zu einem Gummi, welcher in der Arzney als ein scharfes Aezmittel, jedoch nur äusserlich gebraucht wird.  +, No. 2. Der weisse Zimt. (Canella alba.)  +,
Die Schiffe der Alten waren, wie mehrere ihrer Maschinen, noch sehr unvollkommen. Ihre Schifffahrt musste sich, da sie den Gebrauch des Compasses noch nicht kannten, nur auf die Küstenfahrt und sehr nahe liegende Länder und Inseln einschränken. Indessen kannten sie doch schon den Gebrauch der Ruder, Seegel, Steuer-Ruder und Anker, und hatten sowohl Fracht- als auch Kriegsschiffe, ja sogar auch Prachtschiffe, deren einige uns nach alte Schriftsteller beschreiben. Folgende 3 Abbildungen zeigen uns Schiffe von allen drey Gattungen.  +, No. 1. Ein Phönicisches Fracht-Schiff.  +, No. 2. Ein Kriegsschiff der Alten.  +,
Der Hund (Canis familiaris) ist mit seinen verschiedenen Haupt-und Spiel-Arten, deren wir mehr als 30 zählen, über die ganze Erde verbreitet. Grösstentheils hält er sich zum Menschen, und ist ein Hausthier geworden; obgleich es auch noch in Südamerika und Africa wilde, oder doch verwilderte Hunde giebt. Der Hund ist ein fleischfressendes Thier; doch nährt er sich auch von Fischen, Brod, Wurzeln und Früchten. Er ist mit dem Wolfe und Fuchse so nahe verwandt, dass er sich mit beyden sogar fruchtbar begattet, und Junge zeugt. Wegen der zu groben Verschiedenheit der Hunde-Racen untereinander, wie z.E. des Windspiels, des Bullenbeissers und des Dachshundes - ist es nicht wahrscheinlich, dass alle von einer und derselben Gattung entsprungen seyen. Wir werden auf diesem und etlichen der folgenden Blätter die Haupt-Racen der Hunde kennen lernen.  +, No. 1. Der Haus- oder Bauer-Hund. (Canis familiaris domesticus.)  +, No. 2. Der Schäferhund oder Rüde. (Canis famil. pastoralis.)  +,
Sie leben wie die Ameisen oder vielmehr wie die Bienen zusammen in grossen Gesellschaften, haben Männchen, Weibchen, Geschlechtslose, wie auch einen König und eine Königin unter sich. Auf dieser Tafel sehen wir  +, Fig. 1. a. Ein Männchen in natürl. Grösse.  +, Fig. 1. b. Dasselbe beträchtlich vergrössert.  +,
No. 1. Der grosse Bärenkrebs. (Cancer ursus major.)  +, Dieser sonderbare Krebs Iebt in der See bey Japan, und seine rauhe wilde Gestalt hat ihm den Nahmen der grosse Bär gegeben. Er wird oft bis 1 Fuss lang, und halb so breit. Seine Farbe ist am Leibe und Schwanze rothbraun, und an den ganz platten, kurzen und rauhen Scheeren graublau. Sein Fleisch ist essbar.  +, No. 2. Die See-Heuschrecke. (Cancer Homarus.)  +,
No. 1. Der Schlangenholz-Baum. (Strichnos colubrina.)  +, No. 2. Der Sebesten-Baum. (Cordia Sebestana.)  +, Das Schlangenholz, wurde sonst häufiger, jetzt aber weniger in den Apotheken als eine Arzney gebraucht. Es sieht weissgelb, sehr schwammig, löcherig aus, und hat einen äusserst bittern Geschmack. Der Baum wächst in Ostindien, ist ziemlich gross, dornig, und hat ovale vorn zugespitzte Blätter, welche drey starke Ribben haben. Er trägt eine gelb-röthlichte Frucht, fast wie die vom Krähen-Augenbaume, (Fig. a) in welcher drey ziemlich grosse Kerne (Fig. b) liegen. Die Frucht ist nicht essbar.  +,
No. 1. Der Spitz, oder Wolfshund. (Canis famil. domesticus.)  +, No. 2. Der Sibirische Hund. (Canis famil. Sibiricus.)  +, Der Spitz, hat seinen Namen wohl von seiner zugespitzten Schnautze und spitzigen in die Höhe stehenden Ohren bekommen. Er gleicht an Form dem Fuchse am meisten. Er ist meistens weiss von Farbe, und entweder ganz glatthaarig, oder hat doch nur kurze und schlichte Haare. Der Spitz ist ein sehr guter Haus- und vorzüglich Stall-Hund, weil er die Pferde sehr liebt.  +,
No. 1. Der Buchstaben-Hummer. (Cancer Norvegicus.)  +, No. 2. Die Langscheere. (Cancer carcinus.)  +, No. 3. Der Fingerkrebs.  +,
No. 1. Ein männliches Skelet von vorn.  +, No. 2. Dasselbe von hinten.  +, Unser Leib, der vollkommenste und edelste aller organischen Körper, ist wegen seines bewundernswürdigen Baues, und seiner höchst vollkommenen Composition so zu sagen das Meisterstück der Schöpfung. Er besteht aus festen und weichen Theilen; zu jenen gehören die Knochen, zu letzteren, das Fleisch, die Adern, Eingeweide, Flechsen, Nerven u.s.w. So wenig ein Haus ohne innere Zimmerung denkbar ist, so wenig kann der menschliche Leib ohne Knochen bestehen. Diese geben ihm Grösse, Gestalt, Schönheit des Wuchses, Fertigkeit und Stärke.  +,
Fig. 1. Der Zittwer. (Amomum Zedoaria L.)  +, Fig 2. Die Paradieskörner. (Amomum Grana Paradisi.)  +, Der Zittwer ist eine Gewürzpflanze, welche in den Gebirgen des südlichen Asiens, vorzüglich in Cochinchina und China wächst. Sie wird 2 Fuss hoch, und hat breite ovale Blätter, (Fig. b.) und eine weisse Blüthe, (Fig. a.) welche wie Violen riecht. Vorzüglich wird die Wurzel davon als ein gewürzhaftes und stärkendes Arzneymittel gebraucht, und in den Apotheken geführt. Sie kommt getrocknet aus Ostindien durch den Handel nach Europa.  +,
Fig 1. Der Dachshund. (Canis famil. vertagus.)  +, Es giebt zweyerley Arten von Dachshunden, nemlich krumbeinigte und geradbeinigte. Sie haben sehr kurze Beine, einen langgezogenen Leib, und dicken Kopf. Ihre gewöhnliche Farbe ist braun oder schwarz mit gelbbraunen Flecken. Man braucht sie vorzüglich zur Jagd, um die Dächse und Füchse aus ihren unterirdischen Höhlen zu jagen, als wohinein diese Hunde sehr leicht kriechen können.  +, Fig. 2. Der spanische Wachtelhund. (Canis famil. aviarius terrestris.)  +,
Fig. 1. Ansicht der Insel Staffa.  +, Fig. 2. Die Fingals-Höhle.  +, welche auf der Nordwestlichen Seite der Insel, nicht weit von der Wasser-Raben-Höhle liegt, welche linker Hand weiter hin sich öffnet. Hier zeigen sich die gerade stehenden Basaltsäulen in ihrer größten Schönheit, Die ganze Höhle ist durch die ausgebrochenen Basalt-Säulen formirt, davon viele aussen vor der Höhle abgebrochen stehen, und gleichsam einen Damm bilden. Sie sind drey-vier fünf-sechs bis siebeneckigt, scharf und glatt, und die grössten bis 4 Fuss 5 Zoll im Durchmesser dick. Die Fingals Höhle ist 371 Fuss lang oder tief, 53 Fuss vorn im Eingange und 20 Fuss hinten am Ende weit, vorn in ihrem ersten Bogen aber 117 Fuss und hinten 70 Fuss hoch. Da sie innerhalb lauter Basalt-Säulen zu ihren Wänden, und dergleichen abgebrochene kühn herabhängende zur Decke hat, so gewährt diess den prächtigsten und grössten Anblick den man sich nur denken kann. Sie empfängt ihr Licht von aussen, durch ihr ungeheures Portal, so dass man bis an ihr tiefstes Ende, mit einem Boote, weil ihr Fussboden ganz unter dem Wasser liegt, hineinfahren, und unter dem klaren Wasser lauter abgebrochene Basaltsäulen stehen sehen kann. Die Decke über der Höhle bildet einen kleinen Berg, und besteht aus einem groben Tuffstein, aus welchem ganze Schichten von kurzen schrägliegenden Basaltsäulen hervorragen.  +,
Das gemeine Rebhuhn. (Tetrae perdix.)  +, Fig. 1. Das Männchen. Fig. 2. Das Weibchen.  +, Das gemeine Rebhuhn, welches seines schmackhaften Fleisches wegen überall beliebt ist, lebt in den gemässigten Himmelsstreichen fast von ganz Europa, nährt sich von grüner Saat, Körnern, mehrern Pflanzen und verschiedenen Insekten, worunter es die Eyer der Ameisen vorzüglich liebt. Seine Länge beträgt 12 Zoll. Die Farbe des Männchens ist eine schöne Mischung von Aschgrau und Schwarz, .welches am Kopf, Rücken, auf den Flügeln und am Schwanze mit Rothbraun wechselt; auf der Brust hat es einen grossen kastanien braunen Fleck in Form eines Hufeisens. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch ein dunkleres, weniger ausgezeichnetes Gefieder, auch fehlt ihm der Hufeisenförmige Fleck auf der Brust.  +,
Fig, 1. Der Amerikanische Strauss. (Struthio Rhea.)  +, Wir lernten im ersten Bande No. 3. den Afrikanischen Strauss kennen, den man sonst für den einzigen seiner Art hielt. Vor nicht langer Zeit aber hat man auch noch in der Neuen Welt in Südamerika die zweyte Art gefunden, so dass wir nun jetzt einen Strauss der Alten und einen der Neuen Welt kennen. - Von letzterm liefern wir hier eine getreue Abbildung. Der Amerikanische Strauss, der ausgewachsen eine Höhe von 6 Fuss erreicht, und mit ausgespannten Flügeln 8 Fuss misst, bewohnt in Südamerika vorzüglich die Guiana, das Innere von Brasilien, Chili, die unermesslichen Wälder an der Nordseite des la Plato Flusses und die weiten Sandstriche südwärts von diesem Flusse. Er nährt sich so wie der Afrikanische Strauss von mehrern Früchten und Körnern. Die Farbe seines Gefieders ist erdbraun, welches heller und dunkler abwechselt; die langen innern Rückenfedern sind weiss. Er fliegt eben so wenig als der Afrikanische, und hat anstatt der Flügel an beyden Seiten nur Büschel schmaler dünner Federn; darunter erheben sich längere, die sich über den Rücken hinkrümmen, und den After bedecken; denn einen eigentlichen Schwanz hat er nicht. Von den Federn ist bis jetzt noch kein Gebrauch gemacht worden. Die Füsse haben drey vorwärts flehende Zehen, welches ihn vorzüglich von dem Afrikanischen unterscheidet, der nur zwey Zehen hat. Er läuft so schnell dass ihn kein Jagdhund einholen kann; doch fängt man ihn mit List in aufgestellten Netzen. Sein Fleisch isst man in Amerika.  +, Fig. 2. Der schwarze Schwan von Neuholland. (Anas plutonia.)  +,
Fig. 1. Der Mangostan Baum. (Garcinia mangostana.)  +, Das Vaterland des Mangostan-Baums, oder der Mangostan Garcinie ist Ostindien, und die nahgelegenen Inseln Sumatra, Java, Amboina u.s.w. wo er eine Höhe von 20 Fuss erreicht. Er hat handlange kurzgestielte, einandergegenüberstehende Blätter, eine dunkelrothe an den Spitzen der Zweige sitzende Blüthe, und trägt eine Frucht die an Grösse und Gestalt der gemeinen Pomeranze gleicht, anfangs weiss-grün aussieht, bey völliger Reife aber sich tief dunkelbraun färbt. Unter der äussern Schale, die scharf, und bitter ist, und von den Chinesen zum Schwarzfärben gebraucht wird, liegt ein weisses saftiges Fleisch von säuerlichen äuserst angenehmen Geschmack, so dass nicht bloss die Indianer, sondern auch alle Europäische Reisende die Mangoste für eine der schmackhaftesten Früchte halten. Auch in der Medicin rühmt man ihre Heilbringenden Kräfte besonders in allen Ruhrartigen Krankheiten.  +, Fig. 2. Der Rotang od. Drachenblutbaum. (Calamus rotang.)  +,
Fig. 1. Wilder Hund aus Cayenne.  +, Fig. 2. Der grosse Wolfshund.  +, Der grosse Russische Hund. Fig. 3. Der Hund. Fig 4. Die Hündin.  +,
Fig. 1. Die gemeine Wachtel. (Tetrao coturnix.)  +, Die gemeine Wachtel, als schmackhafte Speise und als angenehmer Stubenvogel allgemein bekannt, bewohnt fast die ganze alte Welt; denn vom Vorgebürge der guten Hoffnung an bis nach Island, vom weltlichen Ende von Europa bis nach China hin findet man sie. Ihre Länge beträgt 8 Zoll, und die Farbe ihres Gefieders besteht aus einer angenehmen Mischung von schwarzbraun, rostbraun, bald heller bald dunkler, gelblich- und schmutzig weiss. Sie hält sich vorzüglich gern in Weizenfeldern auf, wo sie auch nistet, und 8 bis 14 Eyer ausbrütet. Ihre Nahrung besteht, wie die des Rebhuhns, in Körnern, mehrerley Gesämen und Insecten. Sie gehört in Teutschland zu den Zugvögeln, denn gegen Ende des Septembers und Anfang Octobers zieht sie des Nachts in Schaaren weg, bringt den Winter in Afrika zu, und kehrt erst mit Anfang des Maies zu uns zurück. Auf ihrer Reise wird die gemeine Wachtel an den Küsten des Mittelländischen Meeres und auf den nahegelegenen Inseln, wo sie zweymal des Jahrs in ungeheuren Schaaren ankommt, und ermattet von der weiten Seereise ausruht, tausendweise gefangen.  +, Fig. 2. Die Haubenwachtel. (Tetrao cristatus.)  +,
Oft stossen eine Menge solcher Zapfen die nahe an einander liegen, zusammen, und bilden nun majestätische Säulen; d (sic) Felsengewölbe zu unterstützen scheinen. Unter den auf diese Art durch die Natur selbst verzierten Höhlen nimmt die auf gegenwärtiger Tafel abgebildete  +, Tropfstein Höhle bey Slains in Nordschottland  +, Hie und da stehen gewaltige Tropfstein Pfeiler, die vom Boden bis zur Decke der Höhle ununterbrochen fortlaufen, und in einiger Entfernung den täuschenden Anblick cannelirter Säulen gewähren. Eine schwache Beleuchtung, die bloss vom Eingang in die Höhle herrührt, vermehrt noch das Grausenvolle dieser erhabenen Naturschönheit.  +,
Fig. 1. Das Schnabelthier. (Ornithorhynchus paradoxus.)  +, Man hielt es in der Naturgeschichte immer für durchaus unmöglich, dass es ein vierfüssiges Thier geben könne, welches einen Vogelkopf oder Vogelschnabel hätte. Doch das vor einigen Jahren entdeckte und hier abgebildete sogenannte Schnabelthier zeigte auf einmal die Nichtigkeit jener Behauptung, und lehrt uns von neuem, dass man über den unerforschlichen Gang der Natur nie zu gewagte Urtheile fällen müsse.  +, Fig. 2. zeigt den sceletirten Kopf und Schnabel dieses Thiers um mehreremal vergrössert, wodurch sich der Einwurf mehrerer Naturforscher, als sey der Schnabel durch betrügerische Naturalienhändler an die ausgestopften Exemplare dieses Thier künstlich angesetzt worden, auf einmal hob. Die häufig auslaufenden Nerven sind mit b bezeichnet. aa bedeutet den gefurchten Rand des Unterschnabels. c. zeigt die innere Höhlung des Schädels, die durch ein weggebrochenes Knochenstück sichtbar wird.  +,
Das Geschlecht der Finken unterscheidet sich von andern Singvögeln vorzüglich durch den kegelförmigen, geraden und zugespitzten Schnabel. Die Arten, deren wir bis jetzt 110 kennen, empfehlen sich theils durch ihr schönes Gefieder, theils durch ihren angenehmen Gesang. Blos 13 dieser Arten leben bey uns in Teutschland.  +, Fig. 1. Der gemeine Finke. (Fringilla Coelebs.)  +, Der gemeine Finke ist allenthalben seines muntern Gefieders und angenehmen Gesanges wegen beliebt, und wird deswegen auch häufig als Stubenvogel gehalten. Den Namen hat er von dem Laute, Fink! Fink! den er des Tages so oft ruft, erhalten. Seine Länge beträgt 7 1/4 Zoll, die Breite mit ausgespannten Flügeln 11 Zoll. Das Weibchen unterscheidet sich von dem hier abgebildeten Männchen dadurch, dass es kleiner, und schmutziger von Farbe ist. Der gemeine Fink bewohnt ganz Europa und einige Theile von Afrika. Im October zieht er aus unsern Gegenden bis auf wenige zurückbleibende, weg, und kömmt im März zurück. - Seine Nahrung besteht aus mehrern Gesämen und Körnern.  +,
Fig. 1. Die Fliegenfalle der Venus. (Dionaea muscipula.)  +, Die Fliegenfalle der Venus ist wegen der grossen Reizbarkeit ihrer Blätter eine höchst wunderbare Pflanze. Das Ende der rund um den Stengel herumsitzenden Blätter, theilt sich in zwey ovale Flügel oder Lappen mit langen spitzigen Borsten versehen. Ihre drüsigte röthliche Oberfläche schwizt ein süsses klebriges Wesen aus, welches die Insekten zu ihrem Verderben anlockt; denn so wie ein Insekt nur die Oberfläche dieser Lappen berührt, so schliessen sie sich vermöge ihrer natürlichen Reizbarkeit augenblicklich so fest zu, dass man das Inseckt, ohne die Klappen zu zerreissen, durchaus nicht lebendig wieder daraus befreyen kann. Sucht es sich selbst durch Bewegungen aus seiner Gefangenschaft zu befreyen, so zieht sich die dadurch, noch mehr gereizte Pflanze nur noch fester zu. Hat der Reiz durch den Tod des Insects aufgehört, so thun sich die Klappen von selbst wieder auf, und das Insekt fällt heraus.  +, Fig. 2. Der bewegliche Süssklee. (Hedysarum gyrans.)  +,
Fig. 1. Der Seefaecher. (Gorgonia flabellum.)  +, Fig. 2. Die Seeorgel. (Tubipora musica.)  +, Diese schöne Coralle, die unter dem Namen des Seefächers bekannt ist, findet sich an den Küsten des mittelländischen Meers, und auch in den beyden Indien, wo sie mit ihrem starken lederartigen Stamme an den Felsen festsizt. Ihr Stamm theilt sich in mehrere Aeste, die wieder durch ein netzartiges Gewebe unter sich verbunden sind; so dass das ganze dadurch das Ansehen eines Baums bekömmt. Man findet diese Coralle bis zur Grösse von 5 Fuss. Ihre Farbe ist ein schönes Scharlachroth. Die Aeste sind mit kleinen Poren oder Löcherchen die Fig. 1.b. vergrössert erscheinen, gleichsam übersäet. Dieses sind die Höhlen einer Art von Polypen, welche diesen wunderbaren Bau bilden, und wovon wir einen hier vergrössert, in Fig. 1.c. erblicken.  +,
Fig. 1. Das wandelnde Blatt. (Mantis strumaria.)  +, Wir sahen schon im I. Bde. No. 40. eine andere Art des so genannten wandelnden Blattes, einer Art Insekten, die alle zum Geschlechte der Fangheuschrecken gehören. Jene Art war dort im ungeflügelten Zustande abgebildet; die gegenwärtige aber hingegen erscheint mit Flügeln; und diese Flügel sind es eben, die das Thier so merkwürdig machen. Da die Oberflügel sowohl an, Farbe, als Struktur, so ganz gewissen Arten von Blättern gleichen, so wird es schwer, das Insekt im ruhigen Zustande davon zu unterscheiden. Die Unterflügel hingegen ähneln ihrer gelben Farbe wegen, verwelkten Blättern. Die Nahrung, welche aus kleinen Insekten besteht, fängt es mit den langen Vorderfüssen.  +, Fig. 2. Der chinesische Laternenträger. (Fulgora candelaria.)  +,
Die beyden auf der vorliegenden Tafel abgebildeten Schlangen gehören zu dem Geschlechte der Riesenschlangen, die wegen ihrer ungeheuern Grösse und Kraft diesen Namen mit Recht führen. Sie sind übrigens nicht giftig.  +, Fig. 1. Die Abgottsschlange. (Boa constrictor.)  +, Fig. 2. Der Hundskopf. (Boa canina.)  +,
Wir sehen hier, wie im vorigen Hefte No. 81 aus dem weitläufigen Finkengeschlechte gleichfalls wieder 6 Arten, die ebenfalls durch ihr schönes Gefieder, durch ihren angenehmen Gesang oder ihre Gelehrigkeit allgemein beliebt sind, und deswegen auch insgesammt als Stubenvögel gehalten werden.  +, Fig.1. Der Stieglitz. (Fringilla carduelis.)  +, Der Stieglitz bewohnt ganz Europa, einige Striche von Asien und Afrika. Sein sanft gemischtes Gefieder ist auf dem Rücken olivenbraun, am Bauche röthlich weiss. Die samtschwarzen Flügel- und Schwanzfedern sind blau gesäumet, und um die Augen und den Schnabel herum läuft eine schöne scharlachrothe Binde. Seine Nahrung besteht bloss aus mehreren Sämereyen; und Insekten frisst er nie. Vorzüglich liebt er den Distelsamen, daher er auch in manchen Provinzen der Distelfink heisst.  +,
Fig. 1. Der Peruanische Balsamstrauch. (Myroxylum peruiferum L.)  +, Das Vaterland des Peruanischen Balsamstrauchs, der nach einigen selbst die Grösse eines ansehnlichen Baums erreicht, .ist Peru und das ganze südliche Amerika. Die länglich ovalen vorn zugespizten Blätter sind am Rande gezackt; an der Spitze der Zweige kömmt die gelbliche traubenförmige Blüthe zum Vorscheine. Der ganze Strauch ist mit einer harzigen Substanz durchdrungen, die unter den Namen des Peruanischen Balsams bekannt ist, und wovon man eine weisse und eine schwarze Sorte kennt. Die weisse Sorte gewinnt man durch Einschnitte in die Rinde, wo der Balsam als ein dickes Oel herausfliest; der sich nach und nach verhärtet, und auf Kohlen gestreut, angenehm riecht. Da dieser weisse Balsam sehr theuer ist, so kommt er selten nach Teutschland.  +, Fig. 2. Das Elemiharz. (Amyris elemifera. L.)  +,
Fig.1. Der Papiernautilus. (Argonauta Argo.)  +, Der Papiernautilus, eine Schnecke die zum Geschlechte der Schiffsboote gehört, bewohnt das Indische und Mittelländische Meer und den grossen Ocean. Da die milchweisse, halbdurchsichtige Schaale des Papiernautilus nicht stärker als gewöhnliches Papier, und folglich erstaunlich leicht ist, so wird er dadurch zum Schwimmen sehr geschickt, zumal da sein ganzer Bau dem eines Bootes gleicht. Er erreicht eine Grösse von 6 bis 8 Zoll, ist an den Seiten gefurcht, und endigt sich in eine kleine Windung. Diese Schaale wird von einem Thiere bewohnt, welches dem achtfüssigen Dintenfisch oder der Sepia gleicht. Es hat 8 fussähnliche Verlängerungen, wovon es die zwey vordersten, die breit und mit einer dünnen Haut bespannt sind, gleich Seegeln ausspannt, unterdessen ihm die sechs übrigen, die es herab in das Wasser hängt, zum rudern dienen. So schifft der Papiernautilus, wenn er aus dem Meeresgrunde auf die Oberfläche des Wassers kommt, und durch eine geschickte Seitenwendung das Wasser aus seiner Schaale heraus geschüttet hat, gleich einem Fahrzeuge mit vollen Seegeln auf der Oberfläche des Meers bey gelindem Winde herum. Droht ihm Gefahr, so legt er sich auf die Seite, dass die Schale Wasser schöpft, und sinkt so wieder auf den Boden des Meers. Es ist wahrscheinlich, dass die früheren Bewohner der Seeküsten durch solche schiffende Papiernautilen zuerst auf die Idee von Seegeln, und die Anwendung mehrerer Ruder kamen.  +, Fig. 2. Die rauhe Steck- oder Seidenmuschel. (Pinna rudis.)  +,
Fig. 1. und 2. Der Schröter. (Lucanus cervus.)  +, Fig. 3. Der fliegende Stier. (Scarabaeus Actaeon.)  +, Fig. 4. Der Nashornkäfer. (Scarabaeus nasicornis.)  +,
Fig. 1. Die gehörnte Schlange. (Coluber nasicornis.)  +, Unter den Schlangen giebt es auch mehrere gehörnte Arten, wodurch das fürchterliche Ansehen dieser ohnehin gefährlichen Thiere noch um vieles vermehrt wird. Wir sehen gegenwärtig eine dieser Arten, die in neuern Zeiten aus dem innern Afrika zu uns gebracht wurde. Auf ihrer Nasenspitze sitzen die zwey 1/2 Zoll langen hornartigen Verlängerungen. Sie sind rückwärts gekrümmt, und lassen sich etwas biegen. Vor jedem Hörne steht noch eine starke aufrechtstehende Schuppe, die man für ein zweytes kleineres Hörnerpaar halten könnte. Die ganze Länge der Schlange beträgt 4 Fuss. Sie ist ganz mit starken Schuppen bedeckt. Der Grund ihrer Färbung ist ein gelbliches Olivenbraun. Darauf sitzen schwarze und bräunliche Punkte, Flecken, und Streifen, Sie ist übrigens sehr giftig.  +, Fig. 2. Die Ringelnatter. (Coluber Natrix.)  +,
No. 1. Der gemeine Geyer. (Vultur cinereus.)  +, Der gemeine Geyer bewohnt eigentlich nur die höhern waldigen Gebirge von Europa, doch trifft man ihn bisweilen auch in den flachen Gegenden Teutschlands an. Seine Länge beträgt 4 Fuss, seine Breite mit ausgespannten Flügeln 9 Fuss. Die Hauptfarbe seines Gefieders ist dunkelbraun, mit hellbraunen Spitzen. Der schwarze Schnabel ist mit einer blauen Wachshaut versehen. Wenn er ruhig sitzt, so bildet die Halswolle und die darunter stehenden Federn eine förmliche Halskrause, was ihm ein sonderbares Ansehen giebt.  +, No. 2. Der Aasgeyer. (Vultur percnopterus.)  +,
No. 1. Die schwarze Nieswurz. (Helleborus niger.)  +, No. 2. Das schwarze Bilsenkraut. (Hyosciamus niger.)  +, Das schwarze oder gemeine Bilsenkraut ist eine äusserst giftige Pflanze, die beynahe in ganz Europa auf Schutthaufen, an Fahrwegen und Gemäuern wächst. Aus der im ersten Jahre noch niedrigen Staude schiessen im zweyten Jahre 2 Fuss hohe Blüthenstengel empor, an dessen Ende die trichterförmigen Blüthen platt aufsitzen, deren Grundfarbe erbsgelb ist, mit darauf liegender netzartiger lilaer Zeichnung. Das Innere des Trichters ist ganz violet. Die dicken haarigen Blätter haben einen stinkenden, betäubenden Geruch, so dass man sich in ihrer Nähe nicht aufhalten muss. Sowohl das Kraut als der Saame, und vorzüglich das darinnen enthaltene Oel sind äusserst giftig, und bewirken eine tödtliche Raserey, wovon man viele unglückliche Beispiele hat.- Doch auch aus diesem schädlichen Kraute haben die neuern Aerzte grossen Nutzen gezogen, indem sie es in ganz kleinen Gaben vorsichtig innerlich und äusserlich bey verschiedenen Krankheiten brauchten, und den erwünschtesten Erfolg davon sahen.  +,
No. 1. Das Bittersüss. (Solanum dulcamara.)  +, No. 2. Das Löffelkraut. (Cochlearia officinalis.)  +, Das Bittersüss oder die Alpranke wächst an Zäunen und schattigen Plätzen in ganz Europa wild. Es ist ein strauchartiges Gewächs, das 9 bis 10 Jahre dauert, und mehrere Fuss hoch sich an den nahstehenden Sträuchern, Mauern und Pfählen in die Höhe rankt. Aus den jungem grünen Zweigen (die ältern haben eine graue Rinde) treiben im Julius und August die violetten radförmigen Blüthen hervor, die nachher kleine, länglich runde, weiche Beeren von scharlachrother Farbe ansetzen. Die Blätter sind herzförmig, spiessartig zugespitzt. Die Wurzeln und Zweige, die man jährlich frisch einsammelt, brauchen die Aerzte mit Erfolg für die Gicht und andere Krankheiten. Auch äusserlich angewendet thut das Bittersüss bey Hautausschlägen gute Dienste. Doch muss man es sehr vorsichtig brauchen, da es als ein heftiges Mittel leicht mehr schaden als nützen kann. Für den Genuss der schönen rothen Beeren hüte man sich, denn sie sind giftartig.  +,
Der Medusenstern. (Asterias caput Medusae.)  +, Der Medusenstern, den wir auf der gegenwärtigen Tafel abgebildet sehen, gehört zu den Seesternen, die ein ziemlich grosses Geschlecht der Seethiere ausmachen, und wovon wir bis jetzt 33 Arten kennen. Einige dieser Seesterne haben 10 bis 13 Strahlen oder Arme, die mehresten aber nur fünfe. Unter den letztern ist nun der hier abgebildete Medusenstern oder das Medusenhaupt vorzüglich merkwürdig. Den Namen hat dieser Wurm dadurch bekommen, dass man ihn seines vielfachen Geflechtes wegen mit dem Schlangenhaar der in der Fabellehre bekannten Medusa verglich.  +, Die Medusensterne halten sich an den Ufern fast aller Meere auf, vorzüglich aber leben sie im Mittelländischen Meere. Von Farbe sind sie roth oder braun, seltner aber grün. Sie kriechen entweder schleichend über die Gegenstände am Meeresboden weg, oder schwimmen auf der Oberfläche des Wassers.  +,
Wir sehen hier und im folgenden Hefte No. 99. in mehrern Abbildungen die hauptsächlichsten innern Theile des menschlichen Körpers, welche die mehrsten Menschen aus thörigtem Eckel kennen zu lernen sich scheuen. Und doch würden sie, da von diesen Theilen der gesunde oder kranke Zustand unsers Körpers abhängt, durch deren nähere Kenntniss eine Menge Krankheiten vermeiden oder schneller zu heben wissen.  +, No. 1. Die Lage der Eingeweide, der Brust und des Unterleibes.  +, Hier erblicken wir die Brust und den Unterleib geöffnet. Alle Eingeweide liegen in ihrer natürlichen Lage. Blos das Brustbein und die vordern Theile der Rippen sind weggenommen.  +,
Der Seeadler. (Falco ossifragus.)  +, No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, No. 3. Der französische Adler. (Falco gallicus.)  +,
No. 1. Der Giftsumach. (Rhus toxicodendron.)  +, No. 2. Der Firniss-Sumach. (Rhus vernix.)  +, Der Giftsumach oder eichenblättrige Giftbaum ist ein baumartiger Strauch, der eine Höhe von 4 bis 5 Fuss erreicht. Er wächst in Nordamerika, vorzüglich in Virginien und Canada wild auf den Wiesen, dauert aber auch in Teutschland aus, und kann da in den Gärten gezogen werden. Er hat dreygestielte eyförmig zugespitzte und an den Seiten gezähnelte Blätter, die auf der obern Seite glatt, unten aber wollig sind. Die gelblich grünen Blüthenbüschel kommen im Julius zum Vorschein, und hinterlassen eine trockne gestreifte Beere, wodurch dieser Strauch fortgepflanzt wird. Seine giftigen Eigenschaften äussert er, vorzüglich in heissen Sommertagen dadurch, dass der Saft, wenn er die blosse Haut berührt, Blasen erregt, die aber nicht tödtlich sind. - In neuern Zeiten haben ihn die Aerzte, behutsam angewendet, mit Erfolg bey Lähmungen und andern Krankheiten gebraucht.  +,
No. 1. Die Zirbelnusskiefer. (Pinus Cembra.)  +, No. 2. Die Pineolenkiefer. (Pinus Pinea.)  +, Die Pineolenkiefer oder der Pinien-Baum, gleichfalls eine Nadelholzart, wächst vorzüglich in Spanien, Italien und im südlichen Frankreich. In Teutschland kann sie nicht im Freyen gezogen werden, da sie zu zärtlich ist, blos hie und da trifft man sie in Gewächshäusern an. Sie erreicht eine ziemliche Höhe. Ihre steifen spitzigen Nadeln (a) stehen zwey und zwey zusammen in einer Scheide, und sind dunkelgrün. Sie trägt gelbe Blüthen oder sogenannte Käzchen, und setzt einen 4 1/2 Zoll langen, länglich runden braunen Zapfen (b) an. Die dicken, erhabenen Schuppen schliessen fest an einander, so dass man den Pinienapfel (so nennt man den Zapfen) nur mit Mühe öffnen kann. Unter ihnen liegen die bohnenförmigen 1/2 Zoll langen Saamen mit einer schwarzen Schaale umgeben. Der innliegende weisse Kern schmeckt mandelartig, ist sehr gesund, und wird gewöhnlich verspeiset. Deswegen bauet man auch die Pinie in den südlichen Ländern häufig an, und sie gewährt überdies in Gärten wegen ihrer Zweige, die sich wie ein natürlicher Sonnenschirm ausbreiten, und ein dichtes grünes Gewölbe bilden, einen angenehmen Anblick. In Italien und Frankreich macht man die essbaren Kerne mit Zucker ein, und verschickt sie in das übrige Europa.  +,
Wir sahen No. 95. dieses Bandes schon die hauptsächlichsten Theile des menschlichen Körpers in 2 Figuren; auf gegenwärtiger Tafel wollen wir mehrere davon noch genauer betrachten.  +, No. 2. Die geöffnete Brust- und Bauchhöhle in einer andern Ansicht.  +, Hier sind die Eingeweide der Brust und des Unterleibes ganz herausgenommen.  +,
Die purpurrote Rudbeckie. (Rudbeckia purpurea. L. )  +, Diese Pflanze treibt einen 3 bis 4 Fuss hohen Stängel, an welchem wechselweise die lang gespitzten und gezähnten Blätter sitzen. Die grossen schönen purpurroten Blüten, welche am Ende des Stängels sitzen, sind strahlenförmig gebildet, und hängen mit den an der Spitze gespaltenen Blättern abwärts.  +, Die purpurrote Rudbeckie ist eine schöne Zierpflanze, welche in Nordamerika wild auf den Bergen von Virginia, Carolina und Florida wächst; bei uns aber auch wegen ihres vorzüglichen Aussehens in Gärten zur Verzierung gepflanzt wird. Den Namen hat sie zu Ehren eines verdienten schwedischen Botanikers, Olaus Rudbeck erhalten.  +
Fig. 1. Das Afrikanische Nashorn (Rhinoceros Africanus.)  +, Von dem Asiatischen Nashorn, welches wir im 1sten Bd. No. 2. des Bilderbuchs kennen lernten, unterscheidet sich das Africanische hier abgebildete zweihörnige Nashorn in mehreren Stücken. Seine Haut ist nicht so panzerähnlich wie bei dem Asiatischen Nashorn, sondern liegt glatt an dem Körper an, fast wie bei dem Elephanten; auch fehlen ihm die Vorder- oder Schneidezähne. Auf der Nase hat es zwei nach hinten zu gebogene Hörner, die sich bewegen lassen. Ist das Thier aber zornig, so stehen die Hörner wie angewurzelt, und sind eine gefährliche Waffe gegen seine Feinde. Unser Nashorn bewohnt das südliche Africa, und nährt sich von Vegetabilien. Am Tage bleibt es ruhig liegen, doch des Nachts geht es seiner Nahrung nach. Es sucht auch die in der Nähe liegenden Sümpfe und Moräste auf, worinnen es sich wälzt. Wird es verfolgt und verwundet, so stösst es ein fürchterliches Geschrei aus. Seine Länge beträgt 12 Fuss, und die Höhe 7 Fuss. - Das zweihörnige Africanische Nashorn war es wahrscheinlich auch, welches die Römer bei ihren Thiergefechten und öffentlichen Aufzügen vorbrachten.  +, Fig. 2. Das Nashorn von Sumatra. (Rhinoceros bicornis Sumatricus.)  +,
Fig. 1. Der gemeine Seidenschwanz. (Ampelis garrulus.)  +, Fig. 2. Der gemeine Staar. (Sturnus vulgaris.)  +, Der Gimpel. (Loxia pyrrhula.) Fig. 3. Das Männchen. Fig. 4. Das Weibchen.  +,
Fig. 1. Die Seeleier. (Callionymus Lyra.)  +, Die Seeleyer ist ein Bewohner der mittelländischen See, wo sie sich von Seesternen und Seeigeln nährt, die langen Strahlen der Rückenflosse, die man mit den Saiten einer Leier verglich, haben diesem Fische seinen Namen gegeben. Er wird gegen drei Fuss lang, und erhebt sich mit seinen grossen Flossen oft über das Wasser, und fliegt eine kurze Strecke fort. Blau, gelb und weiss sind die herrschenden Farben seines Körpers, sein zartes Fleisch hat einen angenehmen Geschmack.  +, Fig. 2. Der Seedrache. (Callionymus Dracunculus.)  +,
Fig. 1. Die Momnons Bildsäulen.  +, Fig. 2. Der Aegyptische Sphinx.  +, Das Aegyptische Thierbild, der Sphinx - aus einem Weiberkopfe und Löwenkörper zusammengesetzt, war bei den Aegyptiern eine Sinnbild der Fruchtbarkeit, die der Nil dem Lande bringt. Man führte die Bildsäulen des Sphinx oft in ungeheurer Grösse aus. Eine Abbildung davon, die uns Denon geliefert hat, sehen wir hier Fig. 2. Der ganze Körper des Sphinx ist vom Sande verschüttet; nur der Kopf steht noch frei da. Welch ungeheure Masse mag das Ganze dem Kopfe nach zu urtheilen, gewesen seyn! Bloss um auf den Scheitel des Kopfes zu kommen, muss man eine lange Leiter haben. Merkwürdig ist es, dass man die Augen hohl fand; eine weite bequeme Oeffnung vom Scheitel des Kopfes führte dahin. Wahrscheinlich benutzten die Aegyptischen Priester diese Oeffnungen zu Orakelsprüchen und Weisagungen, die sie dem abergläubischen Volke mit Schallröhren von oben herabriefen, und es so täuschten.  +,
Die Zwillingsrose. (Rosa gemella.)  +, In England, als woher diese Rosenart stammt, nennt man sie auch die York- und Lancasterrose, weil diese beiden, aus Englands politischer Geschichte bekannten Häuser, sich durch eine rothe und eine weisse Rose in ihren Wappen unterscheiden.  +, Dies ist eine unsrer schönsten und lieblichsten Rosenarten, theils wegen ihres äusserst delikaten Colorits, theils wegen ihres schönen Baues und sonderbaren Wuchses. Der Strauch hat nämlich die besondere Eigenschaft, dass er zweierlei Rosen, rothe und weisse zugleich, und zwar auf einerlei Zweigen trägt. Oft sehen sie sogar beinahe auf einem Stängel, als welcher sich bloss ein wenig unten in eine Gabel theilt. So stehen nun diese zwei Rosen wie ein Paar Zwillingschwestern, in zarter Vereinigung neben einander, als wollten sie sich umarmen. Sie hat von dieser sonderbaren Eigenschaft auch ihren Namen, die Zwillingsrose, erhalten.  +,
Fig. 1. Das kurzgeschwänzte Schuppenthier. (Manis pentadactyla.)  +, Wir kennen die Schuppenthiere bereits schon aus unserm Bilderbuche. Die hier abgebildete merkwürdige Art bewohnt mehrere Ostindische Inseln, und wird 5 bis 6 Fuss lang. Der ganze Oberkörper ist mit grossen harten gelblichen Schuppen besetzt. Der Unterleib und Schwanz sind behaart. Die Füsse sind mit grossen scharfen Klauen besetzt, womit das Thier die Erde aufwühlt. Seine Nahrung besteht aus Insecten und Eidechsen, welche erstere es mit seiner klebrichten Zunge fängt. Rollt sich das Thier zusammen, so ist es beinahe unverwundbar, und kann nur mit Keulen todtgeschlagen werden. Da es sehr fett wird, und sein Fleisch wohlschmeckend ist, so wird es häufig gegessen.  +, Fig. 2. Das Gürtelthier mit acht Gürteln. (Dasypus octocinctus L.)  +,
Fig. 1. Der königliche Kuckuk. (Cuculus regius.)  +, Fig. 2. Der Pompadur-Seidenschwanz. (Ampelis Pompadora.)  +, Fig. 3. Der rothbrüstige Seidenschwanz. (Ampelis Cotinga.)  +,
Fig. 1. Der Mutterzimmt. (Laurus Cassia.)  +, Fig. 2. Der Galgant. (Alpinia Galanga.)  +, Der Galgant oder die Galgant-Alpinie ist eine mehrjährige Pflanze, die in Ostindien und China wild wächst; doch wird sie auch angebaut und liebt einen sumpfigen Boden. Die weissen Blüten der Pflanze a sitzen traubenförmig am Ende der Zweige. Die länglich runde scharlachrothe Frucht enthält einen eirunden länglichen Saamen. Die fingerdicke dunkelbraune Wurzel (b) dieser Pflanze wird getrocknet, und in China und Ostindien als Gewürz an die Speisen gethan. Auch wird sie in der Medicin als ein starkes magenstärkendes Mittel gebraucht. Die getrocknete Wurzel behält ihre Kraft sehr lange bei, die man durch einen blossen Aufguss von Wasser auszieht.  +,
Fig. 1. Die schwarze Blindschleiche. (Anguis ater.)  +, Die schwarze Blindschleiche wird gegen 2 Fuss lang, und bewohnt die Insel Ceylon. Die Grundfarbe des Körpers ist schwarz mit weissen ringförmigen Querbinden. Die kleinen rundlichen Schuppen sitzen fest über einander. Sie gleich in der Lebensweise unserer gewöhnlichen Blindschleiche.  +, Fig. 2. Die blaugeringelte Blindschleiche. (Anguis caerulea.)  +,
Die Stiergefechte werden in Madrid und in andern Städten Spaniens auf eigends dazu bestimmten länglichrunden Schauplatzen gehalten. Rings herum läuft eine Wand als Einfassung, und dahinter sind die erhöhten Sietze für die Zuschauer. Die Kampfstiere, die meistens von dunkelbrauner Andalusischer Raçe sind, werden in eigenen festen Behältnissen unter den Sitzen der Zuschauer aufbewahrt, und kurz vor dem Kampfe durch Pikenstiche wüthend gemacht. Nun wird der gereizte Stier auf den Kampfplatz gelassen; die Picadores oder Pikenire zu Pferde (Fig. 1.) erwarten ihn. Voller Wuth rennt der Stier auf sie an, doch mit grosser Behendigkeit weichen sie ihm mit ihren leichten Pferden aus, und verwunden ihn mit ihren langen Piken. Oftmals aber rennt der Stier das Pferd zu Boden; alsdann springen andere Kämpfer herzu, werfen dem Stiere ein rothes Tuch über den Kopf, wodurch der Picador Zeit gewinnt, sich zu retten und ein anderes Pferd zu besteigen. - Jetzt verlassen nun die Pikenire den Kampfplatz, und die Bandilleros (Fig. 2.) treten auf. Diese leichten Fusskämpfer werden dem wüthenden Stiere kleine eiserne Wurfspiesse mit Wiederhaken, woran bunte Streifen und Fähnchen befestigt sind, auf den Körper, und entgehen durch geschickte Seitensprünge seinen Angriffen; ist der von Blut triefende Stier nun beinahe matt, so tritt der Matador, d. i. der Todtstecher, auf. Mit geübter Hand hält er dem Stiere, der ganz geblendet vor Wuth ist, ein rothes Tuch vor. Verzweifelnd stürzt das unglückliche Thier darauf zu, und in demselben Augenblicke giebt ihm der Matador einen tödtlichen Stoss mit einem kurzen Schwerdte in den Nacken. So bald der Stier todt ist, so kommen Zugpferde in den Kampfplatz; man spannt sie vor den Stier, und so schleift man ihn unter grossem Jubel der Zuschauer aus der Bahn.  +, Die Stiergefechte werden von eignen Unternehmen besorgt, und die Kämpfer zu Pferd und zu Fuss dazu gemiethet.  +, Das Stiergefecht, gehört leider noch immer zu den Volkslustbarkeiten der Spanier, und Tausende von Zuschauern weiden sich an dem Schauspiele, einen armen Stier auf das erbärmlichste zu Tode martern zu sehen. - Man hört so oft von dieser Feierlichkeit sprechen, so dass es nicht ohne einiges Interesse seyn wird, hier eine Abbildung und Beschreibung davon zu geben.  +
Die Beutelthiere, deren wir schon mehrere in den früheren Heften unseres Bilderbuchs kennen lernten, und die wegen der Art, wie sie ihre Jungen in dem, zwischen den Hinterfüssen sich befindlichen Beute, erziehen, unsere Aufmerksamkeit verdienen, sind durch die neuesten Entdeckungsreisen in die Südsee ein zahlreiches Thier-Geschlecht geworden. Wir kennen bereits 30 Arten davon, von denen wir auf gegenwärtiger Tafel mehrere abgebildet finden.  +, Fig. 1. Das Virginische Beutelthier. (Didelphis virginiana.)  +, Der Manicou oder das Virginische Beutelthier bewohnt mehrere Theile des nördlichen Amerika, und hat die Grösse einer gewöhnlichen Hauskatze. Der ganze Körper ist mit gelblichen und bräunlichen struppigen Haaren bedeckt, und der glatte Wickelschwanz dient dem Thiere, um sich mit Leichtigkeit von einem Aste zum andern zu schwingen. Der zugespitzte Kopf gleicht dem eines Hundes, und der Rachen ist mit scharfen spitzigen Zähnen besetzt. Wir sehen hier deutlich, wie die Jungen in dem Beutel am Unterleibe sich befinden, und wenn sie reif sind, nach Belieben aus und ein hüpfen. Unserer Beutelthier ist wie alle seine Geschlechtsverwandten fleischfressend, und nährt sich von allerhand kleinen Vögeln; doch nimmt es auch mit Früchten und Wurzeln vorlieb und lässt sich leicht zähmen.  +,
Fig. 1. Ein Aegyptischer Bey mit seinen Sklaven.  +, Die Bey's sind als die Vornehmsten und Reichsten die Beherrscher des ganzen Landes, mehr noch als der Pascha, der im Namen des Gross-Sultans Aegypten gouvernirt. Sie sind keine eingebohrnen Aegyptier, sondern weisse Sclaven, die Mamelucken wurden, und nun durch Glück bis zur Würde eines Bey's stiegen. Ihr grösster Reichthum besteht in einer Menge weisser Sclaven, die so zu sagen ihre Leibwache bilden, und wovon sie stets einer begleitet, wie wir hier sehen. Die Kleidung der Bey's ist sehr prächtig. Sie tragen einen grossen orangefarbenen Turban, ein Kleid von Mousselin oder Seide mit Silber und Gold gestickt, und darüber einen Kaftan mit goldnen Schnuren besetzt und mit kostbarem Pelzwerk verbrämt. Die weiten Beinkleider sind meistentheils vom feinsten Scharlach.  +, Fig. 2. Eine Dame von Cahira mit ihrer Sklavin.  +,
Fig. 1. Ansicht des Gipfels der grossen Pyramide von Ghizé und der umliegenden Gegend.  +, Unvergleichlich ist der Blick, den man von der Spitze der grossen Pyramide, deren Ansicht wir schon im Bd. I. No. 68. unseres Bilderbuchs kennen lernten, hat. Die Stadt Cahira, die Pyramiden von Sakkara und viele andere merkwürdige Gegenstände überschaut man von da mit einem einzigen Blicke. - Man kann sich aus unserer Abbildung hier einen deutlichen Begriff machen, wie die Pyramiden aus grossen einzelnen Quadersteinen zusammengesetzt sind, die die Zeit zum Theil beschädigte, so dass man nur mit Mühe bis auf den Gipfel klettern kann. Dennoch haben ihn viele Europäische Reisende erstiegen, deren Namen man oben angeschrieben findet. Der Gipfel besteht jetzt aus sieben ungleich neben einander liegenden Werkstücken, die durch Menschenhände scheinen verschoben zu seyn. Da der Reisende Pokocke, als er den Gipfel erstieg, noch 9 Steine nebeneinander fand, so scheinen seitdem zwei aus Muthwillen durch Menschen in die Tiefe hinabgestürzt worden zu seyn.  +, Fig. 2. Durchgang aus der zweiten in die dritte Etage der grossen Pyramide.  +,
Fig. 1. Der Feuerschwamm. (Boletus igniarius.)  +, Der Feuerschwamm oder Zunderschwamm, macht in Teutschland einen eignen kleinen Handels-Artickel aus, und verdient daher wohl näher von uns gekannt zu werden. Er gehört zu den Löcherschwamm, und wächst in Form eines Pferdefusses an Buchen, Birken und andern Bäumen, gar nicht selten. Die Farbe ist weisslich und halb bräunlich. Um aus ihm nun den eigentlichen Zündschwamm zu bereiten, so beizt man diese Schwämme in einer scharfen Aschenlauge. Hierauf werden sie getrocknet und weich geklopft. Nun taucht man sie von neuem in eine Lauge von Asche, Salz und Salpeter, und trocknet sie von neuem. So zubereitet ist der Schwamm ganz braun und locker, und lederartig geworden, und fängt am Stahle leicht Feuer. - Um diese Schwamm-Art in Menge zu gewinnen, so beugt man die jungen Buchen zur Erde nieder, und bedeckt sie mit Rasen. Auf diese Weise erzeugt sich der Feuerschwamm in Menge.  +, Fig. 2. Der Lerchenschwamm. (Boletus Laricis.)  +,
Fig. 1. Die rothe Millefolie. (Rosa millefolia rubra.)  +, Fig. 2. Die Hangerose. (Rosa pendulina inermis.)  +, Diese schöne Rose ist unter allen Rosenarten die blätterreichste, und heist eben deshalb Millefolie, die Tausendblättrige. Der Stock ist nicht über 2 bis 3 Fuss hoch, die Blume aber von ansehnlicher Grösse, karmesinroth von Farbe, und ist gebaut wie eine Ranunkel. Sie blüht sehr reichlich und hält unsere Winter recht gut im freien Lande aus. Wegen ihrer übermässigen Fülle trägt sie keine Früchte.  +,
Fig. 1. Der schwarze Tieger. (Felis discolor.)  +, Der schwarze Tieger findet sich in Brasilien und Guiana im südlichen America. Er erreicht die Grösse eines einjährigen Kalbes, und ist wie sein Geschlechts-Verwandter, der Bengalische gestreifte Tieger, ein grausames gefährliches Raubtier, das die Viehheerden, und selbst Menschen anfällt, und würgt. Die Hauptfarbe des Körpers ist schwarzbraun. Der Unterleib aber weisslich. Die Ohren sind sehr gespitzt.  +, Fig. 2. Die gefleckte Hyäne. (Canis crocuta.)  +,
Fig. 1. Der gemeine Gecko. (Lacerta Gekko.)  +, Die Geckonen (von ihrem Geschrei so genennt) unterscheiden sich vorzüglich dadurch von den übrigen Eidechsen, dass ihre Zehen unten mit grossen übereinander liegenden Schuppen bedeckt sind. Der gemeine Gecko lebt in Aegypten, und Ostindien. Er wird 6 bis 8 Zoll lang, und ist grün von Farbe mit rothen Puncten besetzt. Sein Mund ist mit scharfen spitzigen Zähnen besetzt, die selbst im Eisen Spuren des Bisses zurücklassen. Der gemeine Gecko ist äusserst giftig, und sein Biss tödtet in kurzer Zeit. Sogar die Speisen über die er läuft, vergiftet er schon durch seine Berührung, weswegen er ein äusserst gefährliches Thier ist. Mit dem Schaume, der ihm, wenn er gereizt wird, aus dem Munde fliest, vergiften die Indianer ihre Pfeile.  +, Fig. 2. Der plattschwänzige Gecko. (Lacerta platurus.)  +,
Fig. 1. Der gefleckte Aron. (Arum maculatum.)  +, Der gefleckte Aron oder der Teutsche Ingwer wächst in mehrern Gegenden Teutschlands wild. Aus der knolligen Wurzel B, die mehrere Jahre dauert, schiesst im Frühjahr die Blüte, die einem zusammengerollten Blatte gleicht, zuerst hervor. An dem braunen Kolben setzen sich die rothen Beeren C. an, welches der Saame ist. - Nach der Blüte schiessen aus der Wurzel vier bis fünf spondonförmige Blätter A. hervor. Diese Blätter sowohl als die Wurzel des gefleckten Arons, enthalten einen scharfen ätzenden Saft, der auf der Haut Blasen macht, und frisch eingenommen, gefährliche Zufälle erregt. - Doch wie viele giftige Plfanzen, ist sie in kleinen Gaben gebraucht, in manchen Krankheiten heilsam. Man trocknet nämlich die Wurzel, und braucht sie in Brustverschleimungen. - Auch bereitet man aus der Wurzel in Frankreich eine Art Seife.  +, Fig. 2. Die Zeitlose. (Colchicum autumnale.)  +,
Die Erklärung der Entstehung und Bildung unsers Erdkörpers gehört noch immer zu den Aufgaben, die der menschliche Geist nicht löst, und vielleicht nie lösen wird. Der Kern unserer Erde besteht aus festen granitischen Felsenmassen, die man Ur- oder Grundgebirge nennt. In ihnen, so wie in den drauf folgenden Ganggebirgen, deren Risse oder Spalten (Gänge genannt) zum Teil die Erze füllen, findet man durchaus keine Ueberreste von Thieren oder Pflanzen. Die ganze organische Welt existirte damals also auf unserm Erdkörper noch nicht. Nun kommen die später gebildeten Flöz- und aufgeschwemmten Gebirge. Sie bilden die jetzige Oberfläche unseres Erdkörpers, und beweisen, dass bei ihrer Entstehung aus dem Wasser der Erde mit Pflanzen und Thieren schon bestzt war, denn allenthalben in allen Welttheilen, auf den höchsten so wie in den tiefsten Puncten dieser Gebirge finden sich Abdrücke und Versteinerungen von Pflanzen, von See- und Landthieren. Dieses sind die Petrefacten, die als älteste Urkunden der Bildungsgeschichte unserer Erdoberfläche den grössten Werth haben. Die Versteinerungen aus dem Thierreiche nennt man Zoolithen, die aus dem Planzenreiche Phytolithen. Unter den Zoolithen trifft man Ueberreste von Säugethieren (selbst von Elephanten an Orten wo sie jetzt nicht mehr leben), Vögeln und Amphibien an. Die Fischversteinerungen sind sehr häufig. Wir sehen auf unserer Tafel Fig. 4. einen solchen Fischabdruck in Solenhofer Schiefer. Aus der Klasse der Würmer finden wir Abdrücke von Polypen Fig. 2. und eine ungeheuere Menge von See-Schneckenhäuser, selbst auf den höchsten Gebirgen. Merkwürdig ist es, dass sich die mehrsten dieser versteinerten Conchylien in der lebenden Natur nicht mehr finden. So z.B. die so häufigen Ammonshörner Fig. 3. welches die Gehäuse einer besondern Art von Seeschnecken sind, die nicht mehr existieren. Man findet welche, die 1 bis 2 Fuss im Durchmesser haben.  +, Unter den Phytolithen findet man vorzüglich eine Menge versteinten Holzes, woran man zum Theil noch deutlich die Holzstructur bemerken kann. Seltener sind die eigentlichen Pflanzenabdrücke. Unter ihnen finden sich noch am häufigsten mehrere Arten von Schilf und Farrenkraut; letzteres vorzüglich im Schieferthon der Steinkohlengebirge. So sehen wir bei Fig. 1. einen schwarzen Schiefer von Kammerberg im Thüringer Walde mit einem deutlichen Abdruck von Farrenkraut.  +
Fig. 1. Der Baumweissling. (Papilio Heliconius crataegi.)  +, Fig. 2. Der grosse Kohlweissling. (Papilio Danaus brassicae.)  +, Der grosse Kohlweissling, den wir hier in natürlicher Grösse abgebildet sehen, ist für die Kohlgärten ein verderblicher Vogel. Er fliegt im Julius häufig in den Gärten und auf den Feldern herum, und legt seine Eier (a) auf die Blätter der Kohlpflanzen. Im August schlüpft die olivengrüne Raupe (b) aus, und verheert oft ganze Kohlfelder, weswegen man sie fleissig ablesen und tödten muss. Im Herbste kriecht diese Raupe allenthalben hin, selbst bis in die Häuser. Sie verwandelt sich endlich in die weissliche Puppe (c) die sich mit einem Faden in vertikaler Richtung fest hängt. So bleibt sie den ganzen Winter über, und erst im Julius schlüpft der weiss und schwarze Schmetterling aus.  +,
Fig. 1. Der Capsche Ameisenfresser. (Myrmecophaga capensis.)  +, Die Ameisenfresser leben nicht bloss in Amerika, wie man bisher glaubte, sondern es finden sich auch welche in Afrika, wie wir aus dem Capschen Ameisenfresser sehen. Dieses Thier wird 3 Fuss 5 Zoll lang, und lebt meistens in Höhlen unter der Erde, die es sich mit seiner Schnauze gräbt. Der Körper ist mit kurzen röthlichgrauen Haaren dicht besetzt. Seine Nahrung besteht in Ameisen, die er mit seiner langen klebrigen Zunge fängt. Er bewohnt die Südspitze von Afrika, wird sehr fett, und von den Eingebornen gegessen.  +, Fig. 2. Der stachlichte Ameisenfresser. (Myrmecophaga aculeata.)  +,
Fig. 1. Die schwarze Wegschnecke. (Limax ater.)  +, Fig. 2. Die Weinbergschnecke. (Helix pomatia.)  +, Diese und einige der folgenden Arten sind eigentliche Schnecken, denn ihr Körper steckt in einer kalkigen Schale oder Schneckengehäuse, das sich aus dem Schleim des Körpers absetzt. Die Weinbergschnecke findet sich allenthalben in Teutschland in Weinbergen und Gärten. Sie wird sehr fett, wird an vielen Orten als Leckerbissen gespeist, und deswegen in eigenen Schneckengärten oder Schneckenbergen gezogen und gemästet. Nach der Begattung legen sie Eier, die von der Sonne ausgebrütet werden.  +,
Fig. 1. Die blaue Seerose. (Nymphaea caerulea.)  +, Fig. 2. Die Aya-Pana. (Eupatorium Aya-Pana.)  +, Die schöne blaue Seerose, die viel Aehnlichkeit mit der berühmten Lotusblume hat, wächst in Aegypten am Nil, und an der Südspitze von Afrika, und ist seit kurzem erst bekannt. Sie treibt aus der Wurzel lange Blattstiele, an denen auf der Oberfläche des Wassers die grossen breiten herzförmigen pergamentartigen Blätter schwimmen, die glänzend dunkelgrün von Farbe sind. An eigenen Blütenstielen sitzt die schöne himmelblaue Blume, die drei bis vier Tage blüht, und aus langen lanzetförmigen Blättchen besteht. Den Tag über ist die Blume geöffnet, des Nachts verschliesst sie sich aber.  +,
Die schwimmenden Batterien (Fig. 1.) bestanden I. aus Flossschiffen von 210 Kanonen in doppelter Reihe übereinander, wo die Mannschaft durch das Dach geschützt wurde, II. aus ähnlichen Flossschiffen mit einer Reihe Kanonen. Beide Arten wurden durch vier grosse Ruder dirigirt. - Ausserdem brauchte man zur Beschiessung Kanonenbarquen mit einer Kanone (3) und Bomardirbarquen mit ein und zwei Mörsern (4 und 5).  +, Wir hören so oft von der berühmten Bergfestung Gibraltar sprechen, dass es nicht ohne Interesse seyn wird, auf gegenwärtiger Tafel eine getreue Abbildung davon, nebst Beschreibung kennen zu lernen. - Die Stadt und Festung Gibraltar (Fig. 2.2.) liegt am Mittelländischen Meere auf der Südspitze der Spanischen Provinz Sevilla auf einem grossen Felsenberge, der 5200 Klaftern lang und 1500 Klaftern breit ist. Die kleine Stadt Gibraltar hat ohngefähr 3000 Einwohner, die aus Engländern, Irländern und Spaniern bestehen. Das Clima ist sehr heiss, und fast alle Zufuhr, da auf dem steilen Felsen nichts wächst, erhalten die Einwohner von der Seeseite. Vor Gibraltar macht das Mittelländische Meer eine grosse Bucht, wo dem Felsen gegenüber die Spanische Stadt Algeciras liegt. Das Mittelländische Meer ist bei Gibraltar am schmälsten, denn seine Breite bis zur gegenüberliegenden Afrikanischen Küste beträgt nur 4 bis 5 Stunden. Deswegen beherrscht dieser Felsen so zu sagen den Eingang des Meeres, und wird für den Seehandel von der grössten Wichtigkeit. Bis zum Jahre 1704 besassen die Spanier diese wichtige Festung. Da wurde sie aber von der Englischen Flotte des Admirals Rooc erobert, und seitdem sind die Engländer, trotz allen Versuchen der Wiedereroberung von Seiten der Spanier im Besitz geblieben. Die Engländer haben die Festungswerke von der Südspitze (4) bis zur Seiten nach Spanien zu (3) vergrössert und vermehrt. Dagegen haben die Spanier quer über die Erdzunge, die Gibraltar mit dem übrigen Spanien verbindet, starke Befestigungswerke (5) gezogen, worinne sie beständig Besatzung halten, damit die Engländer in Kriegszeiten von dieser Seite nicht so leicht in Spanien eindringen können. - Da wurde die Stadt Gibraltar durch die von dem Französischen Ingenieur Arçon erfundenen schwimmenden Batterien bombardirt, und ganz eingeäschert.  +
Fig. 1. Die Mai-Rose (Rosa Majalis.)  +, Die Mai-Rose heisst auch sonst noch die Zimmt-Rose, wegen ihres schönen zimmtbraunen Holzes, welches am ein- und zweijährigen Triebe wie die lichte Zimmtrinde aussieht. Sie blüht vor allen andern Rosen zuerst im Mai, davon sie auch die Mai-Rose heisst. Ihre Blume ist gefüllt, nicht über 2 Zoll im Durchmesser gross, dunkel carmesinroth getuscht, so dass es sich oft auf den Blättern bis ins Weisse verläuft. Ihr Strauch ist 5 bis 6 Fuss hoch, steigt gern in die Höhe, und bildet kleine Bäumchen von 7 bis 8 Fuss hoch. Sie ist einheimisch in Teutschland, wächst häufig wild in den Zäunen und auf Ackerrainen, und dauert unsere Winter sehr gut aus.  +, Fig. 2. Die fleischfarbene Büschelrose. (Rosa umbellata, flore carneo.)  +,
Fig. 1. Isis  +, Die Isis war eine weibliche Gottheit der Aegyptier, unter der sie sich den Mond oder die seegensreiche fruchtbringende Natur überhaupt dachten. - Die alte Fabel veradelte sie auch in ein wirkliches Weib, gab ihr zum Gemahl den Osiris, welche beide Aegypten glücklich beherrschten und aufklärten. Man bildete sie gewöhnlich als eine weibliche Figur ab, mit einer Binde auf dem Kopfe, deren Zipfel bis auf die Brust herabhängen. Dazu trägt sie einen kurzen Schurz. - Der Isisdienst verbreitete sich aus Aegypten nach Griechenland und Rom. Die ihr geheiligten Thiere waren die Kuh und die Pasan Antilope (Antilope Oryx.).  +, Fig. 2. Isis und Horus.  +,
Fig. 1. Apis.  +, Apis, der geheiligte Stier, war das Bild des fruchtbringenden Nils. Man verehrte ihn unter einem lebendigen Stiere, der zu Memphis einen prächtigen Tempel hatte. Dieser Stier musste ganz schwarz mit einigen weissen Flecken seyn. In seinem Tempel hatter er zwei Kapellen, wo er auf köstlichen Decken ruhte, und das beste Futter bekam. Er hatte seine eigenen Priester, und diente dem Volke als Orakel. Starb der Apis, so legte das ganze Land Trauer an, bis ein anderer gleichgezeichneter Stier sich fand. Dieser wurde zuerst nach Heliopolis, und von da in einem vergoldeten Käfich nach Memphis gebracht.  +, Fig. 2. und 3. Bubastis.  +,
Von den Tropfsteinbildungen sehen wir auf folgender Tafel No. 29. ein merkwürdiges Beispiel, auf gegenwärtiger wollen wir einige andere Naturspiele kennen lernen.  +, Fig. 1. und 2. Dendriten.  +, Die Dendriten sind Zeichnungen, die sich in Form von kleinen zierlichen Bäumchen und Pflanzen auf mehreren Mineralien finden. Am häufigsten sieht man sie aber auf dem sogenannten Mergelschiefer, einer Mischung von Kalk, Thon und Sand, der Flöze in der Erde bildet, und sich in schieferige Platten spaltet. Auf diesen bemerkt man häufig die bei Fig. 1. und 2. angegebenen dendritischen Zeichnungen, die bald röthlich, braun oder schwarz aussehen. - Die Entstehung dieser Zeichnungen ist noch sehr räthselhaft; die wahrscheinlichste Erklärung ist folgende: Es sind metallische (meistens Eisen-) Auflösungen, die sich in der Erde bilden, und in die Klüfte des schieferartigen Steins dringen, wo sie aus eigenthümlicher Kraft und Eigenschaft jene zierlichen Zeichnungen bilden, wie wir dieses auch am Silber- oder Dianenbaum sehen.  +,
Fig. 1. Eine Parthie der Rosenmüllers-Höhle bei Muggendorf.  +, In der Nähe des Ortes Muggendorf im Bambergischen in Franken finden sich mehrere merkwürdige Höhlen, in welchen der Tropfstein, ein durch das Wasser abgesetzter Kalksinter, viele sonderbare Naturspiele bildet, wie wir in der vorhergehenden Nummer sagten. Die grösste und schönste dieser Höhlen wurde erst vor 12 Jahren von einem Einwohner von Muggendorf entdeckt, und nach dem ersten Reisenden, der sie besuchte, dem Hrn. Professor Rosenmüller dem jüngern aus Leipzig, benannt. Durch eine enge Oeffnung an einer Felsenwand steigt man auf einer Leiter in die Höhle hinab. Man wandert nun bergan 150 Schritt bis an das Ende der Höhle. Allenthalben bildet der Tropfstein Säulen, Pyramiden und Zapfen, die von oben herab hängen, und durch das Licht des Führers schauerlich beleuchtet, einen sonderbaren grauenvollen Anblick gewähren. - Allein der Führer führt den Reisenden noch weiter durch eine Schlucht, die so eng ist, dass man auf dem Bauche hindurch schlüpfen muss, in die Wachskammer (fig. 2.) In diesem 18 Fuss langen und 8 Fuss breiten Gewölbe hat nun die Natur in gelblichen Tropfstein (daher der Name Wachskammer) die schönsten Stalaktiten-Figuren gebildet. Dem erstaunten Blicke zeigen sich ganze Massen übereinander gethürmter Säulen. Von der Decke hängen zahllose Tropfstein-Zapfen herab, die verbunden wie drohende Wolken auf den Zuschauer herabzustürzen scheinen. Rechts hat sich eine Tropfsteinsäule der Decke mit dem Boden vereinigt, und in der Mitte glänzt eine grosse runde Masse, vom heruntertropfenden Wasser benetzt, bei dem Fackelscheine wie Crystall. Hierzu kömmt noch das musikalische Getön, welches die auf den klingenden Tropfstein herabfallenden Wassertropfen hervorbringen. Alles dieses macht auf den Fremden einen überraschenden bleibenden Eindruck.  +
Fig. 1. Die gemeine Montsrose. (Rosa Damascena communis.)  +, Die Damascener-Rose, davon wir mehrere Sorten haben, heisst auch gewöhnlich die Monatsrose, nicht etwa weil sie alle Monate blüht, sondern weil sie oft in verschiedenen Monaten blüht, und sich auch im Winter sehr gut treiben lässt. Sie hat einen kleinen zarten Strauch, grünes Holz, und ziemlich grosse dunkelgründe gefiederte Blätter. Ihre Blume hält ohngefähr 3 Zoll im Durchmesser, ist flatterig gebaut, und blassroth von Farbe. Sie ist die wohlriechendste unter allen Rosenarten, und deswegen sehr beliebt. Wir werden noch mehrere Sorten von dieser schönen Rose kennen lernen.  +, Fig. 2. Die gestreifte Bandrose. (Rosa versicolor.)  +,
Fig. 1. Kronos und Rhea.  +, Kronos und Rhea sind, nach der Fabellehre, die Urältern der Griechischen und Römischen höheren Götter. Kronos heisst und ist ein Sinnbild der Zeit, und Rhea der Natur. Kronos, (der bei den Römern auch Saturnus hiess) vermählte sich mit seiner eignen Schwester, der Rhea, und erzeugte mir ihr die Hauptgottheiten, Vesta, Ceres, Juno, Pluto, Neptun und Jupiter. Kronos beherrschte die ganze Welt; weil er aber befürchtete, von seinen Kindern entthronet zu werden, so verschlung er selbst jedes seiner neugebornen Kinder. Rhea betrübte sich über diese Grausamkeit ihres Gemahls, und als sie den Jupiter geboren hatte, versteckte sie ihn in eine ferne Höhle, und reichte dem Kronos einen in Wendeln gewickelten Stein, den er statt des Jupiters verschlung. Eine symbolische Andeutung, dass die Zeit (Kronos,) Jahre, Monate und Tage etc. verschlingt und wieder erzeugt und gebiert.  +, Fig. 2. Rhea.  +,
Fig. 1. Neptunus.  +, Neptun, welchen die Griechen Poseidon nannten, war der Gott des Meeres, ein Sohn des Kronos und der Rhea, und Bruder des Jupiter. Er führt als Herrscherstab einen langen Dreizack, und wird oft abgebildet, wie er nackend in einem Muschelwagen stehend, von Pferden mit Fischschwänzen gezogen, auf dem Meere hinfährt. Er schuf das Ross, welches ihm auch als Thier geheiligt ist.  +, Fig. 2. Ceres.  +,
Fig. 1. 2. 3. Diana.  +, Diana, bei den Griechen Artemis, war die Tochter Jupiters und Latonens, und Zwillingsschwester des Apollo. Sie hatte nach der Mythologie verschiedene Bestimmungen und Namen; denn 1) verehrte man sie als Göttin der Jagd. Als solche heisst sie immer Diana, und erscheint als im Laufe fortschreitend, mit einem aufgeschürzten kurzen Kleide, auf dem Rücken einen Köcher voll Pfeile, oft eine Lanze oder Bogen in der Hand, und neben ihr ein springender Hirsch, wie fig. 1. hier zeigt. 2) Als Führerin des Mondwagens, oder als Mond selbst, heisst sie Luna, und wird bekleidet, mit einem halben Monde auf dem Kopfe, auf einem Wagen stehend, dessen Pferde sich ins Meer stürzen, abgebildet (fig. 2.). 3) Als Diana von Ephesus scheint sie mit der Rhea einerlei, ein Sinnbild der fruchtbringenden Natur, und Aegyptischen Ursprungs zu sein. Dies zeigt auch fig. 3. ihre Abbildung; denn sie erscheint hier mit einer Menge Brüsten, als Ernährerin, unten als ein Bildstock, mit Hieroglyphen verziert, auf dem Kopfe das Getraide-Maass, den Modius, in beiden Händen Stäbe, und an jeder Seite steht ein Hirsch.  +, Fig. 4. Vulcanus.  +,
Fig. 1. Mars  +, Fig. 2. u. 3. Venus.  +, Fig. 4. Amor.  +,
Fig. 1. u. 2. Pluto.  +, Fig. 3. Vesta.  +, Vesta, welche bei den Griechen Hestia hiess, war Saturns und der Rhea Tochter, hatte eine ewige Jungfrauenschaft und Keuschheit gelobt, und war die Göttin des ewigen heiligen Feuers, welches daher auch stets von reinen Jungfrauen, ihren Priesterinnen, (welche daher Vestalinnen hiessen) auf dem Altare in ihren Tempeln erhalten wurde. Sie wird daher stehend, reich bekleidet, in der linken Hand den Herrscherstab, und in der rechten eine Lampe, als Sinnbild des heiligen Feuers, haltend, abgebildet.  +,
Fig. 1. Hercules.  +, Fig. 2. Aesculapius.  +, Aesculap, Apolls und der Sterblichen, Coronis, Sohn, gehörte gleichfalls zu den Halbgöttern, und war bei den Alten der Gott der Heilkunde und Aerzte. Die Schlange, als das Symbol der Genesung oder Gesundheit, war ihm geheiligt; daher man auch den Aesculap nie anders als mit einem Stabe, oder einer Keule, von einer Schlage umschlungen, abgebildet findet. Uebrigens stellte man ihn als einen alten starken bärtigen Mann, mit einem schönen weiten Gewande bekleidet, aber immer mit dem Schlangenstabe in der Hand, vor.  +,
Die neun Musen.  +, Fig. 1. Clio.  +, Die Muse der Geschichte sitzt hier auf einem Felsenstücke, und hat eine halbgeöffnete Bücherrolle, als ihr Attribut, in den Händen.  +,
Fig. 1. Die violette Anemone. (Anemone pulsatilla. L.)  +, Die violette Anemone ist allerdings eine Giftpflanze, die, obgleich sie auch den Aerzten als eine Arznei dient, bei unvorsichtigem Gebrauche sehr gefährlich werden kann. Sie wächst in ganz Teutschland, so wie im nördlichen Europa wild, auf dürren sonnigen Plätzen in Wäldern, und dauert mehrere Jahre hindurch. Im Frühjahre kommen zuerst die Blumen, und hernach die Blätter hervor. Die Blume ist schön dunkelviolett, und hat fast die Gestalt einer kleinen Tulpe, innerhalb aber hat sie einen grossen Büschel goldgelber Staubgefässe, welches ihr ein schönes Ansehen giebt. Stengel und Blumenkelche sind mit einem feinen silbergrauen Filze überzogen. Im Herbste verschwindet die ganze Pflanze über der Erde, und bloss die Wurzel bleibt gut, und schlägt im Frühjahre wieder aus.  +, Fig. 2. Der Gift-Lattich. (Lactuca virosa. L.)  +,
Fig. 1. Die schnakenfüssige Rüsselmilbe (Trombidium phalangioides.)  +, Fig. 2. Die Gauckler-Wasserspinne (Hydrachne histrionica.)  +, Ist in der Natur so klein, dass man sie kaum mit blossen Augen erkenne kann. Sie sieht roth und schwarz aus, und lebt im Sommer in schlammigen Wassergraben.  +,
Fig. 1. Der blaue Schillervogel. (Papilio Nymphalis gemmata, Iris.)  +, Dieser Schmetterling lebt in Teutschland, und ist einer unsrer schönsten Tagfalter. Er ist mit ausgebreiteten Flügeln 4 Zoll breit. Fig. A zeigt ihn auf der Ober- und B auf der Unterseite. Auf der Oberseite ist die Grundfarbe der Flügel braun, und der eine Flügel schillert, wenn man den Schmetterling etwas schief betrachtet, immer sehr schön himmelblau. Dies kommt von dem sonderbaren Bau seiner kleinen Farbenfedern oder Schüpchen her, welche beinahe wie Tulpenblätter aussehen (fig. D) wie ein Fächer gefältelt, und so gestaltet sind, dass die eine Seite der Fältchen braun, und die andere blau aussieht, wie fig. E zeigt. Die Unterseite der Flügel schillert nicht, sondern ist braun, gelb und weiss sehr schön gezeichnet. Die Raupe (fig. C.) sieht grün aus, hat am Kopfe ein Paar Spizzen, und lebt auf den Sahlweiden. Dieser Schmetterling heisst auch die Iris.  +, Fig. 2. Der Apollo. (Papilio eques Heliconius, Apollo.)  +,
Fig. 1. Der Greifadler.  +, Dieser grosse Adler, der mit ausgebreiteten Flügeln 8 bis 9 Fuss misst, lebt in mehreren Theilen von Süd-Africa, und nährt sich von Antilopen, Hasen und anderen Thieren, die er mit seinen starken Klauen fängt. Er hat ein weiss und braun gesprengtes Gefieder, und am Hinterkopfe einen lang herabhängenden Federbüschel.  +, Fig. 2. Der Haubenadler.  +,
Der Riesen-Apfel.  +, Der Apfel selbst, wenn er reif ist, sieht hell grüngelb aus, und hat an der Sonnenseite einen rothen Backen, welches ihm ein sehr schönes Ansehen giebt. Er ist wohlschmeckend, obgleich er nicht zum Tafelobste, welches man roh isst, sondern vielmehr zum Wirthschaftsobste, welches zu Backwerke und anderen Küchenspeisen gebraucht wird, zu rechnen ist.  +, Dieser Apfel ist vielleicht die grösste Baumfrucht, welche in unseren Gärten wächst, und verdient daher seinen Namen, der Riesenapfel mit Recht, weil wir Alles, was verhältnismässig in der Natur ausserordentlich gross ist, riesenhaft nennen. Was also der Riese unter den Menschen ist, das ist dieser Apfel unter den Aepfeln; denn Alles ist an ihm gross und dick; Baum, Holz, Blätter, Blüten und Frucht, welche 5 1/2 Zoll breit und 4 Zoll hoch ist.  +,
Das empörendste Unrecht, welches der Mensch begehen kann, ist, seinen Mitmenschen zu seinem niedrigen Sclaven zu machen, und gleich einem Thiere Handel damit zu treiben. Und doch geschieht dieses heutigen Tages noch immer mit den unglücklichen Negern in Africa. Den Europäern, die sich zum Theil zu Herren des festen Landes von America und von den westindischen Inseln gemacht haben, fehlt es in den dortigen Gegenden an Arbeitern zu ihren Plantagen und Bergwerken; denn die Eingebornen sind zu schwächlich und auch in zu geringer Anzahl, und Europäer lassen sich zu solchen niedrigen Sclavendiensten nicht brauchen. Sie schicken daher jährlich eine Menge von Schiffen nach der Westküste von Africa, vorzüglich nach der Küste von Guinea ab, die von den dortigen Sclavenhändlern auf Menschenmärkten, die armen Neger wie Schlachtvieh kaufen. Diese unglücklichen Geschöpfe werden durch List oder mit Gewalt in dem Inneren von Africa weggefangen, oder von ihren Familien weggerissen, Paarweise zusammengekuppelt, und so Scharrenweise nach den Sclavenmärkten getrieben. Wir sehen auf Fig. 1. solch' ein schreckliches Schauspiel, wo die schwarzen Sclavenhändler einen Vater von seinen Kindern losreissen, und nach den Transportschiffen, die man in der Ferne sieht, schleppen. Ein solches Schiff (Fig. 2.) ist ein wahrer Kerker für die armen Gefangenen, da der Capitain aus Gewinnsucht den Raum möglichst zu benutzen sucht. Die Sclaven liegen deswegen in engen drittehab Fuss hohen Behältnissen Paarweise zusammen gefesselt, so enge nebeneinander, (Fig. 2. A. B. C.) dass sie sich nicht rühren können. Nur selten werden sie auf das Verdeck an die Luft geführt, und ihre Nahrung besteht in einem dickgekochten Brei. Viele sterben daher aus Verzweiflung lieber Hungers, um sich nur von ihrem gränzenlosen Elende zu befreien. Die meisten werden aber durch ansteckende Krankheiten, die bei dem heissen Klima aus der verdorbenen Luft in den engen Behältnissen entstehen, dahin gerafft. Kömmt das Sclavenschiff an Ort und Stelle, so macht der Capitain öffentlich seine Ankunft bekannt, und verkauft nun den herzuströmenden Pflanzern oder ihren Mäklern seine Sclaven. Der Preis eines gesunden männlichen Sclavens in Westindien ist gewöhnlich 300 Thaler; die Weiber kosten etwas weniger. Die gekauften Sclaven werden von dem Pflanzer nun auf seine Plantagen getrieben, und da hängt ihr gutes oder schlechtes Loos von der Willkühr ihres neuen Herrn ab.  
Fig. 1. Die Felsenbrücke in Virginien.  +, In der nordamericanischen Provinz Virginien findet sich, nicht weit von den blauen Bergen, eine seltene Erscheinung; nämlich eine ungeheure Felsenbrücke, die die Natur selbst bildete. Der englische Reisende Weld beschreibt sie uns folgendermaassen. Durch eine gewaltsame Erschütterung riss die Natur diesen Felsen auseinander, so dass ein Spalt vom Gipfel bis zum Fusse des Berges entstand, der sich eine teutsche Meile weit erstreckt. Bei der Erschütterung trennte sich wahrscheinlich der obere Theil des Felsens, und viel so queer über den Spalt, dass er eine natürliche Bogenbrücke bildete. Dieser Bogen ist 80 Fuss breit, 40 Fuss dick, und oben an der einen Seite mit Nadelholz bewachsen. Unbemerkt kommt man aus dem dicken Walde dahin; man ahndet nicht auf einer Brücke zu seyn, bis man an den Rand gelangt, und in eine schauerliche Tiefe von einigen hundert Fuss hinabsieht. Ist man über die Brücke gelangt, so führt ein steiler Fusssteig zwischen Felsen und Bäumen hinab in den Abgrund.  +, Fig. 2. Hänge- und Zugbrücken in Süd-Amerika.  +,
Die grosse dunkle Damascener-Rose. (Rosa Damascena grandiflora.)  +, Unter allen Rosen-Arten ist diese Sorte die grösste und prächtigste. Wir haben oben einen Riesenapfel kennen gelernt, der wegen seiner ausserordentlichen Grösse diesen Namen führte; und wir könnten eben so diese Blume die Riesen-Rose nennen, denn ihr Durchmesser ist 5 Zoll; und sie macht ebenwegen ihrer ausserordentlichen Grösse, eine vorzügliche Zierde unserer Gärten. Ihre Farbe ist karmoisinroth, oft sehr dunkel, und in der Mitte hat sie ein goldgelbes Auge; ihr Strauch wird 3 Fuss hoch, und ist sehr bedornt. Unsere strenge Winterkälte kann sie nicht wohl vertragen.  +
Die Venetianische Traube oder der bunte Wein. (Vitis vinifera bicolor.)  +, Dieser sonderbare Weinstock gehört unter die, zur Zeit noch seltnen schönen Zierpflanzen unserer Gärten, denn seine karmesinroth und grün geschäckten Blätter, geben an dem Espalier einer Wand den fröhlichsten Anblick. Noch sonderbarer aber sind im Herbste seine bunten Trauben, welche theils ganz blaue, theils ganz grüne, theils halb grüne und halb blaue, theils blau und grün gestreifte Beeren haben. Man solle glauben, die grünen Beeren wären noch nicht reif; allein dies ist nicht der Fall, und die grünen Beeren sind eben so reif und wohlschmecken, als die blauen.  +, Man hat diese schöne Spielart des Weinstocks die venetianische Traube deshalb betitelt, weil ein teutscher Gartenliebhaber die erste Pflanze davon aus einem Garten im venetianischen Gebiete mitbrachte.  +
Fig. 1. Der Ohren-Geier.  +, Fig. 2. Der Struntgeier.  +, Der Struntgeier findet sich am Vorgebirge der guten Hoffnung allenthalben. Er bewohnt felsige Gebirge, und lebt vom Aase, das er auch an der Meeresküste aufsucht. Er ist etwas kleiner als der Ohren-Geier, und isabellgelb gefärbt. Sein Nest macht er in den Felsenklüften.  +,
Als der Spanier Pizarro im Anfange des sechszehnten Jahrhunderts (1525) das goldreiche Peru entdeckte, und bald unterjochte, war dies südamericanische Land von einer ziemlich gebildeten Nation bewohnt, deren Abkömmlinge mit einigen dortigen Spaniern auf dieser Tafel abgebildet sind. Ausser diesen findet man hier Mulatten, welche aus der Verbindung der Europäer mit Negern entstehen, und die sich zahlreich in Peru befinden.  +, Fig. 1. Einwohner von Lima.  +, Ein Spanier und ein Spanierin aus den mittleren Ständen in Peru. Sie sind nicht in Spanien geboren, wie ihre dunkle Gesichtsfarbe zeigt, sondern eingeborne Peruaner, von spanischen Vorfahren, oder sogenannte Creolen. Sie sind im Sonntagsstaate, wie mehrere der hier vorgestellten Personen, die bei Gelegenheit eines feirlichen Festes abgebildet sind. Der mit einem scharlachnen Mantel bekleidete Bürger, trägt sein langes Haar in einem Netze oder einer Redesilla, welche an der Stirne zusammengeschnürt wird. Sein weiter Mantel zeichnet ihn vor dem Mulatten No. 5. aus.  +,
Fig. 1. Die Teufelsbrücke auf dem St. Gotthard.  +, Um aus der Schweiz nach Italien zu kommen, wählt man gewöhnlich den Gebirgsweg über den St. Gotthard, ein hohes Gebirge, in dem kleinen Schweizer Canton Uri. Diese Reise muss man wegen der steilen Gebirge entweder zu Fuss oder auf Maulthieren machen. Man steigt von dem Schweizer Städtchen Altorf immer aufwärts längs der Reuss, die eine Menge von Wasserfällen bildet. Schon hat man acht Brücken passirt; jetzt kommt man auf einmal zu einer fürchterlichen Felsenschlucht, in die sich die Reuss tosend und schäumend hinabstürzt. Ein einziger kühn gesprengter Bogen führt darüber, und dieses ist - die so bekannte Teufelsbrücke. Rings umher sieht man nichts als grosse, öde Felsenmassen, die das schauerliche des ganzen Bildes noch vermehren. Ist man über die Brücke hinüber, so zeigt sich der Teufelsberg, eine aus grossen Granitblöcken, von der Natur kühn aufgethürmte Felsenmasse. Hier muss man einen langen dunkeln Gang durch das Gebirge passiren, welches das Urner oder Ursener Loch genannt wird. Dieses führt zu einem angenehmen freundlichen Thale mit den schönsten Alpenwiesen - ganz das Gegentheil der unwirthbaren Gegend der Teufelsbrücke. Man braucht zur Reise über den Gotthardt von Altorf bis Bellinzone auf der italienischen Seite drei Tage. Da dieses zugleich eine Handelstrasse ist, die in vorigen Zeiten stark besucht wurde, so war auf der Höhe sonst ein Capuciner-Kloster errichtet. Hier erquickten sich die Reisenden, fanden frische Maulthiere für ihre Waaren, und die gutmüthigen Klosterbrüder suchten mit Hülfe grosser abgerichteter Hunde, selbst die im Schnee verunglückten Passagiere zu retten.  +, Fig. 2. Die Rhone-Brücke zu St. Moritz.  +,