Attribut: Beschreibungstext1

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A
Fig. 1. Der schwarze Amerikanische Bär. (Ursus americanus.)  +, Fig. 2. Der graue Bär. (Ursus griseus.)  +, Dieses neu beschriebene und noch unvollständig bekannte Thier, das grösste und wildeste seiner Gattungsverwandten, bewohnt die Berggegenden am Mississippi, und wird von den Indianern der fürchterliche Bär genannt. Sie wagen ihn auch nur dann anzugreifen, wenn sie in grösserer Anzahl beisammen sind. Er scheint indess das ganze nördliche Amerika zu bewohnen. (br / ) Diess Thier erreicht eine Länge von 9 Fuss, und wiegt zuweilen bis an 900 Pfund. Er ist viel stärker gebaut, als der braune Bär. Seine Kraft ist so gewaltig, dass er die grössten Bisons leicht tödtet. Sein langhaariger, dichter und weicher Pelz, wird sehr geschätzt, und das Stück mit 20 bis 30 Dollars bezahlt. (br / ) Seine Farbe ist durchgehends braungrau ohne Silberglanz. Die Spanier am Cap françois am stillen Ocean, halten dieses Thier zu Thiergefechten.  +,
Fig. 1. Der rothköpiige Sänger. (Sylvia ruficapilla)  +, Dieser kleine Vogel misst nur 4 Zoll 4 Linien in der Länge, während der Raum von einer Flügelspitze zur andern 6 1/2 Zoll beträgt. Das Männchen ist am Kopfe und am obern Theil des Halses rothbraun, an der Kehle etwas heller. Der Unterkörper und die Flügel sind schön gelb: die Brust-schmutzig orangenfarben: die Seiten graulich. Der Rücken ist olivengrün. Schwung- und Schwanzfedern sind tiefgrün und gelb gerändert. Das Weibchen ist wie das Männchen gesärbt, nur ist die Kehle an demselben gelb, und manche Farbenzeichnungen unscheinbarer. Der Vogel setzt sich nicht eher, als bis er frisst; singt leise, aber melodisch, und ist in Brasilien zu Hause.  +, Fig. 2. Der Sänger mit der Mütze. (Sylvia mitrata.).  +,
Fig. 1. Der Pantoffelhammerfisch. (Zygaena (Squalus) Tiburo.)  +, ist, wegen seiner Aehnlichkeit mit dem eigentlichen Hammerfische, erst in den neuesten Zeiten für eine eigne Art erkannt worden. Sein Kopf ist indess bedeutend kürzer, als der des Hammerhays (Bilderb. 1. Bd. No. 55). Ferner ist der Mund des Letztern hervorragend, und der des vorliegenden eingezogen. Derselbe hat eine für das Gefühl rauhe Haut, und über und unter dem Munde eine Menge von Poren, die beständig eine gallertartige kleberige Feuchtigkeit ausschwitzen; der beträchtlich grosse Rachen ist mit mehrern Reihen von Zähnen besetzt. Doch ist das Thier nicht so gefrässig, als andere Hayfische. Die Farbe ist oben hellgrau, unten weisslich, und das eigentliche Vaterland des Fisches, die Südamericanischen Meere.  +, Fig. 2. Hay von Nizza. (Scymnus Niceensis.)  +,
Die Insel Madeira ist, seit ihrer Entdekkung und Besitznahme zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts, beständig eine sehr schätzbare Besitzung des Königreichs Portugal geblieben. Fast alle, von Europa aus, nach entfernten Welttheilen abgehende Schiffe, gehen bei derselben vor Anker, und ihr äusserst gesundes Klima, hat schon vielen, fast aufgegebenen Kranken ihre Gesundheit wieder geschenkt.  +, Die Stadt Funchal bildet gleichsam (wie die obere Hälfte unserer Tafel zeigt) ein prachtvolles Amphitheater, und ist am Fusse hoher Berge, und an der Südseite der Insel erbaut. Sie begreift 20,000 Einwohner, ungefähr ein Fünftheil der ganzen Bevölkerung. Ihre Umgebungen bestehen aus üppigen Weinbergen, mit Pomeranzen- und Citronenwäldchen abwechselnd, in denen zahlreiche Landhäuser zerstreut liegen.  +, Der Landungsplatz der Insel befindet sich nordwestlich vom Felsen Loo, und es führt eine Strasse von Funchal dahin. Letztre ist mit einer Mauer eingefasst. Die Stadt enthält eine Cathedralkirche, ein grosses Gothisches Gebäude; ferner ein bequemes Hospital, ein Theater und ein Franziskanerkloster. In diesem letztern befindet sich ein sonderbar aufgeputztes Gemach, dessen Wände dicht mit menschlichen Schädeln und Knochen tapezirt sind. In der Mitte desselben steht der heilige Franziscus mit einer Wage, auf welcher er einen Heiligen und einen Sünder wiegt. Die Scene, die wohl besser in ewigem Dunkel verhüllt bliebe, wird durch eine Lampe erhellt.  +,
Seit undenklichen Zeiten ist bei ihnen ein musikalisches Instrument gebräuchlich, welches Gorah heisst und auf einem dünnen Stocke oder Bogen besteht, auf welchen eine Darmsaite gespannt ist. An dem Ende der Saite ist ein plattes, 1 1/2 Zoll langes, Stück Straussfederkiel befestigt, welches der Spieler in den Mund nimmt, und durch Ein- und Ausathmen die Saite in Schwingung bringt, wodurch Töne entstehen, welche einigermaassen denen, einer Violine nahe kommen. Es kostet übrigens dem Spieler viele Mühe, die Töne deutlich hervorzubringen, und es mischen sich bei dieser Anstrengung immer grunzende Töne ein, die denen der Schweine nicht unähnlich sind. Ein solcher Gorahspieler ist hier abgebildet, nebst einem Muster der Musik dieses Volksstamms.  +, Die Buschmänner wohnen im südlichen Afrika, in der Nähe des Vorgebirges der guten Hoffnung, und-leben zum Theil in ewigem Kriegszustande, zum Theil in Frieden mit den Europäern, worin sie von diesen durch Geschenke erhalten werden. Sie leben in Kraals (Dörfern) zusammen, deren jedes seinen eignen Häuptling hat. Viele wohnen in Höhlen und ihr ganzer Reichthum besteht in dem schmutzigen Felle, mit dem sie bekleidet sind, Bogen, Pfeilen, Spiessen, einem Messer und ein paar Strausseneierschaalen. Wenn sie kein Wild gefangen haben, so müssen sie sich von wilden Wurzeln nähren. Sie stehen noch auf der untersten Stufe der Cultur. Sie glauben keinen Gott, wohl aber einen Teufel, der Alles mit der linken Hand gemacht habe. Weil sie nach dem Tode eine Auserstehung erwarten, so geben sie ihren Todten einen Speer mit in's Grab, damit er sich bei seinem Erwachen vertheidigen und ernähren könne.  +
Fig. 1. Die Musanga. (Viverra musanga.)  +, Die auf dieser Tafel abgebildete Viverrenart lebt in Java. Sie erreicht eine Länge von 1 Fuss 10 Zoll ohne den Schwanz, dessen Länge 1 1/2 Fuss beträgt. Die Füsse sind verhältnissmässig kurz und stark. Der Pelz besteht auf steifen borstigen Haaren, die sich nicht glatt auf die Haut anlegen. Auf der Oberlippe stehen steife, an der Wurzel hornartige Schnurrhaare.  +, Die eigentliche Farbe dieses Thieres, von welcher man indess viele Abweichungen antrifft, ist folgende: der Kopf ist schwarz; bei'm innern Augenwinkel fängt ein weissgrauer Streif an, und zieht sich, an Breite zunehmend, queer über das Ohr an der Seite des Nackens hin. Der Leib, die Vorderseite des Nackens und der Brust sind graulich schwarz, zuweilen in's Gelbbraune fallend, und als gestreift erscheinend. Die äusserste Spitze der Nase ist ringsherum weisslich.  +,
Wir haben von dem an Arten sehr zahlreichen Geschlecht der Spechte schon mehrere Teutsche, Bd. 3. N. 28. und ausländische, Bd. 4. N. 26. mitgetheilt.  +, Fig. 1. Der zweifarbige Specht (Picus bicolor)  +, unterscheidet sich durch seine einfache Farbenzeichnung von allen seinen Verwandte. Seine Länge beträgt 11 1/2 Zoll. Seine Hauptfarbe ist russschwarz, allein Kopf, Nacken und Unterleib sind reinweiss, mit einem schwachen Anstriche von Gelb in der Mitte des Bauchs. Dieser neuentdeckte Vogel lebt in Brasilien.  +,
Diese Tafel stellt mehrere neuentdeckte Fische aus, zum Theil im Bilderbuche noch nicht erwähnten Gattungen vor.  +, Fig. 1. Der goldfarbene Gründling (Gobius auratus)  +, Fig. 2. Le Sueurs-Gründling (Gobius Sueuri)  +,
Die auf unserer Tafel abgebildeten Geschöpfe gehören zu den weichhäutigen Strahlthieren.  +, Fig. 1 Die Amphitriten-Stephanomia. (Stephanomia Amphitritis.)  +, Die hier abgebildete Art ist an den stachelförmigen Fortsätzen und blattförmigen spitzen Anhängseln kenntlich. Sie hat wenig Fäden, die schön rosafarben sind. Sie treibt im Australocean umher, und man glaubt darin eine schön azurblaue Krystallguirlande zu erkennen. Die Fühlfäden dehnen sich weit aus, um die Beute zu fassen, und ist diess geschehen, so strecken sich, gleich Blutigeln, tausende von Rüsseln unter den Blättchen hervor, um sie auszusaugen.  +,
Wir sehen auf unserer Kupfertafel den kleinern Theil der Stadt von der Südostseite. Im Vordergrund erheben sich die Trümmer des Ungeheuern Tempels, welcher dem olympischen Jupiter geheiligt war, zu dem auch die drei einzelnen Säulen gehören. Hinter demselben sieht man den Triumphbogen des Adrian, und im Hintergrund die Citatelle der Stadt, die sonstige Acropolis, mit den Ruinen des prächtigen Minervatempels, des Parthenon.  +, Athen, jene so berühmte, durch Künste und Wissenschaften so blühende Stadt des Alterthums, war, nachdem es durch die erobernden Türken aller seiner Grösse beraubt worden war, endlich, noch vor 100 Jahren fast gänzlich in Vergessenheit begraben. Erst in neuern Zeiten haben forschbegierige Reisende einiges Licht über den Zustand dieser Stadt verbreitet. Das jetzige Athen erinnert bloss durch die Trümmer, auf denen es steht, an seine ehemalige Grösse. Es enthält jetzt 10,000 Einwohner, und gleicht zwei oder drei schlecht gebauten zusammengedrängten Dörfern. Die Einwohner sind grösstentheils Griechen, deren christliche Kirchen zum Theil auf den Ueberresten der alten Tempel bestehen. Durch zwei Collegien ist für die Wiederauflebung der altgriechischen Sprache gesorgt. Die Griechen haben dort noch das Recht, jährlich vier eigene Magistratspersonen zu wählen, die zwar durch den stolzen Namen "Archonten" an Athen's ehemalige Grösse erinnern, denen aber jene Macht fehlt.  +
Fig. 1. 2. und 3. Der Virginische Hirsch. (Cervus Virginicus.)  +, Diese Virginischen Hirsche, von welchen die geschätzten sogenannten Amerikanischen Wildhäute herrühren, sind von der Grösse unseres Dammhirsches. Der Obertheil des Körpers so wie die Vorderseite der Beine, ist bei'm Männchen (Fig. 1.), Weibchen (Fig. 2.) und Spiesser (Fig. 3.) im Sommer zimmtbraun, im Winter grau gefärbt. Der Untertheil des Körpers ist weiss. Die Schwanzspitze aber schwarz. Das Gehörn ist, von der Basis an, anfangs nach hinten gerichtet, steigt dann mehr in die Höhe und richtet sich mit dem Obertheile nach vorn.  +, Es sind furchtsame Thiere, welche im ganzen nördlichen Amerika gar nicht selten sind.  +,
Fig. 1. Der furchenschnabelige Aracari. (Pteroglossus sulcatus.)  +, Dieser ganze Vogel ist sammt dem drei Zoll betragenden Schnabel zwölf Zoll lang; der Schnabel ist oben gewölbt und roth, an der Seite zusammengedrückt, schwarz, und hat auf jeder Seile zwei Furchen. Das Gefieder ist oben Papageygrün, unten blassgrün. Es ist dieser Vogel nur erst in zwei Exemplaren auf dem spanischen Amerika nach Europa gebracht und seiner Lebensart nach nicht bekannt, die wahrscheinlich mit der der Pfefferfrasse (Rhamphastos) Aehnlichkeit haben wird.  +, Die Pogonias.  +,
Staubpilze (Coniomyci) sind die untersten Anfänge der Vegetation. Sie erzeugen sich auf erkrankenden Pflanzensäften, sowohl lebender Pflanzen, als auch aus Dämmerde. Man muss sie für wirkliche Vegetabilien halten, da ähnliche auf ganz verschiedenen Gewächsen entstehen.  +, Fig. 1. Der Weidenblattschorf. (Xylama Salicinum.) Man bemerkt ihn auf Ahorn-, Massholder- und Weidenblättern im Spätsommer. a. Natürliche Grösse; b. vergrössert.  +, Fig. 3. Der Beiberitzenstaubpilz. (Arcidium Berberidis) Erscheint an mancherlei Pflanzen (z. B. Euphorbia, Berberis), als eine Folge krankhafter Säfte. Es entstehen gewöhnlich ziegelrothe Flecken, welche sich auf der Unterseite in Röhren erheben, dann zerreissen, sich mit gezähnten Rändern zurückschlagen, und einen gelbrothen Staub ausstreuen. a. Ein Berberitzenblatt in natürlicher Grösse; b. das Häufchen Aecidium vergrössert.  +,
Im Mittelpunct von Asien erhebt sich das grösste und höchste des bis jetzt bekannten Gebirgs-Plateau's, fast ohne Zweifel als Wohnort der ersten Menschen anzunehmen.  +, Alle diese Messungen sind jedoch nur auf der Ferne aufzunehmen gewesen, denn dem höhern Gebirge sich zu nähern ist wohl eine Unmöglichkeit. Alle Schrecknisse der Natur an Klippen, Klüften, unergründlichen Tiefen, Wasserstürzen, Gletschern und den furchtbarsten Schneemassen finden sich hier in solcher Riesengrösse vereinigt vor, dass die Gefahren, welche Bergbesteiger in der Schweiz etc. auszustehen haben, als wahre Miniaturgemälde dagegen erscheinen. Kaum kann man bis in die mittlere Region, wo sich schon kein Schnee mehr findet und anders vordringen, als in schmalen Räumen, welche brausend Flüsse neben ihren Betten in den Gebirgsschlünden offen lassen.  +, In diesen Granitgebirgen, die sich von Ferne als meergrüne, braune und lebergraue Felsen zeigen, entspringen Asiens grösste Flüsse, der Indus, die Bramaputra, die Jumna, die Quellenflüsse des Ganges u.s.w. Nach den letzteren wallfahrten seit Jahrtausenden zahllose Pilger und fast jeder Schritt des Weges dahin ist durch Mythen der Sanskrit geheiligt - bis dahin sind auch namentlich die Europäer gekommen.  +,
Im Mittelpunct von Asien erhebt sich das grösste und höchste des bis jetzt bekannten Gebirgs-Plateau's, fast ohne Zweifel als Wohnort der ersten Menschen anzunehmen.  +, Alle diese Messungen sind jedoch nur auf der Ferne aufzunehmen gewesen, denn dem höhern Gebirge sich zu nähern ist wohl eine Unmöglichkeit. Alle Schrecknisse der Natur an Klippen, Klüften, unergründlichen Tiefen, Wasserstürzen, Gletschern und den furchtbarsten Schneemassen finden sich hier in solcher Riesengrösse vereinigt vor, dass die Gefahren, welche Bergbesteiger in der Schweiz etc. auszustehen haben, als wahre Miniaturgemälde dagegen erscheinen. Kaum kann man bis in die mittlere Region, wo sich schon kein Schnee mehr findet und anders vordringen, als in schmalen Räumen, welche brausend Flüsse neben ihren Betten in den Gebirgsschlünden offen lassen.  +, In diesen Granitgebirgen, die sich von Ferne als meergrüne, braune und lebergraue Felsen zeigen, entspringen Asiens grösste Flüsse, der Indus, die Bramaputra, die Jumna, die Quellenflüsse des Ganges u.s.w. Nach den letzteren wallfahrten seit Jahrtausenden zahllose Pilger und fast jeder Schritt des Weges dahin ist durch Mythen der Sanskrit geheiligt - bis dahin sind auch namentlich die Europäer gekommen.  +,
Fig. 1. und 2. Die schöne Irene. (Irena puella.)  +, Fig. 3. Der Temia. (Phrenotrix Temia.)  +, Diess sind sehr schöne, in ihrem Körperbau einigermaassen unseren Krähen ähnliche Vögel; das Gefieder ist bei dein Männchen, Fig. 1, auf dem ganzen Obertheil schön schmalteblau, am Untertheil sammtschwarz; bei dem Weibchen, Fig. 2., aber, ist das Gefieder von dunklem Blau, mit grünem Schimmer, die Schwungfedern sind braun, welche Farbe auch die untere Seite der Flügel und Schwanz haben. Auch erscheinen auf dem Kopfe, Nacken und dem Obertheil des Körpers überhaupt braune Wellenlinien. Schnabel und Füsse sind schwarz, Ihr Vaterland ist Java und Sumatra, wo sie in Holzungen und Wäldern leben, und sich von Früchten und Saamenkörnern nähren.  +,
Die Salamander bestehen, nachdem sie das Ei verlassen, wie die Frösche, mehrere Verwandlungen. Man rechnet sie daher passender zu den letztern, als zu den Eidechsen, welchen man sie auf den ersten Blick, ihrer Gestalt wegen, zugesellen möchte. Unsere Kupfertafel zeigt den  +, Gemeinen Wassersalamander (Lacerta palustris Gm. L. Salamandra cristata Schneid.)  +, in den verschiedenen Graden seiner Ausbildung, vom Eie bis zum vollendeten Wachsthum.  +,
Fig. 1. und 2. Der kleinrüsselige Rochen. (Raja rostellata)  +, Fig. 3. Der einfleckige Zitterrochen. (Torpedo unimaculatus.)  +, Es ist schon im I. Bande unseres Bilderbuchs, No. 49, ein Zitterrochen abgebildet worden. Seit der Zeit hat man deren mehrere Arten kennen gelernt. Der Fig. 3. abgebildete, zeichnet sich durch den augenförmigen Fleck, von blauer Farbe mit schwarzem Umkreise, auf der Mitte des isabellgelben, mit weissen, sternförmigen Flecken besetzten, Rückens aus. Das Vordertheil des Kopfes ist ausgeschweift, der Schwanz dünn und lang und mit einer rundlichen Flosse endigend. Die elektrischen Organe sind klein, und der zwei Pfund schwere Fisch gab nur schwache Schläge. Er ist bei Nizza im Monat Februar gefangen.  +,
Wir sehen auf vorliegender Tafel mehrere weiche gallertartige Thiere von verschiedener, oft sehr sonderbarer, meist aber strahlenartiger Form, welche sich ausserordentlich häufig in allen Meeren, besonders der warmen Zonen, finden.  +, Fig. 1. und 2. Die vierhornige Lucernaria. (Lucernaria quadricornis.)  +, Diese Lucernaria hat einen gelbbraunen, fast kegelförmigen Körper, welcher nach unten zu sich glockenförmig erweiternd, in vier, an ihrem Ende wieder gespaltene, mit Tentakeln besetzte, Strahlen ausgeht, in deren Mitte sich die Mundöffnung befindet. Sie heftet sich an Seegras etc. und nährt sich von kleinen, selbst hartschaligen, Seethieren, welche sie durch die in ihrem Innern befindliche Flüssigkeit auflösen kann.  +,
Wir sehen hier die Hauptstadt der, zum Theil mit Verbrechern, bevölkerten Colonie auf der, südöstlich von Neuholland gelegenen, grossen Insel Van Diemens Land. Hobartstown wurde erst im Jahr 1804 gegründet, und zählte 1821 schon über 409 Häuser und 2700 Einwohner; Die Stadt ist mit einem Regierungsgebäude 1), einer Kirche 2), Casernen 3), einem starken Gefängniss 4), einem Hospital 5) ausgestattet, wird durch eine Batterie 6) vertheidigt, und auf dem Nelsonsberge 7) befinden sich Signalposten und Telegraphen. Der Fluss Derwent, an welchem die Stadt liegt, ist für grosse Kauffartheischiffe fahrbar und es ist merkwürdig, wie diese, dem Südpole am nächsten liegende, Europäische Niederlassung schon mit so vielen, den Handel erleichternden, Bequemlichkeiten ausgestattet ist. Das Land hat ein mildes gesundes Klima, ist reich an allem, was zur Erhaltung und Erheiterung des Lebens beitragen kann, und es ist mit Sicherheit vorauszusehen, dass diese Colonie in kurzer Zeit eine der blühendsten werden wird, die England gegründet hat.  +
Fig. 1. Der Siamang (Simia syndactyla.)  +, Das Vaterland des Siamang - wie ihn die Malayen nennen - ist Sumatra, wo ihn der Gouverneur, Sir Stamford Raffles entdeckt hat. Er ist von gagatschwarzer Farbe und von starkem, muskulösem Bau. Das Haar ist lang und sanft, das nackte Gesicht schwarz, so auch die Brüste des Weibchens. Die ganze Höhe des Thieres, von der Ferse bis zum Scheitel, misst 3 Fuss 2 Zoll; der Arm allein 1 Fuss 1/2 Zoll. Der Bau der hinteren Hände, an welchen der Zeige- und Mittelfinger bis zum mittelsten Fingergliede verwachsen sind (daher der Name "syndactyla"), ist besonders merkwürdig, auch verdient der Zahnbau dieses Affen die Aufmerksamkeit der Naturforscher. Die Ohren liegen dicht am Kopfe an, und haben äusserlich die Bildung, wie bei'm Menschen. Die fast 2 Zoll langen Haare, mit denen dieser Affe bedeckt ist, sind, die auf dem Kopf ausgenommen, gelockt. Die Siamangs leben gern in den Wäldern in grossen Heerden zusammen.  +, Fig. 2. Der Cimepeye. (Simia melalophos.)  +,
Fig. 1. u. 2. Die Brandente. (Anas Tadorna.)  +, Fig. 3. und 4. Die weissäugige Ente. (Anas leucophthalmos.)  +, Kopf, Hals, Brust und Seiten sind bei'm Männchen lebhaft roth gefärbt, Rücken und Flügel sind braunschwarz mit purpurnem Abglanz und mit kleinen rostrothen Puncten übersäet. Bauch und untere Deckfedern des Schwanzes sind reinweiss; der Schnabel ist bläulichschwarz mit schwarzem Nagel und die Iris weiss. Die Länge ist 15 Zoll. Das Weibchen hat nicht die Lebhaftigkeit der Farben, wie das Männchen, und ist nur 14 Zoll lang. Diese Ente bewohnt die östlichen Gegenden Europa's. Vorzüglich häufig trifft man sie am Don an. Im nördlichen und im südlichen Teutschland erscheint sie als Zugvogel, und hält sich am liebsten in Brüchen auf. Sie lebt von Insecten, kleinen Fröschen, Wasserpflanzen und deren Saamen. Das Weibchen brütet 9-10 weissgrüne Eier.  +,
Fig. 1. Lacépède's Gymnetrus. (Gymnetrus Cepedianus.)  +, Fig. 2. Peron's Schuppenflosser. (Lepidopus Peronii)  +, Auch dieser Fisch ist mit einem Silberstaube bedeckt, der goldene, rosafarbne und azurne Reflexe zeigt. Die Augen sind gross, silberfarben; die Iris goldig; die Rückenflosse gelb und die untern Brustflossen sind nichts weiter, als zwei löffelförmige Schuppen. Die Länge dieses Fisches beträgt 1 Meter. Sein Fleisch ist von sehr delicatem Geschmack. Er wird bei Nizza gefangen.  +,
Fig. 1. u. 2. Die rosenfarbige Äquorea. (Aequorea rosea.)  +, Sie ist kreisrund, flach, rosenfarben, und zeigt oben drei- und vieltheilige Gefässe, am Rande haarförmige, sehr lange und sehr zahlreiche Tentakeln. Ihr Vaterland ist nicht angegeben.  +, Fig. 3. Die Panopyra. (Dianaea Panopyra.)  +,
An Salzseen ist die Krimm sehr reich. Diejenigen, von denen unsere Kupfertafel einen darstellt, liegen in dem Bezirk Perekow, 17 Werste von Armenskoi-Bazar entfernt. Tausende von Wagen stehen theils auf der See, so weit die gebildete Salzkruste fest genug ist, sie zu tragen; andere warten am Ufer und andere in noch weiterer Ferne. Die Fuhrleute gehen entkleidet in den See und tragen das Salz in Haufen zusammen, beladen damit einen kleinen Kahn, der dann vom Ufer aus, mit Hülfe eines Schlepptaues, bis zu dem Standpunkte der Wagen hinaufgezogen wird.  +, Die wichtigsten Salzseen im Bezirke Perekow sind der alte und rothe See, die nahe bei einander liegen; sie liefern in guten Jahren 800,000 Pud (40 Russ. Pfd.) Salz. In der Krimm liegen noch über 20 ähnliche Seen, die aber nicht alle Salz von gleicher Güte liefern. Die Menge des im Durchschnitt jährl. gewonnenen Salzes übersteigt 5 Mill. Pud. Im Jahre 1819 lös'te die Regierung daraus über eine halbe Million Rubel. -  +, In den weiten Steppen und Wüsten von Asien, Afrika und dem nördlichen Russland giebt es viele Stellen, wo fortwährend eine ungeheure Salzerzeugung stattfindet. Solche Stellen heissen entweder Salzseen, wenn sie salziges Wasser enthalten, oder Salzgründe, wenn man an den Stellen, wo das, in den nassen Jahreszeiten niedergefallene, Regenwasser gestanden hat, Salzrinden findet.  +
Fig. 1. Der Pougoune. (Paradoxurus Typus.)  +, Pougoune, oder Poune ist der Malabarische Name dieses Thieres, das sonst auch unter dem Namen des Palmenmarders bekannt ist. Es hat, wie die fleischfressenden Thiere, Schneide-, Eck- und Mahlzähne. Es geht ganz auf den Fersen, kann seine katzenähnlichen Krallen zur Vertheidigung und zum Klettern brauchen, und hat, da die kurzen Zehen durch eine schlaffe Haut verbunden sind, in gewisser Hinsicht Schwimmfüsse. Besonders merkwürdig am Thier ist die ganz eigenthümliche Windung seines Schwanzes, welche man bis jetzt an keinem andern Thier beobachtet hat. Der Kopf ist dem des Hundes ähnlich; der Gehörgang mit einer Art Klappe bedeckt, womit das Thier, z.B. wenn es schläft, das Ohr verschliesst. Der Pelz besteht aus Seiden- und aus Wollhaaren, und hat eine schwarzgelbliche Farbe, nämlich wenn man ihn von der Seite und so betrachtet, dass man bloss die Spitzen der Haare sieht, erscheint er schwärzlich, dagegen gelblich, wenn man ihn von vorn ansieht, dass man die Haare in ihrer ganzen Länge erblickt. Auf dem gelben Grund bemerkt man auch zu beiden Seiten des Rückgrats drei Reihen Flecken und andere auf Schulter und Schenkel, während diese auf dem schwarzen Grunde verschwinden, und sich wieder andere zeigen, welche reihenweis gestellt sind und Linien bilden. Die Extremitäten sind schwarz, der Schwanz zur Hälfte und der Kopf ganz schwarz. Das schwarze Ohr hat einen linienbreiten weissen Rand.  +, Das Thier lebt in Indien und auf der Insel Java in baum- und buschreichen Gegenden.  +,
Fig. 1. Die dreikielige Schildkröte. (Testudo tricarinata.)  +, Fig. 2. Die geometrische Schildkröte. (Testudo geometrica.)  +, Fig. 3. Die gerandete Schildkröte. (Testudo marginata.)  +,
Alle die auf dieser Kupfertafel abgebildeten Fische sind in Bengalen neuerdings entdeckt und gehören unter diejenige Abtheilung der Grätenfische, welche vorn an der Rückenflosse mit Stacheln versehen sind (Acanthopterygii).  +, Die Gattung Mugil hat Bauchflossen, welche hinter den Brustflossen stehen; die beiden Rückenflossen sind kurz und stehen von einander getrennt, und die erste derselben ist stachelig. Der Kopf ist flach gedrückt, breit und ganz mit Schuppen bedeckt. Im Munde stehen nur an der Seite der Zunge einige rauhe Erhöhungen, als Zähne. Einen ganz eigenthümlichen Bau hat der Magen dieser Fische. Eine Europäische Art dieses Fisches, den Mugil Cephalus, findet man häufig im Mittelländischen Meer. Die Arten, welche der Engl. Naturforscher Buchanan im Ganges fand, hatten keine Zunge.  +, Fig. 1. Der Corsula. (Mugil Corsula.)  +,
Fig. 1. 2. Der gesäumte Glomere. (Glomeris marginata.)  +, Die Benennung Glomeren haben diese Thiere von der Eigenschaft, die beiden Körperenden nach unten, sobald man sie berührt, so nähern zu können, dass Kopf und Füsse ganz eingehüllt sind, wodurch sie eine kugelartige Gestalt erhalten und zugleich im Stande sind, sich vor Gefahr zu beschützen. Das Thier ist braunschwarz und sämmtliche Schilder sind mit einem gelben Rand eingefasst; es glänzt wie polirt; man findet es in Teutschland in feuchten Laubwäldern unter Steinen, Baumwurzeln und Moos. Fig. 1. zeigt das Thier vergrössert, der Strich a. seine natürliche Länge, und Fig. 2. den zusammengerollten Zustand desselben.  +, Fig. 3. Der getüpfelte Glomere. (Glomeris pustulata.)  +,
Ueber die Zeit seiner Erbauung herrscht viel Dunkel. Einige wollen sie in die Römerzeiten versetzen, Andere behaupten mit mehr Wahrscheinlichkeit, dass unter Wilhelm I. Gundulph, Bischof von Rochester, denselben angelegt habe. Gewiss ist, dass im Jahre 1140 der König Stephan seine Residenz in dieser Citadelle aufgeschlagen, und dieselbe schon in frühern Zeiten als Staatsgefängniss gedient habe. Der Lage nach zu urtheilen, war indess ihre erste Bestimmung die Vertheidigung der Stadt von der Wasserseite. Die Festungswerke waren vor Alters weit bedeutender, als gegenwärtig; allein noch zeugen die Gräben und Schanzen, die Höhe und Stärke der Mauern von ihrer ehemaligen Wichtigkeit.  +, Der weisse Thurm, erbaut unter Wilhelm dem Eroberer, um's Jahr 1080, ist ein grosses viereckiges Gebäude, 116 Fuss lang und 96 F. breit; er besteht aus 3 Stockwerken und einem Souterrain. In letzterm, dessen ursprüngliche Bestimmung nicht bekannt ist, befindet sich gegenwärtig ein Salpetermagazin, darüber steht die alte Capelle, welche ehemals zum Gottesdienste der königl. Familie diente, und gegenwärtig einen Theil des grossen Reichsarchivs ausmacht. Das Gebäude ist übrigens als ein schönes Muster der alten Normannischen Bauart merkwürdig.  +, Die Capelle des heiligen Peter ad vincula, welche vorzüglich desshalb merkwürdig ist, weil sich darin die Gräber vieler, durch Stand und Schicksal merkwürdiger Personen, als des Thomas Morus, John Fisher, der Anna Boleyn, Catharina Howard u.s.w. befinden. Sie liegt in der nordwestlichen Ecke der Festung.  +,
Fig. 1. Der Grivet. (Cercopithecus griseus.)  +, Dieser Affe steht zwischen dem Malbruck (C. Cynosurus) und dem Callitriche (C. Sabaeus) in der Mitte. Ersterm gleicht er durch. die allgemeine Farbe des Pelzes, weicht aber von demselben durch die Form des Kopfes ab. Von dem Callitriche unterscheidet er sich durch die dunklere Farbe, den weissen Backenbart u.s.w., während er ihm wieder in der Pyramidalform des Kopfes gleicht. Die Hauptfarbe des Oberkörpers ist schmutziggrün, und die des Unterkörpers weiss. Das Vaterland dieser Affenart ist gegenwärtig noch unbekannt; allein wahrscheinlich stammt sie, wie die meisten Cercopitheken, aus Afrika.  +, Fig. 2. Der Schacma. (Papio comatus.)  +,
Fig. 1. Der feuerköpfige Oxyrhynchus. (Oxyrhynchus flammeiceps.)  +, Dieser neuentdeckte Vogel hat einen kurzen, geraden, an der Basis dreieckigen und pfriemenförmig zugespitzten Schnabel. Eine zarte, schöne, ponceaurothe Haube macht seine vorzüglichste Zierde aus. Der übrige Theil des Gefieders ist meist grün gefärbt, und die untern Theile mit einer Menge braunschwarzer, unregelmässig dreieckiger Flecken gezeichnet. Füsse und Schnabel sind bläulich-schwarz. Die Länge des ganzen Vogels beträgt 7 Zoll.  +, Fig. 2. Der backenbärtige Steigschnabel. (Xenops genibarbis.)  +,
Fig. 1. Der grosskiefrige Kneipkäfer. (Manticora maxillosa Fabr.)  +, Fig. 2. Die Waldcicindele (Cicindela sylvatica Linn.)  +, ist in Carolina zu Hause, oben gold- unten purpurgrün, die Fühler, der Mund, ein halbmondförmiger Fleck an der Spitze der Flügeldecken, und die Füsse sind rostgelb.  +,
Fig. 1 ist das Portrait eines gewissen Stoffel Speelmann aus dem Stamme der halbcivilisirten Hottentotten. Er gehörte zu Hrn. Burchell's Reisegesellschaft, und wurde von diesem Gelehrten, wegen seines characteristischen Aeussern, abgezeichnet. Er hatte 5 Fuss 7 Zoll Länge, also mehr als die Mittelgrösse seines Volkes, schmächtigen knochigen Körperbau und eine sehr gerade Haltung, die er sich wahrscheinlich während seines Soldatendienstes angeeignet hatte. Er besass viel Lebhaftigkeit für einen Hottentotten; sein Blick schien ungewöhnliche Klugheit und Gewandtheit zu verrathen und sein Alter ungefähr 40 Jahre zu betragen. Er hatte hervorragende Kinnbacken, eingefallene Wangen und eine platte, breite, weitoffenstehende Nase; der Mund war weit, mit dickaufgeworfenen Lippen versehen, das Kinn schmal und mit verschiedenen sonderbaren Höckern besetzt. Er galt für einen trefflichen Schützen und reiselustigen Mann. Sein ganzes Kostüm hat er sich nicht allein selbst erfunden, sondern auch selbst zugeschneidert. Seine Kappe war von Kalbfell, an welchem die Haare bei'm Garmachen stehen geblieben. Ausserdem trug er um den Kopf noch ein rothes baumwollenes Tuch und um den Hals ein lockergebundenes blaues. Lederne Hosen bedeckten den Unterkörper, eine blaue Tuchjacke den Oberleib. Ueber letztere war eine Kugeltasche, die er sich aus dem Felle eines Leoparden verfertigt hatte, geschnallt.  +, Fig. 2 stellt einen Häuptling der Kora's oder Koranna's vor. Diese Völkerschaft gehört mit den Hottentotten zu einer Race, und wohnt theils unter den Griqua-Hottentotten, theils unter den Buschmännern, vorzüglich aber an den Ufern des Obertheils des Orangeflusses, wo sie die beste Waide für ihre zahlreichen Rinderheerden findet. Den Beschreibungen der neuesten Reisenden zufolge, sind die Koranna's ein friedlicher Menschenschlag, äusserst träge und von sehr geringer Intelligenz. Sie haben neuerdings um einen Missionär angehalten, und für den Fall, dass ihr Wunsch gewährt wird, sich zum Ackerbau zu bequemen versprochen. Der abgebildete Koranna-Häuptling trug um den Kopf ein Stück Leder, in Form eines Turbans gewickelt, und um den Leib einen ledernen Mantel, der sehr stark mit rothem Ocher und Fett bestrichen war. Um den Hals waren verschiedenfarbige Glasperlschnuren geschlungen, und an denselben ein Messer und die Schaale einer kleinen Schildkröte befestigt, die als Schnupftabaksdose diente. Handgelenk und Vorderarm waren mit Perlenschnuren, Stricken von Acacienrinde und einem breiten elfenbeinernen Ringe verziert. In der Hand erblickt man den Hassagai und Kirri (Spiess- und Wurfkeule)und im Gesicht den Ausdruck der Gutmüthigkeit  +
Die Stadt besteht auf 3 Theilen, welche unsere Ansicht deutlich entwickelt: dem eigentlichen Kahira im Mittelpunkte, Masr el Attik oder Altkahira im N.W. und Bulak, dem Hafen der Stadt, im S. 0., hart am Strome. Jenseits desselben sieht man Ghiza, das auch wohl als eine Vorstadt angesehen wird; und daneben im Hintergrunde jene berühmten Pyramiden, das Einzige, was uns von dem alten berühmten Memphis übrig geblieben ist.  +, Die Hauptstadt von der Türkischen Provinz Aegypten, liegt unter 48° 58' 30". östl. L. und 30° 2' 4" N. Br. auf dem Ostufer des Nils, da wo sich dieser Strom in mehrere Arme theilt, um das Delta zu bilden.  +, Ihre Gründung verdankt sie Giaffar, einem Feldherrn des ersten fatimitischen Sultans (a. 968.), ihren Namen dem Umstand, dass gerade damals der Planet Kaher (Mars) sich über dem Horizonte zeigte. .  +,
Fig. 1. Die Meerkatze mit strahligem Haar, oder der Tock. (Cercopithecus radiatus Geoff.)  +, Fig. 2. Der Vervet. (Cercopithecus Pygerytha Geoff.)  +, Fig. 3. 4. u. 5. Der Drill. (Invus leucophaeus Fr. Cuvier.)  +,
Fig. 1. Der Javanische Bienenfresser. (Merops urica Horsf.)  +, Sein Vaterland ist Java und Ceylon, die Grösse noch einmal so gross, als der hier abgebildete; der obere Theil des Kopfs und der Nacken rothbraun; der Rumpf und die oberen Schwanzdeckfedern blassblau, die Kehle und der obere Theil des Halses schwefelgelb, mit einem schmalen rothbraunen und schwarzgeschuppten Halsband. Unten ist er gelbgrün, Flügel und Schwungfedern ebenfalls grün, mit einer stärkern Mischung von Dunkelgelb. Der Schwanz ist grün und gabelförmig, der Bauch bläulichweiss. Der schwarze Schnabel hat an den Mundwinkeln eine Reihe kurzer steifer Borsten. Er lebt von im Fluge gefangenen Bienen und Wespen und nistet in selbst gegrabenen Höhlen an den Ufern der Flüsse.  +, Fig. 2. Der allfarbige Eisvogel. (Alcedo omnicolor Reinw.)  +,
Fig. 1. Die rothfüssige Siagone. (Siagona rusipes Latr.)  +, Fig. 2. Der Riesenscarites. (Scarites Gigas Oliv.)  +, Fig. 3. Die sandliebende Clivine. (Clivina arenaria Latr.)  +,
Fig. 1. Das Sumpfbrachsenkraut. (Isoëtes lacustris. Linn.)  +, Es hat eine knollige, mit Fasern besetzte Wurzel; die Blätter sind pfriemenförmig, spizzig, halb cylindrisch, gegliedert und stehen aufrecht. An der Basis befinden sich die Generations-Organe; die Saamenkapsel, einer Erbse gross, enthält pyramidenförmig dreiecktige Körner. Man findet es in den Holsteinischen Seen, wo es ein Fisch, der Brachse, bei'm Laichen aus der Tiefe heraufbringt. Fig. a. zeigt die weiblichen Fortpflanzungs-Organe in natürlicher Grösse. Fig. b. vergrössert, so wie c. den vergrösserten Saamen.  +, Fig. 2. Die vierblättrige Marsilie. (Marsilea quadrifolia Linn.)  +,
Diese merkwürdige Höhle ist von dem Dorfe Gailenreuth, unweit Muggendorf bei Bamberg, südwestlich eine kleine halbe Stunde entfernt und befindet sich im sogenannten Höhlenberge. Der Eingang, durch die auf der unteren Figur dargestellte Felsenwand, ist wohl 6 1/2 Fuss hoch und 17 F. breit, und zeigt noch Spuren einer alten Mauer, durch die er früher wohl verschlossen gewesen ist. Alte Sagen erzählen, dass die Höhle den ersten Christen zu einem Versammlungsorte gedient hätte, oder auch, dass Heiden Zuflucht gegen die Verfolgungen der Christen darin gefunden hätten. Soviel ist gewiss, dass man noch jetzt Menschenknochen und Fragmente von Urnen findet. - Die obere Figur auf dieser Tafel stellt das Innere der Höhle im Durchschnitt nach einer Zeichnung vor, welche Professor Buckland im Jahr 1816 an Ort und Stelle aufnahm. A. ist der Eingang der Höhle, durch welchen man in eine grosse Halle von mehr als 300 Fuss tritt. Ein langer Gang führt in den grossen Höhlenraum B, wo viele Bärenknochen auf dem Boden zerstreut liegen. Durch eine senkrecht abfallende Kluft gelangt man in den zweiten Höhlenraum C, und durch eine weite Oeffnung D geht es von der zweiten Höhle schräg in die Tiefe, wo man ganze Wagenladungen loser Knochen findet, dagegen die Masse E eine Breccie, meistens aus Knochen und Stalagmiten zusammengesetzt, enthält. Die Kammer C steht durch einen langen und engen Gang, F, in Verbindung, der oft so eng ist, dass man auf Händen und Füssen kriechen muss. Durch die senkrechte Spalte G, durch die man nur mit Lebensgefahr kommt, gelangt man in einen ovalgewölbten Raum, H, der künstlich durch Ausgraben von Knochen und Schädeln auf der gedachten Breccie entstanden ist. - Es sind eigentlich 6 Höhlen, die der Lage nach einen Halbzirkel bilden. Schon in der 5. Höhle merkt man eine dicke Luft und einen aashaften Geruch; bei längerm Verweilen in der Tiefe werden die frischesten Gesichter der Besuchenden leichenblass. - Dem Dr. Rosenmüller und dem Professor Esper in Erlangen verdankt man zuerst sichere Nachrichten über diese Höhle.  
Fig. 1. Die grüne Calyptomene. (Calyptomena viridis Reinw.)  +, Fig. 2. Die gehaubte Timalie. (Timalia pileata R.)  +, Fig. 3. Die kehlfleckige Timalie. (Timalia gularis.)  +,
Fig. 1. Der längschwänzige Glanzvogel. (Galbula marcroura.)  +, Fig. 2 Der blaukehlige Tamatia. (Capito cyanocollis V.)  +, Fig. 3. Der hyacinthfarbige Arras. (Psittacus Hyacinthinus Lath.  +,
Um ein Panorama von London und dessen Umgebungen zu liefern, unternahm es der Landschaftsmaler T. Hornor 1820, von der Laterne des St. Paulsthurmes London aufzunehmen. Die Abnahme des auf der Kuppel der Kathedrale befindlichen Knopfes und Kreuzes, gab Veranlassung zur Errichtung eines mit grösster Einsicht ausgeführten Gerüstes. Der Maler, um einen noch höhern Standpunkt zu gewinnen, bat um die Erlaubniss, sich auf der, mehrere Fuss über die Spitze des gegenwärtigen Kreuzes sich erhebenden Plattform eine Hütte zu errichten und erhielt sie. Unter unendlichen Schwierigkeiten, die Wind, Wetter Sonnenschein und Nebel noch vermehrten, - wozu noch zu rechnen ist, dass während des stürmischen Sommers 1821 die Hütte, durch, die in solcher Höhe beträchtlichen Windstösse, oft beschädigt und der Maler einige Male in wirkliche Lebensgefahr versetzt wurde, - kam endlich das Panorama glücklich zu Stande. Sämmtliche Skizzen, die er oben zum Behuf des Panorama entwarf, betrugen 280 Bogen Zeichenpapier; allein dafür war auch jedes öffentliche und Privatgebäude der Hauptstadt und sämmtliche von dieser Hütte aus sichtbaren Dörfer, Felder, Wege, Landhäuser, Bäche etc. darauf niedergelegt. -Fig. 2. stellt das Gerüst und die Lage des Observatoriums auf demselben vor und Fig. 3. die Hütte im grösseren Maassstabe, nebst den zur Sicherung getroffenen Anstalten. Fig. 1. giebt eine vom südlichen Ende der Blackfriars-Brücke aufgenommene Ansicht London's, um die genaue Höhe der St. Paulskirche, 318 Fuss, in Bezug auf die benachbarten Gebäude, anschaulich zu machen.  +
Fig. 1. u. 2. Die Phyllidie mit drei Linien. (Phyllidia trilineata. Cuv.)  +, Dieses Thier bewohnt das Meer von Indien, ist äusserlich nackt, mit einer lederartigen Haut bedeckt, die mit Höckern oder grossen Warzen und Knoten besetzt ist, unter deren Rande sich die Kiemen befinden. Die Farbe ist oben gelb auf schwarzem Grunde, unten blassgelblich Fig. 2. zeigt die untere Seite des Körpers; a. die Tentakeln, b. den After und c. die Mündung des Geschlechtsorgans.  +, Fig. 3. u. 4. Der schneckenartige Rückenfuss. (Tergipes limacina Cuv.)  +,
Fig. 1. Der Erdsaame. (Sclerotium semen)  +, Dieser Schwamm findet sich als rundliche, anfangs weissliche, gelbliche, dann schwarze Körner mit rauhen Gruben auf den Stängeln und Blattrippen des Kohls u. s. w. und zwar: a. in natürlicher Grösse; b. vergrössert und c. die innere Substanz.  +, Fig. 2. Der Zehrschwamm des Safrans. (Thanotophytum crocorum.)  +,
Fig. 1. Die Kammnase mit der Larve. (Rhinolophus larvatus, Horsfield.)  +, Diese Fledermaus, welche in Java zu Hause ist, lebt, wie ihre Gattungsverwandten, bei Tag in tiefen Schluchten und Höhlen, und fliegt bloss bei Nacht nach ihrer Nahrung aus, welche in Insecten besteht.  +, Die Eingebornen von Java nennen dieses Thier Lowo-sumbo.  +,
Die Familie der Schwalben zeichnet sich durch den kurzen, platten, an der Basis immer sehr breiten Schnabel, dessen Oberkieferspitze heruntergebogen ist, durch die kurzen Füsse, den schnellen Flug und ein sehr scharfes Gesicht aus. Ihre in Insecten bestehende Nahrung haschen sie fast nur im Fluge.  +, Aus der Gattung der eigentlichen Schwalben, welche sich in Ansehung ihrer Oeconomie vorzüglich durch den, aus festen Materialien ausgeführten, Bau ihrer Nester auszeichnen, findet man  +, Fig. 1. Die geschminkte Schwalbe. (Hirundo fucata, Temmink.)  +,
Die vorliegende Tafel liefert die Abbildung von 5 Fischen auf Bengalen, welche zu der sonstigen Gattung, jetzt Familie der Welse gehören.  +, Fig. 1. Der Bagarius. (Pimelodus Bagarius, Buchanan.)  +, Fig. 2. Der-grünliche Pimelode. (Pimelodus viridescens, Buchanan.)  +,
Fig. 1. Die Heberblume. (Aristolochia Sipho, L'Heritier.)  +, Der Stamm dieser Art theilt sich gleich von unten in Zweige, welche sich an hohen Gegenständen, an Bäumen, Mauern u.s.w. bis zu einer beträchtlichen Höhe emporwinden. Die Blätter sind 8 bis 10 Zoll lang, und 6 bis 8 Zoll breit, oben dunkelgrün und glatt, unten heller und mit einzelnen kleinen Härchen besetzt. Im Junius und Julius treiben aus den Winkeln der Blattstiele die Blüthen hervor; sie sind heberförmig gebogen und aussen hellgrün mit röthlichen Streifen und Schattirungen. Der präsentirtellerförmige Rand ist inwendig schwarz purpurroth, mit gelben Punkten und Strichelchen.  +, In Teutschland kommt diese Pflanze in einem guten Boden sehr gut im Freien fort; nur dass in strengen Wintern die zarten Zweige erfrieren. Wenn sie einige Jahre an demselben Platze gestanden hat, so liefert sie alljährig Blüthen. Die Saamen werden jedoch nicht immer und nicht an jedem Standorte reif. Die Vermehrung dieses schönen Gewächses geschieht meist durch Wurzelausläufer und Stecklinge.  +,
Nazareth.  +, In Galiläa, im heiligen Lande, liegt am Fusse der östlichen Berge der See Genezareth und die Stadt Tiberias, von Herodes gebauet, die mit Mauern umgeben, ungefähr ž Meile im Umfang hält. Der See Genezareth, auch Galiläer- und Tiberiassee genannt, ist ein höchst malerischer Wasserstrich, der mit dem todten Meere Hauptsee in Palästina ist. Er scheint, bloss nach dem Augenschein, ungefähr 1 Deutsche Meile breit und 2 1/2 - 3 Meilen lang zu seyn. Sein Wasser ist frisch, höchst angenehm, bei Windstille klar, und reich an Fischen. Von den ehemals daran gelegenen Städten Chorazin, Bethsaida und Kapernaum ist keine Spur mehr. Tiberias ist jetzt ein unbedeutendes Städtchen mit ungefähr 1,500 bis 2,000 Seelen.  +, Diese Stadt, die Hauptstadt von Galiläa, in welcher Christus geboren, zieht die Aufmerksamkeit der christlichen Welt auf sich. Das Merkwürdigste darin sind eine Kirche nebst Kloster, auf der Stelle, wo Maria gewohnt haben soll, welches nur eine kreuzförmige Felsengrotte ist, mit ein Paar Granitsäulen. Ferner zeigt man die Werkstatt Joseph's, die jetzt ein heiliger Platz mit einem Altar und Gemälde ist; eine Kapelle mit einem 9 Fuss langen, 6 Fuss breiten Steine, worauf Christus gespeiset haben soll; die Synagoge,. wo Christus lehrte; und den Jungfrauenbrunnen, der Nazareth mit Wasser versorgt. Die betriebsame Stadt hat eine Bevölkerung von etwa 1,500 Seelen, worunter viele Christen.  +
No. 1. Das wilde Pferd.  +, Nach der Behauptung der Naturforscher giebt es jetzt keine ursprünglich wilde Pferde mehr, sondern nur verwilderte, oder nur wieder wild gewordene, und ohne Wartung der Menschen lebende. Von diesen giebt es grosse Herden in den Pohlnischen Wäldern, in dem Schottischen Hochlande, in der Tartarey, und sonderlich eine unermessliche Menge in Paraguay und Patagonien. Man fängt diese wilden Pferde ein, macht sie zahm, und bedient sich ihrer zum Reiten. Gewöhnlich haben diese wild gefangenen Pferde sehr grosse Dauer und Leichtigkeit.  +, No. 2. Das zahme Pferd.  +,
No. 1. Der zahme Esel.  +, Der zahme Esel stammt wie wir bey der vorigen Tafel gesehen haben von dem Onager oder wilden Esel ab. Er ist zwar schon sehr weit in allen Welttheilen verbreitet, allein er gedeihet doch, wie der Onager nirgends besser als in warmen Ländern, und hat daher bis jetzt noch nicht in das nördlichste Europa verpflanzt werden können. Seine Höhe ist ohngefähr 4 1/2 Fuss, und seine Farbe gewöhnlich grau, mit einem schwarzen Kreuze über den Schultern. Der zahme Esel ist zwar langsam und träge, und daher ein Symbol der Faulheit, allein dem ungeachtet ein sehr nützliches und schätzbares Haussthier; denn er begnügt sich mit schlechtem Futter, als Disteln und andern stachlichten Pflanzen, und ist daher mit geringen Kosten zu erhalten, ist sehr wenigen Krankheiten unterworfen; geht sanfter und sicherer als das Pferd, kann starke Lasten tragen, wird ohngefähr 30 Jahre alt, und ist auch fast so lange zur Arbeit brauchbar. Man hat seine Race durch Begattung mit dem Pferde zu verbessern gesucht, und daraus sind 2 neue Bastard Racen nemlich das Maulthier und der Maulesel entstanden, welche beyde vorzüglich in Europa sehr gebraucht werden.  +, No. 2. Das Maulthier.  +,
Es giebt ausser dem Getreide, noch mehr Pflanzen, aus deren Früchten oder Wurzeln man Brod macht, und welches viele Nationen sonderlich der andern Welttheile essen. Zu den letzten gehören vorzüglich die Kartoffel, deren Vaterland eigentlich Süd-Amerika ist, die aber nunmehr auch in ganz Europa eingeführt ist; ferner die Yams Wurzel, die Cassava oder Manioc-Wurzel und die Batatten. Die beiden letztern zeigt gegenwärtige Tafel.  +, No. 1. Die Cassava oder Manioc Wurzel.  +, Die Cassava, Manioc oder Manichot ist eine Staude, welche in den ganzen südlichen Amerika theils wild wächst, theils auch auf den Aeckern gebauet wird, etliche Fuss hoch wird, und knollige Wurzeln hat, die fast wie Rüben gestalltet, 15 bis 20 Zoll lang und 4 bis 5 Zoll dick sind, und von aussen gelb, innerlich aber weiss aussehen. Frisch ausgegraben kann man sie nicht essen, weil ihr Saft Gift ist. Allein man reibt sie, presst den Saft sorgfältig aus und trocknet oder bäckt hernach den gepressten Teig als dünne Kuchen auf heissen Blechen, und diess giebt ein gesundes und wohlschmeckendes Brod, welches die meisten Einwohner von Westindien und Südamerika essen. Die Blätter der Pflanze isst man auch als Gemüss. Der ausgepresste Saft tödet, wenn er roh getrunken wird, Menschen und Thiere, so bald er aber gekocht ist, giebt er einen unschädlichen und gesunden Trank.  +,
No. 1. Der Hausen.  +, No. 2. Der Stöhr.  +, No. 3. Der Sterlet.  +,
No. 1. Der Orlean od. Rocou-Baum.  +, No. 2. Der ächte Safran.  +, Sehr wesentlich von dieser Pflanze ist der unächte Safran oder Saflor unterschieden, als welcher kein Zwiebel Gewächs, sondern eine Distel-Art ist.  +,
No. 1. Der Meer-Hahn.  +, Der Meerhahn ist etwa 6 bis 8 Zoll lang; sein Körper ist ganz dünn ohne Schuppen, sieht silberfarben aus, und hat grüne Flossfedern. Er lebt in den Ostindischen Meeren, gehöret zu den Spiegelfischen, und wird von den Ostindiern gegessen.  +, No. 2. Der Langhaarige Spiegel-Fisch.  +,
Die alten Egyptier glaubten dass alle Todte nach einer langen Reihe von Jahren wieder lebendig werden würden, und gaben sich daher alle ersinnliche Mühe die Leichen ihrer Todten so viel als möglich vor der Zerstörung zu verwahren. Diess soll Gelegenheit zur Erbauung der Pyramiden, als unzerstörbarer Grabmählern für ihre Könige, und zur Einbalsamierung ihrer Todten und Verwandlung derselben in Mumien, gegeben haben die man noch jetzt in den Catacomben oder unterirdischen Begräbnisshöhlen in Egypten findet.  +, So viel wir davon wissen hatte man eine dreyfache Art die Todten einzubalsamiren, davon die eine sehr kostbar, die andre beyden aber wohlfeiler waren. Nach der ersten Art, zog man das Gehirn mit einem zackigen Eisen aus dem Kopfe, und füllte den hohlen Kopf dann mit Gummi und Specereyen an. Dann öfnete man den Leib mit einem steinernen Messer, nahm die Eingeweide heraus, reinigte den Leib, wusch ihn mit Palmen-Wein, und räucherte ihn aus; füllte ihn sodann mit Cassia, Myrrhen und andern Specereyen an, und nähete ihn wieder zu. Dann wusch man ihn mit starker Salpeterlauche, legte ihn 70 Tage an die Luft, um ihn austrocknen zu lassen, wusch ihn dann nochmals und wickelte ihn dann in eine stark mit Gummi beschmierte Leinwand. Ueber dieser wurde er dann wieder mit einigen hundert Ellen langen Binden von Leinwand, die alle stark mit Gummi bestrichen waren, umwickelt. Wenn diess geschehen war, wurde nun die ganze Mumie mit einer Lage Gyps überzogen, und darauf sowohl auf das Gesicht des Todten, als auch auf den Leib eine Menge bunter Figuren und Hieroglyphen gemahlt, die vermuthlich Namen, Geschlecht und Stand des Todten besagten. Nun wurde ein Sarg von Holz mit einem Deckel der völlig auch die menschliche Form der Mumie und ihr Gesicht hatte, ausgehauen, eben so wie die Mumie gemahlt, die Mumie hineingelegt, und so aufrechts, wie ein Mensch in den Nischen ihrer Catacomben aufgestellt.  +, No. 1. zeigt eine solche Mumie in ihrem Sarge.  +,
No. 1. Der Drachenblut-Baum.  +, Der Drachenblut-Baum ist eine Art von Palme, und wächst in Ost- und Westindien. Er treibt einen ziemlich hohen, geraden Stamm, der sich oben wie eine Krone in viele kleine Aeste vertheilt, auf deren Spitzen die Blätter wie eine Bürste stehen. Er blühet in Ruthen ähnlichen Zweigen (Fig. a.) weissgelb, und trägt rothe Früchte wie Beeren, in der Grösse einer Zucker-Erbse. Er liefert ein schönes Dunkelrothes Harz, welches man theils durch Einschnitte aus der Rinde, theils aus den Früchten zieht, und das unter dem Namen Drachenblut im Handel bekannt ist. Das beste kommt aus Madagaskar, und wird vorzüglich von den Mahlern und Lakierern gebraucht.  +, No. 2. Die Areca-Palme.  +,
No. 1. Der edle-Hirsch. No. 2. Die Hirsch-Kuh.No. 3. Das Hirsch-Kalb.  +, Der Hirsch bewohnt ganz Europa, Nord-Amerika und Asien herunter bis Japan, nur in zu kalten und zu heissen Ländern lebt er nicht. Er sieht rothbraun aus, hat ein braunes ästiges Geweihe, welches er jährlich im Frühlinge abwirft, worauf ihm sogleich ein anderes wächst. Seine Höhe ist 3 1/2 Fuss. Er wird 30 Jahr alt, und nährt sich von Frucht-Saat, Knospen der Nadelhölzer und Laubhölzer, Haidekraut, und im Winter von Moos und Baumrinden. Die Hirsch-Kuh, oder in der Jägersprache das Thier, hat kein Geweihe, sieht braun mit grau gemischt aus, geht 8 Monate trächtig, und bringt gewöhnlich nur ein Junges, welches sie 3 Monate säugt. Das Hirsch-Kalb sieht schon rothbraun und weiss gefleckt aus, und ist ein zierliches sehr artiges Thier. Ist es ein Männchen so heisst es nach der Jägersprache ein Hirsch-Kalb, ist es aber ein Weibchen ein Wilt-Kalb. Es bleibt gewöhnlich 2 Jahre bey der Mutter. Nach 6 Monaten heisst das nähmliche oder Hirschkalb, ein Schmalthier; und wenn ihm in nächsten Frühjahre die Geweihe spiessähnlich, und mit einer haarigen Haut überzogen hervorbrechen, so, wird es ein Spiesshirsch oder Spiesser. Im April des folgenden Jahres schlägt der Spiesser zum erstenmale sein Geweih ab, und bekommt sogleich ein neues, welches grösser als das vorige ist, und Zacken oder Enden hat. Die grössten natürlichen Geweihe die man kennt haben 18 bis 24 Enden.  +, No. 4. Der Damhirsch.  +,
No. 1. Der Waid.  +, Ehe der Indigo aus Westindien kam, war der Waid die einzige Pflanze, mit welcher man ächt blau färben konnte, und er wurde daher häufig in Frankreich und Teutschland gebauet. Man benutzt ihn auch jetzt noch in Verbindung mit dem Indigo zu den guten blauen und schwarzen Farben, so wie auch zu grün, carmosin, braun und andern Farben; und desshalben wird er auch noch stark in Schwaben, Franken und Thüringen, sonderlich zu Erfurth und Langensalze gebauet.  +, No. 2. Der Wau.  +,
Es giebt vielerley Gattungen von Ziegen, wilde und zahme. Die wilden leben immer auf den höchsten Gebirgen in Europa und Asien. Unter den wilden Ziegenarten ist besonders die Bezoar-Ziege merkwürdig, weil in ihrem Magen zuweilen der kostbare Bezoar gefunden wird, und unsre zahme Haus-Ziege vermuthlich von ihr herstammt. Die Gemse steht zwischen den Ziegen und Antilopen mitten inne, wird aber gewöhnlich zu den letzteren gerechnet.  +, No. 1. Der Steinbock. (Capra Ibex. L.)  +, Der Steinbock lebt in kleinen Heerden auf den höchsten Schneegebirgen in Tyrol, Savoyen und Sibirien. Er hat grosse Hörner, die auf der oberen Seite knotigt sind. Gewöhnlich ist er grösser als unsre zahme Ziege, sieht gelbbraun und am Kopfe blaugrau aus. Er springt erstaunlich leicht und weit über die tiefsten Abgründe von einer Klippe zur andern. Sein Fleisch ist essbar; seine Haut giebt ein vortreffliches Leder, und aus seinen Hörnern werden Trinkbecher und andere Gefässe bereitet.  +,
No.1. 2. Zwey schwerbewaffnete Legionssoldaten.  +, Ihre Schutzwaffen (Arma) bestanden in einem Helm, in einem Harnisch, der entweder aus starken Riemen zusammengenäht war, und Lorica hiess (wie n. 2.) oder von Metall war, und Thorax genennt wurde (wie n. 1.), und in einem grossen mit Leder überzogenen und mit metallenen Einfassungen beschlagenen Schilde. Wenn er viereckig war hiess er scutum, länglichrund clypeus. Die spitzige Erhabenheit in der Mitte, wie in no. 1. hiess umbo. Die Angriffswaffen waren das Schwert, das man mit einem Riemen über die Schulter befestigt an der Seite trug, wie no. 2. und in einem starken oft 14 Fuss langen Speere, hasta, wie n. 1. Unter dem Panzer trug man ein Waffenhemde, tunica, und über das Ganze einen kurzen bis an die Kniee herablaufenden Kriegsmantel sagum, wie n. 4. 6.  +, No 3. 4. Zwey leichtbewaffnete Soldaten.  +,
No. 1. Die Lamprete. (Petromyzon marinus. L.)  +, Die Lamprete ist eigentlich ein Fisch der Nordsee, der aber im März, April und May, in die Flüsse, und sonderlich in die Elbe, Havel und Saale heraufsteigt, und da in grosser Menge gefangen wird. Er ist gewöhnlich 1 1/2 bis 2 Fuss lang, erreicht aber auch oft die Grösse von 3 Fuss, und ein Gewicht von 3 Pfund. Er ist ausserordentlich leckerhaft von Geschmack, und wird theils frisch gesotten, wie der Aal, vorzüglich aber eben so wie die Neunaugen gebraten und mit Gewürz in Essig gelegt, in kleine Fässchen geschlagen, und so als ein Handels-Artikel von Bremen und Lüneburg aus durch ganz Teutschland versendet. Auf dem Rücken ist die Lamprete grün und schwarz gefleckt, hat, wie der Aal, keine Schuppen, beynahe unmerkliche Gräten, braunrothe Flossen, einen röthlich weissen Bauch, und im Nacken ein Spritzloch.  +, No. 2. Das Neunauge. (Petromyzon fluviatilis. L.)  +,
No. 1. Der Auerochse. (Bos Urus L.)  +, Der Auerochse lebt noch jetzt wild in Pohlen, Litthauen und Sibirien, ist schwarzbraun von Farbe, und hat am Vordertheile des Leibes schwarze zottige Haare. Höchst wahrscheinlich stammt unser zahmes Rindvieh von dem Auerochsen ab. Er ist unbändig und so stark und kühn, dass man Auerochsen oftmals in Thierkämpfen mit Löwen und Bären siegen sahe. Aus ihren grossen und dicken Hörnern machten die alten nördlichen Völker gewöhnlich ihre Trinckgeschirre. Die rothe Farbe setzt sie in Wuth; daher man sie durch einen rothgekleideten Strohmann anzulocken und sie dann zu fangen oder zu erlegen pflegt.  +, No. 2. Der zahme Ochse. (Bos Taurus. L.)  +,
Das Getraide ist das erste, wichtigste und unentbehrlichste Nahrungs-Mitttel für Menschen und Thiere. Man findet zwar in andern Welt-Theilen noch ganze zahlreiche Nationen, welche unsre Getraide-Arten weder kennen, noch zu ihrer Nahrung brauchen; allein sie ersetzen ihren Mangel entweder durch die Brodfrucht, oder einige mehlreiche Wurzeln, woraus sie immer ein unserem Getraide-Brode ähnliches Nahrungsmittel bereiten.  +, Alle unsre Getraide-Sorten sind Gras-Arten, deren Vaterland Nord-Asien ist, wo sie wild wachsen, aber seit undenklichen Zeiten schon von den Menschen durch sorgfältigen Anbau veredelt uud verbessert worden sind.  +, No. 1. Der Waizen. (Triticum. L.)  +,
No. 1. Der Einhorn-Fisch. (Balistes Monoceros L.)  +, Der Einkorn-Fisch ist ein Bewohner der Chinesischen und Brasilianischen Gewässer. Er ist ohngefähr 8 bis 10 Zoll lang, auf beyden Seiten zusammengedrückt und so dünn, dass seine beyden Seiten oben und unten in eine Schneide auslaufen. Auf dem Kopfe, gerade über den Augen, hat er ein Horn. Er sieht grau und braun marmorirt aus, und hat gelbe Flossen. Er nährt sich von See-Würmern; sein Fleisch ist aber nicht essbar.  +, No. 2. Der Messer-Fisch. (Centriscus scutatus. L.)  +,
No. 1. et 2. Der Sarluk oder Grunz-Ochse. (Bos grunniens. L.)  +, Der Sarluk, der auch der Ziegen-Ochse oder der Büffel mit dem Pferdeschweife genannt wird, lebt allein zahm als Haussthier in Tibet. Er ist kleiner als unser gewöhnliches Hornvieh, und zeichnet sich durch seine grunzende Stimme, und durch seine langen, feinen und beynahe bis zur Erde herabhängenden Haare, so wie auch durch seinen langen dickbehaarten Schwanz vorzüglich aus. Es giebt zweyerley Gattungen davon. Die eine (No. 1) hat Hörner, und am Leibe schwarzes Haar, allein Kopf, Schwanz, Rücken, Hals und Bauch sind weiss. Die andere Gattung (No. 2) ist ganz schwarz und hat keine Hörner. Man versichert, dass von den feinen Schwanzhaaren der ersten Gattung die kostbaren Ostindischen Schaals gefertigt werden.  +, No. 3. Die Indische Kuh. (Bos Indicus, femina. L.)  +,
Die Hay-Fische sind die schrecklichsten Raubthiere der Meere, und eben so fürchterlich als auf dem Lande der Tiger, der Löwe und die Hyäne. Wir treffen die Hayen fast in allen Meeren, vorzüglich aber im südlichen und nördlichen Oceane, an. Sie folgen immer den Schiffen nach, um die todten Körper, und was sonst aus den Schiffen über Bord geworfen wird, aufzufangen und zu fressen. Auch den Menschen werden sie beym Einziehen der Netze, oder wenn Einer ins Wasser fällt, höchst gefährlich, und man findet fast in allen Reisebeschreibungen Nachrichten von Unglückfällen, welche diese Raubthiere anrichten.  +, Die Hayen haben meistentheils an Statt der Schuppen zarte Stacheln auf ihrer Haut, welche bey Nacht leuchten. Sie haben ein hartes, übelriechendes Fleisch, welches man nicht essen kann; man fängt sie aber mit grossen Angelhaken, - welche an eisernen Ketten liegen, weil sie sonst ein Seil leicht zerbeissen würden - vorzüglich um ihrer Haut und grossen Lebern willen. Die Haut brauchen unsre Künstler zum Poliren, und aus den Lebern, die oft ungeheuer gross sind, wird eine sehr gute Art von Fisch-Thran gesotten. Eine Hayen Leber giebt gewöhnlich zwey bis drey Tonnen Thran.  +, Es giebt mehrere Arten von Hayen, die meistens sehr schön gezeichnet sind. Die grösste und fürchterlichste Gattung davon, den Menschen-Fresser, haben wir schon im I Bande auf Taf. 49 des Bilderbuchs kennen gelernet; und jetzt wollen wir auch noch die andern Arten kennen lernen.  +,
No. 1. Der Empophos. (Antilope Oreas.)  +, Der Empophos, oder auch das Elenn vom Cap, ist 5 bis 8 Fuss hoch, blaugrau von Farbe, und wohnt in Ostindien, Congo und Afrika, in gebirgigten Gegenden. Es hat 2 Fuss lange gerade und bis zur Mitte gedrehte Hörner, auch an der Stirn und Brust einen Haarschopf. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und aus den Hörnern machen sich die Hottentotten Tobacks-Pfeifen.  +, No. 2. Der Biggel. (Antilope Tragocamelus.)  +,
Ich fange mit den 3 Sorten des Schierlings, als des gefährlichsten Feindes unsrer Küchen, an, weil seine Blätter, sonderlich No. 2. dem Kraute der Petersilge überaus gleichen, und er sich häufig in den Gärten unter dieselbe mischet.  +, No. 1. Der kleine Schierling. (Cicuta minor. L. Aethusa minor.)  +, Der kleine Schierling (der auch Hunds-Petersilge heisst) wächst wild in den Gärten als Unkraut auf gebautem Lande Seine Wurzel ist etwa Fingers dick, einer Spanne lang, weiss und stinkend. Der Stengel ist sehr schwach, nicht über 2 Fuss hoch. Seine Blätter sind der Petersilge überaus ähnlich, doch oben dunkler grün, und aus der Unter-Seite mehr weiss und beynahe glänzend. Er blühet weiss. Die ganze Pflanze ist ein Gift, welches, innerlich genossen, betäubende, und sehr heftige Wirkungen, blaue Geschwulst des Leibes, entsetzliche Bauchschmerzen, und sehr oft den Tod hervorbringt.  +,
No. 1. Der Nagor. (Antilope redunca.)  +, Der Nagor wohnt in Senegal, ist 4 Fuss lang und 2 Fuss 3 Zoll hoch, ein schönes schlankes Thier, hat vorwärts gebogene schwarze, kurze Hörner, und beynahe die Gestalt und Farbe von einem Rehe.  +, No. 2. Der Pasan. (Antilope Oryx.)  +,
Die dritte und kleinste Gattung der Antilopen, welche sich den Rehen und Ziegen am meisten nähert, pflegt man insgemein nur Gazellen zu nennen. Es sind aber schöne, leichte und zierliche Thiere, unter welche auch unsre Gemse mit gehöret.  +, No. 1. Die Gemse. (Antilope rupicapra.)  +, No. 2. Die gemeine Gazelle. (Antilope Dorcas.)  +,
No. 1. Das Seeschwein. (Squalus Centrina. L.)  +, Dieser Hay-Fisch ist dreyeckig, nemlich am Rücken scharf, und breit am Bauche, und von Farbe oben braun und unten weisslich. Er ist von 3 bis 6 Fuss lang, lebt im Mittelländischen Meere in der hohen See, und nährt sich, wie alle Haye, vom Raube. Sein Fleisch ist hart und ungeniesbar, und bloss seine Leber und Speckhaut werden zu Thrane genutzt.  +, No. 2. Der Meerengel. (Squalus Squatina. L.)  +,
No.1. Der giftige rothe Täubling. (Agaricus integer L.)  +, No. 2. Der giftige Bläuling. (Agaricus integer. L.)  +, No. 3. Der giftige Grünling. (Agaricus integer. L.)  +,
No. 1. Ein römischer Feldherr zu Pferde.  +, Die Vorstellung ist zum Theile nach der berühmten Bildsäule des Kaisers Marc Aurel gemacht, die noch jetzt auf dem Capitole zu Rom als die schönste Ritterbildsäule in der Welt bewundert wird. Der Feldherr, oder Imperator, ist in der Stellung gebildet, wie er Befehle austheilt. Er pflegte über das Kleid einen Purpurmantel (Paludamentum) zu tragen, der über der Schulter von einer Schnalle zusammen gehalten wurde. Die Pferdedecke (Ephippia) war gleichfalls von Purpur. Auch ritten die obersten Befehlshaber gewöhnlich einen Paradeschimmel.  +, No. 2. Ein Diener der obersten Gewalt, zu Pferde.  +,
Das Schaaf ist unter allen Thieren das nützlichste, und scheint von der Natur ganz allein zum Besten des Menschen geschaffen zu seyn. Sein Fleisch, seine Wolle, Haut, Därme, Knochen, Milch, sein Talg und Mist sind höchst nützlich und brauchbar, und eben darum steht es auch unter den Hausthieren oben an.  +, Das gemeine Schaaf unsrer Heerden ist in der ganzen Natur nicht wild vorhanden. Es stammt zwar ursprünglich wohl von dem Argali, oder wilden Schaafe ab; allein da es schon seit Jahrtausenden unter dem Schutze und der Pflege des Menschen steht, der es in alle Länder der Welt, in kalte und heisse verpflanzt, und ihnen darinnen höchst verschiedenes Futter angewiesen hat: so haben eben Klima und Nahrung bey dem Schaafe so erstaunliche Veränderungen bewirkt, dass man jetzt wenigstens 6 ganz verschiedene Haupt-Racen von Schaafen annehmen kann, die ich auf dieser und der folgenden Tafel zusammenstellen will.  +, No. 1. Der Argali. (Ovis Ammon.)  +,
No. 1. Das langschwänzige Schaaf. (Ovis longicaudata)  +, No. 2. 3. Das Strepsikeros, oder Kretische Schaaf. (Ovis Strepsiceros.)  +, Das Strepsikeros oder kretische Schaaf ist merkwürdig wegen seiner grossen schraubenförmig gedrehten und gerade aufstehenden Hörner, welche sowohl der Widder (Fig. 3) als auch das Mutterschaaf (Fig. 2) haben. Seine Wolle ist langhaarig, und seine Figur übrigens unsern gemeinen Schaafen ähnlich. Es stammt aus Kreta und den andern Inseln des Archipels her; auch zieht man diese Schaafe häufig in Ungarn und der Walachey.  +,
Die Rochen sind wegen ihrer so ganz ausgezeichneten, und von der gewöhnlichen Form der Fische völlig abweichenden Gestalt, ein merkwürdiges Geschlecht der Fische. Ihr Körper ist dünn und platt gedrückt, und rautenförmig. Augen und Nase stehen auf der obern Fläche, und der Mund und ihre 10 Luftlöcher auf der unteren; wie die beyden umgekehrten Rochen, Fig. 2 und 4, zeigen. Ihr Schwanz ist meistens dünn, rund und lang. Ihre Jungen, deren sie immer nur eins gebähren, bringen sie in einer schwarzen, hornartigen, länglich-viereckigen, und mit vier Spitzen oder Hörnern versehenen Hülle zur Welt, die beynahe so gross als ein Hühner-Ey ist, und die man in Naturalien Kabinetten unter dem Nahmen Seemäuse oder Seeküssen häufig findet. Man trift die Rochen fast in allen Europäischen Meeren an; wo sie von Krebsen, Muscheln, Schnecken, Schollen und dergl. leben, auf dem Grunde des Meeres im Schlamme liegen, und mit Angel-Haaken gefangen werden. Sie werden ungemein gross, oft 100 bis 200 Pf. schwer. Ausser dem electrischen Zitter-Rochen, den wir schon auf Taf. VII. des I. Bandes unsers Bilder-Buchs kennen lernten, sind folgende 6 Arten, welche in der Nordsee leben, die merkwürdigsten davon.  +, No 1. u. 2. Der Glattroche. (Raja batis. L.)  +, No. 3. 4. Die Spitznase. (Raja Oxyrinchus.)  +,
Taf. I. Staubfäden der Blumen.  +, Taf. II. Stempel der Blumen.  +, Die Stempel, oder die weiblichen Theile der Blumen, stehen meistens in der Mitte der Blume, und bestehen gleichfalls aus 3 Theilen, nemlich: 1. Der Narbe, welches das oberste Ende des Griffels ist (fig. 1a.) und entweder ganz spitzig zuläuft, oder verschiedene Formen und Oeffnungen hat, wie fig. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 zeigt. 2. Dem Griffel, welches die Röhre zwischen der Narbe und dem Fruchtknoten ist. (fig. 1b.) Auch dieser hat verschiedene Formen, und ist entweder eine blosse dünne lange Röhre, wie an fig. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. oder sehr dick und kurz, wie bey der Tulpe fig. 10., und dem Mohn fig. 11. 3. Dem Fruchtknoten, (fig. 1c.) worin sich der Saame der Blume bildet, und welcher im Grunde der Blume, oder unter derselben im Kelche sitzt. Bey fig. 1. 2. 3. ist er klein, und bey fig. 10. 11. 12. gross und dick.  +,
Taf. IV. Blumen-Kelche.  +, Taf. V. Ganze Blumen und einige Saamen.  +, Die Blumen haben nach der Form ihrer Blumen-Kronen auch verschiedene Eintheilungen und Nahmen erhalten; z. B. Fig. 1. Glockenförmige Blumen. Fig. 2. Tellerförmige Blumen. Fig. 3. Radförmige Blumen. Fig. 4. Kreuzförmige Blumen. Fig. 5. Rachenförmige Blumen. Fig. 6. Sternförmige Blumen, Fig. 7. Grasartige Blumen. Fig. 8. Schmetterlings-Blumen. Die Saamen haben eben so verschiedene Formen, wornach sie eingeteilt und benennt werden. Sie sind z. B. entweder kugelförmig (Fig.9. a.) oder nierenförmig, (Fig. 9. b.) oder dreyeckig (Fig. 9.c.); haben zuweilen runde, gefiederte Kronen, an welchen unten das Saamenkorn hängt, damit es leicht durch den Wind geführt, fortfliegen und sich aussäen kann, wie Fig. 10. 11. 12. 13. Oder sie sind schwer und von grossem Umfange, z.B. wie eine Pferdebohne, (Fig. 14.) oder sie stecken als Kerne in einer fleischigten, essbaren Hülle, wie z.B. unsere Obst-Arten sind (Fig. 15)  +,
Zwey der kostbaresten Insecten sind die Cochenille und der Kermes, denn sie geben unsern Färbereyen allein die schöne und ächte Scharlach- und Karmesin-Farbe. Man hielt sie lange aus Unkenntniss der Naturgeschichte für Pflanzen-Theile; allein es sind wahre Insecten, wie wir sogleich sehen werden.  +, No. 1. Die Cochenille. (Coccus Cacti. L.)  +, In Mexico zieht man den Nopal und die Cochenille darauf in grossen Plantagen, und hat davon jährlich drey Aerndten. Man fegt nemlich diese Insecten mit kleinen Bürsten von den Nopal-Blättern in Gefässe, besprengt die ganze Masse mit Essig oder heissem Wasser, um sie zu tödten, und trocknet sie dann an der Sonne oder auf heissen Blechen; so ist sie als Farben-Stoff fertig. Als dieser sieht sie rothgrau, und wenn sie mit Essig benetzt wird, roth aus, wie Fig. c. und g. sie natürlich gross, und Fig. f. und h. vergrössert zeigt. Man rechnet, dass 70,000 solcher Insekten auf 1 Pfund Cochenille gehen, und dass jährlich an 800,000 Pfund davon aus Amerika nach Spanien, welches diesen wichtigen Handel fast allein treibt, gehen.  +,
Der einheimischen Fluss-Fische die nur in süssem Wasser leben, und uns zu einer sehr angenehmen Speise dienen, giebt es gar mancherley Arten. Wir wollen sie nach und nach kennen lernen, weil sie theils für den Handel, theils für die Landwirtschaft wichtig sind.  +, No. 1. Der gemeine Karpfen.  +, No. 2. Der Spiegel-Karpfen. (Cyprinus Carpio. L.)  +,
Wir haben auf Taf. 24. die Teutschen Giftschwämme kennen gelernt, am uns dafür zu hüthen; nun wollen wir uns aber auch mit den guten und eßbaren Schwämmen, die wir als unschädliche Leckerbissen geniessen können, auf dieser und der folgenden Tafel, vollständig bekannt machen.  +, No. 1. Der essbare Reisker. (Agaricus deliciosus. L.)  +, Dieser Schwamm ist vielleicht einer der leckerhaftesten, und wird sonderlich aus Italien, als eine Delicatesse, in Baumöl gelegt, häuffig verschickt. Er wächst im August in den Wäldern und auf Heiden. Sein Huth ist glatt, ein wenig trichterförmig aber flach vertieft, etwas feuchtklebrigt, saffranfarbig oder braunröthlich. Sein Saft ist saffrangelb, und färbt die Brühe, in der er gekocht wird, gelb. Er muss wenige Stunden nach dem Einsammlen gespeisst, oder in Baumöl gelegt werden, sonst wird er sauer, und fault leicht.  +,
No. 1. Der kastanienbraune Pilz. (Boletus bovinus. L.)  +, No. 2. Der Knollen-Pilz. (Boletus bulbosus. L.)  +, Dieser Pilz ist eine andere Gattung des vorigen. Er hat einen weit dickeren Kolbenförmigen oder knolligen Stiel, und einen kleineren oben etwas eingedrückten Huth; ist aber eben so gut essbar als der vorige, mit dem er an einerley Orten wächst.  +,
Obgleich die Alten, die das Pulver noch nicht kannten, weder durch Canonen Oeffnungen in die Mauern schiessen, noch durch Minen Festungswerke in die Luft sprengen konnten: so bedienten sie sich doch einer Menge zum Theil sehr künstlich zusammengesetzter Belagerungsgeräthe, und brachten dadurch zwar langsamer, aber auch desto gewisser, fast eben die Wirkung hervor, die unser Belagerungskrieg zur Absicht hat.  +, No. 1. 2. 4. Belagerungs-Schutzwehren.  +, No. 3. und 7. Mauernbrecher.  +,
No. 1. u. 2. Das wilde Schwein. (Sus scrofa aper. L.)  +, Das wilde Schwein lebt selbst in Teutschland noch häufig in den Wäldern, wo es viele Eichen und Buchen giebt, heerdenweise wild. Es ist von Farbe schwarz oder schwarzbraun, und führt daher den Nahmen Schwarzwildpret. Es hat einen längern Rüssel und Kopf, und trägt die Ohren steifer und spitziger als das zahme Schwein. Aus der untern Kinnlade stehen ein Paar starke krumme Hauzähne hervor, womit es sich kühn und muthig vertheidiget. Es erreicht ein Alter von 25 Jahren. Seine Jungen (No. 2.) welche Frischlinge heissen, sind gelbroth und braun oder blaugrau gestreift, und sehen artig aus.  +, No. 3. Das zahme Schwein. (Sus scrofa. L.)  +,
No. 1. Die Karausche. (Cyprinus Carassius. L.)  +, Die Karausche hat viel Aehnliches vom Karpfen, sie bleibt aber klein und wird selten 1 Fuss lang und über 1 Pfund schwer. Ihr Rücken ist hoch gewölbt, und dunkel schmutziggrün, der Bauch gelblich, und die Flossen gelb und violet. Sie lebt in Teichen, stillen Buchten der Flüsse und Land-Seen, von Schlamm, Kräutern und Würmern. Ihr Fleisch ist wohlschmeckend, steckt aber voll kleiner Gräten.  +, No. 2. Der Schley. (Die Schleihe.) (Cyprinus Tinca. L.)  +,
No. 1. Der Rabe. (Corvus Corax. L.)  +, Der Rabe (Kolkrabe, Goldrabe,) wohnt fast in allen Welttheilen, ist aber vorzüglich in Europa zu Hause. Er hat unter allen Vögeln den schärfsten Geruch, und nährt sich von Aase, Insecten, Fischen, Krebsen, Feld-Mäusen, raubt aber auch oft Hasen, junge Lämmer, Feldhüner und Gänse. Sein Gefieder ist glänzend schwarz und schillernd auf dem Rücken. Er wird ansehnlich gross, oft über 2 Fuss lang. Sein Nest bauet er an einsamen Orten auf den höchsten Bäumen oder unter Felsenklippen. Er lernt mehrere Worte deutlich aussprechen, wenn man ihm die Zunge löset. Sein Leben bringt er bis auf 100 Jahre. Sachen die er nicht fressen kann, und sonderlich Geld und glänzende Dinge von Metall stiehlt er weg, und verbirgt sie. Bloss seine Schwingen-Federn, die man zum Schreiben und Zeichnen braucht, sind an ihm nutzbar.  +, No. 2. Die schwarze Krähe. (Corvus Corone. L.)  +,
No. 1. Tollkirsche oder Tollbeere. (Atropa Belladonna. L.)  +, No. 2. Der Nachtschatten. (Solanum hortense. L.)  +, Die Tollkirsche ist eins der stärksten und gefährlichsten Giftkräuter, weil ihre kirschenähnlichen Beere Unwissende und Kinder sie zu essen einladen. Diese staudige Pflanze wächst bey uns in schattigen Waldungen und auf Bergen, und wird oft bis sechs Fuss hoch. Sie hat eyrunde oft 6 Zoll lange Blätter, welche auf der untern Seite weissgelblich sind, eine schmutzig röthlich violette Glockenblume, aus welcher eine Beere entstehet, die zur Zeit der Reife glänzend schwarz wie reife Kirschen aussieht, und wegen ihres süsslichen Geschmacks öfters von Kindern gegessen wird, worauf aber die schrecklichsten Zufälle der Vergiftung und oft der Tod erfolgen. Die beste Kur derselben besteht in schleunigen Brechmitteln und Weinessig. Sowohl die Blätter, Wurzeln als Beeren werden in den Apotheken als sehr starke und bey hartnäckigen Uebeln würckende Arzneymittel gebraucht. Verschiedene Thiere, z.E. die Schaafe und Kaninchen, fressen die Blätter ohne Schaden.  +,
Die einfachsten unter allen Maschinen sind das Seil, der Hebel und die schiefe Fläche, aus welchen hernach alle andere Maschinen unendlich mannigfaltig zusammengesetzt werden können. Ich will hier alle drey erst ganz einfach darstellen, und ihre Anwendung nur bey etlichen leichten Zusammensetzungen zeigen.  +, No. 1. Das Seil.  +, Das Seil ist die einfachste aller Maschinen. Es ist so zu sagen nur eine Verlängerung des menschlichen Arms, wodurch der Mensch von ferne her eine Last an sich ziehen kann. Es vermehrt zwar nicht die Kraft des Menschen, dient aber fast allen zusammengesetzten Maschinen zu einer notwendigen Verbindung und zu leichterer Anwendung der Menschenkraft auf eine entfernte Last.  +,
No. 1. Die Lachs-Forelle. (Salmo Trutta. L.)  +, Die Lachs-Forelle gleicht dem Lachse am meisten, wird so gross als ein mittelmässiger Lachs, oft 8 bis 10 Pfund schwer, und lebt, so wie der Lachs, bald im Meere bald in Flüssen. Man erkennt sie an den braunschwarzen Puncten, womit ihr ganzer Leib besetzt ist. Sie hat ein rothes, wohlschmeckendes Fleisch, aber ein sehr zartes Leben, denn sie steht ausser dem Wasser, oder in warmem und trübem Gewässer sogleich ab. Man fängt sie häufig in grossen Flüssen, und versendet sie eingesalzen, marinirt oder geräuchert, als einen guten Handelsfisch.  +, No. 2. Die Teich-Forelle. (Salmo Fario. L.)  +,
No. 1. Das Alpen-Murmelthier. (Arctomys Marmota. L.)  +, Das gemeine oder Alpen-Murmelthier, dergleichen die armen Savoyarden-Buben oft in Kasten herumtragen und nach einer Leyer tanzen lassen, ist bekannt genug in Teutschland. Es ist ohngefähr 18 Zoll lang, sieht braungrau aus, und ist stark behaart. Die Murmelthiere leben in der Schweiz, in Savoyen und in der grossen Tartarey auf den höchsten Alpen, an Sonnenreichen Orten, wo sie sich tiefe Höhlen in die Erde graben, sie mit Heu und Moose ausfüttern, und darin zu 2 bis 12 und 14 zusammen vom September an bis zum März in einem so tiefen Schlafe liegen, dass sie ganz leblos scheinen. Sie nähren sich wild von Kräutern und Wurzeln, und sind leicht zahm zu machen. Ihr Fleisch wird gegessen, und ihr Fell als Pelzwerk gebraucht.  +, No. 2. Der Monax. (Arctomys Monax. L.)  +,
Die Palmen wachsen blos in den heissen Gegenden von Asien, Afrika und Amerika, und einige Arten auch im südlichen Europa. Sie behaupten unter allen Gewächsen der Erde den ersten Rang; denn sie liefern dem Menschen Speise, Trank, Kleidung, Hausgeräthe und Bau-Materialien zu seiner Wohnung. Sie sind eben so merkwürdig wegen ihrer erstaunlichen Höhe, die bey manchen bis auf 200 bis 300 Fuss steigt, als auch wegen ihrer übrigen Structur. Ihr einfacher gerade empor steigender Stamm hat weder Aeste noch Zweige, wie unsere andern Bäume, sondern oben am Gipfel blos einen Büschel von immergrünen Blättern, die an einigen Arten über 20 Fuss lang sind, und bey den meisten Völkern als Sieges- oder Friedenszeichen gebraucht werden. So wie der Stamm höher wächst, fallen die Blätter ab, und hinterlassen an demselben kurze Stumpfen, welche rings um den Stamm herum Ringe oder Schuppen bilden, und ihm statt der Rinde dienen. Aus den Winkeln der Blätter kommen die Blüthen und Früchte in Traubenartigen Büscheln hervor. Bey einigen Arten finden sich männliche und weibliche Blüthen auf Einem Stamme zusammen, bey andern sind sie getrennt. Ihr Stamm wird von den stärcksten Stürmen nicht umgeworfen, ja nicht einmal zum Wanken gebracht.  +, No. 1. Die Sago-Palme. (Cycas circinalis. L.)  +, No. 2. Die Dattel-Palme. (Phoenix dactylifera. L.)  +,
No. 1. Die Eüropäische Elster. (Corvus Pica. L.)  +, Die gemeine Elster bewohnt ganz Europa, ist schwarz und weiss-bunt, hat kurze Flügel und einen keilförmigen wippenden Schwanz, wie die Bachstelze. Sie baut ein sehr künstliches Nest von Dornen und Reisholz, welches oben zugewölbt ist, und nur an einer Seite ein Loch hat, auf hohe Bäume; lebt gerne um die Dörfer und Städte, und nährt sich von jungen Federvieh, Vögeln und ihren Eyern, ja sogar von Aase. Sie ist ein sehr schlauer Vogel, der, jung eingefangen, leicht zahm wird, so dass sie auch in den Häusern sogar mit Hunden und Katzen gemeinschaftlich lebt, sich mit ihnen neckt, und ihnen oft das Fressen wegstiehlt. Sie lernt leicht einzelne Wörter aussprechen, ist aber in den Häusern nicht wohl zu halten, weil sie, eben so wie der Rabe und die Dohle, glänzende Dinge, als Geld, Ringe, Silberwerk und dergl. wegstiehlt und verbirgt. Es giebt auch ganz weisse Elstern.  +, No. 2. Die Elster aus Senegal.  +,
No. 1. Spelz oder Dinkel. (Triticum Spelta. L.)  +, Der Spelz ist eine Gattung Waizen, und gehört unstreitig zu den vorzüglichsten Getraide-Arten; deren Korn am grössesten und schwersten ist, und das feinste und weisseste Mehl giebt. Er wird in Teutschland vorzüglich in den Rheingegenden, in Franken und Schwaben gebaut, und giebt das feine Mehl, welches unter dem Nahmen Nürnberger oder Frankfurther Mehl so berühmt ist. Man hat Spelz mit Grannen und ohne Grannen, und beyde Sorten sind einander völlig gleich. Fig. a. zeigt seine Blüthe und sein Korn.  +, No. 2. Heidekorn oder Buchwaizen. (Polygomum fagopyrum. L.)  +,
Die Schollen zeichnen sich vor allen andern Fischen durch ihren sonderbaren Körperbau aus; denn sie sind ganz breit und platt gedrückt, wie ein Teller, (daher man ihnen auch den Nahmen Plattfische oder Platteisen gegeben hat) und ihre Augen, wovon oft eins grösser als das andere ist, stehen immer nur auf der einen Seite des Körpers. Sie schweifen nicht, wie die andern Fische, im Wasser herum, sondern liegen auf dem Meeres-Grunde still, und verstecken sich im Sande. Sie bewohnen vorzüglich die Nord- und Ostsee, wo man sie häufig fischt, und sowohl frisch als gedörrt einen ansehnlichen Handel damit treibt. Man schätzt sie wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches, sonderlich wenn sie gross sind. Die vorzüglichsten Arten davon sind (ausser der eigentlichen Scholle, welche ich schon im I. Bande unsers Bilderbuchs bey den Stockfischen mit aufgestellt habe) folgende.  +, No. 1. Der Glattbut. (Pleuronectes Rhombus. L.)  +, No. 2. Der Flunder. (Pleuronectes Flesus. L.)  +,
No. 1. Die Cocos-Palme. (Cocos nucifera. L.)  +, No. 2. Die Kohl-Palme. (Areca oleracea. L.)  +, Die Cocus-Palme wächst überhaupt zwischen den Wendekreisen in Afrika, Asien, Amerika und auf den Südsee-Inseln, und ist unstreitig die nützlichste unter allen Palmen-Arten. Sie wird bis 80 Fuss hoch, ihr Stamm ist knotig, fast wie Rohr, und ihre gefiederten Blätter sind über zehn Fuss lang und dritthalb Fuss breit. Sie trägt das ganze Jahr hindurch immer Blüthen und Früchte, welche letztere nach und nach reifen. Ihre Früchte sind die sogenannten Cocos-Nüsse (Fig. a.) die von Form und Grösse wie eine mässige Melone, und von aussen mit einer braungelben faserigen Hülse überzogen sind. Die eigentliche Schaale, welche den Kern enthält, ist sehr dick, hart, holzartig, und lässt sich drechseln und schön poliren. Zehn bis zwanzig dergleichen Nüsse wachsen an Einem Stengel. Wenn sie halb reif sind, enthalten sie ein überaus wohlschmeckendes und gesundes Wasser, welches nicht allein den Durst löscht, sondern auch für mehrere Krankheiten dient. Mit dem Alter der Nuss verdickt sich dieser Milchsaft nach und nach, und wird endlich ein fester Kern, der aber immer noch eine Höhlung behält, welche mit Saft angefüllt ist. Eine solche Nuss stillt also Hunger und Durst zugleich,.Man bereitet sie aber auch noch auf verschiedene Arten zu, und presst auch ein vortreffliches Oel darus, womit in Indien ein grosser Handel getrieben wird. Aus der faserigen Hülse macht man Stricke und allerhand Gewebe; die harte Schaale aber wird zu Trinkgeschirren, Schaalen, Löffeln und allerhand Hausgeräthe benutzt. Aus den Blumensprossen, wenn man sie abschneidet, fliesst ein weinigter Saft, der entweder frisch getrunken, oder mit zum Arrak genommen wird. Eben so geben die jungen Blätter Palmkohl, und das weiche Mark der Palme, das sogenannte Palmenhirn. Blätter und Holz werden eben so genuzt wie bey der Dattel-Palme. Auf die schilfähnlichen Blätter schreibt man auch mit Griffeln.  +,
No. 1. Der Fisch-Otter. (Mustela Lutra. L.)  +, Der Fisch-Otter ist 2 1/2 Fuss lang, lebt in Europa und im ganzen nördlichen Asien, an Bächen, Flüssen und Landseen, gräbt sich in hohle Ufer ein, hat den Eingang zu seiner Höhle unter dem Wasser, und nährt sich von Fischen, Fröschen, Wassermäusen und kleinen Vögeln. Er gehört unter die schlauesten Thiere, ist schwer zu fangen, und den Fisch-Teichen sehr schädlich. Er ist sehr wild und beissig, und raubt vorzüglich in der Nacht. Sein Balg ist braun, Brust und Bauch aber grau, und liefert ein gutes Pelzwerk. Sein Fleisch schmeckt fischartig, und wird selten, nur aus Noth gegessen.  +, No. 2. Der Nörz. (Mustela Lutreola. L.)  +,
No. 1. Der Auerhahn. (Tetrao Urogallus. L.)  +, No. 2. Die Auerhenne.  +, No. 3. Der Birkhahn. (Tetrao Tetrix. L.)  +,
No. 1. Der Mays. (Zea Mays. L.)  +, No. 2. Der Hirsen. (Panicum miliaceum. L.)  +, Der Hirsen stammt aus Indien her. Man hat zwey Haupt-Arten davon; 1) Kolben-Hirsen, der seinen Saamen in ährenförmigen Büscheln trägt, und 2) den gemeinen Hirsen, der seinen Saamen in Rispen wie der Hafer trägt. Eben so giebt es in Rücksicht der Farbe des Saamens dreyerley Arten, weissen, gelben und schwarzen Hirsen. Der Hirsen wird im ganzen südlichen Europa, besonders aber in Teutschland häufig gebauet. Er treibt einen dicken, rohrähnlichen 3 bis 4 Fuss hohen Halm, mit Finger breiten Schilfblättern. Der Halm theilt sich in Aeste, und bringt den bekannten Saamen in lockeren Rispen, deren jede 500 bis 600 Körner trägt. Die Körner haben eine glänzende harte Schaale, und müssen auf einer Mühle enthülset werden. Zur Kost wird der Hirsen vorzüglich als Grütze oder Brey gekocht, und ist eine sehr nährende allgemein beliebte Speise.  +,
[[Klassifikation:_Vierfüßer|Vierf. Thiere. I. B. I. No. 1.]] === VIERFÜSIGE THIERE aus heissen Ländern.=== ====No. 1. Der Elephant. ==== Der Elephant ist das gröste unter allen [[Land-Thieren]], 10 bis 14 Fuss hoch und 16 1/2 Fus lang. Er lebt beynahe 200 Jahre; ist noch gelehriger als ein [[Vergleich:_Pferd|Pferd]], treu wie ein [[Vergleich:_Hund|Hund]], und so geschickt wie ein [[Vergleich:_Affe|Affe]]; denn mit seinem Rüssel, der ihm die Stelle des Arms und der Hand vertritt, hebt er die schweresten [[Nutzen:_Lasttier|Lasten]] auf, und bedient sich seiner zur Vertheidigung. Mit dem daran befindlichen Finger fühlt er, knüpft die Knoten auf, womit man ihn anbindet, drehet Schlüssel um, schiebt Riegel auf und zu, hebt die kleinste Münze von der Erde auf, und bringt sich Fressen und Saufen damit in das Maul. Der Elephant lebt nur in den heissesten Ländern von [[Ort:_Afrika|Afrika]] und [[Ort:_Asien|Asien]], in grossen schattigten Wäldern, gesellschaftlich in Heerden von mehr als 100 bis 1000 Stücken. Seine Nahrung besteht in jungen Bäumen, Aesten und dem Laube der [[Futter:_Kokospalme|Cocos-Palme]], und in andern grünen Gewächsen, Früchten, [[Futter:_Reis|Reis]] u.s w. Das Wasser, welches er saufen will, pflegt er vorher mit den Füssen trübe zu machen. Ausserdem säuft er auch [[Futter:_Wein|Wein]], [[Futter:_Arrak|Arrac]] und andere starke Getränke. Er saugt sie in den Rüssel, beugt diesen rückwärts in das Maul, und spritzt sich das Getränke in den Hals Er sieht schwarzgrau aus, hat eine grobe runzlichte Haut, die fast ganz kahl ist, und nur einzelne kurze Stachelhaare hat. Seine zwey grossen Stos-Zähne, die man von 5 bis 130 Pf. schwer hat, geben das schöne [[Nutzen:_Elfenbein|Elfenbein]]. In [[Ort:_Ostindien|Ostindien]] braucht man den Elephanten zum Schiff- und Wagenziehen, und Lastentragen, die er sich mit seinem Rüssel selbst auf- und abladen hilft, und sie sehr ordentlich hinlegt, wo man ihm anweiset. Er kann an 2000 Pfund tragen. ====No. 2. Das Kameel. ==== Das Kameel lebt gleichfalls nur in den heissen Ländern von [[Ort:_Afrika|Afrika]] und [[Ort:_Asien|Asien]], und ist das nützlichste aller [[Nutzen:_Haustiere|Hausthiere]]; denn man findet keine mehr, die wild lebten. Ohne das Kameel würde ein grosser Theil von [[Ort:_Ägypten|Egypten]], [[Ort:_Syrien|Syrien]] und ganz [[Ort:_Arabien|Arabien]] unbewohnt seyn. Es geht sehr sanft und sicher, trägt so viel als zwey [[Vergleich:_Maultier|Maulthiere]], frisst kaum so viel als ein [[Vergleich:_Esel|Esel]], und nur holziges elendes Futter. Es macht grosse und lange Reisen mit den [[Karawane|Caravanen]] durch die heissen [[Ort:_Wüste|Sand-Wüsten]] ohne zu saufen, und schläft unter seiner [[Nutzen:_Lasttier|Last]], ohne sich abladen zu lassen. Es lebt ungefähr 50 Jahre, sieht schmutzig rothbraun-gelb aus; sein Haar ist weicher als Wolle, und dient zu den bekannten feinen [[Nutzen:_Camelot|Camelots]]. Das [[Nutzen:_Fleisch|Fleisch]] der Jungen ist wohlschmeckend; ihre [[Nutzen:_Milch|Milch]] dient Menschen und Pferden zur Nahrung; aus dem Urine und [[Nutzen:_Mist|Mist]] wird [[Nutzen:_Salmiak|Salmiac]] gemacht, und der getrocknete Mist dient auch ausserdem den [[Ort:_Arabien|Arabern]], aus Mangel des Holzes, zum brennen.  
[[Klassifikation:_Vierfüßer|Vierf. Thiere. II. B. I. No. 2.]] === VIERFÜSIGE THIERE aus heissen Ländern.=== ====No. 1. Das Rhinoceros. oder Naßhorn.==== Es wohnt, wie der [[Vergleich:_Elefant|Elephant]], nur in den heissen Ländern von [[Ort:_Afrika|Africa]] und [[Ort:_Asien|Asien]], und ist beynahe so gross wie derselbe, nemlich 6 1/2 Fus hoch und 11 1/2 Fus lang. Es lebt einsam, in sumpfigen Gegenden, und ist zu [[Nutzen:_keinen_Nutzen|keinem Gebrauche]] nütze. Es frisst harte, strauchartige Gewächse, und sonderlich gern [[Zuckerrohr]]. Es hat auf der Nase ein, öfterer noch zwey kurze Hörner, die ihm zur Wehre dienen. Seine Haut ist schwarz-braun-grau, so dick und hart wie ein Bret, und widersteht daher allen Säbelhieben, Lanzen-Stichen und Flintenkugeln. Sie schiebt sich wie Schilder in etlichen grossen Falten am Leibe über einander und ist in diesen Falten weicher und biegsamer, damit das Thier sich bewegen kann. Aus seiner dicken [[Nutzen:_Haut|Haut]] werden blos Spizruthen und Spazierstöcke gemacht, und sein [[Nutzen:_Horn|Horn]] verarbeitet man in [[Ort:_Indien|Indien]] zu allerley Kunstwerken. Seine natürliche Feindschaft, die es gegen den Elephanten haben soll, ist eine Fabel; denn es lebt mit allen Thieren in Frieden, und vertheidigt sich nur, wenn es gereizt wird. ====Das Zebra, oder der Afrikanische Esel.==== =====No. 2. Der Hengst. No. 3. Die Stute.===== Diess Thier gleicht überhaupt an Wuchs und Grösse einem [[Vergleich:_Maulesel|Maulesel]], ist im Laufen so leicht als ein [[Vergleich:_Hirsch|Hirsch]], und lebt in dem südlichen [[Ort:_Afrika|Afrika]] wild. Es ist wegen seiner überaus schön und rein gezeichneten Haut und Farben berühmt. Der Hengst ist grösser und schöner gezeichnet als die Stute, obgleich diese mehr Farben als jener hat. Noch zur Zeit hat man es nicht zähmen und zu einem Hausthiere machen können. ====No. 4. Das Stachelschwein aus [[Ort:_Indien|Indien]].==== Das Stachelschwein ist nur in heissen Ländern aller Welttheile einheimisch, lebt aber auch häufig in [[Ort:_Italien|Italien]] in den [[Ort:_Apennin|Apenninen]], und nährt sich von Wurzeln, Gemüs, Früchten und Sämerey. Es gränzt an den [[Vergleich:_Igel|Igel]], und steht, wegen seiner langen Stacheln, die es auf dem Rücken und im Schwanze hat, und die wahre Federkielen sind, zwischen den Vögeln und vierfüssigen Thieren. Es ist braun, weiss, gelb und roth gefleckt, und hat weiche Seiden-Haare. ==== No. 5. Der Babirussa, oder Hirsch-Eber.==== Der Babiroussa ist eigne [sic] Mittel-Gattung vom [[Vergleich:_Hirsch|Hirsche]] und [[Vergleich:_Schwein|Schweine]]. Vom Hirsche oder [[Vergleich:_Reh|Rehe]] hat er den Leib, und vom Schweine den Kopf, mit vier grossen Hauer-Zähnen. Die beyden unteren Zähne dienen ihm blos zur Vertheidigung, mit den zwey oberen krummen aber, die ihm aus dem Nasen-Knochen gewachsen sind, hängt er sich an die unteren Baum-Aeste an, wenn er ruhen will. Er sieht roth-grau-schwarz aus, und hat Haut und Haare wie ein Reh. Er lebt in den südlichen Inseln von [[Ort:_Asien|Asien]], und sein [[Nutzen:_Fleisch|Fleisch]] ist wohlschmeckend.  
[[Klassifikation:_Vögel|Vögel. I. B. I. No. 3.]] ===VÖGEL die nicht fliegen. === ====No. 1. Der Straus. ==== Der Straus ist der grösste Vogel unter allen. Er wiegt 70 bis 80 Pfund. Ohngeachtet er Flügel hat, so kann er doch nicht fliegen. Er läuft aber desto schneller, und geschwinder als das beste [[Vergleich:_Pferd|Pferd]]. Die [[Ort:_Arabien|Araber]] können ihn also erst, wenn sie ihn etliche Tage durch beständiges Jagen ermüdet haben, fangen. Im Laufen schlägt er beständig mit den Flügeln. Er lebt in den heissen Sandwüsten von [[Ort:_Äthiopien|Ethiopien]] und [[Ort:_Arabien|Arabien]]; wo er des Jahrs an 30 bis 40 Eyer, so gross wie ein Kinderkopf, einzeln hin in den Sand legt, und sich blos des Nachts drauf setzt, am Tage sie aber von der heissen Sonne ausbrüten lässt. Er ist so äusserst gefrässig, dass er ausser den Kräutern und Baumfrüchten, wovon er sich nährt, sich den Magen noch mit Steinen, Holz, Knochen, Stricken, Leder, Eisen, Glas und Kohlen vollstopft. Sein Kopf und die dicken, fleischigten, mit Kreuzschnitten eingekerbten Schenkel, sind nackt. Der Hals ist sehr lang und mit dünner weisser glänzender Wolle besetzt. Am Körper hat er schwarze und grau-braune, im Schwanze und Flügeln aber grosse weisse [[Nutzen:_Feder|Federn]], womit ein starker Handel nach [[Ort:_Europa|Europa]] getrieben wird. ====No. 2. Der Casuar. ==== Der Casuar ist nach dem Strause der grösste Vogel, 5 bis 6 Fuss hoch, lebt vorzüglich in den heissen Inseln von [[Ort:_Asien|Asien]], kann fast eben so schnell als der [[Vergleich:_Strauß|Straus]] laufen, und ist eben so gefrässig. Er frisst Körner und Früchte. Kopf und Hals sind bis zur Hälfte nackt und haben eine theils blaue, theils röthliche, runzliche Haut. Auf dem Kopfe hat er einen gelben hornartigen Kamm. Am Leibe hat er schwarze borstenähnliche Federn, ohne Schwanz. Die Füsse sind gelb; die Flügel kaum 3 Zoll lang, und haben blos 5 glänzende Kiele, wie die Stacheln eines Stachelschweins. ====No. 3. Der Dronte. ==== Diess unförmliche Thier lebt gleichfalls in den heissen [[Ort:_Malaiischer_Archipel|Ostindischen Inseln]], einsam in Sümpfen. Er hat am ganzen Leibe sehr sanfte graue Federn und am Steisse gleichfalls einen Klumpen Federn wie der Straus. Vorn auf dem Schnabel hat er einen rothen Fleck, und in den Schwanz- und Flügel-Federn etwas Gelb ==== Drey Arten der Manchots. ==== =====No. 4. Der große. No. 5. Der kleine. No. 6. Der Springer-Manchot.===== Die Manchots, welche eigentlich Wasservögel sind, haben statt der Flügel nur kleine Lappen wie die Flossfedern der Seehunde, die mehr mit Schuppen als Federn besetzt sind. Diese Arten Vögel sind, wie die Pinguinen, so zu sagen, die Gränze zwischen den Vögeln und Fischen. Sie leben blos in den Inseln der [[Ort:_Südsee|Süd-See]]; und werden ausserordentlich fett. ==== No. 7. Der Pinguin. ==== Die Pinguinen, die vom Fette ihren Nahmen haben, sind gleichfalls Wasservögel, die vorzüglich im Norden der Amerikanischen Meere, aber auch in der [[Ort:_Südsee|Süd-See]] wohnen, und eben so wenig fliegen können als die Manchots. [[Person:_James_Cook|Capitain Cook]], der Welt-Umsegler fand sie häufig auf seinen Reisen.  
[[Klassifikation:_Fische|Fische I. B. I. No. 4.]] ===DREY WALFISCH-ARTEN. === Unter Walfischarten oder Cetacéen begreift man alle diejenigen grossen Wasser-Thiere, die ungeachtet sie immer im Weltmeere leben, und so verschieden auch ihre Form und Gestalt ist, doch durch ihre Organen, Knochen, Athemholen, warmes Blut, und dass sie lebendige Jungen gebähren, sich sehr den vierfüssigen Landthieren nähern. ==== No. 1. Der Walfisch. ==== Der eigentlich sogenannte Walfisch ist das gröste aller lebenden Wesen, die wir bis jezt noch kennen. Die in den [[Ort:_Europa|Europäischen Meeren]], auf deren Fang jährlich 3 bis 400 Schiffe oder sogenannte Grönlandsfahrer nur allein von [[Ort:_Niederlande|Holland]] ausgehen, sind gewöhnlich 50 bis 60 Fus lang, man hat aber welche gesehen, die noch zweymal so gross waren. Ein einziger Walfisch giebt oft hundert tausend Pfund Speck, woraus der sogenannte [[Nutzen:_Tran|Fischthran]] gebraten wird. Sein [[Nutzen:_Fleisch|Fleisch]] ist süss und zähe, aber die Matrosen essen nur die Zunge. Aus beyden Nasenlöchern spritzt er zwey Strahlen Wasser, das er mit seiner Nahrung ins Maul bekommt, mit grossem Geräusch in die Höhe, so dass man diese Fontänen fern auf dem Meere sieht. Seine Haut ist schwarzgrau, hart und glänzend, und zuweilen ganz mit Austern und Muscheln, wie ein Felsen, incrustirt. So ungeheuer gross diess Thier auch ist, so wird es doch oft die Beute weit kleinerer Raubfische, als der [[Narwal|Narbals]], [[Hai|Hay-Fische]] u.s.w. die aber gefrässiger und weit besser bewaffnet sind. Der Walfisch ist nichts weniger als gefrässig, und anstatt die kleineren Fische zu tausenden zu fressen, wie der [[Vergleich:_Pottwal|Cachalot]], nährt er sich bloss von kleinen Seewürmern und Polypen, damit der Meergrund bedeckt ist, und die er mit seinen breiten und biegsamen Kiefern, welche ihm oben am Gaume angewachsen sind, wie breite Frangen aus dem Maule herausstehen, und die er ausstrecken und einziehen kann, zusammenfegt, und ins Maul sammelt. Diese breiten, handdicken, riemenartigen Kiefern, und nicht seine Knochen, sind unser bekanntes [[Nutzen:_Fischbein|Fischbein]], das zu so mancherley gebraucht wird, wenn es erst ausgesotten und in schmahle Ruthen gerissen ist. Der Walfischfang ist für [[Ort:_Niederlande|Holland]] und [[Ort:_Vereinigtes Königreich|England]] eine Quelle grosser Reichthümer. ==== No. 2. Der Delphin. ==== Der Delphin lebt vorzüglich im [[Ort:_Schwarzes_Meer|Schwarzen]] und [[Ort:_Mittelmeer|Mittelländischen Meere]], in ganzen Truppen. Er spritzt nur einen Strahl Wasser aus, weil sich seine Nasenlöcher in einer Oeffnung vereinigen. Man fabulierte sonst von den Delphinen, dass sie grosse Freunde der Menschen wären, und die Schiffbrüchigen retten hölfen; und deshalben werden sie noch jetzt in [[Ort:_Griechenland|Griechenland]] eben so hoch geachtet als sonst. Wie wenig übrigens seine wahre natürliche Gestalt mit der fabelhaften, welche er auf alten Münzen, Bildern und Wappen hat, wo er blos auf dem Kopfe steht und mit dem Schwanze in der Luft spielt, übereinkomme, sieht man aus gegenwärtiger Figur. ==== No. 3. Der Marsouin, oder das Meerschwein.==== Dieser Raubfisch, der kleinste unter den Walfisch-Arten, lebt in allen Meeren, und nähret sich hauptsächlich von Sardellen, Makreelen und Heeringen. Die Marsouins sind so gefrässig, dass sie oft einander selbst auffressen, wenn einer verwundet wird. Sie halten sich vorzüglich gern um die Schiffe auf, und die Schiffer betrachten es als ein Zeichen des nahen Sturms, wenn sie sehr lebhaft sind. Man fängt sie und bereitet daraus gleichfalls eine Art von [[Nutzen:_Tran|Fischthran]] für die Gerbereyen und zum Brennen.  
[[Klassifikation:_Insekt|Insect. I. B. I. No. 5.]] ===DER SEIDENWURM mit seinen Verwandlungen.=== Der Seidenwurm und die Biene sind die nützlichsten Insecten für den Menschen. Das [[Ort:_Römisches_Reich|alte Rom]] kannte in der Periode seines höchsten Luxus noch keine andern [[Nutzen:_Seide|seidnen Stoffe]], als die es aus [[Ort:_China|China]] und den Küsten von [[Ort:_Asien|Asien]] erhielt, und jetzt nähren sich viele tausend Menschen in [[Ort:_Italien|Italien]], [[Ort:_Frankreich|Frankreich]] und [[Ort:_Spanien|Spanien]] von dem Seidenbau. Die ersten Seidenwürmer kamen im XII. Jahrhunderte aus [[Ort:_Iran|Persien]] und [[Ort:_Italien|Italien]], und der Seidenbau fieng zuerst in [[Ort:_Sizilien|Sicilien]] an. Das ganze Leben des Seidenwurms mit allen seinen Verwandlungen vom Ey an bis zu seinem Tode, dauert nicht länger, als 8 bis 9 Wochen, und er erscheint innerhalb dieser Zeit in folgenden Verwandlungen und Gestalten: aaaa) Seidenwürmer, die nur einen Tag alt sind. Man lässt die Eyerchen, welche man vom vorigen Jahre aufbewahrt hat, an der Sonne ausbrüten, und setzt die kleinen Würmer gleich auf frische Blätter vom weissen Maulbeerbaume. Sie spinnen, selbst ehe sie noch zu fressen anfangen, augenblicklich einen Faden, wenn sie durch irgend einen Zufall vom Blatte heruntergeworfen werden. bbbb) Würmer von 3 Wochen, nachdem sie sich nach zehn Tagen das erstemal gehäutet haben. c) Ein Seidenwurm, der sich häutet. Die Haut platzt ihm zuerst auf dem Kopfe, und dann streift er sie vollends hinten hinab. Er frisst während der Zeit nicht. dd) Seidenwürmer von 5 Wochen, die völlig ausgewachsen sind. Sie sind alsdann schön weiss, mit gelben und grauen Streifen, und haben auf dem Schwanze ein kleines rothes Horn. Die Farbe ihrer Füsse, je nachdem sie gelb oder weiss sind, zeigt an, was sie für Seide spinnen werden. Wenn sie völlig ausgewachsen sind, fressen sie 4 bis 5 Tage lang äusserst gierig, und dieser Ueberfluss von Nahrung wird bey ihnen lauter Seide; denn gleich darauf spinnen sie sich in Coccons ein. efgh) Seidenwürmer, die sich einspinnen. In [[Ort:_Italien|Italien]] und [[Ort:_Frankreich|Frankreich]] macht man ihnen ihre sogenannten Spinnhütten gewöhnlich von Heydekraut. An dieses setzen sie erst ein grobes Gespinnst an, welches die sogenannte [[Nutzen:_Schappe|Fleuret-Seide]] giebt, e). Nun spinnt der Wurm den Faden aus seinem Maule immer fort, und der Coccon wird den zweyten Tag immer dichter, f); den 3ten und 4ten Tag kann man den Wurm schon nicht mehr erkennen g), und in 7 bis 8 Tagen ist der ganze Coccon vollendet h) und zwar von einem einzigen unendlich feinen und dünnen Faden, der an 800 bis 1000 Fus lang ist. In diesem Coccon wirft nun der Seidenwurm seine letzte Haut ab, und verwandelt sich in eine gelb-braune Puppe. i) Ein aufgeschnittener Coccon mit der darin liegenden Puppe und abgestreiften Haut. jkl) Puppen von hinten, von der Seite, und von vorne. mno) Coccons wie man sie gewöhnlich, abwechselnd einen langen und einen dicken, an Faden reibt, um eben so viel Männchen, welche in den schmalen, als Weibchen, welche in den dicken liegen, zu erhalten. Wenn die Puppe 15 bis 18 Tage im Coccon gelegen hat, und nicht durch Hitze eines Backofens oder der Sonne getödtet wird, so verwandelt sie sich in einen Schmetterling, der den Coccon an dem spitzigen Ende durchbricht, herauskriecht o), und die Seide des Coccons mit dem weissen klebrigten Safte seiner Reinigung, die er fallen lässt, verdirbt. Um dies zu verhüten, tödtet man alle Coccons, die man zur Seide brauchen will, in einem heissen Backofen, und hebt nur die zur Zucht bestimmten, die man auskriechen lassen will, auf. pq) Schmetterlinge des Seidenwurms, die zu der Klasse der [[Vergleich:_Nachtfalter|Phalänen]] oder Nachtvögel gehören; und zwar der kleinere p) ist das Männchen, der grössere q) aber das Weibchen. Die Weibchen sind fast ganz unbeweglich, die Männchen hingegen bewegen sehr ihre kurzen Flügel; fliegen aber wenig, sonderlich in Häusern. Gleich nach dem Auskriechen begatten sie sich; das Weibchen legt seine Eyer r), an der Zahl 300 bis 400, auf ein Stück braunes oder schwarzes Tuch, welches man ihm an die Wand steckt, und dann sterben beyde in etlichen Tagen, ohne irgend einige Nahrung genossen zu haben.  
[[Klassifikation:_Vierfüßer|Vierf. Thiere. III. B. I. No. 6.]] === VIERFÜSIGE THIERE aus heissen Ländern. === ====Die Giraffe.==== =====No. 1. Die Stutte. No. 2. Der Hengst.===== Diess sonderbare Thier, welches halb Pferd, halb Kameel, halb Hirsch ist, und das man sonst auch den Kameel-Pardel nennte, lebt blos im heissen Innern von [[Ort:_Afrika|Afrika]]. Man hatte bisher kein ganz richtiges Bild von ihm, bis uns [[Person:_François_Levaillant|Hr. Le Vaillant]], der vor einigen Jahren mehrere Reisen in das Innere dieses Welttheils machte, endlich vor kurzem gegenwärtige richtige Zeichnungen davon geliefert hat. Die Giraffe ist ohnstreitig das höheste von allen Thieren; denn der Hengst ist, von der Spitze seiner Hörner bis herab zu seinen Vorderhufen gemessen, 16 Fus hoch. Die Stutte ist etwas niedriger, und hat nur 13 bis 14 Fus. Dabey ist diess Thier nichts weniger als verhältnissmässig lang, denn es misst von der Brust bis zum Schwanze kaum 7 Fus; und die Vorderbeine sind so beträchtlich höher als die Hinterbeine, dass sein Rücken so schräg wie ein Dach herab geht. Man könnte beynahe sagen die Giraffe sey nichts als Hals und Beine. Auf dem Kopfe zwischen den Ohren hat die Giraffe ein Paar knochenartige Auswüchse des Hirnschädels 8 bis 9 Zoll lang, die man nicht Hörner und nicht Geweihe nennen kann; die sie auch nie abwirft. Sie sehen aus wie die Kolben eines jungen Hirsches, und haben oben an ihren Spitzen eine runde Vertieffung, die mit kurzen starren Haaren besetzt ist. Die Farbe der Giraffen ist verschieden. Beyde der Hengst sowohl als die Stutte sind gefleckt, allein der Hengst hat auf einem weisslich grauen Grunde grosse schwarzbraune Flecken, die Stutte hingegen ist auf gelbgrauem Grunde dunkelgelb gefleckt. Diess Thier nährt sich, wie ein [[Vergleich:_Hirsch|Hirsch]] oder [[Vergleich:_Pferd|Pferd]], von Baumlaube und Grasse. Es ist furchtsam und scheu, doch vertheidigt es sich im Nothfalle sehr gut mit seinen Hinterhufen, eben so wie das wilde Pferd, gegen den Angriff des [[Vergleich:_Löwe|Löwen]], und hält ihn von sich ab. Es läuft im Trabe schneller als das beste Pferd. Noch bis jetzt hat es nicht zahm gemacht, und zu einem [[Nutzen:_kein_Nutzen|nützlichen Gebrauche]] für die Menschen bestimmt werden können.  
[[Klassifikation:_Fische|Fische. II. B. I. No. 7.]] ===WALFISCH-ARTEN. === ==== No. 1. Der Cachalot, oder Pottfisch.==== Der Cachalot ist einer der grösten Raubfische, der sich vom Walfische hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass er Zähne hat und sehr gefrässig ist; denn er frisst nicht allein kleine Fische, als Heringe, Makreelen, Sardellen u.s.w. die er sich von dem Wasser in den Rachen treiben läst, zu tausenden auf einmal, sondern auch ziemlich grosse. Er ist 50 bis 60 Fuss lang, und grün und schwarz gefleckt, mit rothgrauen Flosfedern und Schwanze. Er wirft einen starken Wasserstrahl vorwärts aus seiner Nase aus. Eine besondere grosse Höhlung in seinem Kopfe, vor dem Gehirne, enthält gewöhnlich mehrere Tonnen der fettigen Masse, die unter dem Namen [[Nutzen:_Walrat|Walrath (Sperma Ceti)]] bekannt, und nichts weniger als der Laich des Walfisches ist, sondern vom Cachalot oder Pottfische kommt. Auch findet man in seinen Eingeweiden immer grosse Klumpen [[Nutzen:_Ambra|Ambra]], oft bis zu 80 Pfund schwer. Er lebt im grossen Welt-Meere. ==== No. 2. Der Narbal. ==== Der Narbal ist ein nicht minder gewaltiger Raubfisch als der Cachalot, und wegen seines 10 bis 12 Fus langen gewundenen Einhorns, vom schönsten weissen [[Nutzen:_Elfenbein|Elfenbeine]], das ihm aus dem Nasen-Knochen herausgewachsen ist, ausserordentlich merkwürdig. Diess hat ihm auch den Namen, das Meer-Einhorn, gegeben. Er wird durch diess Gewehr ein sehr gefährlicher Feind für den Walfisch, und bricht sogar oft die Spitze davon an Schiffen ab, auf die er mit Gewalt losstösst. Er ist mit seinem Horne an 36 Fuss lang, sieht weiss-roth-grau aus, und ist auf dem Rücken schwarz punctirt. Sein Maul und seine Augen sind sehr klein. Er wirft auch nur einen Wasserstrahl aus der Nase; die er mit einer besondern Klappe verschliessen kann. Er lebt vorzüglich im [[Ort:_Eismeer|Eismeere]]. Sein schönes Einhorn, welches man in vielen [[Naturalienkabinett|Naturalien-Kabinetten]] findet, hat wahrscheinlich vor Zeiten, da man die Naturgeschichte noch fast gar nicht kannte, Gelegenheit zu der Fabel von dem [[Vergleich:_Einhorn|Einhorne]], als Landthier genommen, gegeben.  
== Vierf. Thiere. B. I. No. 8. == === ACHT AFFEN-ARTEN. === Unter allen vierfüssigen Thieren gränzt der Affe am nächsten an den Menschen; ja man könnte fast sagen, er mache für sich eine eigne Classe, nemlich der vierhändigen Thiere, aus; denn seine Hinterfüsse sind mehr Hände als Füsse; und er kann sie auch so brauchen. Man theilt gewöhnlich die Affen in drey Hauptgeschlechter ab, je nachdem sie entweder gar keine, oder kurze, oder lange Schwänze haben, nemlich 1) in Affen, die ungeschwänzt sind, 2) in Paviane, die nur kurze Schwänze haben, 3) in Meerkatzen, die lange Schwänze haben. Das Vaterland aller dieser Thiere ist die Zone zwischen den Wendezirkeln in Afrika, Asien und Amerika. Sie bevölkern die ungeheuren Wälder dieses Erdstrichs, deren hohe und dichte Laubgewölbe ihre eigentliche Wohnung ausmachen. Hier leben sie gesellig, und halten sich scharenweise zusammen, doch jede Gattung besonders für sich. Ihre Hauptnahrung besteht in Früchten und Blättern, Getraide, Reis, Hirsen, Mais, und andern Feld- und Gartenfrüchten; auch Vogeleyern, Schnecken und Austern. Sie trinken Wasser, Bier, Milch, süssen Wein, und schöpfen mit der hohlen Hand, wenn sie trinken wollen. Auf dieser Tafel sind einige Arten von Affen und Pavianen abgebildet. ==== No. 1. Der Orang-Outang. ==== Unter allen Affen kömmt der Orangoutang dem Menschen an äusserer Form und Gestalt am nächsten, daher er auch seinen Nahmen Orang-Outang (auf Malayisch Waldmensch) erhalten hat. Es giebt zwey Gattungen davon a) die kleinere, der Jocko, welcher nur zwey bis drey Fuss hoch wird. b) die grössere, der Pongo, welcher über sechs Fus hoch ist, und die volle Menschen-Grösse hat. Der Jocko ist sanft, lässt sich leicht zahm machen, und lernt verschiedene Hausgeschäfte verrichten; der Pongo aber ist wild, stärker an Kräften als der Mensch, und wird nicht leicht zahm. Der Orangoutang geht gewöhnlich auf zwey Beinen wie der Mensch, oft an einem Stocke, den er zu seinen Waffen braucht. Er ist am ganzen Leibe haarig, aber Gesicht, Ohren und Hände sind ohne Haare. Seine Farbe ist rothbraun, und sein Vaterland die heisse Gegend von Afrika, die Inseln Sumatra, Celebes, Java, Borneo, das Königreich Bengalen und das übrige feste Land von Ostindien. ==== Der langarmige Affe, oder No. 2. Der grosse Gibbon. No. 3. Der kleine Gibbon. ==== Sein Vaterland ist Ostindien. Der grosse ist schwarz mit grauem Gesicht, das um die Augen, Maul und Nase braun und nackt ist, grauen Händen und Füssen. Der kleine ist um ein Drittel niedriger, und an Farbe verschieden. Kopf, Rücken und Arme sind braun; Hals, Brust, Bauch und Beine weiss-grau mit Braun gemischt; der untere Theil des Rückens aber weissgrau. Er unterscheidet sich durch die langen Arme von allen andern Affenarten; und ist von sanftem, stillem Naturell. ==== No. 4. Der Magot. ==== Er ist 3 Fus hoch, sizt meistens aufrecht, läuft aber lieber auf 4 als auf 2 Beinen. Er hat eine Hundsschnauze und auf dem Hintern grosse Sitz- Schwielen. Sein Vaterland ist Ethiopien, Arabien, und die Küste Malabar. Er verträgt unter allen Affen-Arten am besten das Europäische Clima. ==== No. 5. Der große. Papion. No. 6. Der kleine Papion. ==== Vom Papion hat das ganze Geschlecht der kurzschwänzigen Affen den Nahmen der Paviane bekommen. Sie sind meistens sehr garstig, haben einen sehr grossen Kopf, und eine Hundsschnauze, die oft fast wie ein Schweins-Rüssel aussieht. Der grosse Papion ist drey, der kleine aber nur zwey Fus hoch, ausserordentlich wild, und stark. Der kleine Papion zeigt hier die garstgen blutrothen Gesäs-Schwielen, welche diess Thier am Hintern hat. Er ist dunkelbraun von Farbe, an der Brust etwas lichter. ==== Der Mandril. No. 7. Das Männchen, No. 8. Das Weibchen. ==== Dieser Affe, der gleichfalls zu den Pavianen gehört, zeichnet sich hauptsächlich durch seine blaue Nase und Backen, welche einige schräglaufende Runzeln hat, aus. Er hat Backentaschen, und blutrothe Gesäs-Schwielen. Er ist ohngefähr 2 Fus hoch, lebt in Guinea, ist nicht sehr wild, aber auch nicht sehr kurzweilig, und geht am liebsten vierfüssig.  
== Vögel II B. I. No. 9. == === ZEHN AMERIKANISCHE VÖGEL. === ==== No. 1. Der Jabiru. ==== Er gehört unter die Sumpfvögel, lebt in Cayenne, und nährt sich wie unsere Störche, von Schlangen, Eydechsen, Fröschen u.s.w. an den Ufern der grossen Flüsse. Er ist ganz weiss, Kopf, Schnabel, Füsse und Hals, welcher nackt ist, sind schwarz; hinten am Kopfe hat er einen grossen weissen Fleck, und unten um den Hals, wo die Federn angehen, ein handbreites hochrothes Halsband. ==== No. 2. Der Kamischy. ==== Dieser Vogel nährt sich gleichfalls von Wasser-Gewürmen, obgleich er einen Schnabel wie die körnerfressenden Vögel hat. Er ist auf dem Rücken, Brust und Schwanze dunkel-stahlgrün; am Bauche und Füssen grau, am Halse blau geschuppt, der Kopf weissgrau, auf welchem er einen langen hornartigen Sporn, so wie an den Flügeln zwey dergleichen kürzere hat. ==== Das Felsen-Huhn. No. 3. Der Hahn. No. 4. Die Henne. ==== Das Felsenhuhn lebt in grossen und einsamen Wäldern in Peru und Cayenne, und ist sehr scheu. Der ausserordentlich schöne Hahn ist hochfeuerfarb, mit schwarzen Flügeln und Schwanze und grauem Rücken; die Henne aber rothbraun. Sie nähren sich von wilden Sämereyen und Gewürmen. ==== No. 5. Der Geyer-König, oder der Uruhu. ==== Dieser Vogel der gleichfalls in Cayenne lebt, gehört zwar mit zum Geschlechte der Geyer und Raubvögel, hat aber seinen Nahmen, Geyer König weder von seiner Grösse noch Stärke im Raube, (denn er ist klein, ungefähr so gross wie eine halbwüchsige Gans, und nährt sich blos von Ratten, Mäusen, Gewürmen, ja selbst vom Miste), sondern von seinen ausserordentlich schönen und lebhaften Farben. Kopf und Hals sind nackt, dunckelviolett, roth, feuerfarb und gelb. Um den Hals hat er eine graue Palatine von Haaren; Rücken, Bauch und Schenkel sind citronengelb, Schwingen und Schwanz schwarz, und die Füsse cramoisi-roth. ==== Fünf Arten vom Colibri. ==== No. 6. Der Topas. No. 7. Der Brin Blanc. No. 8. Der ordinaire Colibri. No. 9. Der Fliegen-Vogel. No. 10. Der kuppige Colibri. Die zahlreichen und schönen Arten der lieblichen Colibris sind wegen ihrer ausserordentlichen Kleinheit, Zierlichkeit und Schmelz der Farben, so zu sagen, die Juwelen unter den Vögeln. Sie leben vom Safte der Blumen und von den kleinsten Mücken, und singen sehr angenehm. Die kleinsten darunter nennt man Oiseaux-Mouches oder Fliegenvögel, weil sie nicht viel grösser als die grössten Arten dieser lnsecten sind. Der kleinste hier abgebildete Fliegen-Vogel No. 9. z.E. ist noch nicht so gross als die gröste Breme. Er wiegt mit seinem ganzen Nestchen nicht mehr als einen Scrupel oder 1/2 Quentchen. Diess Nestchen enthält zwey Eyerchen, nicht grösser als eine kleine Erbse, und ist von weichen Blumen-Fäden entweder zwischen zwey Orangen-Blättern gebaut, oder an einem Strohhalme aufgehängt. Er kriecht wie eine Biene in die Kelche der Blumen, um den Honig auszusaugen. Die amerikanischen Damen tragen oft dergleichen kleine Fliegenvögel statt der Ohrenringe. Die Colibris unterscheiden sich von den Fliegenvögeln dadurch, dass jene einen langen krummen, diese aber einen geraden spitzigen Schnabel haben.  
== Pflanz. I. B. I. No. 10. == === PFLANZEN aus heissen Ländern. === ==== No. 1. Der Caffeebaum. ==== Viele Menschen haben vielleicht lange Zeit Caffee mit Zucker getrunken, ohne zu wissen, wie die Pflanzen aussehen, die uns beydes liefern. Hier sind also ein Paar getreue Abbildungen davon. Der ''Caffeebaum'' wächst in Arabien und Ethiopien wild, wird aber jetzt, nachdem seine Bohnen, oder sein Saame, ein so erstaunend wichtiger Handelsartickel geworden sind, fast in allen heissen Provinzen und Inseln von Ost- und Westindien ordentlich gebauet. Sein Gebrauch für Menschen soll in einem Arabischen Kloster durch einen Zufall, erfunden worden seyn. Der Kameelhirte des Klosters hatte nemlich seine Thiere an einem Orte geweidet, wo sie viel Caffeekirschen gefressen hatten. Da sie nun des Nachts darauf ungewöhnlich munter und lebhaft waren, fragte der Prior nach der Ursach, und der Kameelhirte konnte keine andre angeben, als dass es von den Caffeekirschen kommen müsse, die sie gefressen hätten. Diess machte den Prior aufmerksam, und er fiel auf den Gedanken, seine faulen Mönche, welche die Metten immer verschliefen, dadurch munterer zu machen. Dieses gelung ihm, und dadurch soll der Caffee vor ungefähr 200 Jahren zuerst in der Türkey, und nach und nach in ganz Europa eingeführt worden seyn. Der Caffeebaum ist mehr ein hohes strauchartiges Gewächs als ein Baum; hat dunkelgrüne Blätter wie unser Kirschbaum, weisse Blüthen wie unser Jasmin-Strauch, und hellrothe Beeren oder Kirschen, fast wie unsere Cornelius-Kirsche, die ein ekelsüsses Fleisch haben a). In dieser Kirsche liegen in einer weichen grauen Haut d) zwey graue Bohnen b) und c), als ihr Kern, die man, wenn die Kirsche reif ist, von ihrem Fleische reinigt, und auftrocknet, und diess sind unsere Caffeebohnen, die ganz Europa geröstet trinkt. Der Arabische oder sogenannte Levantische Caffee ist die erste und theuerste Sorte davon. ==== No. 2. Das Zuckerrohr. ==== Das Zuckerrohr ist, wie jedes andere Schilf, eine Sumpfpflanze, und blos die heissen Striche und Inseln von Ost- und West-Indien sind sein Vaterland. Der Stengel, deren ein Stock mehrere treibt ist 5 bis 6 Fus hoch, zwey Zoll im Umfange dick, hat röthliche Knoten, breite dunkelgrüne Schilfblätter, und treibt an der Spitze einen Büschel weisse wolligte Blüthen. In dem Stengel, zwischen den Knoten befindet sich ein weisses saftiges Mark, welches, wenn es aus dem zerquetschten Rohre ausgepresst, und der Saft zu einer gewissen Dicke eingesotten und geläutert wird, den Zucker giebt. Der ''Zucker'' ist also eigentlich ein aus dem Safte des Zuckerrohrs gesottenes süsses Salz, das roh, wie ein grauer Sand aussieht, in dieser Gestalt nach Europa kommt, hier aber erst in den Zuckersiedereyen geläutert, oder raffinirt, und zum Gebrauche, in verschiedenen Sorten fertig gemacht wird. Der in den Zuckersiedereyen übrig bleibende Bodensatz der Unreinigkeiten, der immer, wie ein dünner Honig, flüssig bleibt, heisst Syrup, und wird hauptsächlich von den Zuckerbeckern zum Pfefferkuchen verbraucht. Der erste Zucker kam aus den Canarischen Inseln nach Europa; drum heisst auch noch die feinste, weisseste und härteste Sorte Zucker, Canarien-Zucker.  
Einleitung.  +, Die Metalle machen einen Theil der sogenannten Mineralien aus; haben ihren Ursprung und Sitz gleichfalls in der Erde, und sind solche Körper, die im Verhältniss gegen andere, eine vorzügliche Schwere haben, und sich dabey schmelzen, schmieden und mit dem Hammer treiben lassen. Diess ist die Eigenschaft der ganzen Metalle. Da es aber in der Erde auch solche Körper giebt, die eine metallische Schwere haben, jedoch theils nicht geschmolzen, theils nicht mit dem Hammer getrieben werden können, übrigens aber mit den ganzen Metallen eine grosse Aehnlichkeit haben, so werden diese Körper Halb-Metalle genennt. Die rohen Metalle heissen Erze, und die Bruchstücke der Erze, so wie sie aus der Erde kommen, nennt man Stuffen. Als ganze Metalle kennen wir dermalen das Gold, Silber, die Platina, (ein neuentdecktes Metall in America) das Kupfer, Zinn, Bley, Eisen; als Halb-Metalle hingegen Merkur oder Quecksilber, das Antimonium oder Spießglas, den Zink, Wißmuth, und Kobald. Die Metalle erscheinen in den Stuffen entweder gediegen oder gewachsen, oder noch vererzt, d.h. innigst mit der Steinart, worinn sie gewachsen sind, vermischt. In beyden Fällen erscheint einerley Metall oder Erz unter ganz verschiedenen Gestalten und Farben, und es gehört allerdings das Auge eines erfahrnen Kenners dazu, um es in allen verschiedenen Arten sogleich zu erkennen. Ich will hier nur einige Bilder der Metalle in ihren kenntlichsten Formen liefern.  +, No. 1. Das. Gold.  +,
No. 1. Bley.  +, Das Bley findet sich nicht gediegen, sondern immer vererzt, von sehr verschiedener Gestalt und Farbe. Das Bley-Erz heisst gewöhnlich Bley-Glanz, weil es sehr schöne schwärzlich glänzende Würfel und Strahlen hat. Sind die Bleystuffen grosswürffig, oder breitstrahlig, so heisst es grobspeissiger, und sind sie körnig oder schmalstrahlig, so heisst es klarspeissiger Bley-Glanz. Gegenwärtige Stuffe No. 1. ist großwürfliger oder grobspeißiger Bley-Glanz.  +, No. 2. 3. 4. Eisen.  +,
Ein fliegender Fisch klingt sonderbar und widersinnig, und doch giebt es wirklich fliegende Fische, und zwar viele Arten, die sich aus dem Wasser in die Luft schwingen, und ziemlich weit fortfliegen können. Diess thun sie mit Hülfe ihrer Flossfedern, die ihnen ausserordentlich lang gewachsen und mit einer Haut verbunden sind, und ihnen statt der Flügel dienen. Sie können sehr schnell und weit damit fliegen, so lange diese Flossfedern nass sind; so bald sie aber trocken werden, fallen sie wieder ins Wasser nieder. Sie retten sich dadurch meistentheils vor den Verfolgungen der Raubfische. Ich liefere hier nur zwey Arten davon. No. 1. Der grosse fliegende Fisch, ist braun von Farbe, und den Heeringen an Gestalt und Schuppen vollkommen ähnlich. Er wird häufig im grossen Welt-Meere angetroffen. No. 2. Die ostindische Meerschwalbe; sie ist die kleinste Art der fliegenden Fische, und hat sehr lange Flossfedern.  +, No. 3. Der Schiffhalter, oder die Remora.  +, Der Schiffhalter, oder die Remora, ist ein kleiner, sehr merkwürdiger Fisch, der gleichfalls im grossen Welt-Meere gefunden wird. Sein Kopf ist breiter, fast halb so lang als der ganze Körper, und oben ganz platt und oval. Diese ovale Platte ist schwarzgrau, hat rund herum und mitten durch erhabene Schwielen, und queerüber tiefe Furchen, mit einer rauhen scharfen Haut besetzt. Mit dieser Platte drückt sich dieser kleine Fisch an andere schwimmende Körper an, hängt sich daran fest, und wird ihnen auf diese Art ein Hinderniss im Schwimmen. Besonders pflegt er sich gern in ungeheurer Menge unten an die Schiffsboden anzudrucken, wie sich ohngefähr die Seetulpen und Enten-Muscheln auch daran hängen. Da es nun allezeit ein Schiff im Seegeln hindert, wenn Boden und Kiel nicht rein und glatt, sondern mit andern Körpern behangen sind, so hat dieser Fisch dadurch den Nahmen der Schiffhalter bekommen. Dass aber ein einziger ein Schiff im vollen Seegeln solle aufhalten können, ist eine Fabel.  +,
c) Eine Arbeits-Biene sitzend. Dergleichen sind ihrer ohngefähr 30000 in einem Stocke. Alle Arbeiten werden von ihnen verrichtet, sie tragen Honig und Wachs ein, bauen die Waben, ernähren und versorgen die junge Brut, ungeachtet sie selbst kein Geschlecht haben, und weder Männchen noch Weibchen sind. Sie allein haben Stacheln, mit welchen sie sich herzhaft vertheidigen können. Kurz sie sind ein wahres Bild des Fleisses, und aus ihnen bestehet eigentlich die kleine Republik.  +, d) Eine fliegende Arbeits-Biene; die an ihren beyden Hinter-Beinen die sogenannten Wachshösgen von Blumen-Staube gesammelt hat, und sie einträgt.  +, efghi) Ein Stück von einer Honigwabe mit Brut, leeren Zellen und Honig.  +,
No. 1. Die grösste Surinamische Spinne.  +, No. 2. Eine Tarantel.  +, Taranteln sind eine Art Erd-Spinnen, die vorzüglich in Italien, aber auch in mehr heissen Ländern gefunden werden; und von denen man sonst erzählte, dass ihr Biss den Menschen in eine Tollheit versetze, die nur durch eine gewisse Musik und heftiges Tanzen geheilt werden könne, welches aber eine Fabel, und völlig ungegründet ist. Es giebt mehrere Arten von Taranteln; als, braune, rauche, wie gegenwärtige; gelbe, röthliche, glatte. Ihr Biss macht zwar eine schmerzhafte Geschwulst und Entzündung, ist aber selten tödtlich, wenn die Wunde nicht vernachlässigt wird.  +,
No. 1. Der Kakatu.  +, No. 2. Der eigentliche Papagey.  +, Kommt aus Afrika und Ostindien, und lernt am schönsten und deutlichsten sprechen. Der hier abgebildete graue mit rothem Schwanze ist die gewöhnlichste Gattung davon.  +,
Die zweyte Haupt-Classe sind die Papageyen der neuen Welt, die, wie gedacht, nichts mit den Gattungen der alten Welt gemein haben. Columb fand in der ersten Insel von Amerika, die er entdeckte, nichts als Papageyen. Er brachte welche, zum Beweise seiner neuen Entdeckungen, mit nach Spanien zurück, und die Papageyen waren, wegen ihrer viel grösseren Schönheit als die bisher bekannten, lange Zeit die vornehmste Tausch-Waare zwischen Europa und Amerika. Man theilt die Papageyen der neuen Welt gleichfalls in 6 Haupt-Arten, nämlich: 1) in Aras, 2) in Amazones, 3) in Papegais, 4) in Criks, 5) in Perriches mit langen Schwanze, 6) in Perriches mit kurzen Schwanze.  +, No. 1. Der Ara.  +, Der Ara ist unter allen Papageyen der grösseste und schönste; denn sein prächtiges Gefieder glänzt von Purpur, Gold und Azur. Er hat ein stolzes Ansehen, lässt sich aber leicht zahm machen. Seine Charakteristik ist seine Grösse, sein langer und zugespitzter Schwanz, die weisse nackte Haut um die Augen, und sein widriges Geschrey, Ara! Ara! wovon er auch den Nahmen erhalten hat.  +,
No. 1. Der Nautilus oder Schiffskuttel.  +, No. 2. 3. 4. Die Perlen-Muscheln.  +, No. 3. ist die Teutsche und sogenannte Elster-Perlen-Muschel, eine grosse Mies- oder Mahlermuschel, welche der bekannte Fluss, die Elster in Sachsen führet, und die gleichfalls sehr grosse Perlen erzeuget, die den orientalischen an Größe und Güte nichts nachgeben, und unter dem Namen Elster-Perlen bekannt sind. Zwey dergl. noch unreife und festgewachsene Perlen liegen linker Hand am Rande dieser Muschel.  +,
No. 1. Der Löwe.  +, No. 2. Die Löwin.  +, No. 3. Der Tiger.  +,
Amphibien nennt man Thiere, die sowohl im Wasser als auf dem Lande leben können, deren eigentlicher und gewöhnlichster Aufenthalt aber doch im Wasser und an den See-Ufern ist. Es giebt deren sehr viele Arten und Gattungen. Ich will hier nur die Abbildungen einiger der grössten aus dem Welt-Meere liefern, die alle zum Robbengeschlechte gehören.  +, No. 1. Der zottige Seelöwe.  +, No. 2. Der glatte Seelöwe.  +,
No. 1. Die rothe Stein-Coralle.  +, No. 2. Die schwarze Horn-Coralle.  +, No. 3. Die gemeine weisse Stein-Coralle.  +,
Der Crocodil, den man seiner Gestalt und Or(ga)nisation nach unter die Eydechsen rechnen muss, (ist) das grösste und fürchterlichste aller Amphibien. (Er) ist von 10 bis 100 Fuss lang, und lebt in den (he)issen Zonen aller Welttheile, vorzüglich in den (gr)össten Flüssen, bald im Wasser, bald auf dem (La)nde. Die Africanischen, Asiatischen und Ame(ri)kanischen Crocodile gehen sowohl in ihrer äus(se)ren Gestalt als auch in ihrem Namen von einander (ab). In Ost- und West-Indien heisst er der Cayman. (D)er grösste und berühmteste ist  +, No. 1. et 2. der Nil-Crocodil  +, (in) Egypten; den ich hier abgebildet liefere. Er (ha)t eine hornartige sehr harte, aus lauter viereckt(en) Schuppen oder Schildern bestehende Haut, die (au)f dem Rücken dunkel-braun, auf dem Bauche (ab)er gelb ist. Ueber den ganzen Rücken bis zur (S)pitze des Schwanzes laufen etliche Reichen knopf(fö)rmiger zackigter Buckeln. Durch diese Schilder (a)uf dem Rücken kann weder ein Schuss noch Lan(z)enstich durchdringen. Am Bauche aber sind sei(n)e Schuppen weicher, und daher ist auch hier das Thier verwundbar. Sein Kopf ist platt und breit, und hat einen Schweinsrüssel. Der Rachen ist (g)ross und weit hinter die Augen gespalten, hat (k)eine Zunge, und mit starken weissen und (s)pitzigen Zähnen besetzt. Der Crocodil hat 4 kurze unförmliche Eydech(s)en-Beine, an den Vorder-Füssen 5 und an den hinteren 4 Zehen, mit einer Schwimmhaut verbunden. Er ist ein fleischfressendes Raubthier, und nährt sich vom Raube anderer grossen Thiere, Rinder, Pferde, Tiger, Menschen etc. Obgleich er eigentlich die Menschen scheuet und fliehet, so setzt er sich doch gegen sie zur Wehre, und stellet ihnen und andern Thieren oft mit vieler List nach. Er stellt sich nemlich als todt, und schwimmt auf dem Rücken liegend wie ein Klotz am Ufer hin. Nähern sich ihm nun in dieser Meynung Menschen, Ochsen, Kühe, oder Rauhthiere, so ergreift er sie schnell, zieht sie mit sich unter das Wasser, und frisst sie.  +,
No. 1. Die Carret-Schildkröte.  +, Diess ist die Abbildung der unter No. 4. be(sch)riebenen Gattung Meer-Schildkröten. Ihr Kör(per) ist Eyrund, sehr dick und der Rücken erhaben. (Au)s den kleinen Schildern des grossen Rücken-Schil(des), die wie Dachziegeln untereinander geschohen liegen, bis zu 1/4 Zoll dick, und das bekannte Schildkrot sind, das sich in heissen Wasser weich machen lässt, werden allerhand scböne Sachen, als Dosen, Kämme, Etuis, Messer-Hefte, Uhrgehäuse, Zahnstocher und dergl. gemacht. Es ist hornartig durchsichtig und hat braunrothe Flammen. Die Meer-Schildkröte hat lederartige Schwimmfüsse. Sie nährt sich von See-Pflanzen und Moos. Ihre Eyer, welche weiss, ganz zart von Schaale, und eine sehr gute Speise sind, legt sie auf dem Lande in den Sand, wo die Sonne sie ausbrütet.  +, No. 2. Die Land-Schildkröte.  +,
Das Geschlecht der Eydechsen ist gross, denn (soga)r der Crocodil gehört dazu, und so fürchter(lich) es auch den meisten Menschen vorkommt, so (sind) es doch meistens sehr schöne Thiere; und es (ist e)in Vorurtheil, dass sie giftig wären; denn diess (ist) doch böchstens nur von ein Paar Arten bekannt; (und) manche davon, z. E. der Leguan, werden als Leckerbissen gegessen.  +, No. 1. Der Leguan, oder die grosse Kamm-Eydechse.  +, Der Leguan ist in Indien, sonderlich in der In(sel) Curassao einheimisch; und heisst die Kamm-Ey(dec)hse, weil von seinem Kopfe an bis zum Schwan(ze e)ine ganze Reihe harter Spitzen fortlaufen, die (wie) ein Kamm aussehen. Er ist blaulich von Far(be), nnd (sic) der Schwanz braun geringelt. Seine Haut (best)eht aus lauter kleinen glänzenden Schuppen. (Er) hält sich an klippigten Ufern auf, und nährt (sich) von Wasser-Insecten. Er hat deswegen so (lan)ge Krallen, dass er sich an den Felsen und Klip(pen) anhalten kann. Er hat ein sehr zartes, weisses (und) wohlschmeckendes Fleisch, welches wie das (zart)este Hühnerfleisch zu essen ist, und woraus man (in I)ndien vieles Wesen macht. Unter dem Halse (hat) er einen Lappen, wie einen Hünerkamm, und (an) der Seite Warzen die wie Perlen glänzen. Er (legt) Eyer, durch welche er sich fotpflanzt.  +,
No. 3. Das Sibirische Rennthier.  +, Das Lappländische Rennthier. No. 1. Das Männchen, oder der Hirsch. No. 2. Das Weibchen, oder die Rennthier-Kuh.  +, Das Rennthier ist ein höchstwichtiges Geschenk (de)r Natur für alle die kältesten Nordländer unse(rer) Hemisphäre, in Europa, Asien und Amerika, (wo) es Caribu heisst. Ohne das Rennthier würde (La)ppland z.E. gar nicht bewohnt werden können, (de)nn es macht denn (sic) einzigen Reichthum der Ein(wo)hner aus. Es giebt so wohl wilde Rennthiere, (di)e im Freyen leben, als auch zahme. Dem Lapp(län)der kostet sein Rennthier fast nichts zu erhalten, (de)nn es nährt sich von den schlechtesten Kräutern, (un)d hauptsächlich von dem sogenannten Renn(thi)er-Moose. Dagegen braucht man sie zu Allen, (un)d sie gewähren den Lappländern fast alle Be(dü)rfnisse des Lebens. Man gebraucht sie statt der (Pf)erde, spannt sie vor die Schlitten und macht sehr (sch)nelle Reisen damit; man milkt die Rennthier-(Kü)he täglich zweymal, und erhält eine gute und (na)hrhafte Milch von ihnen. Es ist nicht das Ge(rin)gste an dem Rennthiere, was der Lappländer (ni)cht gebrauchte. Das Fleisch, und ihre Milch (ist) seine gewöhnliche Speise; das Fett ist seine (B)utter und Schmelzung der Speisen; aus dem Blute macht er Würste; die Blase ist seine Brandtewein-Flasche; aus der Haut macht er sich Kleider, Stiefeln, Betten, Zelter, aus den getrockneten und gespaltenen Sehnen, Zwirn zum Nähen, aus den Därmen, Stricke, und aus den Knochen, Messer, Löffel und ander Hausgeräthe. Kurz das Rennthier ist den Nordländern so unentbehrlich, als den heissen Sandwüsten von Afrika und Arabien das Kameel. Der Rennthier-Hirsch No. 1. ist röthlich grau von Farbe, am Halse und Buge grosse weisse Streifen, sein Gehörn besteht aus blossen runden Stangen, die er, wie unser Hirsch, im Winter abwirft. Die Rennthier-Kuh No. 2. ist bräuner von Farbe am Leibe, und ihr Geweih endigt sich oben in zackigte Schaufeln. Das Rennthier ist etwas kleiner aber stärker, als unser Hirsch, und läuft ausserordentlich schnell, davon es auch seinen Nahmen hat.  +,
No. 1. Der Jaguar.  +, Der Jaguar ist der Tiger der neuen Welt. (Er w)ohnt im südlichen Amerika, besonders in Gui(ana,) Paraguay, Brasilien und Patagonien. Er (hat a)lle Eigenschaften des Tigers bey seinem Rau(be,) nur ist er weit kleiner und schwächer, denn sei(ne L)änge beträgt nur ohngefähr dritthalb Fus. (Des) Nachts geht er in die Dörfer und Städte um (Hühn)er, Hunde, und andere kleine Thiere zu hoh(len,) und bey dieser Gelegenheit nimmt er auch (zuwe)ilen Kinder mit. Er ist selbst dem Crocodil, (so w)ie dieser ihm gefährlich; denn wenn er ans (Wass)er zu saufen kommt, so steckt der Crocodil (den) Kopf zum Wasser heraus um nach ihm zu (schna)ppen, worauf er ihm die Klauen in die Au(gen s)chlägt, aber auch von dem Crocodile mit un(ter d)as Wasser gezogen wird, in welchem hernach (geme)inlich beyde umkommen.  +, No. 2. Der Ozlot.  +,
No. 1. Der Oelbaum.  +, No. 2. Der Cacaobaum.  +, Das Vaterland des wöhlthätigen Oelbaums (sin)d die heisseren Länder von Europa; Portugal, (Sp)anien, das südliche Frankreich und Italien. Er (wi)rd ohngefähr so gross als bey uns ein Pflaumen(ba)um, sein Stamm ist voller Knoten, seine Blätter (gl)eichen den Weidenblättern sehr, er bleibt immer (gr)ün, und hat eine kleine weisse Blüthe a). Seine (Fr)üchte, die reifen Oliven, welche rothbraun wie (kl)eine Pflaumen aussehen, werden gepresst, und (ge)ben uns das bekannte Baumöl, davon in der (Pr)essung selbst verschiedene Sorten entstehen. Der (er)ste und nur leichte Druck mit der Presse giebt (da)s reinste, wohlschmeckendste, ganz weisse, oder (so)genannte Iungfern-Oel; der zweyte schärfere (D)ruck, der schon die Kerne der Olive zerquetscht, (gi)ebt eine schlechtere Sorte von Geschmack, oder (d)as ordinäre Baumöl; der dritte schärfste Druck (d)er Presse aber giebt das schlechteste Oel, das man (bl)os in den Lampen brennt, und nie im Handel (v)ersendet. Unter allen Baumöl-Sorten hält man (d)as Lissaboner- das Provencer- und das Gardseer-(Oel), welches in Italien um den Lago di Garda wächst, für das beste und reinste. In obgedach(t)en Ländern werden alle Speisen gewöhnlich mit Baumöle geschmelzet, und es ist ausser diesem häuslichen Gebrauche auch noch ein höchst wichtiger Handels-Artikel für dieselben. Die halbreifen Oliven werden auch mit Salzwasser eingemacht, und aus diese Art zu vermiedenen Speisen gebraucht.  +,
Der Biber ist eins der kunstreichsten und (mer)kwürdigsten Thiere. Er ist ein Bewohner der (kalt)en sowohl als gemässigtern Länder von Europa, (Asi)en und Amerika. Am zahlreichsten werden sie (noc)h in Nordamerika in wüsten Gegenden an den (Ufe)rn grosser Flüsse gefunden.  +, Der Biber liebt einsame, stille, dickwaldige, (wa)sserreiche Gegenden, und lebt da in ganzen Re(pub)liken von eins bis 200 zusammen. Kein Säug(thi)er hat mehr Instinct zur Arbeit und bereitet sei(ne) Wohnung kunstreicher als der Biber. Er macht (sich) nicht nur einen Bau in das hohle Ufer, wie die Fischotter, sondern bauet sich ein ordentliches Hauss (sic) mit Etagen und Kammern, und fället und bearbeitet dazu die grössten Bäume. Zur Anlegung seiner Burg wählt er ein beschattetes, seichtes, langsam fliessendes Wasser in tiefen Buchten der Flüsse. Damit ihm aber das Wasser da nicht zu niedrig werden kann, so führt er zuförderst unterhalb der zu bauenden Wohnung einen Damm queer durch den Fluss, den er mit erstaunlicher Kunst und Mühe verfertigt. Der Grund davon besteht aus Stücken von Baumstämmen, an welche Pfähle, und zwar schräg gegen den Fluss eingestossen sind; hierauf wird der Damm 4 bis 5 Ellen dick von geflochtenen Zweigen und dazwischen gekneteter Erde und Letten so dicht aufgeführt, dass er eine lange Dauer hat.  +, Die Wohnungen liegen zuweilen einzeln, zuweilen 10, 12 und mehrere beysammen, und sind von verschiedner Grösse. Der Umfang derselben ist oval oder rund, bis 30 Fuss, so wie die Höhe oft 8 und mehr Fuss hat.  +,
No. 1. Die Klapperschlange.  +, No. 2. Der Mural, oder die Wasserschlange.  +, Die Haut des Murals ist glatt und sehr schön marmorirt. Er ist so dick wie ein starker Manns-Arm, lebt vorzüglich in der Nordsee um Norwegen, wo man ihn von vielen Ellen lang findet. Er ist, wie schon oben gedacht, nicht giftig, und kann gespeisst werden.  +,
No. 1. Der Pfeffer.  +, Der Pfeffer ist der Saame einer Staude in Ostin(di)en, die durch Stecklinge fortgepflanzt wird, und ein eyförmiges dunkelgrünes Blatt, mit 7 röthlichen Ribben hat. Er blüht grünlich-weiss, fast wie eine Mayenblume a), und seine Beeren b) sind hochroth; darinn sitzt der Saame c), welcher getrocknet d), schwärzlich wird, und unser sogenannter schwarzer Pfeffer ist, der zum Gewürze dient. Der weisse Pfeffer ist dieselbe Frucht, die nur, wenn sie ganz reif worden ist, im Meerwasser gebeitzt wird, damit sich die schwarze Haut e), davon ablöst, und das innere weisse Korn f) zum Vorscheine kommt. Die Holländer treiben einen sehr grossen Handel mit Pfeffer.  +, No. 2. Der Ingwer.  +,
No. 1. Die Canadische Fischotter.  +, Der Canadische Fischotter lebt im innern (N)ord-Amerika an den Ufern der Flüsse, wo er (si)ch von Fischen nährt. Er ist fast 3 Fuss lang, (sc)hwimmt vortrefflich auf und unter dem Wasser, (u)nd gehört unter die vorzüglich schlauen Thiere. (S)ein Balg ist glänzend, licht- oder dunkelbraun, (u)nd ein vortreffliches Pelzwerk.  +, No. 2. Der Meerotter.  +,
Der Land-Bär. No. 1. Der braune. No. 2. Der schwarze.  +, No. 3. Der Eis-Bar.  +, No. 4. Der Schupp, oder Wasch-Bär.  +,
No. 1. Der Lachs oder Salm.  +, Der Lachs oder Salm macht den Uebergang von den See- zu den Fluss-Fischen, denn er überwintert in der See, sonderlich im nördlichen Ocean, und geht im Frühjahre sehr fett in die Flüsse zurück, wo er laichet und häufig gefangen wird. Er nährt sich von kleinen Fischen und Wasserinsecten, wächst sehr schnell, und erlangt eine beträchtliche Grösse bis zu 6 Fuss Länge und 80 Pfund an Gewicht. In Teutschland wird er fast in allen grossen Flüssen gefangen, der Rhein- Weser- und Elbe-Lachs ist der berühmteste davon. Er ist sowohl frisch gesotten als auch marinirt und geräuchert, ein sehr delikater Fisch, und macht daher einen beträchtlichen Handelszweig für mehrere Länder; besonders für England, als wo der Lachsfang sehr stark getrieben wird.  +, No. 2. Der Thun.  +,
No. 1. Der Königs- oder Gold-Adler.  +, (Er) ist der edelste und stolzeste seines Geschlechts, (misst) 8 1/2 Fuss mit ausgestreckten Flügeln, und (fliegt) unter allen Vögeln am höchsten, denn er steigt (hoch) über die Wolken; daher ihn auch die Alten (dem J)upiter zugesellten, und ihn nur den Götter-(Vogel) nannten. Er hat einen starken blaulichen (Schna)bel und goldgelbe Füsse, mit scharfen Kral(len.) Seine Farbe ist goldgelb und braun, und er hat ein blitzendes gelbes Auge. Er wohnt auf hohen (einsa)men Felsen, sowohl in den gemässigten Gegenden von Europa, als in heisseren Ländern. Er (raubt) Kraniche, Gänse, Hasen, Lämmer, und junge Ziegen, und ist sehr schwer zahm zu machen.  +, No. 2. Der gemeine Adler.  +,
Das eigentliche Vaterland der Tabackpflanze ist das südliche Amerika. Der Taback hat seinen Namen von der kleinen Insel Tabago, wo die Spanier ihn im Jahr 1520 zuerst fanden und von da nach Europa brachten. Seinen lateinischen Nahmen Herba Nicotiana hat er von einem französischen Gesandten am Portugies. Hofe, Jean Nicot, der ihn dort kennen lernte, und zuerst an die Königin Catharine de Medicis nach Frankreich schnickte. Sein Gebrauch hat sich seitdem in der ganzen Welt ausgebreitet, und ist einer der wichtigsten Producte und Handels-Artikel sowohl von Westindien als Europa worden. Obgleich sein Vaterland eigentlich die wärmeren Länder von Amerika und Asien sind, so verträgt er doch auch sehr gut das gemässigtere Clima, und wird dermalen häufig in Europa, sonderlich in Frankreich, Teutschland und Ungarn gebauet. Es giebt zwar einige wesentlich verschiedene Gattungen der Tabackpflanze, die bekanntesten und vorzüglichsten darunter sind aber folgende zwey.  +, No. 1. Der Virginische Taback.  +, Er macht in gutem Boden eine Staude von ohngefähr Mannshöhe, die grosse, breite und zugespitzte Blätter, und oben einen Büschel blassrothe trompetenförmige Blumen hat. Sein Vaterland ist Westindien und vorzüglich Virginien, woher er auch den Nahmen hat.  +,
Unter dem Namen Stockfische begreift man im gemeinen Leben gewöhnlich mehrere Arten getrockneter Schell-Fische, die ein höchst wichtiger Handels-Artikel vieler Nationen, so wie die Kost unzähliger Menschen sind. Die bekanntesten Fischarten darunter sind der Kabeljau, der eigentliche Stockfisch, die Scholle, und der Schellfisch, welche gegenwärtige Tafel auch zeigt.  +, No. 1. Der Kabeljau.  +, No. 2. Der eigentliche Stockfisch.  +,
No. 1. Der Zimmetbaum.  +, No. 2. Der Campferbaum.  +, Der Campfer, das bekannte, starkriechende und fast wie weisses Steinsalz aussehende Arzneymittel, ist das Harz des Campfer-Baums, der in China, und vorzüglich in Ostindien auf der Insel Borneo und Sumatra wächst. Der Baum wird hoch, breitet sich sehr aus, hat hellgrüne stark geribbte Blätter, die beym Reiben wie Campfer riechen, kleine weissgelbe Blüthen, die dunkelblaue Beeren (Fig. b.) als Saamen tragen; und gehört unter die Lorber-Arten. Wenn der Baum geritzt wird, so dringt zwischen Kern und Schaale das weisse flüchtige Harz, der Campfer, heraus, und dies ist der sogenannte natürliche oder Borneische Campfer, der kostbarste, theuerste und seltenste. In Europa braucht man nur den durch Kunst gemachten Campfer, welcher in China und Japan aus Wurzeln, Aesten und Blättern des Campferbaums durch Destilliren bereitet wird. Dieser aber, weil er noch roh und unrein, röthlich und aschgrau aussehend, nach Europa kommt, wird erst in Venedig, Holland und England gereinigt nnd raffinirt. Ausser seinem medizinischen Gebrauche wird er auch vorzüglich zu Feuerwerkerey gebraucht, weil er schnell und unauslöschlich brennt.  +,
No. 1. Der Schwan.  +, Der Schwan ist ein grosser Wasservogel, der wild an den Küsten der Nord- und Ostsee häufig, zuweilen auch auf grossen Landseen wohnt. Man hat ihn auch zahm auf Flüssen und Teichen. Seine Federn, zu Betten, sind ein wichtiger Handels-Artikel, so wie auch seine Federkielen zum Schreiben. Die ganz abgezogene Haut mit den feinen Pflaumen-Federn gaar gemacht, giebt ein zartes, sehr warmes und kostbares Pelzwerk. Dass der Schwan, der sonst eine rauhe widrige Stimme hat, lieblich zu singen anfange, wenn er sterben wolle, ist unwahr, und ein Mährchen der Alten.  +, No. 2. Der Albatros oder Sturmvogel,  +,
Die ersten Menschen wohnten vermuthlich in Felsenhöhlen, wo das Land welche hatte, oder im wärmeren Himmelsstrichen unter dickbelaubten Bäumen und Sträuchen, um sich für Sonnenhitze und Ungewitter zu sichern. So bald sie aber in Gesellschaften zusammen traten, sich durch Kunst ihre Bedürfnisse zu schaffen suchten, und in Familien verbanden, fiengen sie auch an, sonderlich in kälteren Gegenden der Welttheile, sich Häuser zu bauen.  +, No. 1. Ursprung der Baukunst.  +, No. 2. Toscanische Ordnung.  +,
No. 1. Der Laternenträger.  +, No. 2. Die wandernde Heuschrecke.  +, Es giebt mehrere Arten Heuschrecken, grosse und kleine, davon die Europäischen unschädlich sind; die weit grösseren afrikanischen und asiatischen aber, die oft einen Fingerslang und dick sind, verwüsten zuweilen ganze Länder, kommen mit Ostwinde in ungeheuern Schaaren, die wie schwarze Wolken die Sonne verfinstern, gezogen, und fressen wo sie niederfallen viele Meilen weit Laub, Getraide und Gras und alles Grüne weg. Diese Verheerungen richtet vorzüglich die asiatische wandernde Heuschrecke an, die sich gewöhnlich in den Steppen der Tatarey aufhält, wie die Zugvögel wandert, und nicht eher weiter zieht, als bis sie in einer Gegend alles verheeret hat. Sie sind in diesem Iahrhunderte nur dreymal, nemlich im Jahre 1730, 1747 und 1748 bis nach Teutschland mit Ostwinden gekommen.  +,
No. 1. Der Gold-Schey.  +, No. 2. Die Orfe.  +, No. 3. Der chinesische Gold-Karpfen,  +,
No. 1.a Der Paradiesvogel.  +, No. 2. Der Promerops, oder Bienenfresser.  +, Dieser Vogel ist in den Ostindischen Inseln und vorzüglich in Neu Guinea zu Hause, und wegen seiner Schönheit und sonderbaren Form merkwürdig. Er ist etwas grösser als eine Drossel, und scheint 4 Flügel zu haben; nemlich seine Flügel haben obenauf eine Lage Federn, die sich in Form eines Sonnenfächers alle frisirt in die Höhe krümmen, und deren Spitzen, so wie der Kopf und die Brust glänzend blau-grün sind. Der Schwanz ist glänzend stahlblau, und hat Etagen Federn, die bis an 2 1/2 Fuss lang sind. Er lebt auf hohen Bergen, und nährt sich von Bienen, und andern Insecten.  +,
Die Viverre oder das Stinkthier ist nur in heissen Ländern einheimisch, und theils seines starken Wohlgeruchs, theils seines abscheulichen Gestanks wegen, den verschiedene Arten davon haben, sehr merkwürdig. Folgende Thiere gehören dazu.  +, No. 1. Das Zibeth-Thier.  +, Man nennte es sonst auch die Zibeth-Katze, es aber nichts Aehnliches mit der Katze. Es lebt in Arabien, Malabar, Siam und in den Philippinische Inseln, ist 2 1/2 Fuss lang, grau und schwarz von Farbe, und nährt sich von kleinen Thieren, Vögeln, Fischen, Wurzelwerk, und Früchten. Diess Thier liefert unsern Apotheken den Zibeth, eine weiche butterähnliche starkriechende Masse, die man zum Parfümiren braucht. Alle Viverren haben nemlich hinten unter dem Schwanze und After einen hautigen Beutel mit einer Oeffnung, in welchem sich diese schmierige, bald wohlriechende, bald äusserst stinkende Materie sammelt, und von dem Thiere herausgedrückt werden kann. Beym Zibeth-Thier ist diese Materie wohlriechend, und heisst Zibeth, sieht erst weiss, dann gelblich, und endlich braun und schwarz aus. Sein Geruch ist Anfangs überaus stark und unangenehm, so dass er Schwindel und Kopfweh macht, wird aber in der Folge milder und lieblicher. Der reinste und beste kommt aus Holland, besonders aus Amsterdam, wo viele Ziebeth-Thiere eigens dazu gehalten werden, um ihnen alle drey Tage den Zibeth abzunehmen. Man darf den Zibeth nicht mit dem Bisam oder Moschus verwechseln, als welcher ganz was anderes ist, und von einem kleinen Reh kommt.  +,
No. 1. Das Schuppenthier.  +, Das Schuppenthier ist, so wie die Armadillen, oder Gürtelthiere, von aussen zu seiner Sicherheit gepanzert. Es ist nemlich durchaus, ausser an Kehle, Bauch und Beinen, mit harten, spitzigen und am Rande schneidenden Schuppen bedeckt. Ihre Härte ist so gross, dass keine Flintenkugel durchdringt. Das Thier, welches sich sonst weder mit Klauen noch Zähnen vertheidigen kann, rollt sich bey einem Angriffe gleich wie eine Kugel zusammen, welche der lange Schwanz umschliesst. Weil nun in dieser Lage alle seine schneidenden Schuppen in die Höhe stehen, so verwundet sich jedes Raubthier beym Angriffe daran, ohne dem Thiere etwas anzuhaben. Es ist mit dem Schwanze 4 bis 5 Fuss lang, und lebt in allen heissen Ländern von Afrika und Asien. Es nährt sich, wie der Arneisenfresser, von Ameisen. Sie graben sich in die Erde, und sind ganz unschuldige Thiere. Sie sehen hellbraun, und beynahe wie ein Tannzapfen aus.  +, Die Armadillen oder Gürtelthiere.  +,
No. 1. Der Mahagony-Baum.  +, No. 2. Das Brasilienholz.  +, Das Brasilienholz, dessen Abbildung No. 2. zeigt, wächst am besten in Brasilien, und zwar bey Fernambuc einer brasilianischen Stadt, wovon es auch seinen Namen Fernambuc-Holz hat. Der Baum wird nicht über 20 bis 24 Fuss hoch, das Holz sieht roth aus, und wird über Lissabon nach England, Holland, Hamburg u.s.w. in grossen Stücken verführt, und dann zu Spänen geraspelt. Das Campescheholz oder Blauholz, ist ein dem vorigen sehr ähnlicher Baum, der zu Campeche, in der Hondurasbay, auch in Jamaica und andern Gegenden von Westindien wächst; ein kleiner krüpplicher Baum, ohngefähr so gross als unsere Pflaumen-Bäume. Sein Kern ist roth, und dieser wird eigentlich als Färbe-Holz verführt in Späne geraspelt, die man im gemeinen Leben Blauspäne nennt, und der Grund der meisten wollenen Tücher, gelb, grün und roth ausgenommen, damit gefärbt.  +,
No. 1. Die Baumwollen-Pflanze.  +, Die Baumwolle, von deren Anbau und Fabrication sich viele Millionen Menschen in allen Welttheilen nähren, ist das Product einer Staude die in den heissen Ländern aller Welttheile wächst. Die gewöhnliche Baumwollen-Staude, die hier abgebildet, ist eine jährige Pflanze, 2 bis 3 Fuss hoch, die im Frühlinge, wie unser Sommer-Geträide, auf die Felder gesäet, und im Herbste abgeschnitten wird. Sie blühet, fast wie eine Malve, gelb, (fig. a.) und wird blässer wenn sie verblühet ist (fig. b.). Dann sezt sich ihr Saame in eckigte Saamen-Kapseln, (fig. c. & d.) die mit dichter, zarter, weisser Wolle angefüllt sind, und, wenn sie reif worden, aufspringen, und ihre Saamen-Körner (fig. e.) verstreuen; welche eben mit Hülfe ihrer Wolle, fortfliegen. Es giebt ausser dieser einjährigen Baumwollen-Pflanze auch noch zwey Sorten; die Baumartige und die rauhe Baumwollen-Staude, jene in Ostindien und diese in Amerika, die 3 bis 4 Ellen hoch werden, und mehrere Jahre dauern. Der Baumwollenhandel ist für viele Nationen, wegen der mancherley aus Baumwolle gefertigten Zeuche, z.E. Cottun, Mousseline, Nankings u.s.w. von höchster Wichtigkeit. England hat es hierinnen allen andern Nationen, wegen seiner Handelsverbindungen in Ostindien, und der hohen Vervollkommnung seiner eignen Baumwollen-Manufacturen, zuvorgethan. Man spinnt in England z.E. mit den Spinnmaschienen anjezt die Ostindische Baumwolle so fein, dass ein Pfund, 205 Stränge, jeden zu 840 Engl. Ellen, und in ganzen also einen Faden giebt, der beynahe 100 Englische Meilen lang ist.  +, No. 2. Die Thee-Staude.  +,
No. 1. Die Zitrone.  +, Persien ist eigentlich das Vaterland des Zitronenbaums, von da er nach Italien, Spanien, Portugal und ins südliche Frankreich kam. Italien, Sicilien, Spanien, Portugal und Frankreich treiben einen grossen Handel mit Zitronen in die nördlichen Europäischen Länder. Der Zitronen-Baum ist, wo er im freyen Lande wächst, ohngefähr so gross als ein mittelmässiger Pflaumen-Baum, hat immer grünes Laub, eine weisse sehr wohlriechende Blüthe, und länglich runde hellgelbe Frucht. Die reife Zitrone hat, wie der Durchschnitt Fig. a. zeigt, ein sehr dünnes weisses Fleisch, und vielen Saft. Aus der gelben Schaale wird das wohlriechende Cedro-Oel gemacht.  +, No. 2. Der Cedrat.  +,
Ich habe schon bey Taf. 8. im zweyten Hefte erinnert, dass man die Affen gewöhnlich in drey Haupt-Geschlechter theile, nemlich: 1) in Affen, die ungeschwänzt sind, 2) in Paviane, die nur kurze Schwänze haben, 3) in Meerkatzen, die lange Schwänze haben. Dort lieferte ich einige Arten von Affen und Pavianen, hier sind verschiedene Meerkatzen, mit langen Schwänzen.  +, No. 1. Der Malbruck.  +, Der Malbruck lebt in Bengalen, ist etwa anderthalb Fuss lang, und geht, wie fast alle Meerkatzen, mehrentheils auf 4 Füssen. Er lässt sich leicht zahm machen.  +,
No. 1. Der grosse Hay-Fisch, oder, der Menschenfresser.  +, No. 2. Der Hammer-Fisch.  +, Die sonderbare Bildung dieses Fisches, die einem Hammer gleicht, zeichnet ihn vor allen andern aus. Sein auf beyden Seiten verlängerter Kopf, an dessen Enden die grossen hochliegenden Augen stehen, hat vorn einen dunnen hohlen Rand, und unten einen halbmundförmigen ziemlich grossen Rachen, der, wie beym Hay, mit 4 Reihen scharfer sägeförmiger Zähne besetzt ist, wie man aus der Fig. a. sieht. Er ist daher auch ein nicht minderer Räuber als jener, und sonderlich den Menschen gefählich. Er lebt im Mittelländischen Meere und in den Amerikanischen Gewässern, und wird eben so gross als der Hay. Er sieht auf dem Rücken schwarzgrau, und unten weislich aus, und hat eine sehr rauhe Haut. Sein Fleisch ist zähe, übelriechend und ungeniessbar.  +,
China hat, unter andern Seltenheiten auch sehr schöne Vögel. Folgende zeichnen sich in dieser Rücksicht ganz besonders aus.  +, No. 1. Der Chinesische Gold-Fasan. No. 2. Die Henne davon.  +, Der Hahn des Gold-Fasans ist wegen seiner prächtigen Farben einer der schönsten Vögel; die Henne davon aber ist in den ersten 5 bis 6 Jahren nur graubraun; sie wird jedoch, wenn sie älter wird, eben so schön von Farben als der Hahn. Der Gold-Fasan ist etwas kleiner, als ein teutscher Fasan, und kann recht gut in Europa leben; daher er auch häufig in den Menagerien grosser Herren gehalten wird. Er dauert lange, und wird 15 bis 20 Jahr alt.  +,
Der Brod-Baum wird ziemlich gross, dauert an 60 bis 70 Jahre und hat sehr grosse, fast 2 Fuss lange und 1 1/2 Fuss breite tief ausgezackte Blätter, welche den Insulanern, bey ihren Mahlzeiten statt der Schüsseln, Teller und Servietten dienen. Er trägt 8 Monate lang im Jahre, vom Decbr. an bis zum Julio, immer Blüthen, halbreife und reife Früchte. Die männliche Blüthe ist eine spannenlange bräunliche Kolbe, die weibliche aber, woraus die Frucht entsteht, ist eine hellbraune Knospe oben an der Spitze des Zweigs. Die Brod-Frucht selbst ist rund und sehr gross, fast wie ein runder Kürbis, 1 Fuss im Durchmesser, die Schaale mit lauter sechseckigten spitzigen Warzen besetzt. Sie sieht, wenn sie reif ist, gelblich aus, und wird theils frisch, ehe sie ganz reif ist, in Scheiben geschnitten, geröstet gegessen, theils auch ihr Fleisch, in kleinen, mit Steinen ausgelegten Gruben zu einem Teige gemacht, der sich lange hält, und eine Art von Brod daraus gebacken. Frisch geröstet schmeckt die Brod-Frucht wie die Krume von Waizen-Brode mit Kartoffeln vermischt. Wenn die Brod-Frucht ganz reif wird, so ist sie weich und teig, und nicht mehr zu brauchen. Sie hat innerlich viele grosse Kerne, wie Mandeln, wie man aus den beyden hier abgebildeten Durchschnitten sehen kann. Es giebt aber auch eine Art ohne Kerne.  +, Der Brodbanm ist erstaunlich fruchtbar, denn es kann sich ein Mensch von 3 Bäumen 8 Monate lang reichlich ernähren. Er giebt aber auch überdiess den Insulanern der Süd-See ihre Kleider, denn sie bereiten aus seinem Baste und Splinte, durch Schlagen, ihr Papier-Tuch, worein sie sich kleiden; aus dem Holze aber, welches sehr leicht ist, machen sie allerhand Hausgeräthe, Schemmel, Schüsseln, Tröge und Trommeln.  +, Der Brod-Baum ist ein höchst wichtiges Geshenk der Natur für jene Länder der heissen Zone, die kein Getraide bauen, woraus sie Brod bereiten könnten. Er wächst fast in allen Inseln von Ostindien und der Süd-See, z.E. auf Coromandel, Malabar, Ceylan und Neu-Guinea. Sonderlich ist er fast der ganze Reichthum der Bewohner der Insel Otaheiti, und anderer Inseln der Süd-See. Er giebt ihnen Obdach, Kleidung, Speise und allerley Hausgeräthe, kurz er ist eins der wohlthätigsten Natur-Producte für die Welt.  +,
No. 1. Der Muscatenbaum.  +, No. 2. Der Gewürznäglein- oder Nelken-Baum.  +, Unter denen Gewürzen, welche uns Ostindien liefert, sind die Muscaten-Blumen, Muscaten-Nüsse und Gewürz-Nägelein oder Nelken auch in unsern Küchen sehr bekannt. Hier ist die Abbildung von beyden.  +,
Zu den Sapajous oder Wickelschwänzen gehören folgende 4 Arten.  +, No. 1. Der Coaita.  +, No. 2. Der Sajou.  +,
No. 1. Der grosse Schuhu.  +, No. 2. Der kleinere Schuhu.  +, No. 3. Die schwarze Eule.  +,
No. 1. Der Zitter-Aal, oder Krampf-Fisch.  +, No. 2. Der Zitter-Roche, oder der Torpedo.  +, Diese beyden Fische sind wegen der besondern Eigenschaft, dass sie demjenigen, der sie anrührt, eine solche heftige electrische Erschütterung geben, dass die Hand und der Arm davon sogleich ganz betäubt wird, oder die Fischer, wenn sie z.E. unversehens im Wasser auf einen Zitterrochen treten, einen so starken Stoss durch den ganzen Leib bekommen, dass sie davon umgeworfen werden, äusserst merkwürdig. Auch wenn man sie sogar nur mit einem Stocke, eisernen Stabe oder Angelruthe berührt, empfindet man den electrischen Schlag davon so stark als von einer Electrisir-Maschine. Die Natur scheint beyden Fischen diese Eigenschaft theils zu ihrer Vertheidigung theils zu ihrer Ernährung gegeben zu haben. Der Zitter-Aal findet sich an den Seeküsten von Afrika, Cayenne, Peru, und allen heissen Ländern. Er ist ohngefähr 4 Fuss lang, sieht schwarz-röthlich aus, und hat eine glatte Haut, die sehr mit Schleime überzogen ist. Sein Fleisch ist fett und wohlschmeckend, und wird in jenen Ländern daher häufig genossen. Wenn die Fischer einen in ihren Netzen gefangen haben, so schlagen sie ihn erst todt, damit sie nicht den schmerzhaften electrischen Schlag bekommen, weil diese sonderbare Eigenschaft aufhört, sobald der Fisch tod ist. Er lässt sich nicht lebendig nach Europa transportiren. Der Torpedo oder Zitter-Roche sieht beynahe aus wie ein runder Teller mit einem Schwanze. Seine Farbe ist ziegelroth mit schwarzen Strahlen und Flecken. Er findet sich im Mittelländischen Meere in schlammigen Gegenden von Sardinien und an der Westküste von England und Irland. Er ist oft 3 Schuh lang und 15 bis 20 Pfund schwer. Er lebt von Fischen, und betäubt die kleinern, so über ihn wegschwimmen, wenn er im Sande liegt, dass sie auf ihn hinfallen, und er sie dann fressen kann. Er hat ein weiches schleimiges Fleisch und wird gegessen.  +,
So verschrieen auch die Gans wegen ihrer Dummheit ist, so ist sie doch in vieler Rücksicht ein merkwürdiges Geschöpf, und für den Menschen ein höchst nützlicher Vogel. Sie ist, zahm, eins der vortrefflichsten Hausgeflügel. Sie giebt uns eine gute Speise; ihr Fett, Schmalz; ihre Federn, Betten und Pelze; und ihre Federkiele liefern uns eins der nützlichsten und unentbehrlichsten Bedürfnisse, die Schreibefedern. Ueberdiess hat die Gans noch mancherley gute Eigenschaften: sie ist kühn und vertheidigt muthig ihre Brut gegen Raubvögel und andere Feinde: sie ist ausserordentlich munter und wachsam; sie ist dankbar, und einer Freundschaft und Liebe für den Menschen fähig, die bis zum Todte geht, wenn sie ihren Freund entbehren muss. Da die Gans in allen Welttheilen lebt, so giebt es sehr vielerley Arten davon. Die vornehmsten davon zeigt gegenwärtige Tafel.  +, No. 1. Die wilde Gans.  +, Die wilde Gans, von welcher unsere zahme Haus-Gans abstammt, ist grau, kleiner und leichter als die zahme; daher sie auch als ein Zugvogel, der im Winter in wärmere Gegenden zieht, vortrefflich fliegen kann, und sehr weite Reisen macht. Sie lebt auf grossen Land-Seen, nährt sich von Körnern Gras und Fischen.  +,
Alle die wunderbaren Thiere, die unsere neue Naturgeschichte nicht kennt, und die man in den Werken der Dichter und Geschichtschreiber der Alten, so wie in den Arabischen Mährchen, alten Ritter-Romanen und Volkssagen findet, sind blosse Wesen der Phantasie, und fabelhafte Thiere, die niemals existirten. Gegenwärtige Tafel liefert 6 dergleichen fabelhafte Thiere aus der Mythologie der Aegypter, Griechen und Römer, und zeigt, wie sie sich diese Wesen der Einbildungskraft dachten, und auf ihren Kunstwerken bildeten.  +, No. 1. Der Centaur.  +, Die Centauren waren, nach der Fabel, halb Mensch halb Pferd, und hatten lange Ziegen-Ohren. Man findet sie abgebildet mit einer Löwenhaut auf dem linken Arme, und einem Wurfknüppel zur Jagd, in der rechten Hand. Wahrscheinlich haben die ersten Reuter, die auch zugleich Jäger waren, Anlass zu dieser Dichtung gegeben.  +,
No. 1. Die Harpyen.  +, Die Harpyen waren nach der alten Fabellehre, Ungeheuer die oberhalb einen Weiber-Leib, unten einen Drachenschwanz, Bären-Tatzen und bunte Fledermaus-Flügel hatten. Die Götter schickten sie den Menschen als Plagen zu.  +, No. 2. Der Greif.  +,
No. 1. Der Vogel Roc.  +, Der Vogel Roc ist nach den bekannten Arabischen Märchen der Tausend und einen Nacht, und andern orientalischen Wunder-Geschichten, ein ungeheuer grosser Vogel; den immer die Zauberer oder Prinzen oder Prinzessinnen zu ihren Reisen durch die Lüfte brauchen. Wie ungeheuer gross man ihn machte, kann man z.B. aus dem Mährchen, Geschichte des Arabischen Ritters, (im VII. Bande der Blauen Bibliothek S. 340.) sehen, wo er das ganze prächtige Zelt der Prinzessin Dorathill Goase, mit ihr selbst, auf seinem Rücken trägt, und in wenigen Minuten damit über ganz Asien wegfliegt; welche Vorstellung ich hier gewählt habe.  +, No. 2. Der Basilisk.  +,
Der Kuckuk, den wir alle kennen, ist in vieler Rücksicht ein merkwürdiger Vogel. Er ist ohngefähr so gross als eine Turteltaube, nur macht ihn sein Schwanz länger. Von seinem Rufe Kuckuk! Kuckuk! den er jedoch nur vom April an bis zum Julius hören lässt, hat er seinen Namen erhalten. Nur das Männchen schreiet Kuckuk, das Weibchen aber krächzet nur. Er ist ein Zugvogel, der im September, bey uns in Teutschland, in wärmere Länder fortzieht, und im April wiederkommt. Er nährt sich von Würmern und Insecten, und ist keinesweges ein Raubvogel, wie der gemeine Mann fälschlich geglaubt, und sogar verschiedene Fabeln von ihm erzählt hat: z.E. dass er sich in einen Sperber verwandle; dass ihn der Geyer auf seinem Rücken trage und zu uns bringe; dass er auf die Pflanzen speye, und daraus schädliche Insecten wachsen; dass er in die Nester anderer Vögel ein Ey, und zwar jedes von der Farbe der ihrigen lege, um sie zu betrügen; dass der junge Kuckuk die Mutter, die ihn ausgebrütet habe, fresse u.s.w. welches alles Volksmährchen sind. Merkwürdig ist allerdings deswegen der Kuckuk, dass er sich nie ein Nest bauet, und seine Eyer nie selbst brütet, sondern sie alle einzeln in das Nest anderer kleiner Vögel, z.E. der Grasmücken, Rothkehlchen, Zaunkönige, Bachstelzen legt, die es dann gern ausbrüten, und den jungen Kuckuk, wenn er ausgeflogen ist, mit Freuden füttern. Kurz, der Kuckuk bekümmert sich um seine Eyer und Brut gar nicht, sondern überlässt die Mühe davon Andern. Der Kuckuk bewohnt fast alle Welttheile, jedoch hat jedes Land seine besonderen Arten; wie folgende zeigen.  +, No. 1. Der Europäische Kuckuk.  +, Er ist dunckelgrau, schattirt, und die Schwingen grün-braun.  +,
No. 1. Der Cardamom.  +, No. 2. Kappern.  +, Der Cardamom, den wir als Gewürz an die Speisen brauchen, ist der Saame einer schilfartigen Pflanze, welche eine dicke knolligte Wurzel hat, und in Ostindien, vornehmlich auf lava wächst. Neben ihrer grossblätterigen starken Schilf-Staude schiessen aus der Wurzel noch besonders die kleinen Blüthen-Stengel heraus. Diese haben zarte Blätterchen, und tragen eine überaus feine weisse vierblätterigte Blüthe. Wenn diese abgeblühet hat, so setzen die länglicht runden Saamenkapseln (Fig. a.) sehr reichlich an. Wenn diese eingesammelt und getrocknet sind, so werden sie rothbraun, springen an ihren drey Ecken voneinander (Fig. b.) und geben die kleinen, eckigten, braunrothen Saamenkörnchen, die das Gewürz ausmachen, und womit Holland einen sehr starken Handel treibt. Es giebt eigentlich drey Sorten Cardamom; näml. 1) die kleinste, hier abgebildete, welches die bekannteste und gewöhnlichste ist; 2) die mittlere Sorte, welche grössere Körner, und eine dreyeckigte längliche Saamenschote hat; und 3) die grosse Sorte Cardamom, die man auch Paradies-Körner nennt; davon aber die Pflanze noch nicht bekannt ist.  +,
No. 1. Der Regenwurm.  +, No. 2. Der Blutegel.  +, Die Blutegel leben im Wasser, in Teichen und Sümpfen oder Bächen, und sind 3 bis 4 Zoll lange halbrunde Würmer. Sie sehen auf dem Rücken schwärzlich aus, und haben acht gelbe Streifen. Sie haben die besondere Eigenschaft, dass sie sich an Thiere und Menschen anhängen, wenn diese in das Wasser kommen, sich von ihnen voll Blut saugen, und dann wieder abfallen. Ebendeshalb bedient man sich ihrer in der Medizin zu Abzapfung des Blutes aus den äusseren Theilen des Kranken; und es ist wahrscheinlich, dass die Menschen von ihnen zuerst das Aderlassen und Schröpfen gelernt haben.  +,
No. 1. Die Hyäne.  +, No. 2. Der Schakall.  +, Der Schakall gleicht mehr dem Wolfe als dem Fuchse; ist auch vollkommen so gross als der Wolf. Er sieht graugelb aus, wohnt im südlichen Asien, Persien, Syrien, Aegypten, und Nordamerika, nicht, wie die Füchse, unter der Erde, sondern in Wäldern und Gebirgen, und kommt ohne Scheu vor dem Menschen, sehr oft des Raubes wegen, in die Städte und Dörfer, oft in Rotten bis zu 200. Er lässt sich leicht zahm machen.  +,
No. 1. 2. 3. Die Chinesischen Zwergsperlinge, und  +, No. 4. Der kleinste Fliegenvogel.  +, Die Chinesischen Zwergsperlinge, sind allerliebste kleine Geschöpfchen, und sehr verschieden von Farben; theils (No. 1.) mit blauen Flügeln, rothen Köpfen und weissen Bäuchen; theils (No. 2.) mit rothen Flügeln und Rücken, blauen Kehlen, und gelben Bäuchen; theils (No. 3.) mit grünen Kopf und Flügeln, und weissen Bäuchen. Hr. Dr. Spalowsky in Wien, hat sie uns in seinen Beyträgen zur Naturgeschichte der Vögel zuerst bekannt gemacht, und er sagt, dass er sie ausgestopft selbst in den Händen gehabt habe.  +,
Das Faulthier  +, ist eine sonderbare Erscheinung unter den vierfüssigen Thieren. Es gleicht beynahe dem Affen, sitzt aufrecht, nährt sich von Blättern und Früchten der Bäume, und lebt in Brasilien und andern heissen Ländern von Süd-Amerika. Das Merckwürdigste an diesem Thiere ist die erstaunliche Faulheit und Langsamkeit, mit der es sich bewegt; denn es braucht nicht nur eine Zeit von 8 bis 9 Minuten um enen Fuss nach dem andern fortzusetzen, sondern auch ebensoviel um dazwischen auszuruhen. Die Bäume, auf denen es seine Nahrung sucht, besteigt es eben so langsam, und verlässt keinen eher, als bis es ihn ganz abgefressen hat, worauf es sich zusammenzieht, herunterfällt, und die lange Reise nach einem andern wieder antritt. Selbst durch Schläge ist es zu keiner grössern Hurtigkeit zu zwingen. Bey jedem Schritte erhebt es ein unerträgliches Geschrey. Diess ist die einzige Vertheidigung des Thieres, dass seinen Feinden weder entfliehen, noch sich gegen sie wehren kann, denn die Klauen dienen ihm bloss zum klettern. Wenn es schlafen will, schlägt es alle vier Beine dicht um einen Baumast, und hängt sich umgekehrt an denselben, wie eine Hangmatte. Es giebt nur zwey Arten des Faulthiers, nemlich den Ai und den Unau.  +, No. 1. und 2. Der Ai.  +,
No. 1. Der Korkbaum.  +, Der Kork- oder Pantoffelholz-Baum ist eine Art von Eiche, welche nur immergrüne kleinere und weniger ausgezackte Blätter, und kleinere gelbe Eicheln trägt, als unsre gewöhnliche Eichen. Er wächst in Spanien, Italien und in den südlichen Provinzen Frankreichs, und ist besonders merkwürdig wegen seiner oft 2 bis 3 Zoll dicken, schwammigten und leichten Rinde, welche eigentlich unser Korck oder Pantoffelholz ist, woraus Korkstöpsel für Bouteillen und Fässer, Schuhsohlen und mehr andere Dinge gemacht werden. Diese Rinde lösset sich, wenn der Baum ein gewisses Alter erreicht hat, sehr leicht ab. Man macht nemlich vom Gipfel bis zur Wurzel einen langen Einschnitt durch dieselbe, und schält auf diese Art den ganzen Baum, bey trocknen Wetter, alle 10 Jahre, ab. Er setzt sogleich wieder eine frische Rinde an, und wird bey dieser Behandlung 150 bis 200 Jahre alt. Die abgeschälte Rinde legt man sodann im Wasser über einander, presst sie mit Steinen gerade, und versendet sie getrocknet, als Kaufmanns-Waare. Aus der in verschlossenen Gefässen zu Kohle gebrannten Rinde, machen die Spanier auch eine sehr schöne schwarze Farbe, welche unter dem Nahmen Noir d'Espagne bekannt ist.  +, No. 2. Der Terpentinbaum.  +,
No. 1. Der Vampyr oder Blutsauger.  +, No. 2. Die Hasenscharte.  +, Sie ist so gross als eine Ratte, lebt in Peru hat einen runden Kopf mit einer Mopsschnautze, und in der Ober-Lippe eine grosse Hasen-Scharte.  +,
Die Pyramiden. No. 1. Aeussere Ansicht. No. 2. Durchschnitt und Inneres der grossen Pyramide.  +, No. 3. Die schwebenden Gärten.  +, Unter die merkwürdigsten Alterthümer der Völcker gehören die berühmten sieben Wunder der Welt, davon man so oft sprechen hört. Die alten Schriftsteller geben folgende grosse und erstaunliche Meister-Werke der Bau- und Bildhauerkunst als solche an: 1) Die Egyptischen Pyramiden; 2) Die schwebenden Gärten zu Babylon; 3) Die Mauern von Babylon; 4) Das Mausoleum; 5) Die Bildsäule des Olympischen Jupiters; 6) Den Coloss von Rhodus; und 7) den Dianen-Tempel zu Ephes. Alle sind untergegangen, die Pyramiden ausgenommen, davon sich einige durch ihre dauerhafte Bauart, noch ganz erhalten haben, und noch heut zu Tage von den Reisenden in Egypten besucht und bewundert werden.  +,
No. 1. Die Mauern von Babylon.  +, Das dritte Wunder der Welt, die Stadt-Mauern von Babylon, soll die berühmte Königin Semiramis haben erbauen lassen. Nach den dunkeln Nachrichten die man davon in den alten Schriftstellern findet, waren sie 50 Ellen hoch und so breit, dass 4 vierspännige Streitwagen ungehindert nebeneinander darauf fahren konnten. Sie waren von Ziegelsteinen, die an Statt des Mörtels mit Erdpech aufgemauert waren, und hatten so viel Thürme, dass eine ganze zahlreiche Armee darinn liegen konnte. Sie waren in einem regelmässigen Viereck gebaut und hatten rundherum einen grossen Wassergraben, in welchem der Euphrat floss, mit vielen Brücken. Ein Arm des Euphrat floss auch mitten durch die Stadt, und an diesem lagen die berühmten schwebenden Gärten. In der Mitte der einen Hälfte der Stadt stund der berühmte Tempel des Belus, oder der sogenannte Babylonische Thurm.  +, No. 2. Das Mausoleum.  +,
No. 1. Der Coloss zu Rhodus.  +, No. 2. Der olympische Iupiter.  +, No. 3. Der Dianen-Tempel zu Ephes.  +,
No. 1. Der Indigo, oder der Anil.  +, Die Jndigo-Pflanze hat einen Finger dicken 3 bis 4 Fuss hohen Stengel, mit vielen Zweigen und Blättern, blühet roth, trägt Saamen in kleinen Schoten (a), und wächst in Ost- und Westindien, wie auch im spanischen Amerika. Aus den Blättern und grünen Stengeln derselben, wird die bekannte dunkelbraune Farbe, der Färber-Jndig gemacht, womit Holland, England, Spanien, und Frankreich einen sehr wichtigen Handel treibt. Man schneidet nehmlich die grünen Blätter und Stengel vor der Blüthe ab, legt sie in grosse Kufen und giesst Wasser darauf. Nach einiger Zeit geräth diefe Masse in Gährung, erhitzet sich und schäumt stark. Daraus entsteht eine dicke grüne Flüssigkeit, welche in andere Fässer abgelassen, in diesen aber mit Krücken beständig so stark gerührt wird, dass sie schäumet, so lange bis die Farbentheilchen sich zusammen klumpen, und die Brühe blau wird. Man lässt sie nun stehen, dass die Farbe sich setzet; dann zapfet man das gelbe Wasser davon ab, und den blauen Bodensatz lässt man in Säcke laufen, giesst ihn dann in hölzerne Kasten, lässt ihn trocknen; und diess ist dann das wichtige Handels-Product, der Jndigo.  +, No. 2. Die Farberröthe, oder der Grapp.  +,
No. 1. Der Hippopotamus, oder das Nilpferd.  +, Der Hippopotamus ist nach dem Elephanten vielleicht das grösste Landthier, denn es ist 2/3 so hoch und fast eben so lang, als derselbe. Afrika ist sein Vaterland, und weil er sich an den Ufern der Flüsse, vornehmlich aber am Nil aufhält, so heisst er auch daher das Nilpferd, obgleich er mit dem Pferde gar nichts Gleiches, als die wiehernde Stimme hat. Er sieht schwarzgrau aus, und seine dicke mit nur wenigen Haaren besetzte Haut hat schräge schwarze Striemen. Er hat beynahe einen Ochsenkopf, der Form nach, jedoch ohne Hörner, einen ungeheuren Rachen, in welchem fürchterliche Zähne, die über eine Elle lang sind, stehen; und sein Maul ist mit steifen Borsten besetzt. Der Hippopotamus nährt sich von Reis, Zuckerrohr, und von Fischen; denn er kann sowohl auf dem Lande aìs unterm Wasser leben. Am Tage liegt er gewöhnlich furchtsam im Schilfe und Sumpfe, und geht nur des Nachts auf seine Nahrung aus. Er ist sanft, und den Menschen nie gefährlich, wenn er nicht angegriffen wird; fürchtet sich auch sehr für Feuergewehr. Er wiegt beynahe viertausend Pfund, wird seines Specks wegen getödtet, davon einer gemeiniglich 1000 Pf. hat, und woraus Thran gemacht wird. Seine Zähne schätzt man höher als Elfenbein, und aus seiner dicken Haut macht man Spazierstöcke und Reitruthen.  +, No. 2. Der Tapir, oder der Anta.  +,
Man bauet auch jetzt in Teutschland z. E. in der Pfalz, Rhabarber mit gutem Erfolge im freyen Felde; doch soll diese weder in der Stärcke des Geschmacks, noch des Geruchs, noch auch an Farbe der asiatischen gleich seyn.  +, Die ächte Rhabarber, deren vorzügliche Arzneykräfte allgemein bekannt sind, ist eine Asiatische Pflanze welche in Mittel-Asien, in China, Tibet, der Mongoley und den südlichen Theilen von Sibirien einheimisch ist. Sie hat eine starke knollichte Wurzel, braun von Farbe (fig. 1.) mit vielen kleineren Wurzeln und Zasern. Inwendig ist sie schön gelb, mit einigen röthlichen Streifen versehen, wie die Durchschnitte fig. 5 und 6 davon zeigen. Sie macht eine beträchtliche Staude mit grossen ausgezackten Blättern, davon der Umriss fig. 3. eins darstellt; und treibt einen 2 bis 3 Fuss hohen Stengel, welcher etagenweise über einander eine Menge kleiner gelbweisser Blüthen hat (fig. 2).  +, Es giebt vielerley Sorten der ächten Rhabarber, welche überhaupt einen wichtigen Artikel des Asiatischen Handels mit Europa, sowohl zu Lande über Russland, als auch zur See durch die Levante und über Ostindien, macht. Die beste ist die sogenannte russische, d. h. diejenige, welche von Bucharischen Kaufleuten nach Kiachta in Sibirien, an der Chinesischen Gränze, geführt, dort von den Russen aufgekauft, und durch ihre Karawanen nach St.Petersburg gebracht wird. Die andere geringere Sorte, welche von China aus zur See versandt wird, heisst ostindische Rhabarber. Die gute Rhabarber muss locker, schwammig, mehr leicht als schwer, und leicht zu zerbrechen seyn, äusserlich braungelb (fig. 4.) innerlich aber röthlich, safranfarbig und blassgelb geflammt, oder marmorirt aussehen (fig. 7.); scharf, bitter und zusammenziehend von Geschmacke, und von Gerüche gewürzhaft, jedoch unangenehm seyn. Die schlechte ist entweder zu schwammigt und wurmstichigt, oder zu hart und holzig, und innerlich braun oder schwärzlich.  +
No. 1. Der See-Hummer.  +, Der Hummer ist eigentlich der Seekrebs, und kommt mit unsern Flusskrebsen in Form und Gestalt am meisten überein; ist aber besonders wegen seiner ungeheuren Grösse merkwürdig; denn sie werden oft 2 bis 3 Fuss lang. Sein Fleisch ist essbar, aber ein wenig grob und hart. Sie haben in den Scheeren eine ausnehmende Stärke; so, dass sie einem Menschen den Arm damit entzwey kneipen, Stricke an den Schiffen zerschneiden, und ziemlich grosse Fische damit fangen und tödten können. Sie sehen lebendig, grau braun, gesotten aber schön roth aus; wie gegenwärtiger hier vorgestellt ist.  +, No. 2. Die Krabbe, oder der Taschenkrebs.  +,
No. 1. Die Vanille.  +, Die Vanille ist eine rankende Pflanze, welche im südlichen Amerika, in Mexico, Peru, Guiana, so wie auch in Westindien, auf Bergen wächst. Sie treibt einen Stengel von 20 Fuss lang, der entweder auf der Erde fortläuft; oder auch mit Hülfe seiner kleinen Gabeln, wie der Weinstock, an den Bäumen hinanklettert. Sie hat ein grosses gelbgrünes Blatt, und weisslichgelbe lilienartige Blumen. Ihr Saame ist eine 6 Zoll lange, schmale, braune Schote (a), welche eine Menge sehr kleiner schwarzbrauner Körnchen (b) enthält, die einen überaus angenehmen balsamischen Geschmack haben; und sowohl an verschiedene feine Speisen, als auch vorzüglich zur Bereitung der Chocolade gebraucht werden, um ihr den Wohlgeschmack zu geben. Spanien treibt mit diesem Waaren-Artikel einen beträchtlichen Handel in ganz Europa.  +, No. 2. Die Coloquinte.  +,
Europäer.  +, No. 1. et 2. Franzosen.  +, Beyde Geschlechter in vollem Putze. Die französische Tracht ist schon seit lange her die herrschende bey den höheren Ständen fast aller Europäischen Nationen geworden; weil Frankreichs Kleider-Moden sonst allgemeine Gesetze waren.  +,
Asien ist in Ansehung seiner Einwohner der merkwürdigste Theil der Erde. Asien ist die Wiege des ganzen Menschen-Geschlechts, denn hier treffen wir zuerst die Menschen an. Von Asien aus wurde der ganze Erdboden bevölkert. Unsere Weltgeschichte nimmt in Asien ihren Anfang. Hier wurden die ersten Reiche gegründet. Künste, Wissenschaften und Religion giengen zuerst von Asien aus. Dieser Welttheil enthält, wegen seiner erstaunlichen Grösse und verschiedenen Climaten, auch eine grosse Menge Nationen von höchst verschiedener Art, Farbe, Bildung, Lebensart, Sitten und Trachten; cultivirte Völker, Nomaden und rohe Wilden, die wir alle in der Folge näher kennen lernen wollen. Hier sind nur 4 Asiatische Nationen aus 4 verschiedenen Himmelsstrichen, die sich also auch durch ihre Kleidungen sehr auszeichnen.  +, No. 1. Ostindier.  +, Ihre Hautfarbe ist gelbbraun, die Haare schwarz. Der Mann ist ein vornehmer Hindostaner. Seine Kleidung ist ein langer seidener Kaftan, mit einer Leibbinde, und ein kleiner Turban, der alle Haare fasst. Um den Hals und die Arme trägt er Juwelen und Perlen-Schnuren. Die Frau ist eine vornehme Benjaleserin. Sie trägt lange weite Hosen von Goldstoff, und darüber einen Rock von Musselin. Vom Gürtel herauf zur Brust ist der Leib, so wie die Arme, nackt. Sie trägt die Brüste in einem Futteral von leichtem Holze, und darüber ein kleines Leibchen von Goldstoff. Ueber dem Kopf einen sehr langen Schleyer von Flor; in den Haaren, Ohren und um den Hals, Arme und Knöchel, so wie an den Fingern und Zeehn (sic), eine Menge Perlen, Ringe und Juwelen. In der Hand hält sie ein silbernes Fläschchen mit Rosen-Essenz.  +,
No. 1. Egypter.  +, Die Einwohner von Egypten sind weiss und schön gebildet, wie die Europäer. Die Vornehmen leben und kleiden sich ungemein prächtig, und fast ganz Türkisch sowohl Männer als Weiber, wie man hier sieht. Diess kommt daher, weil Egypten eine Türkische Provinz ist, und viele Türken und Griechen darinn leben.  +, No. 2. Hottentotten.  +,
No. 1. Grönländer  +, No. 2. Unalaschker.  +, No. 3. Virginier.  +,
Das milde, zum Theil auch heisse Clima, von Australien macht seinen Bewohnern die Kleider fast ganz überflüssig. Viele Völker davon gehen ganz nackt, wie z.B. die Neuholländer, und die übrigen kleiden sich in Papier-Zeuche oder geflochtene Schilfmatten, die ihr noch ganz roher Kunstfleiss mühseelig genug hervorbringt. Wir wollen einige der Haupt-Nationen dieser neuentdeckten Insel-Welt hier näher betrachten.  +, No. 1. Otaheiter.  +, Ihre Hautfarbe ist braungelb, und ihre Haare sind schwarz und lockigt. Die Kleidung der Otaheiter besteht durchaus in einer Art von Papier-Zeuch ohne Textur, aus den Rinden des Papier-Maulbeerbaums und Brodfruchtbaums gemacht, welches sie in langen Stücken, oft zu 30 bis 40 Ellen nach eigner Phantasie um den Leib wickeln. Auch die vornehmen Männer tragen dergl. Tücher um den Kopf gebunden.  +,
Das Schiff ist eine der sinnreichsten und nützlichsten Maschinen, welche der menschliche Kunstfleiss erfand. Vermuthlich gab ein hohler Baum, so wie ihn noch die Wilden zu ihren Canots brauchen, die erste Veranlassung dazu. Allein, wie viel Verstand und Kenntnisse gehörten nicht dazu, einen so ungeheuren Bau, als ein Kriegsschiff ist, so aus Balken, Brettern, Eisen und Tauwerk zusammenzusetzen, dass es die grössten Lasten tragen, sicher von einem Welttheile zum andern seegeln, und dem Winde und Wellen trotzen, und dennoch von einem einzigen Menschen geleitet und regieret werden kann! Für alle Nationen, welche Handel treiben, ist die Schifffahrt von äusserster Wichtigkeit.  +, Es giebt Schiffe von sehr verschiedenen Grössen und Formen, nach Verschiedenheit der Gewässer und dem Gebrauche wozu sie bestimmt sind. Auf Strömen und Canälen sind sie gewöhnlich nicht gross, haben einen platten Boden, und werden weniger durch Seegel, als durch Ziehen oder Rudern fortgebracht; die Schilfe aber, so über See fahren, sind gross, haben einen Kiel zur Grundlage ihres gewölbten Bodens oder Bauches, Seegel, um sie durch den Wind forttreiben, und Anker, um sie auf dem Meere irgendwo fest legen zu können.  +, Das Linienschiff.  +,
No. 1. Die Galeere.  +, Die Galeere ist ein kleineres Kriegsschiff von niedrigem Borde, das durch Seegel und Ruder zugleich fortgetrieben werden kann, und sonderlich an den Küsten des Mittelländischen Meeres gebräuchlich ist. In Frankreich und Italien werden verschiedene Verbrecher auf die Galeeren zum Rudern verdammt, auf ihre Ruderbank mit Ketten angeschmiedet, und heissen daher Galeerensclaven.  +, Die Galioten sind eine kleine Gattung von Galeeren, die in Holland sehr gewöhnlich und zum geschwinden Laufe sehr bequem sind. Sie haben einige kleine Kanonen, einen Mastk, und 16 bis 20 Ruderbänke, jede nur mit einem Ruderknechte besetzt, der zugleich ein Soldat ist.  +,
Die Stacheln sind, nach den verschiedenen Sorten, von sehr verschiedener Form, wie Fig. 7. 8. 9. 10. und 11. zeigt. Sie stehen, wie gedacht, auf den Wärzchen der Schaale, wie man an Fig. 7. und 8. sehen kann; und sind eben so verschieden von Farben als die Schaalen selbst; denn es giebt weisse, rothe, grüne, braune, schwarze und gelbe. Sie dienen dem Thiere sowohl zu seiner Vertheidigung, als auch zum Gehen; denn es kann die Stacheln niederlegen, und in die Höhe richten. Zum Gehen dienen ihm sonderlich die längsten Stacheln an der unteren Fläche, die es entweder zugleich, oder eine nach der andern fortsetzet; welches eben so aussieht, als wenn ein Mensch auf Krücken geht. Auf diese Art können sie, zumal auf festem Grunde, ziemlich geschwind fortkommen; niemals aber findet man dass sie wie eine Kugel rollen, obgleich sie beynahe rund sind. Sie widerstreben vielmehr sogleich dem Rollen mit ihren Stacheln, wenn sie durch Gewalt umgeworfen werden.  +, Die Meer-Jgel gehören gewissermaassen zu den Conchylien, denn sie haben eine harte steinartige Schaale, wie die Schnecken, welche jedoch, so lange sie leben, mit beweglichen Stacheln, eben so wie die Haut eines Igels besetzt ist; davon sie auch die Benennung haben. Sie sind platt-rund, beynahe wie eine Zwiebel geformt, und man hat sie von der Grösse einer Nuss bis zum Umfange des grössten Apfels. Sie wohnen auf dem tiefsten Meeres-Grunde in allen Welttheilen, und nähren sich von See-Pflanzen, und kleinen Insecten. Einige Sorten sind, gesotten wie die Krebse, essbar, mehrere aber sind giftig, und taugen nicht zum speisen.  +, Es giebt Meer-Igel von verschiedener Grösse, Form und Farbe; z.E. rothe (Fig. 1.); grüne (Fig. 2. 5.); gelbe (Fig. 6.); braune (Fig. 3. 4.) und dergl. mehr. Die Figur 5 und 6 zeigt wie sie lebendig aussehen, wenn sie noch ihre Stacheln haben; denn so bald sie sterben, lassen sie ihre Stacheln fahren, und dann sehen sie aus wie Fig. 1. 2. 3. und 4. sie zeigt. Ihre Schaale erscheint dann mit lauter kleinen oder grösseren Wärzchen besetzt, auf welchen eigentlich die Stacheln stehen. Jede Schaale hat zwey Oeffnungen oder Löcher; eins oben auf der Wölbung des Apfels, (Fig. 3 und 4.) diess ist sein After; und eins unten auf der platten Seite, welches rund herum mit kleinen Zähnchen besetzt, und sein Mund ist.  +
No. 1. Die Krähen-Augen.  +, No. 2. Der Ginseng.  +, Der Ginseng, oder die Kraftwurzel ist eine in China, der Tartarey und auch in Nord-Amerika wachsende Pflanze, die etwa einen Fuss hoch wird, und wegen ihrer Wurzel sehr berühmt ist. Die Staude blühet weiss, und trägt kleine rothe Beeren auf einem Büschel. Ihre frische Wurzel (Fig. e.) ist ein wenig dick, getrocknet aber, (Fig. f) so wie man sie in den Apotheken findet, ist sie etwa Fingerslang und dick, und sieht bleichgelb aus. Man schreibt ihr ausserordentliche, die Nerven stärkende und belebende Kräfte in der Medicin zu, und in China, so wie überhaupt in Asien, wird von den Vornehmen und Reichen häufiger Gebrauch davon gemacht, denn sie käuen sie als eine grosse Delikatesse, und bezahlen sie sehr theuer. Nord-Amerika treibt einen beträchtlichen Handel mit dieser Waare nach Asien, denn in Canada wächst der Ginseng wild.  +,
Die Makis sind eine Gattung Thiere, die in der heissen Zone von Afrika und Asien lebt, den Affen in Gange, Geschicklichkeit zum Klettern und Springen und in seinen übrigen Sitten gleicht, ebenfalls vier Hände, wie der Affe hat, und sich auch von einerley Speise mit ihm nährt. Hingegen hat der Maki mehr einen Fuchs- als Affenkopf, und nähert sich in diesem Stücke mehr den Beutelthieren (Opossum) die wir weiter unten auf Taf. 97. werden kennen lernen. Der Leib und die Glieder des Makis sind aber viel feiner und schlanker als an den Affen, und geben daher ihren affenmässigen Manieren eine Artigkeit und Verfeinerung, die kein Affe erreicht. Bis jetzt kennt man folgende Acht Arten von Makis:  +, No. 1. Der Loris.  +, Er ist der kleinste Maki unter allen, denn er ist nur 7 Zoll hoch, und hat keinen Schwanz. Sein Vaterland ist die Insel Zeilan in Ostindien.  +,
Man rechnet verschiedene Thiere zum Geschlechte der Kameele; z.E. das zweyhöckerigte Kameel oder das sogenannte Trampelthier (davon wir schon oben (Taf. 1.) die Abbildung geliefert haben; den Dromedar; die Kameelziege, oder das Hirsch-Kameel; die Vicugna, das Guanaco, u.s.w. Wir wollen hier 4 Arten davon betrachten.  +, No. 1. Der Dromedar.  +, Der Dromedar, oder das gemeine Kameel, hat nur einen Höcker, dahingegen das Kameel mit 2 Höckern, das Trampelthier heisst, und etwas grösser und stärker als der Dromedar ist. Beyde leben in den heissen Strichen von Asien, und sind höchstnützliche Hausthiere. Ohne diese beyden Arten vom Kameele, würden die heissen und trocknen Sandwüsten gar nicht zu bereisen und ein grosser Theil von Arabien ganz unbewohnbar seyn. Das Kameel trägt eine Last von 12 bis 1300 Pfund, und geht dabey in einem sanften Trabe täglich 12 teutsche Meilen. Der Dromedar ist schneller als das Trampelthier, und wird daher vorzüglich zum Reiten gebraucht. Er geht einen so raschen Trab, dass ein Pferd ihm nicht anders als in vollem Galopp folgen kann; und dabei legt er täglich bis 15 teutsche Meilen zurück.  +,
No. 1. Der Cutter.  +, Der Cutter ist gleichfalls ein Kriegsschiff, jedoch von der kleinsten und leichtesten Art. Er ist beynahe gebaut wie eine Galeere, jedoch kürzer, hat einen Mast, gewöhnlich 3 Seegel, und führt von 8 bis zu 18 Kanonen. Der Cutter ist bey der Englischen Marine ohngefähr ebendas was die Corvette bey der Spanischen und Italienischen Marine ist; nemlich ein leichtes Kriegsschiff, das unter 20 Kanonen führt, und zu leichten und schnellen Verrichtungen bey dem Seewesen gebraucht wird.  +, No. 2. Das Kauffahrtey-Schiff.  +,
Unter die kleinsten Fahrzeuge, welche man zu leichten und schnellen Verrichtungen auf Flüssen oder auf dem Meere ohnweit des Ufers und bey nahen Entfernungen von einem Lande zum andern braucht, sind die Jachten, Schaluppen, und Gondeln, die wir hier sehen, zu rechnen.  +, No. 1. Die Jacht.  +, Die Jacht ist ein leichtes Fahrzeug mit einem Verdecke, einem Mast und Seegel, und einem Anker, und meistens sehr hübsch verziert, weil die Jachten oft zu Wasser-Reisen grosser Herren gebraucht werden, und daher auch gewöhnlich mit schönen kleinen Kammern oder Cajüten versehen sind. Da die Jacht nicht tief im Wasser geht, leicht zu wenden ist, und gut laviren kann, so wird sie zu allen geschwinden Verschickungen zu Wasser gebraucht. Zu beyden Seiten hat sie die sogenannten Schwerdter, welches einige starcke zusammen verbundene Bretter in Form einer Schuhsohle sind, die beym Laviren der Jacht auf einer oder der andern Seite ins Wasser gelassen werden, und beym Seegeln mit schwachen Winde helfen.  +,
Die Meer-Sterne sind Seethiere, die aber mehr zu den Meer-Polypen als zu den Conchylien oder Schaal-Thieren gehören. Sie führen ihren Namen von ihrer strahlichten und sternförmigen Figur. Sie haben keine harte Schaale, wie die Schnecken oder Meer-Jgel, sondern ihr ganzer Bau besteht aus lauter zusammenhangenden Zacken und Knötchen, die durch eine schwammigte lederartige Haut zusammenhängen. Gewöhnlich haben sie fünf Strahlen, die sie krümmen und damit ihren Raub fassen und zum Munde, der ihr Mittelpunkt ist, bringen können. Sie schwimmen im Meere, und ernähren sich von kleinen Wasser-Insecten. Man hat sie von sehr verschiedener Grösse und Form. Die hier abgebildeten sind die gewöhnlichsten. Die grössten unter ihnen sind die sogenannten Medusen-Häupter, oder Zottenköpfe welche an ihren fünf Strahlen viele tausend Arme haben, und sonderlich in der Nordsee von ungeheurer Grösse auf der Oberfläche des Wassers schwimmend gefunden werden.  +, Die hier abgebildeten Meer-Sterne sind alle fünfstrahlig und von verschiedener Grösse.  +, No. 1. Ein netzförmiger Meer-Stern von oben.  +,
No. 1. Der Gummigutt-Baum.  +, Dies ist der bekannte Gummigutt, der theils als eine Mahler-Farbe, theils auch als Medicin (weil er ein heftiges Purgier-Mittel ist) gebraucht wird, und einen starken Handels-Artickel ausmacht.  +, No. 2. Die Curcuma, oder Gilbwurzel.  +,
No. 1. Der Gold-Klip-Fisch.  +, Er wohnt in den Westindischen Meeren, sonderlich an den Küsten der Antillischen Inseln; und hat seinen Namen von der überaus schönen Gold-Farbe erhalten, mit der er prangt.  +, No. 2. Der Kaiser-Fisch.  +,
No. 1. Die Tamarinde.  +, Die Tamarinde ist ein ziemlich grosser Baum der in Ost- und Westindien, in Afrika, ja sogar im südlichen Frankreich wächst. Er hat kleine Erbsen-Blätter, eine gelbweisse Blüthe, und trägt lange, dicke, braune Schoten, welche ein dickes schwärzliches Marck enthalten, worinn einige glatte braune Saamen-Körner liegen. Diess Mark schmeckt angenehm säuerlich, und wird sowohl als eine sehr heilsame Arzney in den Apotheken, als auch in Tabaks-Fabriken, zu den Tabaks-Brühen stark gebraucht. Man hält die Ostindischen für die besten. Die Indianer nehmen die Früchte, so bald sie reif geworden sind, ab, trocknen sie ein wenig an der Sonne, schlagen sie hernach in Fäschen oder Kisten, und verhandeln sie so. Wir erhalten die meisten Tamarinden über England, und sie machen einen ansehnlichen Handels-Artickel aus.  +, No. 2. Der Pistacien-Baum.  +,
No. 1. Der Alakdaga, oder der Erdhaase.  +, Der Alakdaga, oder Erdhaase, ist 6 bis 7 Zoll lang, und wohnt in Sibirien und in Mittel-Asien. Er hat sonderlich, um den Kopf, viel Aehnliches vom Haasen, seine Hinterfüsse sind aber länger als der ganze Leib. Sein weiches Fell ist gelblich grau. Er baut sich Röhren in der Erde, worinn er wohnt, und wie das Murmelthier seinen Winterschlaf hält. Er nährt sich von saftigen Pflanzen und Wurzeln, die er zwischen die Vorderfüsse nimmt, und auf den Hintern stehend frisst. Er springt erstaunlich weit und schnell. (Fig. a) zeigt ihn auf allen vieren gehend, und (Fig. b.) auf den Hinterbeinen stehend. Sein Fleisch wird gegessen.  +, No. 2. Die Jerboa, oder Springmaus.  +,
No. 1. Die Stachel-Kugel.  +, No. 2. Der schwimmende Kopf.  +, Dieser wunderbare Fisch wohnt in der Nord-See, und im mittelländischen Meere, und sieht nicht anders aus, als ein blosser abgeschnittener Fischkopf, welcher auf dem Wasser schwimmt. Sein Körper ist breit und dünn, und wird oft 8 bis 10 Fuss lang angetroffen. Er hat ein schneeweisses sehr thranigtes Fleisch, welches zu weiter nichts taugt, als Thran daraus zu brennen. Seine Leber aber wird gebraten gegessen.  +,
No. 1. Der Guajac-Baum, oder das Franzosen-Holz.  +, No. 2. Die Cascarille, oder Schakerille.  +, Der Baum, der uns die, als Arzneimittel berühmte Cascarill-Rinde liefert, wächst in Ost- und West-Indien, bleibt klein, und wird selten über 10 Fuss hoch. Er hat schmale blassgrüne Blätter, und dergleichen Blüthen. Die Cascarill-Rinde wird von seinen dünnen Aesten abgeschält, getrocknet, und als dünne zusammengerollte Röhren, die äusserlich grau, innerhalb aber braun aussehen, zu uns gebracht. Die Rinde ist bitter und gewürzhaft von Geschmack, und giebt einen starken angenehmen Geruch auf Kohlen.  +,
No. 1. Das Salzkraut oder Kali.  +, Das Salzkraut, oder Kali, ist eine etwa 1 Fuss hohe, blätterlose Pflanze, welche fast in ganz Europa an den Ufern des Meeres und an Salzquellen häufig wächst, und deswegen merkwürdig und als wichtig für den Handel anzusehen ist, weil aus ihr das Kali-Salz, und die feine Pottasche, Soda oder Soude gebrannt wird, welche die Glasfabricken, feinen Seifensiedereyen und Bleichen in Menge brauchen. Die Pflanze hat keine Blätter, sondern besteht aus lauter fetten, knotigen, grünen Stengeln, die innerlich ein gelbes Mark haben (Fig. b), und um deren Spitzen (Fig. a) kleine schildförmige röthliche Schuppen liegen, welches seine Blüthen sind, die im August einen kegelförmigen Saamen (Fig. c. d.) tragen. In Spanien und Sicilien wird diese Pflanze sorgfältig zur Fabrikation der Soda, angebauet, und jährlich wie Getraide gesäet.  +, No. 2. Isländisches Lungen-Moos.  +,
No. 1. Das Marsupial.  +, Das Marsupial ist 18 Zoll lang, ohne seinen Wickelschwanz, welcher grösstentheils nakt, und mit kleinen Schuppen besetzt ist. Es wohnt in Süd-Amerika, und ist die grösste Art unter den Beutelthieren. Es hat gelbes Haar mit schwarz schattirt. An seinem Bauche kann man den offnen Beutel mit seinen Zitzen deutlich sehen.  +, Das Opossum. No. 2. Das Männchen. No. 3. Das Weibchen.  +,
No. 1. Der Kranich.  +, Der Kranich ist eigentlich bey uns und in den nördlichen Ländern zu Hause, gehört unter die Zugvögel, und macht unter ihnen die weitesten Reisen. Der Sicherheit wegen ziehen die Kraniche nur des Nachts, fliegen sehr hoch in der Luft, in ganzen Truppen, und geben, um sich nicht zu trennen, einander Zeichen durch ihr rauhes Geschrey, welches beym gemeinen unwissenden Volke Veranlassung zu dem abergläubischen Mährchen vom wilden Jäger, der mit dem wüthenden Heere des Nachts durch die Luft zöge, gegeben hat. Der Kranich ist ohngefähr 4 Fuss hoch, hat blaugraue und im Schwanze schwarze Federn, eine schwarze Kehle, und auf dem Kopfe ein rothes Fleck. Er lebt und nistet am liebsten an Morästen und Sümpfen, und nährt sich von Fröschen, Schlangen und Wasser-Insekten; deshalben er auch mit seinen langen Beinen tief ins Wasser geht. Bey der ersten Herbstkälte zieht er fort in die Süd-Länder, wo er den Winter zubringt, und kommt erst im März oder April wieder. Weil der Kranich bey seinen Zügen Wachen ausstellt, wenn sich die Truppe auf die Erde niederlässt, so hat man ihn zum Bilde der Wachsamkeit angenommen.  +, No. 2. Der Storch.  +,
No. 1. Der Opiummohn.  +, Die Pflanze, welche uns das bekannte Opium liefert, ist der weissblühende einfache Mohn, der in Teutschland auch häufig gebauet wird, dessen Saft aber nur in der Turkey, Aegypten und Syrien das Opium giebt. Man macht nemlich dort, in die grünen Mohnköpfe, so bald die Blume abgeblühet hat, leichte Einschniite mit einem Messer. Aus diesen Ritzen treten nun einige Tropfen Milchsaft heraus, die man daran hängen lässt, bis sie sich verdicken, dann sorgfältig sammelt, in kleine fingerdicke Kuchen zusammendrücket, in Mohnblätter wickelt, und so verkaufet. Das ächte Opium ist schwer, dicht, sieht schwärzlicht aus, hat einen unangenehmen Geruch und beissenden Geschmack. Es macht, wenn man es einnimmt, vorzüglich Schlaf, und verursacht, so wie Wein und alle geistige Getränke, einen Rausch mit angenehmer Begeisterung, stärker genommen aber eine Art von Wuth, daher nehmen es gewöhnlich die Türken ehe sie den Feind angreifen. Es wird überhaupt in der Türkey, Aegypten und Klein-Asien, so stark gebraucht, dass man es fast täglich nimmt. Wir erhalten es nach Europa aus der Levante.  +, No. 2. Der Tragant-Strauch.  +,
No. 1. Der Phenicopter, oder der Flammant.  +, Der Phenicopter oder Flammant ist einer der schönsten Strandvögel, welche es giebt. Er ist, ausgewachsen, 5 Fuss hoch, hat einen weissen Leib, Hals und Kopf, feuerfarbene Flügel, und einen schwarzen Schwanz. Er lebt nur in heissen Ländern am Meeres-Ufer in ganzen Truppen, und nährt sich von Fischen, die er in Gesellschaft mit andern künstlich fängt. Sein Fleisch ist essbar, seine schönen Federn dienen zum Schmucke, und seine Haut wird, wie das Fell der Schwäne, als ein schönes Pelzwerk zubereitet.  +, No. 2. Der Königs-Vogel.  +,
No. 1. Das wilde Pferd.  +, Nach der Behauptung der Naturforscher giebt es jetzt keine ursprünglich wilde Pferde mehr, sondern nur verwilderte, oder nur wieder wild gewordene, und ohne Wartung der Menschen lebende. Von diesen giebt es grosse Herden in den Pohlnischen Wäldern, in dem Schottischen Hochlande, in der Tartarey, und sonderlich eine unermessliche Menge in Paraguay und Patagonien. Man fängt diese wilden Pferde ein, macht sie zahm, und bedient sich ihrer zum Reiten. Gewöhnlich haben diese wild gefangenen Pferde sehr grosse Dauer und Leichtigkeit.  +, No. 2. Das zahme Pferd.  +,
No. 1. Der zahme Esel.  +, Der zahme Esel stammt wie wir bey der vorigen Tafel gesehen haben von dem Onager oder wilden Esel ab. Er ist zwar schon sehr weit in allen Welttheilen verbreitet, allein er gedeihet doch, wie der Onager nirgends besser als in warmen Ländern, und hat daher bis jetzt noch nicht in das nördlichste Europa verpflanzt werden können. Seine Höhe ist ohngefähr 4 1/2 Fuss, und seine Farbe gewöhnlich grau, mit einem schwarzen Kreuze über den Schultern. Der zahme Esel ist zwar langsam und träge, und daher ein Symbol der Faulheit, allein dem ungeachtet ein sehr nützliches und schätzbares Haussthier; denn er begnügt sich mit schlechtem Futter, als Disteln und andern stachlichten Pflanzen, und ist daher mit geringen Kosten zu erhalten, ist sehr wenigen Krankheiten unterworfen; geht sanfter und sicherer als das Pferd, kann starke Lasten tragen, wird ohngefähr 30 Jahre alt, und ist auch fast so lange zur Arbeit brauchbar. Man hat seine Race durch Begattung mit dem Pferde zu verbessern gesucht, und daraus sind 2 neue Bastard Racen nemlich das Maulthier und der Maulesel entstanden, welche beyde vorzüglich in Europa sehr gebraucht werden.  +, No. 2. Das Maulthier.  +,
Es giebt ausser dem Getreide, noch mehr Pflanzen, aus deren Früchten oder Wurzeln man Brod macht, und welches viele Nationen sonderlich der andern Welttheile essen. Zu den letzten gehören vorzüglich die Kartoffel, deren Vaterland eigentlich Süd-Amerika ist, die aber nunmehr auch in ganz Europa eingeführt ist; ferner die Yams Wurzel, die Cassava oder Manioc-Wurzel und die Batatten. Die beiden letztern zeigt gegenwärtige Tafel.  +, No. 1. Die Cassava oder Manioc Wurzel.  +, Die Cassava, Manioc oder Manichot ist eine Staude, welche in den ganzen südlichen Amerika theils wild wächst, theils auch auf den Aeckern gebauet wird, etliche Fuss hoch wird, und knollige Wurzeln hat, die fast wie Rüben gestalltet, 15 bis 20 Zoll lang und 4 bis 5 Zoll dick sind, und von aussen gelb, innerlich aber weiss aussehen. Frisch ausgegraben kann man sie nicht essen, weil ihr Saft Gift ist. Allein man reibt sie, presst den Saft sorgfältig aus und trocknet oder bäckt hernach den gepressten Teig als dünne Kuchen auf heissen Blechen, und diess giebt ein gesundes und wohlschmeckendes Brod, welches die meisten Einwohner von Westindien und Südamerika essen. Die Blätter der Pflanze isst man auch als Gemüss. Der ausgepresste Saft tödet, wenn er roh getrunken wird, Menschen und Thiere, so bald er aber gekocht ist, giebt er einen unschädlichen und gesunden Trank.  +,
No. 1. Der Hausen.  +, No. 2. Der Stöhr.  +, No. 3. Der Sterlet.  +,
No. 1. Der Orlean od. Rocou-Baum.  +, No. 2. Der ächte Safran.  +, Sehr wesentlich von dieser Pflanze ist der unächte Safran oder Saflor unterschieden, als welcher kein Zwiebel Gewächs, sondern eine Distel-Art ist.  +,
No. 1. Der Meer-Hahn.  +, Der Meerhahn ist etwa 6 bis 8 Zoll lang; sein Körper ist ganz dünn ohne Schuppen, sieht silberfarben aus, und hat grüne Flossfedern. Er lebt in den Ostindischen Meeren, gehöret zu den Spiegelfischen, und wird von den Ostindiern gegessen.  +, No. 2. Der Langhaarige Spiegel-Fisch.  +,
Die alten Egyptier glaubten dass alle Todte nach einer langen Reihe von Jahren wieder lebendig werden würden, und gaben sich daher alle ersinnliche Mühe die Leichen ihrer Todten so viel als möglich vor der Zerstörung zu verwahren. Diess soll Gelegenheit zur Erbauung der Pyramiden, als unzerstörbarer Grabmählern für ihre Könige, und zur Einbalsamierung ihrer Todten und Verwandlung derselben in Mumien, gegeben haben die man noch jetzt in den Catacomben oder unterirdischen Begräbnisshöhlen in Egypten findet.  +, So viel wir davon wissen hatte man eine dreyfache Art die Todten einzubalsamiren, davon die eine sehr kostbar, die andre beyden aber wohlfeiler waren. Nach der ersten Art, zog man das Gehirn mit einem zackigen Eisen aus dem Kopfe, und füllte den hohlen Kopf dann mit Gummi und Specereyen an. Dann öfnete man den Leib mit einem steinernen Messer, nahm die Eingeweide heraus, reinigte den Leib, wusch ihn mit Palmen-Wein, und räucherte ihn aus; füllte ihn sodann mit Cassia, Myrrhen und andern Specereyen an, und nähete ihn wieder zu. Dann wusch man ihn mit starker Salpeterlauche, legte ihn 70 Tage an die Luft, um ihn austrocknen zu lassen, wusch ihn dann nochmals und wickelte ihn dann in eine stark mit Gummi beschmierte Leinwand. Ueber dieser wurde er dann wieder mit einigen hundert Ellen langen Binden von Leinwand, die alle stark mit Gummi bestrichen waren, umwickelt. Wenn diess geschehen war, wurde nun die ganze Mumie mit einer Lage Gyps überzogen, und darauf sowohl auf das Gesicht des Todten, als auch auf den Leib eine Menge bunter Figuren und Hieroglyphen gemahlt, die vermuthlich Namen, Geschlecht und Stand des Todten besagten. Nun wurde ein Sarg von Holz mit einem Deckel der völlig auch die menschliche Form der Mumie und ihr Gesicht hatte, ausgehauen, eben so wie die Mumie gemahlt, die Mumie hineingelegt, und so aufrechts, wie ein Mensch in den Nischen ihrer Catacomben aufgestellt.  +, No. 1. zeigt eine solche Mumie in ihrem Sarge.  +,
No. 1. Der Drachenblut-Baum.  +, Der Drachenblut-Baum ist eine Art von Palme, und wächst in Ost- und Westindien. Er treibt einen ziemlich hohen, geraden Stamm, der sich oben wie eine Krone in viele kleine Aeste vertheilt, auf deren Spitzen die Blätter wie eine Bürste stehen. Er blühet in Ruthen ähnlichen Zweigen (Fig. a.) weissgelb, und trägt rothe Früchte wie Beeren, in der Grösse einer Zucker-Erbse. Er liefert ein schönes Dunkelrothes Harz, welches man theils durch Einschnitte aus der Rinde, theils aus den Früchten zieht, und das unter dem Namen Drachenblut im Handel bekannt ist. Das beste kommt aus Madagaskar, und wird vorzüglich von den Mahlern und Lakierern gebraucht.  +, No. 2. Die Areca-Palme.  +,
No. 1. Der edle-Hirsch. No. 2. Die Hirsch-Kuh. No. 3. Das Hirsch-Kalb.  +, Der Hirsch bewohnt ganz Europa, Nord-Amerika und Asien herunter bis Japan, nur in zu kalten und zu heissen Ländern lebt er nicht. Er sieht rothbraun aus, hat ein braunes ästiges Geweihe, welches er jährlich im Frühlinge abwirft, worauf ihm sogleich ein anderes wächst. Seine Höhe ist 3 1/2 Fuss. Er wird 30 Jahr alt, und nährt sich von Frucht-Saat, Knospen der Nadelhölzer und Laubhölzer, Haidekraut, und im Winter von Moos und Baumrinden. Die Hirsch-Kuh, oder in der Jägersprache das Thier, hat kein Geweihe, sieht braun mit grau gemischt aus, geht 8 Monate trächtig, und bringt gewöhnlich nur ein Junges, welches sie 3 Monate säugt. Das Hirsch-Kalb sieht schon rothbraun und weiss gefleckt aus, und ist ein zierliches sehr artiges Thier. Ist es ein Männchen so heisst es nach der Jägersprache ein Hirsch-Kalb, ist es aber ein Weibchen ein Wilt-Kalb. Es bleibt gewöhnlich 2 Jahre bey der Mutter. Nach 6 Monaten heisst das nähmliche oder Hirschkalb, ein Schmalthier; und wenn ihm in nächsten Frühjahre die Geweihe spiessähnlich, und mit einer haarigen Haut überzogen hervorbrechen, so, wird es ein Spiesshirsch oder Spiesser. Im April des folgenden Jahres schlägt der Spiesser zum erstenmale sein Geweih ab, und bekommt sogleich ein neues, welches grösser als das vorige ist, und Zacken oder Enden hat. Die grössten natürlichen Geweihe die man kennt haben 18 bis 24 Enden.  +, No. 4. Der Damhirsch.  +,
No. 1. Der Waid.  +, Ehe der Indigo aus Westindien kam, war der Waid die einzige Pflanze, mit welcher man ächt blau färben konnte, und er wurde daher häufig in Frankreich und Teutschland gebauet. Man benutzt ihn auch jetzt noch in Verbindung mit dem Indigo zu den guten blauen und schwarzen Farben, so wie auch zu grün, carmosin, braun und andern Farben; und desshalben wird er auch noch stark in Schwaben, Franken und Thüringen, sonderlich zu Erfurth und Langensalze gebauet.  +, No. 2. Der Wau.  +,
Es giebt vielerley Gattungen von Ziegen, wilde und zahme. Die wilden leben immer auf den höchsten Gebirgen in Europa und Asien. Unter den wilden Ziegenarten ist besonders die Bezoar-Ziege merkwürdig, weil in ihrem Magen zuweilen der kostbare Bezoar gefunden wird, und unsre zahme Haus-Ziege vermuthlich von ihr herstammt. Die Gemse steht zwischen den Ziegen und Antilopen mitten inne, wird aber gewöhnlich zu den letzteren gerechnet.  +, No. 1. Der Steinbock. (Capra Ibex. L.)  +, Der Steinbock lebt in kleinen Heerden auf den höchsten Schneegebirgen in Tyrol, Savoyen und Sibirien. Er hat grosse Hörner, die auf der oberen Seite knotigt sind. Gewöhnlich ist er grösser als unsre zahme Ziege, sieht gelbbraun und am Kopfe blaugrau aus. Er springt erstaunlich leicht und weit über die tiefsten Abgründe von einer Klippe zur andern. Sein Fleisch ist essbar; seine Haut giebt ein vortreffliches Leder, und aus seinen Hörnern werden Trinkbecher und andere Gefässe bereitet.  +,
No.1. 2. Zwey schwerbewaffnete Legionssoldaten.  +, Ihre Schutzwaffen (Arma) bestanden in einem Helm, in einem Harnisch, der entweder aus starken Riemen zusammengenäht war, und Lorica hiess (wie n. 2.) oder von Metall war, und Thorax genennt wurde (wie n. 1.), und in einem grossen mit Leder überzogenen und mit metallenen Einfassungen beschlagenen Schilde. Wenn er viereckig war hiess er scutum, länglichrund clypeus. Die spitzige Erhabenheit in der Mitte, wie in no. 1. hiess umbo. Die Angriffswaffen waren das Schwert, das man mit einem Riemen über die Schulter befestigt an der Seite trug, wie no. 2. und in einem starken oft 14 Fuss langen Speere, hasta, wie n. 1. Unter dem Panzer trug man ein Waffenhemde, tunica, und über das Ganze einen kurzen bis an die Kniee herablaufenden Kriegsmantel sagum, wie n. 4. 6.  +, No 3. 4. Zwey leichtbewaffnete Soldaten.  +,
No. 1. Die Lamprete. (Petromyzon marinus. L.)  +, Die Lamprete ist eigentlich ein Fisch der Nordsee, der aber im März, April und May, in die Flüsse, und sonderlich in die Elbe, Havel und Saale heraufsteigt, und da in grosser Menge gefangen wird. Er ist gewöhnlich 1 1/2 bis 2 Fuss lang, erreicht aber auch oft die Grösse von 3 Fuss, und ein Gewicht von 3 Pfund. Er ist ausserordentlich leckerhaft von Geschmack, und wird theils frisch gesotten, wie der Aal, vorzüglich aber eben so wie die Neunaugen gebraten und mit Gewürz in Essig gelegt, in kleine Fässchen geschlagen, und so als ein Handels-Artikel von Bremen und Lüneburg aus durch ganz Teutschland versendet. Auf dem Rücken ist die Lamprete grün und schwarz gefleckt, hat, wie der Aal, keine Schuppen, beynahe unmerkliche Gräten, braunrothe Flossen, einen röthlich weissen Bauch, und im Nacken ein Spritzloch.  +, No. 2. Das Neunauge. (Petromyzon fluviatilis. L.)  +,
No. 1. Der Auerochse. (Bos Urus L.)  +, Der Auerochse lebt noch jetzt wild in Pohlen, Litthauen und Sibirien, ist schwarzbraun von Farbe, und hat am Vordertheile des Leibes schwarze zottige Haare. Höchst wahrscheinlich stammt unser zahmes Rindvieh von dem Auerochsen ab. Er ist unbändig und so stark und kühn, dass man Auerochsen oftmals in Thierkämpfen mit Löwen und Bären siegen sahe. Aus ihren grossen und dicken Hörnern machten die alten nördlichen Völker gewöhnlich ihre Trinckgeschirre. Die rothe Farbe setzt sie in Wuth; daher man sie durch einen rothgekleideten Strohmann anzulocken und sie dann zu fangen oder zu erlegen pflegt.  +, No. 2. Der zahme Ochse. (Bos Taurus. L.)  +,
Das Getraide ist das erste, wichtigste und unentbehrlichste Nahrungs-Mitttel für Menschen und Thiere. Man findet zwar in andern Welt-Theilen noch ganze zahlreiche Nationen, welche unsre Getraide-Arten weder kennen, noch zu ihrer Nahrung brauchen; allein sie ersetzen ihren Mangel entweder durch die Brodfrucht, oder einige mehlreiche Wurzeln, woraus sie immer ein unserem Getraide-Brode ähnliches Nahrungsmittel bereiten.  +, Alle unsre Getraide-Sorten sind Gras-Arten, deren Vaterland Nord-Asien ist, wo sie wild wachsen, aber seit undenklichen Zeiten schon von den Menschen durch sorgfältigen Anbau veredelt uud verbessert worden sind.  +, No. 1. Der Waizen. (Triticum. L.)  +,
No. 1. Der Einhorn-Fisch. (Balistes Monoceros L.)  +, Der Einkorn-Fisch ist ein Bewohner der Chinesischen und Brasilianischen Gewässer. Er ist ohngefähr 8 bis 10 Zoll lang, auf beyden Seiten zusammengedrückt und so dünn, dass seine beyden Seiten oben und unten in eine Schneide auslaufen. Auf dem Kopfe, gerade über den Augen, hat er ein Horn. Er sieht grau und braun marmorirt aus, und hat gelbe Flossen. Er nährt sich von See-Würmern; sein Fleisch ist aber nicht essbar.  +, No. 2. Der Messer-Fisch. (Centriscus scutatus. L.)  +,
No. 1. et 2. Der Sarluk oder Grunz-Ochse. (Bos grunniens. L.)  +, Der Sarluk, der auch der Ziegen-Ochse oder der Büffel mit dem Pferdeschweife genannt wird, lebt allein zahm als Haussthier in Tibet. Er ist kleiner als unser gewöhnliches Hornvieh, und zeichnet sich durch seine grunzende Stimme, und durch seine langen, feinen und beynahe bis zur Erde herabhängenden Haare, so wie auch durch seinen langen dickbehaarten Schwanz vorzüglich aus. Es giebt zweyerley Gattungen davon. Die eine (No. 1) hat Hörner, und am Leibe schwarzes Haar, allein Kopf, Schwanz, Rücken, Hals und Bauch sind weiss. Die andere Gattung (No. 2) ist ganz schwarz und hat keine Hörner. Man versichert, dass von den feinen Schwanzhaaren der ersten Gattung die kostbaren Ostindischen Schaals gefertigt werden.  +, No. 3. Die Indische Kuh. (Bos Indicus, femina. L.)  +,
Die Hay-Fische sind die schrecklichsten Raubthiere der Meere, und eben so fürchterlich als auf dem Lande der Tiger, der Löwe und die Hyäne. Wir treffen die Hayen fast in allen Meeren, vorzüglich aber im südlichen und nördlichen Oceane, an. Sie folgen immer den Schiffen nach, um die todten Körper, und was sonst aus den Schiffen über Bord geworfen wird, aufzufangen und zu fressen. Auch den Menschen werden sie beym Einziehen der Netze, oder wenn Einer ins Wasser fällt, höchst gefährlich, und man findet fast in allen Reisebeschreibungen Nachrichten von Unglückfällen, welche diese Raubthiere anrichten.  +, Die Hayen haben meistentheils an Statt der Schuppen zarte Stacheln auf ihrer Haut, welche bey Nacht leuchten. Sie haben ein hartes, übelriechendes Fleisch, welches man nicht essen kann; man fängt sie aber mit grossen Angelhaken, - welche an eisernen Ketten liegen, weil sie sonst ein Seil leicht zerbeissen würden - vorzüglich um ihrer Haut und grossen Lebern willen. Die Haut brauchen unsre Künstler zum Poliren, und aus den Lebern, die oft ungeheuer gross sind, wird eine sehr gute Art von Fisch-Thran gesotten. Eine Hayen Leber giebt gewöhnlich zwey bis drey Tonnen Thran.  +, Es giebt mehrere Arten von Hayen, die meistens sehr schön gezeichnet sind. Die grösste und fürchterlichste Gattung davon, den Menschen-Fresser, haben wir schon im I Bande auf Taf. 49 des Bilderbuchs kennen gelernet; und jetzt wollen wir auch noch die andern Arten kennen lernen.  +,
No. 1. Der Empophos. (Antilope Oreas.)  +, Der Empophos, oder auch das Elenn vom Cap, ist 5 bis 8 Fuss hoch, blaugrau von Farbe, und wohnt in Ostindien, Congo und Afrika, in gebirgigten Gegenden. Es hat 2 Fuss lange gerade und bis zur Mitte gedrehte Hörner, auch an der Stirn und Brust einen Haarschopf. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und aus den Hörnern machen sich die Hottentotten Tobacks-Pfeifen.  +, No. 2. Der Biggel. (Antilope Tragocamelus.)  +,
Ich fange mit den 3 Sorten des Schierlings, als des gefährlichsten Feindes unsrer Küchen, an, weil seine Blätter, sonderlich No. 2. dem Kraute der Petersilge überaus gleichen, und er sich häufig in den Gärten unter dieselbe mischet.  +, No. 1. Der kleine Schierling. (Cicuta minor. L. Aethusa minor.)  +, Der kleine Schierling (der auch Hunds-Petersilge heisst) wächst wild in den Gärten als Unkraut auf gebautem Lande Seine Wurzel ist etwa Fingers dick, einer Spanne lang, weiss und stinkend. Der Stengel ist sehr schwach, nicht über 2 Fuss hoch. Seine Blätter sind der Petersilge überaus ähnlich, doch oben dunkler grün, und aus der Unter-Seite mehr weiss und beynahe glänzend. Er blühet weiss. Die ganze Pflanze ist ein Gift, welches, innerlich genossen, betäubende, und sehr heftige Wirkungen, blaue Geschwulst des Leibes, entsetzliche Bauchschmerzen, und sehr oft den Tod hervorbringt.  +,
No. 1. Der Nagor. (Antilope redunca.)  +, Der Nagor wohnt in Senegal, ist 4 Fuss lang und 2 Fuss 3 Zoll hoch, ein schönes schlankes Thier, hat vorwärts gebogene schwarze, kurze Hörner, und beynahe die Gestalt und Farbe von einem Rehe.  +, No. 2. Der Pasan. (Antilope Oryx.)  +,
Die dritte und kleinste Gattung der Antilopen, welche sich den Rehen und Ziegen am meisten nähert, pflegt man insgemein nur Gazellen zu nennen. Es sind aber schöne, leichte und zierliche Thiere, unter welche auch unsre Gemse mit gehöret.  +, No. 1. Die Gemse. (Antilope rupicapra.)  +, No. 2. Die gemeine Gazelle. (Antilope Dorcas.)  +,
No. 1. Das Seeschwein. (Squalus Centrina. L.)  +, Dieser Hay-Fisch ist dreyeckig, nemlich am Rücken scharf, und breit am Bauche, und von Farbe oben braun und unten weisslich. Er ist von 3 bis 6 Fuss lang, lebt im Mittelländischen Meere in der hohen See, und nährt sich, wie alle Haye, vom Raube. Sein Fleisch ist hart und ungeniesbar, und bloss seine Leber und Speckhaut werden zu Thrane genutzt.  +, No. 2. Der Meerengel. (Squalus Squatina. L.)  +,
No. 1. Der giftige rothe Täubling. (Agaricus integer L.)  +, No. 2. Der giftige Bläuling. (Agaricus integer. L.)  +, No. 3. Der giftige Grünling. (Agaricus integer. L.)  +,
No. 1. Ein römischer Feldherr zu Pferde.  +, Die Vorstellung ist zum Theile nach der berühmten Bildsäule des Kaisers Marc Aurel gemacht, die noch jetzt auf dem Capitole zu Rom als die schönste Ritterbildsäule in der Welt bewundert wird. Der Feldherr, oder Imperator, ist in der Stellung gebildet, wie er Befehle austheilt. Er pflegte über das Kleid einen Purpurmantel (Paludamentum) zu tragen, der über der Schulter von einer Schnalle zusammen gehalten wurde. Die Pferdedecke (Ephippia) war gleichfalls von Purpur. Auch ritten die obersten Befehlshaber gewöhnlich einen Paradeschimmel.  +, No. 2. Ein Diener der obersten Gewalt, zu Pferde.  +,
Das Schaaf ist unter allen Thieren das nützlichste, und scheint von der Natur ganz allein zum Besten des Menschen geschaffen zu seyn. Sein Fleisch, seine Wolle, Haut, Därme, Knochen, Milch, sein Talg und Mist sind höchst nützlich und brauchbar, und eben darum steht es auch unter den Hausthieren oben an.  +, Das gemeine Schaaf unsrer Heerden ist in der ganzen Natur nicht wild vorhanden. Es stammt zwar ursprünglich wohl von dem Argali, oder wilden Schaafe ab; allein da es schon seit Jahrtausenden unter dem Schutze und der Pflege des Menschen steht, der es in alle Länder der Welt, in kalte und heisse verpflanzt, und ihnen darinnen höchst verschiedenes Futter angewiesen hat: so haben eben Klima und Nahrung bey dem Schaafe so erstaunliche Veränderungen bewirkt, dass man jetzt wenigstens 6 ganz verschiedene Haupt-Racen von Schaafen annehmen kann, die ich auf dieser und der folgenden Tafel zusammenstellen will.  +, No. 1. Der Argali. (Ovis Ammon.)  +,
No. 1. Das langschwänzige Schaaf. (Ovis longicaudata)  +, No. 2. 3. Das Strepsikeros, oder Kretische Schaaf. (Ovis Strepsiceros.)  +, Das Strepsikeros oder kretische Schaaf ist merkwürdig wegen seiner grossen schraubenförmig gedrehten und gerade aufstehenden Hörner, welche sowohl der Widder (Fig. 3) als auch das Mutterschaaf (Fig. 2) haben. Seine Wolle ist langhaarig, und seine Figur übrigens unsern gemeinen Schaafen ähnlich. Es stammt aus Kreta und den andern Inseln des Archipels her; auch zieht man diese Schaafe häufig in Ungarn und der Walachey.  +,
Die Rochen sind wegen ihrer so ganz ausgezeichneten, und von der gewöhnlichen Form der Fische völlig abweichenden Gestalt, ein merkwürdiges Geschlecht der Fische. Ihr Körper ist dünn und platt gedrückt, und rautenförmig. Augen und Nase stehen auf der obern Fläche, und der Mund und ihre 10 Luftlöcher auf der unteren; wie die beyden umgekehrten Rochen, Fig. 2 und 4, zeigen. Ihr Schwanz ist meistens dünn, rund und lang. Ihre Jungen, deren sie immer nur eins gebähren, bringen sie in einer schwarzen, hornartigen, länglich-viereckigen, und mit vier Spitzen oder Hörnern versehenen Hülle zur Welt, die beynahe so gross als ein Hühner-Ey ist, und die man in Naturalien Kabinetten unter dem Nahmen Seemäuse oder Seeküssen häufig findet. Man trift die Rochen fast in allen Europäischen Meeren an; wo sie von Krebsen, Muscheln, Schnecken, Schollen und dergl. leben, auf dem Grunde des Meeres im Schlamme liegen, und mit Angel-Haaken gefangen werden. Sie werden ungemein gross, oft 100 bis 200 Pf. schwer. Ausser dem electrischen Zitter-Rochen, den wir schon auf Taf. VII. des I. Bandes unsers Bilder-Buchs kennen lernten, sind folgende 6 Arten, welche in der Nordsee leben, die merkwürdigsten davon.  +, No 1. u. 2. Der Glattroche. (Raja batis. L.)  +, No. 3. 4. Die Spitznase. (Raja Oxyrinchus.)  +,
Taf. I. Staubfäden der Blumen.  +, Taf. II. Stempel der Blumen.  +, Die Stempel, oder die weiblichen Theile der Blumen, stehen meistens in der Mitte der Blume, und bestehen gleichfalls aus 3 Theilen, nemlich: 1. Der Narbe, welches das oberste Ende des Griffels ist (fig. 1a.) und entweder ganz spitzig zuläuft, oder verschiedene Formen und Oeffnungen hat, wie fig. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 zeigt. 2. Dem Griffel, welches die Röhre zwischen der Narbe und dem Fruchtknoten ist. (fig. 1b.) Auch dieser hat verschiedene Formen, und ist entweder eine blosse dünne lange Röhre, wie an fig. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. oder sehr dick und kurz, wie bey der Tulpe fig. 10., und dem Mohn fig. 11. 3. Dem Fruchtknoten, (fig. 1c.) worin sich der Saame der Blume bildet, und welcher im Grunde der Blume, oder unter derselben im Kelche sitzt. Bey fig. 1. 2. 3. ist er klein, und bey fig. 10. 11. 12. gross und dick.  +,
Taf. IV. Blumen-Kelche.  +, Taf. V. Ganze Blumen und einige Saamen.  +, Die Blumen haben nach der Form ihrer Blumen-Kronen auch verschiedene Eintheilungen und Nahmen erhalten; z. B. Fig. 1. Glockenförmige Blumen. Fig. 2. Tellerförmige Blumen. Fig. 3. Radförmige Blumen. Fig. 4. Kreuzförmige Blumen. Fig. 5. Rachenförmige Blumen. Fig. 6. Sternförmige Blumen, Fig. 7. Grasartige Blumen. Fig. 8. Schmetterlings-Blumen. Die Saamen haben eben so verschiedene Formen, wornach sie eingeteilt und benennt werden. Sie sind z. B. entweder kugelförmig (Fig.9. a.) oder nierenförmig, (Fig. 9. b.) oder dreyeckig (Fig. 9.c.); haben zuweilen runde, gefiederte Kronen, an welchen unten das Saamenkorn hängt, damit es leicht durch den Wind geführt, fortfliegen und sich aussäen kann, wie Fig. 10. 11. 12. 13. Oder sie sind schwer und von grossem Umfange, z.B. wie eine Pferdebohne, (Fig. 14.) oder sie stecken als Kerne in einer fleischigten, essbaren Hülle, wie z.B. unsere Obst-Arten sind (Fig. 15)  +,
Zwey der kostbaresten Insecten sind die Cochenille und der Kermes, denn sie geben unsern Färbereyen allein die schöne und ächte Scharlach- und Karmesin-Farbe. Man hielt sie lange aus Unkenntniss der Naturgeschichte für Pflanzen-Theile; allein es sind wahre Insecten, wie wir sogleich sehen werden.  +, No. 1. Die Cochenille. (Coccus Cacti. L.)  +, In Mexico zieht man den Nopal und die Cochenille darauf in grossen Plantagen, und hat davon jährlich drey Aerndten. Man fegt nemlich diese Insecten mit kleinen Bürsten von den Nopal-Blättern in Gefässe, besprengt die ganze Masse mit Essig oder heissem Wasser, um sie zu tödten, und trocknet sie dann an der Sonne oder auf heissen Blechen; so ist sie als Farben-Stoff fertig. Als dieser sieht sie rothgrau, und wenn sie mit Essig benetzt wird, roth aus, wie Fig. c. und g. sie natürlich gross, und Fig. f. und h. vergrössert zeigt. Man rechnet, dass 70,000 solcher Insekten auf 1 Pfund Cochenille gehen, und dass jährlich an 800,000 Pfund davon aus Amerika nach Spanien, welches diesen wichtigen Handel fast allein treibt, gehen.  +,
Der einheimischen Fluss-Fische die nur in süssem Wasser leben, und uns zu einer sehr angenehmen Speise dienen, giebt es gar mancherley Arten. Wir wollen sie nach und nach kennen lernen, weil sie theils für den Handel, theils für die Landwirtschaft wichtig sind.  +, No. 1. Der gemeine Karpfen.  +, No. 2. Der Spiegel-Karpfen. (Cyprinus Carpio. L.)  +,
Wir haben auf Taf. 24. die Teutschen Giftschwämme kennen gelernt, am uns dafür zu hüthen; nun wollen wir uns aber auch mit den guten und eßbaren Schwämmen, die wir als unschädliche Leckerbissen geniessen können, auf dieser und der folgenden Tafel, vollständig bekannt machen.  +, No. 1. Der essbare Reisker. (Agaricus deliciosus. L.)  +, Dieser Schwamm ist vielleicht einer der leckerhaftesten, und wird sonderlich aus Italien, als eine Delicatesse, in Baumöl gelegt, häuffig verschickt. Er wächst im August in den Wäldern und auf Heiden. Sein Huth ist glatt, ein wenig trichterförmig aber flach vertieft, etwas feuchtklebrigt, saffranfarbig oder braunröthlich. Sein Saft ist saffrangelb, und färbt die Brühe, in der er gekocht wird, gelb. Er muss wenige Stunden nach dem Einsammlen gespeisst, oder in Baumöl gelegt werden, sonst wird er sauer, und fault leicht.  +,
No. 1. Der kastanienbraune Pilz. (Boletus bovinus. L.)  +, No. 2. Der Knollen-Pilz. (Boletus bulbosus. L.)  +, Dieser Pilz ist eine andere Gattung des vorigen. Er hat einen weit dickeren Kolbenförmigen oder knolligen Stiel, und einen kleineren oben etwas eingedrückten Huth; ist aber eben so gut essbar als der vorige, mit dem er an einerley Orten wächst.  +,
Obgleich die Alten, die das Pulver noch nicht kannten, weder durch Canonen Oeffnungen in die Mauern schiessen, noch durch Minen Festungswerke in die Luft sprengen konnten: so bedienten sie sich doch einer Menge zum Theil sehr künstlich zusammengesetzter Belagerungsgeräthe, und brachten dadurch zwar langsamer, aber auch desto gewisser, fast eben die Wirkung hervor, die unser Belagerungskrieg zur Absicht hat.  +, No. 1. 2. 4. Belagerungs-Schutzwehren.  +, No. 3. und 7. Mauernbrecher.  +,
No. 1. u. 2. Das wilde Schwein. (Sus scrofa aper. L.)  +, Das wilde Schwein lebt selbst in Teutschland noch häufig in den Wäldern, wo es viele Eichen und Buchen giebt, heerdenweise wild. Es ist von Farbe schwarz oder schwarzbraun, und führt daher den Nahmen Schwarzwildpret. Es hat einen längern Rüssel und Kopf, und trägt die Ohren steifer und spitziger als das zahme Schwein. Aus der untern Kinnlade stehen ein Paar starke krumme Hauzähne hervor, womit es sich kühn und muthig vertheidiget. Es erreicht ein Alter von 25 Jahren. Seine Jungen (No. 2.) welche Frischlinge heissen, sind gelbroth und braun oder blaugrau gestreift, und sehen artig aus.  +, No. 3. Das zahme Schwein. (Sus scrofa. L.)  +,
No. 1. Die Karausche. (Cyprinus Carassius. L.)  +, Die Karausche hat viel Aehnliches vom Karpfen, sie bleibt aber klein und wird selten 1 Fuss lang und über 1 Pfund schwer. Ihr Rücken ist hoch gewölbt, und dunkel schmutziggrün, der Bauch gelblich, und die Flossen gelb und violet. Sie lebt in Teichen, stillen Buchten der Flüsse und Land-Seen, von Schlamm, Kräutern und Würmern. Ihr Fleisch ist wohlschmeckend, steckt aber voll kleiner Gräten.  +, No. 2. Der Schley. (Die Schleihe.) (Cyprinus Tinca. L.)  +,
No. 1. Der Rabe. (Corvus Corax. L.)  +, Der Rabe (Kolkrabe, Goldrabe,) wohnt fast in allen Welttheilen, ist aber vorzüglich in Europa zu Hause. Er hat unter allen Vögeln den schärfsten Geruch, und nährt sich von Aase, Insecten, Fischen, Krebsen, Feld-Mäusen, raubt aber auch oft Hasen, junge Lämmer, Feldhüner und Gänse. Sein Gefieder ist glänzend schwarz und schillernd auf dem Rücken. Er wird ansehnlich gross, oft über 2 Fuss lang. Sein Nest bauet er an einsamen Orten auf den höchsten Bäumen oder unter Felsenklippen. Er lernt mehrere Worte deutlich aussprechen, wenn man ihm die Zunge löset. Sein Leben bringt er bis auf 100 Jahre. Sachen die er nicht fressen kann, und sonderlich Geld und glänzende Dinge von Metall stiehlt er weg, und verbirgt sie. Bloss seine Schwingen-Federn, die man zum Schreiben und Zeichnen braucht, sind an ihm nutzbar.  +, No. 2. Die schwarze Krähe. (Corvus Corone. L.)  +,
No. 1. Tollkirsche oder Tollbeere. (Atropa Belladonna. L.)  +, No. 2. Der Nachtschatten. (Solanum hortense. L.)  +, Die Tollkirsche ist eins der stärksten und gefährlichsten Giftkräuter, weil ihre kirschenähnlichen Beere Unwissende und Kinder sie zu essen einladen. Diese staudige Pflanze wächst bey uns in schattigen Waldungen und auf Bergen, und wird oft bis sechs Fuss hoch. Sie hat eyrunde oft 6 Zoll lange Blätter, welche auf der untern Seite weissgelblich sind, eine schmutzig röthlich violette Glockenblume, aus welcher eine Beere entstehet, die zur Zeit der Reife glänzend schwarz wie reife Kirschen aussieht, und wegen ihres süsslichen Geschmacks öfters von Kindern gegessen wird, worauf aber die schrecklichsten Zufälle der Vergiftung und oft der Tod erfolgen. Die beste Kur derselben besteht in schleunigen Brechmitteln und Weinessig. Sowohl die Blätter, Wurzeln als Beeren werden in den Apotheken als sehr starke und bey hartnäckigen Uebeln würckende Arzneymittel gebraucht. Verschiedene Thiere, z.E. die Schaafe und Kaninchen, fressen die Blätter ohne Schaden.  +,
Die einfachsten unter allen Maschinen sind das Seil, der Hebel und die schiefe Fläche, aus welchen hernach alle andere Maschinen unendlich mannigfaltig zusammengesetzt werden können. Ich will hier alle drey erst ganz einfach darstellen, und ihre Anwendung nur bey etlichen leichten Zusammensetzungen zeigen.  +, No. 1. Das Seil.  +, Das Seil ist die einfachste aller Maschinen. Es ist so zu sagen nur eine Verlängerung des menschlichen Arms, wodurch der Mensch von ferne her eine Last an sich ziehen kann. Es vermehrt zwar nicht die Kraft des Menschen, dient aber fast allen zusammengesetzten Maschinen zu einer notwendigen Verbindung und zu leichterer Anwendung der Menschenkraft auf eine entfernte Last.  +,
No. 1. Die Lachs-Forelle. (Salmo Trutta. L.)  +, Die Lachs-Forelle gleicht dem Lachse am meisten, wird so gross als ein mittelmässiger Lachs, oft 8 bis 10 Pfund schwer, und lebt, so wie der Lachs, bald im Meere bald in Flüssen. Man erkennt sie an den braunschwarzen Puncten, womit ihr ganzer Leib besetzt ist. Sie hat ein rothes, wohlschmeckendes Fleisch, aber ein sehr zartes Leben, denn sie steht ausser dem Wasser, oder in warmem und trübem Gewässer sogleich ab. Man fängt sie häufig in grossen Flüssen, und versendet sie eingesalzen, marinirt oder geräuchert, als einen guten Handelsfisch.  +, No. 2. Die Teich-Forelle. (Salmo Fario. L.)  +,
No. 1. Das Alpen-Murmelthier. (Arctomys Marmota. L.)  +, Das gemeine oder Alpen-Murmelthier, dergleichen die armen Savoyarden-Buben oft in Kasten herumtragen und nach einer Leyer tanzen lassen, ist bekannt genug in Teutschland. Es ist ohngefähr 18 Zoll lang, sieht braungrau aus, und ist stark behaart. Die Murmelthiere leben in der Schweiz, in Savoyen und in der grossen Tartarey auf den höchsten Alpen, an Sonnenreichen Orten, wo sie sich tiefe Höhlen in die Erde graben, sie mit Heu und Moose ausfüttern, und darin zu 2 bis 12 und 14 zusammen vom September an bis zum März in einem so tiefen Schlafe liegen, dass sie ganz leblos scheinen. Sie nähren sich wild von Kräutern und Wurzeln, und sind leicht zahm zu machen. Ihr Fleisch wird gegessen, und ihr Fell als Pelzwerk gebraucht.  +, No. 2. Der Monax. (Arctomys Monax. L.)  +,
Die Palmen wachsen blos in den heissen Gegenden von Asien, Afrika und Amerika, und einige Arten auch im südlichen Europa. Sie behaupten unter allen Gewächsen der Erde den ersten Rang; denn sie liefern dem Menschen Speise, Trank, Kleidung, Hausgeräthe und Bau-Materialien zu seiner Wohnung. Sie sind eben so merkwürdig wegen ihrer erstaunlichen Höhe, die bey manchen bis auf 200 bis 300 Fuss steigt, als auch wegen ihrer übrigen Structur. Ihr einfacher gerade empor steigender Stamm hat weder Aeste noch Zweige, wie unsere andern Bäume, sondern oben am Gipfel blos einen Büschel von immergrünen Blättern, die an einigen Arten über 20 Fuss lang sind, und bey den meisten Völkern als Sieges- oder Friedenszeichen gebraucht werden. So wie der Stamm höher wächst, fallen die Blätter ab, und hinterlassen an demselben kurze Stumpfen, welche rings um den Stamm herum Ringe oder Schuppen bilden, und ihm statt der Rinde dienen. Aus den Winkeln der Blätter kommen die Blüthen und Früchte in Traubenartigen Büscheln hervor. Bey einigen Arten finden sich männliche und weibliche Blüthen auf Einem Stamme zusammen, bey andern sind sie getrennt. Ihr Stamm wird von den stärcksten Stürmen nicht umgeworfen, ja nicht einmal zum Wanken gebracht.  +, No. 1. Die Sago-Palme. (Cycas circinalis. L.)  +, No. 2. Die Dattel-Palme. (Phoenix dactylifera. L.)  +,
No. 1. Die Eüropäische Elster. (Corvus Pica. L.)  +, Die gemeine Elster bewohnt ganz Europa, ist schwarz und weiss-bunt, hat kurze Flügel und einen keilförmigen wippenden Schwanz, wie die Bachstelze. Sie baut ein sehr künstliches Nest von Dornen und Reisholz, welches oben zugewölbt ist, und nur an einer Seite ein Loch hat, auf hohe Bäume; lebt gerne um die Dörfer und Städte, und nährt sich von jungen Federvieh, Vögeln und ihren Eyern, ja sogar von Aase. Sie ist ein sehr schlauer Vogel, der, jung eingefangen, leicht zahm wird, so dass sie auch in den Häusern sogar mit Hunden und Katzen gemeinschaftlich lebt, sich mit ihnen neckt, und ihnen oft das Fressen wegstiehlt. Sie lernt leicht einzelne Wörter aussprechen, ist aber in den Häusern nicht wohl zu halten, weil sie, eben so wie der Rabe und die Dohle, glänzende Dinge, als Geld, Ringe, Silberwerk und dergl. wegstiehlt und verbirgt. Es giebt auch ganz weisse Elstern.  +, No. 2. Die Elster aus Senegal.  +,
No. 1. Spelz oder Dinkel. (Triticum Spelta. L.)  +, Der Spelz ist eine Gattung Waizen, und gehört unstreitig zu den vorzüglichsten Getraide-Arten; deren Korn am grössesten und schwersten ist, und das feinste und weisseste Mehl giebt. Er wird in Teutschland vorzüglich in den Rheingegenden, in Franken und Schwaben gebaut, und giebt das feine Mehl, welches unter dem Nahmen Nürnberger oder Frankfurther Mehl so berühmt ist. Man hat Spelz mit Grannen und ohne Grannen, und beyde Sorten sind einander völlig gleich. Fig. a. zeigt seine Blüthe und sein Korn.  +, No. 2. Heidekorn oder Buchwaizen. (Polygomum fagopyrum. L.)  +,
Die Schollen zeichnen sich vor allen andern Fischen durch ihren sonderbaren Körperbau aus; denn sie sind ganz breit und platt gedrückt, wie ein Teller, (daher man ihnen auch den Nahmen Plattfische oder Platteisen gegeben hat) und ihre Augen, wovon oft eins grösser als das andere ist, stehen immer nur auf der einen Seite des Körpers. Sie schweifen nicht, wie die andern Fische, im Wasser herum, sondern liegen auf dem Meeres-Grunde still, und verstecken sich im Sande. Sie bewohnen vorzüglich die Nord- und Ostsee, wo man sie häufig fischt, und sowohl frisch als gedörrt einen ansehnlichen Handel damit treibt. Man schätzt sie wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches, sonderlich wenn sie gross sind. Die vorzüglichsten Arten davon sind (ausser der eigentlichen Scholle, welche ich schon im I. Bande unsers Bilderbuchs bey den Stockfischen mit aufgestellt habe) folgende.  +, No. 1. Der Glattbut. (Pleuronectes Rhombus. L.)  +, No. 2. Der Flunder. (Pleuronectes Flesus. L.)  +,
No. 1. Die Cocos-Palme. (Cocos nucifera. L.)  +, No. 2. Die Kohl-Palme. (Areca oleracea. L.)  +, Die Cocus-Palme wächst überhaupt zwischen den Wendekreisen in Afrika, Asien, Amerika und auf den Südsee-Inseln, und ist unstreitig die nützlichste unter allen Palmen-Arten. Sie wird bis 80 Fuss hoch, ihr Stamm ist knotig, fast wie Rohr, und ihre gefiederten Blätter sind über zehn Fuss lang und dritthalb Fuss breit. Sie trägt das ganze Jahr hindurch immer Blüthen und Früchte, welche letztere nach und nach reifen. Ihre Früchte sind die sogenannten Cocos-Nüsse (Fig. a.) die von Form und Grösse wie eine mässige Melone, und von aussen mit einer braungelben faserigen Hülse überzogen sind. Die eigentliche Schaale, welche den Kern enthält, ist sehr dick, hart, holzartig, und lässt sich drechseln und schön poliren. Zehn bis zwanzig dergleichen Nüsse wachsen an Einem Stengel. Wenn sie halb reif sind, enthalten sie ein überaus wohlschmeckendes und gesundes Wasser, welches nicht allein den Durst löscht, sondern auch für mehrere Krankheiten dient. Mit dem Alter der Nuss verdickt sich dieser Milchsaft nach und nach, und wird endlich ein fester Kern, der aber immer noch eine Höhlung behält, welche mit Saft angefüllt ist. Eine solche Nuss stillt also Hunger und Durst zugleich,.Man bereitet sie aber auch noch auf verschiedene Arten zu, und presst auch ein vortreffliches Oel darus, womit in Indien ein grosser Handel getrieben wird. Aus der faserigen Hülse macht man Stricke und allerhand Gewebe; die harte Schaale aber wird zu Trinkgeschirren, Schaalen, Löffeln und allerhand Hausgeräthe benutzt. Aus den Blumensprossen, wenn man sie abschneidet, fliesst ein weinigter Saft, der entweder frisch getrunken, oder mit zum Arrak genommen wird. Eben so geben die jungen Blätter Palmkohl, und das weiche Mark der Palme, das sogenannte Palmenhirn. Blätter und Holz werden eben so genuzt wie bey der Dattel-Palme. Auf die schilfähnlichen Blätter schreibt man auch mit Griffeln.  +,
No. 1. Der Fisch-Otter. (Mustela Lutra. L.)  +, Der Fisch-Otter ist 2 1/2 Fuss lang, lebt in Europa und im ganzen nördlichen Asien, an Bächen, Flüssen und Landseen, gräbt sich in hohle Ufer ein, hat den Eingang zu seiner Höhle unter dem Wasser, und nährt sich von Fischen, Fröschen, Wassermäusen und kleinen Vögeln. Er gehört unter die schlauesten Thiere, ist schwer zu fangen, und den Fisch-Teichen sehr schädlich. Er ist sehr wild und beissig, und raubt vorzüglich in der Nacht. Sein Balg ist braun, Brust und Bauch aber grau, und liefert ein gutes Pelzwerk. Sein Fleisch schmeckt fischartig, und wird selten, nur aus Noth gegessen.  +, No. 2. Der Nörz. (Mustela Lutreola. L.)  +,
No. 1. Der Auerhahn. (Tetrao Urogallus. L.)  +, No. 2. Die Auerhenne.  +, No. 3. Der Birkhahn. (Tetrao Tetrix. L.)  +,
No. 1. Der Mays. (Zea Mays. L.)  +, No. 2. Der Hirsen. (Panicum miliaceum. L.)  +, Der Hirsen stammt aus Indien her. Man hat zwey Haupt-Arten davon; 1) Kolben-Hirsen, der seinen Saamen in ährenförmigen Büscheln trägt, und 2) den gemeinen Hirsen, der seinen Saamen in Rispen wie der Hafer trägt. Eben so giebt es in Rücksicht der Farbe des Saamens dreyerley Arten, weissen, gelben und schwarzen Hirsen. Der Hirsen wird im ganzen südlichen Europa, besonders aber in Teutschland häufig gebauet. Er treibt einen dicken, rohrähnlichen 3 bis 4 Fuss hohen Halm, mit Finger breiten Schilfblättern. Der Halm theilt sich in Aeste, und bringt den bekannten Saamen in lockeren Rispen, deren jede 500 bis 600 Körner trägt. Die Körner haben eine glänzende harte Schaale, und müssen auf einer Mühle enthülset werden. Zur Kost wird der Hirsen vorzüglich als Grütze oder Brey gekocht, und ist eine sehr nährende allgemein beliebte Speise.  +,
No. 1. Die fächertragende Weinpalme. (Borassus flabellifer L.)  +, No. 2. Die Oelpalme. (Clais Guineensis L.)  +, Die Oelpalme ist in Guinea einheimisch, hat keinen eigentlichen Stamm, sondern besteht von der Erde an fast aus lauter Blättern, welche an ihren Stielen gezähnt und dornigt sind. Sie wird etwa 15 bis 20 Fuss hoch und trägt in ihrem Gipfel eine Menge Nüsse (fig. b.), welche beynahe wie eine welsche Nuss aussehen, und einen röthlich gelben Kern (fig. c.) haben. Diese Kerne werden zerquetscht, und daraus das ächte Palmenöl gemacht, welches gelblich und ein dickes Fett wie Butter ist, süss schmeckt, wie Veilchen riecht, und in der Medicin gebraucht wird. Uebrigens hat diese Palme in ihrem Gipfel lange und doppelt gefiederte Blätter.  +,
No. 1. Der Iltis. (Mustela putorius. L.)  +, Der Iltis oder das Ratz (Illing, Ilk, Stänker-Ratz) lebt mitten in Europa und Asien unter Steinhaufen, in Ställen, Scheuern, Ruinen und hohlen Bäumen, schläft am Tage, und raubt des Nachts Kaninchen, Mäuse, Maulwürfe, Hühner, Eyer, Fische und Frösche. Es ist ohngefähr 18 Zoll lang und hat einen dunkel kastanienbraunen Balg, der aber einen widrigen Geruch hat, und daher kein gutes Pelzwerk giebt.  +, No. 2. Der Tiger-lltis. (Mustela sarmatica. L.)  +,
Die Walfisch-Arten, deren es verschiedene giebt, haben die besondere Eigenschaft dass sie ihre Jungen lebendig gebähren, und sie wie andere vierfüssige Thiere, auch säugen. Sie werden daher auch eigentlich nicht zu den Fischen, sondern zu den Säugethieren gerechnet, wenn man sie nach dieser Eigenschaft classificirt.  +, Der Pottfisch. (Physeter Macrocephalus. L.) No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, Der Pottfisch oder Caschelot, ist nach dem eigentlichen Walfische, der grösste Fisch im Weltmeere. Er hat einen ungeheuer weiten Rachen, und kann oft 8 Fuss lange Hayfische, von welchen er sich vorzüglich nährt, verschlingen. Er hat nur in der untern Kinnlade Zähne, in der obern aber Löcher, in welche die untern Zähne einpassen. Auf dem Kopfe hat er ein Spritzloch. Das Männchen No. 1. ist gewöhnlich 78 bis 80 Fuss lang, das Weibchen No. 2. kürzer, meist nur 60 Fuss lang, und dicker. Es hat am Bauche zwey Zitzen, mit welchen es seine Jungen säugt. Es giebt einige Abarten des Caschelots, davon wir schon eine auf Taf. und No. 7. im ersten Bande unsers Bilderbuchs gesehen haben, welche aber mehr dem Finnfische gleicht. Gegenwärtige Figuren aber sind die wahre Abbildung des männlichen und weiblichen Pottfisches. Man fängt ihn wie den Walfisch mit Harpunen, und die Walfischjäger stechen ihn, wenn er auf die Oberfläche des Meeres heraus kommt, um auszuruhen. Man fängt den Pottfisch theils seines Thrans, vorzüglich aber des Wallraths (Sperma ceti) wegen, welches in Gestalt eines milchweissen Oels in so grosser Menge in gewissen Höhlungen seines Kopfs liegt, dass oft ein einziger Fisch bis 50 Tonnen davon liefert. Diess Oel gerinnt an der Luft zu einem schönen weissen Talg. In den Därmen dieses Fisches finden sich auch grosse Klumpen grauer Ambra; welches wahrscheinlich ein wohlriechendes Erdharz vom Grunde des Meeres ist, das der Fisch gefressen, und das sich mit seinem Unrathe verhärtet hat.  +,
Der Fasan lebt wild in Mingrelien und Georgien, und muss in Europa erst durch Kunst und Wartung in Fasanerien gezogen werden. Er ist mit dem Schwanze 2 bis 3 Fuss lang, die Henne graubraun gezeichnet, der Hahn von prächtigem Gefieder. Die Fasanen lieben zu ihrem Aufenthalte ebene, lichte Waldung mit niedrigem Gebüsche. Sie nähren sich von allerley Gartengewächsen, Getraide, Insecten und Schnecken, und übernachten auf hohen Bäumen. Die Henne legt jährlich nur einmal 12 bis 15 grünlichgraue und braungefleckte Eyer, und brütet 20 bis 25 Tage. Das Fleisch der Fasanen ist eine vorzügliche Delicatesse.  +, No. 3. Der Afrikanische Kronen-Fasan. (Phasianus Africanus. L.)  +, Ist in Ostindien zu Hause, und wegen seines stahlblauen Gefieders und seiner silberfarbenen Federkrone ein sehr schöner Vogel. Auf den Flügeln hat er ein braunes, und auf diesem wieder ein weisses Fleck. Er ist etwas kleiner als unser gewöhnlicher Fasan.  +,
Der Flachs oder Lein, und der Hanf sind für das menschliche Leben zwey höchst wichtige Pflanzen, weil sie uns Zwirn, Leinwand, Bindfaden, Stricke und Seile, und endlich auch Papier, ihre Saamenkörner aber Oel geben. Ihr Anbau sowohl als ihre weitere Verarbeitung beschäftiget daher auch in allen Ländern von Europa eine grosse Menge Menschen; und sie liefern die wichtigsten und einträglichsten Handels-Artikel.  +, No. 1. Flachs oder Lein. (Linum usitatissimum L.)  +, Der gemeine Flachs oder Lein findet sich noch in Spanien, in der Schweiz und andern südlichen Ländern Europens, wild wachsend; er wird aber gewöhnlich bey uns, als eine Sommerfrucht, sorgfältig auf dem Acker gebauet. Er treibt einen dünnen einfachen Stengel 2 bis 3 Fuss hoch, blühet graublau, (fig. 1.) und trägt seine glatten braunen Saamenkörner (fig. b.) in braunen Knotten (fig. a) welche bey der einen Gattung, dem Klangleine, an der Sonne aufspringen, bey der andern, dem Droschleine aber, zerdroschen werden müssen. Die feine Haut oder der Bast des holzigen Stengels, welcher sich durch das Rösten von diesem ablöset, giebt eigentlich den Flachs; welcher, wenn er gehörig vorbereitet ist, gesponnen wird, und linnenes Garn giebt. Von diesem wird Leinewand gewebt, welche, wenn sie verbraucht und zerrissen ist, Lumpen giebt, woraus dann endlich Papier gemacht wird. Aus dem zerstampften Leinsaamen wird Oel gepresst, welches theils zum Brennen, theils aber auch zum Oehlfirnisse für die Mahler gebraucht wird; die übrigbleibenden ausgepressten Hülsen, oder sogenannten Leinkuchen, aber geben ein sehr gutes Futter für Pferde, Rind- und Schafvieh. Solch eine gemeinnützige Pflanze ist der Lein.  +,
No. 1. Der Zucker-Ahorn. (Acer sacharinum. L.)  +, No. 2. Die Kartoffel. (Solanum tuberosum. L.)  +, Die Kartoffel (Tartuffel, Erdbirn, Grundbirn) ist unter Allem, was Europa aus Amerika und von dessen Entdeckung erhielt, das wichtigste und wohlthätigste Geschenk. Ihr Vaterland ist in Südamerika eigentlich Peru und Paraguay. Im Jahr 1586, also beynahe erst 100 Jahre nach der Entdeckung von Amerika, brachten sie einige Engländer zuerst nach Europa, und erst in dem gegenwärtigen Jahrhunderte fiengen sie an in Teutschland bekannt und gemein zu werden. Man glaubte nicht, dass eine Pflanze aus dem heissen Südamerika sich so leicht an das rauheste Clima gewöhnen könne, wie doch die Erfahrung lehrte. Eben diess und ihre erstaunliche Gemeinnützigkeit, zur Nahrung für Menschen und Vieh, hat sie dermalen fast über den ganzen bewohnten Erdboden verbreitet. Sie gedeihet im schlechtesten Boden, und auf Bergen, wo gar an keinen Getraidebau zu denken ist. Bekanntlich sind eigentlich ihre Wurzelknollen, davon man röthliche (fig. b.) und weisse (fig. c.) hat, der wichtige Gegenstand ihrer Cultur. Man hat durch Ausartung sehr viele Sorten davon erhalten. Selbst die beste Sorte davon, wenn sie immer durch die Wurzelknollen fortgepflanzt wird, artet nach 8 bis 10 Jahren aus, und muss durch ihren Saamen, den die Pflanze, wie die andern Nachtschatten-Arten, zu denen sie gehört, in kleinen runden Aepfeln (fig. a.) trägt, erneuert werden. Die Pflanze wird höchstens 2 Fuss hoch, und blühet violet oder weiss. Da die Kartoffeln eine mehligte Substanz haben, so dienen sie zu einer vortrefflichen Nahrung für Menschen und Thiere. Man macht daraus Mehl, Stärke, Puder, verschiedenes Backwerk und eine Menge Speisen; ja man brennt sogar auch guten Brandtewein davon. Kurz, die Kartoffel ist eins der wohlthätigsten Geschenke für die Menschheit.  +,
No. 1. Das See-Einhorn. (Monodon monoceros L.)  +, Das See-Einhorn oder der Narwal (den wir zwar schon auf Taf. u. No. 7. im ersten Bande unsers Bilderbuchs, aber in keiner ganz richtigen Zeichnung gesehen haben, und daher jetzt richtiger kennen lernen) ist ohngefähr 20 bis 24, ohne Horn, mit seinem Horne aber 36 Fuss lang, bewohnt das Nordmeer und lebt von Schollen und andern dergleichen Fischen. Die Farbe seiner Haut ist weiss mit Schwarz gefleckt. Sein spiralförmig gewundenes gerades Horn ist eigentlich ein aus dem Nasenknochen hervorstehender Stosszahn, vom schönsten Elfenbeine, als welches man ihn auch verarbeitet. Man versichert, dass dieser Fisch eigentlich zwey solche Stosszähne habe, dass man ihn aber nur mit Einem finde, weil der andere Zahn fast immer abgebrochen sey. Der Narwal gebiehrt gleichfalls lebendige Junge, und säuget sie. Er schwimmt äusserst schnell, und wird daher selten von den Grönlandsfahrern, die ihm wegen seines Horns und Thrans aufpassen, gefangen.  +, No. 2. Der Finnfisch. (Balaena Physalus. L.)  +,
Die Savien, Cavien oder Afterhaasen machen ein eigenes Thiergeschlecht aus, welches dem südlichen Amerika zugehört. Sie stehen zwischen den Kaninchen und der Maus, graben sich in die Erde, nähren sich meist von Wurzeln und Früchten, tauchen unter das Wasser, und sind übrigens sanfte, unschädliche Thierchen. Es giebt deren mehrere Gattungen.  +, No. 1. Der Paka. (Cavia Paca. L.)  +, Der Paka lebt in Guiana und Brasilien, und gräbt sich, wie das Kaninchen, Höhlen in die Erde. Er ist 2 Fuss lang, braun und weissgelb gefleckt. Er geht seiner Nahrung nur des Nachts nach, und lebt gern von süssen Früchten und Wurzeln. Er sitzt, wie fast alle Savien, gern auf den Hinterbeinen, und taucht leicht unter das Wasser. Er wird sehr fett, und man speiset sein Fleisch als eine Delikatesse.  +,
Die Lerche ist nach der Nachtigal, einer unserer angenehmsten Singvögel, und wird nicht minder wegen ihres leckerhaften Fleisches hochgeschätzt. Sie hat unter allen Vögeln die besondere Eigenschaft, dass sie fliegend und in der Luft schwebend singt. Die Lerchen gehören unter die Zugvögel, weil sie im Herbste aus Teutschland in wärmere Länder ziehen; und auf eben diesen Zügen werden sie im October in der Abenddämmerung in aufgestellten Garnen in grosser Menge gefangen und gespeiset. Sie nähren sich von kleinem Gewürme, junger Saat und Pflanzen-Saamen. Es giebt 33 Gattungen Lerchen. Die bekanntesten darunter sind folgende.  +, No. 1. Die Feldlerche. (Alauda arvensis L.)  +, No. 2. Die Kalanderlerche. (Alauda Calandra. L.)  +,
Der Floh und die Laus, die zwey peinigenden Insecten für Menschen und Thiere, gehören eigentlich zu den Blutsaugern, und verdienen, da man sie wegen ihrer Kleinheit mit blossen Augen nicht recht betrachten kann, dass wir sie vergrössert darstellen, und so genauer kennen lernen.  +, No. 1. Der Floh. (Pulex irritans. L.)  +, No. 2. Die Laus. (Pediculus humanus L.)  +,
No. 1. Der Braunfisch, oder das Meerschwein. (Delphinus Phocaena. L.)  +, Der Braunfisch oder das Meerschwein, lebt in allen Europäischen Meeren und ist der kleinste unter den Wallfisch-Arten, denn er ist nur 8 bis 10 Fuss lang, und sieht blaulichschwarz aus. Er schwimmt ausserordentlich schnell und schwärmt immer in ganzen Schaaren um die Schiffe her, um aufzufangen was hinaus geworfen wird. Wenn die Braunfische sehr häufig bey den Schiffen erscheinen, so sieht man es als ein Zeichen eines kommenden Sturms an. Er giebt vielen Speck und Thran, sein Fleisch wird aber auch gegessen.  +, No. 2. Der Delphin. (Delphinus Delphis. L.)  +,
No. 1. Färber-Scharte. (Seratula tinctoria. L.)  +, No. 2. Saflor. (Carthamus tinctorius. L.)  +, No. 3. Färber-Ginster. (Genista tinctoria. L.)  +,
Diese kleine Spitzmaus ist, nebst der geschwänzten das kleinste unter allen Säugthieren, denn sie ist kaum 2 Zoll lang und wägt nur 38 Gran. Sie wohnt in Sibirien unter Baumwurzeln, sieht röthlich grau aus, und nährt sich von Sämerey.  +, No. 2. Der Desman, oder die Bisamratte. (Sorex moschatus. L.)  +, No. 3. Die Wasser-Spitzmaus. (Sorex fodiens. L.)  +,
No. 1. Das gemeine Rothkehlchen. (Motacilla rubecula. L.)  +, Es ist fast 6 Zoll lang, bewohnt ganz Europa im Winter in wärmern Gegenden. Viele bleiben auch im Winter bey uns. Sie werden sehr zahm, und häufig in den Häusern gehalten.  +, Das Amerikanisehe Rothkehlchen. No. 2. Das Männchen. No. 3. Das Weibchen. (Motacilla rub. Carolinens. L.)  +,
Es giebt fast in allen Welttheilen Eichhörnchen, und diese kleinen zierlichen und lebhaften Thierchen sind an Gestalt und Farbe sehr unterschieden. Es giebt sogar auch fliegende Eichhörnchen. Sie klettern alle sehr leicht auf den Bäumen, auf denen sie auch wohnen, und sehr weit von einem zum andern springen. Fast alle nähren sich von Nüssen und Kernen der Früchte, oder süssen Wurzeln, und von manchen ist das Fell ein schätzbares Pelzwerk. Wir wollen sie nach einander kennen lernen.  +, No. 1. Das gemeine Eichhorn. (Sciurus vulgaris. L.)  +, No. 2. Das Schwarze Eichhorn. (Sciurus niger. L.)  +,
No. 1. und 2. Der Hopfen. (Humulus lupulus. L.)  +, No. 3. Der Coriander. (Coriandrum sativum. L.)  +, Der Hopfen ist für das ganze nördliche Europa, als ein wesentlicher Bestandtheil des Bieres, dem er Stärke, Gewürz und Dauer giebt, eine höchst wichtige Pflanze. Er wird daher auch häufig in England und Teutschland gebauet, und macht einen grossen Handels-Artikel von Europa aus. Der Hopfen ist eine dauernde und rankende Pflanze, welche an Stangen oder Bäumen, alle Jahre wohl 12 bis 18 Ellen hoch hinanläuft. Er hat, wie der Hanf, männliche (fig. 1.) und weibliche Pflanzen. (fig. 2.) Die männliche Pflanze, deren Blüthe fig. c. zeigt, trägt keinen Saamen; die weibliche hingegen trägt im Herbste braune, schuppigte, weiche Zapfen, unter deren Blätterchen ein sehr kleiner Saame (fig. a. und b.) mit einem balsamischen harzigten Mehle liegt, welches eigentlich das Gewürz des Bieres ist. Diese Zapfen werden, sobald sie im Herbste reif sind, gesammelt, abgepflückt, fest in Fässer oder Ballen znsammengepresst, damit ihr balsamischer Geist nicht verfliegt, und dann für die Brauereyen gebraucht. Im Handel ist der Englische, Böhmische, Braunschweigische und Fränkische Hopfen am berühmtesten.  +,
No. 1. Der Iltis. (Mustela putorius. L.)  +, Der Iltis oder das Ratz (Illing, Ilk, Stänker-Ratz) lebt mitten in Europa und Asien unter Steinhaufen, in Ställen, Scheuern, Ruinen und hohlen Bäumen, schläft am Tage, und raubt des Nachts Kaninchen, Mäuse, Maulwürfe, Hühner, Eyer, Fische und Frösche. Es ist ohngefähr 18 Zoll lang und hat einen dunkel kastanienbraunen Balg, der aber einen widrigen Geruch hat, und daher kein gutes Pelzwerk giebt.  +, No. 2. Der Tiger-lltis. (Mustela sarmatica. L.)  +,
Die fliegenden Fische machen die Verbindung und gleichsam den Uebergang von den Fischen zu den Vögeln. Vermöge ihrer sehr langen Bauchflossen, welche bis zur Schwanzflosse reichen, können sie sich aus dem Wasser in die Luft erheben. Sie fliegen gewöhnlich nur 2 bis 3 Fuss hoch über der Oberfläche des Wassers, und nicht viel über zweyhundert Schritte weit, weil dann die dünne Haut ihrer Flossen trocken wird und sich zusammenziehet, welches sie hindert sich länger in der Luft zu halten. Sie fliegen schaarenweise, wenn sie von den Hayen und Thunfischen verfolgt werden, haben aber in der Luft gleichfalls ihre Feinde, weil da die Pelicane, Fregatt-Vögel und andere Raubvögel auf sie lauern, so dass sie sich oft auf die vorbeysegelnden Schiffe werfen, und da gefangen werden, weil sie eine gute Speise geben. Sie leben vorzüglich in den Meeren der wärmeren Gegenden aller vier Welttheile, und folgende Gattungen davon sind uns vorzüglich bekannt.  +, No. 1. Der fliegende Seehahn. (Trigla volitans. L.)  +, No. 2. Der Springer. (Exocoetus exiliens. L.)  +,
No. 1. Der Kastanienbaum. (Fagus castanea. L.)  +, No. 2. Der Mandelbaum. (Amygdalus communis. L.)  +, Die gute oder süsse Kastanie wächst in den wärmern Ländern von Europa, z. E. in Italien wild, wird aber auch in dem südlichen Teutschland, in Schwaben und Franken, in milden Gegenden als ein Obstbaum gepflanzt, und trägt auch da zwar reichliche, aber weit kleinere Früchte als in Italien, welche letztere auch, zum Unterschiede von den gemeinen Kastanien, Maronen heissen. Der Baum wird so gross als eine Roth-Buche, welcher er auch in Ansehung des Blattes und der stachlichten Fruchthülse sehr gleichet; und sein Holz ist sowohl zu Bau- als Nutzholz vortrefflich. Jeder Baum hat männliche und weibliche Blüthen, welche an einem Faden über einander stehen. Seine Frucht (Fig. b.), welche die bekannte essbare süsse Kastanie ist, liegt in einer stachlichten Hülse (Fig. a.), welche gewöhnlich 2, zuweilen auch 3 solche Nüsse enthält. Aus Italien und Spanien kommen ganze Schiffsladungen Maronen nach Teutschland, und es wird ein ansehnlicher Handel damit getrieben.  +,
No. 1. Der Fregattvogel. (Pelecanus aquilus. L.)  +, No. 2. Der Anhinga. (Plotus Anhinga. L.)  +, Der Anhinga oder Schlangenvogel bewohnt vorzüglich Brasilien, lebt auf den Flüssen und nährt sich von Fischen, wozu ihm sein sehr langer Hals dienet, den er spiralförmig wie eine Schlange zusammenrollt, und auf die Fische, die er fangen will, losschnellt. Er ist von der Grösse einer grossen Ente, sieht schwarz und weiss aus und hat einen glatten Kopf.  +,
No. 1. Der Königs Paradies-Vogel. (Paradisea regia. L.)  +, Dieser Paradies-Vogel ist einer der seltensten. Er hat ohngefähr die Grösse eines Staaren und sehr schöne glänzende Farben. Ueber die Brust läuft ein grüner Streifen von einem Glanze wie polirtes Metall. Der Bauch ist ganz weiss. Aus dem Schwanze gehen ein Paar lange rothe Kielen hervor, welche sich an den Enden in grüne spiralförmige Fahnen krümmen.  +, No. 2. Der prächtige Paradies-Vogel. (Paradisea magnifica. L.)  +,
No. 1. Der gemeine Igel. (Erinaceus Europaeus. L.)  +, Der gemeine Igel lebt fast in der ganzen alten Welt, nur nicht in sehr kalten Ländern, in den Wäldern oder Gärten, wo er sich von Mäusen, Kröten, Krebsen, Insekten, Früchten und Wurzeln nährt.  +, No. 2. Der langöhrigte Igel. (Erinaceus auritus. L.)  +,
No. 1. Die Landkrabbe. (Cancer ruricola. L.)  +, Die Krebse leben nicht allein im Wasser, sondern es giebt auch mehrere Arten, die nur auf dem Lande leben. Darunter gehört z.E. die Landkrabbe, welche in Südamerika in den Wäldern lebt, sich Höhlen in die Erde gräbt und von Baumfrüchten lebt. Sie sind ohngefähr 6 Zoll breit, braunroth oder schwarz von Farbe, und haben ungleich grosse Scheeren. Sie vermehren sich so ungeheuer, dass oft ganze Strecken Land mit ihnen bedeckt sind, wo sie so dick auf einander liegen, dass sich die ganze Erde zu bewegen scheinet, wenn sie fortkriechen. Zur Brutzeit kommen sie in unermesslicher Menge an das Meer-Ufer, und gehen über Alles weg, was ihnen in den Weg kommt, sogar über Häuser und Kirchen. Ihr Fleisch ist zwar essbar, aber oft giftig, wenn sie sich nemlich von giftigen Früchten nähren.  +, Der Bernhards-Krebs, oder Soldat. (Cancer Eremita. L.) No. 2. a. In der Schnecke. No. 2. b. Ausser der Schnecke.  +,
No. 1. Der Sturmhuth. (Aconitum. L.)  +, No. 2. Der Stechapfel. (Datura Stramonium. L.)  +, Der Sturmhuth (Eisenhütlein) gehört unter die giftigsten einheimischen Pflanzen. Er wird zur Zierde häufig in unsern Garten gepflanzt, treibt einen 2 bis 3 Fuss hohen Stengel mit violetten Blumen, welche die Gestalt eines Helmes haben; davon also die Pflanze ihren Nahmen trägt. Sowohl Blätter als Blumen der Pflanze sind giftig, allein der giftigste Theil ist ihre Wurzel, welche einer Steckrübe gleicht, und deren Genuss Menschen und Thieren den schmerzhaftesten Tod bringt. Man braucht indessen doch auch Blätter und Blumen in der Medizin als sehr wirksame Heilmittel.  +,
No. 1. Die Brillen-Schlange. (Coluber Naja. L.)  +, Die Brillen-Schlange lebt in beyden Indien, gehört zum Geschlechte der Nattern, und man hält sie für die giftigste von allen Schlangen. Sie ist einfarbig bräunlich gelb, 6 Fuss lang, und so dick wie ein Manns-Arm. Sie hat auf der Haut hinter dem Kopfe, welche sie, wenn sie böse wird, aufblasen kann, die braune Zeichnung einer Brille, davon sie auch den Nahmen hat. Ihr Gift ist so heftig, dass ihr Biss in wenig Minuten tödtet, und dennoch wird sie von dem Ichnevmon ohne Schaden gefressen, und von Indianern ohne Gefahr zu allerhand Gauckeleyen abgerichtet. Sie richtet sich, wenn sie gereizt wird, oder ihren Raub, kleine Vögel und dergleichen, fängt, gerade auf ihrem Schwanze in die Höhe, und steht lange Zeit auf demselben gerade ausgerichtet da. Auf diese Art wird sie von den Indianischen Gaucklern zu einem gewissen Tanze abgerichtet.  +, No. 2. Die schwarze Schlange. (Anguis niger .)  +,
So gut als es fliegende Fische giebt, giebt es auch fliegende vierfüssige Thiere, z.E. die Fledermäuse, die fliegenden Eichhörnchen, u.s.w. Bey letzteren ist zwischen den Vorder- und Hinterfüssen eine Flughaut ausgespannt, welche ihnen zu einem Seegel dient, um einen 20 bis 50 Fuss weiten Sprung von einem Baume zum andern zu wagen. Das Thier kann aber damit nie aufwärts, auch nicht gerade aus, sondern nur von einer Höhe schief herab fliegen. Wir kennen vorzüglich folgende 3 Arten von fliegenden Eichhörnchen.  +, No. 1. Das Virginische fliegende Eichhorn. (Sciurus volucella. L.)  +, Dies Eichhorn ist 5 Zoll, ohne den Schwanz, lang, und lebt in den wärmeren Provinzen von Nordamerika. Seine Farbe ist gelblich braun, mit schwarzen Queerstreifen auf dem Rücken, und schwarzem Saume an seiner Flughaut. Es nährt sich von Früchten, Nüssen, Körnern, schläft am Tage, und geht des Nachts seiner Nahrung nach.  +,
No. 1. Der Senf. (Sinapis. L.)  +, No. 2. Der Dragun. (Artemisia Dracunculus. L.)  +, Der Dragun ist gleichfalls eine angenehme einheimische Gewürz-Pflanze, welche zum Wermuth-Geschlechte gehört. Ihr Vaterland ist die Tartarey und das südliche Sibirien, wo sie wild wächst. Die Pflanze hat schmale Blätter, und ganz kleine weissgelbe Blumen. Man braucht die jungen Blätter als Gewürz unter den Sallat und an andere Speisen. Vorzüglich aber wird ein sehr angenehmer Kräuter-Essig, der sogenannte Dragun-Essig, davon gemacht, den man sehr an den Speisen liebt.  +,
No. 1. Die Wasser-Viper. (Coluber vipera. L.)  +, No. 2. Die schwarze Viper. (Vipera nigra. L.)  +, Die Wasser-Viper lebt vorzüglich in Carolina, und hält sich immer an den Flüssen auf, wo sie mit vieler Behendigkeit im Wasser Fische fängt und sie verschlingt. Sie ist gewöhnlich 5 Fuss lang, auf dem Rücken braun, und am Bauche gelbgrün und schwarz gefleckt. Ihr Biss ist so giftig, wie der von der Klapper-Schlange, daher man sie auch gewöhnlich nur die Wasser-Klapper-Schlange nennt. Im Sommer sieht man in Carolina viele solcher Schlangen auf den Aesten der Bäume, die über das Wasser hängen, liegen, und auf Fische oder Vögel als ihren Raub lauern. Sie hat an ihrem Schwanze eine Spitze von Horn, mit welcher man auch glaubte, dass sie tödtlich verwunden könne; allein diess ist ungegründet, und bloss der Biss ihrer Zähne, womit ihr weiter Rachen reich besetzt ist, ist giftig und tödtend.  +,
No. 1. Der Indianische Scolopender. (Scolopendra morsitans. L.)  +, Der Indianische Scolopender, der zu dem Geschlechte der Asseln oder Vielfüsse gehört, ist ein giftiges Insekt, das in den heissen Ländern, selbst schon in Spanien lebt, und dessen Biss eben so gefährlich als der Stich des Scorpions ist. Dieser Scolopender ist oft bis 6 Zoll lang, hat 20 Paar Füsse und 8 Augen, lebt unter Moos und faulem Holze auf feuchter Erde, und nährt sich vom Raube anderer kleiner Insekten.  +, No. 3. Die Sammt-Ameise. (Formica villosa coccinea)  +,
No. 1. Die wilde Holztaube. (Columba Oenas. L.)  +, No. 2. Die Feld- oder Haustaube. (Columba demestica. L.)  +, Ist eben so gross als die vorige, von der sie auch nicht sehr in ihrer äussern Gestalt, und bloss dadurch unterschieden ist, dass sie zahm bey den Menschen in Häusern lebt und brütet, ihre Nahrung aber selbst in den Feldern sucht. Sie brütet des Jahrs 9 bis 10mal, und ist so fruchtbar, dass man von einem einzigen Paar Tauben in 4 Jahren 14762 Tauben ziehen könnte.  +,
No. 1. Der Caraco. (Mus Caraco. L.)  +, No. 2. Die Wander-Ratte. (Mus Decumanus.)  +, Die Wander-Ratte ist 9 Zoll lang, lichtbraun von Farbe, am Bauche weiss, und hält sich gern am Wasser auf, wo sie Löcher in die Ufer gräbt. Sie lebt eigentlich in Indien und Persien, ist aber in diesem Jahrhunderte auch in Europa bekannt worden, wo sie sich in die Städte, in die Wasser-Canäle, Abtritte und in die Gewölber der Häuser gezogen hat, und durch ihr Wühlen vielen Schaden thut. Sie nährt sich von Wurzeln und Früchten, frisst aber auch Fleisch, tödtet andere Mäuse, Ratten und Hühner, und stellt sich gegen Menschen, Hunde und Katzen zur Wehre; Wieseln und Frettchen aber bezwingen und tödten sie. Das Merkwürdigste an ihr ist, dass sie schaarenweise fortwandert; und auf diese Art ist sie auch aus Asien nach Europa gekommen.  +,
No. 1. Die Trommel-Taube. (Columba Dasypus. L.)  +, No. 2. Die Schleyer-Taube. (Columba cucullata. L.)  +, Die Schleyer- auch Zopf- oder Perruquen-Taube, ist so gross als die Trommeltaube, schwarz, mit weissem Kopfe und Schwingen. Ihren Nahmen hat sie von dem Feder-Kranze der um den ganzen Kopf läuft, und wie ein antiker Weiber-Schleyer oder Kappe aussieht.  +,
No. 1. Der Fenchel. (Anethum foeniculum. L.)  +, Der Dill (Anethum graveolens) ist dem Fenchel im Aeussern ganz ähnlich, ausser dass er nur breitere Saamenkörner mit einem Rande hat, und wird eben so wie der Fenchel als Speise-Gewürz gebraucht.  +, No. 2. Der Schwarz-Kümmel. (Nigella sativa. L.)  +,
No. 1. Der gemeine Hamster.  +, No. 2. Der schwarze Hamster. (Mus Cricetus.)  +, No. 3. Die Blind-Maus. (Mus Typhlus.)  +,
No. 1. Der Gummilac-Wurm. (Coccus Ficus.)  +, Der Gummilacwurm ist eine Schildlaus welche man in Ostindien, in den Gebirgen von Hindustan vorzüglich auf dem Banianbaume findet. Die Jungen kommen im December zum Vorscheine, setzen sich an die Spitzen der jungen Zweige, und fressen sich in die grüne Schaale ein, aus welcher sodann ein zäher klebrigter Saft herausquillt, der sie überfliesst, und gleichsam auf die Aeste festleimet, und den man, wenn er verhärtet ist, Gummi-Lac nennt. In diesen Klümpchen nun, welche an den zarten Zweigen sitzen, bildet das Insect seine Wohnung in kleinen regelmäßigen Zellen, wie Fig. a. von aussen, und Fig. b. und c. von innen, und zwar Fig. d. sie vergrössert zeigt. Diess Insect ist, wie die Cochenille, schön hochroth von Farbe; und man sammelt eben desswegen das Gummilac zu der Zeit, wenn die trächtigen Mütter noch in den Zellen sitzen, und dann am röthesten sind, wie Fig. e. f. g. eine dergleichen Schildlaus von oben und unten, jedoch sehr vergrössert zeigt; denn ihre natürliche Grösse ist nur wie eine kleine Laus. Da bekanntlich das Gummilak theils zu unserm Siegellacke, theils noch zum Lackiren vieler Sachen gebraucht wird, so macht es einen beträchtlichen Handels-Artikel aus.  +, No. 2. Die Gall-Wespe. (Cynips quercus folii.)  +,
Diese rothen Fische gefallen dem Auge wegen ihrer prächtigen Farben sehr, und sind besonders dieserhalben merkwürdig.  +, No. 1. Die rothe Makrele. (Scomber ruber.)  +, No. 2. Der Gabel-Fisch. (Trigla cataphracta.)  +,
No. 1. Die Wander-Taube. (Columba migratoria. L.)  +, No. 2. Die grüne AmboinischeTaube. (Columba viridis.)  +, No. 3. Die Martinikische Taube. (Columba Martinica.)  +,
No. 1. Der Anis. (Pimpinella Anisum. L.)  +, Der Anis stammt aus Egypten her, ist eine einjährige zarte Pflanze, welche ohngefähr 1 Fuss hoch wächst, drey lappige Blätter und kleine weisse Dolden Blüthen hat. Er wird in Italien, vorzüglich aber in Teutschland, als eine Specerey-Pflanze häufig gebauet. Sein Saame ist ein süsses sehr angenehmes Gewürz, das zu verschiedenen Gebacknen, Confituren, Liqueurs, und auch als Arzneymittel gebraucht wird. Aus den Hülsen wird das flüchtige und sehr starkriechende Anis-Oel gebrannt, welches sehr theuer verkauft wird.  +, N. 2. Der Kümmel.  +,
No. 1. Der Billich. (Myoxus Glis. L.)  +, Der Billich - den man in Teutschland und der Schweiz auch die Rellmaus, Haselmaus, den Siebenschläfer oder die Schlafratze nennt - ist ohngefähr 5 1/2 Zoll lang, oberhalb grau und unten weiss, bewohnt vorzüglich Italien, Frankreich, Ungarn, Oesterreich und das südliche Teutschland. Er liebt besonders Waldungen und Obstgärten, nährt sich, wie die Eichhörnchen, von Obst, Nüssen und Kastanien, und bedient sich der Vorderpfoten zum Fressen. Im Herbste werden sie sehr fett, und als eine Delikatesse gespeiset; daher man sie auch in Italien mästet. Ihr Balg ist ein feines Pelzwerk.  +, No. 2. Der Eichschläfer. (Myoxus Dryas.)  +,
No. 1. 2. Die Blattlaus. (Aphis. L.)  +, No. 3. Die Mehl und Käsemilbe. (Acarus Siro. L.)  +, Die Milben sind unendlich kleine Insecten, welche theils auf andern Thieren und Menschen, theils auf Käse, Mehl, Brod, in unsaubern Milchgefässen, an Bierfässern, auf Schammen u. dergl. leben, unsern Augen kaum sichtbar sind, und nur wie grauer Staub aussehen, wie Fig. 3. zeigt. So bald man sie aber unter ein gutes Mikroscop bringt, und sie vergrössert, erscheinen sie, wie Fig. g. zeigt, als Thiere, die fast wie Käfer aussehen, und viele Borsten haben. Bey Menschen entstehen sie oft häufig unter der Haut bey gewissen Krankheiten, die saure Säfte erzeugen; z.E. bey armen Leuten die die Auszehrung, oder die Krätze haben. Es giebt sehr viele und ganz verschiedene Gattungen von Milben.  +,
No. 1. Die Hausmaus. (Mus musculus. L.)  +, Die Hausmaus lebt in ganz Europa und in dem gemässigten Theile von Asien und Amerika. Sie ist 3 1/2 Zoll, ohne Schwanz, lang, auf dem Rücken gelblichgrau, und am Bauche weissgrau. Sie ist ein unvertilgbares Hausthier, das oft grossen Schaden thut; denn sie frist fast alles, was sie mit ihren Zähnen zernagen kann. Es giebt auch weisse Mäuse mit rothen Augen.  +, No. 2. Die Brand-Maus. (Mus agravius.Pall.)  +,
No. 1. u. 2. Gemeiner Schimmel (Mucor mucedo. L.)  +, No. 3. u. 4. Der Huthwerfer. (Mucor pilobolus. L.)  +, Dieser Schimmel (davon Fig. 3. ein wenig von einer welschen Nuss genommen in natürlicher Grösse, und Fig. 4. denselben vergrössert zeigt) wächst mit langen gelben Stielen, welche nach und nach oben aufschwellen, und indem sie zerplatzen, ihren breiten braunen und schwarzpunktirten Kopf oder Huth abwerfen.  +,
Der innere Bau der Pflanzen und ihrer Blumen ist, wenn wir ihn durch ein Vergrösserungs-Glas betrachten, so schön und regelmässig, dass er uns zur Bewunderung hinreisst. Ja, man kann mit Wahrheit sagen, jedes Blatt, jeder Strohhalm ist ein Wunder Gottes. Wir wollen diess einmal an einem Strohhalme selbst sehen.  +, No. 1. u. 2. Durchschnitt eines Strohhalms.  +, Der Durchschnitt des Knotens eines Strohhalms, Fig. 1. der in Fig. 2. vergrössert ist, zeigt hier die herrlichste und regelmässigste Ordnung von einer ungeheuren Menge kleiner Gefässe an, die alle ihre besimmte Form haben. In zwey Kreisen stehen eine Menge Saft-Röhrchen dicht zusammen; dazwischen wieder einzelne Bündel davon, regelmässig zwischen grössern sechseckigten Nahrungs-Gefässen vertheilt, und in der Mitte ist eine grosse weite Oeffnung für das Mark des Halms. Eben so wunderbar erscheint  +,
No. 1. Der Storaxbaum. (Liquidambar styraciflua. L.)  +, No. 2. Der Mastix-Baum. (Pistatia Lentiscus. L.)  +, Der Mastix-Baum ist, wie der Lorber, ein immer grüner Baum, der in den warmen Morgenländern, so wie auch im unteren Italien, Griechenland u.s.w. wächst, und wohl an 50 Fuss hoch wird. Er blüht gelb, und trägt eine gelbe Frucht wie eine kleine Pflaume, welche sehr süss schmeckt und essbar ist. In den heissen Ländern schwitzt aus seiner Rinde ein Harz aus, welches weissgelb aussieht, aus kleinen trocknen Körnern besteht, und theils in der Medizin, theils auch zu Räuchern und zu leichten weichen Lackfirnissen über Oehlgemählde und dergleichen gebraucht wird; daher es auch einen Handels-Artikel ausmacht.  +,
Die gemeine wilde Ente. (Anas Boschas. L.) No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, Die wilde Ente ist bey uns einheimisch. Das Männchen (der Enterich oder Erpel) ist etwa 20 Zoll lang, hat einen glänzend-grünen Kopf und Hals, braune Brust, und ist übrigens fein grau gesprenkelt. Das Weibchen (die Ente) ist kleiner, nur 18 Zoll lang, und braun, weiss und schwarz gezeichnet.  +, Nr. 3. Die Fasan-Ente. (Anas caudacuta.)  +,
No. 1. Die Knoblochs-Maus. (Mus alliarius. Pall.)  +, Sie lebt in Russland und Sibirien, ist dunkelgrau gelblich von Farbe, über 4 Zoll lang, und nährt sich von den Zwiebeln des wildwachsenden Knoblauchs, welche sie einträgt; wesswegen die Russen ihren Höhlen nachgraben, und ihre Vorräthe aufsuchen.  +, No. 2. Die Zwiebel-Maus. (Mus gregalis. Pall.)  +,
Infusions-Thierchen nennt man die unendlich kleinen Thierchen, welche sich entwickeln und zum Vorschein kommen, wenn man Wasser auf Pflanzen, Mehlkleister oder alten Sauerteig giesst, und diese faulen, oder Bieressig alt und dick werden lässt. Sie gehören mehr zu den Würmern als den Insecten, sind dem blossen Auge fast gar nicht sichtbar, und können nur durch gute Mikroscope beobachtet werden. Es giebt, sonderlich in stehenden Wassern, gar viele Arten davon; und wir wollen hier nur ein Paar Gattungen davon kennen lernen.  +, No. 1. Der Schlauch-Wurm. (Vibrio utriculus. L.)  +, Der Schlauch-Wurm entsteht sogleich, wenn man nur eine Hand voll Heu in ein Zuckerglas thut, Wasser darüber giesst, und etliche Tage im Zimmer stehen lässt, so zeigt sich auf der Oberfläche des Wassers ein brauner Schaum, der, wenn man ihn mit dem Mikroscope untersucht, eine unzähliche Menge dieser Infusions-Thierchen enthält. Sie sind halb durchsichtig, und haben weder eine bestimmte Form noch Farbe, sondern erscheinen bald mit einer Gabel, wie Fig. a. zeigt, bald länglichbreit, bald lang, bald rund; können sich sehr ausdehnen, und bewegen sich sehr munter und schnell im Wasser, meistens in einer Spirallinie, wie Fig. b. zeigt.  +,
No. 1. u. 2. Feuerfunken.  +, No. 3. u. 4. Bienenstachel und Nähnadelspitze.  +, No. 5. Die inneren Theile eines Bienen-Stachels.  +,
No. 1. Das Atlas-Holz.  +, No. 2. Der Acajou-Baum. (Anacardium occidentale. L.)  +, Der Acajou- oder Anacardien-Baum (der auch sonst der Nierenbaum oder Elephantenlaus-Baum heisst) ist in doppelter Rücksicht merkwürdig; erstlich wegen seiner sonderbaren Frucht; und dann wegen seines schönen rothbraunen geäderten Holzes, welches zu schönsten Tischler-Arbeit, nebst andern feinen Hölzern, gebraucht wird. Dieser Baum wächst in Jamaica, und auf mehreren westindischen Inseln. Er wird ohngefähr 20 Fuss hoch, hat ovale dunkelgrüne Blätter, und an den Spitzen der Zweige rothe Blüthen in Büscheln, welche sehr angenehm riechen. Seine sonderbar gebildete Frucht besteht gleichsam aus zwey Theilen, nämlich aus einer fleischigten roth und gelben Frucht in der Grösse eines Gänse-Eyes, welche innerlich ein weisses Fleisch hat, dessen angenehm säuerlichen Saft man auszusaugen, das Fleisch selbst aber nicht zu essen pflegt. An dieser fleischigten Frucht hängt unten eine schwarze Nuss in Form einer Haasen-Niere, deren äussere harte Schaale aus zwey Hälften besteht, und einen mandelartigen wohlschmeckenden Kern einschliesst, der meistens gebraten gegessen wird. Die Schaale aber enthält ein scharfes Gift. Sobald ein Stengel verblühet hat, kommt zuerst die nierenförmige Nuss hervor und zu ihrer Vollkommenheit, und alsdann erst wächst die fleischigte Frucht hintennach. Meistens hängen drey Früchte an einem Stiele zusammen.  +,
No. 1. Die Kriek-Ente. (Anas Crecca. L.)  +, Die Kriek- oder Kriech-Ente unterscheidet sich theils durch ihre Kleinheit (denn sie ist kaum 14 Zoll lang) von den gemeinen wilden Enten, theils auch dadurch, dass sie vorzüglich die See-Ufer von Europa und Asien bewohnt. Sie ist braun und weiss gezeichnet, und hat einen grünen Spiegel auf den Flügeln.  +, No. 2. Die Taucher-Gans. (Mergus Merganser. L.)  +,
Wenn wir in einer hellen Nacht den vollen Mond betrachten, so sehen wir auf seiner erleuchteten Scheibe schon mit blossen Augen viele helle und dunkle Flecken; durch stark vergrössernde Fernröhre aber entdeckt man im Monde eben solche landschaftliche Schattirungen und Abwechselungen von Ebenen, Bergen, ThäIern, Bergketten, einförmigen Gebirgen, und tiefen Schatten-Puncten; hingegen bemerkt man keine Spur von Flüssen, Meeren, und es ist sehr wahrscheinlich, dass der Mond weder Wasser noch einen Dunstkreis wie unsre Erde hat. Die Astronomen haben uns durch ihre häufigen Beobachtungen des Mondes eine Charte davon geliefert, weil wir von der Erde aus numer nur eine und dieselbe Mondfläche sehen, welche wir hier näher kennen lernen wollen.  +, No. 1. Die Mond-Charte.  +, Die Mond Charte zeigt uns auf der Mondfläche eine Menge heller und dunkler Flecken. Die ganz hellen Flecken und Puncte sind wahrscheinlich die höchsten Berge, vermuthlich vulkanischen Ursprungs; die grauen Flecken sind mittlere Gebirge, und die grossen dunkleren Flächen wahrscheinlich flache Ebenen, wo vielleicht einige Vegetation Statt hat. Da die Astronomen allen diesen Flecken und Gegenden bestimmte Nahmen gegeben haben, um sie bey ihren Beobachtungen der Mondfinsternisse nennen zu können, so wollen wir diese auch, nach RiccioIi's Benennung, als welches die jetzt gewöhnlichste ist, kennen lernen. Es sind vorzüglich folgende mit Zahlen und Buchstaben bezeichnete 51 Puncte.  +,
No. 1. Die gemeine Aloe. (Alve vulgaris. L.)  +, No. 2. Der stinkende Asant. (Ferula Assa foetida. L.)  +, Das bekannte Schleimharz, welches wegen seines durchdringenden hässlichen Gestanks gewöhnlich Teufelsdreck genannt wird, kommt von einer Pflanze, die in Persien wild wächst und der stinkende Asant heisst. Die Wurzel, deren verdickter Milchsaft eben das obgedachte stinkende Harz ist, sieht schwarz aus, und treibt aus einer Staude von Wurzelblättern einen drey Fuss hohen Stengel mit weissen Blüthen. Der Saame davon (fig. a.) besteht in braunen breiten Körnern. Die Perser brauchen diess Harz als Gewürz zu ihren Speisen, welches wohl auch hier und da in Europa in den Küchen der Grossen gewöhnlich ist. Es ist aber vorzüglich ein sehr wirksames Arzneimittel, und daher ein beträchtlicher Handelsartikel nach Europa. Wegen seines unleidlichen Gestankes pflegt man auf den Schiffen, die dergleichen laden, die damit angefüllten Säcke an die Masten zu hängen, weil die Schiffsleute es sonst nicht aushalten könnten.  +,
Die Waldschnepfe. (Scolopax rusticola. L.) No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, Die Waldschnepfe (Becasse oder Holzschnepfe) ist ohngefähr so gross als ein Rebhuhn, rostfarbig braun, schwarz, weiss und gelblich gezeichnet, hat einen langen Schnabel, liebt sumpfige Wälder und Brüche, und nährt sich von Gewürmen, welche sie mit ihrem langen Schnabel aus der Erde zieht. Sie wandert im Winter schaarenweise aus Teutschland nach Frankreich, Italien bis nach Afrika, und kommt im Frühlinge mit feuchtem Westwinde wieder. Ihr Fleisch und Eingeweide mit dem darin befindlichen Unrathe, werden für eine hohe Delicatesse gehalten, und eben desswegen macht man im Frühjahre und Herbste starke Jagd auf sie.  +, No. 3. Die Heerschnepfe. (Scolopax gallinago. L.)  +,
No. 1. Die Labradorische Maus. (Mus hudsonius. Pall.)  +, Die Labradorische Maus wohnt im Lande Labrador an der Hudsonsbay, im nördlichsten Amerika, gräbt nach Wurzeln in der Erde, und ist 5 Zoll lang. Kopf und Rücken sind dunkelbraun, das übrige Fell grau schillernd. Das Haar ist fein, dicht und ziemlich lang, und ihr Fell giebt daher ein gutes Pelzwerk.  +, No. 2. Die Sand-Maus. (Mus arenarius. Pall.)  +,
No. 1a. Ein Schmetterlings-Flügel in natürlicher Grösse.  +, No. 1b. Derselbe vergrössert.  +, Hier erscheinen schon die farbigen kleinen Federn in ihrer schuppenartigen Lage über den ganzen Flügel, und die Haare am Rande desselben.  +,
Des englischen Astronomen Herrn Herschels ungeheures Telescop, welches zu Slough, 20 engl. Meilen von London, steht, ist das erstaunliche Instrument, wodurch dieser grosse Mann den neuen Planeten Uranus und noch viele andere neue Sterne am Himmel entdeckte. Es ist ein sogenanntes Spiegel-Telescop, dem Herschel eine ganz neue Einrichtung gab; und da es wegen seiner erstaunlichen Grösse und des Mechanismus seiner Behandlung in kein Gebäude gebracht werden konnte, so steht es mit seinem ungeheuren und eben so künstlichen Gerüste unter freyem Himmel, wie wir hier sehen.  +, Dies Gerüste selbst ist 50 Fuss hoch, und sein runder Fussboden hat 40 Fuss im Durchmesser. Sein Grundgestell C bewegt sich auf starken Rollen, auf einer sehr ebenen steinernen Grundlage A die der Erde fast gleich ist. Auf diesem Grundgestelle und Fussboden stehen nun 2 Paar Doppelleitern CC, BH und DC. welche oben durch den Queerbalken CB, und durch die übrigen Streben, Bänder und künstliche Verzimmerung fest zusammen verbunden sind, und eine Art von Pyramide bilden. Zwischen diesen beyden Paar Leitern hängt die ungeheure grosse Röhre des Telescops, von geschmiedetem Eisenblech J 39 Fuss 4 Zoll lang, und 4 Fuss 10 Zoll weit, an Ketten und Seilen, welche durch mehrere Kloben laufen, und unten mit den mechanischen Winden G. u. H in Verbindung stehen; so dass man dadurch diese enorme Röhre, welche über 4000 Pfund wägt, und in welcher man inwendig durch Stufen hinabsteigt, mit nur einer Hand sehr leicht hoch und niedrig, nach dem Stande der Sterne, richten kann.  +, Unten im Grunde dieser Röhre steht der metallene Spiegel, welcher 49 Zoll im Durchmesser hält, 2118 Pfund wägt, und bey jedem Observiren frisch hinein gesetzt wird. In dem Korbe K, welcher durch die krumme Zahnstange L bey jeder Neigung der Röhre, immer horizontal gestellt wird, sitzt der Astronom, und sieht durch sein am Rande der Röhre stehendes Ocular hinab in den grossen Spiegel. M u. N sind noch zwey andere Sitze für den Astronomen, welche er bey gewissen Gelegenheiten braucht, und von denen er durch die Kurbel Q das Telescop sehr leicht selbst richten kann. C ist eine kleine Gallerie für den König, oder einige andere Liebhaber der Astronomie, die eine Erscheinung am Himmel mit beobachten wollen; in welchem Falle man diese Gallerie hinauf an die Mündung des Telescops winden kann.  +,
No. 1. Der Pisang. (Musa paradisiaca L.)  +, No. 2. Der Papay- oder Melonen-Baum. (Carica Papaya. L.)  +, Der Pisang, diess prächtige Gewächs, ist mehr ein Schilf als ein Baum; denn sein Saft ist nicht holzig, sondern weich, und besteht aus lauter grünen Blättern wie ein Schilf. Er ist in dem heissen Afrika, in Ost- und West-Indien zu Hause, treibt einen bis 20 Fuss hohen Stamm, und hat ungeheuer grosse, oft 10 Fuss lange und 4 Fuss breite papierartige hellgrüne Blätter. Aus seinem Gipfel treibt ein langer schwanker Stengel hervor, dessen Spitze fahlröthlich und gelb immerfort blüht, und an welchem sich hernach hinter der Blüthe traubenförmige Klumpen von langen gelbgrünen Früchten ansetzen, die wie Gurken aussehen (Fig. a.), inwendig ein grüngelbes Fleisch und schwarze aber taube Kerne haben und vor treflich schmecken. Die Pflanze selbst dauert nur ein Jahr, und stirbt ab, sobald die Früchte reif sind. Aus dem Safte der Früchte, die den Bewohnern der heissen Länder zur gewöhnlichen Nahrung dienen, wird auch durch Gährung ein geistiges Getränk bereitet; der Stamm aber, der viele Fasern hat, wird wie Flachs verarbeitet. Man findet die Pisangs auch in Teutschland häufig in den Treibhäusern der Gärten.  +,
Der Hase lebt fast in allen Welttheilen in den gemässigten Zonen. Sein Fleisch, ist ein wohlschmeckendes Wildpret, und sein Balg giebt zwar kein vorzügliches Pelzwerk, aber die Haare davon sind für die Hutmacher zu feinen Filzen eine sehr schätzbare Handelsware. Es giebt mehrere Arten von Hasen.  +, No. 1. Der gemeine Hase. (Lepus timidus. L.)  +, No. 2. Der gehörnte Hase.  +,
Die Schwalben zeichnen sich unter allen Vögeln durch ihren sehr schnellen Flug, durch ihre Bildung und Lebensart besonders aus. Sie gehen fast gar nicht, als wozu ihre kleinen Füsse, gleichsam nur Haken, um sich anzuklammern, gar nicht gemacht sind. Sie halten sich gern am Wasser auf, nähren sich von Insecten, die sie im Fluge fangen, und leben fast im beständigen Fluge. Ihre Nester bauen sie aus nassen Lehm, Mist und Stroh, und kleben sie zum Theil an die Häuser unter die Dächer. Im Winter ziehen sie theils in grossen Schaaren fort in warme Länder, theils bleiben sie auch bey uns, und erstarren klumpenweise in hohlen Bäumen, alten Mauerwerk, oder im Wasser. Im Frühlinge wird ihre Wiederkunft für ein Kennzeichen des angehenden guten Wetters gehalten. Man kennt bis jetzt 37 Gattungen in- und ausländischer Schwalben. Die bekanntesten bey uns sind folgende.  +, No. 1. Die Rauchschwalbe. (Hirundo rustica. L.)  +, Die Rauchschwalbe ist 6 Zoll lang, Kopf, Rücken und Brust sind schwarz, der Bauch weiss, Flügel und Schwanz dunkel stahlblau schillernd, Kehle und Stirn rothbraun. Sie baut ihr offenes Nest an die Dachgiebel und auf den Dörfern in die Vorhäuser und Ställe, weil sie gerne bey Menschen lebt. Sie brütet jährlich zweymal, und die Stimme der Männchen ist ein schwaches angenehmes Zwitschern.  +,
Der Kopf einer Stuben-Fliege ist ein so bewundernswürdiger Gegenstand, als alle Werke des Schöpfers in der unermesslichen Natur. Wir wollen ihn hier zergliedert, und mit Hülfe des Mikroscops vergrössert genauer betrachten, und seinen wunderbaren Bau kennen lernen.  +, No. 1. Die Stuben-Fliege, natürliche Grösse. (Musca domestica. L.)  +, No. 2. Der Kopf einer Fliege, vergrössert dargestellt.  +,
Das Bisamthier. (Moschus moschiferus L.)  +, No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, No. 3. Das Indianische Moschus. (Moschus Indicus.)  +,
No. 1.-6. Menschenhaut.  +, Unsere Haut ist, wenn wir sie genau untersuchen, ein wunderbares Gewebe von einer unzählichen Menge der feinsten Fibern, und zeigt uns, wenn wir sie durch ein Vergrösserungsglas betrachten, lauter Linien, Risse, Falten, Schweisslöcher und Schuppen. Schon mit blossen Augen können wir die gröbere Bildung der Haut sehen, wie z.E. Fig. 1. das obere Glied eines Zeigefingers hier darstellt; welches vergrössert in Fig. 2. schon ganz anders erscheint. Bringt man aber ein kleines Stückchen der feinsten Oberhaut (Epidermis) Fig. 3. unter ein Mikroscop, so zeigt es sie wie Fig 4., mit einer unzählichen Menge kleiner Schuppen besetzt, die, noch mehr vergrössert, länglicht und alle doppelt Fig. 5. erscheinen. Auf dem noch mehr vergrösserten Stückchen Haut Fig. 6. aber, das aus der innern Hand genommen, und in der Natur auch nicht grösser als Fig. 3. war, zeigen sich die Schweisslöcher nach ihrer Ordnung und Stellung überaus schön; und man muss den allmächtigen Schöpfer bewundern und anbeten, der auch an unserm Körper Alles so schön und weise ordnete.  +, No. 7. 8. 9. Menschenblut.  +,
Die Meilen sind kleine, muntere und sehr nützliche Vogel, weil sie sich vorzüglich von Insecten und ihren Eyern nähren, und daher Sommer und Winter hindurch eine unglaubliche Anzahl Raupen und ihre an den Baumrinden klebenden Eyer vertilgen. Sie scheinen eben vom Schöpfer dadurch, dass sie sehr fruchtbar sind, 18 bis 20 Eyer legen, und sich also sehr vermehren, dazu bestimmt zu seyn, die allzu grosse Vermehrung der schädlichen Insecten zu verhindern, und hierinn das Gleichgewicht im Gange der Natur erhalten zu helfen. Die vorzüglichsten bey uns bekannten Arten sind folgende.  +, No. 1. Die Kohlmeise. (Parus major. L.)  +, Ist nicht allein bey uns, sondern fast in der ganzen alten Welt zu finden. Sie ist 5 1/2 Zoll lang. Kopf und Bauch sind schwarz, die Schläfe weiss, Nacken und Seiten gelb, Rücken und Schwanz blaugrau. Sie bleibt über Winter bey uns, und brütet jährlich dreymal.  +,
No. 1. Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera. L.)  +, Der Tulpenbaum ist ein Nordamerikanischer Baum, von ziemlicher Grösse und Dicke. Er ist besonders durch die Englische Garten-Anlagen und Pflanzungen in Deutschland berühmt worden, weil seine Tulpen-ähnlichen, grün-gelb und rothen Blüthen diesem Baume ein prächtiges Ansehn geben. Seine grünen Blätter gleichen zwar einigermassen den Ahorn-Blätter, sind aber vorn breit abgestutzt, und sehen aus als wenn man die Spitze mit einer Scheere gerade abgeschnitten hätte. Die Blüthen sind ohne Geruch. Der Saame bildet kleine, schuppigte Zapfen Fig. a. und liegt wie Dachziegeln übereinander. Der Baum selbst hat ein leichtes, weisses Holz, welches aber nicht sonderlich zu brauchen ist. Seine Rinde hingegen hat eine Arzneykraft, und wird wie Chinarinde gebraucht.  +, No. 2. Der Sternanis. (Illicium anisatum. L.)  +,
No. 1. Saturn mit seinem Doppelringe.  +, Wenn man den Saturn von unsrer Erde aus betrachtet, so erscheint er zuweilen ganz rund, hernach zeigt sich der Ring, als eine gerade Linie zu beyden Seiten des Planeten. Diese Linie wird immer breiter, bis sie sich endlich öfnet, und wie zwey Handhaben bildet, so dass man in ihrer grössten Breite sowohl zwischen dem innern Ringe und dem Körper des Planeten als auch zwischen den beyden Ringen selbst hindurch, und das dunkle Firmament sehen kann. Der grosse Englische Astronom Herschel entdeckte erst vor kurzem, dass es nicht ein einfacher sondern doppelter Ring, nemlich ein breiter und schmaler sey, welche neben einander liegen; so, dass wenn wir den Saturn von obenherab betrachten könnten, er mit seinen beiden flachen Ringen eigentlich wie Fig. 2. aussehen würde.  +, Dass dieser Doppelring ein fester dunkler und blos von der Sonne erleuchteter Körper sey, beweist sein doppelter Schatten, den er auf den Körper des Saturns wirft, wie Fig. 1. zeigt. Seine Grösse ist sehr beträchtlich, denn sein ganzer Durchmesser ist fast 26 mal grösser als der Erddurchmesser. Seine Dicke hingegen ist sehr gering, und wegen der grössten Entfernung von der Erde nicht zu messen. Beyde Ringe sind auch von ungleicher Breite, denn der äussere ist kaum halb so breit als der innere.  +,
Die Fettthiere, welche man auch Klippschliefer nennt, haben viel Aehnliches mit den Murmelthieren, leben wie diese in Felsenklüften und unterirdischen Höhlen, und nähren sich von Pflanzen, Obst und Wurzeln, und Baum-Moose. Es giebt folgende Gattungen davon.  +, No. 1. Der Klipdas (Hyrax Capensis.)  +, Der Klipdas oder Capsche Klippschliefer ist 17 Zoll lang, liebt auf dem Cap und in Abyssinien, und hat fast die äussere Form eines kleinen Bären. Seine Farbe ist gelbrau und am Bauche weiss. Er nährt sich von allerhand Pflanzen, Obst und Wurzeln, auch Baum-Moose, und wird ausserordentlich fett. Sein Fleisch ist essbar und wohlschmeckend. Er hat eine durchdringende pfeifende Stimme, und ist nicht wild oder bösartig; wehrt sich aber und ist bissig, wenn er gereizt wird.  +,
Die Natur gab Menschen und Thieren zur Bedeckung entweder ihres ganzen Leibes, oder nur einzelner Theile desselben, die Haare, und pflanzte sie mit Wurzeln in die Haut, so dass sie sehr schnell wachsen, und wenn sie abgeschnitten werden sich leicht wieder herstellen. Sie sind von Bau und Farbe bey Thieren, Menschen und Insecten äusserst verschieden, welches man bey einer nähern Untersuchung durch das Mikroscop leicht entdeckt, .wie wir an folgenden Figuren sehen.  +, No. 2. (sic.) Menschenhaar.  +, Das Menschenhaar hat eine etwas verdickte Wurzel (Fig. a. und c.) mit welcher es, wie Fig. e. zeigt, in kleinen Gruben der Fetthaut fest sitzt, und sich durch seine feinen Zäserchen nährt. Der Länge lang geht durch das Haar eine feine Röhre, von der Wurzel an bis in die Spitze, in welcher ein bräunlicher Nahrungssaft des Haares circulirt (Fig. a. und c.). Das Haar selbst theilt sich zwar nie in Aeste ab, hat aber doch an seinen Seiten oft kleine Knoten, als wenn Aeste hervorbrechen wollten, wie Fig. b. zeigt. Die Spitze des Haares (Fig. d.) muss geschlossen und nicht borstig sein, wenn es fortwachsen soll; denn im letzteren Falle ist es krank, wächst nicht fort, und muss verschnitten werden.  +,
No. 1. Die China- oder Fieberrinde. (Cinchona ossicinalis. L.)  +, Das Vaterland des Fieberrindenbaums ist Peru. Er hat kleine ovale, wolligte Blätter, blüht blassroth, und trägt braunen Saamen. Die spezifische Arzneykraft seiner hochberühmten Rinde gegen die Wechselfieber wurde erst vor anderthalb hundert Jahren durch Zufall entdeckt, und seitdem werden junge und alte Bäume geschält, und es gehen ungeheure Quantitäten von dieser Rinde nach Europa. Die Rinde selbst sieht, wie Fig. a. zeigt, äusserlich graubraun aus, ist von jungen Bäumen und Zweigen am besten, und zusammengerollt nicht über 2 bis 3 Linien dick. Man hat dreyerley Sorten von dieser Rinde, weisse, gelbe und rothe, welche aber nicht von einerley Baume kommen. Die beste Chinarinde erhalten wir über England, und sie macht einen beträchtlichen Handelsartikel aus.  +, No. 2. Die Jalappe. (Convolvulus Jalappa.)  +,
No. 1. u. 2. Der Teutsche Haushahn und die Henne. (Phasianus gallus L.)  +, No. 4. Der Englische Hahn. No. 3. Die Englische Henne.  +, No. 5. u. 6. Das Kluthuhn. Hahn und Henne.  +,
Die Schuppen, mit welchen die Haut der meisten Fische bedeckt ist, sind hornartig, bey jeder Art von Fischen von eigner Bildung, haben gewöhnlich einen schleimigten Ueberzug, und zum Theil auch einen überaus schönen Gold- und Silberglanz. Betrachtet man sie durch ein Vergrößerungsglas, so erscheint ihre ganz verschiedene Bildung in den schönsten Formen; wie wir aus folgenden etlichen Arten sehen.  +, No 1. Schuppen vom Stockfische.  +, Die Fig. a. zeigt die Schuppe in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. b. vergrössert, wo sie als ein ausgebognetes Schild, das eine Spirallinie von lauter kleinen Schildern hat, darstellt.  +,
No. 1. Grünspan-Krystalle.  +, No. 2. Sedativ-Salz.  +, Sedativ-Salz, welches als Arzney sehr bekannt ist, schiesst in unregelmäßigen Krystallen oft in Form dürrer dicker Baumäste, oft wie Blätter und Blumen an, und ist weissgrau von Farbe.  +,
Der Granat-Apfel. (Punica granatum.)  +, Der Granatapfel selbst (Fig. 3.) welcher oft so gross wie unsre grösten Aepfel wird, sieht wenn er reif ist, von aussen braungelb aus, hat eine zähe, lederartige Schaale, innerlich aber ein sehr saftreiches gelbliches Fleisch, fast wie die Citrone oder Apfelsine, in welchem, in 8 bis 9 Abtheilungen, eine Menge rother wohlschmeckender Kerne liegen, wie der Durchschnitt der Frucht Fig. 4. zeigt.  +, Der Granat- Äpfel gehört unter die edlen Süd-Früchte, und ist wegen seines erquickenden Saftes, als eine labende Frucht in den heissen Ländern, wo er wächst, bey uns aber als ein gutes Arzneymittel, sein Baum aber, wegen der prächtigen Blüthe, als eine Zierde unserer Gärten bekannt. Er wächst vorzüglich in der Barbarey, Egypten, Syrien, Spanien, im südlichen Frankreich und in Italien, im Freyen, verlangt aber sorgfältige Cultur, wenn er gute Früchte tragen soll. In sehr heissen Ländern, z.E. im südlichen Afrika und unter der Linie, gedeihet er nicht.  +,
No.1. Die Mandelkrähe. (Curacias garrula. L.)  +, No. 2. Der Wiedehopf. (Upupa epops. L.)  +, No. 3. Der rothe Kreuzvogel.  +,
No. 1. u. 3. Grosse Rosinen oder Cibeben.  +, No. 2. Kleine Rosinen oder Corinthen.  +, Die Corinthen-Traube, welche die kleinen Rosinen, oder sogenannten Corinthen giebt, ist zwar auch eine Gattung süsser Weintrauben, welche aber nur kleine Trauben, mit kleinen blaurothen Beeren, kaum einer kleinen Erbse gross, trägt. Sie haben ihren Nahmen von der Stadt Corinth in Griechenland, wo sonst diese Trauben Sorte in Menge wuchs. Jetzt werden sie vorzüglich auf den Inseln Cefalonia, Zante und Corfu gebaut, und als ein beträchtlicher Handelsartikel vorzüglich nach Teutschland verführt.  +,
No. 3. Der Trupial. (Oriolus icterus.)  +, No. 4. Der gelbe Trupial. (Oriolus Mexicanus.)  +, No. 5. Der schwarze Trupial. (Oriolus niger.)  +,
No. 2. (sic) Silber-Solution und der Dianenbaum.  +, No. 2. Kampfer-Krystallen.  +, No. 3. Salpeter-Krystallen.  +,
No. 1. Die Blüthe der Ananas.  +, No. 2. Die Frucht der Ananas. (Bromelia Ananas L.)  +, Das Vaterland der Ananas ist Süd-Amerika, von da sie durch die Europäer nicht allein nach Afrika und Asien, sondern auch nach Europa in die Gärten und Treibhäuser der Grossen verpflanzt worden ist. Die Pflanze selbst ist eine Art von Aloe, mit gezähnten Blättern, welche einen nur 2 bis höchstens 3 Fufs hohen Stengel treibt, der beynahe wie ein Distelkopf, büschelförmig blau blühet, wie Fig. 2. zeigt, und an welchem sich hernach die Frucht rundum ansetzt, so dass der Stengel mitten durch sie hindurch geht, und oben auf der Frucht noch eine grüne Blätterkrone bildet, welche man von der reifen Frucht abbricht, und aufs neue pflanzet. Jede Pflanze trägt nur einmal Frucht, und stirbt hernach ab; so dass man bey einer Ananas-Plantage also immer junge Pflanzen haben muss.  +,
No.1. Der Schwarzspecht. (Picus martius. L.)  +, Der Schwarzspecht bewohnt ganz Europa, das mittlere Asien und Nordamerika. Er ist von Farbe ganz schwarz und hat auf dem Kopfe eine hochrothe Platte. Seine Grösse beträgt 17 bis 18 Zoll. Er nährt sich, wie alle Spechte, von Würmern und Insecten; vorzüglich gern von Holzwürmern die in alten morschen Bäumen stecken; und läuft desshalb, vermöge seiner Kletterfüsse, an den Stämmen auf und ab, pickt und zerhackt mit seinem spitzigen harten keilförmigen Schnabel die losen Baumrinden und wurmstichigten Stellen, und höhlt mit seiner dünnen und klebrigten Zunge die Würmer heraus.  +, No. 2. Der Grünspecht. (Picus viridis. L.)  +,
No. 1. Der Sassafras. (Laurus Sassafras. L.)  +, No. 2. Der Jamaische Pfeffer. (Myrtus pimenta. L.)  +, Der Jamaische Pfeffer (Nelkenpfeifer, Amom, Piment, oder neue Würze, unter welchem Nahmen man ihn auch im gemeinem Leben kennt) ist die Beere einer Gattung von Myrthe die in Westindien, vorzüglich in Jamaika, wächst und stark angebauet wird. Der Baum ist ohngefähr 16 bis 20 Fuss hoch, blüht weiss, wie die gewöhnliche Myrthe, jedoch büschelweise, und die Beeren sehen braun aus, müssen aber unreif abgenommen und getrocknet werden, wenn sie als Gewürz dienen sollen. Diess Gewürz hat einen sehr angenehmen Geschmack, wie Zimmt, Nelken und Muskatennuss zusammen, wird in Europa, sonderlich in Teutschland stark gebraucht, und macht daher für England einen wichtigen Artickel seines Westindischen Handels.  +,
Die Drosseln sind theils wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches, als ein delikates Vogelwildpret geschätzt, theils auch als angenehme Singvögel bekannt. Es gibt sehr viele Gattungen davon; wir wollen hier nur die einheimischen kennen lernen.  +, No. 1. Der Mistler oder Ziemer. (Turdus viscivorus. L.)  +, No. 2. Der Krammetsvogel. (Turdus pilaris. L.)  +,
No. 1. Grünes Baartmoos. (Phascum cuspidatum. L.)  +, Oft erscheint auf der Erde in Blumenscherben, die lange an feuchten Orten gestanden haben, in nassen und schattigten Wegen der Gärten, oder an feuchten Mauern ein grüner Schimmel, der, wenn er am grössten ist, wie grüner Sammt aussieht. Diess ist aber grünes Baartmoos, das Fig. 1.a. in seiner höchsten natürlichen Grösse, Fig. 1. selbst aber, durch das Mikroscop vergrössert, zeigt. Es gehört zu den ordentlichen Moosen, und ist gleichsam ein Wald von lauter ordentlichen, und sehr schöngebildeten Pflanzen, deren Stengel von unten hinauf rund herum mit grünen und gefleckten Blättern besetzt sind.  +, No. 2. Netzartiger Wasserfaden. (Conferva reticulata. L.)  +,
N. 1. Der Choras. (Simia Mormon. L.)  +, No.2. Der Lovando. (Simia Hamadryas. L.)  +, Der Lovando lebt im Innern von Afrika, ist eben so gross als der Choras, und sein Aussehen so fürchterlich, als sein Naturell wild. Er ist an der Brust und den Armen stark zottig, das übrige Haar aber ins Grüne schillernd. Er hat violette Hände, einen langen Hundskopf; das Gesicht ist nackt, hat eine schwarze Schnauze, und der Hintertheil des Kopfs ist so dick behaart, dass es ihm von vorn das Ansehen einer Peruque giebt. Sein Hintertheil hat rothbranne Gesässschwielen und einen langen Schwanz. Er nährt sich, wie andere Affen, von Früchten, und ist daher den Gärten und Pflanzungen sehr schädlich.  +,
No. 1. Der blaue Pfau. (Pavo cristatus. L.)  +, Der blaue Pfau scheint die Stammart dieses Vogels zu seyn. Er hat die Grösse eines Truthahns, aber einen beynahe 3 Fuss langen Schwanz, den er, wie Fig. 2 zeigt, zuweilen erhebt und in ein prächtiges Rad schlägt. Das glänzende Grünblau seines Halses und der Brust, das Hellgrün seines Rückens, und die schönen Spiegel seiner Schwanzfedern geben einen prächtigen Anblick.  +, No. 2. Der bunte Pfau.  +,
No. 1. Die Kiefer. (Pinus sylvestris. L.)  +, N. 2. Der Lerchenbaum. (Pinus Larix. L.)  +, Die Nadelhölzer führen darum diesen Nahmen, weil sie an Statt der Blatter des Laubholzes schmale und gespitzte Nadeln haben, welche im Winter nicht, wie die andern Blätter, abfallen, sondern, die des Lerchenbaums allein ausgenommen, grün, bleiben, und bis ins dritte oder vierte Jahr dauern, wo sie dann nur einzeln und nach und nach abfallen. Unsere einheimischen Nadelhölzer können die allerstärkste Kälte aushalten, ohne zu erfrieren, daher, sie auch am liebsten in Norden und auf den höchsten Gebirgen wachsen. Wir haben vorzüglich 4 Gattungen einheimischer Nadelhölzer, welche wegen ihrer grofsen Nutzbarkeit merkwürdig sind; nämlich 1. die Kiefer; 2. den Lerchenbaum; 3. die Tanne; 4. die Fichte.  +,
Diese drey hier abgebildete Fische sind vorzüglich wegen ihrer schönen Zeichnung und Farben merkwürdig. Sie leben sämmtlich in den Indischen Meeren.  +, No. 1. Der Amerikanische Ritter. (Eques Americanus.)  +, Der Amerikanische Ritter findet sich an den Küsten von Südamerika. Er ist 6 bis 10 Zoll lang, und sehr schön gezeichnet. Seine Grundfarbe ist lichtbraun; und über den Leib gehen drey schwarz und weisse Binden, davon 2 in die Queere, und eine in die Länge. Er lebt von Insecten und Gewürmen. Sein Fleisch ist zwar essbar, aber nicht wohlschmeckend.  +,
No. 1. u. 2. Die Tanne. (Pinus picea L.)  +, Die Tanne - welche auch noch die Namen Weisstanne, Edeltanne, Silbertanne führt - ist unter allen europäischen Bäumen der höchste; denn sie wird zuweilen bis 180 Fuss hoch, und unlen im Durchmesser des Stammes 8 Fuss dick. Sie hat eine weissgraue, glatte Rinde, und ihr Holz ist weiss, weich, aber sehr elastisch. Ihre Nadeln stehen kammartig zu beyden Seiten der Zweige, sind breit, nicht spitzig, sondern abgestumpft, oberhalb glänzend dunkelgrün, unten weisslicht. Ihre Blüthen sind rund, röthlichbraun, und kommen zwischen den Nadeln hervor. Die Saamenzapfen sind ohngefähr 5 Zoll lang, walzenförmig hellbraun, und bestehen aus lauter holzigen Schuppen, unter welchen schmale Spitzen hervor gehen, und worunter die geflügelten Saamenkörner liegen. Ihr Vaterland ist das nördliche Europa und Asien. Wegen ihres hohen Wuchses braucht man die Tanne vorzüglich zu Mastbäumen, Baustammen, und ihr Holz zu Brettern und vielerley Geräthschaften.  +, No. 3. u. 4. Die Fichte. (Pinus abies L.)  +,
No. 1. Der Ouanderou. (Simia Silenus. L.)  +, No. 2. Der weissmäulige Affe. (Simia nictidans. L.)  +, Dieser Affe, dessen Vaterland Guyana ist, hat die Grösse des gemeinen Affen, lange dürre Arme, Hände und Beine, einen langen Schwanz, ein schwarzbraunes Fell mit hellen Flecken. Nase, Lippen und Kinn sind weisslicht, und er nickt unaufhörlich mit dem Kopfe.  +,
No. 1. Der Truthahn. (Meleagris gallopavo. L.)  +, Der Truthuhn (Puterhahn, Welsche Hahn, Kalekutische Hahn) ist erst seit 500 Jahren in Europa bekannt. Westindien ist das Vaterland der Truthühner, wo sie in grossen Schaaren wild leben; in Europa aber gehören sie blos unter das Hausgeflügel. Der Truthahn ist 3 bis 4 Fuss lang; die Henne etwas kleiner. Sie sind, wie alles zahme Haussgeflügel, sehr verschieden von Farbe. Der Kopf und Hals ist nackt, und der Hahn besonders hat am Halse eine sehr faltige, grobdrüsige Haut, und über den Schnabel her einen langen Fleischzapfen hängen, welcher, wenn der Hahn sich erzürnet, oft hochroth, blau und weiss aussehen. Er hat eine kollernde unangenehme Stimme. Das Fleisch der Truthühner ist sehr wohlschmeckend, und sie werden eben deswegen sehr häufig in Teutschland gezogen.  +, No. 2. Das Fasanhuhn. (Phasianus Colchicus hybridus.)  +,
Die Pipa. (Rana Pipa.) No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, No. 3. Die gehörnte Kröte. (Rana Cornuta. L.)  +, Die Pipa (Surinamische Kröte, der Tedo) lebt in Guyana, und ist ein sehr merkwürdiges Thier. Sie ist beynahe noch einmal so gross als unsere einheimische Kröte, das Männchen grösser als das Weibchen, grünlich von Farbe, hat einen dreyeckigten Kopf, hinten Schwimmfüsse, und an den 4 Zehen der Vorderbeine kleine rosenförmige Lappen. Besonders merkwürdig an ihr ist die sonderbare Art wie sie sich fortpflanzet. Wenn das Weibchen nämlich seinen Laich oder die Eyerchen wie gewöhnlich von sich gelassen hat, so streicht ihn das Männchen mit seinen Pfoten auf den warziglen Rücken desselben, reibt ihr ihn die Haut ein, und befruchtet ihn mit seinem Saamen. Diese Eyerchen verwachsen nun in die Rückenhaut der Mutter, und nach 3 Monaten kommt aus jeder dieser hautigen Zellen ein noch geschwänztes Junges hervor. So bald die Jungen ihre Kaulquappen Schwänze verlohren und ihre 4 Füsse bekommen haben, verlassen sie den Rücken der Mutter, auf dem sie bisher lebten, und gehen für sich in das Wasser. Man zählte oft über 200 Junge auf dem Rücken einer einzigen Pipa. Sie ist nicht giftig, und ihr Fleisch wird von den Wilden gegessen.  +,
No 1. Die Tabackpfeife. (Fistularia tabaccaria.)  +, No. 2. Der Trompetenfisch. (Fistularia Chinensis.)  +, No. 5. Die Schwerdt-Makrele.  +,
No. 1. Der Ahu. (Cervus pygargus.)  +, No. 2. Der Axis, oder Ganges-Hirsch. (Cervus Axis.)  +, No. 3. Der dickleibige Hirsch. (Cervus porcinus.)  +,
No. 1. u. 2. Der grosse Trappe. (Otis tarda.)  +, Der Trappe lebt in ganz Europa und im mittleren Asien. Er nährt sich von Getraide, Saat, Insecten und dergl. und thut, da er oft in Schaaren von mehr als hundert Stücken, in den Fruchtfeldern liegt, denselben grossen Schaden. Er ist erstaunlich scheu vor dem Jäger, den er kennt, daher schon auf mehrere hundert Schritte vor ihm flieht, und ist folglich auch schwer zu schiessen. Bloss mit List, und mit gewissen Täuschungen können ihm die Jäger nahe kommen; allein da er sehr schwer fliegt, und lieber schnell läuft, so kann man die Trappen auch mit dazu abgerichteten Windhunden fangen. Sein Fleisch ist essbar aber hart.  +, No. 2. u. 3. Der Zwerg-Trappe. (Otis tetrax.)  +,
No. 1. Der Benzoe-Baum. (Styrax benzoin.)  +, No. 2. Das Campeche-Holz. (Haimatoxylon Campechianum.)  +, Das Campeche- oder sogenannte Blauholz ist ein für England, Spanien und Holland sehr wichtiger Handels-Artickel, den man neuerlich sowohl in der Arzney, vorzüglich und am häufigsten aber in der Färberey, zum Blau und Schwarzfärben der Zeuche braucht. Dieser wächst fast in ganz Westindien; vorzüglich aber um Campeche, auf Jukatan, und Jamaika, wild. Sein Wuchs ist sehr schnell. Er wird gross, hat gefiederte Blätter, schöne rothe ährenförmige Blüthen, und kleine braune Saarnenschoten. Nur der blutrothe Kern des Baums kann als Färbe- und Tischler-Holz gebraucht werden, denn der Splint ist weiss, und wird davon abgetrennt. Man sucht vorzüglich das Holz von alten starken Bäumen, als gute Waare zum Handel aus.  +,
No. 1. Die gemeine Kröte. (Rana Bufo. L.)  +, No. 2. Die Hausunke. (Rana portentosa od. Bufo calamita.)  +, No. 3. a. u. b. Die Feuerkröte.  +,
No. 1. 2. u. 3. Die Nonne. (Phalaena bombyx Monacha.)  +, Die sogenannte Nonne unter den Insecten, ist ein gelblich weisser und schwarz gefleckter Nachtschmetterling, davon Fig. 1. die Raupe, oder Larve, Fig. 2. aber das Männchen und Fig. 3. das Weibchen zeigt. Diess Insect ist wegen der ungeheuern Gefrässigkeit seiner Raupe besonders merkwürdig; denn diese nährt sich von dem Laube fast aller Bäume, und ist sonderlich den Nadelwaldungen ausserordentlich schädlich. Sie vermehren sich nemlich bey günstigen Umständen einige Jahre nacheinander so erstaunlich, dass sie hernach ganze Wälder abfressen, worauf dann die Kiefern und Fichten sogleich absterben. Diess war der Fall in den letzteren Jahren im Voigtlande; wo diese Raupe über 50.000 Morgen Nadelwaldungen abgefressen und zu Grunde gerichtet hat.  +, No. 4. 5. u. 6. Die Mücke. (Culex pipiens.)  +,
No. 1. Die Weissnase. (Simia petaurista.)  +, Das Vaterland dieses kleinen zierlichen Affen ist Guinea. Er ist ohne Schwanz ohngefähr 15 Zoll lang, und hat seinen Namen von dem dreyeckigten weissen Flecke welchen er auf der Nase hat. Sein Gesiebt ist schwarz, der Bart weiss, Kehle, Brust und Bauch sind silbergrau, Kopf, Rücken, Schenkel und Arme schillernd olivengrün. Er nährt sich von Früchten und anderm gewöhnlichen Futter der Affen.  +, No. 2. und 3. Der Mangabey, oder weissäugige Affe. (Simia Aethiops.)  +,
No. 1. Der grosse Würger. (Lanius excubitor. L.)  +, No. 2. Der kleine graue Würger. (Lanius minor. L.)  +, Er ist nur 9 Zoll lang, und hat viele Aenlichkeit in der äussern Gestalt und Lebensart mit dem vorigen. Er ist gleichfalls in Europa, und besonders in Teutschland einheimisch. Besonders merkwürdig an ihm ist diess, dass er die Stimme vieler andern Vögel oft sehr täuschend nachahmt, und sogar den Schlag der Nachtigall nachäfft.  +,
No. 1. Der Copaiva-Balsambaum. (Copaifera officinalis. L.)  +, Der Copaiva-Balsambaum ist in Westindien und sonderlich Brasilien, einheimisch, wo er ohne Cultur wild in den Wäldern wächst, und einen grossen hohen Wuchs hat. Er hat Blätter fast wie die Acacie, kleine weisse Blüthen, und eine runde fleischigte Frucht, weiche vielen Saamen enthält, aber nicht essbar ist. Sein Balsam fliesst, fast eben so wie der Terbenthin, aus der Rinde, in welche man Einschnitte macht und unter dieselben Flaschen oder andere Gefässe stellt. Dieser Balsam ist Anfangs flüssig, und ein wohlriechendes Oel, wird aber nach und nach dicke und zäh. Portugal und Spanien treiben vorzüglich Handel damit. In den Apotheken wird er als ein inneres und äusseres Arzneymittel gebraucht.  +, No. 2. Der Mangle oder Lichtbaum. (Rhizophora Mangle. L.)  +,
No. 1. Der weisse Kornwurm. (Phalaena tinea granella.)  +, Der weisse Kornwurm, (die Kornmade) ist eine vollkommene Raupe, aus welcher nach der Verwandlung ein kleiner Nachtschmetterling, der zum Geschlechte der Motten gehört, entsteht. Fig 1. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse. Sie ist nicht ganz 1/2 Zoll lang, und sieht gelblich weiss aus. In Fig. a. sieht man sie sehr vergrößert von oben, und in Fig. b. von unten. Den Fruchtböden ist sie sehr schädlich, weil sie sich blos von altem Korne, sonderlich Roggen, nährt, die Körner ausfrisst, und ganze Klumpen davon mit ihrem Gespinste zusammenzieht. Nach ihrer Verpuppung kommt sie als eine kleine braun-gelb und weiss-gefleckte Motte hervor, welche Fig. c. n. d in ihrer natürlichen, und Fig. e. u. f. vergrössert zeigt. In dieser Gestalt fliegt sie des Nachts in den Häusern herum, paaret sich, und legt ihre Eyerchen in grosser Zahl wieder auf die Kornhaufen.  +, No. 2 Die Wanze. (Cimex lectularius.)  +,
No. 1.b. Der Durchschnitt eines kleinen Fichtenastes,  +, No. 1.a. Ein kleiner Holzspahn, der Länge nach geschnitten.  +, No. 2. Derselbe im Ganzen vergrössert.  +,
Grosser Feuer-Ausbruch im Jahre 1794.  +, Unter den noch jetzt brennenden drey feuerspeyenden Bergen in Europa ist der Vesuv bey Neapel der wüthendste und gefährlichste für das umliegende Land. Er vergrub nicht allein schon zu Zeiten der alten Römer mehrere Orte, und unter andern die beyden Städte Herkulanum und Pompeja, unter seiner glühenden Asche, sondern verwüstet auch anjezt noch oft durch seine Feuer-Aschen- und Lava-Ausbrüche die ganze schöne Gegend um sich her. Er hat zwey Gipfel, nemlich, den eigentlicben Vesuv, auf dessen oberstem Kegel der jetzige Crater, oder die brennende Mündung des Vulkans ist; und zweitens die linker Hand liegende Somma, welche durch ein kleines Thal vom Vesuv geschieden ist, und jetzt keine brennende Mündung hat.  +, Der Vesuv, dessen Merkwürdigkeiten wir hier auf etlichen Tafeln kennen lernen, hat in den neuern Zeiten mehr und heftigere Ausbrüche als sonst. Einer der neuesten und schrecklichsten war der im Iahre 1794 am 15ten Juny, dessen Anblick bey Nacht gegenwärtige Tafel zeigt. Er ist hier abgebildet, wie man ihn von Neapel aus welches 4 Meilen entfernt liegt, von dem Hafendamme über den Meerbusen, ohne Gefahr sah.  +,
Lava- und Aschen-Ausbrüche desselben.  +, No. 1. Grosser Lava-Ausbruch im Jahre 1760.  +, Diese Abbildung zeigt einen grossen Lava-Ausbruch des Vesuvs im Jahr 1760 am Fusse des Berges. Unter Lava versteht man das grobe Gemengsel von Mineralien, nemlich Steinen, Erdarten, Schwefelkiesen, Eisen-Erzen u dergl. welches durch die innere Gluth des Berges geschmolzen durch irgend eine Oeffnung des Vesuvs ausbricht, und sich wie ein glühender dicker Brey, in einem breiten Strome, langsam fortwälzt und alles was es auf seinem Wege antrifft schrecklich verheeret. Diesen Lavaströmen kann man blos durch die Flucht entgehen, entgegen zu setzen ist ihnen aber nichts; denn sie füllen die tiefsten Gruben aus, werfen Mauern und Häuser um, und vernichten sie durch ihre Gluth. Sie bleiben oft Jahre lang glühend, ob gleich ihre äussere Rinde ganz erkaltet scheint. Ein solcher Lavastrom giebt des Nachts einen fürchterlich prächtigen Anblick bey seinem Ausbruche, denn er bildet oft ein ganzes Feuer-Meer, Feuer-Cascaden und dergleichen. Nach langer Zeit giebt die Lava, wenn sie ganz verwittert und wieder urbar gemacht ist, einen guten Pflanzen-Boden.  +,
Ansicht seiner Mündung.  +, No. 1. Das Innere des Craters im Iahre 1751.  +, Nach dem Ausbruche des Vesuvs im Iahre 1751 änderte sich der Gipfel desselben auf eine merkwürdige Art. Sein Crater wurde fast ganz mit ausgeworfenen verbrannten Steinen, Asche und dergleichen Materialien ausgefüllt, in der Mitte aber blieb ein Loch, aus welchem fortwährend Rauch, Feuer, Asche und Bimsteine hervorbrachen, und nach und nach im Crater selbst um diese Mündung einen kleinen Berg bildeten, aus welchem auch ein kleiner Lava Bach kam, und um diesen Hügel herum floss. Nun konnte man sicher in den sonst so schrecklichen Feuer-Schlund selbst hinein und rund um den kleinen Hügel herum gehen, und Alles in der Nähe betrachten.  +,
No. 1. Plan des Bergs Vesuv.  +, No. 2. Plan von Torre del Greco.  +, Torre del Greco welche am Fusse des Vesuvs und hart am Meere liegt wurde bey dem letzten grossen Ausbruche des Vesuvs i. J. 1794 durch einen Lavastrom gröstentheils verheert. Man sieht auf dem oberen Plane No. 1. wie dieser brennende Lavastrom an der Seite des Berges ausgebrochen und herabgeflossen ist, auf dem untern Plane aber, an seiner schrecklichen schwarzen Bahn wie er sich glühend durch die Stadt fortwälzte, und endlich in das Meer ergoss, welches ihm Grenzen setzte. Ein Theil der Stadt blieb stehen, und es wird nicht lange dauern so sind wieder neue Häusser auf denselben Lava Grund aufgebauet. So vertraut ist der verwegne Mensch mit den grössten Gefahren, und so wenig schreckt ihn ein erlittener Verlust ab, Eins und dasselbe noch einmal zu wagen.  +,
Die Wasserhosen und Wirbelwinde sind Natur-Erscheinungen, welche man sowohl auf dem Meere als auf dem festen Lande zuweilen beobachtet. Sie sind meistentheils von einem heftigen Gewitter begleitet, und verursachen auf dem Lande die verheerenden Wolkenbrüche; denn das ganze Wasser der zusammengedrängten und verdichteten Wolke stürzt, sobald sich die Wasserhose durch einen Blitz auflöst und zerreisst, auf einmal herab, und überschwemmt Alles.  +, Naturforscher geben, mit sehr wahrscheinlichen Gründen, die Electricität als die Grund-Ursach der Wasserhosen, die durch Wirbelwinde entstehen, an, und leiten ihre Entstehung von einer mit Electricität überladenen Wolke und der gegenseitigen Anziehung zwischen ihr und dem Erdboden oder der See her. Man beobachtet nemlich immer vor der Entstehung einer Wasserhose, dass sich eine dicke finstre, dunkelschwarz-blau oder kupferfarbig aussehende Wolke tief zur Erde oder über die Oberfläche des Meeres herabsenkt, und dass aus derselben Wolken-Säcke, wie in Fig. 1. bey b. herabhängen, die in beständiger schleudern der Bewegung sind, und endlich, wie bey Fig. 1.c. oder Fig. 2. d. u. e. die Erde oder das Wasser erreichen, fortziehen und Alles mit schrecklicher Gewalt in ihren Wirbel hinreissen. Zu gleicher Zeit erhebt sich auf dem Meere, aus dem Puncte wo der Wolkenzipfel dasselbe berührt, oder noch frey über demselben schwebt, eine hohe Wassersäule, welche sich oben in Schaum und Dunst auflöset, das Wasser weit umherschleudert, und überhaupt die sonderbarsten Gestalten annimmt. Man hört dabey ein Fürchterliches Brausen und Rasseln in der Luft. Ueberhaupt gehören diese Orkane zu den schrecklichsten Natur-Erscheinungen; und besonders werden die Küsten der West- und Ostindischen Inseln häufig durch dieselben verwüstet. Die hier in Fig. 1. u. 2. abgebildeten Erscheinungen von grossen Wasserhosen auf dem Meere beobachtete ein französischer Naturforscher, Herr Michaud, auf dem mittelländischen Meere an der Küste von Nizza im Januar 1789, und sie haben daher das Verdienst, ein treues Bild der Natur darzustellen.  +
No. 1. Der Butter-Baum.  +, No. 2. Der Beenuss-Baum. (Guilandia moringa.)  +, Der Butterbaum wächst im Innern von Afrika, vorzüglich um die Gegend des Nigerflusses, und heisst in der Landes-Sprache Schib. Er wurde erst vor Kurzem durch den Englischen Reisenden Mungo Park in Europa bekannt, und abgebildet. Er wird nicht sehr gross, hat eine gegitterte schwammige Schale, und an den Spizen seiner Zweige steht ein Büschel langer, schmaler, vorn abgerundeter, und fast zungenförmiger Blätter. Er trägt eine kleine Nuss, davon Fig. a. und b. die Abbildung zeigt, fast von der Grösse und Form einer Olive, deren Kern, wenn er au (sic) der Sonne getrocknet und hernach in Wasser ausgekocht wird, die Butter giebt. Diese Pflanzen-Butter ist überaus wohlschmeckend, und besser als Küh-Butter, hält sich über ein Jahr lang gut, und macht für das innere Afrika einen wichtigen Handels Artickel.  +,
No. 1. Der Huth-Affe. (Simia Sinica.)  +, Nicht China, sondern eigentlich Bengalen und die Insel Ceylon sind das Vaterland des zierlichen Huth-Affen, der von daher auch häuffig nach Europa gebracht wird, und wegen seiner Artigkeit und Gelehrigkeit sehr beliebt ist. Er ist ohngefähr 12 Zoll lang, sein Schwanz aber länger als der Leib; von Farbe auf dem Rücken, den Armen und Schenckeln rostfarben braun, Kehle, Brust und Bauch aber weissgrau. Auf dem Kopfe hat er einen Büschel Haare, der ihm wie ein zirkelrunder, platter Huth den Scheitel bedeckt, und davon er seinen Nahmen hat. Seine Nahrung besteht vorzüglich in Früchten, süssen Wurzeln und Reis.  +, No. 2. Der Buschschwanz-Affe. (Simia trepida.)  +,
No. 1. Der Schimpanse. (Slmia troglodytes)  +, Unter allen Affen-Arten kommt der Schimpanse, sowohl an Grösse und äusserer Gestalt, als auch in seinen Sitten dem Menschen am nächsten. Er lebt im Innern von Afrika, wird bis 5 Fuss gross, hat einen starken muskulösen Körper, und ein ziemlich menschenähnliches Gesicht, welches so wie die Vorderhände und Füsse nackt, und nicht behaart ist. Er hat gewöhnlich schwärzliches oder dunkelgraues Haar; nur die Brust, Schenkel, Knie und der Bauch sind weniger behaart, und fallen ins Fleischfarbene. Der Schimpanse heisst auch sonst noch der Afrikanische Waldmensch, der Pongo, Joko, Barris u.s.w. und eben von ihm kommen die Fabeln her, die man sonst von wilden Waldmenschen hatte, und glaubte. Erst vor Kurzem haben wir richtigere Abbildungen sowohl von ihm, als von dem Orang-Outang erhalten. Der Schimpanse ist sehr stark und kühn, so dass er nicht allein mit Menschen, sondern auch sogar mit Elephanten kämpft. Er lässt sich jung eingefangen zähmen, lernt allerley Hausarbeiten, und ahmt den Menschen fast in allen Verrichtungen nach.  +, No. 2. Der Orang-Outang. (Simia Satyrus)  +,
No. 1. Charte von einem Theile des St. Petersberges.  +, Diese kleine Charte zeigt uns die Lage der berühmten Höhlen. Sie haben zwey Eingänge, einen grossen und einen kleinen aus dem Thale worinn die Jaar fliesset. Der grosse ist fast unter den äussersten Werken der Fortresse; der kleine nicht weit davon. Oben auf der geraden Fläche des Berges ist ein runder Schacht, 55 Fuss im Durchmesser weit, welcher bis hinab in die Höhle geht, und durch eine Mine entstanden ist, welche die Oesterreichische Besatzung springen liess, als die Franzosen im jetzigen Kriege Mastricht belagerten. Zur rechten Seite an der steilen Wand des Berges fliesst die Maas.  +, No. 2. Der grosse Eingang der Höhlen.  +,
No. 1. Ansicht der innern Säulengänge.  +, No. 2. Ein versteinerter Crocodil-Kopf aus der Höhle.  +, Im Jahr 1770 entdeckten die Arbeiter welche in der Höhle Steine brachen, in dem Felsen einen grossen versteinerten Fischkopf, und meldeten ihren Fund dem Doct. Hoffmann in Mastricht, der als Naturforscher ihn bald für den Kopf eines grossen Crocodils erkannte, und mit grosser Vorsicht herausarbeiten liess. Wir sehen hier, wie eben dieser Stein, der 4 Fuss lang, 2 Fuss 6 Zoll breit, und 8 Zoll dick war, in welchem der Kopf liegt, und welcher 6 Centner wog, von den Arbeitern herausgeschafft wird. Ausser diesem kostbaren Stücke, fanden sich auch versteinerte Schildkröten, grosse Fisch- und andere Landthierknochen, Hirsch- und Elenns-Geweihe, und dergleichen mehr; im Sande aber die zartesten und feinsten Muscheln und Schnecken, alle aufs schönste erhalten.  +,
No. 1. u. 2. Der langnasige Affe. (Simia nasica.)  +, Der langnasige Affe ist 3 bis 4 Fuss hoch, lebt in Ost-Indien auf mehreren Inseln, gehört zu dem Geschlechte der Meerkatzen, und zeichnet sich durch seine lange dünne, und fast rüsselförmige Nase von allen andern Affen-Gattungen aus. Diese beyden Figuren zeigen ihn von hinten und von vorne.  +, No. 3. Der Peruquen-Affe. (Simia polycomos.)  +,
No. 1. Die Apotheker-Euphorbie. (Euphorbia officinalis.)  +, Die Euphorbien sind fast alle Giftpflanzen, und haben einen Milchsaft, mit welchem die Afrikaner häufig ihre Pfeile und Wurfspiese vergiften. Indessen ist doch eine Gattung davon, die hier abgebildete Apotheker-Eupborbie, eine Arzney-Pflanze. Sie wächst in den heissesten Gegenden von Afrika. Ihr Stamm ist 3 bis 4 Fuss hoch, eckigt, grün und weisslich, ohne Blätter und mit vielen Dornen besetzt. Er treibt hie und da Aeste unordentlich aus, und die Blüthen dringen zwischen den Dornen gleich aus dem Stamme heraus. Der Milchsaft, welcher aus dem Stamme quillt, wenn man ihn rizt, verdickt sich zu einem Gummi, welcher in der Arzney als ein scharfes Aezmittel, jedoch nur äusserlich gebraucht wird.  +, No. 2. Der weisse Zimt. (Canella alba.)  +,
Die Schiffe der Alten waren, wie mehrere ihrer Maschinen, noch sehr unvollkommen. Ihre Schifffahrt musste sich, da sie den Gebrauch des Compasses noch nicht kannten, nur auf die Küstenfahrt und sehr nahe liegende Länder und Inseln einschränken. Indessen kannten sie doch schon den Gebrauch der Ruder, Seegel, Steuer-Ruder und Anker, und hatten sowohl Fracht- als auch Kriegsschiffe, ja sogar auch Prachtschiffe, deren einige uns nach alte Schriftsteller beschreiben. Folgende 3 Abbildungen zeigen uns Schiffe von allen drey Gattungen.  +, No. 1. Ein Phönicisches Fracht-Schiff.  +, No. 2. Ein Kriegsschiff der Alten.  +,
Der Hund (Canis familiaris) ist mit seinen verschiedenen Haupt-und Spiel-Arten, deren wir mehr als 30 zählen, über die ganze Erde verbreitet. Grösstentheils hält er sich zum Menschen, und ist ein Hausthier geworden; obgleich es auch noch in Südamerika und Africa wilde, oder doch verwilderte Hunde giebt. Der Hund ist ein fleischfressendes Thier; doch nährt er sich auch von Fischen, Brod, Wurzeln und Früchten. Er ist mit dem Wolfe und Fuchse so nahe verwandt, dass er sich mit beyden sogar fruchtbar begattet, und Junge zeugt. Wegen der zu groben Verschiedenheit der Hunde-Racen untereinander, wie z.E. des Windspiels, des Bullenbeissers und des Dachshundes - ist es nicht wahrscheinlich, dass alle von einer und derselben Gattung entsprungen seyen. Wir werden auf diesem und etlichen der folgenden Blätter die Haupt-Racen der Hunde kennen lernen.  +, No. 1. Der Haus- oder Bauer-Hund. (Canis familiaris domesticus.)  +, No. 2. Der Schäferhund oder Rüde. (Canis famil. pastoralis.)  +,
Sie leben wie die Ameisen oder vielmehr wie die Bienen zusammen in grossen Gesellschaften, haben Männchen, Weibchen, Geschlechtslose, wie auch einen König und eine Königin unter sich. Auf dieser Tafel sehen wir  +, Fig. 1. a. Ein Männchen in natürl. Grösse.  +, Fig. 1. b. Dasselbe beträchtlich vergrössert.  +,
No. 1. Der grosse Bärenkrebs. (Cancer ursus major.)  +, Dieser sonderbare Krebs Iebt in der See bey Japan, und seine rauhe wilde Gestalt hat ihm den Nahmen der grosse Bär gegeben. Er wird oft bis 1 Fuss lang, und halb so breit. Seine Farbe ist am Leibe und Schwanze rothbraun, und an den ganz platten, kurzen und rauhen Scheeren graublau. Sein Fleisch ist essbar.  +, No. 2. Die See-Heuschrecke. (Cancer Homarus.)  +,
No. 1. Der Schlangenholz-Baum. (Strichnos colubrina.)  +, No. 2. Der Sebesten-Baum. (Cordia Sebestana.)  +, Das Schlangenholz, wurde sonst häufiger, jetzt aber weniger in den Apotheken als eine Arzney gebraucht. Es sieht weissgelb, sehr schwammig, löcherig aus, und hat einen äusserst bittern Geschmack. Der Baum wächst in Ostindien, ist ziemlich gross, dornig, und hat ovale vorn zugespitzte Blätter, welche drey starke Ribben haben. Er trägt eine gelb-röthlichte Frucht, fast wie die vom Krähen-Augenbaume, (Fig. a) in welcher drey ziemlich grosse Kerne (Fig. b) liegen. Die Frucht ist nicht essbar.  +,
No. 1. Der Spitz, oder Wolfshund. (Canis famil. domesticus.)  +, No. 2. Der Sibirische Hund. (Canis famil. Sibiricus.)  +, Der Spitz, hat seinen Namen wohl von seiner zugespitzten Schnautze und spitzigen in die Höhe stehenden Ohren bekommen. Er gleicht an Form dem Fuchse am meisten. Er ist meistens weiss von Farbe, und entweder ganz glatthaarig, oder hat doch nur kurze und schlichte Haare. Der Spitz ist ein sehr guter Haus- und vorzüglich Stall-Hund, weil er die Pferde sehr liebt.  +,
No. 1. Der Buchstaben-Hummer. (Cancer Norvegicus.)  +, No. 2. Die Langscheere. (Cancer carcinus.)  +, No. 3. Der Fingerkrebs.  +,
No. 1. Ein männliches Skelet von vorn.  +, No. 2. Dasselbe von hinten.  +, Unser Leib, der vollkommenste und edelste aller organischen Körper, ist wegen seines bewundernswürdigen Baues, und seiner höchst vollkommenen Composition so zu sagen das Meisterstück der Schöpfung. Er besteht aus festen und weichen Theilen; zu jenen gehören die Knochen, zu letzteren, das Fleisch, die Adern, Eingeweide, Flechsen, Nerven u.s.w. So wenig ein Haus ohne innere Zimmerung denkbar ist, so wenig kann der menschliche Leib ohne Knochen bestehen. Diese geben ihm Grösse, Gestalt, Schönheit des Wuchses, Fertigkeit und Stärke.  +,
Fig. 1. Der Zittwer. (Amomum Zedoaria L.)  +, Fig 2. Die Paradieskörner. (Amomum Grana Paradisi.)  +, Der Zittwer ist eine Gewürzpflanze, welche in den Gebirgen des südlichen Asiens, vorzüglich in Cochinchina und China wächst. Sie wird 2 Fuss hoch, und hat breite ovale Blätter, (Fig. b.) und eine weisse Blüthe, (Fig. a.) welche wie Violen riecht. Vorzüglich wird die Wurzel davon als ein gewürzhaftes und stärkendes Arzneymittel gebraucht, und in den Apotheken geführt. Sie kommt getrocknet aus Ostindien durch den Handel nach Europa.  +,
Fig 1. Der Dachshund. (Canis famil. vertagus.)  +, Es giebt zweyerley Arten von Dachshunden, nemlich krumbeinigte und geradbeinigte. Sie haben sehr kurze Beine, einen langgezogenen Leib, und dicken Kopf. Ihre gewöhnliche Farbe ist braun oder schwarz mit gelbbraunen Flecken. Man braucht sie vorzüglich zur Jagd, um die Dächse und Füchse aus ihren unterirdischen Höhlen zu jagen, als wohinein diese Hunde sehr leicht kriechen können.  +, Fig. 2. Der spanische Wachtelhund. (Canis famil. aviarius terrestris.)  +,
Fig. 1. Ansicht der Insel Staffa.  +, Fig. 2. Die Fingals-Höhle.  +, welche auf der Nordwestlichen Seite der Insel, nicht weit von der Wasser-Raben-Höhle liegt, welche linker Hand weiter hin sich öffnet. Hier zeigen sich die gerade stehenden Basaltsäulen in ihrer größten Schönheit, Die ganze Höhle ist durch die ausgebrochenen Basalt-Säulen formirt, davon viele aussen vor der Höhle abgebrochen stehen, und gleichsam einen Damm bilden. Sie sind drey-vier fünf-sechs bis siebeneckigt, scharf und glatt, und die grössten bis 4 Fuss 5 Zoll im Durchmesser dick. Die Fingals Höhle ist 371 Fuss lang oder tief, 53 Fuss vorn im Eingange und 20 Fuss hinten am Ende weit, vorn in ihrem ersten Bogen aber 117 Fuss und hinten 70 Fuss hoch. Da sie innerhalb lauter Basalt-Säulen zu ihren Wänden, und dergleichen abgebrochene kühn herabhängende zur Decke hat, so gewährt diess den prächtigsten und grössten Anblick den man sich nur denken kann. Sie empfängt ihr Licht von aussen, durch ihr ungeheures Portal, so dass man bis an ihr tiefstes Ende, mit einem Boote, weil ihr Fussboden ganz unter dem Wasser liegt, hineinfahren, und unter dem klaren Wasser lauter abgebrochene Basaltsäulen stehen sehen kann. Die Decke über der Höhle bildet einen kleinen Berg, und besteht aus einem groben Tuffstein, aus welchem ganze Schichten von kurzen schrägliegenden Basaltsäulen hervorragen.  +,
Das gemeine Rebhuhn. (Tetrae perdix.)  +, Fig. 1. Das Männchen. Fig. 2. Das Weibchen.  +, Das gemeine Rebhuhn, welches seines schmackhaften Fleisches wegen überall beliebt ist, lebt in den gemässigten Himmelsstreichen fast von ganz Europa, nährt sich von grüner Saat, Körnern, mehrern Pflanzen und verschiedenen Insekten, worunter es die Eyer der Ameisen vorzüglich liebt. Seine Länge beträgt 12 Zoll. Die Farbe des Männchens ist eine schöne Mischung von Aschgrau und Schwarz, .welches am Kopf, Rücken, auf den Flügeln und am Schwanze mit Rothbraun wechselt; auf der Brust hat es einen grossen kastanien braunen Fleck in Form eines Hufeisens. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch ein dunkleres, weniger ausgezeichnetes Gefieder, auch fehlt ihm der Hufeisenförmige Fleck auf der Brust.  +,
Fig, 1. Der Amerikanische Strauss. (Struthio Rhea.)  +, Wir lernten im ersten Bande No. 3. den Afrikanischen Strauss kennen, den man sonst für den einzigen seiner Art hielt. Vor nicht langer Zeit aber hat man auch noch in der Neuen Welt in Südamerika die zweyte Art gefunden, so dass wir nun jetzt einen Strauss der Alten und einen der Neuen Welt kennen. - Von letzterm liefern wir hier eine getreue Abbildung. Der Amerikanische Strauss, der ausgewachsen eine Höhe von 6 Fuss erreicht, und mit ausgespannten Flügeln 8 Fuss misst, bewohnt in Südamerika vorzüglich die Guiana, das Innere von Brasilien, Chili, die unermesslichen Wälder an der Nordseite des la Plato Flusses und die weiten Sandstriche südwärts von diesem Flusse. Er nährt sich so wie der Afrikanische Strauss von mehrern Früchten und Körnern. Die Farbe seines Gefieders ist erdbraun, welches heller und dunkler abwechselt; die langen innern Rückenfedern sind weiss. Er fliegt eben so wenig als der Afrikanische, und hat anstatt der Flügel an beyden Seiten nur Büschel schmaler dünner Federn; darunter erheben sich längere, die sich über den Rücken hinkrümmen, und den After bedecken; denn einen eigentlichen Schwanz hat er nicht. Von den Federn ist bis jetzt noch kein Gebrauch gemacht worden. Die Füsse haben drey vorwärts flehende Zehen, welches ihn vorzüglich von dem Afrikanischen unterscheidet, der nur zwey Zehen hat. Er läuft so schnell dass ihn kein Jagdhund einholen kann; doch fängt man ihn mit List in aufgestellten Netzen. Sein Fleisch isst man in Amerika.  +, Fig. 2. Der schwarze Schwan von Neuholland. (Anas plutonia.)  +,
Fig. 1. Der Mangostan Baum. (Garcinia mangostana.)  +, Das Vaterland des Mangostan-Baums, oder der Mangostan Garcinie ist Ostindien, und die nahgelegenen Inseln Sumatra, Java, Amboina u.s.w. wo er eine Höhe von 20 Fuss erreicht. Er hat handlange kurzgestielte, einandergegenüberstehende Blätter, eine dunkelrothe an den Spitzen der Zweige sitzende Blüthe, und trägt eine Frucht die an Grösse und Gestalt der gemeinen Pomeranze gleicht, anfangs weiss-grün aussieht, bey völliger Reife aber sich tief dunkelbraun färbt. Unter der äussern Schale, die scharf, und bitter ist, und von den Chinesen zum Schwarzfärben gebraucht wird, liegt ein weisses saftiges Fleisch von säuerlichen äuserst angenehmen Geschmack, so dass nicht bloss die Indianer, sondern auch alle Europäische Reisende die Mangoste für eine der schmackhaftesten Früchte halten. Auch in der Medicin rühmt man ihre Heilbringenden Kräfte besonders in allen Ruhrartigen Krankheiten.  +, Fig. 2. Der Rotang od. Drachenblutbaum. (Calamus rotang.)  +,
Fig. 1. Wilder Hund aus Cayenne.  +, Fig. 2. Der grosse Wolfshund.  +, Der grosse Russische Hund. Fig. 3. Der Hund. Fig 4. Die Hündin.  +,
Fig. 1. Die gemeine Wachtel. (Tetrao coturnix.)  +, Die gemeine Wachtel, als schmackhafte Speise und als angenehmer Stubenvogel allgemein bekannt, bewohnt fast die ganze alte Welt; denn vom Vorgebürge der guten Hoffnung an bis nach Island, vom weltlichen Ende von Europa bis nach China hin findet man sie. Ihre Länge beträgt 8 Zoll, und die Farbe ihres Gefieders besteht aus einer angenehmen Mischung von schwarzbraun, rostbraun, bald heller bald dunkler, gelblich- und schmutzig weiss. Sie hält sich vorzüglich gern in Weizenfeldern auf, wo sie auch nistet, und 8 bis 14 Eyer ausbrütet. Ihre Nahrung besteht, wie die des Rebhuhns, in Körnern, mehrerley Gesämen und Insecten. Sie gehört in Teutschland zu den Zugvögeln, denn gegen Ende des Septembers und Anfang Octobers zieht sie des Nachts in Schaaren weg, bringt den Winter in Afrika zu, und kehrt erst mit Anfang des Maies zu uns zurück. Auf ihrer Reise wird die gemeine Wachtel an den Küsten des Mittelländischen Meeres und auf den nahegelegenen Inseln, wo sie zweymal des Jahrs in ungeheuren Schaaren ankommt, und ermattet von der weiten Seereise ausruht, tausendweise gefangen.  +, Fig. 2. Die Haubenwachtel. (Tetrao cristatus.)  +,
Oft stossen eine Menge solcher Zapfen die nahe an einander liegen, zusammen, und bilden nun majestätische Säulen; d (sic) Felsengewölbe zu unterstützen scheinen. Unter den auf diese Art durch die Natur selbst verzierten Höhlen nimmt die auf gegenwärtiger Tafel abgebildete  +, Tropfstein Höhle bey Slains in Nordschottland  +, Hie und da stehen gewaltige Tropfstein Pfeiler, die vom Boden bis zur Decke der Höhle ununterbrochen fortlaufen, und in einiger Entfernung den täuschenden Anblick cannelirter Säulen gewähren. Eine schwache Beleuchtung, die bloss vom Eingang in die Höhle herrührt, vermehrt noch das Grausenvolle dieser erhabenen Naturschönheit.  +,
Fig. 1. Das Schnabelthier. (Ornithorhynchus paradoxus.)  +, Man hielt es in der Naturgeschichte immer für durchaus unmöglich, dass es ein vierfüssiges Thier geben könne, welches einen Vogelkopf oder Vogelschnabel hätte. Doch das vor einigen Jahren entdeckte und hier abgebildete sogenannte Schnabelthier zeigte auf einmal die Nichtigkeit jener Behauptung, und lehrt uns von neuem, dass man über den unerforschlichen Gang der Natur nie zu gewagte Urtheile fällen müsse.  +, Fig. 2. zeigt den sceletirten Kopf und Schnabel dieses Thiers um mehreremal vergrössert, wodurch sich der Einwurf mehrerer Naturforscher, als sey der Schnabel durch betrügerische Naturalienhändler an die ausgestopften Exemplare dieses Thier künstlich angesetzt worden, auf einmal hob. Die häufig auslaufenden Nerven sind mit b bezeichnet. aa bedeutet den gefurchten Rand des Unterschnabels. c. zeigt die innere Höhlung des Schädels, die durch ein weggebrochenes Knochenstück sichtbar wird.  +,
Das Geschlecht der Finken unterscheidet sich von andern Singvögeln vorzüglich durch den kegelförmigen, geraden und zugespitzten Schnabel. Die Arten, deren wir bis jetzt 110 kennen, empfehlen sich theils durch ihr schönes Gefieder, theils durch ihren angenehmen Gesang. Blos 13 dieser Arten leben bey uns in Teutschland.  +, Fig. 1. Der gemeine Finke. (Fringilla Coelebs.)  +, Der gemeine Finke ist allenthalben seines muntern Gefieders und angenehmen Gesanges wegen beliebt, und wird deswegen auch häufig als Stubenvogel gehalten. Den Namen hat er von dem Laute, Fink! Fink! den er des Tages so oft ruft, erhalten. Seine Länge beträgt 7 1/4 Zoll, die Breite mit ausgespannten Flügeln 11 Zoll. Das Weibchen unterscheidet sich von dem hier abgebildeten Männchen dadurch, dass es kleiner, und schmutziger von Farbe ist. Der gemeine Fink bewohnt ganz Europa und einige Theile von Afrika. Im October zieht er aus unsern Gegenden bis auf wenige zurückbleibende, weg, und kömmt im März zurück. - Seine Nahrung besteht aus mehrern Gesämen und Körnern.  +,
Fig. 1. Die Fliegenfalle der Venus. (Dionaea muscipula.)  +, Die Fliegenfalle der Venus ist wegen der grossen Reizbarkeit ihrer Blätter eine höchst wunderbare Pflanze. Das Ende der rund um den Stengel herumsitzenden Blätter, theilt sich in zwey ovale Flügel oder Lappen mit langen spitzigen Borsten versehen. Ihre drüsigte röthliche Oberfläche schwizt ein süsses klebriges Wesen aus, welches die Insekten zu ihrem Verderben anlockt; denn so wie ein Insekt nur die Oberfläche dieser Lappen berührt, so schliessen sie sich vermöge ihrer natürlichen Reizbarkeit augenblicklich so fest zu, dass man das Inseckt, ohne die Klappen zu zerreissen, durchaus nicht lebendig wieder daraus befreyen kann. Sucht es sich selbst durch Bewegungen aus seiner Gefangenschaft zu befreyen, so zieht sich die dadurch, noch mehr gereizte Pflanze nur noch fester zu. Hat der Reiz durch den Tod des Insects aufgehört, so thun sich die Klappen von selbst wieder auf, und das Insekt fällt heraus.  +, Fig. 2. Der bewegliche Süssklee. (Hedysarum gyrans.)  +,
Fig. 1. Der Seefaecher. (Gorgonia flabellum.)  +, Fig. 2. Die Seeorgel. (Tubipora musica.)  +, Diese schöne Coralle, die unter dem Namen des Seefächers bekannt ist, findet sich an den Küsten des mittelländischen Meers, und auch in den beyden Indien, wo sie mit ihrem starken lederartigen Stamme an den Felsen festsizt. Ihr Stamm theilt sich in mehrere Aeste, die wieder durch ein netzartiges Gewebe unter sich verbunden sind; so dass das ganze dadurch das Ansehen eines Baums bekömmt. Man findet diese Coralle bis zur Grösse von 5 Fuss. Ihre Farbe ist ein schönes Scharlachroth. Die Aeste sind mit kleinen Poren oder Löcherchen die Fig. 1.b. vergrössert erscheinen, gleichsam übersäet. Dieses sind die Höhlen einer Art von Polypen, welche diesen wunderbaren Bau bilden, und wovon wir einen hier vergrössert, in Fig. 1.c. erblicken.  +,
Fig. 1. Das wandelnde Blatt. (Mantis strumaria.)  +, Wir sahen schon im I. Bde. No. 40. eine andere Art des so genannten wandelnden Blattes, einer Art Insekten, die alle zum Geschlechte der Fangheuschrecken gehören. Jene Art war dort im ungeflügelten Zustande abgebildet; die gegenwärtige aber hingegen erscheint mit Flügeln; und diese Flügel sind es eben, die das Thier so merkwürdig machen. Da die Oberflügel sowohl an, Farbe, als Struktur, so ganz gewissen Arten von Blättern gleichen, so wird es schwer, das Insekt im ruhigen Zustande davon zu unterscheiden. Die Unterflügel hingegen ähneln ihrer gelben Farbe wegen, verwelkten Blättern. Die Nahrung, welche aus kleinen Insekten besteht, fängt es mit den langen Vorderfüssen.  +, Fig. 2. Der chinesische Laternenträger. (Fulgora candelaria.)  +,
Die beyden auf der vorliegenden Tafel abgebildeten Schlangen gehören zu dem Geschlechte der Riesenschlangen, die wegen ihrer ungeheuern Grösse und Kraft diesen Namen mit Recht führen. Sie sind übrigens nicht giftig.  +, Fig. 1. Die Abgottsschlange. (Boa constrictor.)  +, Fig. 2. Der Hundskopf. (Boa canina.)  +,
Wir sehen hier, wie im vorigen Hefte No. 81 aus dem weitläufigen Finkengeschlechte gleichfalls wieder 6 Arten, die ebenfalls durch ihr schönes Gefieder, durch ihren angenehmen Gesang oder ihre Gelehrigkeit allgemein beliebt sind, und deswegen auch insgesammt als Stubenvögel gehalten werden.  +, Fig.1. Der Stieglitz. (Fringilla carduelis.)  +, Der Stieglitz bewohnt ganz Europa, einige Striche von Asien und Afrika. Sein sanft gemischtes Gefieder ist auf dem Rücken olivenbraun, am Bauche röthlich weiss. Die samtschwarzen Flügel- und Schwanzfedern sind blau gesäumet, und um die Augen und den Schnabel herum läuft eine schöne scharlachrothe Binde. Seine Nahrung besteht bloss aus mehreren Sämereyen; und Insekten frisst er nie. Vorzüglich liebt er den Distelsamen, daher er auch in manchen Provinzen der Distelfink heisst.  +,
Fig. 1. Der Peruanische Balsamstrauch. (Myroxylum peruiferum L.)  +, Das Vaterland des Peruanischen Balsamstrauchs, der nach einigen selbst die Grösse eines ansehnlichen Baums erreicht, .ist Peru und das ganze südliche Amerika. Die länglich ovalen vorn zugespizten Blätter sind am Rande gezackt; an der Spitze der Zweige kömmt die gelbliche traubenförmige Blüthe zum Vorscheine. Der ganze Strauch ist mit einer harzigen Substanz durchdrungen, die unter den Namen des Peruanischen Balsams bekannt ist, und wovon man eine weisse und eine schwarze Sorte kennt. Die weisse Sorte gewinnt man durch Einschnitte in die Rinde, wo der Balsam als ein dickes Oel herausfliest; der sich nach und nach verhärtet, und auf Kohlen gestreut, angenehm riecht. Da dieser weisse Balsam sehr theuer ist, so kommt er selten nach Teutschland.  +, Fig. 2. Das Elemiharz. (Amyris elemifera. L.)  +,
Fig.1. Der Papiernautilus. (Argonauta Argo.)  +, Der Papiernautilus, eine Schnecke die zum Geschlechte der Schiffsboote gehört, bewohnt das Indische und Mittelländische Meer und den grossen Ocean. Da die milchweisse, halbdurchsichtige Schaale des Papiernautilus nicht stärker als gewöhnliches Papier, und folglich erstaunlich leicht ist, so wird er dadurch zum Schwimmen sehr geschickt, zumal da sein ganzer Bau dem eines Bootes gleicht. Er erreicht eine Grösse von 6 bis 8 Zoll, ist an den Seiten gefurcht, und endigt sich in eine kleine Windung. Diese Schaale wird von einem Thiere bewohnt, welches dem achtfüssigen Dintenfisch oder der Sepia gleicht. Es hat 8 fussähnliche Verlängerungen, wovon es die zwey vordersten, die breit und mit einer dünnen Haut bespannt sind, gleich Seegeln ausspannt, unterdessen ihm die sechs übrigen, die es herab in das Wasser hängt, zum rudern dienen. So schifft der Papiernautilus, wenn er aus dem Meeresgrunde auf die Oberfläche des Wassers kommt, und durch eine geschickte Seitenwendung das Wasser aus seiner Schaale heraus geschüttet hat, gleich einem Fahrzeuge mit vollen Seegeln auf der Oberfläche des Meers bey gelindem Winde herum. Droht ihm Gefahr, so legt er sich auf die Seite, dass die Schale Wasser schöpft, und sinkt so wieder auf den Boden des Meers. Es ist wahrscheinlich, dass die früheren Bewohner der Seeküsten durch solche schiffende Papiernautilen zuerst auf die Idee von Seegeln, und die Anwendung mehrerer Ruder kamen.  +, Fig. 2. Die rauhe Steck- oder Seidenmuschel. (Pinna rudis.)  +,
Fig. 1. und 2. Der Schröter. (Lucanus cervus.)  +, Fig. 3. Der fliegende Stier. (Scarabaeus Actaeon.)  +, Fig. 4. Der Nashornkäfer. (Scarabaeus nasicornis.)  +,
Fig. 1. Die gehörnte Schlange. (Coluber nasicornis.)  +, Unter den Schlangen giebt es auch mehrere gehörnte Arten, wodurch das fürchterliche Ansehen dieser ohnehin gefährlichen Thiere noch um vieles vermehrt wird. Wir sehen gegenwärtig eine dieser Arten, die in neuern Zeiten aus dem innern Afrika zu uns gebracht wurde. Auf ihrer Nasenspitze sitzen die zwey 1/2 Zoll langen hornartigen Verlängerungen. Sie sind rückwärts gekrümmt, und lassen sich etwas biegen. Vor jedem Hörne steht noch eine starke aufrechtstehende Schuppe, die man für ein zweytes kleineres Hörnerpaar halten könnte. Die ganze Länge der Schlange beträgt 4 Fuss. Sie ist ganz mit starken Schuppen bedeckt. Der Grund ihrer Färbung ist ein gelbliches Olivenbraun. Darauf sitzen schwarze und bräunliche Punkte, Flecken, und Streifen, Sie ist übrigens sehr giftig.  +, Fig. 2. Die Ringelnatter. (Coluber Natrix.)  +,
No. 1. Der gemeine Geyer. (Vultur cinereus.)  +, Der gemeine Geyer bewohnt eigentlich nur die höhern waldigen Gebirge von Europa, doch trifft man ihn bisweilen auch in den flachen Gegenden Teutschlands an. Seine Länge beträgt 4 Fuss, seine Breite mit ausgespannten Flügeln 9 Fuss. Die Hauptfarbe seines Gefieders ist dunkelbraun, mit hellbraunen Spitzen. Der schwarze Schnabel ist mit einer blauen Wachshaut versehen. Wenn er ruhig sitzt, so bildet die Halswolle und die darunter stehenden Federn eine förmliche Halskrause, was ihm ein sonderbares Ansehen giebt.  +, No. 2. Der Aasgeyer. (Vultur percnopterus.)  +,
No. 1. Die schwarze Nieswurz. (Helleborus niger.)  +, No. 2. Das schwarze Bilsenkraut. (Hyosciamus niger.)  +, Das schwarze oder gemeine Bilsenkraut ist eine äusserst giftige Pflanze, die beynahe in ganz Europa auf Schutthaufen, an Fahrwegen und Gemäuern wächst. Aus der im ersten Jahre noch niedrigen Staude schiessen im zweyten Jahre 2 Fuss hohe Blüthenstengel empor, an dessen Ende die trichterförmigen Blüthen platt aufsitzen, deren Grundfarbe erbsgelb ist, mit darauf liegender netzartiger lilaer Zeichnung. Das Innere des Trichters ist ganz violet. Die dicken haarigen Blätter haben einen stinkenden, betäubenden Geruch, so dass man sich in ihrer Nähe nicht aufhalten muss. Sowohl das Kraut als der Saame, und vorzüglich das darinnen enthaltene Oel sind äusserst giftig, und bewirken eine tödtliche Raserey, wovon man viele unglückliche Beispiele hat.- Doch auch aus diesem schädlichen Kraute haben die neuern Aerzte grossen Nutzen gezogen, indem sie es in ganz kleinen Gaben vorsichtig innerlich und äusserlich bey verschiedenen Krankheiten brauchten, und den erwünschtesten Erfolg davon sahen.  +,
No. 1. Das Bittersüss. (Solanum dulcamara.)  +, No. 2. Das Löffelkraut. (Cochlearia officinalis.)  +, Das Bittersüss oder die Alpranke wächst an Zäunen und schattigen Plätzen in ganz Europa wild. Es ist ein strauchartiges Gewächs, das 9 bis 10 Jahre dauert, und mehrere Fuss hoch sich an den nahstehenden Sträuchern, Mauern und Pfählen in die Höhe rankt. Aus den jungem grünen Zweigen (die ältern haben eine graue Rinde) treiben im Julius und August die violetten radförmigen Blüthen hervor, die nachher kleine, länglich runde, weiche Beeren von scharlachrother Farbe ansetzen. Die Blätter sind herzförmig, spiessartig zugespitzt. Die Wurzeln und Zweige, die man jährlich frisch einsammelt, brauchen die Aerzte mit Erfolg für die Gicht und andere Krankheiten. Auch äusserlich angewendet thut das Bittersüss bey Hautausschlägen gute Dienste. Doch muss man es sehr vorsichtig brauchen, da es als ein heftiges Mittel leicht mehr schaden als nützen kann. Für den Genuss der schönen rothen Beeren hüte man sich, denn sie sind giftartig.  +,
Der Medusenstern. (Asterias caput Medusae.)  +, Der Medusenstern, den wir auf der gegenwärtigen Tafel abgebildet sehen, gehört zu den Seesternen, die ein ziemlich grosses Geschlecht der Seethiere ausmachen, und wovon wir bis jetzt 33 Arten kennen. Einige dieser Seesterne haben 10 bis 13 Strahlen oder Arme, die mehresten aber nur fünfe. Unter den letztern ist nun der hier abgebildete Medusenstern oder das Medusenhaupt vorzüglich merkwürdig. Den Namen hat dieser Wurm dadurch bekommen, dass man ihn seines vielfachen Geflechtes wegen mit dem Schlangenhaar der in der Fabellehre bekannten Medusa verglich.  +, Die Medusensterne halten sich an den Ufern fast aller Meere auf, vorzüglich aber leben sie im Mittelländischen Meere. Von Farbe sind sie roth oder braun, seltner aber grün. Sie kriechen entweder schleichend über die Gegenstände am Meeresboden weg, oder schwimmen auf der Oberfläche des Wassers.  +,
Wir sehen hier und im folgenden Hefte No. 99. in mehrern Abbildungen die hauptsächlichsten innern Theile des menschlichen Körpers, welche die mehrsten Menschen aus thörigtem Eckel kennen zu lernen sich scheuen. Und doch würden sie, da von diesen Theilen der gesunde oder kranke Zustand unsers Körpers abhängt, durch deren nähere Kenntniss eine Menge Krankheiten vermeiden oder schneller zu heben wissen.  +, No. 1. Die Lage der Eingeweide, der Brust und des Unterleibes.  +, Hier erblicken wir die Brust und den Unterleib geöffnet. Alle Eingeweide liegen in ihrer natürlichen Lage. Blos das Brustbein und die vordern Theile der Rippen sind weggenommen.  +,
Der Seeadler. (Falco ossifragus.)  +, No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.  +, No. 3. Der französische Adler. (Falco gallicus.)  +,
No. 1. Der Giftsumach. (Rhus toxicodendron.)  +, No. 2. Der Firniss-Sumach. (Rhus vernix.)  +, Der Giftsumach oder eichenblättrige Giftbaum ist ein baumartiger Strauch, der eine Höhe von 4 bis 5 Fuss erreicht. Er wächst in Nordamerika, vorzüglich in Virginien und Canada wild auf den Wiesen, dauert aber auch in Teutschland aus, und kann da in den Gärten gezogen werden. Er hat dreygestielte eyförmig zugespitzte und an den Seiten gezähnelte Blätter, die auf der obern Seite glatt, unten aber wollig sind. Die gelblich grünen Blüthenbüschel kommen im Julius zum Vorschein, und hinterlassen eine trockne gestreifte Beere, wodurch dieser Strauch fortgepflanzt wird. Seine giftigen Eigenschaften äussert er, vorzüglich in heissen Sommertagen dadurch, dass der Saft, wenn er die blosse Haut berührt, Blasen erregt, die aber nicht tödtlich sind. - In neuern Zeiten haben ihn die Aerzte, behutsam angewendet, mit Erfolg bey Lähmungen und andern Krankheiten gebraucht.  +,
No. 1. Die Zirbelnusskiefer. (Pinus Cembra.)  +, No. 2. Die Pineolenkiefer. (Pinus Pinea.)  +, Die Pineolenkiefer oder der Pinien-Baum, gleichfalls eine Nadelholzart, wächst vorzüglich in Spanien, Italien und im südlichen Frankreich. In Teutschland kann sie nicht im Freyen gezogen werden, da sie zu zärtlich ist, blos hie und da trifft man sie in Gewächshäusern an. Sie erreicht eine ziemliche Höhe. Ihre steifen spitzigen Nadeln (a) stehen zwey und zwey zusammen in einer Scheide, und sind dunkelgrün. Sie trägt gelbe Blüthen oder sogenannte Käzchen, und setzt einen 4 1/2 Zoll langen, länglich runden braunen Zapfen (b) an. Die dicken, erhabenen Schuppen schliessen fest an einander, so dass man den Pinienapfel (so nennt man den Zapfen) nur mit Mühe öffnen kann. Unter ihnen liegen die bohnenförmigen 1/2 Zoll langen Saamen mit einer schwarzen Schaale umgeben. Der innliegende weisse Kern schmeckt mandelartig, ist sehr gesund, und wird gewöhnlich verspeiset. Deswegen bauet man auch die Pinie in den südlichen Ländern häufig an, und sie gewährt überdies in Gärten wegen ihrer Zweige, die sich wie ein natürlicher Sonnenschirm ausbreiten, und ein dichtes grünes Gewölbe bilden, einen angenehmen Anblick. In Italien und Frankreich macht man die essbaren Kerne mit Zucker ein, und verschickt sie in das übrige Europa.  +,
Wir sahen No. 95. dieses Bandes schon die hauptsächlichsten Theile des menschlichen Körpers in 2 Figuren; auf gegenwärtiger Tafel wollen wir mehrere davon noch genauer betrachten.  +, No. 2. Die geöffnete Brust- und Bauchhöhle in einer andern Ansicht.  +, Hier sind die Eingeweide der Brust und des Unterleibes ganz herausgenommen.  +,
No. 1. Feiner holländischer Zwirnsfaden.  +, No. 2. Zwey Goldfäden.  +, Das Gold wird unter andern Verarbeitungen auch zu Verfertigung der goldnen Tressen gebraucht. Dazu wendet man aber das Gold nicht rein oder pur an, sondern vergoldet mittelst gewisser Handgriffe und Vortheile dünne Stangen von feinem Silber damit, und zieht sie dann durch verschiedene Löcher bis zu dem feinsten Haardrath aus. Doch wegen der erstaunlich grossen Dehnbarkeit des Goldes erscheinen auch diese feinen Silberfäden noch immer auf der Oberfläche vergoldet. Dann plattet man diese feinen Dräthe mit stählernen Walzen breit, spinnt sie auf der Spinnmühle über seidene Fäden, und verbraucht sie so zu Tressen und andern Arbeiten. Mit blossen Augen angesehen (a), sehen diese Goldfäden wie feine massive Goldstreifen aus. Allein unter dem Mikroscope erblicken wir es (b) ganz anders. Der dünne seidene Faden erscheint als ein dicker Strang, um den ein Band von Goldblech läuft, wo man aber allenthalben die darunter liegende Seide durchsehen kann.  +,
Fig. 1. Der Agami-Reiher. (Ardea Agami.)  +, Fig. 2. Der schwarze Storch. (Ardea nigra.)  +, Der schwarze Storch, der, wie der gemeine weisse Storch, von Amphibien und Fischen lebt, hält sich in mehreren Theilen von Europa auf, und nistet in tiefen Wäldern auf hohen Bäumen. Die Farbe des Kopfs und Halses besteht aus einer schillernden Mischung von grün, violett und braun mit weissen Fleckchen, die Flügel, der Rücken und Schwanz sind eben so gefärbt, nur fehlen die weissen Flecken. Der Bauch ist schmutzig weiss, die Füsse roth.  +,
Fig. 1. Die Aaspflanze. (Stapelia hirsuta.)  +, Fig. 2. Die verschämte Sinnpflanze. (Mimosa pudica.)  +, Wir sehen an diesem Gewächse eine sonderbare Erscheinung; die Natur hat nemlich einer Pflanze einen vollkommenen thierischen, dem faulenden Fleische ähnlichen Geruch gegeben, weswegen man ihr auch den Namen Aaspflanze beygelegt hat. Ihr Vaterland ist das Vorgebirge der guten Hoffnung, doch kann man sie auch bey uns in Zimmern und Treibhäusern durch abgebrochene Zweige fortpflanzen. Ihr Stengel besteht aus mehreren im Winkel angesetzten pyramidenförmigen Zweigen, die ohngefehr einen kleinen Finger stark und sehr vollsaftig sind. Aus den Spitzen bricht der Blüthenstiel hervor, der eine grosse radförmige Blume trägt. Sie ist in fünf haarige spitzzulaufende Lappen getheilt, deren Grundfarbe gelb mit hochrother Schattirung ist. Diese Blumen nun hauchen einen so aasähnlichen Geruch aus, dass die gemeine Schmeiss-oder Fleischfliege dadurch betrogen wird, herzufliegt, und ihre Eyer auf die Blätter dieser Pflanze legt. Die ausgeschlüpften Maden können aber von dem Safte der Blumen nicht leben, und sterben bald vor Hunger. Aus der Blume entsteht die schootenförmige Frucht, in welcher die haarigen Saamen liegen.  +,
Fig. 1. Der Wachhalter. (Lacerta Monitor.)  +, Der Wachhalter lebt in einigen Theilen von Amerika, in Ostindien und am Vorgebirge der guten Hoffnung. Er ist für jene Gegenden ein sehr wohlthätiges Geschöpf, indem er als Hauptfeind des Crocodils die Nähe dieses furchtharen Thiers jederzeit durch ein durchdringendes Pfeifen zu erkennen giebt, und so Menschen und Thiere gleichsam dafür warnt, weswegen er auch noch die Warneidechse genannt wird. Seine Grösse fällt zwischen 5 und 6 Fuss. Die Grundfarbe seines Körpers ist schwarzbraun mit blendend weissen Ringen und Streifen. Die fünf getrennten Zehen jedes Fusses sind mit scharfen krummen Nägeln versehen. Er lebt von Fischen, Vogeleyern, kleineren Eidechsen, und ist den Menschen ganz unschädlich. Sein Fleisch, das gar nicht unschmackhaft ist, wird von den Hottentotten gegessen.  +, Fig. 2. Der Basilisk. (Lacerta Basilicus.)  +,
Fig 1. Die Plötze. (Cyprinus erythrophthalmus.)  +, Fig. 2. Die Nase. (Cyprinus Nasus.)  +, Fig. 3. Die Zärthe. (Cyprinus Vimba.)  +,
Fig. 1. Der polnische Hammer. (Ostrea Malleus.)  +, Der polnische Hammer oder die Kreutz-Muschel ist eine Austernart, die sich in dem Indischen Ocean und in der Südsee findet. Die doppelten Schaalen dieser Conchilie bestehen aus drey Armen, die nach einigen das Ansehen eines Hammers, nach andern das eines Kreutzes haben, woher die verschiedenen Namen entstanden sind. Die Länge der beyden Seitenarme beträgt gewöhnlich 5 bis 6 Zoll. In der tiefern Höhle an der Vereinigung aller drey Arme liegt das essbare Austernthier. Diese Muschel, deren Farbe unansehnlich schwärzlich oder graubräunlich ist, wurde ihrer Seltenheit wegen sonst von Liebhabern selbst mit 1000 Thalern bezahlt; allein jetzt zahlt man höchstens noch 100 Thaler dafür.  +, Die Admirale.  +,
Wir sahen im 1ten Bande No. 16. und 17. unsers Bilderbuches schon verschiedene Arten des schönen Papageyen-Geschlechts, und wollen jetzt deren noch mehrere kennen lernen.  +, Fig. 1. Der blau und gelbe Makao. (Psittacus Ararauna.)  +, Fig. 2 Der Ritter Banks Kakatu. (Psitt. magnificus.)  +,
Fig. 1. Der böse Hahnenfuss. (Ranunculus sceleratus.)  +, Fig. 2. Der Kellerhals. (Daphne Mezereum.)  +, Der gemeine Kellerhals oder Seibelbast wächst in vielen Gegenden Teutschlands in schattigen Laubhölzern. Er ist ein Strauch, der wild nur einige Fuss hoch wird; allein in Gärten, wohin man ihn häufig seiner angenehmen Blüthe und der nutzbaren Rinde wegen im Herbste verpflanzt, wird er bey sorgfältiger Behandlung 12, ja selbst 16 Fuss hoch. Seine pfirsichblüthfarbenen Blüthen kommen vor den Blättern schon im Februar und März zum Vorschein, sitzen ohne Stiel am Stengel fest, und haben einen ganz angenehmen Geruch. Sie tragen länglich runde rothe Beeren, die einen steinartigen Kern oder Saamen enthalten und im Julius reif und schwärzlich werden. Diese Beeren sind giftig, erregen nach dem Genuss heftiges Purgiren, welches endlich sogar tödten kann. Die lanzetförmigen Blätter sitzen über der Blüthe wechselseitig hart am Stengel und fallen im Herbste ab. In der Medicin braucht man die Rinde oder den Bast des Kellerhalses sehr häufig. Man legt sie, da sie brennend ist und Blasen erregt, äusserlich auf die Haut gegen Augenentzündungen und Krankheiten scharfer Säfte. In Schweden legt man die geschabte Rinde mit Erfolg auf die Bisse giftiger Schlangen. Aus den Beeren bereiten die Mahler eine rothe Farbe.  +,
Fig. 1. Der Gründling. (Cyprinus Gobio.)  +, Fig. 2. Der Ueckelei. (Cyprinus alburnus.)  +, Der Ueckelei, Ickelei oder Albling wird 4 bis 6 Zoll lang, und findet sich in den mehrsten Flüssen und Bächen Teutschlands, wo er sich erstaunlich stark vermehrt. Sein weisses Fleisch ist weich und wenig schmackhaft. Der obere Theil des Körpers ist olivenbraun, der untere silberfarben. Aus diesen silberfarbenen Schuppen werden die bekannten nachgemachten oder falschen Perlen gemacht. Man reibt nemlich die abgezogenen Schuppen so lange in reinem Wasser, bis sich die färbenden Theile davon darin auflösen. Dann giesst man das Wasser ab, lässt den Farbestoff sich setzen, vermischt ihn mit Hausenblase, und trägt diese sogenannte Perlenessenz mit einem Pinsel in die innere Seite der geblasenen weissen Glasperlen. Hierauf wird die übrige Höhlung mit reinem weissen Wachse ausgegossen, ein Loch durchgebohrt, dieses mit Papier gefüttert, und so ist die künstliche Perle fertig.  +,
Fig. 1. Der Stink. (Lacerta Stincus.)  +, Der Stink, eine Eidechsenart, lebt in mehreren Theilen von Afrika und Asien, und nährt sich von aromatischen Kräutern. Er wird 6 bis 8 Zoll lang, ist über und über mit Schuppen bedeckt, hell und dunkelroth mit weiss vermischt. Im Tode erscheinen die Farben blässer und weisslicher. Der Kopf und Schwanz läuft mit dem Körper in gerader Linie fort, so, dass man ihn in einiger Entfernung für einen kleinen Fisch hält. Er lebt sowohl im Wasser als auf dem Lande. Schon im Alterthum benutzte man den Stink als Stärkungsmittel für schwächliche Körper, und auch noch jetzt wendet man ihn in den Morgenländern häufig dazu an. Man nimmt ihn getrocknet als Pulver ein, oder kocht ihn frisch ab und geniesst die Brühe. Deswegen verfolgen auch die gemeinen Aegyptier die Stinke allenthalben, sammeln sie, verkaufen sie nach Alexandrien und Cairo, von wo sie weiter verschickt werden.  +, Die graue Eidechse. (Lacerta agilis.) Fig. 2. Das Männchen. Fig 3. Das Weibchen.  +,
Die Zunge verdient sowohl als Sitz eines eignen Sinnes, dem des Geschmacks, als dadurch, dass sie zur Hervorbringung der Sprache mitwirkt - weil viele Buchstaben ohne ihre Hülfe gar nicht ausgesprochen werden können - unsere ganze Aufmerksamkeit. Sie wird durch viele sich kreutzende Muskelfasern gebildet, wodurch denn ihre Leichtigkeit, sich nach allen Seiten schnell zu biegen, entsteht. Ferner laufen in die Zunge eine Menge zarte Nervenäste, die auf der Oberfläche in Nervenwärzchen oder Papillen auslaufen, und diese sind es eben, die den Geschmack hervorbringen, oder womit wir schmecken. Diese Nervenwärzchen sind von dreyerley Art: 1) Rosenblättrige, 2) Hechelförmige, und 3) Pfiffern- oder Schwammförmige .  +, Fig. 1. Eine kleine gesottene Kalbszunge in natürlicher Grösse, mit ihren verschiedenen Häuten und Papillen.  +, Unter Fig. 2. 3. und 4. betrachten wir nun die drey verschiedenen Arten von Papillen einzeln.  +,
Die Manakins, von denen wir hier 6 Arten abgebildet sehen, sind ein zahlreiches niedliches Vogelgeschlecht, das man in Süd-Amerika und den nahgelegenen Inseln findet. Dort bewohnen sie beständig die dunkelsten und dicksten Wälder und kommen nie auf das bebauete Land. Sie nähren sich von Insecten und wilden Früchten, und ziehen des Morgens in kleinen Flügen von 8 bis 10 Stück von einer Stelle des Waldes zur andern. In der Schnelligkeit und Lebhaftigkeit ihrer Bewegungen, womit sie von einem Zweige zum andern hüpfen und ihre Nahrung suchen, gleichen sie am mehrsten unsern Meisen, sind aber zum Theil grösser, als diese. Ihr Gesang, den musikalischen Manakin ausgenommen, ist nicht besonders, und besteht mehr aus einem undeutlichen Gezwitscher. Den Namen Manakin erhielten diese Vögel von den Holländern in Surinam.  +, Fig. 1. Der musikalische Manakin. (Pipra musica.)  +, Seines lieblichen Gesangs wegen, den mehrere Reisende sogar dem der Nachtigall vorziehen, nennte man diesen Manakin den musikalischen. Er bewohnt die Wälder der Insel St. Domingo, wird 4 Zoll lang, und zeichnet sich durch sein schönes Gefieder, das schwarz, dunkelblau und 0rangegelb ist, eben so sehr, als durch seine melodische Stimme aus.  +,
Fig. 1. Der grossschuppige Drachenkopf. (Scorpaena Scrosa.)  +, Der grossschuppige Drachenkopf lebt im Mittelländischen- Atlantischen- und im Nord-Meere, und ist ein gefährlicher Feind der andern Fische, da er von ihrem Raube lebt; ja er stellt selbst den schwimmenden Wasservögeln nach, und sucht sie zu erhaschen. Er wird 4 bis 6 Fuss lang, und hat wegen der vielen Zacken und Erhabenheiten am Kopfe ein sonderbares Ansehen. Auf dem Kopfe über den Augen stehen zwey braune hörnerähnliche Auswüchse. Über dem Oberkiefer sitzen zwey gekrümmte knöcherne Stacheln. Der weite Mund ist mit spitzjgen, reihenweis hintereinander liegenden Zähnen, und der Unterkiefer mit Bartfasern besetzt. Der Bauch ist röthlich, der Rücken rothbraun mit braunen Flecken. Die Flossen sind grau blaulich, die Strahlen gelblich und braun gefleckt. In Italien wird er hie und da gegessen, und aus seiner Leber brennt man in Norwegen Thran. Man fängt ihn mit Netzen und an der Angel.  +, Fig. 2. Die Seeratze. (Chimära monstrosa.)  +,
Fig. 1. Die gemeine Pfirsche. (Amygdalus Persica.)  +, Fig. 2. Die Aprikose. (Prunus Armeniaca.)  +, Man zieht die Aprikosen aus gesteckten Kernen. Besser von Güte werden Sie aber, wenn man veredelte Reisser von ihnen auf wilde Aprikosen und Pflaumenstämme oculirt. Durch fleissige Behandlung in Gärten hat man auch von dem Aprikosenbaume mehrere Spielarten nach und nach erhalten.  +,
Am I Bande No. 22. unsers Bilderbuchs sahen wir schon das gemeine oder Nil-Crocodil ; auf gegenwärtiger Tafel wollen wir noch zwey andere Arten kennen lernen.  +, Fig. 1. Das Amerikanische Crocodil. (Lacerta Alligator.)  +, Der Kaiman oder das Amerikanische Crocodil wird nicht über 30 bis 40 Fuss lang, ist also viel kleiner als das Nil-Crocodil; auch ist es viel furchtsamer, als dieses. Es lebt In den Flüssen von Mittel und Süd-Amerika. Seine Haupt-Nahrung besteht aus Fischen, doch verfolgen sie bisweilen, wenn sie in Anzahl sind, auch Menschen, die einzeln in kleinen Booten die Flüsse, wo sich Kaimans aufhalten, befahren. Der panzerartige, in Schilder getheilte Leib ist oberhalb kastanienbraun, unten aber röthlich gelb. Der mit Schuppen besetzte Kopf läuft spitzig zu. Am Halse befinden sich keine Schuppen. Auf dem Rücken, so wie an der äußern Seite der Hinterfüsse, läuft ein erhabener keilförmiger ausgezackter Rand fort. Die Hinterfüsse, die wie die Vorderfüsse fünf Zehen haben, sind mit einer Schwimmhaut versehen. - Den Eyern des Kaimans, deren er ohngefehr 30 legt, stellen mehrere Raub-Vogel-Arten sehr nach, und vermindern so die Zahl dieser gefährlichen Thiere.  +,
Da ich fast alle Rosen-Sorten gesammelt, beobachtet und nach der Natur habe zeichnen lassen, so will ich, aufgefordert dazu von einer Gesellschaft Liebhaber, hier meine Rosen-Sammlung dem Bilderbuche einverleiben, und in jedem Hefte ein Blatt Rosen-Sorten, in Natur-Grösse gezeichnet, liefern, welches hoffentlich meinen jungen Lesern angenehm seyn wird.  +, Fig. 1. Die rothe Centifolie. (Rosa centifolia Germanica.)  +, Wir haben jezt 3 Sorten Centifolien, die rothe, die weisse und die goldgelbe . Die rothe Centifolie ist eine der schönsten Blumen, sowohl wegen ihrer Form, als wegen ihrer lieblichen blasrothen Farbe, und wegen ihres vortrefflichen Geruchs. Jedermann kennt sie, denn man findet sie fast in allen Gärten. Sie hat ziemlich grosse Blätter und daran ovale Blättchen; auch häufige Dornen. Sie wächst gewöhnlich 3 bis 4 Fuss hoch, und trägt, weil sie zu gefüllt blüht, selten Frucht. Ihren Namen Centifolie (die Hundertblättrige) hat sie von der grossen Menge Blätter, die ihre Blume enthält, erhalten.  +,
Fig. 1. Die Kolben-Ente. (Anas rufina.)  +, Die Kolben-Ente lebt einsam am Caspischen Meere, und auf mehreren Seen der Tatarey. In Teutschland findet man sie, jedoch selten, in Schlesien, Pohlen, und an der Donau. Sie wird zwey Fuss lang. Der Kopf und Oberhals ist zinnoberroth, mit einem Busche struppiger Federn versehen, die sich auf- und niederlegen. Der Schnabel ist hellroth. Brust, und Bauch sind schwarz, der Rücken und die Seiten der Flügel aber graubraun. Unter den Flügeln sieht man einen grossen weissen Fleck. Von der Lebens-Art dieser Ente ist übrigens noch wenig bekannt.  +, Fig. 2. Die Winter-Ente. (Anas glacialis.)  +,
Die vier hier abgebildeten teutschen Flussfische gehören sämmtlich zu der Lachs-Gattung und zeichnen sich durch schmackhaftes Fleisch aus.  +, Fig. 1. Der Schnäpel. (Salmo Lavaretus.)  +, Fig. 2. Der Saibling. (Salmo Salvelinus.)  +,
Fig. 1. Der gemeine Himbeerstrauch. (Rubus Idaeus.)  +, Fig. 2. Der hohe Brombeerstrauch. (Rubus fruticosus.)  +, Der hohe Brombeerstrauch, der mit der Himbeere in einerley Geschlecht der Pflanzen gehört, wächst auch in den teutschen Wäldern, vorzüglich gern an steinigten Abhängen, wo nicht viel Bäume stehen. Seine Stengel, die stärker als die der vorigen Art sind, und sehr mit Dornen besetzt find, werden bis auf 8 Fuss lang, krümmen sich wieder zur Erde, so dass, wo viele Brombeersträuche stehen, dadurch ein dichter Zaun gebildet wird, durch den man nur mit Mühe dringen kann. Die fünfgetheilten Blätter sind grösser, stärker und tiefer gezahnt, als die der Himbeere. Im May bis im Juny erscheinen die röthlich weissen fünfblättrigen Blüthen, dann reifen die schwarzblauen Beeren, die wie bey No. 1. Hutförmig über einen erhabenen Fruchtknopf sitzen. Sie haben gleichfalls einen erfrischenden guten Geschmack, sind aber etwas säuerlicher, als die Himbeere.  +,
Fig. 1. Die französische Natter. (Coluber communis, seu Franciae.)  +, Fig. 2. Die Aesculap-Schlange. (Coluber Aesculapii.)  +, Fig. 3. Die vierstreifige Natter. (Coluber quadristriatus.)  +,
Fig. 1. Die gelbe Centifolie. (Rosa sulphurea.)  +, Die gelbe Centifolie ist nicht minder eine der schönsten Rosen-Sorten; allein, so gemein auch ihr Strauch in unsern Gärten ist, so selten ist doch der Fall, eine schöne und völlig aufgeblühte Blume daran zu finden. Fast alle Knospen bersten, ehe sie sich ganz entwickeln, bis zum Stiele hinab von einander, wie wir an der halb aufgeblühten Knospe sehen, werden von kleinen Käfern gefressen, und verderben. Dies kommt daher, weil dieser Rosenstrauch weder viel Nässe noch Sonne vertragen kann, sondern einen trocknen und schattigen Stand liebt. Die Form und Farbe dieser Rose ist sehr schön, und eine wahre Zierde der Gärten; ihr Geruch aber schlecht. Sie macht einen starcken Strauch von 6 bis 8 Fuss Höhe, der sehr Dornenreich ist, schlanke Zweige, und viele kleine Blätter hat. Sie trägt niemals Frucht.  +, Fig. 2. Die gefüllte Purpur-Rose. (Rosa holoserica purpurea.)  +,
Fig. 1. Der Stachelschwänzige Sänger. (Motacilla spinicauda.)  +, Fig. 2. Der Philippinische Steinschmätzer. (Motacilla Philippensis.)  +, Fig. 3. Der schwarzkehlige Steinpicker. (Motacilla rubicola.)  +,
Fig. 1. Der Dorsch. (Gadus Callarias.)  +, Fig. 2. Der Wittling. (Gadus Merlangus.)  +, Der Wittling ist eine schmackhafte Art von Schellfischen, die einzeln in der Ostsee, in grosser Menge aber in der Nordsee an den Küsten von England, Holland und Frankreich sich aufhalten, und da oft tausendweise mit Grundschnuren *). gefangen werden. Seine Länge beträgt 1 1/2 bis 2 Fuss. Die Hauptfarbe seines Körpers ist silberweiss, der Rücken aber bräunlich gelb.  +,
Fig. 1. Der Birntragende Guajavabaum. (Psidium pyriferum.)  +, Der Birntragende Guajava oder Cujavabaum wächst auf den Westindischen Inseln. Er erreicht eine Höhe von 18 bis 20 Fuss, und wird am Stamme einen Fuss dick. Die an den Aesten gegen überstehenden Blätter sind länglich rund, auf der Oberfläche gerippt, aber ohne zachigen Rand. Im 3ten Jahr kommt die weisse Blüthe B zum Vorschein, die einzeln auf ihrem Blattstiele sitzt. Die Frucht A wird so gross als eine mässige Birn, ist Anfangs grün, wird aber, wenn sie reif ist gelb und roth gezeichnet. Sie riecht sehr gut, und hat einen starken angenehmen Geschmack. Der Genuss dieser Frucht ist gesund, und man isst sie daher häufig in den Gegenden wo sie wächst, sowohl roh als gekocht.  +, Fig. 2. Der stachliche Flaschenbaum. (Annona muricata.)  +,
Dieses Schicksal traf auch die reiche Colonial-Stadt der Römer Herkulanum, die zwischen Neapel und Pompeji am See-Ufer lag. Ein dichter Regen von heisser Asche und Bimssteinen bedeckte die Strassen und Häuser; kaum hatten die Einwohner Zeit genug, sich mit ihren besten Kostbarkeiten zu retten. Häufige Gussregen bildeten aus der Aschenlage eine feste Masse. Dann borst die eine Seite des Bergs, ein schrecklicher Strom glühender Lava ergoss sich nach dem Meere zu, und überdeckte Herkulanum von neuem mit einer 60 bis 80 Fuss dicken Steinmasse.  +, So verschwand die Stadt von der bewohnten Erde, und nach einigen Jahrhunderten wusste man selbst den Ort nicht mehr, wo sie gestanden hatte. Man baute sogar die kleine Stadt Portici auf die sie überdeckende Fläche. Nur der Zufall entdeckte sie im vorigen Jahrhundert wieder. Ein Prinz Elbeuf von Lothringen baute sich 1720 ein Landhaus zu Portici. Hier fand ein Bauer beym Graben eines Brunnens verschiedene kostbare Marmorstücke. Der Prinz Elbeuf kaufte ihm das Grundstück ab, lies weiter nachgraben, und man fand eine Menge kostbarer Alterthümer und Statuen. Allein der König von Neapel verbot das weitere Nachgraben. Erst nach 30 Jahren lies der König die Nachgrabungen fortsetzen. In einer Tiefe von 80 Fuss kam man durch die Lava hindurch auf die alten Strassen der Stadt, und fand einen grossen Schatz von Statuen, antiken Gefässen, Opfer-Geräthtschaften, treflichen Fresko (auf nassen Kalch gemahlte) Gemählden, die man nach und nach herausschafte, (wie dieses Fig. 1. abgebildet ist) und in das Museum des darüber liegenden Porticis brachte.- Aufdecken konnte man die Stadt Herkulanum ohne Portici wegzureissen nicht; man machte daher nur unterirrdische Gänge durch die Lava, wo man beym Fackelschein die Ueberreste der Stadt sehen kann.  +, Unter der Regierung des Römischen Kaisers Titus, im Jahr 79 nach Christi Geburt war einer der fürchterlichsten Ausbrüche desVesuvs. Dicke Wolcken von heisser Asche und Bimssteine warf der Berg aus, die den Tag zur Nacht machten, und als verheerender Regen die ganze umliegende Gegend überdeckten und zerstörten.  +,
Unsere vorliegende Tafel zeigt uns zwey Haupt-Ansichten des ausgegrabenen Pompeji.  +, Fig. 1. Das Stadtthor und der Eingang in eine der Strassen.  +, Man erblickt im Vorgrunde die Reste des Stadtthors (aa), und sieht durch dasselbe in eine der Strassen des alten Pompeji. Die Häuser scheinen an Felsen-Wände (bb)gebaut zu seyn, welches aber die aufgeräumte Aschenlage ist, wodurch die Stadt verschüttet wurde. Auf der obern Fläche sieht man neuere Gebäude (c), die über der alten Stadt stehen. Die Strassen von Pompeji sind nur 12 Fuss breit, und mit Lava gepflastert, worauf man noch die alten Fuhrgleisen deutlich sieht. An den Häusern lief ein erhöhter Pfad (d) zur Bequemlichkeit der Fussgänger hin. Die Häufer sind klein, viereckig, meistens nur von einem Stock. Sie haben hohe weite Thüren, wodurch das Vorderhaus Licht erhielt, denn nach den Strassen zu hat man noch keine Fenster gefunden. Die Zimmer liegen um einen innern Hof herum, in dessen Mitte eine Fontäne war.  +,
Im IIIten Bande No. 28 unseres Bilderbuchs lernten wir die in Teutschland einheimischen Spechte kennen. Aber auch in den übrigen TheiIen von Europa und den andern Welttheilen giebt es noch viele Arten von Spechten, von denen wir hier sechs schöne buntgefärbte Arten abgebildet sehen.  +, Fig. 1. Der vielfarbige Specht (Picus multicolor.)  +, bewohnt Cayenne und die Guiana in Amerika, wo ihn die Eingebohrnen Tukumuri nennen. Er wird 11 Zoll lang. Der Schnabel ist blassgelb; Kopf, Hals und der mit einem Federbusche gemückte Scheitel sind orangengelb; und die Brust schwarz. Die Flügel, der Rücken und Schwanz sind braunroth, mit schwarzen Punkten gezeichnet. Er sucht nebst den übrigen hier abgebildeten Arten die Nahrung aller Spechte auf, die in Würmern und Insekten besteht.  +,
I.Tagvögel.  +, Die drey Hauptgattungen der Schmetterlinge sind: 1. Tagvögel oder Tagfalter. 2. Dämmerungsfalter. 3. Nachtvögel oder Nachtfalter.  +, Wir wollen sie auf dieser und den zwey folgenden Tafeln kennenlernen, und zwar zuerst die  +,
II. Dämmerungsfalter.  +, Die zweyte Hauptgattung der Schmetterlinge begreift die Dämmerungsfalter oder Sphinxe; wovon wir bis jetzt 165 Arten kennen. Ihre Flügel sind mehr als bey den Tagevögeln in die Länge gezogen. Im Sitzen hangen die Flügel abwärts; ihr Körper ist viel stärker, als die der Tagfalter, und ihre Fühlhörner sind in der Mitte am dicksten, nach den Enden zu werden sie dünner. Sie schwärmen mit starken Summen in der Abend- und Morgendämmerung (weswegen sie fälschlich blos Abendvögel heissen) an den Blumen herum, und saugen schwebend mit ihren langen Saugrüssel den Honigsaft aus. Am Tage sitzen sie ruhig und ganz unthätig an Bäumen und an Mauern. Die Raupen der Dämmerungsfalter sind gross, oft schön gezeichnet, und haben am letzten Abschnitt des Körpers ein Korn. Sie verpuppen sich gewöhnlich unter der Erde, wo die grosse schwarze Puppe meistens im Winter hindurch liegen bleibt. Erst am folgenden Frühjahr kommt der Schmetterling zum Vorschein. Wir lernen auf dieser Tafel zwey schöne Dämmerungsfalter mit ihren Raupen und Puppen in natürlicher Grösse kennen.  +, Fig. 1. Der Todenkopf. (Sphinx Atropos.)  +,
III. Nachtfalter.  +, Die dritte und zahlreichste Gattung der Schmetterlinge sind die Nachtfalter oder Nachtvögel. Bis jetzt kennt man davon schon 1529 Arten. Sie haben wie die Dämmerungsfalter im Sitzen niederwärts hängende Flügel; ihre Fühlhörner sind meistens borstenförmig, und verdünnen sich nach dem Ende zu. Sie fliegen bis auf wenige Ausnahmen blos des Nachts herum. Ihr Flug ist ungeschickt und schwer, und ohne Summen. Den Tag sitzen sie ruhig an alten Mauern, an Bäumen oder im Grasse. Die Raupen sind grösstentheils behaart, und suchen vorzüglich des Nachts ihre Nahrung. Bey ihrer Verwandlung in Puppen umgeben sie sich mit einem seidenartigen Gewebe, wozu die Natur diese Raupen mit einem zähen Safte versehen hat, den sie aus einer Oeffnung unter dem Munde als feine Fäden ausspinnen. Sie bleiben oft 2 bis 3 Jahr in ihrem Gespinnste liegen, ehe sie sich zum Schmetterling bilden.  +, Wir sehen hier drey Nachtfalter in natürlicher Grösse abgebildet.  +,
Fig. 1. Die kleine Centifolie. (Rosa centifolia minor.)  +, Unter allen Rosenarten ist diese kleine Centifolie eine der schönsten und lieblichsten. Ihr Vaterland soll Portugal seyn; denn von daher brachte sie wenigstens Hr. Blandford zuerst nach England, daher sie auch dort seinen Nahmen führt. Sie hat völlig den kugelförmigen Bau und die delikate Farbe der grossen rothen Centifolie, doch stehen ihre Blumen nicht einzeln, wie bey dieser, sondern grösstentheils in Büscheln, so dass oft 6 bis 8 Blumen auf einem Zweige kommen. Sie hat wenig Dornen, meistens grünes Holz, und ist wegen ihrer grossen Füllung meistens unfruchthar. Ihr Strauch wird oft 6 bis 7 Fuss hoch.  +, Fig. 2. Die Tapeten-Rose. (Bosa turbinata.)  +,
In unserm Bilderbuche III. Bd. Nr. 47. sahen wir bereits schon mehrere Arten von Neuntödtern. Gegenwärtige Taffel zeigt uns noch 6 andere zum Theil schön gezeichnete Arten dieses Vögelgeschlechts.  +, Fig. 1. Der scherzhafte Würger oder Spassvogel. (Lanius jocosus.)  +, Der schlanke gewandte Spassvogel hat die Grösse einer gewöhnlichen Feldlerche, und bewohnt mehrere Theile von China, Bengalen und die Küste Coromandel. Der Rücken und die Flügel sind gelbbraun, die Brust und der Bauch schmutzig weiss. Unter den Augen und am Schwanze sieht man rosenfarbene Flecken. Am Hinterkopfe verlängern sich die Federn in einen lockern braunen Federbusch.  +,
Fig. 1. Die Sennesblätter-Cassie. (Cassia Senna.)  +, Fig. 2. Die bittere Quassia. (Quassia amara.)  +, Die bittere Quassia, oder auch Bitterholz, ist gleichfalls seiner heilbringenden Kräfte wegen bekannt und wichtig. Sie bildet einen Strauch von mittlerer Grösse, der in mehreren Theilen von Südamerika, vorzüglich in Cayenne und Surinam wild an den Ufern der Flüsse, obgleich nicht sehr häufig wächst. Die länglichten zugespitzten Blätter sitzen zu 3 bis 4 Paaren an dem Blattstiele, der zu beyden Seiten flügelförmige Verlängerungen hat. Die fünfblättrigen scharlachrothen Blüthen (b) stehen straussförmig neben einander. Die Wurzel dieses Strauchs (c) die oft Arms dick wird, braucht man als Arzneymittel. Ein Neger, Quassi oder Coassi, entdeckte zuerst ihre heilbringenden Kräfte, und der Strauch erhielt von ihm den Namen. Die Wurzel ist leicht, locker, aber ziemlich fest Sie enthält einen bittern Stoff, der sich schon durch kaltes Wasser herausziehen lässt, und in mehrern Krankheiten, zumal bey Nervenschwächen von grosser Wirksamkeit ist. Man verfälscht die ächte bittere Quassia, weil sie ziemlich theuer ist, oft mit der unächten minder wirksamen Quassia.  +,
Fig. 1. Der Schwalbenschwanz. (Papilio. Machaon.)  +, Der Schwalbenschwanz, Fenchelfalter oder Dillvogel (A), ist nebst dem unten abgebildeten Segelvogel der grosse europäische Tagvogel, und misst mit ausgespannten Flügeln 4 bis 5 Zoll. Die Grundfarbe der an den Rändern ausgezackten Ober- und Unterflügel ist schwefelgelb mit schwarzen Streifen und Flecken geziert. Jeder Unterflügel verlängert sich in eine Spitze, über der ein orangefarbenes Augenfleck sitzt. Den Schwalbenschwanz findet man in freien Gegenden überall in Deutschland. Die 1 1/2 Zoll lange Raupe (B) lebt auf dem Dill, dem Fenchel, der Petersilie und dem Kraute der gelben Rüben. Sie ist hellgrün mit schwarzen Abschnitten und feuergelben Punkten. Die Raupe befestigt sich mit einem über den Vorderleib gesponnenen Faden an verschiedene Gegenstände, und verwandelt sich in eine weissgrüne Puppe (C). Nach 4 Wochen schlüpft der schöne Schmetterling aus.  +, Fig. 2. Der Distelvogel. (Papilio Cardui.)  +,
Fig. 1. Ein Obelisk vom Kaiser August nach Rom geschafft.  +, Diesen Obelisk, der ohne Postament 73 Fuss hoch ist, und aus einem einzigen Stück harten Marmor, mit vielen Hieroglyphen geziert, besteht, liess August aus der alten Hauptstadt Egyptens, Heliopolis, nach Rom schaffen. Als die nördlichen Barbaren Rom verwüsteten, wurde auch dieser Obelisk umgeworfen, und zerbrach in 3 Stücke. Viele Jahrhunderte lang blieb er im Schutte liegen, bis ihn der Pabst Sixtus V. im Jahre 1589 durch den Baumeister Fontana bey der Porta del Popolo in Rom wieder aufrichten liess.  +, Fig. 2. Ein anderer Obelisk, der Sonne geweiht, durch Constantin nach Rom gebracht.  +,
Fig. 1. Der Hornvogel aus Panaya. (Buceros Panayensis.)  +, Den hier abgebildeten Hornvogel, der die Grösse unseres gemeinen Rabens hat, entdeckte Sonnerat auf der Insel Panaya. Die Hauptfarbe seines Gefieders ist grünlich schwarz. Der Schnabel ist braun mit opermentfarbenen Queerfurchen.  +, Fig. 2. Der Arakari. (Rhamphasos Aracari.)  +,
Fig. 1. Die prächtige Mänura. (Maenura superba.)  +, Fig. 2. Der Schneidervogel. (Motacilla sartoria.)  +, Neuholland, das merkwürdige grosse Inselland der Südsee, das nicht viel kleiner, als ganz Europa ist, macht wahrhaftig das wahre Wunderland der Naturgeschichte aus. Das Schnabelthier (f. Bilderb. Bd III. No. 80) und mehrere in neuern Zeiten darauf gefundene sonderbare Thiere und Vögel beweisen dieses hinlänglich. Noch vor kurzem entdeckten die Engländer, bei einer Reise in das Innere dieses Landes, einen schönen wunderbaren Vogel, der hier abgebildet ist. Es ist die prächtige Mänura, die wahrscheinlich zu dem Geschlechte der Paradiesvögel gehört. Sie erreicht die Grösse einer gewöhnlichen Haushenne. Die Hauptfarbe des Körpers ist schwärzlich, auf den Flügeln in das rothbraune übergehend. Die Schenkel bedecken lange, gleichfalls schwärzliche Federn. Das Bewunderungswürdige an diesem Vogel ist nun aber der Schwanz. In der Mitte stehen zwei breite, sich gegen einander einwärts krümmende Federn, mit orangefarbigen bogenförmigen Zeichnungen geziert. Zwischen diesen grössern erheben sich zwei schmale aschgraue Federn, und krümmen sich auswärts. Nun vollenden noch eine Menge zarter Haarähnlicher Federn, die wie Blatt-Gerippe aussehen, den ganzen Wunderbau. Von der Nahrung und Lebensweise dieses Vogels ist noch gar nichts bekannt.  +,
Fig. 1. Das glatte Süssholz. (Glycirrhiza glabra.)  +, Fig. 2. Der Johannisbrodbaum. (Ceratonia siliqua.)  +, Der gemeine Johannisbrodbaum erreicht die Höhe einer Eiche, wächst häufig in Spanien, Sicilien, Egypten, auf der Insel Candia oder Creta, und liebt steiniges Erdreich. Die immer grünen, dicken, glatten Blättchen sitzen Paarweise am Blattstiele. Die kleinen rothen traubenförmigen Blüten (A) treiben aus den Aesten selbst hervor. Die Schotenartige Frucht oder das Johannisbrod*) (C) wird 5 bis 6 Zoll lang, ist Daumendick und sieht dunkelrothbraun aus. Die plattgedrückten Saamenkörner sind steinhart.  +,
Fig. 1. Der grosse Oleandervogel. (Sphinx Nerii.)  +, Fig. 2. Der Wolfsmilchschwärmer. (Sphinx Euphorbiae.)  +, Die Raupe (a) des Wolfsmilchvogels findet sich im Julius und August ziemlich häufig auf der gemeinen Wolfsmilch, (Euphorbia Esula) von der sie sich allein nährt. Ihre Grundfarbe ist schwarz, über den Rücken läuft ein rother Streifen, und die Seiten sind reihenweis mit weissen Punkten besetzt Sie ist hier, so wie die Puppe und der Vogel, in natürlicher Grösse abgebildet. Nach einiger Zeit spinnt sie sich unter lockerer Erde ein, und verwandelt sich in die graubraune Puppe (b). Diese Puppe bleibt den Winter über in ihrer Hülle liegen, und erst im nächsten Frühjahre schlüpft der buntfarbige Dämmerungsfalter (c) aus. Die Oberflügel sind gelblich, olivengrün, und mit einem weissen Saume eingefasst. Die Unterflügel rosenroth; an der Wurzel schwarz. Im Junius schwärmt der Wolfsmilchvogel in der Dämmerung häufig am Geissblatt und an andern blühenden Sträuchern umher; schwebend saugt er mit seinem Rüssel den süssen Saft der Blüten aus, wo man ihn dann leicht fangen kann.  +,
Fig. 1. Die Grotte von Pausilippo.  +, Westlich von Neapel auf dem Wege von dieser Hauptstadt des untern Italiens nach dem Flecken Puzzuoli, gelangt man zu einer bewunderungswürdigen Grotte, die mitten durch den Berg Pausilippo geht, und daher auch den Namen der Grotte von Pausilippo erhalten hat. Diese merkwürdige Grotte ist 365 Ruthen lang, 50 Ruthen hoch, 18 Ruthen breit, und wurde durch Menschenhände durch den Berg Pausilippo, der aus vulkanischem Tuffstein besteht, gehauen. Wann dieses geschah, wissen wir nicht mehr. - Durch diese Grotte führt nun die einzige stark besuchte Strasse von Neapel nach Puzzuoli. Daher ist sie stets mit Wagen, Reitern und Fussgängern gefüllt. Die Hin- und Zurückfahrenden müssen sich auf verschiedenen Seiten halten, um so alle Unordnungen möglichst zu vermeiden. Die Reisenden kaufen von eignen Wächtern, die an den beiden Ausgängen wohnen, Fackeln und brennende Schleifen, um so ohne Gefahr durch die dunkle Grotte zu kommen. Das hohe düstre Gewölbe durch den Fackelschein nur schwach beleuchtet, das ewige Getöse der Wagen und Pferde, das Schreien der Mauleseltreiber; alles dieses zusammen genommen, macht einen eignen sonderbaren Eindruck. In der Mitte der Grotte findet man eine kleine Kapelle der Jungfrau Maria, die durch die Allmosen der Vorübergehenden erleuchtet wird.  +, Fig. 2. Die Hundsgrotte bei Neapel.  +,
Wir sehen Fig. 1. ein solches Englisches Wettrennpferd abgebildet. Es verräth durch das Feuer der Augen und durch die grossen Nasenlöcher seine arabische Abkunft. Seine hohen schlanken Füsse zeigen auf den ersten Blick den schnellen Läufer. Man hat Wettrenner von allen Farben. Sie zeichnen sich durch Muth, Kühnheit und ihre Dauer aus. Die berühmtesten Wettrennpferde werden in Kupfer gestochen, und ihre Thaten in allen Zeitungen bekannt gemacht. Ihr Stammbaum wird wie bey den Arabischen Pferden fortgeführt. Der Preis ist sehr hoch. Man hat Beyspiele, dass ein Wettrenner mit 1000 Pf. Sterl. oder über 6000 Thaler bezahlt. wurde. Ihre Geschwindigkeit kommt oft dem Winde bey. Das berühmte Pferd Childers, das ohngefähr vor 40 Jahren starb, sprang in einer Sekunde 82 Fuss, und lief die runde Wettrennbahn zu New-Market, (wo im April und Oktober grosse Wettrennen gehalten werden) die ohngefähr ž teutsche, oder 4 englische Meilen beträgt, in 6 Min. 40 Sek.  +, Fig. 2. Das Wettrennen selbst.  +, Durch ganz England nun werden im Sommer an 30 verschiedenen Orten Wettrennen auf sorgfäItig unterhaltenen, weichen, etwas sandigen Plätzen (race-grounds) angestellt. An dem Orte, wo die Pferde auslaufen, steht ein Gebäude (the Steward's box) , wo sich die Direktoren (the Stewards) des ganzen Rennens befinden. Hier werden die Pferde eingeschrieben, und die Wetten, die oft sehr hoch find, niedergelegt. Die Rennbahnen gehen meistens in einer runden oder länglichten Figur herum, und die Pferde kommen auf den Ort zurück, von wo sie ausliefen. Das Pferd, welches zuerst das bestimmte Ziel überspringt, ist Sieger des ersten Laufes (Heat). Jetzt werden die Pferde abgesattelt und gereinigt, nach einer Stunde aber wiedergebracht, und der zweyte Lauf beginnt. - Gewinnt das erste Sieger-Pferd auch diesen zweyten Lauf, so trägt es den Preis davon, und das Rennen ist geendigt. Ausserdem wird noch ein dritter Lauf unternommen. - Die Reiter der Rennpferde heissen Jockeys, und müssen leicht von Figur seyn. Die Jockeys, die zusammen in einem Rennen reiten, werden vorher in ihrer Kleidung mit Sattel und Zeug, welches sie umschnallen, gewogen. Die leichteren bekommen so viel Bley in die Taschen, bis sie genau das Gewicht der übrigen haben. - Das Pferderennen dauert gewöhnlich 2 bis 3 Tage, und oft sind 40 bis 50000 Zuschauer gegenwärtig.  +,
Fig. 1. Der Mauerspecht. (Certhia muraria.)  +, Der Mauerspecht (Mauerklette oder Mauerläufer), gehört zu dem Geschlechte der Baumläufer, und heisst deswegen der Mauerspecht, weil er eben so leicht, wie der Specht an den Bäumen, an den Mauern hinanläuft, und Spinnen und kleine Insekten zu seiner Nahrung aufsucht. Dieser schöne Vogel lebt in Italien, Frankreich und im mittlern Teutschland sehr einsam. Er nistet in Mauerritzen, hohlen Bäumen, und besonders gern auf Kirchhöfen, und in den Beinhäusern in Todtenschädeln, daher er auch oft der Todtenvogel genannt wird. Er ist so gross als ein Sperling.  +, Fig. 2. Der dunkelgrüne Baumläufer. (Certhia ohscura.)  +,
Fig. 1. Die Cichorie. (Cichorium intybus.)  +, Die Cichorie ist eine Arzneypflanze, welche in Teutschland an Wegen, Ackerrändern und auf Bergen wild wächst. Sie heisst auch Wegewarte oder Hindläufte, hat ein schmales ausgezacktes Blatt, und eine schöne hellblaue sternförmige Blume. Sie ist eine zweyjährige Pflanze, deren Blätter sowohl, als auch die Wurzel, als Gemüse essbar sind. Sie hat sich aber besonders wegen ihrer Wurzel seit einiger Zeit auch als Handelspflanze merkwürdig gemacht, weil man diese als eine Stellvertreterin des Kaffee fast allgemein gebraucht. Zu diesem Behufe bauet man die Cichorie mit Sorgfalt in Gärten und auf dem Felde, wo ihre Wurzel dicker und fleischigter wird. Diese wird im Herbste ausgegraben, gereinigt, in kleine Stücken geschnitten, wie die Kaffeebohnen geröstet, gemahlen und zum Verkaufe in bleierne Büchsen gepackt. Auf diese Art macht die Cichorie schon in Teutschland einen beträchtlichen Handelsartikel, welcher besonders in Niedersachsen von grossen Fabriken betrieben wird.  +, Fig. 2. Die Pfeffermünze. (Mentha piperita.)  +,
Auf der untersten Stufe der thierischen Schöpfung stehen unter den Würmern die Polypen die man auch Thierpflanzen nannte, weil sie gleichsam den Uebergang vomThierreiche zum Pflanzenreiche machen. Viele Gattungen dieser Wasserbewohner leben in steinartigen Gehäusen, die sie nie verlassen. Einige davon zeigt uns gegenwärtige Tafel. -  +, Fig. 1. Der prächtige Seeköcher. (Tubularia magnifica.)  +, Fig. 2. Die Finder-Alcyonie. (Acyonium digitatum.)  +,
Fig. 1. Die Solfatara.  +, Die Solfatara ist ein kleines enges Thal unweit Neapel, ohngefähr 500 Schritte breit und 800 Schritte lang, zwischen schroffen Klippen, welches höchstwahrscheinlich durch einen eingesunkenen Vulkan entstanden ist. Es ist so zu sagen die grosse Schwefel- und Salmiakfabrik der Natur; denn diese beyden Produkte werden da durch die heissen vulkanilchen Dämpfe unaufhörlich in Menge erzeugt. Der Boden ist allenthalben warm, und sogar an einigen Stellen brennend heiss. Hier und da steigen schwefeligte dicke Dämpfe auf, besonders aus einer Oeffnung No. 3. An dem einen Ende des Thals brechen dergleichen heisse Dünste mit einem lauten Geräusche hervor, und erheben sich hoch in die Luft, und leuchten bey Nacht. An den Wänden dieser Oeffnung setzt sich Salmiak und Schwefel an, welcher da gesammelt und in der am Ende liegenden Salmiakfabrik Nr. 1. bearbeitet wird. Der ganze Erdboden der Solfatara ist weiss, und bestehet aus verschiedenen Mineralien. Er zittert, und tönt, wenn man darauf tritt, und legt man sich darauf nieder, so hört man ein Geräusch und Zischen wie von siedendem Wasser. Diese unterirdischen Wasser laufen an der Nordseite in einem dunkeln Grunde in einem stinkenden, brennenden Bache ab. An der östlichen Seite aber sieht man einen kleinen Teich, in welchem das Wasser beständig wallet und Blasen wirft, als wenn es siedete, obgleich es dazu nicht heiss genug ist. Alle diese Erscheinungen entstehen von dem unterirdischen Feuer, welches in dieser ganzen Gegend wirkt, obgleich es hier nie in Flammen ausbricht.  +, Fig. 2. Ansicht von Stromboli.  +,
Fig. 1. et 2. Die halbgefüllte Purpurrose. (Rosa holoserica purpurea flore semipleno.)  +, Wir haben dieser schönen Rosenart schon oben bey Beschreibung der ganz gefüllten Purpur-Rose im LXIV. Hefte auf Tafel 20. gedacht. Sie hat, da sie zu derselben Art gehört, auch mit jener einerley Blatt und Holz; ihr Wuchs und Strauch ist aber stärker und voller, als der von jener, und ihre Blume noch feuriger und glänzender. Diese Rose hat vor allen anderen Rosenarten die besondere Eigenschaft, dass sie sich gegen Abend halb zuschliesst und ihre grünen Blätter schlaff werden, da sie sich hingegen in den Mittagsstunden und bey vollem Sonnenscheine offen aufgeblüht zeigt, und ihre grünen Blätter steif stehen. Sie fällt also gegen Abend in den sogenannten Pflanzenschlaf, den wir an mehreren Gewächsen bemerken. Wir sehen sie daher hier in diesem doppelten Zustande abgebildet; denn Fig. 1. zeigt sie zu Mittag ganz aufgeblüht in ihrem vollen Glanze, und Fig. 2. des Abends mit zusammengefalteten Blumenblättern, und ihre grünen Blätter schlaff herabhängend, kurz in ihrem Pflanzenschlafe. t, ist ganz vortrefflich.  +
Die Ammern sind ein zahlreiches Vogelgeschlecht, denn es enthalt an 89 Gattungen, darunter sich sonderlich bey den ausländischen sechs schöne befinden. Sie nähren sich alle von Körnern und Insecten. In Teutschland haben wir nur 9 Gattungen, davon folgende die vornehmsten sind.  +, Fig. 1. Der Goldammer. (Emberiza citrinella).  +, Der Goldammer oder Emmerling ist fast Jedermann bekannt, weil er sich im Sommer in Gärten und im Winter in den Dörfern und Höfen aufhält. Er ist so gross als ein Sperling, und sein gelbes Gefieder machen ihn zu einem schönen Vogel. Im Frühlinge ist er der erste Vogel der seine Stimme fröhlich hören lässt.  +,
Fig. 1. Die Heidelbeere. (Vaccinium myrtillus.)  +, Fig. 2. Die Preusselbeere. (Vaccinium vitis idaea.)  +, Fig. 3. Die Moosbeere. (Vaccinium exicocos.)  +,
Die Natur versahe mehrere Arten von Fischen mit förmlichen Knochen- oder Schuppenpanzern, um sie so gegen die Angriffe ihrer Feinde zu vertheidigen. Wir sehen auf gegenwärtiger Tafel vier solche gepanzerte Wasserbewohner abgebildet.  +, Fig 1. Der Knochenhecht. (Esox osseus.)  +, Der Knochenhecht findet sich in den Ost- und Westindischen Flüssen und Seen, wird 2 bis 3 Fuss lang, und nährt sich vom Raube anderer Fische. Seines wohlschmeckenden Fleisches wegen wird er häufig verspeisst. Merkwürdig macht ihn seine äussere Gestalt. Die beyden Kinnladen verlängern sich schnabelförmig, und sind mit scharfen Zähnen besetzt. Der ganze Körper ist mit einem starken Schuppenpanzer bedeckt, welcher ihn gegen die Angriffe anderer Fische sichert. Die Schuppen sind von dreyerley Art; auf der Höhe des Rückens sind sie völlig herzförmig, an den Seiten viereckig, am Bauche aber rautenförmig. Dann ist noch der erste Strahl jeder Flosse mit starken Stacheln besetzt.  +,
Die Alten hielten ihre Wettrennen nicht im freyen Felde, wie jetzt die Engländer, sondern in dem Bezirke grosser öffentlicher Prachtgebäude, welche den weiten offenen Platz der Rennbahn einschlossen, ganz zu solchen öffentlichen Spielen eingerichtet waren, und Circus hiessen. Die erste Figur dieser Tafel zeigt einen solchen Circus, dergleichen sich mehrere in dem alten Rom befanden.  +, Fig. 1. Circus der alten Römer.  +, Fig. 2. Eine Quadriga.  +,
Fig. 1. Der Caoutchouc. (Hevea Guianensis.)  +, Der Caoutchouc (Cautschuk) ist der merkwürdige Baum, der uns das sogenannte Gummielasticum oder Federharz liefert, welches zuerst durch den berühmten Reisenden De la Condamine im Iahre 1736 in Europa bekannt wurde. Er wächst in Südamerika, und macht ein eignes Pflanzengeschlecht aus. Sein Stamm wird über 60 Fuss hoch und 3 Fuss dick. Seine dreylappigen Blätter stehen am Ende der Zweige auf langen Stielen, zwischen welchen die kleinen gelblichen Blüthen in Trauben erscheinen. Er trägt als Frucht eine grosse harte Saamenkapsel mit 3 Fächern (Fig. b.) deren jedes 2 oder 3 graue Saamenkörner (Fig. c.) enthält. Wenn man die Rinde des Stammes aufschlitzet, so läuft ein milchweisser Saft heraus, der, wenn die Feuchtigkeit an der Luft verdünstet, zu einem zähen Harze wird, und das berühmte Federharz ausmacht, welches von aussen wie braunes Leder aussieht, und sich erstaunlich ausdehnen lässt und wieder zusammenzieht. Da es anfänglich weich ist und alle Formen annimmt, so überziehen die Amerikaner damit kleine thönerne Flaschen, und lassen diesen Ueberzug am Feuer trocknen, zerschlagen dann die innere thönerne Form, und. schütten das Pulver zum Halse heraus. Daher kommt es dass wir das Federharz gewöhnlich in der Form kleiner birnförmiger Flaschen erhalten.  +, Fig 2. Der arabische Gummibaum oder die Nil-Mimose. (Mimosa nilotica.)  +,
Fig. 1. Der schöne Plattschnabel. (Todus regius.)  +, Fig. 2. Der grossschnäblichte Plattschnabel. (Todus macrorhynchus.  +, Fig. 3. Der gemeine Bienenfresser. (Merops apiaster.)  +,
Fig. 1. Der Kaiserfisch. (Scomber regalis.)  +, Fig. 2. Die Brustschuppe. (Scomber Sarda.)  +, Diese Makrele ist bei weitem kleiner, als die vorige, aber ein eben so wohlschmeckender Fisch. Er hat auf dem Rücken, welcher blassblau ist, eine Menge dunkelbrauner halbmondförmiger Flecken, welche ihm ein schönes Ansehn geben.  +,
Fig. 1. Die Manna-Esche. (Fraxinus ornus.)  +, Das Manna, welches wir als ein bekanntes Purgiermittel in den Apotheken kennen, ist der verdickte und getrocknete Saft einer Eschengattung, die davon die Manna-Esche heisst. Sie wächst zwar schon im südlichen Teutschland wild, ihr eigentliches Vaterland ist aber Neapel, Calabrien und Sicilien. Sie bleibt niedrig, und wird selten über 16 bis 18 Fuss hoch; ihre Blätter sind gefiedert, und ihre büschelförmige Blüte weiss, und hat einen süssen Geruch. Um das Manna zu sammeln, macht man in die Rinde horizontale Einschnitte, aus welchen dann, den ganzen Sommer hindurch, der Saft herausdringt, in hohle Blätter, welche man anbindet, läuft, und so in gelbbraune Klümpchen trocknet. Das Manna macht in Calabrien und Sicilien einen grossen Handelsartikel aus, und wird bloss für den König eingesammelt, der den Alleinhandel damit hat. Das Manna hat einen ekelsüssen Geruch und Geschmack.  +, Fig. 2. Die Sassaparille. (Smilax Sassaparilla.)  +,
Fig. 1. u. 2. Die Stralenkrone.  +, Die Stralenkrone war von Gold und hatte aufrechts stehende Spitzen, welche die Stralen der Sonne oder eine Vergötterung anzeigen sollten. Der siegende Feldherr, wenn er nach einer Schlacht oder Eroberung eines Landes im Triumphe in Rom einzog, wurde damit bekrönt. Oft umgab man auch damit den Kopf seines stählernen Helmes, auf welchem gewöhnlich zur Zierde ein goldener Greif sass.  +, Fig. 3. u. 4. Die Lorbeerkrone.  +,
Der Telegraph (oder Fernschreiber) ist eine Maschine, deren man sich jetzt bedient, um gewisse, besonders militärische Nachrichten, äusserst schnell in grosse Entfernungen zu bringen. Diese Kunst, welche die Telegraphik oder Fernschreibekunst heisst, ist zwar schon sehr alt, allein die Erfindung der gegenwärtigen Maschine dazu neu, und gehört den Franzosen zu, welche sich deren während des letzten Revolutionskrieges mit grösstem Nutzen bedienten. Der erste kam auf dem Louvre zu Paris, und der zweite zu Lille oder Ryssel zu Stande; und beide korrespondirten sogleich miteinander.  +, Fig. 1. Der Telegraph auf dem Louvre zu Paris.  +, Fig. 2. Der Telegraph zu Ryssel  +,
Fig. 1. Der kastanienbraune Spornflügel. (Parra jacana.)  +, Fig. 2. Der bunte Spornflügel. (Parra variabilis.)  +, Dieser hat mit dem vorigen einerlei Vaterland, und lebt vorzüglich in Brasilien, Guiana und auf der Insel St. Domingo. Er ist bunt und schön gezeichnet, etwas kleiner, als der vorige Vogel, und hat mit diesem einerlei Nahrung.  +,
Fig. 1. Der Kirschlorbeer. (Prunus laurocerasus.)  +, Der Kirschlorbeer ist ein baumartiger Strauch, der nur 5 bis 6 Ellen hoch wird, schöne, immergrüne, glänzende und Lorbeerähnliche Blätter hat; weisse wohlriechende Blüten, und schwarzblaue Kirschenähnliche Früchte in Trauben trägt. Er wächst an den Ufern des schwarzen Meers und in Syrien wild, kommt aber auch schon in milderen Gegenden des südlichen Teutschlands im Freyen recht gut fort. Die Frucht, welche, wie Fig. a. zeigt, einen Steinkern hat, ist ungeniessbar; seine Blüten und grünen Blätter haben einen angenehmen, den bittern Mandeln ähnlichen Geschmack, sind aber giftig, und deshalb sehr gefährlich. Wenige Tropfen von dem daraus destillirten flüchtigen Oele oder Wasser tödten Menschen und Thiere in wenigen Minuten.  +, Fig. 2. Der rothe Fingerhut. (Digitalis purpurea.)  +,
Das Eismeer am Montavert.  +, Eben diese hohen Schweizer Alpen bieten uns wegen ihrer ausgezeichneten Lage die höchsten Naturschönheiten und die merkwürdigsten Gegenstände dar. Sie enthalten Berge, deren Gipfel über die Wolken steigen und mit ewigem Schnee bedeckt sind; zwischen diesen Bergen Seen, ungeheuere Felsenabgründe, Thäler voll Eis, unzählige Quellen, welche in der Folge zu grossen Flüssen werden; Bäche, welche sich über Felsenwände herabstürzen, in der Luft verschwinden, und sich in Wasserstaub auflösen; fruchtbare Viehweiden, und andere Wunder der Natur. Einer der merkwürdigsten Gegenstände der Alpen sind ihre Glätscher. Glätscher nennt man die ganz mit ungeheueren Eismassen angefüllten Alpenthäler, welche theils höher zwischen den Felsenspitzen, und abhängig, theils tiefer und weiter am Fusse der höchsten Gebirge liegen. Einer der grössten und merkwürdigsten Glätscher ist das sogenannte Eismeer am Berge Montanvert. Es ist ein langes ganz mit Eise ausgefülltes Thal, welches man von der Höhe des Montanvert - auf welcher hier die Hütte steht - übersehen kann, und einem Meere gleicht, dessen Fluthen plötzlich zusammengefroren sind, aber nicht während des Sturms, sondern gleich nachher, da der Wind sich gelegt, die Wellen aber schon stumpf und abgerundet sind. Diese Eiswellen haben zwischen sich grosse und tiefe Querspalten, welche innerlich blau aussehen, und in welche ein Wanderer leicht hineinfallen kann.  +, Von beiden Seiten kommen zwischen den Bergspitzen noch kleinere Nebenglätscher herab, und im Hintergrunde erblickt man hier den grossen ganz mit Schnee bedeckten Jurassus, welcher einer der höchsten Berge der Alpen ist. Der Montanvert selbst, auf welchem sich hier im Vorgrunde die Gesellschaft befindet, ist eine fruchtbare Alpentrift, gleich neben diesen fürchterlichen Eismassen.  +,
Das Thal von Chamouny.  +, Das Thal von Chamouny ist das schönste und merkwürdigste nicht allein in den Schweizer Alpen, sondern vielleicht in der ganzen Welt; denn es enthält so viele grosse und hohe Wunder der Natur, die rauhesten und wildesten Scenen mit den schönsten und reizendsten so gemischt, dass man sich beim ersten Anblicke kaum von seinem Erstaunen erholen kann. Es hat die Gestalt einer Wiege, läuft in der Krümme eines Bogens, und ist fast 7 Stunden lang. Zu beiden Seiten ist es von himmelhohen Bergspitzen eingeschlossen, welche schroff, steil und wild aussehen, und deren enge Zwischenthäler und Schluchten mit Eisglätschern aufgefüllt sind, deren scharfe Spitzen und Gruppen das schönste malerische Ansehen geben. Ueber diesen Felsenspitzen erhebt sich etwas weiter entfernt, rechter Hand, der höchste Berg in der alten Welt, der Montblanc, mit ewigem Schnee bedeckt, über die Wolken. Wir werden ihn auf dem folgenden Blatte näher kennen lernen.  +, Diese schönen und wilden Glätscher, welche wir hier zwischen den Spitzen und Wänden der Granitfelsen sehen, haben ihre Entstehung grösstentheils von dem sogenannten Eismeere, das wir auf dem vorigen Blatte sahen. Unter ihnen hervor fliessen unzählige Quellen und Bäche krystallhellen Wassers, und selbst der Fluss Arveiron, welcher das ganze Thal durchfliesst, kommt prächtig aus einer grossen Eisgrotte eines dieser Glätscher hervor. Oft hört man ein donnerähnliches Getöse im Thale, welches von den ungeheueren Eismassen entsteht, die sich in der Höhe von diesen Glätschern losreissen und in die Tiefe herabstürzen. Das Eis von diesen Glätschern ist oft mehrere 100 Fuss dick, thauet aber unten auf dem Grunde immerfort weg, daher denn auch unter den Glätschern unaufhörlich Wasser hervorströmt, und die grössten Flüsse daraus entspringen. Die Oberfläche des Eises ist bei den Glätschern nie glatt und schlüpfrig, sondern immer körnig und rauh; daher man auch sicher darauf gehen kann.  +
Ansicht des Montblanc.  +, Der Montblanc oder weisse Berg selbst besteht aus mehreren Bergspitzen, kleinen Thälern und Felsenrücken, die man alle erst mit Lebensgefahr übersteigen muss, ehe man zu seinem höchsten Gipfel gelangen kann. Der Fuss des Montblanc läuft in dem Thale von Chamouny, das wir aus der vorigen Tafel kennen, aus, und man rechnet von Chamouny bis zum Gipfel noch 18 Stunden.  +, Bis zum Jahre 1775 hatte es noch kein Sterblicher gewagt, den Gipfel dieses Berges zu besteigen; denn die Gefahren, entweder in Abgründe des ewigen Schnees zu versinken, oder aus Kraftlosigkeit unterwegs umzukommen, oder in der verdünnten Luft dieser entsetzlichen Höhe nicht mehr athmen zu können und zu ersticken, hatten auch die Kühnsten davon abgeschrökt. Erst vom Jahre 1775 an wurden durch Veranlassung des berühmten Naturforschers Herrn von Saussure mehrere Versuche gemacht, davon viele misslangen, bis es endlich dem Dr. Paccard, Arzte zu Chamouny, den 8. Aug. 1786 zuerst, und hernach dem Herrn von Saussure und mehreren Anderen wirklich gelang, ihn zu besteigen, und die höchsten Alpen unter ihren Füssen wie Hügel liegen zu sehen.  +,
Fig. 1. 2. 3. Klappern, Trommeln und Schellen.  +, Fig. 1. Ein Ring von Eisenblech, in dessen Einschnitten kleine runde metallene Klapperbleche hiengen, die beständig geschüttelt wurden. Fig. 3. Eben dieser Ring, auf dem Umkreise mit Schellen behängt und auf der einen Seite mit einem Trommelfelle überzogen, welches vorzüglich beim Tanze nach dem Tackte geschlagen und geschüttelt wurde. Fig. 2. Ein metallner Ring, an welchen 6 und mehrere grosse nach der Harmonie gewählte Schellen oder Cymbeln so angebracht waren, dass sie sich herumschwingen konnten. Auch diese führten die Tänzerinnen und bewegten sie nach dem Tackte ihrer Tänze.  +, Fig. 4. Becken.  +,
Aus der Lyra entstand in der Folge die Cither, die uns Fig. 2. 6. und 9 in verschiedenen Formen zeigt. Diese war schon künstlicher gearbeitet, hatte oben Wirbel und unten einen Resonanzkasten, und meistens 7 harmonisch gestimmte Saiten. Ihr Ton war daher auch angenehmer und stärker als der Ton der Lyra.  +, Die gegenwärtige Tafel zeigt uns Lyren und Cithern der alten Griechen und Römer in verschiedenen Formen. Die Lyra ist vielleicht das älteste Saiten-Instrument das wir kennen. Ihre Erfindung verliert sich im fernsten Alterthume. Man nahm vielleicht die hohle Schaale einer Schildkröte, oder einen Thierschädel, steckte ein Paar Ochsen- oder Geishörner, oder ein Paar abgeschnittene Baumäste hinein, befestigte daran ein Queerholz und spannte Thiersehnen oder Darmsaiten darauf, und so entstand die erste Lyra. Die bildende Kunst verschönerte sie hernach durch allerhand Verzierungen, Vergoldung u. dergl. So entstanden nach und nach die verschiedenen Formen derselben, die wir in Fig. 1. 3. 4. 5. 7. 8. und 10. sehen.  +, Die alten Griechen und Römer brauchten die Lyra stets beim Singen ihrer Lieder, bei Opferfesten, Gastmalen, oder auch wenn sonst ihre Dichter und Sänger ihre Hymnen und Lieder öffentlich absungen; und eben daher führt auch noch bis jetzt derjenige Theil unserer Dichtkunst, der sich mit Liedern, die für den Gesang bestimmt sind, beschäftigt, den Namen der lyrischen Dichtkunst.  +
Die Erdmandel. (Cyperus esculentus.)  +, Die Erdmandel ist eine erst neuerlich in Teutschland merkwürdig gewordene Pflanze, nachdem man ihre kleinen Wurzelknollen als Stellvertreter der Kaffeebohnen empfohlen und zu brauchen angefangen hat. Sie gehört zu den Grasarten, und wird daher auch Cyperngras genannt. Ihr Vaterland ist der Orient und vorzüglich die wärmere Levante, und Egypten, wo sie wild wächst.  +, Fig. 1. zeigt diese Pflanze in ihrer natürlichen Grösse halbwüchsig, wo sie wie eine gewöhnliche Grasstaude aussieht. An ihren sehr zahlreichen feinen Haarwurzeln hängen eine Menge kleiner weisser Knötchen, welche, wenn die Pflanze ganz ausgewachsen ist, zu kleinen Knollen werden, (fig. a. und b.) welches dann die sogenannten Erdmandeln sind.  +,
Fast alle Chinesische Naturprodukte, z.E. Blumen, Vögel, Fische, Insecten, haben sehr grelle, lebhafte und schöne Farben, wie wir schon auf mehrern Tafeln unsers Bilderbuchs gesehn haben. Dies beweisen auch gegenwärtige Chinesische Insecten.  +, Fig. 1. Die rothe Grille. (Grillus morbillosus.)  +, Diese Heuschrecke ist drittehalb Zoll lang und prächtig von Farben, denn ihr Bruststück ist roth, die Flügeldecken dunkelgrünblau, die Unterflügel hochroth mit schwarzen Punkten, der Leib schwarz mit roth und gelben Ringen, und die Beine gelb. Sie ist hier fliegend vorgestellt.  +,
Fig. 1. Der Strandreuter. (Charadrius himantopus.)  +, Fig. 2. Der Wassersäbler. (Recurvirostra avocetta.)  +, Fig. 3. Der kleine Rohrdommel. (Ardea stellaris.)  +,
Die Hydrangea. (Hydrangea hortensis.)  +, Das Vaterland dieser ausserordentlich schönen Blume ist China und Japan, wo die Engländer sie als eine Zierpflanze fanden, sie zuerst nach England brachten, und von da sie dann erst vor einigen Jahren als eine Neuigkeit nach Teutschland, in unsre Gärten kam, und unsre neueste Modeblume wurde. Man nannte sie erst Hortensia, anjetzt aber haben ihr unsre Botaniker den bestimmten Namen Hydrangea gegeben.  +, Ihre Staude wird ohngefähr 12 bis 16 Zoll hoch, und hat schöne grosse dunkelgrüne, vorn und hinten zugespitzte ovale Blätter; ihre grossen oft 6 bis 8 Zoll im Durchschnitte haltenden Blumenbüschel, welche der Form nach die meiste Aehnlichkeit mit den Büscheln des gefüllten Schneeballens haben, geben ihr ein überaus prächtiges Ansehn.  +,
In der Folge, da das Theaterwesen eine ordentliche Form und Einrichtung erhielt, erfand man auch dazu ordentliche und künstlich verfertigte Charaktermasken deren Larven immer bestimmte Gesichter darstellten, und wurden 1. Tragische Masken für das Trauerspiel, 2. Komische Masken für das Lustspiel, und 3. Bacchische Masken für die Satyr- und Hirtenspiele eingeführt.  +, Tragische Masken zeigen uns z. E. die Figuren 1. 2. 3. und 8.  +, Komische Masken. Fig. 7 und 10.  +,
Der braune Atlas.  +, Dieser ungeheure Chinesische Schmetterling ist ein Nachtfalter, und der grösste unter allen bisher bekannten in- und ausländischen Schmetterlingen; denn er ist so gross als eine gewöhnliche Fledermaus. China ist aber nicht allein sein Vaterland, sondern man findet ihn auch in den heissen Ländern von Ost- und Westindien, wo überhaupt alle Insecten weit grösser und schöner als bei uns sind. Er ist von Farbe brennend zimmtbraun, und gelb, schwarz, weiss und blau gezeichnet, welches ihm ein prächtiges Ansehn giebt. Das sonderbarste an ihm ist, dass er in jedem Flügel einen grossen dreieckigen, mit einem schwarzen Rande eingefassten Fleck hat, welcher bloss mit einer dünnen glasartigen Haut überzogen ist, durch welche man, wie durch ein Fenster, alle Gegenstände (wie z. E. hier den Orangenzweig) deutlich sehen kann. Seine 4 Zoll lange und fingerdicke Raupe, lebt auf den Orangenbäumen, und spinnt sich in einen dicken Coccon ein, dessen Gespinnste die Chineser als wilde Seide, zu verschiedenen Stoffen benutzen.  +
Fig. 1. Die Basilica-Rose. (Rosa damascena Basilica.)  +, Fig. 2. Die einfache gelbe Rose. (Rosa lutea simplex.)  +, Diese schöne Blume gehört unter die Damascener-Rosen, welches ihr langer ovaler Fruchtknoten und ganzer Bau zeigt. Ihr Strauch wird 3 bis 4 Fuss hoch, hat viele kurze Dornen, und reiches dunkelgrünes Laub. Die Blume ist ziemlich gross, und halb roth halb weiss, so dass dieser Halbschied der beiden Farben mitten durch das Auge geht, und oft die eine Hälfte ganz roth und die andere ganz weiss, rein abgeschieden sich zeigt; oft aber sind auch die weissen Blätter noch ein wenig roth geschmitzt. Ihr Geruch ist sehr angenehm; und sie ist eine wahre Zierde unsrer Gärten.  +,
Fig. 1. Der Wanderfalke. (Falco peregrinus.)  +, Der Thurmfalke (der auch sonst der Kirchenfalke, Röthelweihe, Röttelgeier, Rothsperber heisst) wird so genannt, weil er gern auf Kirchthürmen und einsamen hohen Feldwarten wohnt. Er ist kleiner als der Wanderfalke, nur 16 Zoll lang, und das Männchen besonders gehört zu den schönsten Falkenarten, denn es ist sehr schön blaugrau, braun, gelb, schwarz und weiss gezeichnet; das Weibchen aber bloss hell- und dunkelbraun und schwarz. Er ist in Teutschland sehr gemein, macht gewöhnlich auf Tauben, kleine Vögel, Feldmäuse, Wachteln, junge Hasen und Feldhühner seine Jagd; er ist das Schrecken aller kleinen Singvögel, und die Lerche stürzt wie todt aus der Luft, wenn sie den Thurmfalken erblickt. Die Jäger suchen ihn möglichst auszurotten, weil er der kleinen Jagd vielen Schaden thut.  +, Fig. 4. Die Gabelweihe. (Falco milvus.)  +,
Fig. 1. Die Indische Karmesin-Taube. (Columba rosea.)  +, Fig. 2. Die Goldflügel-Taube. (Columba chalcoptera.)  +, Fig. 3. Die Kronen-Taube. (Columba coronata.)  +,
Fig. 1. u. 2. Der braune Page.  +, Wir sehen auf dieser Tafel zwei grosse Surinamische Schmetterlinge, oder Tagfalter, welche beide grösser und weit schöner als die gewöhnlichen Europäischen sind. Der gegenwärtige, sogenannte braune Page ist ein sehr schön gezeichneter Schmetterling; auf der Rückenseite (Fig. 1.) dunkelbraun von Farbe, mit lichtbraunen Banden, und einem gelben Saume an den beiden Unterflügeln. Auf den Spitzen der Oberflügel hat er ein grosses gelbes Auge, und auf jedem Unterflügel zwei schwarze dergl. mit weissen Rändern.  +, Fig. 3. u. 4. Der blaue Adonis.  +,
Fig. 1. Der Silberlachs. (Salmo Schiffermülleri.)  +, Der Silberlachs ist einer der wichtigsten Teutschen Flussfische. Er lebt aber nicht nur in den grossen Flüssen, sondern auch in den grossen Landseen von Teutschland und der Schweiz; sogar auch in der Ostsee, und ist also sowohl ein Fluss- als Seefisch. Er ist oft bis 3 Fuss lang, und hält an Gewicht 6 bis 10 Pfunde. Da er zu dem Salmgeschlecht gehört, so ist sein Fleisch überaus delikat und wohlschmeckend. Er ist ein Raubfisch und nährt sich von anderen kleinen Fischen, Fröschen u. dergl.  +, Fig. 2. Das Blaufellchen. (Salmo Wartmanni.)  +,
Die dunkle und blasse immerblühende Rose. (Rosa semperflorens.)  +, Die dunkle Sorte ist nur halb, die blasse aber ganz gefüllt. Die Blumenblätter von jener sind kraus und dunkel rubinroth von Farbe; von letzterer aber sind sie glatt und blass rosenfarbig. Der Geruch ist von beiden verschieden aber äusserst angenehm und gewürzhaft.  +, Das Vaterland dieser überaus lieblichen Rose ist China, woher sie erst vor wenigen Jahren nach England kam; daher sie auch bis jetzt noch nicht an rauheres Klima gewöhnt ist, und unsere Winter nicht im freien Lande aushält, sondern in Töpfen, in Zimmern und Gewächshäusern erhalten werden muss.  +,
Wie gross diese Naumachien oft waren, kann man nur daraus sehen, dass der Kaiser Augustus eine dergl. bauete, welche 1800 Fuss lang und 200 Fuss breit war, und worinne 30 dreirudrige und noch eine Menge kleinerer Schiffe Raum hatten, einen Seekampf zu halten.  +, Da die Alten keine Feuergewehre hatten, so fochten die Kämpfer mit Spiessen, Stangen und Schwerdtern mit einander, und mordeten sich auf die grausamste Art. Die Sieger in diesen abscheulichen Kampfspielen, wurden dann freigesprochen und belohnt.  +, Die Naumachien der alten Römer waren grosse amphitheatralische Prachtgebäude, fast wie Plätze der Wettrennen, deren innerer freier Raum mit Wasser tief angefüllt wurde, und einen kleinen See bildete, auf welchem Schiffsgefechte gehalten wurden. Auf den dazu bestimmten ein, zwei auch dreiruderigen Kampfschiffen, (davon wir hier Fig. 2 eines mit einer Reihe und Fig. 3 mit zwei Reihen Rudern sehen.) mussten zum Tode verurtheilte Verbrecher, oft auch Kriegsgefangene, auf Leben und Tod kämpfen; bloss zur Belustigung des Römischen Volks, welches auf den Stufen des Amphitheaters umhersass; und welchem die Kaiser zuweilen dies grausame Schauspiel gaben. Die hier abgebildete Naumache lag an der Tiber und hatte mit derselben Verbindung.  +
Die Schellfische oder Weichfische sind uns aus unserem Bilderbuche schon bekannt. Wir lernen hier noch einige andere Arten davon kennen.  +, Fig. 1. Der Polack. (Gadus polachius.)  +, Der Polack oder Blanker lebt in der Ostsee und der Nordsee, wo er sich vorzüglich an den Englischen Küsten in grossen Zügen aufhält. Er wird ein bis anderthalb Fuss lang, nährt sich von kleinen Fischen, und wird seines wohlschmeckenden Fleisches wegen verspeiset.  +,
Fig. 1. u. 2. Der Surinamische Eurilochus. (Papilio Eurilochus.)  +, Kein Theil der Erde ist so reich an grossen schönen Schmetterlingen, als die Europäische Kolonie von Surinam an der Ostküste von Südamerika. Das warme feuchte Klima scheint die grosse Vermehrung dieser schönen Insekten zu befördern, die uns durch ihre Grösse und durch ihre schönen Farben so oft in Erstaunen setzen.  +, Wir sehen hier einen der grössten Tagschmetterlinge, den Surinamischen Eurilochus, auf beiden Seiten abgebildet. Mit ausgespannten Flügeln misst er über sieben Zoll, seine Länge beträgt 3 Zoll. Die grossen Oberflügel sind braun, mit orangegelben Saum, und gelblichen inneren Zeichnungen und Augenflecken. Die Unterflügel sind glänzend schwarz, gleichfalls orangegelb eingefasst, welches die Schönheit des Schmetterlings sehr erhöht. Gegen den Körper zu sind die Unterflügel gelb gezeichnet in bogenförmigen Ausschnitt. Die Rückseite der Flügel (Fig. 1.) ist gelb und bräunlich marmorirt. Auf der unteren Seite sitzt ein grosses dunkelviolettes Auge mit gelber Einfassung, und im Mittelpunkte mit einem weissen halben Monde geziert. Hat dieser Tagfalter gleich keine sehr hervorstechenden Farben, so geben ihm doch die sanft in einander übergehenden Mischungen einen eigenen Reiz und Schönheit. wässern.  +
Fig. 1. Der Tibetanische Pfau. (Pavo tibetanus.)  +, Dieser Pfau findet sich in mehreren Theilen von Asien vorzüglich aber in Tibet. Er hat die Grösse eines Perlhuhns, nur ist sein Schwanz länger. Die Grundfarbe seines Gefieders ist ein sanftes Grau mit weissen Strichen und Punkten. Auf den Oberflügeln und dem Schwanze sitzen braune augenförmige Flecken, die gegen das Licht violet und goldgrün auf das angenehmste schillern. Der obere Theil des Kopfs ist braun. Die Füsse sind gelbgrau, mit doppelten Spornen versehen.  +, Fig. 2. Der Argusfasan. (Phasianus Argus.)  +,
Nichts erregte wohl von jeher mehr die Bewunderung der Menschen, und zugleich den Wunsch der Nachahmung, als der Flug der Vögel. Schon im frühesten Alterthume erzählen uns mehrere Sagen, machte man Versuche, durch künstliche Flügel, die man an Armen und Füssen befestigte, sich von der Erde zu erheben, und in einem leichtern Elemente nach Gefallen herumzuschweben. Doch alle Versuche waren zu klein, und fielen deswegen unglücklich aus. Es kam darauf an, eine Maschine zu erfinden, deren Gewicht in Verbindung mit dem daran befestigten menschlichen Körper geringer sey, als das Gewicht der sie umgebenden atmosphärischen Luft, die folglich leichter wäre, und in die Luft stiege. Die ersten glücklichen Versuche dieser Art machten in Frankreich im Jahr 1782 die Gebrüder Mongolfiers. Sie nahmen nämlich eine grosse hohle Maschine von Taffent in Gestalt einer Kugel, verdünnten durch angebranntes Papier und Stroh die Luft, und so stieg die Kugel wirklich von selbst in die Höhe. Montgolfier vergrößerte nun seine Taffentkugel, (Fig. 1.) umgab sie mit einer Gallerie in deren Mitte sich der Feuerheerd (a) befand, und nun machte am 21. November 1783 Pilatre de Rozier die erste grosse Luftreise damit. Diese Art von Luftballons durch erhitzte Luft gehoben, erhielt von ihrem Erfinder den Namen Montgolfiere. Die zweite Art, oder den Aerostat (Fig. 2.) erfand gleichfalls im Jahr 1783 Charles, Professor der Physik in Paris. Er füllte nämlich eine Taffentkugel von 26 Fuss im Durchmesser vermittelst einer Vorrichtung (b) mit brennbarer leichter Luft, die in Tonnen aus Eisenfeilspänen und Schwefelsäure entwickelt, und dann durch die grosse Röhre in den Ballon geleitet wurde. Ein Schiffchen wurde mit seidenen Schnüren daran befestigt, und so stieg der Erfinder glücklich damit in die Höhe. Soll der Ballon sich lenken, so öffnet man auf der Seite eine Klappe, und lässt nach und nach die schwerere atmosphärische Luft hereindringen. Bei der Montgolfiere bewirkt man es dadurch, dass man das Feuer langsam abgehen lässt. -  , Sollte der Ballon in der Luft verunglücken, so kann sich der Luftschiffer durch den Fallschirm (Fig. 3.) retten, den Blanchard, ein berühmter Luftsegler, erfand. Er besteht aus einem starken festen Zeuche, welches hohl über einige Reife gespannt wird, der Luftschiffer selbst sitzt in mehreren Tragbändern, welche mit Stricken an dem oberen Theile befestigt sind. Die Luft die sich unter diesem grossen Regenschirme fängt, verhindert das schnelle Fallen des Schirms, und macht, dass er nur allmählig herabsinkt.  +
Fig. 1. Der Vogelfang auf den Orkadischen und andern nördlichen Inseln.  +, Auf den Orkadischen und anderen felsigten Inseln des Nordpols hat die Natur nur sparsam für den Unterhalt der Bewohner gesorgt. Ihre Hauptnahrung besteht deswegen aus Fischen, Seevögeln und ihren Eiern. Nichts übersteigt aber die Kühnheit dieser Jagd. Unter tausend Gefahren schieben sich die Vogeljäger mit langen Stangen wechselseitig von Klippe zu Klippe, oder lassen sich an Stricken auf einem Querholze sitzend von oben herab; sie wissen so mit grosser Geschwindigkeit und Gewandheit in die verschiedenen Klüfte zu dringen, und die braunen Seemeeven und die dummen Taucherhühner oder die Troiltaucher sammt ihren Eiern in der Brutzeit zu hunderten zu fangen. Stehen die Felsen von einander entfernt, wie es auf unserer Tafel Fig. 1. auf der Orkadischen Insel Noss der Fall ist, so wissen sie mit grosser Geschicklichkeit einige Stricke auf die gegenüberstehende Klippe zu werfen, befestigen dazwischen einen hölzernen Tragsessel, der mit einigen Schnuren und Rollen verbunden ist, und lassen sich so von oben nach jeder Seite hin herab. Viele verunglücken zwar bei dieser gefährlichen Jagd, doch Gewohnheit und Bedürfniss heisst den Zurückbleibenden von neuem jeder Gefahr trotzen.  +, Fig. 2. Der Geyser und Hekla auf Island.  +,
Fig. 1. Der Chinesische Eisvogel. (Alcedo atricapilla.)  +, Fig. 2. Der Erdpapagey. (Psittacus terrestris.)  +, Unter die neuen Entdeckungen, welche uns die Engländer aus Neuholland mitbrachten, gehört auch der Erdpapagay. Er wird nicht grösser als eine Turteltaube. Die Hauptfarbe seines Gefieders ist grassgrün, auf dem-Rücken und an den Flügeln mit schwarzen Streifen durchzogen. Der Schwanz ist keilförmig zugespitzt. Die äusseren Federn des Schwanzes sind röthlich gelb, gleichfalls mit schwarzen Streifen durchzogen. Die Füsse sind weit schlanker als gewöhnlich bei den Papageyen. - Das sonderbare dieses Vogels ist, dass er sich nie auf Bäume setzt, sondern ganz gegen die Gewohnheit der übrigen Papageyen wie eine Wachtel schnell am Boden herumläuft, und so Insekten und Schmetterlinge hascht. - Von seiner Lebensweise erhielt er den Namen des Erdpapageyes.  +,
Fig. 1. bis 3. Der grosse Nachtpfaufalter. (Phalaena Bombyx Pavonia major.)  +, Der grosse Nachtpfaufalter, (Fig. 3) wovon der kleinere nur eine Spielart zu seyn scheint, ist der grösste Nachtfalter Teutschland's, und misst mit ausgebreiteten Flügeln 6 Zoll. Die dunkelbraunen Ober- und Unterflügel sind jeder mit einem grossen zimmtbraunen, inwendig schwarz und blauen Augenflecke geziert, den man mit Pfauenspiegeln verglich, und so dem Vogel seinen Namen gab. Uebrigens sind die Flügel mit zackigen und bogenförmigen Zeichnungen geziert. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen dadurch, dass die Zeichnungen bei ersteren dunkler sind.  +, Die schöne Raupe (Fig. 1.) des Nachtpfaufalters findet sich im Junius und in der ersten Hälfte des Julius auf Kirsch- und Pflaumenbäumen, auf Weiden, Schwarzdorn, Hainbuchen, Birken und Eichen. Sie ist hellgrün von Farbe, und wird gegen vier Zoll lang. Der ganze Körper ist in einzelne Ringel getheilt. Auf diesen Abschnitten sitzen viele halbrunde himmelblaue Erhöhungen, womit die Raupe wie mit Sternen geschmückt zu seyn scheint. - Zu Ende des Julius webt sich die nun völlig ausgewachsene Raupe in ein doppeltes Gespinnst ein, wovon das äussere pergamentartig, das innere aber seidenartig ist. Hat sie ihre Arbeit geendigt, so verwandelt sie sich in eine dicke braune Puppe (Fig. 2), diese Puppe überwintert, und erst im nächsten Frühjahre fliegt der schöne Nachtfalter aus.  +
Fig. 1. Der Moloch. (Simia Moloch.)  +, Der Moloch-Affe hat ein wunderbares abentheuerliches Ansehen. Langes weissgraues zottiges Haar deckt seinen ganzen Körper, und die Arme reichen bis zu den Füssen herab. Das nackte Gesicht ist hellbraun. Der Moloch bewohnt vorzüglich die Moluckischen Inseln und Sumatra, und erreicht die Grösse von drei Fuss. In Gesellschaft zu hunderten lebt er in den Wäldern jener Inseln, und nährt sich von Baumrinden, Blättern und Früchten. Sein Naturel ist sanft und ruhig, weswegen er sich auch leicht zähmen lässt.  +, Fig. 2. Der Entelle. (Simia Entellus.)  +,
Fig. 1. Der Fechter. (Balaena musculus.)  +, Fig. 2. Der Nesarnak. (Delphinus Nesarnak.)  +, Fig. 3. Der Zweizahn. (Delphinus Diodon.)  +,
In Ansehung der Gestalt sind die Tangarten sehr verschieden; es giebt einfache, ästige, buschige. Eben so verschieden ist auch ihre Grösse, denn man findet Tange kaum von 4 Zoll Länge, und dann wieder welche von 20 Fuss Länge. Die Substanz, aus der sie bestehen, ist bald knorplig, bald lederartig, schleimig oder häutig. Die Tange finden sich meistens an den Meeresküsten verschiedener Länder, nur wenige trifft man im süssen Wasser an den Mündungen der Flüsse an. Die Küstenbewohner trocknen die Tangarten, und benutzen sie als Dünger. Mehrere Arten davon brauchen sie auch als Viehfutter.  +, Fig. 1. Der geflügelte Tang. (Fucus alatus.)  +, Fig. 2. Der Salatblättrige Tang. (Fucus lactuca.)  +,
Fig. 1. Der magellanische Geier oder Condor. (Vultur Gryphus.)  +, Fig. 2. Der Geier aus Angola. (Vultur Angolensis.)  +, Fig. 3. Der Hubara oder Kragentrappe. (Otis Hubara.)  +,
Fig. 1. Der Ascagne. (Simia Ascanius.)  +, Der Ascagne ist ein sanfter, einschmeichelnder aber dabei lebhafter Affe, der ohne den Schwanz 13 Zoll lang wird, und sich in Guinea findet. Sein Gesicht hat wegen der blauen nackten Stellen, die um die Augen herum sitzen, einen eigenen Ausdruck. An den beiden Ohren sitzen zwei grosse weisse Haarbüschel in Form von Rosetten.  +, Fig. 2. Der Atys. (Simia Atys.)  +,
Fig. 1. Der grosse Seehund. (Phoca barbata.)  +, Fig. 2. Der gelbe Seehund. (Phoca flavescens.)  +, Der gelbe Seehund ist der kleinste aller bekannten Robbenarten, und findet sich an denselben Orten wie der vorige. Er gleicht sehr dem gemeinen Seehunde, nur fehlen ihm die Bartborsten beinahe ganz.  +,
Fig. 1. Der langgegliederte Bandwurm. (Taenia solium.)  +, Wir sehen hier einen Bewohner des menschlichen Körpers, der oft Ursache langwieriger schmerzhafter Krankheiten wird. Dies ist nämlich der langgegliederte Bandwurm, (Fig. 1.) der die Eingeweide der Menschen bewohnt, und schwer zu vertreiben ist, weil durch den Gebrauch der Arzneimittel sich meistens bloss die leicht an einanderhängenden Glieder des Wurms ablösen, der Kopf aber im Körper zurückbleibt. Die Gestalt dieses Wurmes ist, wie bei seinen Geschlechtsverwandten bandförmig. An der einen Seite sitzt in Form eines Knöpfchens der kleine Kopf, und von da fangen die länglich viereckigen Glieder des Körpers an breiter zu werden. Jedes dieser Glieder ist an seinem hintern Ende mit einer Falte versehen, in dem, wie in einem Falze, das nächste Glied sitzt. Von dem Kopfe bis zu dem breiten abgerundeten Schwanzende, laufen parallel durch den Wurm ein Hauptcanal, und mehrere Nebencanäle, die zur Circulation der Säfte dienen.  +, Fig. 2. Der Menschen-Vielkopf. (Polycephalus hominis.)  +,
Fig. 1. Der Fadenförmige Tang. (Fucus Filum.)  +, Fig. 2. Der gefingerte Tang. (Fucus digitatus.)  +, Wir sehen hier gerade das Gegentheil der vorigen Tangart. Jene schien nur aus einem zarten Geschlechte einzelner Fäden gebildet zu seyn; die hier abgebildete Art hingegen besteht aus breiten starken Blättern mit starken Stängeln, und hat etwas knollenartiges in allen ihren Formen. Der gefingerte Tang gehört zu den grössten Arten des Tanggeschlechtes, denn der rundliche Stamm, auf dem die Blätter sitzen, wird allein gegen 6 bis 8 Fuss lang und hat gewöhnlich einen Zoll im Durchmesser. Der Stamm ist inwendig hohl, schmutziggrün von Farbe, und kommt aus einer knolligen Wurzel, die nicht in der Erde sitzt, sondern sich bloss mit ihren Fasern an andern Körpern festhält. Auf dem Stamme sitzt anfangs ein einziges fingerförmiges Blatt, was sich aber nachher vervielfältigt, und das Ansehn eines Besenähnlichen Busches bekömmt. An den Küsten von Holland, Grossbritanien, Norwegen, Island findet man diesen Tang häufig, und die Fluthen werfen ihn häufig an den Strand. Die Blätter trocknet man, und braucht sie als gutes Schaf- und Ziegenfutter.  +,
Fig. 1. Der Zwerg-Maki. (Lemur pusillus.)  +, Dieser kleine artige Maki lebt auf der Insel Madagaskar auf Palmbäumen, und nährt sich vorzüglich von Früchten. Er wird nur 5 Zoll lang, von der Nasenspitze an bis zum Anfang des Schwanzes gerechnet, und ist am Oberleibe über und über mit graubräunlichen Haaren bedeckt. Der ganze Unterleib ist weiss. - Wenn er frisst, so packt er seine Nahrung mit den Vorderfüssen, und hebt dazu den Schwanz in die Höhe. Er hat eine helle durchdringende Stimme, beisst, wenn man ihn packen will, tapfer um sich herum, und ist schwer zu zähmen.  +, Fig. 2. Daubentons Tarsier. (Lemur macrotarsus.)  +,
Fig. 1. Der cylindrische Pottfisch. (Physalus cylindricus.)  +, Wir sehen hier einen ungeheuer grossen Bewohner des Eismeers, der sich durch seine sonderbare Gestalt sehr von andern Wallfischen auszeichnet. Sein Körper hat von vorn her eine völlig walzenförmige cylindrische Gestalt, woher auch sein Name entstand. Das grosse Maul liegt, sehr nach unterwärts, der Unterkiefer ist dünn, platt und zurückgezogen, so dass man das Maul, wenn es geschlossen ist, fast gar nicht bemerkt. Oeffnet es sich aber, so sieht man in einen weiten Schlund hinunter, wo ein Ochse bequem Platz finden könnte. Die Zunge ist kurz und nach den Seiten hin beweglich. Unser Pottfisch nährt sich von der Beute anderer grosser Fische, deren Knochen man häufig in seinem Magen findet. - Der Schwanz ist im Verhältniss gegen den übrigen Körper kurz, und der Fisch deswegen kein sehr fertiger Schwimmer. Seine Haut so wie sein Fleisch ist sehr hart, und deswegen mit Wurfspiessen nur schwer zu durchstechen.  +, Fig. 2. Der Trumpo. (Catodon Trumpo.)  +,
Fig. 1. Das rundschwänzige Wallross. (Trichecus australis.)  +, Die hier abgebildete Wallrossart findet sich an mehrern Africanischen Flüssen, vorzüglich an der Mündung des Senegals, und wird 14 bis 15 Fuss lang. Der Kopf ist stumpf und abgerundet, und über den kleinen Schweinsaugen sieht man die zwei Oeffnungen. Darunter sitzen die unförmlichen Füsse, mit vier glatten abgerundeten Nägeln versehen. Nach dem breiten, runden Schwanze benannte man das Thier. Das Fleisch soll bald wie Kalbfleisch schmecken, doch tödten es die Neger hauptsächlich des Speckes wegen.  +, Fig. 2. Der weissbäuchige Seehund. (Phoca variegata.)  +,
Fig. 1. Die Argus-Natter. (Coluber Argus.)  +, Fig. 2. Die Karmoisin-Natter. (Coluber coccineus.)  +, Fig. 3. Die Porphyr-Natter. (Coluber porphyriacus.)  +,
Fig. 1. Die Feuer-Rose. (Rosa punicea.)  +, Fig. 2. Die Jungfern-Rose. (Rosa truncata virginalis.)  +, Die Feuerrose ist gleichfalls eine schöne Zierpflanze unsrer Gärten, denn ihr hohes glänzendes Feuerfarb belebt jede Gartenparthie, in welcher sie steht. Der Strauch wird 6 bis 8 Fuss hoch, hat kleine dunkelgrüne meist fünflappige Blätter. Das Laub ist wohlriechend, das Holz braun, und hat hellgelbe gefleckte Dornen. Die Blume ist einfach, ziemlich gross und hat 5 herzförmige Blätter, welche auf der innern Seite hoch feuerfarb und auf der äussern schwefelgelb sind. Sie hat einen unangenehmen Geruch, beinahe wie Wanzen, daher sie auch oft die Wanzenrose heisst.  +,
Fig. 1. Das säugende Elephanten-Weibchen.  +, Wir lernten bereits im ersten Bande unsers Bilderbuchs das grösste der vierfüssigen Thiere, den Elephanten, und seine Naturgeschichte kennen. Hier sehen wir das Elephantenweibchen und die Art, wie es sein Junges säugt. Man trug sich lange Zeit mit der Fabel, dass sich die Elephanten in der Gefangenschaft nicht fortpflanzen, allein neuere Beobachtungen haben diese irrige Meinung widerlegt. Ein Engländer, John Corse, der mehrere Jahre die Elephantenjagd zu Tiperah in Ostindien dirigirte, war mehreremal Augenzeuge der Begattung zahmer Elephanten. Sie liebkoseten sich in Gegenwart vieler Zuschauer, und stiessen dabei ein helles durchdringendes Geschrei aus. Die Zeit, wie lange das Elephantenweibchen trächtig ist, ist noch nicht genau bestimmt. Es bringt aber nur ein Junges zur Welt, und nährt es durch die zwischen den Vorderfüssen befindliche Brust. Das Junge saugt nicht mit dem Rüssel, wie man sonst glaubte, sondern mit dem Maule, indem es den Rüssel rückwärts dabei in die Höhe schlägt. Während der Brunstzeit sind auch die zahmen Elephanten unbändig und wild, und schonen selbst ihren Cornak oder Führer nicht. So wurden noch vor kurzern zwei Cornaken in dem Pflanzengarten zu Paris von dem männlichen Elephanten gefährlich verwundet.  +, Fig. 2. Der Sukotyro.  +,
Fig. 1. Der dickbäuchige Delphin. (Delphinus ventricosus.)  +, Den Namen hat dieser Delphin von seinem starken dicken Bauche. Er wird 12 bis 15 Fuss lang, und findet sich wie die Delphine überhaupt in mehreren Gewässern. Der Oberkörper ist schwärzlich, was nach dem Bauche zu in das weissliche übergeht. Er ist ein guter Schwimmer, und nährt sich vom Raube anderer Fische.  +, Fig. 2. Der milchweisse Delphin. (Delphinus Leucas.)  +,
Fig. 1. Die stachelschwänzige Eidechse. (Lacerta Cordylus.)  +, Diese Eidechse findet man in mehreren Gegenden von Asien und Africa, wo sie 9 bis 10 Zoll lang wird. Der Körper ist mit harten blaugrauen Schuppen bedeckt. - Um den Schwanz stehen kreisförmig spitzige stachelförmige Schuppen, die sich in einen Dorn endigen. An den Füssen sitzen fünf lange mit Nägeln bewaffnete Zehen.  +, Fig. 2. Die Quetz-Paleo-Eidechse. (Lacerta azurea.)  +,
Die Blindschleichen haben ihren Namen von den sehr kleinen Augen, die man bei geringer Aufmerksamkeit kaum bemerkt. Sie machen eine eigne Abtheilung der Schlangen, nämlich die der Schuppenschlangen aus, weil sie nicht wie die andern Schlangen Bauchschilder haben, sondern ihr ganzer Körner mit feinen Schuppen bedeckt ist. Dies macht auch dass sie sich rück- und vorwärts bewegen können, woraus die Fabel entstand, die Blindschleichen hätten zwei Köpfe.  +, Fig. 1. Die gemeine Blindschleiche oder Bruchschlange. (Anguis fragilis.)  +, Die gemeine Blindschleiche wird zwei bis drei Fuss lang, findet sich fast in allen Theilen der alten Welt, und lebt in Erdlöchern. Ihre mit feinen Schuppen bedeckte Haut ist rothbraun und stahlgrau gezeichnet. Der Mund öffnet sich hinter den Augen, ist mit kleinen Zähnen besetzt, die aber nicht einmal eine Menschenhand verwunden können. Die Giftzähne fehlen ganz, und die Blindschleiche ist daher ganz unschädlich. Sie nährt sich von Insecten, Regenwürmern und Käfern. Wird die Blindschleiche verfolgt, so zieht sie ihre Schuppen so fest zusammen, dass man sie mit einem Stocke leicht in Stücke zerhauen kann. Daher heisst sie auch die Bruch - oder Glasschlange. - Im Winter zieht sie sich in die Erde zurück, und bleibt in einem erstarrten Zustande bis zum nächsten Frühjahr liegen. Die Blindschleiche bringt 6 bis 12 lebendige Junge zur Welt, die schon im Mutterleibe aus den Eiern schlüpfen. In den heissesten Sommermonaten streift sie ihre Haut ab. -  +,
Fig. 1. Die fleischfarbne Perlrose. (Rosa regina rubicans.)  +, Fig. 2. Die grosse Moosrose. (Rosa muscosa major.)  +, Das Vaterland dieser sonderbaren und schönen Rose ist wahrscheinlich Persien. Wenn man ihre jungen Triebe und Knospen betrachtet, so glaubt man, sie wären ganz mit röthlich grünem Moose bewachsen. Dies entsteht aber von ihren ausserordentlich langgewachsenen Saftdrüsen, womit ihre jungen Triebe dicht besetzt sind. Sie wächst fast nie als Strauch, sondern geht bloss als ein dünner Stamm oft bis 6 Fuss in die Höhe. Ihre Blume ist mittelmässig gross, ziemlich gefüllt, blassroth und von angenehmen Geruche. Sie hat keine lange Dauer, und ist empfindlich für unsere rauhen Winter; lässt sich hingegen sehr gut treiben.  +,