Attribut: Beschreibungstext1

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A
(Nais serpentina. Müller.)  +, In stillstehenden und in schwach abfliessenden süssen Gewässern von Europa, besonders in solchen, wo Wasser- oder Meerlinsen wachsen, findet man in den wärmeren Monaten des Jahres die hier bei Fig. 1. und 2. in natürlicher Grösse abgebildete geschlängelte Naide, welche, wie die ganze Gattung, zu den Würmern gehört. Diese Naiden bilden schlangenförmig gestaltete, dünne, durchsichtige Würmer, ungefähr 21 Zoll lang. Theils findet man sie einzeln wie Fig. 1., theils auch mehrere um einen Stamm der Meerlinse herumgewunden, wo sie einem Merkurstabe gleichen. (Fig. 2.) Bei Fig. 3. 4. und 5. sehen wir die geschlängelte Naide mit sammt einer Meerlinsenwurzel stark vergrössert abgebildet; bei der Durchsichtigkeit des Körpers erscheinen die Eingeweide wie ein gewundenes Band. Unterhalb des Kopfes sitzt eine zungenähnliche Saugwarze (Fig. 4.), mit der sie die Pflanze benagen, um sich davon, so wie von kleinen Infusionsthierchen, zu nähren. Diese Naide vermehrt sich gewöhnlich durch Theilung ihres Körpers, wie Fig. 5. zeigt, wo in der Mitte der Leib wie unterbunden, und nur noch wenig zusammen hängend erscheint. Nach völliger Trennung des hinteren Stücks, wächst an diesem ein neuer Kopf hervor, wie Fig. 7. und 8. weniger vergrössert zeigen. Eben so sieht man bei Fig. 4. eine dünnere hintere, erst frisch nachgewachsene Körperhälfte, wo die lebende Naide quer durchgeschnitten worden war, wornach jedes Stück der Naide nach und nach in wenig Tagen sich durch Reproductionsvermögen wieder völlig ergänzte.  +
Fig. 1. Der gemeine Epheu. (Hedera Helix. L.)  +, Der gemeine Epheu oder Eppich, welcher in den meisten Theilen von Europa wild wächst, bildet in den südlichen Ländern bisweilen einen baumartigen Strauch. Gewöhnlich ranken aber die oft zwanzig bis dreissig Fuss langen Zweige an andern Gegenständen, an Mauern oder Bäumen fort, und bedecken sie auf malerische Weise. Die Stängel treiben allenthalben kleine Wurzeln hervor, mit denen sie sich an die Erde, in die Baumrinde, oder in die Ritzen der Mauern befestigen, und so fortklimmen. Die dicken, glänzenden, immergrünen Blätter sind nach dem verschiedenen Alter erst lanzetförmig, dann fünf-, nachher dreilappig, und zuletzt oval ohne Ecken oder Lappen. Ihre Farbe ist dann dunkelgrün. An den Enden der Zweige kommen im September oder October die grünen, fünf- oder sechsblättrigen Blüthen hervor, welche kugelrunde, aufrechtstehende Dolden bilden. Die Frucht besteht aus grünlichen Beeren, welche erst bei der Reifung im folgenden Jahre schwärzlich werden, - Das leichte schwammige Holz des Epheu kann zu einigen Drechslerarbeiten gebraucht werden. Das Harz, so wie die Blätter und Beeren wurden sonst als Arzneimittel gebraucht.  +, Fig. 2. Das kleine Sinngrün. (Vinca minor. L.)  +,
Fig. 1. Das Pantheon oder die Rotonda.  +, Das Pantheon, gemeiniglich die Rotonda genannt, in den späteren Zeiten unter dem Papste Bonifacius IV. in die christliche Kirche S. Maria ad Martyres verwandelt, ist einer der schönsten Ueberreste des Alterthums, welchen man in dem heutigen Rom erblickt. Das Pantheon wurde nach der Meinung Vieler von M Agrippa zur Zeit August's erbaut, und dem rächenden Jupiter, so wie allen Göttern, (daher der Name Pantheon) geweihet. Es enthielt damals im Inneren eine grosse Anzahl von Statuen und kostbaren Bronze-Arbeiten, welche aber zu verschiedenen Zeiten daraus entführt wurden. Unter Papst Bonifacius IV. wurde, wie oben gesagt, das Pantheon in die christliche Kirche S. Maria ad Martyres verwandelt, und so glücklicherweise gegen jede weitere Zerstörung gesichert.  +, Fig. 2. Das Theater des Marcellus.  +,
Fig. 1. Die Kirche zu Axum.  +, Zu Axum, der ehemaligen Hauptstadt von Tigre und vielleicht von ganz Abyssinien, sieht man eine der schönsten Kirchen in diesem christlichen Lande. Sie liegt an dem Nord-Ende der jetzigen Stadt und scheint die Stelle eines alten hinduischen Tempels einzunehmen; wenigstens deuten die Ruinen von Obelisken und ägyptischen Säulen auf eine ursprünglich von der christlichen Andacht verschiedene Bestimmung. Schon im 7ten Jahrhundert n. C. G. soll hier eine Kirche erbaut worden seyn; sie wurde aber in einem Kriege mit den Mohamedanern im Jahre 1526 zerstört. Die jetzige Kirche, die wir hier abgebildet sehen, ist im Jahre 1657 erbaut worden. Ihr gothisches Ansehen macht es wahrscheinlich, dass arabische oder portugiesische Baumeister, die sich damals im Lande aufhielten, den Riss dazu entworfen haben. Die Kirche ist 40 Fuss hoch, 111 Fuss lang und 51 Fuss breit. An der Vorderseite bemerkt man 5 Fuss dicke, massive viereckige Pfeiler, zwischen welchen drei Eingänge in das Innere der Kirche führen. Das Dach ist, wie bei italienischen Gebäuden, flach und mit einfachen gothischen Zierrathen versehen; in der Mitte erhebt sich eine kleine Kuppel. Der Thurm an der Seite ist unansehnlich.  +, Fig. 2. Der Königssitz zu Axum.  +,
Unter den ausgebreiteten merkwürdigen Ruinen von Axum in Abyssinien bemerkt man auf einem grossen Platze mehrere umgestürzte und einige noch stehende Obelisken, an denen die ägyptischen Formen unverkennbar sind. Unter den stehenden Obelisken ist der höchste der hier auch abgebildet ist, 80 Fuss hoch, und aus einem einzigen Granitblocke gebildet; übrigens sorgfältig mit ausgehauenen Linien, Quadraten und Zirkeln, die wohl keine Hieroglyphen sind, geschmückt von den schönsten Verhältnissen. Eine solche Masse in die Höhe zu richten, hat Maschinen erfordert, von denen man bei den heutigen Abyssiniern keinen Begriff mehr hat; wie denn überhaupt das ganze Denkmal von einem besseren Zustande der Künste und der Cultur zeugt, als man gegenwärtig in diesem Lande antrifft. Neben diesem colossalen Kunstwerke steht ein Daru-Baum, dessen Riesenhaftigkeit das tropische Vaterland anzeigt. Wenn dieser Obelisk errichtet worden, ist unbekannt. Er steht jetzt da, als ein Denkmal der Grösse und Pracht der alten Stadt Axum, welche ehemals die Hauptstadt von hat Abyssinien gewesen zu seyn scheint.  +
Fig. 1. Der Hollunder-Spanner. (Phalaena Geometra Sambucaria. L.)  +, Fig. 2. Der kurzrüssliche Spanner. (Phal. Geom. Elinguaria. L.)  +, Dieser bald mehr ledergelbe, bald mehr strohgelbe ansehnliche Spanner mit breiter röthlichbrauner Querbinde hat einen so äusserst kurzen Rüssel, dass man solchen nicht bemerken kann; daher sein Beiname. Die Raupen desselben bei A zeichnen sich hinlänglich als Spanner- und Astraupen aus; sie werden zwar sehr oft auf Birnbäumen angetroffen, leben und nähren sich aber auch ebenfalls von den Blättern der Eichen, Schlehen und der Geissblattarten. Im August schlüpfen sie aus den Eiern hervor, und verkriechen sich im Herbst zum Winterschlafe, kommen im Frühjahre wieder hervor, und erreichen erst zu Ende des Mai ihre volle Grösse von 2 Zoll. Sie verwandeln sich sodann, wie die untere Abbildung bei B zeigt, in einem Blatte zu einer glänzenden rothbraunen Puppe, aus welcher nach 14 Tagen der Nachtfalter hervorgeht.  +,
Der Schneeball bildet eine Pflanzengattung von 27 Arten, welche aus lauter Sträuchen besteht. Von diesen sind aber nur zwei in Teutschland einheimisch, welche wir auf gegenwärtiger Tafel kennen lernen wollen.  +, Fig. 1. Der wollige Schneeball. (Viburnum Lantana. L.)  +, Der wollige Schneeball oder Schlingstrauch wächst ausser Teutschland in Frankreich, Italien und mehreren Theilen von Europa wild. Er bildet einen schönen 10-12 Fuss hohen Strauch. Die eirund länglichen Blätter, am Grunde etwas herzförmig, sind leicht gezähnt, und auf der oberen Fläche wollig oder haarig. Die weissen Blumen, welche im Mai und Junius erscheinen, sitzen an den Enden der Zweige, und bilden ästige Afterdolden. Die eirunden, plattgedrückten Beeren sind Anfangs grün, dann werden sie roth und zuletzt schwarz. In der Schweiz macht man Dinte daraus. Die jungen Zweige werden zu Pfeifenrohren, und wegen ihrer Biegsamkeit zu Schlingen und Bändern gebraucht; auch besitzen die Blätter Arzeneikräfte. - Wegen seines guten Ansehens, wegen seiner häufigen Blüten und bunten Früchte, pflanzt man diesen Strauch auch häufig in Gartenanlagen an.  +,
Fig. 1. Ansicht der Stadt Macao.  +, Macao liegt auf einer kleinen Insel gegenüber der Stadt Canton, und ist die einzige Besitzung, welche irgend einer europäischen Macht im Gebiete des chinesischen Reichs gehört. Die Portugiesen erhielten das kleine Stück Land, auf welchem sie 1585 die Stadt Macao erbauten, vom Kaiser Chy-Tsong, zur Belohnung ihrer Dienste gegen die Rebellen und Seeräuber.  +, Der Anblick der Stadt ist lachend und schön; sie ist amphitheatralisch auf einer Anhöhe erbaut und macht sich schon von weitem durch die weiss angestrichenen, im europäischen Geschmack erbauten, Häuser bemerklich. Man sieht eine Menge schöner Gebäude, welche auf grossen Plätzen stehen, und mit ansehnlichen Höfen und Gärten umgeben sind; die meisten von ihnen aber sind unbewohnt, denn Macao ist von seiner ehemaligen Bedeutsamkeit herabgesunken, seitdem die Portugiesen von Japan verbannt wurden, und den Handel mit diesem Reiche, dessen Haupt-Niederlage Macao war, verloren haben. -  +,
Fig. 1. Der schwimmende Courier.  +, In den gebirgigen Gegenden von Quito, wo reissehde Ströme die Schiffahrt und den Brückenbau erschweren, ist man zur Unterhaltung der Correspondenz auf den Ausweg gerathen, schwimmende Couriers abzufertigen, welche die Briefe von Quito nach Jaen bringen. Man bedient sich dazu gewöhnlich der Indianer. Dieser Wasser -Courier schwimmt zwei Tage lang über drei grosse Ströme, wo er häufig sich vom Strome abwärtstragen lässt, bisweilen aber bei gefährlichen Wasserfällen ans Land steigt und seinen Weg durch die Wälder fortsetzt. Er wickelt seine Briefe in ein Schnupftuch oder in ein Paar Beinkleider, und befestigt das Paket gleich einem Turbane um den Kopf; daneben steckt er noch sein großes Messer, womit jeder Indianer versehen ist, um sich in den dichten Wäldern Bahn zu machen. Da die Ströme sehr reissend sind, so muss der arme Courier sich mit grosser Anstrengung flott zu erhalten suchen. Um weniger zu ermüden, nimmt er einen Ast von leichtem Holze unter die Arme. Zur Unterhaltung begleitet ihn bisweilen ein Gefährte. Beide reisen ohne Lebensmittel, und finden ihre Wohnung in den gastfreien Hütten an den Ufern der Ströme.  +, Fig. 2. Das Haus der Incas.  +,
Der Chimborasso (sprich Tschimborasso) ist der höchste Gipfel der Cordilleren, jener riesenhaften Gebirgskette im spanischen Süd-America, welche sich von der Südspitze der neuen Welt bis an die Landenge von Panama erstreckt, welche Nord- und Süd-America scheidet.  +, Die abgestumpfte Kegelform des Gipfels macht es nicht unwahrscheinlich, dass dieser Berg durch ein Erdbeben aufgeworfen worden, oder unterirdischen Feuern seinen Ursprung verdanke.  +, Die Abbildung dieses höchsten Berges der Erde ist aus Herrn von Humboldts Reisen genommen. Die untere Region ist hier nicht sichtbar, weil die Ansicht des Chimborasso auf der, 9000 Fuss über der Meeresfläche erhaben liegenden, Ebene von Tapiau genommen ist. Die ganze Höhe dieses Riesenberges beträgt 19,632 Fuss über der Spiegelfläche der Südsee. - Auf den hohen Ebenen von Tapiau sieht man hier nur solche Pflanzen, welche in der kühlen Region noch ausdauern können, als den peruanischen Mastix-Baum (Schinus molle), Cactus u.s.w. Einige Lama's weiden auf der vorderen Fläche, und Indianer ziehen hinüber auf den Markt nach dem hohen Dorfe Lican. Auch die Luftschichten lassen sich deutlich auf den verschiedenen Höhen des Berges unterscheiden; während sich der Fuss in dünne durchsichtige Nebel hüllt, wird höher hinauf die Bläue des Himmels tiefer und der schneebedeckte Gipfel macht scharfe Umrisse in der reinen Luft auf dem völlig indigofarbigen Himmel, wodurch der Anblick an Majestät und Schönheit erhöht wird.  +
Fig. 1. Die neue Kathedral-Kirche zur Mutter Gottes von Kasan.  +, Fig. 2. Das neue Börsengebäude auf Wassili-Ostrov.  +, Eben sowohl zur Zierde, als zum Nutzen dient das neue Börsengebäude auf Wassili-Ostrov, welches nach dem vom Minister Grafen Romanzov im Jahr 1804 vorgelegten und genehmigten Plane gebaut wurde, und bereits geendigt ist. Nach den Angaben des französischen Architekten Thomon bildet dieses neue Börsengebäude auf einer erhabenen Basis ein prachtvolles längliches Viereck mit einem Säulengang umgeben, und ist im Inneren von oben her beleuchtet.  +,
(Ptychosperma gracilis. Labill.)  +, Diese merkwürdige Palmen-Art entdeckte der französische Naturforscher Labillardière, welcher die, zu Auffindung des unglücklichen La Perouse bestimmte, See-Expedition begleitete, in der Südsee auf der Insel Neu-Ireland.  +, Erstaunungswürdig wird dieser Baum dadurch, dass der Schaft bei einer Höhe von 60 bis zu 65 Fuss Höhe (man muss sich das, wegen Mangel des Raums herausgeschnittene und mit * und ** bezeichnete Stück zu dem ganzen Schaft hinzudenken) nur 2 bis 3 Zoll im Durchschnitt hat. Das äussere Holz des Schaftes besteht aus schwärzlichen Längsfasern, und ist von solcher Härte, dass sie nur schwer mit der Axt durchhauen werden können. Dadurch bilden diese festen Längsfasern, die sonst mehr nach der Mitte zu liegen, eine solche starke Hülse um den Baum, dass sie ihn nicht bloss in der beträchtlichen Höhe aufrecht erhalten, sondern dass der Schaft auch noch eine blätterreiche Krone tragen kann.  +,
Fig. 1 u. 2. Der Priamus-Tagfalter. (Pap. E. T. Priamus. L.)  +, Die Fig. 1. zeigt solchen in fliegender Stellung auf der Oberseite, so wie Fig. 2. in sitzender Stellung von der unteren Seite. Im Natursysteme steht dieser Tagfalter an der Spitze der trojanischen Ritter, und führt den Namen des unglücklichen trojanischen Königs Priamus; ferner nennt man ihn auch den amboinischen grünen Sammet-Vogel.  +, Der Pinsel vermag nicht, die Lebhaftigkeit und den Seidenglanz der grünen, so wie der Sammetartige der schwarzen Farbe seiner Flügel nachzuahmen. Doch dient die Richtigkeit der Grösse, so wie der Umrisse und Flecken der Flügel dazu, sich eine genaue Vorstellung des prächtigen Priamus zu machen.  +,
Wir staunen, wenn wir den Bau unserer gemeinen Bohne durch das Mikroscop vergrössert betrachten, über die kunstvolle Einrichtung, welche der Schöpfer den inneren Theilen gegeben hat. Unsere Kupfertafel zeigt bei Fig. 1. das unterste Stück mit den zwei untersten, zuerst entstandenen Blättern eines Stängels von der gemeinen Bohne. Fig. 2. ist derjenige Theil des Bohnenstängels, welcher zwischen den zwei ersten Blättern und bis zur Linie a b der Fig. 1. sich befindet, sehr stark vergrössert und sowohl von oben herab, als quer durchgeschnitten vorgestellt, um den Bau der inneren Theile desselben vor Augen zulegen. Die gleichen Buchstaben zeigen sowohl auf dem Vertikal, als auf dem Horizontal-Durchschnitte die gleichen organischen Theile an. Bei a sieht man einen Durchschnitt des untersten Blattstiels, bei b den Durchschnitt eines Zweiges, der aus dieser Blattachsel herausgetrieben worden ist. In der Mitte dieser beiden Durchschnitte sieht man die sechseckigen Zellen des Markes, desgleichen auch bei dem Buchstaben c der Durchschnitte des Hauptstängels. Zwischen c und d befindet sich ein engmaschigeres Zellgewebe aus Splint: zwischen diesen und den Markzellen stehen ringsum bei f Bündel von Schraubengefässen, deren Schraubenfäden sich aufrollen lassen, wie man bei g sieht. Mit der Zeit füllen sich die Höhlungen der Schraubengefässe aus; dergleichen verstopfte Gefässe sieht man bei dem Buchstaben i. Zwischen dem engen Zellgewebe des Splintes befinden sich ringsum bei k Bündel von Treppengefässen und bei l Bündel von halsbandförmigen (angeblich porösen) Gefässen. Bei m sieht man die zuletzt entstandene Splintlage, die an das Zellgewebe d der Rinde gränzt. Auf der grünen Oberhaut des Stängels sieht man einzelne Härchen und in den kleinen Rundungen die Saugöffnungen der Oberhaut. Das Ausführlichere über Alles dieses findet man im Commentar zu dieser Tafel.  +
Auf dieser Tafel sehen wir zwei getreue Nachbildungen von dem Ansehen des grossen Kometen vom Jahr 1811, welcher sich mehrere Monate lang unsern blossen Augen so schön darstellte, und um so besser beobachtet werden konnte, da wir in dem vorigen Jahre so anhaltend vortreffliche und heitere Witterung genossen. Wir erblicken diesen letztern Kometen bei Fig. 1. so, wie sich derselbe einige Tage vor seiner grössten Sonnen-Nähe den 10. September Abends im Sternenbilde des grossen Bären darstellte; und bei Fig. 2., wie derselbe zur Zeit seiner grössten Erdnähe am 15. October oberhalb der nördlichen Krone zu sehen war.  +, Dieser Komet war nicht bloss wegen seiner Grösse und langen Sichtbarkeit für's blosse Auge, sondern noch vielmehr wegen des Umstandes merkwürdig, dass der Schweif desselben, dessen Arme sich auf der Sonnenseite des Kometen um diesen herum zu einem Bogen vereinigten, nicht unmittelbar - wie bei dem Kometen von 1807- mit der leuchtenden Scheibe des Kometen in Eins zusammenfloss, sondern beträchtlich weit, von dieser Scheibe abstand, so dass zwischen der leuchtenden Kometen-Scheibe und dem leuchtenden Kometen-Schweife ein dunkelerer Raum zu sehen war, welcher zu verschiedenen Zeiten ab- und zunahm; welches Verhältniss der ausführliche Text unseres Bilderbuchs besonders erläutert. - Auch zeigt die Tafel, dass sowohl durch den leuchtenden Kometenschweif, als durch den dunkeleren Zwischenraum zwischen dem Schweife grössere und kleinere Sterne noch sehr deutlich zu sehen waren; so wie, dass zu verschiedenen Zeiten der Schweif ein verschiedenes Ansehen hatte.  +
Der Meissner im Königreiche Westphalen ist ein sehr ausgebreitetes Flötzgebirgs-Hochland, welches sich bis in die Nähe der Residenz Cassel hinzieht, so dass die dortige Napoleonshöhe als eine Fortsetzung des Meissners zu betrachten ist. Dieses Hochland ist durch viele, auf seinem Rücken eingefurchte, Thäler in eine Menge Berghöhen zerschnitten, die von unten auf alle vorzüglich aus Flötzkalkstein und Sandstein bestehen, und in so weit sie daraus bestehen, auch alle ziemlich einerlei Höhe haben. - Auf diese gemeinschaftliche Unterlage sind aber noch mancherlei andere weichere und härtere Steinschichten aufgesetzt, unter welchen sich auch mächtige Lager von Braunkohlen, und grosse Massen von Basalt befinden, welche besondere Berge bilden. Der auf unserer Tafel, nach einer Original-Zeichnung abgebildete sogenannte Kitzkammer-Berg, ist ein solcher Basaltberg, welcher aus unzähligen, dicht neben und über einander liegenden, Basaltsäulen besteht, deren dunkele Farbe mit der grünen Pflanzen-Bekleidung, die sich hier und da zwischen ihrer Oberfläche angesiedelt hat, eine sehr angenehme Wirkung auf das Auge macht. Die Benennung Kitzhammer oder Kautzkammer rührt von einer, linker Hand am Abhange befindlichen, auf der Tafel angedeuteten Höhle her, welche der Aufenthalt vieler Eulen oder Käutze ist.  +
Fig. 1. Die Speisefrucht-Eiche. (Quercus Esculus. L.)  +, Fig. 2. Die Knopper-Eiche. (Quercus Aegilops. L.)  +, Die Knopper-Eiche ist, ausser Spanien, ebenfalls auf den griechischen Inseln, auch in der asiatischen Türkei einheimisch, hat weniger tief ausgeschnittene, breitere, oberhalb glatte hellgrüne, unterhalb aber filzige Blätter. Die Eicheln B sind 2 Zoll lang, dunkelbraun, und. der Länge nach zart gestreift. Sie werden fast gänzlich von einem sehr grossen, mit bräunlichen Schuppen besetzten, fast runden Kelche (A) umschlossen und versteckt. Diese Kelche heissen im Morgenlande Velanede, und sind ein sehr geschätzter Handelsartikel zur Färberei, statt der Galläpfel. Im Teutschen nennt man sie jedoch auch Knoppern.  +,
Fig. 1. a. Der Remus-Tagfalter. (Pap. E. T. Remus. L.)  +, Der auf der Tafel Fig. a abgebildete, sehr grosse ausländische Tagfalter ist auf der ostindischen Insel Amboina zu Hause, und gehört zu den trojanischen Rittern, ob ihm gleich zuweilen die rothen Flecken an der Brust fehlen, welche sonst das charakteristische Kennzeichen dieser Abtheilung ausmachen. Die hier nicht abgebildete Unterseite der Flügel ist fast durchaus eben so beschaffen, wie die Oberseite. Graulich weisse, mit schwarzen Adern durchzogene Stellen auf schwarzem Grunde sind bei den Vorderflügeln, und eine schöne gelbe, durch schwarze Adern in Felder abgetheilte Mittelscheibe, in welcher schwarze Flecken stehen, sind bei den Hinterflügeln dieses Schmetterlings der Hauptcharakter. Manche Weibchen dieser Art haben, statt der schwarzen Grundfarbe der Flügel ein tiefes Braun. Das hier bei a abgebildete Exemplar ist jedoch ebenfalls ein Weibchen.  +, Bei Fig. b ist hier bloss vorläufig die Unterseite des Panthous-Tagfalters abgebildet; das nächste Blatt wird auch die Oberseite abgebildet liefern, und da soll die Beschreibung dieses sehr grossen Amboinischen Tagfalters nachfolgen.  +
Der Panthous-Tagfalter. (Papilio Panthous. L.)  +, Die Raupe und die Puppe des Panthous sind bis jetzt noch nicht bekannt geworden.  +, Wir sehen auf gegenwärtiger Tafel das Weibchen des Panthous von der oberen Seite, von dem wir die untere bereits auf voriger Tafel No. 68. kennen lernten. Dieser überaus grosse prächtige Tagfalter findet sich, wie wir bereits erwähnten, auch auf der Insel Amboina. Die Grundfarbe aller Flügel ist kastanienbraun; alle Flügel sind oberhalb mit einem breiten schwarzen Rande versehen, und mit einer Menge weiss und röthlicher Flecken geziert. - Der Kopf, so wie der Rumpf, sind schwarz; der Hinterleib aber gelb.  +,
Fig. 1. Der knollige Tang. (Fucus bulbosus. Esper. F. palmatus. L.)  +, Fig. 2. Der gefranzte Tang. (Fucus ciliatus. L.)  +, Dieser findet sich in vielen Gegenden des nördlichen Oceans, besonders häufig an den Klippen der Küsten von Gross- Britannien. Es giebt eine grosse Menge von Abänderungen desselben, indem die Gestalt der Wedel, nach Verschiedenheit der Standorte der Pflanzen, sich bald mehr, bald weniger abändert. Die auf der Tafel dargestellte Form dieses Tanges kann man als die Grundform desselben betrachten. Die Wurzel besteht aus einem sehr kleinen Knollen, der mit Fasern umkleidet ist. Aus ihr geht ein kurzer Stamm hervor, welcher sich in viele unregelmässige Wedel ausbreitet, die sich wieder in Seitenzweige zertheilen, nach oben spitz zulaufen, und ringsum an den Seiten mit kurzen Franzen besetzt sind. Die Farbe derselben geht aus Rosenroth in dunkel Cochenilleroth über. - Die Schottländer und Isländer kochen und essen die jungen Wedel dieses Tanges. -  +,
Auf vorliegender Tafel sind verschiedene türkische National-Trachten und Scenen aus dem Serail oder der Wohnung des Sultans abgebildet. Die Kleidung ist asiatisch, wie die Türken selbst Asiaten sind, welche sich in Europa nur eingedrängt haben. Die weiten, meistens mit Pelz verbrämten Gewänder der Männer, die Turbans von verschiedener Form und Farbe findet man bei keiner andern europäischen Nation.  +, Fig. 1. Der Sultan und Grossvezier.  +, Fig. 2. Die erste Gemahlin des Sultans und der Thronerbe.  +,
Fig. 1. Der Kislar-Aga und eine Odahlic.  +, Der Kislar-Aga ist der Befehlshaber der schwarzen Verschnittnen, welche die innere Wache in dem Harem des Sultans ausmachen. Ihr Chef, der Kislar-Aga, obgleich selbst ein Sclave, ist eine bedeutende Person, und gewöhnlich leitet er, im Einverständniss mit der Sultanin Mutter, die Hofintriguen. Wir sehen ihn hier in seiner gewöhnlichen Staatskleidung, die sich durch einen weiten Pelz mit langen Aermeln und einen grossen Turban auszeichnet.  +, Die Dame, die neben dem Kislar-Aga abgebildet ist, gehört zu den Odahlic's oder dienstthuenden Frauen des Serails, deren es eine grosse Menge giebt.  +,
Fig. 1 u. 2. Das Oberhaupt der Ulema's, und der Cadi.  +, Fig. 1. giebt uns die Abbildung des Oberhauptes der Ulema's, welches die Schriftgelehrten der Türken sind. Die Ulema's bilden einen einzigen gelehrten Körper oder Stand, der aber aus 3 Classen von Mitgliedern besteht. 1) Aus denjenigen, welche den Gottesdienst verrichten. 2) Aus den Gesetzauslegern, welche Mufty's heissen, und 3) Aus den Richtern, welche in bürgerlichen Rechtshändeln entscheiden, und Cadhy's genannt werden. Ehedem wurde der Cadhy der Hauptstadt für das Haupt der Ulema's angesehen; der Sultan Solyman I. aber erklärte den Mufty von Constantinopel für das Oberhaupt aller Schriftgelehrten. Da der Koran oder die heilige Schrift der Mahomedaner das einzige bürgerliche Gesetzbuch der Türken ist, so sind bei ihnen alle Rechtsgelehrte zugleich Gottesgelehrte. Fig. 2 zeigt den Cadhy oder Oberrichter von Constantinopel.  +, Fig. 3. Der Grossvezier, wie er vor der Armee herreitet.  +,
Fig. 2. u. 3. Der Oberkoch der Janitscharen und seine Begleiter.  +, Fig. 2 stellt den Oberkoch der Janitscharen vor, der einen höhern Rang behauptet, als sein Titel anzuzeigen scheint. Er ist eine Art von Richter der Armee, und auf seinen Befehl erhalten die Janitscharen ihre Strafen. Sein Kleid ist von braunem Leder und so sehr mit seltsamen metallnen Zierathen versehen, dass er sich selbst kaum forttragen kann, und bei feierlichen Aufzügen von zwei Personen unterstützt werden muss.  +, Bei Fig. 3 sehen wir zwei gemeine Janitscharen, welche den Kochkessel tragen, worinnen die Speisen in den Casernen gekocht werden. Der Offizier, der den grossen Kochlöffel trägt, hat den Rang eines Kapitäns. Eine Janitscharen-Compagnie, welche im Kriege ihre Kessel verliert, wird so für entehrt angesehen, als bei uns ein Regiment, welches seine Fahne verliert.  +,
Diese Tafel versinnlichet uns einige religiöse Gebräuche der Türken.  +, Fig. 1. Eine Moschee.  +, Wir sehen hier eine Moschee oder ein mahomedanisches Bethaus, von aussen dargestellt. Man sieht zuerst einen viereckigen, mit Steinen gepflasterten Hof, wo sich die Andächtigen, in dem in der Mitte befindlichen Brunnen waschen und die Schuhe ausziehen, ehe sie in den Tempel gehen. Diesen umgiebt eine Säulengallerie, wo man die Gebete verrichten kann. Hier beten vorzüglich die Frauenzimmer, denen der Zugang in das Innere des Tempels nicht gestattet ist. Das Dach hat eine Hauptkuppel und kleine warzenförmige Nebenkuppeln, nach dem wunderlichen Geschmack der Muselmänner. Sie dienen nur zur Verzierung. Ein wesentlicher Bestandteil jeder Moschee aber ist der Thurm oder Minaret, der ungefähr in 2/3 seiner Höhe mit einer Gallerie umgeben, und auf seiner Spitze mit dem halben Monde geziert ist. Von Innen des Thurmes führt eine Treppe zur Gallerie, durch eine Thür, die allemal nach Mecca hin, der heiligen Stadt des Mahomed gerichtet ist. Aus dieser Thüre tritt zu gewissen Stunden des Tages ein Geistlicher, und ruft die Zeit aus, wenn die vorgeschriebenen Gebete von allen Muselmännern verrichet werden müssen.  +,
Unter den Turbans oder der Kopfbekleidung der Türken herrscht eine grosse Verschiedenheit, und man kann daraus, sowohl die Stände, als die Völker und Religionsverwandten erkennen.  +, Fig. 1 zeigt den Turban oder Caouc eines Christen aus Natolien in. Klein-Asien.  +, Fig. 2 ist eine Drusin vom Libanon; ihre wunderliche Mütze besteht aus Pappendeckel, Messing oder Silberblech.  +,
Fig. 3 u. 4 sind reiche und angesehene Griechinnen aus der Insel Andros, einem der schönsten und fruchtbarsten Eilande des Archipelagus. Als Christinnen gehen sie unverschleiert.  +, Fig. 5 ist eine Griechin von der Insel Simia.  +, Fig. 7 ist eine Frau von der Insel Naxos, der grössten und schönsten der Cycladen. Die Frauen der Hauptstadt von Naxos sollen sehr eitel seyn. Ihre Tracht ist gefällig und artig.  +,
Fig. 1. Drei Frauen von den griechischen Inseln.  +, Wir sehen drei Frauen von den benachbarten Inseln Scio, Samos und Mitylene (ehemals Lesbos), deren Tracht gleichwohl auffallend von einander abweicht. Die mittlere Frau ist von Samos und hat eine fast türkische Kleidung, wie man aus den weiten Beinkleidern sieht; dagegen glaubt man in der Mitylenerin, ihr zur Rechten, ein artig gekleidetes europäisches Landmädchen zu sehen. Die Sciotin in dieser Gruppe ist in gewöhnlicher Haustracht, während ihre Landsmännin auf voriger Tafel Fig. 10. sich in vollem Staate zeigt. Auf diesen Inseln massen sich die griechischen Frauen das Recht an, gelbe Pantoffeln zu tragen, was sich eigentlich die Türken allein vorbehalten haben.  +, Fig. 2. Türkische Frauen.  +,
Fig. 1 u. 2. Tänzer und Tänzerin.  +, Fig. 2. Frauen aus Syrien.  +, Die eine Frau ist aus Aleppo, der Hauptstadt eines Paschaliks in Syrien, und die andere aus Antiochien, eine andere alte und berühmte Stadt, ebenfalls in Syrien, welche einen anschaulichen Begriff von der Kleidung asiatischer Türkinnen geben. Aleppo ist der Mittelpunkt des türkischen Handels mit Persien und Indien, daher die schönsten Stoffe hier zu haben sind.  +,
Fig. 1. u. 2. Ein Wasser- und Lastträger.  +, Die zweite Figur zeigt einen gemeinen Lastträger aus Pera, der Vorstadt von Constantinopel. Diese Leute, welche gewöhnlich Armenier sind, können unglaubliche Lasten fortbringen.  +, Fig. 3. Ein griechischer Hochzeitwagen.  +,
Fig. 1. Die Riesenschildkröte. (Testudo Mydas. L.)  +, Fig. 2. Die Cauane. (Testudo Caretta. L.)  +, Ob sie gleich auch bisweilen den Namen Carettschildkröte führt, so ist ihre Schale doch zu feinen Schildkrötarbeiten wenig tauglich, sondern diese liefert die eigentliche Carettschildkröte (Testudo imbricata. L.), welche wir im Bilderb. Bd. I. Taf. 23 kennen lernten, die aber mit gegenwärtiger oft verwechselt wird.  +,
Fig. 1. Die aloëblättrige Yukka. (Yucca aloëfolia. L.)  +, Fig. 2. Die schäckige Aloë. (Aloë variegata. L.)  +, Die aloëblättrige Yukka findet sich in den warmen Ländern von America, von wo man sie nach Europa in unsere Orangerie-Häuser gebracht hat. Aus der dicken ästigen Wurzel erhebt sich in ihrem Vaterlande der starke Stamm in gleicher Dicke bis zu einer Höhe von 15 bis 20 Schuhen. An seinem obern Ende sitzt eine Krone von langen steifen Blättern, welche sich in eine Spitze endigen. Aus der Mitte bricht der Blütenstängel hervor, an welchem die schönen tulpenähnlichen Blüten traubenförmig sitzen. Diese sind von innen weiss, von aussen purpurroth, also schön für das Auge, aber unangenehm von Geruch. Nach dem Verblühen kommen Beeren zum Vorschein, welche aber bei uns nie zur Reife gedeihen; auch kommt diese Yukka hei uns nur sehr selten zur Blüte, und erreicht weder die Höhe noch Stärke, als wie in ihrem Vaterlande. Dort benutzt man die Fasern der Blätter zu Stricken, deren sich die Indianer bedienen.  +,
Fig. 1. Der schwarzkappige Baumläufer. (Certhia cucullata. Shaw.)  +, Fig. 2. Der getropfte Baumläufer. (Certhia guttata. Bechst.)  +, Diese etwas kleinere Art misst nur vier Zoll, und bewohnt gleichfalls Neuholland. Mehrere Theile des Oberkörpers sind mit schwarzen Flecken, gleich Tropfen bedeckt. Ueber den hell kastanienbraunen Oberhals liegen auf dem Scheitel längere Federn, wodurch nach Willkür ein Federbusch gebildet wird.  +,
Fig. 1. Der Sonnentempel.  +, Diese Figur stellt den prachtvollen Sonnentempel vor, da die Palmyrener die Sonne, als ihre Gottheit verehrten. Man erblickt ihn im Hintergrunde rechts. Er ist 92 Fuss lang und 40 breit. Ihn umgeben korinthische Säulen, die an 50 Fuss hoch sind. In einiger Entfernung von ihm war er von einer hohen Mauer im Viereck umgeben, die gegen den Tempel sowohl, als gegen die Aussenseite mit Pilastern verziert war, und in der gewölbte Gänge angebracht waren. Von diesen stehen nur noch 16. Jetzt dient dieser Tempel den dort lebenden Beduinen zur Moskee, und ist von ihnen mit einigen Sprüchen aus dem Koran verziert worden. Den Raum zwischen dem Tempel und der Ringmauer nehmen schlechte Steinhütten ein, in denen sich die Ueberreste der Palmyrener aufhalten.  +, Fig. 2. Die grosse Galerie  +,
Fig. 1. Der Dom von Florenz, Santa Maria del Fiore genannt.  +, Fig. 2. Der alte Pallast mit seinen Umgebungen.  +, Der alte Pallast (1) Palazzo Vecchio genannt, gehört zu den ältesten Gebäuden in Florenz, und ist in den unruhigen Zeiten dieser Stadt mannigfach berühmt worden. Der davor liegende Platz enthält die schönsten Statuen in Marmor und Bronze der grössten Meister. So sieht man in den drei Hallen der Loggia (2) Meisterwerke von Donatello, Benvenuto Cellini und Giovanni di Bologna. Nicht minder merkwürdig ist das in der Ferne stehende Gebäude (3); es enthält die weltberühmte Gemälde- und Statuen-Galerie. -  +,
Fig. 1. Die fürchterliche Natter. (Coluber atrox. L.)  +, Diese Natter findet sich in Ostindien, vorzüglich auf der Insel Ceylan. Sie wird etwas über einen Fuss lang, und ihre obere Kinnlade ist mit grossen beweglichen Giftzähnen versehen. Der Kopf ist gegen den Körper sehr breit; die Farbe ist aschgrau mit dunkelbraunen Querbanden bezeichnet.  +, Fig. 3. (sic) Die Schleppen-Natter. (Coluber stolatus. L.)  +,
Fig. 1. Der gemeine Wunderbaum. (Ricinus communis. L.)  +, Der gemeine Wunderbaum ist in Afrika, so wie in mehreren Theilen von Asien, vorzüglich in Ostindien zu Hause, wo er zu der Höhe eines beträchtlichen Baums emporwächst. Doch findet er sich auch in den südlichen Theilen Europa's, so wie einzeln in unsern Gärten, wo er aber nur 4 bis 5 Fuss hoch wird, und nicht über zwei Jahre dauert. Der Stängel ist grün und hohl; die schildförmigen, und in ihren Lappen gezähnten Blätter sitzen auf langen Blattstielen. Ihnen gegenüber erscheint der lange Blüten-Stängel, (a) welcher weissliche Blüten trägt von runder Form. Die darauf folgenden Saamenkapseln (b) sind stachlich, und enthalten in ihren drei Abtheilungen einen länglichen glänzenden Saamen, welcher ein treffliches Arzneimittel ist, vorzüglich bei Verstopfungen. Aus den Saamen-Kernen wird nämlich häufig ein dickes, sehr fettes Gel gewonnen, welches die obigen heilsamen Eigenschaften hat, und häufig den Namen Castoröl führt. In Indien braucht man dieses Oel zum Brennen.  +, Fig. 2. Der gemeine Sinau. (Alchemilla vulgaris. L.)  +,
Fig. 1. Der afrikanische Wiedehopf. (Upupa africana.)  +, Dieser Wiedehopf, welcher dem in Europa und Nord-Afrika lebenden sehr ähnlich ist, unterscheidet sich von demselben dadurch, dass sein rostfarbener Federbusch kleiner ist, als bei jenem und dass die Federn desselben nicht den weissen Fleck unter ihrer schwarzen Spitze haben, welche der gemeine Wiedehopf hat. Die Hauptfarbe dieses Thiers ist die Rostfarbe. Auf dem Rücken sind zwei schwarze Bänder, und auf den schwarzen Deckfedern der Flügel ein weisses.  +, Fig. 2. Der graue Wiedehopf. (Upupa capensis. Gmelin Lin.)  +,
Alle drei Arten Schmetterlinge, welche auf dieser Tafel abgebildet sind, halten sich in den mittlern Gegenden America's, in Surinam, auf.  +, Fig. 1. Der Amphinomus. (Papilio Amphinomus. L.)  +, Fig. 2. Der Polycaon. (Papilio Polycaon. L.)  +,
Fig. 1. Die Pyramide bei Cholula.  +, Fig. 2. Die Pyramide bei Papantla.  +, Man trifft in dem, im südlichen Nord-America liegenden Vicekönigreich Neu-Spanien oder Mexico häufig noch so ziemlich erhaltene Trümmer von grossen Gebäuden, die ehemalige Völker errichteten, an. Von dieser Art sind die auf dieser Tafel abgebildeten Pyramiden.  +,
Fig. 1. Der Domplatz in Pisa.  +, Die alte ansehnliche Stadt Pisa am Arno, im ehemaligen Grossherzogthume Florenz, hat ausser ihren, in der Nähe liegenden berühmten Bädern auch noch viele merkwürdige Gebäude, die den Reisenden interessiren. Mehrere davon zeigt uns der hier abgebildete Dom-Platz.  +, Links erblicken wir zuerst mit spitzig zulaufender Kuppel den Dom Johannes des Täufers, die Taufkirche oder das Battisterio di San Giovanni genannt, welche in den Jahren 1152 bis 1264 durch Geschenke des Königs Ruggieri von Sicilien, so wie durch freiwillige Beiträge von 34,000 Pisaner Familien gebauet wurde. Er ist ganz mit Marmor überdeckt. In der Mitte des Platzes erhebt sich, in Form eines lateinischen Kreuzes, der Haupt Dom, der Mutter Gottes gewidmet, im 11. und 12. Jahrhundert ganz von Marmor gebaut, mit den kostbarsten Thüren von Bronze. Die grössten Künstler Italiens haben sich beeifert, ihn durch Mosaiken, Gemälde, Basreliefs und Statuen zu schmücken. Rechts schliesst sich unsere Ansicht mit dem weltberühmten hängenden Thurm, il Campanile genannt, dessen obere Peripherie 14 bis 15 Fuss nach der Stadt zu über die Basis hinaus fällt. Er ist 142 Fuss hoch; auf lockern Boden gebauet senkte sich der Thurm schon während des Baues, und so steht er noch. An ihm bemerkt man die schönsten Marmorsäulen von zerstörten griechischen alten Tempeln und Gebäuden.  +,
Fig. 1. (A. B.) Die Hekuba. (Papilio Hecuba. L.)  +, Fig. 2. Die Astarte. (Papilio Astarte.)  +, Fig. 3. Die Junia. (Papilio Junia.)  +,
Die auf dieser Tafel abgebildeten beiden Schildkröten-Arten leben grösstentheils im süssen Wasser, legen aber ihre Eier an das Land, an dem sie sich auch oft lange aufhalten.  +, Fig. 1. Die gelbe Schildkröte. (Testudo flava.)  +, Fig. 2. Die beissige Schildkröte. (Testudo ferox. L.)  +,
Fig. 1. Die prächtige Schotie. (Schotia speciosa. Juss.)  +, F. 2. Der gemeine Catappenbaum. (Terminalia Catappa. Linn.)  +, Die prächtige Schotie findet sich in mehreren Theilen von Afrika, und wurde gegen das Jahr 1760 zuerst nach England, und von da weiter nach den übrigen Theilen von Europa gebracht, wo man sie in den Glashäusern wegen ihrer prächtigen Blumen, als Zierpflanze zieht. Die gefiederten Blättchen stehen einander gegenüber, und sind glatt, steif, und glänzend. Die Blüten sind einen Zoll lang, dunkelrosenroth, der Kelch mehr scharlachroth, und sitzen an einem holzigen Stiele. Die gekochten Saamen werden von den Hottentotten gegessen.  +,
Die neueste Reise des Hrn. v. Langsdorf, der den russischen Capitän v. Krusenstern, in den Jahren 1803-1807 auf seiner Weltumsegelung begleitete, hat uns auch mit den Bewohnern der nordwestlichen Küste von America näher bekannt gemacht, wie wir auf gegenwärtiger Tafel sehen werden.  +, Fig. 1. Die Einwohner von San José.  +, Die Eingebornen der spanischen Mission von S. José (Joseph) in Neu-Californien sind wohlgebauet, von starker Muskelkraft, dunkel von Farbe und schwarz von Haar. Spanische Mönche haben ihrer viele zum Christenthume bekehrt, getauft, und mehr an einen geselligen Zustand gewöhnt. Diese bekehrten Bewohner von S. José, so wie die Wilden, lieben Alle leidenschaftlich den Tanz, der in ausdrucksvollen Bewegungen besteht. Sie bemalen sich dazu mit schwarzer, rother und weisser Farbe; andere bekleben sich den ganzen Körper und die Haare mit weissen Pflaumfedern; noch andere malen sich auf den blossen Körper die Kleidung spanischer Soldaten.  +,
Beide Pagoden sind innerhalb nicht vollendet. Sehr wahrscheinlich war ein Erdbeben die Ursache davon, wie man aus einer 4 Zoll breiten Spalte, die das aus einem Stück bestehende Gebäude der niedlichen Pagode vom Gipfel bis zum Boden, und wahrscheinlich auch den untern Felsen bis auf eine beträchtliche Tiefe trennt, urtheilen kann. Hierzu kommen noch andere Beweise, als z. B. dicht an dieser Küste in das Meer versunkene Gebäude, welche wahrscheinlich dasselbe Erdbeben, was die Beendigung der Pagoden hinderte, auch zerstörte.  +, Die merkwürdigen Pagoden von Mavalipuram liegen unfern der Küste von Koromandel zwischen Madras und Govelong auf einem Felsen, von dem sie selbst einen Bestandtheil bilden. Sie sind nämlich, wie mehrere Gebäude der frühern Hindus, mit unglaublicher Geduld und Arbeit aus dem Felsen selbst gehauen. Man gab ihnen erst ihre äussere Gestalt und höhlte sie dann von innen nach den Regeln der Baukunst aus. Zuerst kommt man zu dem behauenen Felsen, der unter dem Namen der sieben Pagoden bekannt ist; weiter hin nach der Südseite des Hügels, findet man die beiden hier abgebildeten Pagoden, die gegen 30 Fuss lang, 20 Fuss breit und eben so hoch aus dem harten Felsen gehauen sind. - In ihrer Structur haben sie wegen der zugespitzten Bogen Aehnlichkeit mit der gothischen Bauart. Bei der kleineren Pagode sieht man einen ausgehauenen Elephanten in natürlicher, und vorn einen Löwen in colossaler Grösse.  +
Fig. 1. Achates. (Papilio Achates.)  +, Fig. 2. Berecynthia. (Papilio Berecynthia.)  +, Dieser in Surinam einheimische, Schmetterling hat eine dunkelbraune Grundfarbe, die nicht weit vom Aussenrande der Flügel von einer schmalen, rothgelben Binde durchschnitten wird.  +,
Fig. 1. Der Syrische Eibisch. (Hibiscus Syriacus. L.)  +, Fig. 2. Der chinesische Apfelbaum. (Pyrus spectabilis.)  +, Der chinesische Apfelbaum, welcher erst seit 1780 in Europa bekannt ist, zeichnet sich durch seine röthlichen halbgefüllten Blüten aus, welche wie kleine Rosen aussehen, und ihm ein prächtiges Ansehen geben. Der Stamm wird 20 bis 30 Fuss hoch; er kommt zwar bei uns im Freien fort, doch will er Schutz gegen die Winde, auch werden seine Früchte selten reif. Seine Schönheit besteht, wie gesagt, in den Blüten. Man kann ihn daher, wie die andern Obstsorten, im Winter im Zimmer in Töpfen ziehen, wo er blühend einen ungemein schönen Anblick gewährt.  +,
Fig. 1. zeigt einen Streitkolben, der am Ende mit Flechten aus den Haaren eines erschlagenen Feindes verziert ist. Fig. 2. einen Ringkragen aus mehreren an einander gelegten kleinen Stäbchen aus leichtem Brodbaumholze von der Form eines Hufeisens und mit aufgeklebten schwarzen und rothen Erbsen verziert. Fig. 3. zwei mit Schnitzwerk versehene Stelzen; Fig. 4. einen Angelhaken aus Perlmutter gefertigt; Fig. 5. eine mit geflochtenen Streifen umgebene Kalebasse; Fig. 6. ein steinernes Beil mit hölzernem Griff; Fig. 7. einen künstlich geflochtenen Sonnen- oder Windfächer; Fig. 8. zwei verschiedene Arten von Rudern; Fig. 9. eine aus Cocosnussfasern verfertigte Schleuder; Fig. 10. einen aus Federn bestehenden Schmuck der Hand- und Fussgelenke; Fig. 11. zwei Ohrverzierungen, aus einer Muschel und einem Schweinszahne bestehend; Fig. 12. zwei Wurfspiese, unterhalb mit Verzierungen versehen, und endlich Fig. 13. zeigt einen Todtenkopf mit Schweinszähnen besteckt, als Andenken an einen von dem Besitzer errungenen Sieg über seinen Feind.  +, Gegenwärtige Tafel zeigt uns auf eine geschmackvolle Weise geordnet Waffen und Hausgeräthe der Bewohner von Nukahiwa, einer Insel der Südsee, deren wir schon im CXXVIII. Hefte erwähnten.  +
Fig. 1. Die Semiramis. (Papilio Semiramis.)  +, Diese sehr seltne Schmetterlingsart ward auf dem Zuckerrohre zu Surinam auf der Plantage Zoelen gefangen. Sie gehört unter die Atlas-Phalänen, hat fedrige Fühlhörner und einen kaum wahrzunehmenden Saugrüssel. Der seidenartige Pflaum des Hintern zeigt, dass hier das Männchen abgebildet ist. Die drei eckigen und halbmondförmigen Flecken der vordern Flügel sind, wie die runden der hintern, durchsichtig, gleich den Flecken auf den Flügeln der Spiegelschmetterlinge. Die ungemein grossen Verlängerungen der hintern Spitze der Hinterflügel sind so zart und schmal, dass schwer zu begreifen ist, wie dies Thier sie durch den Flug nicht beschädigt.  +, Fig. 2. Die Lima. (Papilio Luna.)  +,
Bei Gelegenheit der 36 Tafel des VII. Bandes unseres Bilderbuchs sprachen wir bereits von der Gewohnheit der Bewohner vieler Südsee-Inseln, ihren Körper zu tatowiren, oder durch das Einstechen beliebiger Figuren in die Oberhaut des Körpers, zu zieren. Diese, und die zwei folgenden Tafeln, werden uns diesen sonderbaren Gebrauch in allen seinen Abstufungen genau kennen lernen.  +, Die Geschicklichkeit des Tatowirens wird auf jenen Inseln als eine ordentliche Kunst getrieben, deswegen erblicken wir auf  +, Fig. 1. Einen Tatowir-Meister.  +,
Die Bewohner von Nukahiwa tatowiren ihren Körper Stellenweise viele Jahre hindurch, so dass er erst im reiferen Alter seine ganze punktirte Zierde erhält. Im zwölften oder dreizehnten Lebensjahre wird bei den Knaben der Anfang gemacht, einige Hauptfiguren zu tatowiren; jedes Jahr kommen neue Zierrathen dazu, und erst im 30 bis 35sten Jahre ist der ganze Putz vollendet. Je älter der Nukahiwer wird, desto mehr Veranlassung geben ihm friedliche und kriegerische Vorfälle, die ihn betrafen, das Andenken derselben auf seiner Haut durch bestimmte Figuren zu erhalten. Der hier von der Rückseite dargestellte Nukahiwer ist noch jung, wie man aus den vielen, noch nicht tatowirten Stellen seines Leibes, vorzüglich an den Füssen sehen kann. Er führt einen Speer in der rechten, und den Schädel eines erschlagenen Feindes, der mit Schweinshauern geziert ist, an einem Strick in der linken Hand. Merkwürdig ist sein, so wie seines Nachbars Kopfputz. Schweinshauer, an Muscheln gekittet, dienen zum Ohrenschmuck, und den ganz nackt geschornen Scheitel zieren zwei, sich über den Ohren erhebende, schneckenförmig zusammengedrehte Haarzöpfe, welche den Anschein von ein Paar Hörnern geben.  +, Die mit der Streitkeule, an deren hinterem Ende ein Büschel Haare eines erschlagenen Feindes befestigt ist, ausgestattete Figur stellt einen etwa 30jährigen Nukahiwer dar, der in der linken Hand einen Windfächer von Federn hält. Die ganze, durch Tatowiren vollendete, Körperzeichnung könnte wohl die Rüstung der alten Ritter Teutschlands zurückrufen, da sich Achsel-, Brustblätter und Ringkragen auch hier finden.  +
Nachdem wir auf den beiden vorhergehenden Tafeln die Verfahrungsart des Tatowirens, so wie die verschiedenen Grade desselben haben kennen lernen, wollen wir auf gegenwärtiger Tafel diesen Gegenstand damit beschliessen, einen durch seine schöne Gestalt sich auszeichnenden Begleiter des Königs von Nukahiwa, wie ihn der russische Weltumsegler, Capitän von Krusenstern hat abbilden lassen, zu betrachten. Diese Figur ist durch die, in die Haut eingeätzten, höchst symmetrischen Formen merkwürdig. Mancher europäische Künstler würde Mühe haben, sie aus einer gutgeformten Bildsäule nachzubilden. Fast alle eingeätzten Figuren unterscheiden sich von den aus der vorigen Tafel abgebildeten. Die linke Hand trägt eine, mit Schnuren regelmässig umgebene Kalebasse, eine Kürbisart; die Rechte hält eine Streitkeule. Den Hals umgiebt ein Ringkragen, aus Holzstäbchen des Brodbaums gefertigt, und mit rothen Bohnen geschmückt. Den Ohrenschmuck bilden an Muscheln gekittete Schweinshauer, und die Kopfdecke ist unterhalb mit eben solchen Schweinshauern eingefasst, und oberhalb aus zusammengeleimten Brodbaumholzstäbchen gebildet. Auf der Spitze befindet sich der Haarbusch eines erschlagenen Feindes.  +
Fig. 1. Die gehaubte Taube. (Columba cristata. Temminck.)  +, Sie ist eine der wenigen Taubenarten, deren Kopf durch eine Haube geziert wird. Ihre Länge beträgt etwas über 13 Zoll. Kopf, Hals, Brust und Bauch sind grau und etwas ins Purpurfarbne schillernd. Auf Kehle und Brust sieht man Flecken von metallischem Glanz, und unter den Augen und der Kehle ockergelbe Flecke. Die Flügeldecken sind violet-purpurfarben, und die Flügelspitzen dunkelblau; der Rücken und die Schwanzfedern schwarz-grün; der Unterleib und die untere Schwanzseite rostfarben und die Schwungfedern der Flügel mennigroth. Dieses schöne Thier lebt auf den freundschaftlichen Inseln des grossen Oceans.  +, Fig. 2. Die gegürtelte Taube. (Columba cincta. Temminck.)  +,
Der zweifarbige Laubfrosch. (Rana bicolor. L.) Fig. 1. Von Oben. Fig. 2. Von Unten.  +, Der Laubfrosch mit der Kopfbinde. (Rana leucophyllata. L.) Fig. 3. Von Oben. Fig. 4. Von Unten.  +, Dieser niedliche Laubfrosch ist gleichfalls in Surinam einheimisch und höchstens 1 1/2 Zoll lang. Die Augenhaut ist goldfarben, der Kopf klein und wenig abgestumpft und die Stirne ist mit einem weissen breiten, hellen Bande versehen. Am unteren Rücken findet sich ein breiter, beinahe eiförmiger weisser Flecken. Aehnliche runde Flecken sind auf jedem Arme in der Zahl zwei und eben so viel ovale auf jedem Beine. Die Grundfarbe des oberen Körpers (Fig. 3) ist braunröthlich, des unteren (Fig. 4) glatt und weisslich. Die Zehen der Füsse sind mit klebrichten Ballen versehen. Die den oberen Theil des Körpers zierenden weissen Flecken spielen in die Silberfarbe und stehen sehr symmetrisch.  +,
Fig. 1. Der Kreml oder die Festung in Moskwa.  +, In der Mitte von Moskwa, der alten Hauptstadt des russischen Reichs, deren Einäscherung im September 1812 eine traurige Folge des Krieges war, liegt der Kreml, (ein tatarisches Wort, welches so viel als Festung bedeutet) welcher vom Brand verschont blieb. Der Kreml hat eine Stunde im Umfange, er bildet ein unregelmässiges Vieleck, das auf jedem Winkel einen Thurm hat, von einer hohen Mauer und Festungswerken umgeben, und von drei Seiten von den Flüssen Moskwa und Neplimaja umspült wird. Das Innere ist bloss mit steinernen Gebäuden besetzt, unter denen sich 32 Kirchen, durch ihre meistens vergoldete Kuppeln schon von weitem malerisch auszeichnen. Unter ihnen ragt der Thurm Iwan Weliki (der grosse Johann) der 22 Glocken trägt, vorzüglich hervor. Die grösste Merkwürdigkeit ist der alte Pallast der Czare, den wir bereits in unserm Bilderb. Bd. V. Taf. 95 kennen lernten. Zahllos waren die Kostbarkeiten, die sonst in diesem Pallaste aufbewahrt wurden.  +, Fig. 2. Das Kaiserl. Sommerschloss Petrowsky, unweit Moskwa.  +,
Fig. 1 u. 2. Die St. Thomas-Taube. (Columba militaris. Temminck.)  +, Das Brustschild des Weibchens ist schmuzzig gelbgrün, der Nacken dunkel olivenfarbig und der Streif des Vorderrückens hellgrau. Der Bauch ist grünlicht und die Seitenfedern des Schwanzes ihrer ganzen Länge nach grau, die beiden mittelsten aber grün. - Der Aufenthalt dieser Taube ist Indien.  +, Fig. 3. Die aromatische Taube. (Columba aromatica. Latham.)  +,
Fig. 1. Die Nachteule. (Phal. N. Stryx.)  +, Dieser grosse Nacht-Schmetterling misst 6 Zoll mit ausgespannten Flügeln. Die Grundfarbe der vorderen Oberflügel ist weiss, welche Farbe sowohl an den Rändern, als im Innern durch unregelmässige, seltsam geformte schwarze Flecken unterbrochen ist. Auch ist der weisse Hauptgrund mit einer Menge kleiner schwarzer Charaktere durchschnitten, und hat hier und dort eine hellbräunliche Farbe. Diese bildet auch die Grundfarbe der hinteren Flügel, in deren Mitte sich ein grosser, unregelmässiger, braunrother Flecken befindet. - Man findet diesen Nachtfalter auf Amboina und Java.  +, Fig. 2. Der Medor. (Sphinx Medor.)  +,
Die Josephinen-Amaryllis. (Amaryllis Josephinae. Ventenat.)  +, Die hier abgebildete riesenartige Amaryllis ist die grösste unter den lilienartigen Gewächsen, und gehört bis jetzt noch zu den sehr seltenen Pflanzen, die uns in Europa zuerst von Holland aus bekannt wurde. Ein französischer Officier la Brousse, welcher sich sieben Jahre am Vorgebirge der guten Hoffnung aufgehalten hatte, kehrte 1789 von da nach Holland zurück, und brachte die erste, zehn bis zwölf Zoll lange Zwiebel mit, welche zwar in einem holländischen Treibhause gedieh, aber erst nach 16 Jahren blühte. Die Zwiebel treibt nämlich aus ihrem oberen Ende einen Büschel von zwölf bis dreizehn lanzetförmigen, graulichgrünen und ungezähnten Blättern hervor, die gegen 3 Schuh lang und acht bis zwölf Zoll breit sind. Zu Ausgang des Frühjahrs vertrocknen die Blätter, und ein zwei und zwanzig Zoll hoher Schaft schiesst empor. Die Blüthen, deren Anzahl bis auf sechzig steigt, stehen wie die Arme eines Kronleuchters um den Schaft herum. Die sechstheilige Blume ist neun bis zehn Zoll lang, und violetröthlich.  +, Die oben erwähnte Zwiebel wurde aus Holland für den kaiserlich-französischen Garten zu Malmaison bei Paris gekauft, wo diese Pflanze seitdem mehrere Male geblüht hat.  +
Fig. 1.  +, Fig. 2.  +, Die erste Figur links (1) stellt einen japanischen Bedienten vor, der mehrere Sachen und auch ein Paar Strohschuhe an einer, auf der Schulter ruhenden, Stange trägt. - Neben ihm steht (2) ein japanischer Matrose in seiner Montur, und rechts von diesem eine noch unverheirathete japanische Dame (3), welches man daran erkennt, dass die Schleife ihres Gürtels hinten und nicht vorn ist, welches letztere bei den Verheiratheten Statt findet. - Hinter dieser Dame steht ein Bedienter (4) der das Kind eines Reichen auf der Schulter trägt. Der lange, reichverzierte Mantel des Kindes ist merkwürdig; die rothe Farbe hält man für sehr gesund. - Auf ihn folgt rechts ein armer Tagelöhner (5), der statt des Regenschirms einen Regenhut von Stroh, und statt des Regenkleides einen Strohmantel um sich hat, um sich gegen üble Witterung zu decken; dessen ungeachtet aber doch auch Tabakspfeife und Beutel am Gürtel hängen hat. - Die letzte Figur (6) rechts stellt einen gewöhnlichen Bürger in seiner Winterkleidung vor. Das um den Kopf gebundne Tuch soll ihn vor der Kälte schützen. Ausser dem Tabaksbeutel und der Pfeife hat er im Gürtel sein Taschenbuch, einen Fächer und ein Dintenfass.  +,
Keine andere christliche, ja! selbst keine Kirche anderer Glaubensgenossen kommt an Pracht, geschmackvoller Bauart, Reichthum der Verzierungen und Erhabenheit des Styls der St. Peterskirche in Rom bei.  +, Papst Julius II. begann den Bau der Peterskirche 1506, unter Leitung des grossen Architekten Lazaro Bramante. Schon früher hatte Papst Nicolaus V. hier im Jahr 1447 eine neue Kirche erbauen wollen; aber kaum die Grundmauern waren bei seinem Tode vollendet. Man zählt 28 der berühmtesten Architekten aus Europa, unter denen die unsterblichen Maler Raphaël und Michel Angelo Buonarotti mit glänzen, welche in dem Zeitraume von 155 Jahren diesen Bau mit manchen Abweichungen von dem ursprünglichen Plane vollendeten. Die Kosten des Baues betrugen über 80 Millionen Thaler.  +, Die gegenwärtige Tafel zeigt im Hintergrunde das majestätische Gebäude der, dem heiligen Petrus (angeblich dem ersten Papste) geweiheten, Kathedrale mit den links und rechts erst in gerader, dann bogenförmiger Richtung von derselben fortlaufenden Säulengängen; auf der Mitte des Platzes erblickt man den, unter Kaiser Caligula aus Heliopolis in Aegypten hierher geführten, und vom Papst Sixtus V. 1586 von neuem errichteten Obelisk. Rechts von der Peterskirche steht der ungeheuere Pallast des Vaticans mit 11000 Zimmern und andern Behältnissen, in der Geschichte durch Versammlung der Cardinäle bei Erledigung des päpstlichen Stuhles zur Erwählung eines neuen Papstes berühmt. Er zeichnete sich ehemals auch durch eine der grössten Bücher- und Kunstsammlungen aus. Zwei Springbrunnen zieren und erfrischen den prächtigen Platz auf beiden Seiten des Obelisks.  +
Fig. 1. Ansicht der Engelsburg, und der Engelsbrücke.  +, Fig. 2. Die Girandola auf der Engelsburg und die Erleuchtung der S. Peters Kirche.  +, Wir sehen hier die berühmte Engelsburg oder das Castello di S. Angelo, welche man wegen ihrer Befestigung die Citadelle von Rom nennen kann. Es ist ein rundes, thurmähnliches Gebäude, welches auf einer viereckigen Basis steht. Kaiser Hadrian liess es als sein Grabmal aufführen, und äusserlich auf das kostbarste mit Säulen und Statuen verzieren. Bei dem Verfalle des römischen Reichs wurde auch dieses Monument seiner äusseren Zierden beraubt, und mehrere Päpste, besonders Urban VIII. machten daraus eine kleine Festung, vorzüglich um die päpstliche Macht gegen die oft rebellirenden Römer zu schützen. Auf der Spitze steht ein grosser Engel von Bronze, woher der Name Engelsburg kommt. Im Vordergrunde erblicken wir den weltberühmten Tiberstrom, und die über ihn führende Engelsbrücke. In der Ferne erhebt sich der erhabene Dom der Peterskirche.  +,
Fig. 1. Der Wolverlei. (Arnica montana. L.)  +, Der Wolverlei, welcher auch Fallkraut, Stichkraut und mehrere andere Namen führt, ist eine heilsame Arzneipflanze von grosser Wirksamkeit. Man findet diese Pflanze vorzüglich auf den Wiesen hoher gebirgiger Gegenden fast durch ganz Europa. Sie treibt einen einzigen, 1 1/2 Fuss hohen Stängel, an dessen Ende die gelbe strahlenförmige Blume sitzt. Die Wurzelblätter, vier bis sechs an der zahl, sind eirund, aus beiden Seiten haarig wie der Stängel, und liegen auf der Erde auf. Der Wolverlei hat einen scharfen, etwas gewürzhaften Geschmack, und einen starken, nicht angenehmen Geruch. Wurzeln, Blätter und Blumen, vorzüglich die letztern, werden mit Nutzen gebraucht. Die reizenden Eigenschaften dienen in vielen Krankheiten, die aus Schwäche der Lebenskräfte entstehen. Aeusserlich wendet man die zerstossene Pflanze bei Quetschungen an.  +, Fig. 2. Der weisswurzelige Diptam. (Dictamnus albus. L)  +,
Fig. 2. Der buntschenkliche Laubfrosch. (Hyla femoralis. Daud.)  +, Fig. 3. Der gelbschenkliche Laubfrosch. (Hyla squirella. Daud.)  +, Er ist in Carolina einheimisch, und verbirgt sich im Winter hinter lose Rinden von Bäumen. Seine Länge beträgt 1 1/4 Zoll. Die Grundfarbe des Leibes ist dunkelgrün, unregelmässig mit Braun getüpfelt. Vier Reihen brauner Flecke erstrecken sich der Länge nach über den Leib. Der äussere Theil der Schenkel ist gelb, und sie sind kürzer als die unteren Füsse, welches eine Seltenheit ist.  +,
Fig. A. zeigt dieses, den Getraideböden so nachtheilige Thier in natürlicher Grösse; Fig. B. dasselbe in 188maliger Vergrösserung von der oberen, und Fig. C. in eben so vielmaliger Vergrösserung von der unteren Seite. Man sieht, dass die Natur nicht vergessen hat, auch dieses kleine Insect vorzüglich auf der unteren Seite prachtvoll zu schmücken.  +, Der Käfer selbst thut dem Getraide keinen Schaden, wohl aber dessen Raupe oder Made, welche aus dem, von dem Weibchen mittelst ihres Legestachels in ein Getraidekorn gelegtes Eie entsteht, und der das Korn bis zu ihrer Verwandlung in eine weisse, fast ganz durchsichtige, Puppe zur Nahrung dient. Je nachdem die Witterung kälter oder wärmer ist, bildet sich später oder früher aus ihr der Käfer. Im Durchschnitt legt ein Weibchen vom April bis in den August 188 Eier, und jedes in ein besonderes Getraidekorn. Man kann hieraus leicht ermessen, welchen Schaden diese Insecten, wenn sie sich auf einem Kornboden einmal eingenistet haben, bringen müssen.  +, Das einzige Mittel gegen sie ist öfteres Umschaufeln des Getraides, Zutritt von Luftzügen auf den Getraideböden, da dieses Insekt die Kälte sehr scheuet und Versagung jedes Zufluchtsorts für dasselbe durch enggefugte Dielen, mit dicht aneinander passenden Bretern beschlagene Dachsparren und Vermeidung alles Kalks oder Mörtels auf den Getraideböden.  +
Fig. 1. Der Gipfel der Jungfrau.  +, Fig. 2. Gletscher im Grindelwald.  +, Dieses, eines der höchsten Alpengebirge des Berner Oberlandes, ist hier so dargestellt, wie man es ungefähr eine Viertelstunde davon aus dem Pfarrhause zu Lauterbrunnen erblickt. Da dieser 12,872 französische Fuss über der Meeresfläche erhobene, mit ewigem Eise und Schnee bedeckte Bergkoloss überall mit furchtaren Abgründen umgeben ist; Eisthäler, weite Einöden, und schreckliche Schluchten seine weitgedehnte Oberfläche furchen, und die Falten seines unvergänglichen Schneemantels bilden, so wagte selbst der entschlossenste Gemsenjäger sich nicht in diese einsamen und todten Gegenden. Es war aber den Hrn. Gebrüdern Meyer von Arau, den rühmlich bekannten Beförderern der Erdkunde Helvetiens, vorbehalten, den Gipfel dieses Gebirges im August 1811 zum ersten Male zu ersteigen. Die Gefährlichkeiten auf dieser Reise und die Erfahrungen, welche die Reisenden machten, können hier keine Stelle finden. Man lese darüber den ausführlichen Text oder Commentar zu dieser Tafel.  +,
Die gemeine Meer-Zwiebel. (Scilla maritima. L.)  +, Die Meerzwiebel, welche schon im Altertum bei den Griechen als Arzneimittel bekannt war, bildet ein Pflanzengeschlecht, welches einige zwanzig Arten zählt. Die hier abgebildete gemeine Meerzwiebel ist wohl die Merkwürdigste davon. Sie wächst an dem sandigen Meeresufer warmer Gegenden, und ist in Spanien, Portugal, Süd-Frankreich, in mehreren Theilen von Italien zu Hause. Der runde glatte Blumenschaft wird zwei bis drei Fuss hoch, die sechsblättrigen Blüthen sind sehr geöffnet, weiss oder röthlich, und kommen im Sommer zum Vorschein. Die Zwiebel besteht aus dicken rothen oder röthlichen Schuppen, und erreicht oft die Grösse eines Kinderkopfes. Diese Zwiebel enthält einen schleimigen, scharfen und bittern Saft, welcher eben diese Pflanze als Arzneimittel so wirksam und schätzbar macht. Dieser scharfe bittere Saft bewirkt häufige Absonderung der Feuchtigkeiten, weswegen die Meerzwiebel in mehreren Krankheiten, vorzüglich in der Wassersucht, ein Hauptmittel ist. Frisch gebraucht würde der Saft wegen seiner brennenden Stärke als Gift wirken, weswegen die Zwiebeln mit Vorsicht durch Wärme getrocknet, und so die nachtheilige ätzende Kraft in eine heilbringende umgewandelt wird. Auf verschiedene Art, in Substanz, als Absud, als Meerzwiebelessig, Meerzwiebelhonig, oder auch als Tinktur wird sie also in mehreren Krankheiten angewendet.  +
Der marmorirte Laubfrosch. (Hyla marmorata. Daudin.) Fig. 1. von oben. Fig. 2. von unten.  +, Fig. 3. Der Seitengestreifte Laubfrosch. (Hyla lateralis. Daud.)  +, Fig. 4. Der doppeltgestreifte Laubfrosch. (Hyla bilineata. Daud.)  +,
Fig. 1. Der Vulkan von Jorullo  +, liegt westlich von Mexico und 22 geographische Meilen vom Meere in der Intendanz von Valladolid, und ist 263 Toisen höher, als die ihn umgebende Ebene. Er entstand in der Nacht des 29. Septembers 1759, und ist mit mehreren Tausenden kleiner Basaltkegel umgeben, welche eben so viel Feueressen sind, die einen dicken Dampf ausstossen, und der sie umgebenden Luft eine unerträgliche Hitze mittheilen. Dieser, 4 Quadratmeilen, grosse und am Fusse des Vulkans 517 Fuss hohe, Strich heisst: Malpays. Der Abhang des immerbrennenden grossen Vulkans ist mit Asche bedeckt. Hr. v. Humboldt und seine Reisegefährten stiegen, nachdem sie eine beträchliche Höhe schlackigter und zackigter Lawen erklimmt hatten, in den Krater desselben hinab.  +, Fig. 2. Die Luftvulkane von Turbako.  +,
Fig. 1. Die blaugeringelte Blindschleiche. (Anguis coeruleazonata. Bechstein.)  +, Fig. 2. Die blaue Blindschleiche. (Anguis coerulea. Bechst.)  +, Fig. 4. Die grünblaue Blindschleiche. (Anguis prasina. Bechst.)  +,
Fig. 1. Das neue Brockenhaus.  +, Auf seiner Spitze hat der regierende Graf von Stolberg-Wernigerode zur Bequemlichkeit für Reisende im Jahr 1800 das hier abgebildete neue Brockenhaus bauen lassen. Dieses 130 Fuss lange und 30 Fuss breite, geschmackvoll erbaute Wirthshaus gewährt alle Bequemlichkeiten, die man oft nur in den Gasthäusern grosser Städte findet. Es ist mit drei Blitzableitern und einem Thurme versehen, von dem man die weiteste Aussicht über einen grossen Theil des nördlichen Teutschlands geniessen kann.  +, Fig. 2. Der Ilsenstein.  +,
Der gemeine Kastanienbaum (Aesculus Hyppocastanum L.), den wir Alle kennen, ist nicht in Europa zu Hause, sondern stammt ursprünglich aus den mitternächtlichen Theilen von Asien; er wurde nach Oesterreich im Jahr 1550, nach Frankreich im J. 1615, und nach England im J. 1633 gebracht. Seitdem ist er in allen Theilen von Europa, und auch in Teutschland allgemein verbreitert. Sein hoher pyramidenförmiger Bau, seine breiten blätterreichen Aeste eignen ihn sehr zu Anpflanzungen von Alleen, wozu er hauptsächlich angewendet wird. Zur Zeit der Blüthe gewährt dieser Baum einen vorzüglich schönen Anblick; die Blüthen kommen gewöhnlich im Mai zum Vorschein, und bilden an den Enden, der Zweige aufrechtstehende Büschel wie Kronleuchter. Die stachelichen Saamenkapseln enthalten gewöhnlich eine, selten zwei Früchte oder Kastanien, die nicht, wie bei den guten Kastanien, zugespitzt sind; auch keinen süssen, sondern bittern Geschmack haben, und daher von Menschen nicht genossen werden können. - Für das Vieh sind sie aber von mancherlei Nutzen, und werden gepülvert auch mit Erfolg in mehreren Krankheiten der Pferde in der Türkei angewendet, woher der Name Rosskastanie kommt.  +, Der Rosskastanienbaum hat den Vorzug, dass er in jedem, auch dem schlechtesten Boden gedeiht. Das Holz ist keinem Wurmfrass unterworfen. Die Rinde hat fiebervertreibende Eigenschaften, und wird im Nothfall einigermaassen die China ersetzen können.  +, Der Baum wird über 100 Jahr alt.  +
Fig. 1. Ansicht des Mäusethurmes bei Bingen.  +, Fig. 2. Ansicht der Pfalz und der Stadt Caub.  +, Eine halbe Stunde unterhalb Bacharach, erhebt sich, auf einer kleinen Felseninsel des Rheins, ein gothischer Thurm, die Pfalz genannt, in welchem, einer alten Sage nach, die Pfalzgräfinnen am Rhein ihre Niederkunft halten mussten. Zur Linken erblickt man die Ruinen von Schönberg, der Wiege eines edlen Geschlechts. Weiter unten liegt das freudliche Städtchen Oberwesel, das im Mittelalter eine Reichs-Stadt war. Rechts liegt das Städtchen Caub am Fusse eines Berges, aus welchem, an einer hervorspringenden Felsenspitze, ein Wachthaus steht, wo Gustav Adolph im 30jährigen Kriege gegen die, am andern Ufer gelagerten, Spanier Befehle ertheilte.  +,
Fig. 1. Ankunft eines Rheinflosses, eine Stunde oberhalb Bonn.  +, Eine solche schwimmende Colonie ist hier abgebildet.  +, Auf dem grossen Flosse sieht man mehrere Wohnungen und eine unzählige Menge Ruderer an beiden Enden desselben. Diese ungeheure Maschine wird zugleich von mehreren Kähnen und Nebenflössen begleitet. Die Leitung derselben erfordert eine eigene Kunst, wegen der vielen Strudel und Wasserfälle im Rhein.  +,
Fig. 1. Der milchweisse Laubfrosch. (Hyla lactea. Daudin.)  +, Dieses, in America lebende, Thier ist 1 Zoll 4 Linien lang, hat eine Milchrahmfarbe und eine hellbraune Linie von den Nasenlöchern bis-zu den Augen. Die Vorderfüsse haben vier halbverbundene Zehen, und die hintern fünf derselben, an deren Spitzen sich klebrige Knöllchen befinden.  +, Fig. 2. Der Seitengestreifte Laubfrosch. (Hyla hypochondrialis. Daud.)  +,
Fig. 1. Die Kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg.  +, Fig. 2. Spiele der Russen auf öffentlichen Strassen.  +, Der gemeine Russe ist seiner Natur nach sorgenlos, froh und lustig, und liebt leidenschaftlich Spiel, Gesang und Tanz. Wo er kann, sucht er sich von seinen mühseligen Lebensbeschäftigungen dadurch zu erholen. Er hat viele Arten von Volksspielen, die an öffentlichen Orten, wo sich Platz findet, von Alt und Jung gespielt werden.  +,
(Juglans regia Lin.)  +, Der Nussbaum ist ursprünglich in Persien zu Hause, aber seit undenklichen Zeiten nach Europa verpflanzt, und in den verschiedenen Theilen jetzt als einheimisch zu betrachten. Durch die Cultur hat man mehrere Spielarten gezogen, doch die gewöhnlichste Art ist der hier abgebildete gemeine Wallnussbaum. Er bildet einen prächtigen Baum mit einer breiten blätterreichen Krone. Die weit ausgebreiteten Zweige sind mit schönen, grossen dunkelgrünen Blättern besetzt. Diese bestehen aus sieben bis neun, länglich zugespitzten Blättchen. Im April erscheinen die braungrünen Blüthen, welche ungefähr drei Zoll lange Cylinder bilden, und an dem älteren Holze festsitzen. Die Frucht, welche im September reift, ist die uns allen bekannte Nuss. Sie besteht aus drei, von einander abgesonderten Theilen; zuerst die äussere grüne glatte Hülse; dann kömmt die holzige harte Schaale, welche gefurcht und unten zugespitzt ist; bricht man diese auf, so liegt in ihr die fleischige wohlschmeckende Frucht, welche sich in vier Flügel theilt. Man bereitet aus der Frucht ein gutes Oel, welches wie das Olivenöl verspeiset wird. Das von geringerer Güte wird zum Brennen gebraucht, auch braucht man es zur Oelmalerei, da es schnell trocknet. Die jungen, grünen Früchte werden mit, oder ohne äussere Schaale in Zucker eingemacht, auch bereitet man daraus einen Magen-stärkenden Liqueur. Die grünen Schaalen werden auch zum Braunfärben der Stoffe, so wie von Leder und Holz, gebraucht. Das Holz wird zu den verschiedensten Arbeiten angewendet; das von der Wurzel hat dunkle Adern, weswegen es die Kunsttischer zu mehreren Verzierungen ihrer Arbeiten nehmen.  +
Fig. 1. Die Westmünster-Abtei.  +, Fig. 2. Die Westmünster-Halle.  +, Sie ist ein Ueberrest des alten Pallastes der Könige England's, der unter König Heinrich VIII. durch die Flammen fast gänzlich zerstört wurde. Diese Halle oder Saal, von der wir hier die Aussenseite sehen, ist 270 Fuss lang, 74 Fuss breit, und 90 Fuss hoch; kein Pfeiler unterstützt sie, welches bei ihrer Grösse die Kühnheit des Baues vermehrt. Ehemals diente sie zur Feier von Festlichkeiten, Gastmalen u.s.f. So speisete König Richard II. in derselben 10,000 Menschen. Jetzt dient sie als Gerichtshof für das Verhör von Verbrechern aus dem ersten Englischen Adel oder den Pairs, welches mit grossen Feierlichkeiten geschieht.  +,
Fig. 1. Die gelbgesprenkelte Natter. (Coluber flavo-punctatus.)  +, Dieses Thier misst 13 engl. Zoll in die Länge. Die Farbe seines Kopfs ist hellbraun. Der Leib ist mit dunkelgelblichten Flecken besprenkelt. Die Schuppen sind gelblichweiss, und die meisten derselben haben schwarze Ränder. Die Eingebornen nennen diese Natter: Duhblih.  +, Fig. 2. Die thonblaue Natter. (Coluber argillaceo-caeruleus.)  +,
Fig. 1. Die grosse Seeblase. (Physalia Megalista. Péron.)  +, Fig. 2. Der geisselförmige Glaucus. (Glaucus flagellum. Blumenb.)  +, Fig. 3. Das Pyrosoma des atlantischen Meeres. (Pyrosoma atlanticum. Péron.)  +,
Fig. 1. u. 2. Das Thal von Meyringen und der Rosenlawin-Gletscher.  +, Zu den angenehmsten Wanderungen in der Schweiz, die von jedem Reisenden mit Bequemlichkeit und ohne Gefahr gemacht werden können, gehört die kleine Reise von Bern über den Thuner und Brienzer See, von da durch das Hasli-Thal über die Scheideck nach den Grindelwald-Gletschern und dem Staubbach, welche beide letzteren Gegenstände wir in den früheren Heften unseres Bilderbuches bereits kennen lernten. Hier geben wir zwei andere Ansichten jener Gegenden.  +, Wenn man nämlich von Brienz aus das schöne, in dem üppigsten Wachsthum prangende Hasliland, das Hauptthal des Berner Oberlandes durchwandert hat, so kömmt man zuletzt in das grosse schöne Dorf Meyringen (Fig. 1.). Hier sieht man sich von einer entzückenden Gegend umgeben, die ringsumher durch mehrere Wasserfälle, von denen wir hier nur den Alpbach erblicken, belebt wird. Etwas weiter entfernt von Meyringen liegt der Reichenbach, welchen malerischen Wasserfall kein Reisender unbesucht lässt.  +,
(Juniper communis.)  +, Der allgemein bekannte Wachholder, welcher unsere dürren Berge bekleidet, bildet nach Verschiedenheit des Bodens und des Klima's bald nur einen Fusshohen Strauch, bald einen sehr ansehnlichen Baum, dessen Stamm dann auch verhältnissmässig stark wird. Er ist mit immergrünen, spitzigen Nadeln besetzt, und trägt auf einem Stamme Beeren, während der andere nur Blumen bringt. Diese Beeren reifen nicht, wie andere Früchte, in einem Jahre, sondern erreichen erst im dritten ihre Vollkommenheit; daher findet man denn immer ganz kleine, grosse, aber noch grüne, sowie, zugleich völlig reife, bekanntlich schwarze Beeren auf Einem Strauche beisammen. Sie haben, so wie alle Theile des Strauches einen harzig-balsamischen Geruch, und einen bitterlich-süssen, eben nicht unangenehmen Geschmack, und werden sowohl von Birkhühnern und Krammetsvögeln begierig aufgesuchet, als auch von den Menschen zu vielerlei Bereitungen, bald als Gewürz, bald als Arzenei gebraucht. Bekannt ist der Wachholdersaft als Schweisstreibendes Hausmittel, und das Wachholderöl, welche beide aus den Beeren verfertigt werden, und wem wäre wohl die vermeintliche schützende Eigenschaft der Beeren, und deren Zubereitungen als Getränk oder Räucherungsmittel für ansteckende Seuchen unbekannt? Das feine und harte, wohlriechende Wachholderholz (b) kann zu verschiedenen Arbeiten gebraucht werden, und war, so wie die Sprossen, ehedem auch ein Arzeneimittel. Jetzt dient es aber, nebst den Beeren mehr zu Räucherungen.  +
Fig. 1. Das Rothauge. (Cyprinus rutilus. Linn.)  +, Die charakteristischen Kennzeichen dieser, im mittleren Europa verbreiteten, Karpfenart sind ihre rothen Flossen, Augenringe und die 12 Strahlen der Afterflosse. Der runde Rücken ist grünlich-schwarz, die Seiten und der Bauch sind silberfarben. Die, gegen den Bauch zu gebogene, Seitenlinie hat 36 Puncte. Brust-, Rücken- und Schwanzflossen haben eine braunrothe, die übrigen aber eine blutrothe Farbe.  +, Fig. 2. Der Aland oder die Göse. (Cyprinus Jeses. Linn.)  +,
Fig. 1. A und B. Die rothe Rosskastanie. (Aesculus Pavia.)  +, Fig. 2. a und b. Die gelbe Rosskastanie. (Aesculus flava.)  +, Die rothe, so wie die gelbe Rosskastanie sind weniger bekannt, als die gemeine, aber auch weniger schätzbar, obgleich die erstere wegen der prächtiger gefärbten rothen Blüthen schöner ist. Aber ihr niedriger, fast strauchartiger Wuchs, und die geringere Menge von Blüthentrauben, bei beiden, so wie die unansehnliche Färbung der Blumen von letzterer, womit sich grössere Empfindlichkeit gegen unser rauhes Klima verbindet, mindern ihren Werth. Man pflanzt sie deshalb in grossen Anlagen nur der Mannichfaltigkeit wegen an, und vermehrt sie, da die Saamen bei uns nicht zur Reife kommen, durch Oculiren aus Stämmchen der gemeinen Art. Die rothe Rosskastanie (Fig. 1.) ist in Carolina, Florida, Pensylvanien und Brasilien zu Hause. Die gelbe Rosskastanie soll sich in Nordcarolina finden, scheint aber eine, erst neuerlich entstandene Art zu seyn. Beide unterscheiden sich noch von der gemeinen Rosskastanie durch glatte, keineswegs stachliche Früchte (Fig. 1. B. Fig. 2. b.) welche auch kleiner, als bei jener sind.  +
Diese Tafel stellt lauter Hornfische dar, die sich von andern Fischen durch ihre rauhe Haut und den scharfzulaufenden Bauch unterscheiden. Sie sind Raubfische.  +, Fig. 1. Der Stachelschwanz. (Balistes aculeatus. Linn.)  +, Dieser Bewohner des rothen Meeres und der ostindischen Gewässer hat einen grossen, stumpfgeendigten Kopf, eine kleine Mundöffnung, oben zwölf, unten zehn spitze Zähne, ein schwarzes Auge mit einem rothen Augenringe, um die rothen Lippen einen blauen Streifen, über dem Auge vier, und unter demselben drei dergleichen, oberhalb braune, unterhalb lichtbraune Seiten und rothe Brust-, After-, Schwanz- und hintere Rückenflossen. Die Bauch- und vordere Rückenflosse ist braun.  +,
Zu den ausgezeichneten Monarchen, denen die Geschichte mit Recht den Beinamen der Grossen giebt, gehört auch Peter I, Kaiser von Russland. Er bildete seine Nation, und legte den Grund zu der Macht, welche das grosse Russische Reich, jetzt behauptet. Um seine grossen und kühnen Pläne desto sicherer durchzuführen, sah er Alles selbst mit eigenen Augen, gieng mit seinem Beispiele vorraus, und führte so nützliche Kenntnisse jeder Art ein. So suchte er auch eine Seemacht in Russland zu gründen, auf deren Vorbereitungen sich die gegenwärtige Tafel bezieht.  +, Fig. 1. Peter des Grossen Hütte zu Saardam.  +, Peter I. unternahm im Jahr 1697 die erste Reise ins Ausland, und kam auch mit seinem Gefolge nach Holland. Hier begab er sich allein, und früher als seine Gesandtschaft, nach dem schönen Dorfe Zaardam oder Saardam, durch seine Schifsswerfte berrühmt, und nordwestlich von Amsterdam liegend. Unbekannt liess sich hier der Kaiser unter dem angenommenen Namen Peter Michailoivitz als Arbeiter bei den Schiffsbauern einschreiben, und übte sich im Zimmern, in Tau- und Schmiedearbeiten. Mit den übrigen Arbeitern hatte er Kost und Kleidung gemein. Nahe bei den Schiffswerften bewohnte er ein kleines Häuschen, welches wir. bei Figur 1, wie es gegenwärtig noch steht, und zum Andenken Peter des Grossen sorgfältig erhalten wird, abgebildet sehen.  +,
Fig. 1. Ansicht von Maynz.  +, Fig. 2. Ansicht von Cölln.  +, Die Stadt Maynz liegt in einer der schönsten Gegenden von Teutschland, am Zusammenflusse des Rheins und des Mains, und hat von den allerältesten Zeiten her einen wesentlichen Einfluss auf die Geschichte unseres Vaterlandes gehabt. Von den Römern sieht man daselbst noch mancherlei Ruinen, und in der neueren Zeit ist sie der Sitz des ersten Kurfürsten gewesen. Sie enthält eine grosse Menge alter, höchst schätzbarer Denkmäler der Baukunst, und der herrliche Dom mit seinen mancherlei Grabmälern, verdient Bewunderung. Als Festung gehört sie unter die vorzüglichsten, die gefunden werden, und es gereicht zum Ruhm unserer Tage, dass diese starke Vormauer von Teutschland den fremden Eroberern wieder entrissen worden ist. Auch die Handlung ist daselbst sehr lebhaft, und der Haven ist beständig mit einer Menge von Schiffen angefüllt. Die umliegende Gegend ist im höchsten Grade fruchtbar, und die mit Weinbergen, Schlössern und zahlreichen Dörfern bedeckten Ufer des Rheins bieten dem Auge die schönsten Ansichten dar. Diesseits des Rheins liegt Cassel, ein höchst wichtiges Fort, das durch eine 600 Fuss lange Schiffbrücke mit der Stadt verbunden ist.  +,
Fig. 1. Ansicht von Ehrenbreitstein vor der Zerstörung.  +, Die Festung Ehrenbreitstein liegt am Ufer des Rheins auf einem hohen, von drei Seiten fast senkrecht abgeschnittenen Felsen. Zunächst zu ihren Füssen liegt das sogenannte Thal, das einen Theil der auf dem jenseitigen Ufer befindlichen, Stadt Coblenz ausmacht, und mit derselben durch eine fliegende Brücke verbunden ist. Während der unaufhörlichen Fehden im Mittelalter diente die Festung lange Zeit hindurch den Erzbischöfen von Trier zur Residenz, bis sie sich endlich eine eigene Burg an dem Ufer der, sich hier in den Rhein ergiessenden, Mosel erbauten. Es befindet sich in der Festung, ein Brunnen, der 280 Fuss tief in den Felsen eingehauen ist. Alle Werke bestunden aus Ungeheuern Felsenstücken, und die sämmtlichen Magazine befanden sich in unterirrdischen, gegen Bomben vollkommen gesicherten Gewölben. Auf der vierten und, schwächsten Seite führten mehrere schmale Wege in die Festung, die aber ihrer ganzen Länge nach von den Kanonen bestrichen wurde. Eine Reihe von Jahrhunderten hindurch hielt man es für unmöglich, Ehrenbreitstein zu erobern. Die Aussicht von dieser Felsenhöhe ist über allen Ausdruck vortrefflich, und man übersieht mit Einem Blicke eine weite, vom Rhein und der Mose durchschnittene, mit einer Menge blühender Städte, Schlösser und Dörfer bedeckte, höchst fruchtbare Ebene.  +, Fig. 2. Ansicht von Ehrenbreitstein nach der Zerstörung.  +,
Fig. 1. Der Fichtenfresser. (Phalaena Bombyx Pini.)  +, Dieses ist ein den Fichten sehr nachtheiliger Nachtfalter. Fig. 1. C. stellt die Raupe, D. die Puppe, E. den Cocon, A. das Männchen, und B. das Weibchen dar. Die ausgewachsene Raupe wird 4 Zoll lang, hat 16 Füsse, und grau und braun punctirte Ringe. Ihr unterscheidendes Kennzeichen sind die zwei blauen Flecken zwischen den, dem Kopfe nächsten zwei Ringen, wenn sie diesen niederbeugt. Ihre Nahrung besteht aus den Nadeln des Kienbaums, und sie sind ausserordentlich gefrässig. Nach 3 Wochen verwandeln sie sich in die Puppe (D.), verlieren bei dieser Verrichtung ihre Haare, welche; sie in den gelblichen Cocon (E,) einspinnen.  +, Nach drei Wochen entwickelt sich der Nachtfalter selbst, welcher vom Junius bis in den August herumfliegt, und von dem das Weibchen oft bis über 200 Eier legt.  +,
Fig. 1. Der langschwänzige Dasyurus. (Dasyurus longecaudatus.)  +, Hier ist die Abbildung des Weibchens des, im Vten Bande dieses Bilderbuchs No. 11. abgebildeten, gefleckten Beutelthieres (Didelphis Viverrina), welches das Männchen von jenem ist.  +, Fig. 2. Das braune (a) und rothe (b) Schnabelthier. (Ornithorhynchus fuscus et ruber.)  +,
Die zum Putze beliebten weissen Straussfedern kommen von dem Männchen. Am Cap zahlt man dem Jäger für das Stück der besten 3 bis 4 Schilling (8 bis 12 gute Groschen.)  +, Die von Westnordwest nach Ostsüdost streichende, über sechs Tagereisen lange, Karreebergkette in der westlichen Hälfte des südlichen Afrika zeichnet sich eben so durch die fast gleiche Höhe ihrer einzeln stehenden, bald Kegel-, bald Thurm-, bald Tafelförmig gebildeten Berge, als durch ihren gänzlichen Mangel an Vegetabilien und Bächen aus. Nur dem Riesen unter den Vögeln, dem Strauße und seinem treuen Gefährten, dem Quagga (wildem Pferde) dienen sie zum Zufluchtsorte. Der Koth des letztern lockt grosse Käfer, die Lieblings-Nahrung des Strausses an, und das scharfe Auge des Strausses schützet das Quagga vor irgendeinem Ueberfalle. Blindlings folgt eine Heerde der Quaggas einer fliehenden Heerde von Straussen. So knüpft der Naturtrieb sehr verschiedene Thiere an einander.  +, Ein Straussen-Ei wiegt gewöhnlich drei Pfund und wird 24 Hünereiern gleich geschätzt. Ein Straussennest enthält in der Regel 30 Eier und ein Ei reicht zur Sättigung vier sehr hungriger Personen vollkommen hin. In der Capstadt gilt eins einen halben Thaler. Ein Straussenei wird 36 bis 40 Tage theils durch die Weibchen, theils durch die Männchen, theils durch die Sonne bebrütet, ehe der junge, einem Huhne gleiche, Strauss herauskommt.  +
England hat seinen, im Dienste des Vaterlandes verwundeten und invalid gewordenen Kriegern, nicht minder als Frankreich durch sein Hotel des Invalides zu Paris, grosse und bequeme Versorgungs-Anstalten gewiedmet; nämlich das grosse Hospital zu Greenwich für Seeleute, die für England so wichtig sind; und zu Chelsea für invalide Landsoldaten. Die Ansicht beider Paläste zeigt gegenwärtige Kupfertafel.  +, Fig. 1. Das Hospital von Greenwich.  +, Fig. 2. Das Hospital zu Chelsea.  +,
Paris, die ungeheure Hauptstadt Frankreichs, ist in sehr vielen Rücksichten so merkwürdig, dass ein Paar Ansichten davon gewiss Jeden interessiren werden. In Paris begann vor 24 Jahren die Revolution von Europa, und in Paris endigte auch dieselbe, durch dessen Einnahme und Napoleon's Entthronung. Wir wollen also Paris von zwei entgegengesetzten Seiten ansehen, um einige seiner interessanten Punkte kennen zu lernen.  +, Fig. 1. Ansicht von der Höhe bei St. Cloud.  +, Von da hat Paris eine sehr freundliche lachende Ansicht, und man bemerkt von hier aus folgende sehr bekannte, interessante Punkte und Gegenstände.  +,
Fig. 1. Die Felsen-Birn. (Pyrus Amelanchier.)  +, Die Felsenbirn oder Alpenmispel bildet einen 6 bis 7 Fuss hohen Strauch, der wild auf Waldbergen und schroffen Felsen von Oesterreich, Baiern, Schwaben, der Schweiz und Frankreich wächst. Die Blätter sind höchstens einen Zoll lang, sägeartig gezähnt, auf der Oberfläche schön grün. Die weissen Blumen kommen im April und Mai zum Vorschein. Zu Ende Augusts reifen die kleinen runden Früchte von schwarzblauer Farbe. (Fig. B.) welche essbar sind, und aus deren Kernen ein gutes Oel bereitet werden kann. Wegen der Menge seiner Blüthen (Fig. A.) wird dieser Baum auch zu Englischen Gartenanlagen benutzt.  +, Fig. 2. Die Schnee-Birn. (Pyrus nivalis.)  +,
Fig. 1. Die Mond-Phaläne. (Phaläna Attaci. Linn.)  +, Fig. 2. Die Brillen-Phaläne. (Phalaena Conspicillator. Linn.)  +, Dieser seltene, in Amboina einheimische Nachtfalter, zeichnet sich durch die zwei in der Mitte der Vorderflügel, einer Brille ähnlichen, befindlichen Flecken vor allen andern Arten seines Geschlechts aus.  +,
Man hat diesen Namen einer 202 Englische Fuss hohen, gerieften und inwendig hohlen Säule von Dorischer Ordnung gegeben, die mitten auf einem kleinen Platze, der sich nach der Fischstrasse, unfern des Hauses der Englisch-Ostindischen Compagnie eröffnet, steht, zum Andenken des schrecklichen Brandes, welcher im Jahr 1666 an diesem Orte entstand, und vom 2ten bis zum 6ten September wüthete. Er zerstörte 13,200 Häuser und that einen Schaden an Waaren, Mobilien u.s.f. von 7,335,000 Pfund Sterling (etwas über 44 Millionen Thaler C. M.). Doch verbrannten nur sechs Menschen dabei.  +, Dieses, von dem berühmten Engl. Baumeister Christoph Wren im Jahr 1671 begonnene und 1677 vollendete Monument kostete: 14,500 Pfund Sterling (an 98,250 Thaler C.M.). Es hat 15 Englische Fuss im Durchmesser. Sein Piedestal ist 40 Fuss hoch und mit sich auf diesen Brand beziehenden Sculpturen und Inschriften verzieret. Eine Treppe von schwarzem Marmor von 345 Stufen führt im Innern der Säule auf das Capital, das an seinen vier Seiten mit einem eisernen Geländer umgeben ist, in dessen Mitte sich ein Cylinder, und dann ein Kegel erhebt, den eine Urne von Bronze endigt, aus der Flammen emporsteigen.  +
Fig. 1. und 2.  +, abgebildeten von der Malaiischen Rasse und die in  +, Fig. 3. und 4.  +,
von der Südseite und der Mündung des Paramatta Flusses.  +, Es ist allerdings interessant die erste, auf Europäische Art gebaute Stadt, auf einem neuen Continente zu sehen; und diess ist die Stadt Sidney in Neu-Holland. Sie ist zugleich der Verbannungsort, wohin alle aus England verwiesene Verbrecher transportirt, und als Gefangene zu öffentlichen Arbeiten gebraucht werden, bis sie ihre Strafe abgebüsset haben. Zum Theil bessern sie sich auch von ihren Lastern, und werden gute Einwohner und Bürger.  +, Diese Hauptstadt der Grafschaft Cumberland und aller Brittischen Besitzungen in Australien liegt unter 33° 53' 14" s. Breite und unter 169° 5' 10" östl. Länge an der Südseite des prächtigen Havens Port-Jackson. Sie zählt 250 Häuser, die zum Theil sehr schön gebauet sind, hat eine Sternwarte und 2600 Einwohner. Merkwürdig ist dort der Garten des Vicegouverneurs, Herrn Paterson, eines trefflichen Naturforschers und berühmten Reisenden, der die Pflanzen aller Zonen enthält. Diese Stadt ward im Jahre 1788 von Capitän Arthur Phillips begründet.  +,
Fig. 1. Der Mehlbeer-Baum. (Pyrus aria. od. Crataegus aria. Linn.)  +, Fig. 2. Der Elsebeer-Baum. (Pyrus torminalis oder Crataegus torminalis. Linn.)  +, Der Elsebeer- oder Arlesbeer-Baum ist gleichfalls ein schönblühender Baum, der in den Wäldern Teutschland's häufig wächst. Er hat ein ausgezacktes, dem Ahorn ähnliches Blatt. Seine büschelförmigen Blüthen sind weiss, und im Herbste trägt er auch büschelweise, hellbraune und weiss punktirte Beeren, welche, wenn sie erst teig werden, essbar sind, und einen angenehmen säuerlichen Geschmack haben. Sein Holz ist hart, zäh, und schön weiss und braun geflammt, und wird daher häufig zu feinen Schreiner-Arbeiten gebraucht.  +,
Fig. 1. Der Arcesilaus. (Papilio Arcesilaus Linn.)  +, Hier ist die Abbildung des Weibchens dieses schönen Tagefalters, der in Surinam einheimisch ist, dargestellt. Wegen seiner Gestalt, Farbe und Grösse sehe man diese Abbildung, wie bei den folgenden beiden Schmetterlings-Arten, so wie den ausführlichen Text zu: unserm Bilderbuche für Kinder.  +, Fig. 2. Die Capsche Phaläne. (Phalaena Capensis. Linn.)  +,
Die Insel Island, im Atlantischen Ocean, in nordwestlicher Richtung vom festen Lande Europa's, ist unstreitig eines der merkwürdigsten, wundervollsten Länder in der ganzen bekannten Welt. Man denke sich ein Land mit einem Flächen-Inhalte von mehr als 2100 geograph. Quadratmeilen, und zwar nahe am nördlichen Polarkreise, das vielleicht bloss durch die Gewalt unterirdischen Feuers sein Daseyn erhalten hat, um zu erstaunen. Wir wollen daher auch diese höchst merkwürdige vulkanische Insel und ihre Eigenheiten zum Gegenstande eines ganzen Hefts unsers Bilderbuchs machen; und um dieselbe gehörig übersehen, und ihre Beschreibung verstehen zu können, die Charte davon hier vorlegen.  +, Wie viele Jahrhunderte vor der Kunde unserer Geschichte diese Insel durch Gewalt des unterirdischen Feuers aus dem Abgrunde des Meeres emporgestiegen, ist nicht zu bestimmen. Die ersten Entdecker dieser Wunder-Insel. (im IX. Jahrh. n. C. Geb.), von denen uns die Geschichte Kunde giebt, erzählen schon von den ungeheueren Lavastrecken, von ihren Vulkanen, heissen Springquellen und Schwefelbergen; und seitdem sind in keinem Lande der bekannten Welt vulkanische Ausbrüche so zahlreich, und über eine so grosse Oberfläche verbreitet gewesen, als in Island. Denn rechnen wir die vulkanischen Ausbrücke in der See hinzu, so bekommen wir eine Fläche von nicht weniger als 2860 geogr. Quadratmeilen, wo sich das unterirdische Feuer thätig gezeigt hat, und noch fortwährend seine zerstörenden Wirkungen äussert. -  +, Das Innere Island's, eine Strecke von vielleicht 1850 geograph. Quadratmeilen, ist eine scheussliche, wilde Wüste, ohne eine einzige menschliche Wohnung, und den Eingebornen selbst beinahe völlig unbekannt. Die Bevölkerung (i. J. 1808 war sie 48,063 Seelen,) beschränkt sich auf die Küsten, und, auf die Thäler der Flüsse. Die merkwürdigsten Vulkane sind: der Hekla, Kattlagiau, Eyafialla., Eyresa, Skaptaa, Krabla, Glaama. Die merkwürdigsten heissen Springquellen sind: die Geyser, die Uxahver (Ochsenquelle), die vielen Quellen (mehr als 100) in dem Thale von Reikum, und im Reikiadal. Im Guldbringé-Syssel, einer vollkommenen Wüste von Lava, Schlacken und Sand, sind die Schwefelberge.  +
Die allgemeine Art sich zu kleiden, ist in Island seit lange die nämliche geblieben. Die weibliche Kleidung ist mehr reich, als dazu geeignet, die Person vortheilhaft zu zeigen. Die männliche Kleidung ist für das Klima, die Lebensart und die Beschäftigungen in diesem Lande sehr zweckmässig.  +, Fig. 1. stellt eine Frau von Stande in vollem Anzuge vor.- Die gewöhnlichsten Farben der verschiedenen Kleidungsstücke sind blau oder schwarz. Nur das Leibchen ist von scharlachenem Wollenzeuche.  +, Fig. 2. Der gewöhnliche Anzug der Frauenzimmer jeder Classe.  +,
Spitze des Hekla auf Island.  +, Der Berg Hekla hat von jeher unter den Vulkanen mit Recht einen hohen Grad von Auszeichnung erhalten. Vom Jahre 1004 bis 1766 haben 22 Ausbrüche desselben Statt gefunden. Im Jahre 1810 fanden sich auf diesem Berge warme, ja sogar heisse Schlacken. Er hat drei unterschiedene Gipfel. Der ganze Gipfel des Berges ist ein Streifen Schlacken, und die Höhlungen an jeder Seite sind wohl eben so viele verschiedene Oeffnungen von den Ausbrüchen, die sich von Zeit zu Zeit ereignet haben. Vom oberen Theile des Berges hat sich keine Lava ergossen. - Wasserdämpfe steigen an verschiedenen Stellen der Bergspitze heraus. An beiden Seiten sind Abgründe, mehrere Hundert Fuss tief.- Der Krater, wovon die höchste Bergspitze einen Theil ausmacht, ist am Boden mit grossen Schneemassen angefüllt, in denen sich verschiedene Höhlen gebildet haben. In diesen ist der Schnee fest und durchsichtig geworden, und wirft einen bläulichten Schein zurück.  +, Von der, 4300 Fuss hohen Spitze des Hekla übersieht man mehr, als zwei Drittel der ganzen Insel.  +,
Theorie des neuen Geysers.  +, Diese wunderbare Erscheinung ist sehr schwer, und nur durch die Annahme einer plötzlich entstehenden Hitze zu erklären.  +, Eingeschlossener Brodem in einer unterirdischen Höhle (c), hält die niedrige Wassersäule in der Röhre schwebend. Die Hitze unter der Höhlung (c) vermehrt sich plötzlich. Ein Theil des dadurch ausserordentlich vermehrten Dampfes steigt durch das Wasser (und zwar, weil der Widerstand nicht gross ist, ohne Explosion) und führt etwas davon mit sich. Durch wiederhohlte Dampfentwickelungen wird immer mehr Wasser herausgeworfen; zuletzt erfolgt keine Unterbrechung mehr, der Brodem steigt rauschend und heftig heraus, bis die Hitze nachlässt, der Ausbruch dadurch schwächer, endlich erschöpft wird, und die Erscheinung aufhört.  +,
Der Bogen bei Stappen.  +, Etwa anderthalb (Englische) Meilen westlich von Stappen (an der Südküste des Snäfell-Syssel) ist dieser seltsam durchbohrte Felsen, welcher einen abgesonderten Bogen von beträchtlicher Grösse bildet, durch welchen die Aussicht in hohem Grade pittoresk wird; - im Vordergründe isolirte felsige Säulenmassen und in der Entfernung die schöne Bergkette, welche sich längs der Halbinsel nach Osten hin erstreckt. Im Ganzen mag man vielleicht nirgends *) eine seltsamere Reihe vulkanischer Felsen finden, als an der Küste in der Nachbarschaft von Stappen. Sie bietet auf einer Strecke von etwa 2 (Englischen) Meilen, sowohl in den Klippen, welche das Ufer bilden (diese hängen über die See, und über ihnen zerstieben zahlreiche Ströme), als in den zahlreichen isolirten Felsen, welche sich in verschiedenen Entfernungen vom Lande zeigen, auffallende und schöne Säulen-Erscheinungen. Die Reihen Säulen, insgemein an die 50 Fuss hoch, und von völlig regulärer Gestalt, sind durch die Gewalt der See verschiedentlich durchbrochen. An verschiedenen Stellen haben sich grosse, wunderbare Höhlen gebildet.  +, Die Höhle bei Stappen  +,
Zwei Loniceren-Arten.  +, 2) in die Hecken-Kirsche, wo sie nur als ein mittelmässiger Strauch erscheint.  +, Von beiden Gattungen liefern wir hier Abbildungen.  +,
Fig. 1 und 2. Die Agrippina. (Phalaena Agrippina. Linn.)  +, Fig. 1. stellt diesen prachtvollen Nachtfalter von oben, und Fig. 2. von unten in natürlicher Grösse dar. Er entspringt aus einer grossen, dicken, ganz haarlosen Raupe von schwarzer Farbe mit grünen Querbändern, die auf ihrem Hintertheile ein rückwärts gekrümmtes Hörn trägt. Man findet sie auf den Bäumen, die das Gummi Guttae (eine giftige Malerfarbe) liefern, um Surinam. Er misst von einer Flügelspitze bis zur andern gegen 9, zuweilen 10 Pariser Zolle. Die Länge seines Leibes von den Fresszangen an beträgt nahe 2 Zoll dergleichen. In Hinsicht seiner Zeichnung und Farben sehe man die Abbildung.  +
Der Sanga- oder Galla-Ochse. (Bos Sanga Saltii.)  +, Diese sehr edel geformte, weder durch Farbe, noch durch Grösse, sich übrigens von dem Europäischen Ochsen auszeichnende Art, unterscheidet sich jedoch von demselben durch seinen, in Gestalt einer Lyra der Alten sich senkrecht über ihre Wurzel gegen 4 Englische Fuss erhebende Hörner, die an ihrer Wurzel 21 Englische Zoll im Umkreise haben, und einen bedeutenden Handelsartikel nach Abyssinien bilden. Der Sanga ist im Lande der Galla, südlich von Abyssinien in Afrika einheimisch.  +
Dieser Baum wächst in beiden Indien und auf vielen Inseln innerhalb der Wendekreise wild, und wird zu mancherlei nützlichen Dingen gebraucht. Der gerade, einfache Stamm, der nach 5 oder 6 Monaten schon Mannshöhe, und nach 5 Jahren sein volles Wachsthum, - 15 bis 16 Fuss - erreicht, ist mit einer mehr oder weniger schuppigen Rinde bedeckt, und trägt an seinem Gipfel grosse lappige, ausgezackte Blätter, welche auf glatten, hohlen Stielen stehen. In der Nähe der Blätter sprossen, unmittelbar aus dem Stamme selbst, die Blüthen, die weisslich sind, und angenehm, aber schwach riechen. Die Früchte, bisweilen 18 Zoll lang, und 6 Zoll dick, haben die Gestalt einer Melone und werden zum Theil mit Zucker auch auf dieselbe Art benutzt; doch sollen sie nach dem Kochen zuträglicher seyn, als wenn sie roh genossen werden. Sie haben anfänglich eine graue, und zur Zeit ihrer Reife eine gelbe Farbe. Vor der Reife enthalten sie einen starken Milchsaft und werden in dieser Periode an manchen Orten eingemacht, und wie Gurken behandelt. Im Inneren der Frucht finden sich eine Menge schwarzer Saamenkerne. So wie der Baum sein volles Wachsthum erreicht hat, stirbt er ab. Der Stamm dient den Inwohnern zu Dachrinnen, und das Bast des vertrockneten Baums zu Seilen und verschiedenen Geweben. - In unsern Treibhäusern wird der Stamm dieses Baums bei weitem nicht so stark, als in seinem Vaterlande.  +
Fig. 1. und 2. Der gekörnte Meerstern. (Asterias granularis.)  +, Die erste Figur stellt dieses Thier von der oberen, und die zweite von der unteren Seite dar. Es hält sich in den Gewässern der Nordsee, des Kattegat's. und des Baltischen Meeres, so wie die hier folgenden seines Geschlechts, auf.  +, Fig. 3. Der orangefarbige Meerstern. (Asterias aurantiaca.)  +,
Fig. 1. Der Diomedes. (Papilio Diomedes. Linn.)  +, Fig. 2 und 3. Der Cassia-Schmetterling. (Papilio Cassiae Linn.)  +, Fig. 2. stellt diesen, in Surate einheimischen Tagfalter von der vorderen, und Fig. 3. von der hinteren Seite dar. Die Grundfarbe der oberen Seite ist zimmtbraun, mit einem orangefarbigen Querband; die Unterslügel sind verschiedenfarbig marmorirt, und durch 4 Augenspiegel geziert. Er hat seinen Namen daher, weil seine Raupe ihre Nahrung aus den dort wachsenden Cassia Bäumen sucht.  +,
(Solanum mammosum.)  +, Der Sodomsapfel ist eine 3 bis 4 Fuss hohe Pflanze, welche in Virginien und auf Barbados (eine von den Caraibischen Inseln) wächst. Sie trägt gelbe Früchte, welche die Gestalt einer umgekehrten Birne haben, und für Menschen und Thiere wie Gift wirken. Diese gelben Früchte sind mit Saamenkernen von dunkelbrauner Farbe angefüllt. Der Stängel ist krautartig und stachlich. Die Blätter sind auf beiden Seiten mit weichen Haaren, und auf den Ribben mit Stacheln besetzt.  +, Am todten Meere wächst eine ähnliche Pflanze, von der schon die heilige Schrift unter der Benennung Sodomsapsel spricht, und von der es sich bei genauerer Vergleichung zeigen würde, dass sie mit der unsrigen eine und dieselbe ist.  +
Der Berg Parnassus, der dem Apollo, dem Bacchus und den Musen bei den Alten geheiligt war, liegt im ehemaligen Phocis des alten Griechenlands, oder der heutigen Landschaft Livadien, welche, mit dem sonst so glücklichen, Griechenland, einen Theil der Europäischen Türkei ausmacht, und leider noch unter dem unerträglichen Joche der Osmanen schmachtet. An seinem Fusse fand man sonst die berühmte Orakelstadt Delphi, die jetzt nur ein elendes Dorf von etwa 200 Häusern bildet. Er hat drei verschiedene Spitzen, Hyamphea gegen Süden, Tithorea gegen Nordwesten und südlich von ihr die berühmte Corycische Höhle, und gegen Norden die höchste: Lycoreus benannt.  +, Uebrigens ist der Parnassus der Berg, auf den, nebenbei gesagt, bei der allgemeinen Sündflut Deukalion und Pyrrha ihre Zuflucht genommen haben sollen. Er ist von dem, fünfzehn geographische Meilen von ihm entlegenen, Schlosse in Korinth sichtbar, welches eine sehr bedeutende Höhe andeutet. Sein Fuss hat einen Umfang von einer starken Tagereise und trägt allein Wein, Obst und Getraide. Seine Mitte ist stark beholzt, seine Gipfel bedeckt ewiger Schnee, und sie sind ganz rauh und unfruchtbar.  +, Die hier gegebene Ansicht ist vom Wege nach Livadia gezeichnet.  +,
Fig. 1. Der Taschenkrebs. (Cancer Pagurus.)  +, Von diesem uns schon aus dem 1sten Band No. 74. des Bilderbuchs bekannten Taschenkrebse liefern wir hier eine grössere und bessere Abbildung, und hohlen, im ausführlichen Texte eine weitere Ausführung seiner Eigenheiten, nach. Die gegenwärtige Tafel zeigt uns noch mehrere andere Arten von Krabben, die wir jetzt kennen lernen wollen  +, Fig. 2. Die Strandkrabbe. (Cancer Moenas.)  +,
(Proteus anguinus.)  +, Dieses seltene und sonderbare Thier, dessen genaue Abbildung, Beobachtung und Beschreibung wir dem Herrn von Schreibers, Director der kaiserlichen Naturalien-Cabinette zu Wien verdanken, findet sich bis jetzt bloss im Oesterreichischen zu Krain, und zwar daselbst nur an einem Paar Plätzen, bei den kleinen Quellen bei Wier, in der Gegend von Sittich, so wie in den unterirdischen Wässern in den Tropfsteinhöhlen bei Adelsberg. Die grössten Exemplare sind 13 bis 15 Zoll lang, die mittleren, von der hier (Fig. 1 u. 2.) angegebenen Grösse. Die Farbe frischer gesunder Exemplare ist ein sehr lichtes Rosenroth, das sich auf dem Rücken mehr oder weniger ins Bräunliche: oder Gräulichblaue, an den Seiten ins Gelbliehe zieht.  +, Die Augen liegen kaum sichtbar als Punkte unter der Oberhaut (Fig. 1. a.). Die Vorderfüsse sind vollkommner, als die Hinterfüsse gebildet.  +,
Der Athos, von den anwohnenden Griechen: Hagios Oros, von den Italienern Monte Santo, d. i. Heiliger Berg benannt, bildet eine sehr gebirgige Halbinsel an der Küste Macedoniens in Griechenland. Durch die Erdenge, welche diese Halbinsel, die gegen 19 geographische Meilen von dieser Erdenge bis zu ihrer äussersten Spitze im Meere lang ist, und 37 1/2 geographische Meilen im Umkreise hat, führte einst ein, vom Perserkönige Xerxes gefertigter Canal, um die freien Griechen leichter, mittelst seiner Flotte, die hier einen näheren Weg fand, unterjochen zu lassen.  +, Die Bewohner dieses Berges zeichneten sich von jeher durch ihre lange Lebensdauer aus. Er hat das köstlichste Wasser, und auf ihm athmet man die gesundeste Luft.  +, Jetzt ist er der Sitz von zwei und zwanzig reich ausgestatteten Mönchsklöstern, deren Bewohner aber in der strengsten Enthaltsamkeit leben. Oft machen sie weite Reisen nach Serbien, Bulgarien, die Moldau, die Walachey, Polen und Russland zu besuchen, um Allmosen zu sammeln, die sie, nach Abzug ihres wenigen Reiseaufwandes, treulich dem Kloster, dessen Abgeordnete sie waren, entrichten. Diese Allmosen betragen oft sehr bedeutende Summen, die aber nur zur Verschönerung ihrer prachtvollen Klosterkirchen dienen.  +,
Fig. 1. stellt dieses Thier von oben, und Fig. 2. von unten dar. Die obige Benennung hat sie daher, weil ihre Schale der einer halben Cocosnuss, die in Indien Kalappus heisst, gleicht. Ihre schöne Bildung und Farben sieht man besser auf dem beigelegten Kupfer, als sich dieses durch Worte andeuten liesse. Dieses Thier lebt übrigens in den Ost- und Westindischen Meeren, hat wenig Fleisch, ist desshalb zum Essen untauglich, und man fängt sie bloss ihres Schildes und ihrer Scheeren wegen, die man als Seltenheiten aufbewahrt.  +, Fig. 3. Das Körnerschild. (Cancer granulatus.)  +, Diese Krabbenart heisst in Brasilien Guaja Apara, und lebt in den Ostindischen und Ostamericanischen Meeren in den mittleren Breiten. Sie zeichnet sich durch ihr körniges, fast chagrinartiges Schild aus, dessen Warzen mit runden, rothen Flecken bezeichnet sind.  +,
Fig. 1. u. 2. Die Kaisersonne. (Trochus imperialis. Linn.)  +, Die hier abgebildete Reichs- oder Kaisersonne ist eine der grössten und prächtigsten Arten aus der Gattung der Kräuselschnecken, welche in neueren Zeiten auf den Cookschen Reisen mit so vielen andern Pracht-Conchilien in der Südsee entdeckt, und namentlich am Eingange von Cloudy-Bay und bei der Meerenge von Neuseeland in tiefer See aufgefunden wurde. Ihrer Schönheit und Seltenheit wegen gehört die Kaisersonne zu den kostbarsten Conchilien, und wird in England mit 5 bis 10 Guineen bezahlt. Unsere Abbildung zeigt sie bei Fig. 1. von der oberen, bei Fig. 2. von der unteren Seite. Die aus den Windungen hervorstehenden Spitzen gaben Veranlassung, sie mit einer Sonne zu vergleichen und so zu benennen.  +
Fig. 1. Ansicht von Porto-Ferrajo auf der Insel Elba.  +, Die kleine Insel Elba liegt im Tyrrhenischen Meere, der Küste von Toscana gegenüber, hat nur 2 kleine Städte und Häven, Porto-Ferrajo und Porto Longone, viele und vortreffliche Eisen-Gruben, Wein- und Oelbau. Die Ansicht von Porto-Ferrajo und seiner Citadelle ist von der Abendseite, vom Meere aus genommen; a.) ist das Fort Dalla Stella; b) das Gouvernements-Haus, wo Buonaparte bis zum 1. März 1815 wohnte; c) das Fort Falcone. Das Weitere giebt unser ausführlicher Text.  +, Fig. 2. Ansicht von James-Town auf St. Helena.  +,
Eine zweite Art der Riesentanne findet sich in Südamerica auf den Chiloe-Inseln, welche gleichfalls eine ungewöhnliche Höhe erreichet.  +, Die Riesentanne der Südsee wurde zuerst durch den berühmten Weltumsegler Cook auf seiner zweiten Reise entdeckt. Sie findet sich vorzüglich auf den Norfolk-Inseln, weswegen die Engländer sie auch die Norfolk-Tanne nennen. Dieser Baum erreicht die ausserordentliche Höhe von 100, 150 bis 200 Fuss, und ragt in seinem schlanken geraden Bau wie ein Riese über die übrigen Bäume hinaus.  +, Die Zweige fangen erst in einer Höhe von 40 bis 60 Fuss an, und bilden dann einen pyramidalen Bau, so dass man diesen Baum bei flüchtiger Ansicht für eine Cypresse halten könnte, der auch die Zweige ähneln, wie wir aus unserer Abbildung sehen, wo wir zugleich noch eine junge Frucht, so wie auch einen reifen Tannenapfel oder Zapfen finden. Mehrere Exemplare dieser Riestentanne befinden sich bereits in den botanischen Gärten in der Nähe von London, wo sie schnell wachsen.  +
Fig. 2. Dieselbe Kirsche, durchschnitten gezeichnet, um die Richtung der, von der Schaale gegen den Kern hinlaufenden, ernährenden Gefässe sichtbar zu machen.  +, Fig. 3. Der durchschnittene Kern, in dessen Mittelpuncte der Anfang des Keimes zu sehen ist.  +, Fig. 4. Der reife Kern in der gespaltenen äusseren Schaale, mit seiner eigentümlichen Hülle umgeben.  +,
Das Hühner-Ei.  +, Fig. 1. Ein bis zum Legen ausgebildetes Hühnerei, in Verbindung mit dem Eiergange. a. Der Eiergang. b. c. Aus Gefässspitzen bestehende Zotten des Eierganges, welche in die poröse Schaale des Eies (d) hereingehen, und sich während des Legens herausziehen.  +, Fig. 2. Dotter, aus einem, einige Stunden lang bebrüteten Hühnereie. a) Keim der Frucht, welcher jetzt nur noch aus einem dunkler gelben, mit weisslichen Linien umgebenen, Puncte besteht.  +,
Fig. 1. Die gemalte Krabbe. (Cancer pictus.)  +, Fig. 2. Die platte Wanderkrabbe. (Cancer depressus.)  +, Fig. 3. Die aschfarbige Krabbe. (Cancer cinereus.)  +,
(Mytiltus pictorum.)  +, Fig. 2. Eier aus dem Roogen oder Karpfenovarium vergrössert gezeichnet, um die Gefässvertheilung über dieselbe darzustellen.  +, Fig. 3. Eier aus den Hechtovarien auf dieselbe Weise in unter derselben Absicht gezeichnet.  +,
(Lilium tigrinum. Kämpf.)  +, Die Japanische Tiger-Lille ist eine pachtvolle Zierpflanze, welche est (sic) vor Kurzem aus Japan nach Europa, und zwar in die Englischen Gärten gekommen ist. Japan ist überhaupt das Vaterland so vieler schönen Blumen, welche die Seefahrer von daher nach Europa gebracht haben, die aber, weil sie aus einem warmen Lande herstammen, meistentheils bei uns nur in Gewächs- und Treibhäusern erhalten werden, und unser kälteres Klima nicht vertragen können.  +, Diess ist aber nicht der Fall bei der prächtigen Tiger-Lilie; denn diese dauert schon in England den Winter im Freien aus, wenn sie mit dürrem Laube oder Miste bedeckt wird.  +,
Der Sinn des Geschmacks hat seinen Sitz allein in dem Munde, und besonders in der Zunge; doch haben wir auch am weichen Gaumen, an den Lippen und im Schlunde einige, obgleich nicht deutliche Empfindung des Geschmacks. Wenn wir Etwas schmecken wollen, so muss entweder die Zunge selbst, oder der Körper, den wir schmecken wollen, feucht seyn. Darum ist es eine sehr weise Einrichtung der Natur, dass sie den Mund mit Speicheldrüsen versehen hat. Die Figuren dieser Tafel stellen uns die Hauptorgane des Geschmacks bildlich dar.  +, Fig. 2. Die Zunge eines Mannes. Man bemerkt daran  +, Fig. 3. Die Zunge von der rechten Seite, wo man ihre Dicke und ihre gebogene Form bemerkt; ebenso auch folgende einzelne Theile.  +,
Das was man im gemeinen Leben die Haut nennt, bestehet in 3 übereinander liegenden Membranen, und diese heissen  +, Die Lederhaut; diese bedeckt das Fett und die Muskeln; das Malpighische Netz, ist darüber fast wie ein Schleim gezogen und dann das Oberhäutchen  +, Die inneren Falten der Haut in der hohlen Hand machten vor vielen Jahren eine besondere Wissenschaft, Chiromantie genannt, aus, indem man ihnen eigene Namen gab, um daraus, so wie noch die Zigeuner thun, zu wahrsagen. So hiess A. linea vitalis, die Lebenslinie. B. linea naturalis, die Naturlinie C. linea mensalis, die Tischlinie, D. linea hepatica, die Leberlinie und Magenlinie. E. linea saturnalis, die Glückslinie. F. Die Rascetta. G. Lineae discriminales, die Entscheidungslinien.  +,
==Pflanzen CL. Bd. VIII. No. 78.== ===DER NEUSEELÄNDISCHE FLACHS. (Phormium tenax.)=== Der Neuseeländische Flachs ist eine, durch die berühmten Weltumsegler [[Person:_James_Cook|Cook]], [[Person:_Georg_Forster|Forster]] und [[Person:_La_Biliardière|La Biliardière]] erst vor ungefähr 30 Jahren in Neuseeland und andern Inseln der Südsee neuentdeckte Pflanze, welche den dortigen Einwohnern von grossem Nutzen ist, und in der Folge selbst für das südliche Europa wichtig werden kann. Die Südsee-lnsulaner brauchen und bearbeiten ihre Blätter, wie wir den Flachs oder Hanf, und verfertigen sich daraus Stricke, Angelschnuren, Bindfaden, und feinere oder gröbere Zeuche zu ihren Kleidern und dergl. Die Pflanze selbst ist gross und stark, und perennirend. Die Blätter stehen an der ästigen Wurzel, gleichen den Irisarten, sind 6, 8 und mehrere Fuss lang, ziemlich breit, stark geädert, sanft anzufühlen, und haben eine schöne dunkelgrüne Farbe, und einen braunröthlichen Saum. Sie sind bis zur Hälfte der Staude zusammengewachsen, von da sie sich dann flach überhängend ausbreiten. Aus der Mitte treibt die Pflanze, wenn sie erst mehrere Jahre gestanden hat, und gehörig stark geworden ist, einen 5 bis 6 Fuss hohen Blumenstengel, dessen oberste Blume sich zuerst entwickelt, und welcher sodann die Blumen der kleinen Seitenäste folgen. Die Blumen sind bis 3 Zoll lang, gelb und röthlich von Farbe, und so blühet die Pflanze ziemlich lange fort, und setzt dreieckige Saamenkapseln an. In Europa hat sie zuerst in Haarlem i. J. 1814 geblüht, und Saamen getragen; und es ist kein Zweifel, dass man sie auch im südlichen Europa, z. E. in Ober-Italien, an den Ufern der Flüsse, im Freien anbauen, und grossen Nutzen daraus ziehen könne.  +
Fig. 1. Das Haarschild. (Cancer puber.)  +, Fig. 2. Der Breitfuss. (Cancer depurator.)  +, Diese blassviolettfarbige Krabbe war schon den Alten bekannt. In Hamburg nennt man sie den Fliegenkrebs. Wegen ihrer schönen, reinen und glänzenden Farbe nennt man sie auch oft die Porcellankrabbe. Sie frisst todte Fische und andere am Ufer zurückgebliebene Unreinigkeiten, so dass sie das Ufer von allem Aase und Kothe reinigt, wesshalb v. Linné wohl dieser Krabbe den Namen: Depurator (Reiniger) ertheilte.  +,
Den Zimmerplatz, auf welchem Schiffe gebauet werden, nennt man einen Werft. Sie sind immer bei den Häven angelegt, und es gehören dazu viele Gebäude zu den Schiffbaumaterialien, Maschinen und andere grosse Vorrichtungen. Wir sehen hier ein Paar Theile eines solchen Werfts, auf welchen der angefangene Bau oder das innere Gerippe eines grossen Kriegs-Schiffs, und eine fertig gebaute Fregatte, welche eben vom Stapel laufen soll, liegt.  +, Fig. 1. A. Das Gerippe eines Kriegsschiffs von 120 Kanonen.  +, Der Anfang und die unterste Grundlage eines jeden Schiffs ist der Kiel (a), ein grosser dicker Grundbalken, von der Länge des ganzen Schiffs, welcher auf seinen Stapelhölzern (b. b. b. b.) als Grundlagen ruht, an welchen sich die Bauchstücken und Ribben des Schiffs anschliessen, und auf welchem die starke Säule (e) steht, an welche das bewegliche Steuer-Ruder, wodurch man das Schiff lenkt, gehängt wird. Das Innere des Schiffs hat viele künstlich zusammengefügte Theile, welche den hohlen Körper des Schiffs zusammenhalten, und die man von aussen nicht sehen kann.  +,
Der wesentliche Theil des Geruchs-Organs ist die Schleimhaut der Nase, in welcher sich die Geruchs-Nerven ausbreitet, so dass das Geruchs-Organ zwischen den übrigen Sinneswerkzeugen in der Mitte liegt. Der ganze Raum, welcher das Geruchs-Organ aufnimmt, ist durch eine Scheidewand in zwei Höhlen, eine rechte und eine linke, getheilt.  +, Wenn wir riechen wollen, so ziehen wir die mit den flüchtigen öligen und salzigen Theilchen der riechbaren Körper angefüllte Luft in die Nase; diese Theilchen berühren die Schleimhaut und die feinen Zweige der Geruchs-Nerven, und bewirken in diesen Nerven eine Veränderung, die sich bis in das Gehirn fortpflanzt. Viele Thiere haben einen schärferen Geruch als der Mensch, welchem ein gar zu scharfer Geruch nur lästig wäre. Doch lässt der Geruch sich auch durch Hebung schärfen, daher kommt es, dass manche wilde Nationen die Spur von Menschen und Thieren durch den Geruch entdecken können. Und wie gut ist es, dass die Nase sich gerade über dem Munde befindet, indem wir bei dem Essen auch durch den Geruch die geniessbaren Speisen entdecken können.  +, Der höchst weise und künstliche Bau unseres Geruchs-Organes im Innern des menschlichen Kopfs, ist nun auf beiliegender Abbildung entwickelt, und alle einzelne Theile desselben in dem ausführlichen Texte angezeigt, auf deren Erklärung, welche hier zu weitläuftig seyn würde, wir unsere jungen Leser verweisen müssen.  +
Fig. 1. Der Kopf eines Buschmanns, von etwa 20 Jahren, von vorne gesehen. In dieser Ansicht sieht man am deutlichsten die Augen, die verhältnissmässig klein und hinter wulstigen Augenliedern erscheinen; der innere Augenwinkel ist mehr herabgezogen als der äussere. Die Backenknochen sind stark hervorragend, die Nase ist kurz, aber dick und stumpf, die Lippen aufgeworfen. Die Lippen und die Haut der Backenknochen sind hochroth.  +, Fig. 2. Der Kopf des Buschmanns von der Seite gezeichnet. Hier sieht man, wie niedrig, im Verhältnisse zu dem ganzen Kopfe, die Stirne erscheint, und wie unbedeutend der ganze Umfang des Schädels gegen das Gesicht ist. Die Lippen und das Kinn ragen weit mehr als die zurückgezogene Nase hervor. Die Ohren sind stark ausgebildet. Die Haare erscheinen als einzelne kurze Löckchen, von denen jedes aus sehr genau verbundenen zarten Wollhaaren besteht.  +, Fig. 5. Der kleine Finger, von der inneren Fläche gezeichnet, wo nur ein Einschnitt das einzige Gelenk an der Beugeseite bezeichnet, da bei den Europäern die beiden Gelenke des kleinen Fingers an seiner Beugeseite durch zwei Einschnitte bezeichnet sind.  +,
Fig. 1. Der schwarz- und rothe Grossschnabel. (Loxia torrida. Linn.)  +, Fig. 2. Der Surucuo. (Trogon Curicui. Linn.)  +, Der Surucuo oder Kuruku ist besonders in Brasilien einheimisch, aber auch da selten, denn er lebt nur in den dicksten Wäldern. Er ist von der Grösse einer grossen Taube und ausserordentlich schön von Farben. Kopf, Hals, Rücken, grösstentheils blau und grün; die Kehle schwarz; Brust und Bauch hochroth, und die Flügel grau mit weissen Schwungfedern. Er lebt sehr einsam in dicken Wäldern und nistet in hohlen Bäumen, wo er sich ein Nest aushöhlet. Er nähret sich von Gewürmen und grossen Insecten; sein Fleisch ist aber nicht essbar.  +,
Fig. 1. Der Yaguarundi. (Felis Yaguarundi. Lacep.)  +, Der Yaguarundi ist eine grosse wilde Katzen-Art, die vorzüglich in Brasilien einheimisch ist, und in dicken Wäldern lebt. Er ist fast 1 Elle lang, und hat einen 13 Zoll langen starken Schwanz. Er ist von Farbe ganz grau; Nacken, Rücken und Schwanz beinahe schwarzgrau; Seiten, Bauch und Beine etwas heller. Er ist sehr wild und reissend, und lebt vorzüglich von der Jagd kleinerer Thiere, als Hasen, Rehe, Schaafe und Hunde. Er klettert sehr gut auf Bäume, wo er liegt und auf seinen Raub lauert.  +, Fig. 2. Der Jaguar. (Felis onza. Linn.)  +,
Der edle Weinstock (Vitis vinifera. Linn.) stammt ursprünglich aus Klein- und Mittel-Asien her, von da er sich schon in den frühesten Zeiten durch Griechenland und Italien über das ganze südliche Europa und die andern Welttheile verbreitete, so wie die Menschen lernten den Saft seiner Trauben auszupressen, und daraus das kostbare und so allgemein geliebte Getränk, den Wein, zu bereiten.  +, Der Weinstock ist eine rankende Schlingpflanze, welche mit Hülfe ihrer kleinen Haken oder Gäbelchen, an den Bäumen, Felsenwänden und Häusern in die Höhe klettert, sich selbst aber nicht, so wie ein anderer Baum, in der Höhe halten kann.  +, Die Wein-Arten theilen sich in zwei Hauptclassen, nämlich in weisse oder grüne, und in rothe. Jede derselben hat ihre früh- und ihre spätreifende Sorten. Wir wollen mit den weissen, und zwar einer der besten Sorten anfangen.  +,
Fig. 1. Das grosse Wiesel. (Mustela barbara. Linn.)  +, Diese Wieselart ist unter allen bekannten die grösste; denn sie ist vom Kopfe bis zum Schwanze 22 Zoll, und ihr Schwanz 13 Zoll lang, und gehört gleichfalls zu den Raubthieren. Sie ist von Farbe beinahe ganz schwarz; bloss der Kopf, Hals und Kehle sind schmutzig weiss, und die Pfoten braun. Sie ist übrigens von Körper wie ein anderes Wiesel gestaltet. Sie lebt vorzüglich in Brasilien und Chili, in Wäldern, Felsenklüften und Höhlen, und macht besonders auf wildes Geflügel, junge Hasen und andere kleine Thiere Jagd. Ihr Fell giebt ein gutes Pelzwerk.  +, Fig. 2. Der dreifarbige Fuchs. (Canis cinereo-argenteus. Linn.)  +,
Der grüne Gutedel oder Diamant-Wein.  +, Der sogenannte Diamant, ist eigentlich der grüne Gutedel, und eine der frühesten und herrlichsten Wein-Sorten, die man pflanzen kann. Er stammt aus Frankreich. Seine ziemlich grosse Traube ist locker gebaut, und hat grosse, runde, grüne Beere, welche an der Sonnenseite etwas bräunlich beim Reifwerden anlaufen.  +, Die Traube reift schon zu Anfange Septembers, und an einem warmen Spaliere noch früher. Die Beeren haben nur einen; höchstens zwei Kerne, eine etwas starke Schaale, einen sehr süssen gewürzten Saft, und sind daher köstlich zum Verspeisen. Der Stock trägt sehr reichlich alle Jahre, und man kann desshalb diese treffliche Wein-Sorte zum Anbau, besonders in Gärten, nicht genug empfehlen.  +
Die kissenförmige Stapelie. (Stapelia pulvinata. Linn.)  +, Die Stapelien sind in dem heissen Afrika einheimisch, und gehören zu den Dick- oder Saftpflanzen, deren die heissen Länder so mancherlei Arten hervorbringen. Sie haben keinen eigentlichen Stamm, Stängel oder Blätter, sondern blosse dicke, viereckige grüne Zweige, welche unregelmässig auseinander sprossen, und aus welchen dann die Blumen auf kurzen Stielen hervorbrechen. Sie blühen meistens sehr schön, und mit seltsamen Formen und Farben.  +, Unter allen Stapelien-Arten, deren es über fünfzig giebt, ist die Stapelia pulvinata, oder kissenförmige Stapelie, eine der schönsten. Ihre Blume ist sehr gross, fünfblätterig und sehr schön gezeichnet; weswegen sie auch von den Liebhabern exotischer Gewächse sehr hochgeschätzt wird. Sie ist widrig vom Geruche, und trägt keinen Saamen; sie kann aber leicht durch abgerissene Zweige fortgepflanzt werden. Die Pflanze selbst muss bei uns beständig im warmen Treibhause gehalten werden.  +
Der Chinesische Enkianthus. (Enkianthus quinqueflora.)  +, Der Enkianthus ist eine neue, erst vor kurzem aus China nach Europa gekommene Pflanze. Sie ist sowohl von Bau, als von Farben ausserordentlich schön, und daher auch in England, wo sie bis jetzt bei den reichen Pflanzenhändlern noch allein zu finden ist, ausserordentlich theuer.  +, Sie ist selbst in China eine Lieblingsblume der Grossen, und wird von ihnen gewissermassen heilig gehalten; so dass sie dieselben ihren Götzen als ein angenehmes Opfer darbringen, und ihre Tempel an den Festen damit ausschmücken. Auch in den Häusern der reichen Mandarinen findet man häufig blühende Zweige davon; in grossen Vasen von Porzellan, als Verzierung aufgestellt.  +,
Die Erfindung des Schiesspulvers brachte uns zugleich die Erfindung der Schiessgewehre, so wie des grösseren Geschützes, der Kanonen, Haubitzen, Mörser und Bomben u. s.w. Die Schiessgewehre, welche man noch tragen konnte, nannte man Doppelhaken, Musketen, Flinten, Büchsen, Karabiner, Pistolen u. s. w.  +, Die alten Schiessgewehre hatten eine sonderbare, schwere, unbehülfliche Form, und wurden gewöhnlich mit Lunten, oder einem Steine von Schwefelkies-Erz losgebrannt, und waren für den Soldaten im Felde wenig brauchbar, bis sie endlich ihre bessere und vollkommenere Einrichtung durch das ordinäre Flintenschloss, mit dem Feuersteine, Hahne, Batterie und Pulverpfanne erhielten, wozu noch der vorn darauf gesteckte kleine Spiess, oder das Bajonnet, kam.  +, Fig. 1. Ein grosses schweres Luntengewehr vom Jahre 1615. Die brennende Lunte wurde in den Hahn gespannt, welche durch den Druck sich auf das Pulver legte, und das Gewehr so losbrannte.  +,
Dieses und das folgende Heft liefert Darstellungen, aus welchen man die Lebensweise, Sitten, Gebräuche, Kunst und Gewerbe der Chinesen sich versinnlichen kann; einer Nation, welche von den Europäern zu sehr verschieden ist, um letzteren nicht höchst interessant zu seyn.  +, Die gegenwärtige Taf. CCXIII. zeigt zuvörderst ihre Wohnungen.  +, Die Bauart der Chinesen ist ganz eigenthümlicher Art, und bringt oft eine nicht unangenehme Wirkung hervor. Aus allen Gebäuden blickt gewissermassen das Zelt des ehemals nomadischen Volks noch durch, was man in dem gekrümmten Dache, den stangenartigen, hölzernen, Säulen immer wieder ernennt. Die Verzierungen und Figuren von Drachen, Schlangen u.s.w. sind zwar sonderbar, aber nicht schön zu nennen.  +,
Fig. 1. Der Kaiser von China.  +, Fig. 2. 3. 4. Mandarinen (obere Staatsbeamten) zu Fuss und zu Pferde.  +, Es giebt Kriegs- und Civil-Mandarinen und ihre Zahl steigt über 400,000. Sie haben das Recht Kleider, mit Gold durchwirkt, zu tragen. Es giebt neun Classen derselben, die sich durch verschiedenfarbige Knöpfe und Kugeln auf den Mützen unterscheiden. Ausserdem haben sie auch auf dem Obergewande eine verschiedene Stickerei. Die beiden Chinesischen Orden "des gelben Unterkleides" und der "Pfauenfeder" werden von dem Kaiser als ein Zeichen seiner Gunst vertheilt.  +,
Die Instrumente selbst sind sehr mannichfaltig, sowohl in Hinsicht der Form, als des Stoffes, woraus und womit sie verfertigt sind.  +, Fig. 1. Ist eine tönende Metall-Platte.  +, Fig. 3. Der Pan-Cou, eine grosse Trommel, unter einem Thronhimmel, die bei feierlichen Gelegenheiten gebraucht wird.  +,
Fig. 1. Ein Chinesischer Beckenspieler, der drei, an einem hölzernen Gestelle hängende, kupferne Becken mit einem Stabe schlägt.  +, Fig. 2. Zwei violinartige Instrumente, mit zwei seidnen Saiten; Darmsaiten haben die Chinesen nicht.  +, Fig. 4. Guitarren, Guichin genannt, mit drei Saiten und Pipa mit vier Saiten, die meist von Männern gespielt werden.  +,
Fig. 1. Palankin eines hohen Staatsbeamten. Nur die Mandarinen haben das Vorrecht, grünes Tuch zum Ausschlagen des Tragesessels zu gebrauchen. Sie bedienen sich auch kleiner Wagen, die vorn zu sind, und wo die Räder, um das Stossen etwas zu vermindern, ganz hinten angebracht sind.  +, Fig. 2. eine Art Schiebekarren mit einem Rad, aber von zwei Menschen geführt, wird vorzüglich von den Tatarischen Frauen gebraucht; die Chinesinnen ziehen die verbergenden Palahkins vor.  +, Fig. 3. ein Karren, wie man sie auf dem Lande gebraucht, die aber etwas schwerfällig sind, und besonders leicht umwerfen. In einigen Provinzen hat man Karren von Bambus mit einem Rade, ungefähr wie Fig. 2., wo vorn einer zieht, und hinten einer das Gleichgewicht hält, und aus welchen man, wenn ein günstiger Wind geht, ein Segel von Matte anbringt, welches die Arbeit des Vordermannes erleichtert oder ersetzt.  +,
Fig. 1. Ein Chinese, welcher schreibt. Es gilt für ein grosses Talent schön zu schreiben; auch ist es in der That schwierig, die richtigen Charaktere auszuwählen, zumal in Bittschriften, wo dasselbe Zeichen nicht in demselben Satze wiederholt werden darf und wo man an den Kaiser Worte gebraucht, die nur für ihn allein bestimmt sind. Man zieht die Linien senkrecht und fängt die Schrift am rechten Rand der Seite an. Man schreibt, statt mit Federn, mit Pinseln von Caninchenhaaren und doch mit unbegreiflicher Schnelligkeit. Nur die Tataren bedienen sich einer Art Feder von Bambus.  +, Fig. 2. Ein Buchdrucker. Man rechnet, dass die Buchdruckerei in China schon 50 Jahr vor der christlichen Zeitrechnung bekannt ist. Man hat aber keine beweglichen Lettern, sondern man schneidet das auf Holzplatten, was man durch den Druck vervielfältigen will. Die Form wird dann eingeschwärzt, ein Blatt Papier darüber gelegt mit einer weichen Bürste darüber hingefahren, so entsteht der Abdruck ohne Presse. Der grosse weisse Rand jeder Seite ist bei den Chinesen oben und nicht, wie bei uns, unten.  +, Fig. 3. Geldwechsler und Geldschneider. Es giebt in China nur Silber und Kupfergeld. Das Silber ist nicht gemünzt sondern in-Stücke und Stangen gegossen, die man schneidet und. Beschneidet u. mit kleinen Wagen wägt. Auch die Spanischen Piaster werden so beschnitten und dass der Silbergehalt gut ist, bezeichnet. Die Kupfermünzen, welche ein Gepräge haben, sind ebenfalls gegossen. Sonst hat man in China auch Münzen von Zinn, Blei, Eisen, gebrannter Erde, Muscheln u. selbst von Papier. Jetzt sind nur noch die kupfernen in Umlauf, ganz rund mit viereckigem Loch, mittels dessen sie zu 10 oder 100 an einander gereiht werden.  +,
Fig. 1. Verfertigung der Tusche. Die Tusche wird aus Russ von verbranntem Fichtenholz, aus Schweinfett und Oel gemacht und der Geruch durch etwas Moschus verbessert. Diesem Teige mischt man etwas thierischen Leim bei und macht ihn in hölzernen Formen zu Stangen und Tafeln, auf welche Schriftzeichen und Figuren angebracht werden. - Wenn die Chinesen schreiben wollen (Taf. CCXVIII. Fig. 1.), so gebrauchen sie dazu eine polirte Marmortafel mit einer Vertiefung an dem einen Ende, in welcher sie ihre Tusche anreiben. Daher bezeichnet bei ihnen Pau-tso, das heisst, die vier kostbaren Dinge, die Marmorplatte, die Tusche, den Pinsel und das Papier.  +, Fig. 2. Seiler. Die Chinesischen Seiler ziehen das Bambusrohr als Material ihrer Arbeit dem Hanfe vor. Die Abbildung zeigt, wie sie die Stricke horizontal flechten. Wollen sie aber sehr grosses Tauwerk machen, so verfertigen sie sie senkrecht, steigen auf ein 12-15 Fuss hohes Gerüst und flechten von da herab die langen und feinen Bambusfaden. Der Strick wird hernach noch in ein mit Urin gefülltes Loch geworfen und so vollends geröstet.  +, Fig. 4. Ein Barbier. Der Chinesische Barbier zieht auf der Strasse herum, seinen ganzen Apparat an einer Bambusstange auf der Schulter tragend und kündigt seine Anwesenheit durch das Tönen eines eisernen Instruments an. Will sich Jemand seine Kunst zu Nutze machen, so übt er sie am ersten besten Orte auf der Strasse. Das Haupthaar wird abgeschoren, die Ohren ausgeputzt, die Augenbraunen in Ordnung gebracht und die Glieder werden geknetet, gezogen und gerieben, Alles für 18 Tsien oder Kupferpfennige.  +,
Fig. 1. Ein Mann, welcher papierne Drachen für Kinder verkauft.  +, Die papiernen Drachen werden in China nicht bloss von Kindern, sondern von Erwachsenen, Vornehmen, ja vom Kaiser selbst als Belustigung gebraucht. Man hat sie von sehr verschiedener Form, als Schildkröte, Seekrebs, geflügelter Mensen, oder Glocke, doch meistens von der Gestalt eines Kranichs, nach welchem sie auch in China genannt werden.  +, Fig. 2. Federbälle und Kinderspielzeug.  +,
Fig. 1. 2. 3. Verfertigung des Chinesischen Porzellans.  +, Die Verfertigung des Porzellans ist in China seit undenklichen Zeiten bekannt, und in dem Lande ausserordentlich gemein. Die Porzellan-Masse wird in China auf einer Drehscheibe geformt, welche nicht, wie bei uns, durch die Füsse des modellirenden Arbeiters bewegt wird, sondern (Fig. 2) durch die Füsse eines eignen Gehülfen, welcher aufrecht steht, sich an einem an der Decke befestigten Strick hält, und die Scheibe durch die abwechselnde Bewegung seiner Füsse dreht. Figuren, die nicht rund sind, werden nicht auf der Drehscheibe, sondern in Formen verfertigt. Ist das Gefäss fertig, so wird es im Schatten getrocknet, kommt dann in einen Ofen mit heftigem Feuer, Fig. 1; wenn es in diesem hart gebrannt ist, so wird es in eine Flüssigkeit getaucht, durch welche es mittelst eines zweiten Brennens eine Glasur erhält. Hierauf wird es gemalt (Fig. 3.) und dann zum dritten Mal einem etwas weniger heftigen Feuer (Fig. 1.) ausgesetzt, wodurch die Farben eingebrannt werden.  +, Fig. 4. Spinnerei und Näherei.  +,
Waffen und Schiessgewehre der Chinesen.  +, Schon bei Gelegenheit der Taf. 92. Fig. 9 und 10, ist Einiges über die Bewaffnung der Chinesen gesagt worden.  +, Das Schiesspulver ist dort sehr lange bekannt, aber da sie keine Pulvermühlen haben, sondern jeder Soldat sich sein Pulver aus Salpeter, Schwefel und Holz-Kohlen bereitet, es nun gar nicht ordentlich gekörnt und der dazu genommene Salpeter nicht gereinigt ist, so ist es schlecht und wird durch Anziehen der Feuchtigkeit bald unbrauchbar. Daher die Chinesen auch die Flinten nicht sehr lieben und ihnen häufig andere Waffen vorziehen. Die Artillerie der Chinesen ist schwerfällig und unbehülflich.  +,
Die eigentlichen, langgestreckten, geringelten Würmer, welche der hohen See, oder im Sande der Ufer leben, und theils nackt, theils bilden sie röhrenartige Gehäuse um sich, in denen sie leben, und welche sie nicht, ohne zu sterben, verlassen können. Sie nähren sich von flüssigen Substanzen, und dienen den Seevögeln, so wie vielen Fischen, wiederum zur Speise.  +, Fig. 1. Die bunte Nereide. (Nereis versicolor.)  +, Fig. 2. Die Röhrennereide. (Nereis tubicola.)  +,
Fig. 1. 2. Die haarige Amphinome. (Amphinome capillata.)  +, Die haarige oder gelbe Amphinome ist einen Pariser Zoll lang, und lebt in Ostindien, vermuthlich an den Küsten von Amboina. Sie hat längs des Rückens (Fig. 1.) zwei Reihen sehr schöne Kiemen, die sich wie Kämme erheben, und wie Büsche aussehen. Die Haarbüsche zur Seite sind gelb, in's Grüne spielend. Hinten hat das Thier einen Gabelschwanz.  +, Fig. 3. 4. Die vierseitige Amphinome. (Amphinome tetraëdra.)  +,
Fig. 1. Der Rhinobates-Roche. (Raja Rhinobates.)  +, Dieser Rochen verbindet gewissermaassen die Rochen und Haifische mit einander, da der Körper länger und weniger platt ist als bei den Rochen, und breiter als bei den Haien. Die Schnautze ist vorragend, aber nicht spitz. Die Farbe ist oben dunkelbraun, unten blässer. Der Körperbau und die Lebensart scheint mit den übrigen Rochen (vergleiche des Bilderbuchs II. Bd. Taf. XV und XVI., übereinzukommen. Es wird dieser Rochen an der Neapolitanische Küste, häufiger als sonst wo, angetroffen.  +, Fig. 2. Der Thouin Roche. (Raja Thouiniana.)  +,
Fig. 1. Der Spatelfisch. (Spatularia reticulata.)  +, Dieser sonderbare Fisch kommt am meisten mit dem Sägehai überein, nur dass er keine Seitenzähne in dem Blatte trägt, in welches die Schnauze sich verlängert. Der Fisch hat nur eine Kiemen-Oeffnung auf jeder Seite des Halses. Der Mund ist unter dem Kopfe, und hat scharf gekrümmte gezackte Zähne. Man findet eine deutliche Seitenlinie. Der Schwanz ist halbmondförmig, die Rückenflosse einfach und mässig gross; Brust- und Bauchflosse sind klein, Afterflosse grösser. Er scheint im Indischen Meere zu Hause zu seyn.  +, Fig. 2. Die südliche Chimäre. (Chimaera callorhynchus.)  +,
Northwich ist sehr reich an Stein-Salz und Salzquellen, auch ist die Salzfabrication dort so beträchtlich, dass ausser dem einheimischen Verbrauch, der sich auf 16, O0O Tonnen beläuft, noch 140, 000 Tonnen jährlich zur Ausfuhr nach Liverpool geliefert werden soll. Man hat die Steinsalz Lager vor etwa 140 Jahren entdeckt, als man auf Kohlen grub. Es kömmt das Steinsalz in zwei horizontalen Flötzen vor, von dem das obere, 110 Fuss unter der der Erdoberfläche liegende, 60-90 Fuss dick ist, das untere aber noch 60-80 Fuss tiefer liegt, und in seiner vollen Dicke noch nicht erforscht ist. Ein Steinsalzblock erscheint als eine röthliche Masse, die hie und da durch Salzkrystalle und durch scharf abgegränzte, wie eingelegte, in einander zurück laufende Streifen von weisserer Salzmasse, verschiedene Figuren darstellt.  +, Wenn man die Salzgrube befahren will, so steigt man an der 12 Fuss langen und 8 Fuss breiten Einfahrt in einen der beiden grossen Kübel, welche abwechselnd in die Grube hinab und hinauf gewunden werden, um die Salzblöcke zu Tage zu fördern, und wird auf diese Weise langsam und nicht unbequem hinabgelassen. Man kommt so durch die obere Schicht, welche man die alte Grube nennt, und gelangt etwa 336 Fuss unter der Erdoberfläche in die untere Grube. "Wir glaubten", sagten die Reisenden, denen man diese Nachricht verdankt, "uns in einem ungeheuren ehrwürdigen Tempel zu befinden. Durch den Schacht fiel noch etwas weniges Tageslicht ein. Rund herum an den Wänden, in einem Raum von vollen 120 Ruthen, waren brennende Lichter so angebracht, dass man den Umfang übersehen konnte, auch rund um jeden, das Gewölbe stützenden Pfeiler, waren Lichter gestellt, die bei den überall flimmernden Salztheilchen einen sonderbaren Schein gaben, in welchem sich die nah und fern ab- und zugehenden Arbeiter wie Schatten bewegten, und einen schauerlichen Anblick gewährten. Anfangs herrschte eine schauerliche Stille, die dann durch die Hammerschläge unterbrochen wurde, mit denen man die Minen zum Sprengen der Salzfelsen vorbereitete."  +, Aus der Grube gelangt das Steinsalz nun in die Salzwerke, wo es aufgelöset, gereinigt, und dann abgedampft und krystallisirt wird.  +,
Fig. 1. Der Turako. (Turaco Persa.)  +, Fig. 2. Der Tamatia. (Bucco Tamatia.)  +, Fig. 3. Der Grossschnabelbartvogel. (Bucco macrorhynchos.)  +,
Fig. 1. Der Guisso-balito. (Phytotama tridactyla.)  +, Dieser Abyssinische Pflanzenbeisser ist von der Grösse eines Kernbeissers. Der Schnabel ist conisch, gezähnelt und braun. Kopf und Oberhals roth, das übrige Gefieder schwarz, der Rücken braungrün, der Flügelgrund mit schwarzen, weisslich geränderten Schuppenfedern belegt. Die braunen Füsse haben zwei Zehen nach vorn, und eine nach hinten. Er lebt einsam in Gehölzen.  +, Fig. 2. Die Elster mit dem Gehänge. (Pica paradoxa.)  +,
Fig. 1. Die Trompete. (Syngnathus Acus.)  +, Der grosse Nadelfisch, oder die Trompete wird gegen anderthalb Fuss lang, und ist siebeneckig, und dünn. Der ganze Körper ist mit Schildern oder Blättern bedeckt, von gelblich brauner Farbe, die mit olivenbraunen Gürteln abwechseln. Der Kopf geht in einen langen, dünnen, zusammengedrückten Schnabel aus. Er lebt in der Nord- und Ostsee.  +, Fig. 2. Die Stachel-Nadel. (Syngnathus biaculeatus.)  +,
Fig. 1. Der schwarze Hornfisch. (Balistes ringens.)  +, Dieser Fisch unterscheidet sich durch seine zwei Stacheln in der ersten Rückenflosse, und durch seine schwarze Farbe, so dass nur an der Schwanz- und Afterflosse, und der zweiten Rückenflosse ein blauer Streifen sichtbar ist. Vor den Augen sind 4 Oeffnungen. Statt der Bauchflosse findet sich ein starker, harter, mit Haut überzogener Stachel; der erste Strahl der ersten Rückenflosse ist gezähnelt. Der Fisch kommt in den Gewässern von China vor, und soll sich mit Brod herbei locken lassen.  +, Fig. 2. Der kleine Einhornfisch. (Balistes tomentosus.)  +,
Diess ist eine der wichtigsten Erfindungen aller Zeiten, deren Folgen sich noch gar nicht berechnen lassen.  +, Wir sehen hier ein Dampfschiff abgebildet, welches durch zwei Räder mit Schaufeln, den unterschlächtigen Mühlrädern ähnlich, welche an den Seiten des Schiffes angebracht sind und durch die Dampfmaschiene herumgetrieben werden, in Bewegung gesetzt wird.  +, Fig. I. Zeigt das Dampfboot im Profil, wo man den Kiel des Schiffs, das Steuerruder, das eine Schaufelrad, und den eisernen Schornstein für den Feuerheerd sieht, der zugleich als Mastbaum dient.  +,
Fig. 1. Der rothe Rüsselträger. (Viverra Nasua.)  +, Fig. 2. Der braune Rüsselträger. (Viverra Narica.)  +, Fig. 3. Der Wickelschwanz. (Viverra caudivolvulus.)  +,
Fig. 1. Der wahre Vampyr. (Vespertilio Spectrum.)  +, Dieser Vampyr, der einzige, welcher wirklich aus schlafenden Säugethieren Blut sauget, ist in Südamerica zu Hause und von der Grösse eines Eichhörnchens. Auf der Nase findet sich ein häutiges, in einen Trichter zusammengebogenes Blatt, die gewöhnliche Flughaut der Fledermäuse, aber kein Schwanz. Die Farbe ist fahlgrau.  +, Fig. 2. Die Kleeblattnase. (Vespertilio hastatus.)  +,
Fig. 1. Der Toko. (Rhamphastos Toco.)  +, Dieser Pfefferfrass ist etwa 9 - 10 Zoll lang ohne den 7 1/2 Zoll langen Schnabel. Kopf, Obertheil vom Halse, Rücken und Flügel, auch Brust und Bauch sind nebst dem Schwanze schwarz von Farbe; Kehle und der untere Theil des Halses aber gelblich weiss, die Augen von einem rothen Kreise umgeben. Oberhalb des Schwanzes ist das Gefieder weiss mit einer rothen Lage zu beiden Seiten. Füsse und Nägel schwarz. Das Vaterland ist das südliche America.  +, Fig. 2. Der Piniencoin. (Rhamphastos erythrorynchos.)  +,
Fig. 1. Der Wasserschneider. (Rhynchops nigra.)  +, Dieses Geschlecht unterscheidet sich auffallend durch seinen Schnabel, woran der Unterschnabel viel länger ist als der Oberschnabel und der letztere, rinnenartig ausgehöhlt, den messerartigen Unterschnabel, wie das Heft eines Messers die Klinge, aufnimmt. Sie fliegen so an der Oberfläche des Wassers weg, dass der Unterschnabel beständig im Wasser streift, um so Fische und Seewürmer zu fangen. Die hier abgebildete Gattung wird 18 Zoll lang, ist oben schwarzbraun, unten weiss gefiedert, hat rothe Schwimmfüsse, und einen rothen, an der Spitze schwarzen Schnabel. Sie finden sich an den Küsten von Südamerica.  +, Fig. 2. Der Arktische Papageitaucher. (Alca arctica.)  +,
Sie liegt amphitheatralisch an dem Abhange eines Berges, dicht am Ufer der Nordküste von Afrika. Der Umfang beträgt Stunden und sie soll 80-100,000 Einwohner haben. Die Häuser (15,000) haben platte Dächer und scheinen stufenweise übereinander zu stehen.  +, Die Stadt hat eine 30 Fuss hohe Mauer mit fünf Thoren, vor welchen nun noch die Festungswerke liegen. A. ist die ziemlich-feste Arab Achmed's Bastion, welche im 16. Jahrhundert gebaut ist. B. das sogenannte Kaiserschloss, ein Werk, was an der Stelle erbaut wurde, wo Kaiser Karl V. bei seiner Expedition gegen Algier sein Zelt aufgeschlagen hatte. C. Das Mahomed Bassa's Fort. Bei D. ist das ehemalige Residenzschloss der vorigen Bassen. E. das sogenannte Beb-al-Weids-Castell. F. die neue Batterie. Bei G. sehen wir das runde Castell, in welchem der Leuchtthurm befindlich ist. Bei H. das neue oder Magazin Castell. - Die Festungswerke sind von geringer Bedeutung, können, zumal die nach der Landseite zu angelegten, von den benachbarten Anhöhen her, leicht angegriffen werden. Die gegen die See liegenden Festungswerke sind reichlich mit Geschütz, 36 und 12 Pfündern, versehen. I. ist das Havendammthor, von wo ein Molo zu den letztgenannten Festungswerken führt. K. bezeichnet die Lage einer Art von Citadelle, L. die Residenz des gegenwärtigen Dey's. M. bezeichnet das Fischerthor, durch welches die Fischerbarken aus- und einlaufen. Der Raum zwischen M. und I. ist der Haven, der aber weder tief noch beträchtlich genug ist, um viele und grosse Schiffe fassen zu können.  +, Die Gegend um Algier ist sehr fruchtbar und angenehm, mit Gärten und Landsitzen bedeckt.  +,
Fig. 1. Der Austernfischer. (Haematopus ostralegus.)  +, Dieser Austernfischer hat einen langen, von den Seiten gedrückten rothen Schnabel und lange, nackte, orangefarbene Füsse mit drei vorwärts gerichteten Zehen. Er ist so gross wie eine Dohle. Kopf, Hals, Obertheil des Rückens und der Flügel und Schwanzspitze ist schwarz. Der Untertheil des Rückens, der Steiss, Brust und Bauch sind weiss; auch findet sich dicht unter jedem Auge und unter der Kehle ein weisser Fleck, wie auch über dem Flügel ein schräglaufender weisser Streif. Die Austernfischer kommen an den westlichen Küsten Englands häufig vor, nähren sich von Schaalthieren, besonders Klippklebe-Muscheln, die sie mit dem Schnabel von den Felsen leicht losmachen.  +, Fig. 2. Der Koromandelsche Klaffschnabel. (Hians albus.) Er hat seinen Namen von dem an den Rändern gezähnelten klaffenden Schnabel. Das Gefieder auf der Mitte des Rückens, der hinteren Hälfte der langen Flügel, ist schwarz; alles Uebrige weiss. Auf dem Kopfe finden sich am Gefieder schwarze Tupfen und die Kehle, wie der Zwischenraum zwischen Auge und Schnabel sind nackt und schwarz gefärbt. Er lebt an der Küste von Koromandel und frißt Fische und Reptilien.  +,
Fig. 1. Die Griechische Schildkröte. (Testudo graeca.)  +, Fig. 2. Die Sumpfschildkröte. (Testudo lutaria.)  +, Fig. 3. Die getäfelte Schildkröte. (Testudo tabulata.)  +,
Fig. 1. Der Paradies Kuckuk. (Cuculus paradiseus.)  +, Fig. 2. Der gehaubte Kuckuk. (Cuculus cristatus.)  +, Hat seinen Namen von einer nach hinten gerichteten Federhaube, deren Farbe, wie die des ganzen Obertheils des Körpers, grünlich grau ist. Kehle aschgrau, Hals und Brust gelblich, Untertheil des Körpers weisslich. Der Schwanz spielt in's Blaugrüne, hat aber die Seitenfedern weiss. Schnabel und Füsse schwarz. Er findet sich in der Umgegend des Forts Dauphin.  +,
Fig. 1. Die Afrikanische Kahlbrust. (Gymnothorax afer.)  +, Fig. 2. Die Surinamsche Halskieme. (Synbranchus marmoratus.)  +, Bei diesem Fischgeschlechte sind die Kiemenöffnungen in eine einzige unter der Kehle vereinigt. Der Körper ist schlangenförmig schuppenlos, mit einer kurzen Rücken- und einer langen Afterflosse versehen. Der Kopf ist etwas dicker als der Rumpf, an welchem die Brust- und Bauchflossen fehlen. Die Rückenseite ist olivenfarben, die Bauchseite gelblichgrün; beide mit violetten Flecken marmorirt. Sein Aufenthalt sind die süssen und sumpfigten Wasser von Surinam.  +,
Nachdem schon früher in dem Bilderbuche Abbildungen von dem Rhinoceros geliefert worden, sehen unsere Leser jetzt den Kampf dieses Thiers mit dem Elephanten dargestellt. Das Rhinoceros ist ein sehr wildes, wüthendes Thier, der beständige Feind der Elephanten, greift aber nur die jüngeren Elephanten oder die schwächeren Elephantenweibchen an, und schlitzt ihnen mit seinem starken Horne den Bauch auf, während es selbst durch seinen ausnehmend dicken Panzer vor den Beschädigungen der Elephantenzähne gesichert ist. Auch zeigen die Elephanten eine so grosse Furcht vor dem Rhinoceros, dass sie vor einem Lebenden so schnell wie möglich fliehen, und selbst einem Todten, was auf der Jagd mit Kugelbüchsen, welche 6 löthige Eisenkugeln schiessen, erlegt ist, nur mit grosser Mühe von ihren Führern nahe gebracht werden können. Nur wenn Elephantenheerden, bei denen Weibchen mit ihren Jungen sind, auf ein Rhinoceros stossen, so vertheidigen sich die Elephantenweibchen, um ihre Jungen zu retten, furchtlos gegen ihren wüthenden Feind. Der Englische Major Lally hat bei einer Elephantenjagd einmal Gelegenheit gehabt, von der Spitze eines Hügels, einem solchen Kampfe zwischen einem Elephanten und einem Rhinoceros zuzusehen. Der Elephant wurde aber zur Flucht in einen tiefen Wald gezwungen, und von dem Rhinoceros verfolgt, ohne dass Major Lally den Ausgang des Kampfes hätte erfahren können, weil seine Elephantenführer, als er den Kämpfenden folgen wollte, sich geradezu weigerten, seinen Befehlen hierin zu gehorchen.  +
Fig. 1.Das grosse fliegende Beutelthier von Neuholland. (Didelphis Petaurus.)  +, Fig. 2. Das Eichhornähnliche Beutelthier. (Didelphis sciureus.)  +, Es hat wirklich viele Aehnlichkeit mit einem Eichhörnchen, ist aber ein wahres Beutelthier. Es. ist von grauer Farbe, hat sehr grosse schwarze Augen und darüber einen, längs dem Scheitel laufenden schwarzen Strich. Der Untertheil des Körpers ist milchweiss. Zwischen den Füssen hat es eine Flatterhaut, welche mit einem schwärzlichen Rande eingefasst ist Der Beutel am Unterleibe ist sehr gross. Es lebt auf Neuholland und zwar als ein Nachtthier, was bei Tage schläft, des Nachts aber recht lebhaft ist.  +,
Fig. 1. Der geschwätzige Papagey. (Psittacus garrulus.)  +, Das Gefieder dieses auf den Molucken einheimischen Papagey's ist roth, auf dem Rücken ein gelber Fleck, die Flügel grossentheils oben grün, unten roth; Schwanzende und Schenkel grün. Der Schnabel gelblich und die Füsse dunkelbraun oder schwarz. -  +, Fig. 2. Der Lori von Borneo. (Psittacus Borneus.)  +,
Fig. 1. Der Axolotl. (Gyxinus mexicanus.)  +, Fig. 2. Der Eidechsenartige Siren. (Siren lacertinus.)  +, Die auf gegenwärtiger Tafel abgebildeten Reptilien sind, wie der Proteus anguineus, wahre Amphibien, weil sie, zwar gewöhnlich im Wasser sich aufhalten, doch auch, vermöge ihrer Organisation, ausser demselben leben können, wenigstens durch Kiemen und Lungen die Organisation der im Wasser athmenden Fische und in der Luft athmenden Eidechsen in sich vereinigen.  +,
Fig. 1. Der Eidechsfisch. (Elops Sauras.)  +, Dieser den Hechten nah verwandte Fisch, welcher an den Küsten von Guinea vorkommt, hat im Allgemeinen eine blaue Silberfarbe, den zusammengedrückten Kopf aber mit einem Goldschimmer glänzend. Der Unterkiefer ragt etwas über den Oberkiefer vor. Die Kiefer und die Gaumen sind mit vielen kleinen Zähnen besetzt.  +, Fig. 2. Der Hornhecht. (Esox Belone.)  +,
Auf der oberen Abtheilung dieser Tafel sehen wir die Insel Volcano, eine von den Liparischen Inseln im Mittelländischen Meere, von der Insel Lipari her angesehen, von welcher sie nur eine halbe Meile entfernt liegt. Volcano ist vulcanischen Ursprungs, und aus einem, noch feuerspeienden Krater steigt ununterbrochen eine Menge Rauch empor. Die Insel ist unbewohnt. Auch kommen nur an der südlichen Seite Gesträuche zum Vorschein. Der auf der Insel häufig vorkommende Schwefel, wird für die Eigenthümer gesammelt und ein dort sich aufhaltender Hüther hat dafür zu sorgen, dass nicht unberufene Sammler sich einstellen.  +, Die zweite Abbildung zeigt den das Innere des Kraters auf der Insel Volcano, wie er in der Nähe erscheint. Die Höhe des Vulcans bildet oben eine kleine Ebene, aus welcher fast überall ein schweflichter Dunst hervordringt und in dessen Mitte sich der Krater, von 200 Fuss Umfang findet, von Asche, Schlacken und Lava umgeben. Aus der Tiefe wälzt sich der Rauch mit grossem Getösse herauf. - In einiger Entfernung sieht man den Hügel Volcanello, die Inseln Lipari Salino u.s.w. und ganz im Hintergrunde Alicudi und ihr zur Rechten Felicudi.  +
Die auf dieser Tafel abgebildeten Papageien, gehören sämmtlich zu den merkwürdigsten Arten des, in so vielfacher Hinsicht Bewunderung erregenden Geschlechts.  +, Fig. 1. Der Saphir-Kopf. (Psittacus Galgulus.)  +, Je nach der Verschiedenheit des Alters zeigt diese Art einen so grossen Farbenwechsel, dass man in den Sammlungen selten zwei vollkommen gleiche Exemplare antrifft. Nur der Kopf ist bei Allen ohne Ausnahme blau. Bei dem Männchen ist er schön himmelblau, das bis tief am Halse hinab geht, so dass es gleichsam eine Kappe von dieser Farbe angezogen zu haben scheint, die sich nur etwas weiter nach vorn verbreitet und dort in ein Hellroth übergeht. Am hintern Theile des Kopfs endigt sich das Blaue in ein blassgelbes Halsband, und zwischen den Schenkeln zeigt sich ein schöner violetter Flecken, der sich bis an den Unterleib fortsetzt. Alles Uebrige, mit Ausnahme der Unterschenkel, die vorn rothe Bänder haben, und gelbe, wie mit einem Pinsel aufgetragene, Streifen zeigen, ist grün. In der Gefangenschaft verändern sich jedoch diese Farben, wie bei vielen andern Papageien: oft wird die ganze Brust gelb, und das Roth verbreitet sich über den Mantel. Bei'm Weibchen ist das Halsband mehr grünlich. Die Brust ist mit karminrothen Federn bedeckt, die eine grüne Einfassung haben. Bornéo und Banda ist die Heimath dieses Vogels, von wo ihn die Holländer sehr häufig nach Europa gebracht haben.  +,
Vorstehende Tafel giebt eine Auswahl merkwürdiger Geschöpfe aus dem Lacertengeschlechte.  +, Fig. 1. Der Gecko mit dem Saume. (Gecko fimbriatus.)  +, Fig. 2. Der fleckige Tupinambis. (Tupinambis exanthematicus.)  +,
Fig. 1. Die Dolabelle. (Dolabella.)  +, Fig. 2. Die Testacelle. (Testacella.)  +, Die Testacelle scheint auf den ersten Anblick mit der Erdschnecke sehr verwandt zu seyn; man findet aber bald, dass der bei letzterer nur vorn befindliche lederartige Schild sich hier über den ganzen Körper erstreckt, zu der Schaale gehört, und dazu bestimmt ist, die Respirationsorgane oder die Lunge zu bedecken. Sie erreicht eine Länge von 2 Zoll. Der ganze Rücken erscheint runzlich, und unter dem hintern Rande der Schaale, die ganz am hintern Ende liegt, bemerkt man die Lungen- und After-Oeffnung beisammen. Das Maul besteht aus zwei vertikalen Lippen, zwischen welchen ein kleiner cylindrischer Rüssel hervortritt.  +,
Fig. 1. Der Langschwanz oder Carapo Kahlrück. (Gymnotus Carapo.)  +, Fig. 2. Der Passan-Aal. (Apteronotus Passan.)  +, Fig. 3. Der Spitzschwanz. (Trichiurus Lepturus.)  +,
Es giebt gar vielerlei Arten die Elephanten zu fangen. Eine der sonderbarsten ist aber die durch Lock-Elephanten oder Koomkies.  +, Jeder Mohout versieht sich mit einer schwarzen Decke und einem kleinen Bündel Stricke: auch wäscht er die rothe und braune Malerei, die man an den Köpfen der gezähmten Elephanten gewöhnlich anbringt, ab, und beseitigt sorgsam Alles, was bei dem Männchen den geringsten Verdacht der Zahmheit des Weibchens erregen könnte. Selten begleiten die Mohouts die Koomkies bis zum Saun: leichter und minder gefährlich ist es, in einiger Entfernung mit der Decke und den Stricken abzusteigen, und dem Koomkie den Weg zum Saun zu zeigen, dem sie sich dann auf die listigste Weise zu nähern weiss. Dann fängt die Koomkie an dem Saun zu schmeicheln, und während dieser Spiele, sucht sie dem Mohout, die Annäherung auf alle mögliche Weise leicht zu machen. Dieser schlingt unvermerkt dem Saun die Stricke um die Vorderfüsse, während letzterer alle seine Aufmerksamkeit auf die Koomkie gerichtet hat und für alles Andere blind und taub ist. Ist ein starker Baum in der Nähe, so weiss die Koomkie selbst den Saun listig dahin zu leiten. Dadurch wird dem Mohout die Annäherung nicht nur sehr erleichtert, sondern ihm auch noch der Vortheil gewährt, dass er ihm an die Hinterfüsse zwei, mit Nägeln versehene hölzerne Klammern legt, sie mit einem starken Stricke zusammen knebelt, diesen rundum den Baum schlingt, und dem Saun nur etwas Raum lässt sich herum zu drehen. Während dieses ganzen Vorganges ist das Betragen der Koomkies besonders listig. Sie suchen nicht nur die Aufmerksamkeit des Sauns durch Schmeicheleien abzulenken, und mit dem Rüssel ihm jeden Blick niederwärts zu verwehren, sondern sie helfen auch die Schlingen knüpfen, wenn der Mohout etwa zu grosser Gefahr ausgesetzt seyn sollte. Ist das Geschäft vollendet und der Mohout in Sicherheit, so entfernen sich die Koomkies und der getäuschte Elephant bemerkt, dass er gefesselt ist, wenn er ihnen folgen will. In Wuth gerathend, sucht er sich mit Gewalt los zu reissen, dann aber wird der Knebel an den Fuss gedrückt, und die Nägel stechen so in das Fleisch, dass das Thier gern vom wilden Wüthen und heftigen Ziehen ablässt und sich ergiebt.  , Das vorliegende Blatt giebt die Vorstellung:  +,
Die sonst unter dem Namen Maki begriffenen, den Affen nah verwandten Thiere, werden jetzt in mehrere Familien: Maki, Indri, Lori, Galago und Tarser abgetheilt und es sind von ihnen auch bereits mehrere in unserem Bilderbuche abgebildet.  +, Fig. 1. Der rothe Maki. (Lemur rufus.) Ist etwa so gross wie ein Eichhörnchen, mit fuchsrothem weichem Haar, wo nur auf der Mitte des Rückens ein schwärzlicher Streif läuft, die Schnauze ist schwarz und Scheitel, Schläfe, Wangen und Kehle weiss. Er findet sich wie fast alle Makis auf Madagaskar, wo er von Früchten sich nährt.  +, Fig. 2. Der. weissstreifige Maki. (Lemur albifrons.) Hat den Körper braun, Kopf schmutzig weiss, die Schnauze schwarz und zugespitzt.  +,
Fig. 1. Der Schlammpitzger. (Colitis Jossilis.)  +, Dieser Fisch wird etwa einen Fuss lang, und ist schwärzlich mit der Länge nach laufenden braunen und gelben Streifen gezeichnet. Der Mund ist wie mit Lippen umgeben und diese tragen 10 Bartfäden. Der Schlammpitzger hält sich im Schlamme der Teiche auf, und dauert daselbst lange aus, selbst wenn diese zugefroren oder vertrocknet sind. Wenn das Wetter stürmisch wird, so kömmt er an die Oberfläche des Wassers, bewegt sich viel und trübt das Wasser; daher man ihn auch Wetterfisch nennt und als Wetterprophet betrachtet. Das Fleisch ist weich und schmeckt nach Schlamm.  +, Fig. 2. Die Grundel. (Colitis barbatula.)  +,
Fig. 1. Der Erpeton mit den Bartfäden. (Erpeton tentaculatus.)  +, Diese Schlange unterscheidet sich dadurch, dass der Körper, bis zum After, oben mit kleinen Schuppen, unten aber mit einer einzigen Reihe Schuppenschilder belegt ist, der Schwanz aber, wie bei den Blindschleichen, auch unterhalb mit den kleinen, den Rückenschuppen ähnlichen, Schuppen bedeckt ist. Der Kopf hat das hinten breite Ansehen einer Giftschlange, aber in dem Munde finden sich keine Giftzähne. An der Schnauze finden sich zwei Anhängsel, woher der Name genommen ist. - Vaterland und Lebensweise sind unbekannt.  +, Fig. 2. Die weissbäuchige Cäcilie. (Caecilia leucogaster.)  +,
Wir sehen hier mehrere sonderbar gebildete Würmer, welche von den neueren Naturforschern zu den Mollusken gezählt werden.  +, Fig. 1. Der pelagische Calmar. (Loligo pelagica.)  +, Dieser kleine Calmar ist nur 3 Zoll lang, kommt aber in Beziehung auf die Zahl der, das Schnabelmaul umgebenden Arme und die unten befindlichen Flossenhäute mit den Sepien und besonders ganz mit andern Calamars (BB. V. Band No. 09.) überein. Die Augen sitzen hier, an dem etwas in den Mantel zurückgezogenen Kopfe, mehr oben. Die Farbe ist röthlich weiss mit einem bläulichen Schimmer. Auf der Rückenseite Fig. 1 a. finden sich kleine Purpurpunkte, auf der Bauchseite Fig. 1. b. sieht man 19 regelmässig vertheilte weisse Puncte. Er muss. in der hohen See leben, denn man hat ihn bis jetzt nur in dem Magen von Fischen gefunden, die man dort tödtete, wo er also die Nahrung von Doraden, Seewölfen etc. ist.  +,
Das Vorgebirge der guten Hoffnung ist im fünfzehnten Jahrhundert von den Portugiesen entdeckt, von diesen aber nicht genug gewürdigt worden. Hundert Jahre später kamen die Holländer dahin, legten aber erst im Jahre 1630 daselbst eine Niederlassung an. Seit dem Jahre 1813 ist es durch einen Friedensschluss an die Engländer gekommen.  +, Das wichtigste ist die Tafelbai, die ihren Namen von dem Tafelberge hat, welchen wir auf beiliegender, von einem Schiffe aus genommenen, Abbildung an seiner oben platten Fläche erkennen; der spitzige Berg, welcher ihm zunächst ist, heisst der Teufelsberg, der platte auf der andern Seite, wo der Flaggenbaum steht, der Löwenberg.  +, Zwischen diesen Bergen und der Tafelbai liegt die Capstadt, welche ganz offen, aber regelmässig gebaut ist, mit schönen breiten, jedoch ungepflasterten Strassen. Die Häuser sind von Backsteinen erbaut.  +,
Fig. 1. Das Canadische Stachelschwein. (Hystrix dorsata canadensis.)  +, Ein kurzes untersetztes Thier, von etwa 1 1/2 Fuss Länge, einigermassen in der Form des Rumpfes dem Bieber ähnlich. Es hat einen dicken Pelz von langen braunen Haaren, unter welchen, sparsamer, weissspitzige gemischt sind; unter diesen sind die Stacheln verborgen und werden nur beim Sträuben sichtbar. Der Kopf ist kurz, die Nase wie gestutzt, Ohren klein und rund, die Füsse sind kurz und mit starken Klauen ausgestattet.  +, Es findet sich im nördlichen America und vorzüglich in Canada.  +,
Fig. 1. Der Kaulkopf. (Cottus Gobio.)  +, Diess ist ein kleiner Fisch, der sich in fast allen Flüssen mit reinem Wasser befindet. Er hat einen runden, oben gedrückten Kopf und die Augen nah an einander. Die Farbe, des schleimigten Körpers, ist bräunlich mit schwarzen Flecken, der Bauch aber ist grauweiss und nur bei dem Männchen schwarz gefleckt, die zweite Rückenflosse hat eine röthliche Einfassung. Er ist ausserordentlich schnell und nährt sich von Wasserinsecten.  +, Fig. 2. Der Steinpicker. (Cottus cataphractus.)  +,
Fig. 1. Der Spritzwurm. (Sipunculus nudus.)  +, Ist ein glatter, mit vertieften Runzeln gezeichneter, wurmähnlicher Körper von etwa 8 - 12 Zoll Länge und weisslicher Farbe. Aus dem einen Ende stülpt sich ein rauher Rüssel hervor und nicht weit davon ist auch die Oeffnung für den After. Das Thier -findet sich in allen Meeren, lebt in Löchern im Sande und wird als Köder für die Fische benutzt.  +, Fig. 2. Die Phantapus Holothurie. (Holothuria Phantapus.)  +,
Fig. 1 - 6. Die Ochsenbremse. (Oestrus bovis.)  +, In Fig. 4. sehen wir eine Ochsenbremse in natürlicher Grösse, das Bruststück ist gelb mit einem schwarzen Streif, der Hinterleib an der Basis weiss, an der Spitze gelb, die Flügel bräunlich. Fig. 5 zeigt das Weibchen vergrössert mit ausgestreckter Legeröhre. Fig. 5b. diese Legeröhre, die aus vier Stücken besteht, (welche sich wie eine Perspectivröhre in- und auseinander schieben) vergrössert. Das Weibchen bringt die Eier unter die Haut des Rindviehs, wo die Larve aus dem Ei sich in der sogenannten Dasselbeule entwickelt. Fig. 6. zeigt eine solche Dasselbeule mit der Larve und Fig. 1 2 und 3 von der Larve selbst eine Seitenfläche, die Rückenfläche und die Bauchfläche. Wenn die Larve ausgewachsen ist, so fällt sie auf die Erde, und kriecht unter Moos und Steine, wo sie sich verpuppt.  +, Fig. 7. 8. 9. Die Pferdebremse. (Oestrus equi.)  +,
Wir sehen hier auf der oberen Abtheilung unserer Tafel die königliche Börse (the Royal Exchange) zu London, von Cornhill aus angesehen. Die erste Errichtung einer Börse verdankt England einem reichen Londoner Kaufmann Sir Thomas Gresham, der 1567 auf seine Kosten ein Börsengebäude herstellte, was bei der grossen Feuersbrunst 1666 abbrannte, worauf denn zu dem gegenwärtigen Gebäude 1667 der Grundstein von Karl II. gelegt wurde. Es ist 203 Fuss lang und 171 Fuss breit. Die Fassade hat einen Portikus, in dessen Mitte ein gewölbtes Thor in den Hof geht. Die zur Seite des Eingangs befindlichen Säulen tragen ein Giebelfeld, unter welchem in Nischen die Statuen Karls I. und II. stehen. Ueber die Flügel läuft oben eine Balustrade. Nicht sehr vortheilhaft für das Aussehen des Gebäudes ist der Thurm, der etwas zu hoch ist.  +, Die untere Abtheilung der Tafel zeigt den, von dem Gebäude eingeschlossenen Hof, der von einer, gegen den Hof offenen Säulenhalle umgeben ist, und wo die Kaufleute ihre Geschäfte unter einander abmachen. In der Mitte des Hofes steht eine Marmor-Statue Karls II. Die Stunde, wo die Börse am gefülltesten ist und die meisten Geschäfte statt finden, ist die von 3 bis 4. Uhr. In dem oberen Stock des Börsengebäudes ist das berühmte Lloyd's Kaffeehaus, und die königl. Börsenversicherungsanstalt, befindlich.  +
Wir sehen hier einige erst seit etlichen Jahren neuentdeckte Thiere abgebildet, welche zusammen ein neues Geschlecht bilden, wozu bis jetzt bloss drei Gattungen gehören. Man nennt es Hydromis (Wassermaus), es gehört zur Ordnung der Nagethiere mit meissselförmigen Nagezähnen an jedem Kiefer. Die Füsse haben 5 Zehen; der Daumen der Vorderfüsse ist sehr kurz und fast ganz in die allgemeine Bedeckung eingeschlossen, die übrigen Zehen sind frei; die der Hinterfüsse dagegen durch eine Art Schwimmhaut verbunden. Der Kopf ist wie bei den Biebern und Wasserratten platt gedrückt, die Schnauze weniger stumpf, der Hals ist kurz, die Ohren klein und rund, der Backenbart stark und lang. Unter den langen, seidenartigen Haaren befindet sich ein kurzer, dichter, äusserst feiner Filz. Im Allgemeinen scheinen diese Thiere die Stelle zwischen den Biebern und Wasserratten einnehmen zu müssen.  +, Fig. 1. Der Coypus-Hydromis. (Hydromis Coypus).  +, Fig. 2. Der weissbäuchige Hydromis. (Hydromis leuco-gaster).  +,
Fig. 1. Der Sternseher. (Uranoscopus scaber).  +, Fig. 2. Der Indianische Teufel. (Platycephalus Spatula).  +, Fig. 3 Das Petermännchen. (Trachinus Draco).  +,
Fig. 1 und 2. Der Kuh-Pillenkäfer. (Copris Vacca). Die Pillenkäfer leben im Mist und Unrath der Thiere und haben ihren Namen daher erhalten, dass sie von diesem Miste Kugeln zu machen pflegen, in welche sie ihre Eier legen. Gewöhnlich gegen das Ende des Frühlings und gegen die Mitte des Sommers sieht man sie hiermit beschäftigt, wo man die Thätigkeit dieser sonst so trägen Thiere in der That bewundern muss. Die Kugel ist zum Mundvorrath für die künftige Larve bestimmt. Der Kuh-Pillenkäfer erreicht eine Länge von 4 1/2 ''' und eine Breite von 3'''  +, Fig. 3. Der Lemur-Pillenkäfer. (Copris Lemur). Diese Gattung ist schwärzlich-bronzefarbig, während die obengenannte schwarzgrün ist. Man findet sie in Oesterreich, Böhmen, Sachsen, Franken. Das Halsschild ist mit einer bräunlichen Wolle bekleidet. Die Länge dieser Gattung ist 3 1/2 ''' und die Breite 2 1/3'''.  +, Fig. 4. und 5. Der Stier-Pillenkäfer. (Copris Taurus). Dieser ist schwarz und glänzend; das Männchen hat zwei gegeneinander gekrümmte lange Hörner auf dem Hinterkopfe, die dem Weibchen abgehen. Seine Länge ist 4''' und seine Breite 2 1/2 '''.  +,
Vermischte Gegenstände. CCXXXI. Bd. IX. No. 44. === MERKWÜRDIGE ÖFFENTLICHE GEBÄUDE IN LONDON. === ==== Fig. 1. Guildhall, ==== ist das Stadthaus der eigentlichen City von London, von gothischer Bauart, am nördlichen Ende von ''Kingstreet, Cheapside''. Hier werden die verschiedenen Gerichtshöfe der City gehalten, hier versammeln sich die Bürger, um Parlamentsglieder u.s.w. zu wählen, und hier haben meistens die grossen, von der City gegebenen Festivitäten Statt. ''Guildhall'' wurde ursprünglich 1411 erbaut. Der Bau dauerte 30 Jahre. Im Jahre 1666 wurde es durch das Feuer sehr beschädigt und nun das gegenwärtige Gebäude, mit Ausnahme der gothischen Fronte, errichtet. Die Thür, welche wir auf der Abbildung vor uns sehen, führt in eine sehr geräumige Halle, welche 153 Fuss lang, 48 Fuss breit und 55 Fuss hoch ist. Die Wände sind an der Nord- und Südseite mit 4 gothischen Pilastern verziert, welche weiss und blau geadert sind, mit vergoldeten Knäufen. Der Hauptthür gegenüber ist ein von eisernen Palmbäumen getragener Balcon, woran ein künstliches Uhrwerk. Zur Seite finden sich zwei riesenmässige Figuren mit schwarzem struppigem Bart, ''Gog'' und ''Magog'' genannt. ==== Fig. 2 Mansionhouse, ==== ist die Residenz des Lordmajors von London und liegt in der City in der Nähe der Börse, der Bank u.s.w. - Die vordere Seite zeigt einen Porticus von sechs korinthischen Säulen. Eine doppelte Treppe, mit steinernem Geländer, führt zu der, unter dem Porticus befindlichen, Hauptthüre. Das Innere ist elegant, aber nicht bequem; das ganze Gebäude bildet ein grosses länglichtes Viereck. - An dem Giebelfelde des Porticus befindet sich ein Bildhauerwerk, welches den Reichthum und die Grösse von der Stadt London vorstellt. Eine weibliche Figur in der Mitte, mit einer Mauerkrone auf dem Haupte, als die ''City of London'', setzt ihren linken Fuss auf eine Figur, welche den Neid vorstellt. In der rechten Hand hält sie eine Ruthe und ihre linke ruht auf dem Stadtwappen. Ihr zur rechten Seite ist ein Liebesgott, welcher die Mütze der Freiheit auf einem kleinen Stabe in die Höhe hält. Neben ihm ist ein Flussgott, die Themse, in liegender Stellung, mit einer Wasser-Urne, Anker, Muscheln u.s.w. Zur Linken der Hauptfigur ist eine Göttin, welche der Stadt Früchte aus ihrem Füllhorn darbietet, hinter ihr zwei nackte Knaben, und, als Zeichen des Handels, Ballen von Gütern. Uebrigens zeichnet sich weder diess Bildwerk in der Composition, noch in der Ausführung aus.  
Der wörtliche Ausdruck Fakire bezeichnet eigentlich arme Leute und sonst auch Schwärmer, Heuchler und Schurken. Im Allgemeinen aber ertheilt man diesen Namen gewissen, einer philosophisch-religiösen Sekte zugethanen Menschen, die vom Betteln lebt und sich bald als Eremiten, bald in Gesellschaft, besonderen Bussübungen unterwirft. Das Alter dieser Sekte soll sich auf mehrere Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung erstrecken. Ihre hauptsächlichsten Eigenheiten bestehen gewöhnlich darin, dass sie grösstentheils nackt gehen, alle Strenge und Abwechselung der Jahreszeiten, so wie Hunger und Durst mit einer Geduld, die an Gefühllosigkeit gränzt, ertragen lernen. Dazu kommen selbst aufgelegte Bussmartern aller Art. Sie bekämpfen den Schlaf und überlassen sich ihm nur in äusserst beschwerlichen Stellungen. Sie rauben sich den Gebrauch ihrer Glieder dadurch, dass sie dieselben äusserst lange in einer gleichen Stellung erhalten, wodurch sie gezwungen sind, das öffentliche Mitleiden zu den nöthigsten Hülfsleistungen anzusprechen. Andere glauben dadurch bei Gott sich ein besonderes Verdienst und Wohlgefallen zu erwerben, wenn sie mit Gewalt ihre Hände faustartig ballen und ihre Nägel solange wachsen lassen, bis sie die Hand durchbohren und an der entgegengesetzten Seite zum Vorschein kommen. So sehr nun auch der grössere Theil von ihnen auf diese und vielfach andere Weise bloss das gemeine Volk zu blenden sucht und sich unter dieser Maske allen Ausschweifungen im Geheim überlässt, so giebt es doch auch manche ehrliche Schwärmer unter ihnen, denen ein missverstandener religiöser Zweck zugestanden werden muss. Die Fakire nehmen jeden Mann von Talent in ihren Orden auf, um letzterem dadurch Glanz und Ansehen bei'm Volke zu verschaffen. Zu dem Ende erwerben sie sich wissenschaftliche Kenntnisse mannichfacher Art, ganz besonders aber in der Medicin, der Mathematik und in der Kenntniss einiger fremden Sprachen. Sie haben hierzu eigene Universitäten. Vorzüglich aber befleissigen sie sich der Verstellungskunst. - Man kann sie in religiöser Hinsicht in zwei Classen theilen; die eine begreift wahre Heiden oder Götzenverehrer in sich und macht die grössere Anzahl aus; die andere enthält Muselmänner, die aber mit den Vorschriften des Korans dennoch einige abergläubische Götzenverehrungen verbinden. So lange noch Mangel vernünftigen Unterrichts die Menschen in jenen schönen Gegenden ihren abergläubischen Gefühlen überlässt und nicht zweckmässige Arbeit ihre natürliche Trägheit ableitet, wird das Gaukelspiel dieser betrügerischen Sekte einen immer grösseren Spielraum erhalten.  
Fig. 1. Der Troile. (Uria Troile).  +, Dieser Vogel hat viel Aehnliches mit den Penguinen, sowohl in Hinsicht der kurzen Flügel und der Nahrung, als auch der Gewohnheit, trotz seines unbehülflichen Fluges, sein Nest auf Felsen zu hauen. Er lebt an der nördlichsten Küste von Schottland, an der Küste von Norwegen, Island und den Feroern- Inseln und verlässt diese Gegenden nur, wenn die Oberfläche des Meers gänzlich zufriert; dann wendet er sich südlicher nach den Englischen Küsten, wo er gewöhnlich zu nisten pflegt. Die Eier sind bläulich und schwarz gefleckt, an einem Ende sehr spitzig und, mit der Körpermasse des Vogels verglichen, sehr gross. Der Körper dieser Vögel ist kurz und untersetzt; der Schnabel gerade, spitzig, drei Zoll lang und ganz schwarz, grösstentheils mit einem wolligen Eider überzogen. Der Kopf, Hals, Rücken und Flügel sind braun oder rauchschwarz; der ganze Vordertheil des Körpers ist schneeweiss; die mit drei Zehen versehenen Füsse stehen ganz am Hintertheile des Körpers, wodurch das Schwimmen und Tauchen eben so sehr erleichtert, als Gang und Flug erschwert wird. Er zeigt wenig Misstrauen und kann sehr leicht erhascht werden.  +, Fig. 2. Der ungefiederte Papageitaucher. (Alca impennis).  +,
Fig. 1. Der Plümiersche Klippfisch. (Choetodon Plumieri).  +, Der Kopf dieses Fisches ist klein und hat keine Schuppen; den Schwanz abgerechnet, hat der Rumpf eine rundliche Form. Der Rücken ist bräunlich, die Seiten gelblich und der Bauch weiss. Man findet diesen Fisch in den Ostindischen Gewässern an steinigen Meeresgegenden.  +, Fig. 2. Der rautenförmige Klippfisch. (Chaetodon rhomboides).  +,
Fig. 1. Die Stielaugkrabbe. (Podophthalmus Vigil).  +, Dieser Krebs findet sich in den Meeren Westindiens, wie auch bei Isle de France; er hat an der Schaale einen Seitendorn, der sich vorstreckt und sehr scharf zugespitzt ist. Der Arm hat vorn drei Dornen, hinten zwei; das Armgelenke hat zwei Dornen, einen vorn, den anderen hinten. Die Scheere ist mit einem Dorn oben und mit einem unten versehen. Das auf der Tafel vorgestellte, Exemplar ist ein Weibchen aus Isle de France. Die Arme des Männchens sind länger.  +, Fig. 2. Die chiragrische Lissa. (Lissa (Cancer) chiragra).  +,
Diese Inseln liegen in dem, in der Lombardei befindlichen schönen Lago maggiore und zwar im südlichen Theile derselben, Palanza gegenüber. Ihren Namen haben sie von der gräfl. Familie Borromei, der sie zugehörten, erhalten. Es sind ihrer eigentlich drei: die unbedeutendere Isola dei Pescatori und die hier abgebildeten Isola bella und Isola madre.  +, Fig. 1. Isola bella.  +, Diese Insel bietet den ganz einzigen Anblick einer, aus 10 Terrassen bestehenden Pyramide dar, deren Spitze 120 Fuss über dem Wasser eine, 45 Schritte lange Platteforme bildet, von welcher man die herrlichste Aussicht geniesst. Auf der einen Seite erblickt man die Alpen, auf der anderen die grosse Fläche des schönen, mit Schiffen bedeckten See's, östlich das mit Weinbergen, Flecken und kleinen Städten bedeckte Ufer. Jede der neun unteren Terrassen hat einen breiten, mit Limonien-, Myrrhen-, Lorbeer-, Pommeranzen-, Citronen- und Pfirsichbäumen besetzten Spaziergang. Auf dieser Insel befindet sich ausser dem Palaste der gräfl. Familie noch ein bequemer Gasthof und einige Bauernhäuser. Merkwürdig ist es, dass diese Insel bis in die Mitte des 17ten Jahrhunderts ein kahler Felsen war, wohin die Erde und die Steine zu Gärten und Gebäuden erst zu Schiffe gebracht worden sind.  +,
Der Seaou-Kuschan, oder der kleine Waisenberg in China, welcher erst durch die neueste Gesandtschaftsreise der Engländer bekannt geworden, ist in mehrerer Hinsicht ein sehr merkwürdiger Gegenstand. Erstens wegen seiner insularischen Lage; zweitens wegen seiner jähen Erhebung, da er auf einmal 250 Fuss hoch emporsteigt; drittens auch wegen der Gebäude und zahllosen Schwärme von Seeraben oder sogenannten Fischervögeln, die an seinen Wänden nisten.- Ganz oben auf dem Gipfel dieses Felsens ist ein Tempel von zwei Stockwerk erbaut und ungefähr in der Mitte erheben sich mehrere Andere auf Terrassen, einer über dem anderen. Eine Urkunde, welche die Priester den Engländern zeigten, belehrte sie, dass diese Tempel von des Kaisers Mutter dotirt seyen. Dem Felsen gegenüber liegt die Stadt Pang-the-hien.  +
Fig. 1. Der Rhesusaffe. (Simia rhesus.)  +, Fig. 2. Der Cacajao. (Simia melanocephala.)  +, Fig. 3. Der Durikuli. (Simia trivirgata.)  +,
Diese Tafel zeigt uns sehr seltene und sonderbar gebildete Eidechsenartige Thiere.  +, Fig. 1 Der Scheltopusik. (Ophisaurus Scheltopusic.)  +, Fig. 2. Der gefurchte Zweifuss. (Bipes canaliculatus.)  +,
Auf dieser Tafel sehen wir Insecten abgebildet, welche im gemeinen Leben unter dem Namen Wasserjungfern bekannt sind, weil sie in der Nähe des Wassers herumfliegen und als Larven in demselben leben.  +, Fig. 1. Die riesenartige Petalure. (Petalura gigantea).  +, Diess ist eine Wasserjungfer aus Neuholland, eine der grössten Arten, die es giebt. Der Name Petalura bedeutet Blätterschwanz, wegen der langen Biätter am Ende des Hinterleibes. Die Farbe des Körpers ist braungelb, die Flügel durchsichtig mit schwarzer Aderzeichnung. Der Kopf ist kuglicht und nach oben zu blasig aufgetrieben; die Augen sind ebenfalls gross und so zur Seite gestellt, dass der Kopf beinahe wie drei Blasen aussieht.  +,
Die Bewohner der Insel Java zeichnen sich durch Reinlichkeit und Geschmack in ihrer Kleidung aus.  +, Figur 1 und 2 zeigt die Kleidung der Javaner aus der unteren Volksclasse. Der Mann trägt Beinkleider, die bis über's Knie hinab reichen und eine Art von Weiberrock, Járit genannt. Der Obertheil des Körpers ist mit dem Kalambi, einer Jacke mit kurzen Aermeln, bekleidet. Um den Kopf ist das lkat turbanartig gewunden. In dem Gurt befindet sich ein Beutel, der Kris (Dolch) und ein grosses Messer oder Beil.  +, Auf Figur 3. sieht man einen Javanischen Krieger; er trägt lange, bis an die Knöchel gehende Beinkleider, und einen, von einer mehrfach um die Hüfte geschlungenen Schärpe gebildeten, kurzen Rock. Dazu eine Weste ohne Knöpfe, darüber eine Weste mit Knöpfen; und ein Jäckchen mit langen Aermeln vollendet den Anzug, wozu eine hutartige Kopfbedeckung und häufig auch Schuhe oder Sandalen gehören. Die Bewaffnung besteht aus einem Speer, einem, an der linken Seite hängenden, Schwerdte und drei Dolchen, von denen auf jeder Seite einer und der dritte hinten hängt.  +,
Eine Viertelmeile von der Stadt Grein, wo die Donau in ein enges Bett zusammengedrängt ist, befindet sich in ihr eine Insel, die 400 Toisen lang und 200 breit, den Strom in zwei Arme theilt, von denen der linke, der Horsgang genannt, wenige Tiefe hat und nur sehr selten, selbst bei hohem Wasser nicht leicht, befahren werden kann; der rechte aber der Strudel heisst, weil der Strom daselbst über viel theils sichtbare theils unter dem Wasser verborgene Felsen, schäumend und geräuschvoll, und mit reissender Schnelle sich fortwälzt. Dieser Beschaffenheit des Strudels wegen erscheint die Fahrt durch den Strudel sehr gefährlich, und ist auch wirklich nur mit sehr geübten Schiffern, welche die Lage der Felsen und den Lauf des Flusses kennen, ganz ohne alle Gefahr.  +, Etwa 200 Schritte weiter unterhalb der engen Stelle des Strudels ist fast in der Mitte der Donau, doch etwas mehr dem linken Ufer nahe, ein 18 Fuss aus dem Wasser hervorragender Felsen, der Hausstein genannt, auf welchem noch ein Thurm, das Ueberbleibsel einer alten Burg steht. Indem die Gewalt des Stroms durch den Hausstein gebrochen wird, geräth das Wasser zu beiden Seiten des Felsens in gewaltsame Bewegung. Der Flussarm, welcher am rechten Ufer läuft, heisst das Loch, wirft hohe Wellen und kann nur bei sehr grossem Wasser befahren werden. Durch den linken Flussarm aber, den man den Wirbel nennt und wo das Wasser mit sehr grossem Tosen schäumend vorwärts stürzt, fährt das Schiff in etwa 2 Minuten hindurch, worauf alle Gefahr verschwunden ist.  +, Die Ufer der Donau, welche hier sehr rauh aussehen, gewähren einen sehr merkwürdigen Anblick.  +
Fig. 1. Der Soldat. (Callichthys cataphractus.)  +, Fig. 2. Mutis's Einsiedler. (Eremophilus Mutisii.)  +, Ein 10-11 Zoll langer Fisch von blaugrauer Farbe mit olivengrünen sonderbaren Flecken. Seinen Namen hat er erhalten, dem Naturforscher Mutis zu Ehren, und weil er sich nur in dem Flüsschen Bogola in Neugranada findet. Der Kopf ist klein und platt, hat einen vorragenden Oberkiefer, an welchem sechs fleischige Bartfaden befindlich. Der Fisch ist essbar.  +,
Fig. 1. Der Americanische Todtengräber. (Necrophorus americanus.)  +, Fig. 2. Der Median Todtengräber. (Necrophorus medianus.)  +, Unterscheidet sich von dem vorigen dadurch, dass er auf jeder Flügeldecke drei Flecken, den Kopf und Brustschild aber schwarz hat.  +,
Fig. 1. Die bienentragende Ophrys. (Ophrys apifera.)  +, Fig. 2. Der Wasserwegebreit. (Alisma Plantago.)  +, Diese Pflanze findet sich in fast allen Wassergräben. Sie hat eiförmige zugespitzte Blätter an langen Blattstielen. Die Blumenstiele mit ihren weisslichten Blumen sind quirlartig gestellt. Seit dem Jahre 1817. ist diese Pflanze durch Nachrichten aus Russland in den Ruf gekommen, dass sie ein Mittel zur Heilung der, auf den Biss toller Hunde folgenden, Wasserscheu abgebe. Doch unterliegt die Wirkung noch solchem Zweifel, dass andere Mittel, vorzüglich die Localbehandlung zur Zerstörung des, in die Wunde gelangten Giftes, darüber nicht vernachlässigt werden dürfen.  +,
Fig. 1. Die Hottentottische Venus.  +, Die unter dem Namen der Hottentottischen Venus in Paris berühmt gewordene und daselbst 1816 gestorbene Südafrikanerin, gehört zu der Boschismansrasse, wo die Weiber sich durch einen sonderbaren Vorsprung der Hinterbacken auszeichnen. Dieser Vorsprung besteht aus blossem Fett und ist so stark, dass, nach der Erzählung der Reisenden, die Mütter ihre kleinen Kinder darauf setzen und tragen.  +, Fig. 2. Der Ostindische Negerknabe.  +,
Etwa 12 1/2 Engl. Meilen von der Mitte des Plymouth-Sounds befinden sich die Eddystoner Felsen, wo ein Merkzeichen für die Schifffahrt sehr nothwendig war, weil vormals bei Nacht und neblichtem Wetter sehr viele Schiffe an diesen Felsen scheiterten. Der erste Leuchtthurm wurde daselbst im Jahre 1696 errichtet; als dieser im Jahre 1703 von den Wellen zertrümmert worden war, wurde 1706 der Bau eines zweiten angefangen und 1709 beendigt, der aber, weil er zum Theil von Holz war, zufällig im Jahre 1755 abbrannte. Der noch jetzt daselbst befindliche Leuchtthurm, den wir auf der Tafel abgebildet sehen, ist von einem Herrn Smeaton in den Jahren 1757-1759 vollendet, und als ein Meisterstück der Wasserbaukunst zu betrachten, da er seitdem durch Wind und Wellen fast unverändert geblieben, wenigstens nicht merklich beschädigt ist.  +, Der Thurm ist oben Fig. 1. abgebildet, wie man ihn in einiger Entfernung von einem Schiffe aus sieht. Wenn die See sehr hoch geht, so dringen die, an dem Thurm sich brechenden, Wellen bis an die Laterne, also 70 Fuss hoch in die Höhe. Fig. 2. zeigt die äussere Beschaffenheit des Thurms etwas genauer. Auf Fig. 3. sieht man den Durchschnitt, also die innere Einrichtung, woraus. sich ergiebt, dass man zu der, auf der rechten Seite befindlichen, Thüre nur mittelst einer herabzulassenden Leiter gelangt. Von der Thüre führt ein kleiner Gang, und dann eine, in der Mitte befindliche Wendeltreppe zu dem ersten gewölbten Zimmer, aus welchem man durch die, in dem Schlussstein der Gewölbe befindliche, Oeffnung in das zweite, dritte und vierte Zimmer, und von da auf eben die Weise in die, darüber befindliche Laterne gelangt.  +, Fig. 4. zeigt die, von aussen ganz wasserdicht gearbeitete, Laterne ebenfalls im Durchschnitt etwas grösser, so dass man die beiden, mit einander im Gleichgewicht hängenden, Leuchter sehen kann, wovon Fig. 5. den Grundriss zeigt.  +,
Fig. 1. Der gemeine Brachvogel. (Scolopax arquata.)  +, Fig. 2. Der Regen-Brachvogel. (Scolopax Phaeopus.)  +, Diese Gattung ist nur halb so gross, als die vorige, hat aber in Gestalt, Farbe und Lebensart grosse Aehnlichkeit mit ihr. Sie ist vorzüglich häufig in England.  +,
Fig. 1. Die zweilinigte Plagusie. (Plagusia bilineata.)  +, Dieser Fisch bewohnt die Chinesischen und Ostindischen Meere, und nährt sich, wie die anderen Gattungen dieses Geschlechts, von Muscheln und kleinen Krebsen.  +, Fig. 2. Der marmorirte Achir. (Achirus marmoratus.)  +,
Diese Cicade ist am Vorderleibe schwarz und gelb gefleckt, der Hinterleib hat gelbe Ringel mit rothem Rande. Die Flügeldecken sind mit zwei Reihen schwärzlicher Puncte besetzt. Sie hat einen rauhen Ton, den sie in gleichen Zwischenräumen von sich giebt. Man findet sie vorzüglich im südlichen Frankreich und Italien.  +, Fig. 2. Der weissliche Flat. (Flatus albus.)  +, Dieser Flat zeichnet sich vor andern seines Geschlechts durch einen breiteren Kopf aus. Die Flügeldecken sind gewöhnlich sehr breit, und dehnen sich bald-horizontal aus, bald neigen sie sich auf jede Seite des. Körpers, und legen sich mit ihrem Hinterrande an einander. Die Weibchen überziehen die Eier mit einer weissen wollartigen Substanz, welche sie gewöhnlich in Form eines Säckchens am Hinterleibe tragen.  +,
Was man von den Eisbergen und Eisfeldern erzählt, gränzt so sehr an's Wunderbare, dass Abbildungen von Augenzeugen sehr willkommen sind. Der Lieutenant Chappel begegnete im Jahr 1811, auf einer Fahrt nach der Hudsonsbai (in Nordamerica), dem Eisberge, welcher auf der oberen Abtheilung unserer Tafel abgebildet ist. Das Verhältniss, in welchem die Grösse des Schiffs dagegen erscheint, kann einen Maassstab für die Grösse abgeben.  +, Auf der unteren Abtheilung der Tafel sehen wir das Schiff vom Eise eingeschlossen, wie es am 21. August desselben Jahres der Fall war. Das Eis wird in ausserordentlich kurzer Zeit von allen Seiten zusammengetrieben, so dass man in dem Zeitraume einer Viertelstunde das Meer Meilen weit vom Eise frei und ganz davon bedeckt findet, was den Schiffen grosse Gefahr bringt.  +
Fig. 1, 2 und 3. Die zwischen Europa und Asien befindliche Meerenge, welche von den Alten der Hellespontus genannt ward, und jetzt die Strasse von Gallipoli heisst, vereinigt den Archipelagus mit dem Meere von Marmora, und giebt den Fahrweg für alle Schiffe ab, welche vom Mittelländischen Meere nach Konstantinopel und in's Schwarze Meer, oder aus diesem in jenes gelangen wollen. Da, wo die Strasse am engsten ist, etwa drei Meilen vom Eingange derselben, liegen die Dardanellen-Schlösser, welche in der Mitte des 15ten Jahrhunderts von Mahomed dem Zweiten erbauet wurden.  +, Das Fig. 2. abgebildete Schloss auf der Asiatischen Seite ist regelmässiger und fester, als das Europäische. Auch hier befindet sich eine solche Batterie von grossen, aber schlecht montirten Steinstücken, welche den Wasserspiegel bestreicht.  +, Figur 1. ist das Schloss auf der Europäischen Seite, welches am Abhange einer noch weit über dasselbe emporragenden Anhöhe liegt. In der fast bis an's Wasser reichenden Mauer, von welcher es umgeben ist, findet sich eine Batterie von Metall-Kanonen, die von beträchtlichem Kaliber, 14 bis 16 Fuss lang sind, und Steinkugeln von 22 Zoll im Durchmesser schiessen.  +
Fig. 1. Der Eisvogel. (Alcedo hispida.)  +, Der Eisvogel ist von den in unseren Klimaten vorkommenden Vögeln der schönste, sowohl wegen seiner Zierlichkeit, als wegen des Reichthums und Glanzes seiner Farben. Letztere vereinigen alle Farben-Uebergänge des Regenbogens mit dem Glanze des Firnisses und dem Schimmer der Seide. Die Mitte des Rückens mit dem Obertheile des Schwanzes ist ein glänzendes Hellblau, das in der Sonne saphirartig spielt. Auf den Flügeln erscheint das Blau mit Grün gemischt, und die meisten Schwungfedern enden mit Flecken von der Farbe des Berylls. Das Gelbroth der Brust ist so schön, dass es fast dem Glanze der glühenden Kohlen verglichen werden kann.  +, Europa bietet nur diese einzige Eisvogel-Art dar, Afrika und Asien dagegen haben mehr als zwanzig Arten, und America und Neuholland haben auch einige. Die Europäische Art ist in Asien und Afrika ebenfalls verbreitet. Sie nistet am Ufer der Flüsse und Bäche in Löchern von Wasserratten und Krebsen, welche sie noch mehr vertieft, und dann den Eingang sehr schmal verbaut. Sie lebt von kleinen Fischen und Insecten.  +,
Fig. 1. Der grosse Wegerich. (Plantago major. L.)  +, Die Figuren der Taf. LXVII. stellen vor: a) Blume, nebst ihrer Schuppe; b) Pistill; c) Geöffnete Corolle; d) Frucht; e) äussere Seite eines Saamenkorns, vergrössert; f) Saamenkörner in natürlicher Grösse; g) Nabelseite eines Saamenkorns, vergrössert; h) Frucht, die sich im Zustande der Reife öffnet; i) Verticaldurchschnitt eines Saamenkorns, um den Embryo sichtbar zu machen; k) Untertheil der reifen Frucht, von welcher man die placenta abgeschnitten hat.  +, Fig. 2. Die Waldkarde. (Dipsacus sylvestris.)  +,
Fig. 1, 2 und 3. Eine der auffallendsten Erscheinungen, welche das Mineralreich darbietet, ist der in der Grafschaft Antrim in Ireland befindliche Giants causeway, oder Riesenweg, welcher diesen Namen erhalten hat, weil sein Anblick so ausserordentlich ist, dass er ein von Riesenhänden, gefertigtes Kunstwerk zu seyn scheint. Es ist ein, aus einer Aufeinanderfolge von Terrassen bestehendes, Felsengestade. Die Terrassen findet man bei der näheren Ansicht aus lauter fünfeckigen Basaltsäulen gebildet, welche dicht aneinander gereihet sind, und theils unter dem Wasser stehen, theils aus dem Wasser hervorragen, und theils auch ganz auf dem Lande befindlich sind. Sie haben an einigen Stellen gegen dreissig Fuss Höhe. Die Zahl dieser Säulen steigt über 30,000, ja nach der Versicherung des D. Foley beläuft sie sich auf 100, 000.  +, Die physikalische Entstehung dieser Basaltsäulen haben zwar mehrere Naturforscher zu erklären versucht, doch ist man darüber noch sehr verschiedener Meinung.  +, Diese Säulen bestehen nicht aus einer einzigen aufrechtstehenden Masse, sondern aus Abtheilungen und Gliedern, welche so mit einander verbunden sind, dass eine runde Erhabenheit an der einen Fläche des einen Gliedes in eine runde Vertiefung der entsprechenden Fläche des andern Gliedes eingreift, genauso wie die Abbildungen Fig. 2 und 3 es zeigen.  +,
Fig. 1. der Taf. LXIX. zeigt einen Theil der erhabensten Küste dieses Nordlandes in der Nähe von Lievely. Am Himmel ist die Sonne mit solchen Nebensonnen abgebildet, wie sie in diesen Regionen häufig. wahrgenommen wird.  +, Die Figur 2. giebt die Ansicht der Fortune-Bai von Disko, mit einem strahlenden Horizonte, wie er ebenfalls eine, an diesen Grönländischen Küsten besonders vorkommende, Erscheinung ist.  +, Fig. 1. u. 2. An der Westküste von Grönland, in der Davisstrasse, liegt unter dem 70. Grade nördl. Breite und dem 50. westlicher Länge, in der, durch dort befindliche Dänische Missionen und Colonieen bekannten Disko-Bucht, die Insel Disko, deren Vegetation bloss in schön grünendem Moose, Heidelbeeren und hier und da einigem verkümmerten Weidengebüsch (Salix reticulata), besteht, welche Pflanzen an den Felswänden fortkriechen, und in der sehr kurzen Zeit des ganz weggeschmolzenen Schneees noch durch einige Alpenpflanzen vermehrt werden. Sie ist merkwürdig durch die 6,000 Fuss betragende Höhe, mit welcher sie auf ihrer westlichen Seite über die Meeresfläche emporragt. An der nördlichen Seite läuft sie in eine niedrige Land-Spitze aus. Die Masse der Insel besteht aus ganz unregelmässig aufgeschichteten Basalt-Säulen, welche sehr steile Felsenwände bilden. Oben auf der Höhe ist die Insel ziemlich eben. Den grössten Theil des Jahres hindurch ist Alles mit Eis und Schnee bedeckt; bloss die steilen Felsenwände sieht man dann noch nackt. Gegen Ende des Junius verschwindet das Eis in der Bai, und in dieser findet sich dann eine grosse Menge von Wallfischen ein.  +,
Fig. 1 u. 2. Das hier vorgestellte neue Zollhaus in London ist vier hundert und neun und achtzig Fuss lang und hundert und sieben Fuss tief, und mit der hier sichtbaren Fronte gegen die Themse gerichtet. Diese Fronte, so wie das östliche und westliche Ende des Gebäudes, sind in schönen Portlandstein-Quadern ausgeführt. Die mittlere Abtheilung der Vorderseite, welche bloss den grossen Hauptsaal in sich begreift, ist ganz einfach, nur die Attica ist mit zwei langen, fünf Fuss hohen haut-reliefs verziert. Das östliche enthält allegorische Darstellungen. Das westliche giebt eine Darstellung der Kleidungen und Eigenthümlichkeiten der verschiedenen Nationen, mit welchen England in Handelsverbindungen steht. In der Mitte stehen mit bronzenen Buchstaben die Gründer des Gebäudes und die Jahrszahl der Errichtung. Ganz oben ist ein massives, 9 Fuss im Durchmesser haltendes Zifferblatt, von zwei sitzenden kolossalen Figuren des Gewerbfleisses und Ueberflusses gestützt. Das Grundgeschoss bildet in der Mitte einen Vorsprung, auf welchem das königliche Wappen angebracht ist, unterstützt durch die Attribute des Oceans und Britanniens.  +, Im Inneren des Gebäudes ist besonders der grosse Hauptsaal merkwürdig, welcher 190 Fuss lang und 66 tief ist. Dieser Saal ist der Hauptort für alle, den Eingangs- und Ausgangs-Zoll betreffenden Geschäfte, und das Ganze gewährt einen imposanten Anblick. Alle Gänge, Hallen etc. sind von Stein und gewölbt. Zur Verhüthung und Bekämpfung einer Feuersbrunst ist eine Menge von Vorrichtungen im Gebäude angebracht.  +, Die Kosten dieses merkwürdigen Denkmals der neueren Baukunst betrugen 170,000 Pfund Sterling, und der Grundstein ward 1813 gelegt, nachdem man eine dreifache Reihe von Pfählen unter den Grund eingerammt hatte.  +
Fig. 1 u. 2. Der Pasang oder wilde Bock. (Capra Aegagrus L.)  +, Die hier abgebildeten Pasange wurden in den nächsten Umgebungen des Montblanc gefangen, und sind die ersten bis jetzt in Europa gefundenen, oder wenigstens erkannten, obgleich diese Thiere in den Persischen Gebirgen und anderen Ländern Asiens sehr häufig sind. Ihre Verschiedenheit von den gewöhnlichen Steinböcken ist nicht gross.  +, Fig. 3. Der Mufflon oder Sardinische Widder. (Ovis (Ammon) Sarda. Buff.)  +,
Fig. 1. Der Wespenbussard. (Falco apivorus.)  +, Der Wespenbussard, ein in ganz Europa und im nördlichen Asien sich findender Vogel, ist, wie alle Bussarde, ein träger Vogel, der von jungen Hasen, Hamstern, Maulwürfen, auch Fröschen, Schlangen, Eidechsen, Schnecken, Würmern und Insecten lebt, und auch Aas nicht verschmäht.  +, Fig. 2. Die Wasserweyhe. (Falco rufus. Gmel. Linn.)  +,
Wir sehen auf dieser Tafel eine Menge Insecten abgebildet, welche sämtlich, wie die Bienen, zu einer Ordnung, die man jetzt Aderflügler zu nennen pflegt, gehören.  +, Wir wollen Fig. 8. zuerst betrachten, welche die gewöhnliche Wespe (Vespa communis) darstellt, und deren Lebensart am genauesten bekannt ist. Die Wespen sind so arbeitsam, wie die Bienen, und so verheerend, wie die Ameisen. Sie leben gesellig und bauen sich ein kunstreiches kugelförmiges Nest von einer papier- oder pappdeckelartigen Masse, etwa 1 Fuss unter die Erde, zu welchem ein Zoll weiter Canal hinführt. Diess Nest ist etwa 1 Fuss im Durchmesser und besteht im Innern aus 12-15 horizontalen über einander liegenden Scheiben, die durch kleine Säulen unter einander gestützt sind. In diesen Wespenstöcken leben Männchen, Weibchen und Arbeitswespen; die Letzteren besorgen den Bau des Nestes und die Ernährung der Jungen. Zur Nahrung der Colonie dienen andere Insecten, Fleischstücken und Saft von Gartenfrüchten. Für die Jungen wird die Nahrung erst erweicht und vorbereitet. - Die Weibchen fliegen nur im Frühling und Herbst aus, und besorgen im Sommer das Eierlegen. Die Männchen halten das Nest reinlich. Sie haben keinen Stachel, wie die Weibchen und Arbeitswespen. - Im Herbste gehen die Meisten zu Grunde und es bleiben nur Einige übrig, die im Frühjahre eine neue Colonie anlegen. Die Farbe ist geib, mit schwarzer Zeichnung.  +, Fig. 1. Die gekrönte Punct-Wespe. (Philanthus coronatus.)  +,
Fig. 1 u. 2. Der Gunong Karang in Java.  +, Der Gunong Karang, ein vulcanischer Berg in Java, ist ungefähr achtzehn Englische Meilen von Sirang entfernt, und durch seinen schönen Krater ausgezeichnet. Der, hinter dem Dorfe Plessur Pitter sich emporthürmende, sehr steile Gipfel des Bergs ist fast ganz mit dickem undurchdringlichem Walde bedeckt. Durch diesen haben die Einwohner des Dorfs einen Weg gehauen, der auf einem schmalen Felsrücken zwischen Abgründen fortläuft, und stellenweis, wo er durch Abgründe unterbrochen wird, durch Treppen ähnlich gelegte dicke Bambusstämme fortgesetzt ist. Ist man vom Dorfe an eine Stunde lang aufwärts gerstiegen, so kommt man auf einen weiten offenen Raum, von welchem man eine sehr schöne Aussicht geniesst, wenn nicht die gewöhnlich um den Gipfel herum gelagerten Dampfwolken sie verhindern.  +, Der Krater hat die Gestalt eines Hufeisens, und wo er die wenigste Breite hat, ist er am tiefsten, überhaupt so tief, dass eine nähere Ansicht desselben nur möglich ist, wenn man sich mit Strickleitern hinablässt. Fast per pendiculär sich hinabsenkend, scheinen seine Wände die Höhe von ungefähr drei hundert Fuss zu haben. Bis ungefähr hundert Fuss abwärts sind sie mit dichtem Grün bekleidet, tiefer unten aber ganz nackt. Der Boden des Kraters ist aus Massen krystallisirten Schwefels und aus einer Mischung Schwefels mit weisser vulcanischer Asche gebildet. In diesem Krater sind fast immer mehrere Stellen rauchend.  +,
Fig. 1 und 2.  +, Bei Nro. 6. erreicht man eine sehr weitläufige u. hohe-Kammer, die grosse Kirche genannt. Rechter Hand verliert sich hier der Acheron durch offene unzugängliche Klüfte, und links ist der Eingang zu einer Seitenkammer, welche die Fledermaushöhle genannt wird, weil eine ungeheuere Menge dieser Geschöpfe darin haus't.  +, In der grossen Kirche Nro. 6. sind die Stalaktiten von ungemeiner Schönheit. Einer derselben, der grosse Altar genannt, hat eine Umgebung von einer Menge kleinerer Tropfsteinsäulen, welche Statuen gleichen. Diese Höhle verlassend, erreicht man einen zweiten unterirdischen Bach, Styx genannt. Dieser bricht links in die Haupthöhle durch eine niedrige Oeffnung ein, durch welche der Zugang zu weitläuftigen Seitenkammern eröffnet wird, worauf man bei Nro 9. in einer äusserst geräumigen Kammer anlangt, welche mit sehr vielen säulenförmigen Tropfsteinen dicht besetzt ist, vom Beschreiber Palmyra genannt, weil er die meisten dieser Stalaktiten vom Muthwillen in schöne Ruinen verwandelt sah.  +,
Fig. 1. Der rothe Wolf. (Canis Mexicanus).  +, Fig. 2. Der Isatis. (Canis lagopus).  +, Ein Fuchs, der etwas kleiner ist, als der gewöhnliche und nur in den nördlichsten Ländern in der Nähe des Eismeers vorkommt. Sein Haar ist aschgrau, weich und dick (auch giebt es ganz weisse), besonders merkwürdig aber ist, dass die Fusssohlen, die bei anderen Füchsen nackt, hier mit Haaren besetzt sind. Er lebt in offenen bergigen Gegenden, wo er sich tiefe Höhlen gräbt, die mit Moos ausgefüttert, sehr reinlich und mit mehreren Ausgängen versehen sind. Der Isatis nährt sich von Hasen, Ratzen und anderen kleinen Thieren, besonders Geflügel, und geht selbst an dem Ufer der Flüsse und Seen in's Wasser, um den Wasservögeln in ihren Nestern nachzustellen, deren Eier und Junge er verzehrt. Er giebt ein beliebtes Pelzwerk.  +,
Wir sehen hier auf unserer Tafel einige Mollusken dargestellt, die man sonst zum Theil Seescheiden, Ascidien nannte, welche sich durch ihre Farben so sonderbar ausnehmen, dass man sie kaum für Thiere halten möchte, wenn nicht ihr Leben und ihr innerer Bau sie als Weich-Würmer (Mollusken) zeigte.  +, Fig. 1. Die Cynthia Momus. (Cynthia Momus).  +, Man hat diess Thier in dem Meerbusen von Suez gefunden.  +,
Fig. 1. Der fünfblätterige Ginseng. (Panax quinquefolium. Linn.)  +, Die Kupfertafel stellt diese Pflanze in folgenden ihrer Theile vor: Fig. 1) Die Wurzel: a. der eigentlich sogenannte Stängel: b. der über der Erde stehende Stängel: c. der Keim des im folgenden Jahre zum Vorschein kommenden; 2) der Stängel mit einer Dolde; 3) eine Zwitterblume; 4) eine männliche Blume; 5) ein Staubfaden; 6) Kelch und Blumengriffel; 7) vertikaler Durchschnitt einer Frucht; 8) Querdurchschnitt einer Frucht, welcher die zwei Saamenkörner sehen lässt; 9) Saamenkorn; 10) das Saamenkorn, der Länge nach durchschnitten; 11) Embryo.  +, Die Abbildung zeigt die Pflanze halb so gross, wie sie in der Natur ist.  +,
Fig. 1. 2. Die Stadt Mexico, welche 20,000 Häuser und 137,000 Einwohner zählt, die Spanische Hauptstadt des Vicekönigreichs Neuspanien und der Mittelpunct des Handels zwischen Spanien und den Americanischen Colonieen, liegt an einem kleinen Flusse am nördlichen Ende des Sees Xochimilco und auf der Westseite des Sees Tezkuko, und kann wegen dieser ihrer Lage, da sie grössten Theils im See selbst erbauet ist, mit Venedig verglichen werden.  +, Diese Lage hatte sie schon zu der Zeit, als die Spanischen Eroberer, der kühne Ferdinand Cortez und seine Waffengefährten, in den Besitz des Landes kamen. Auch die beiden kostbaren Wasserleitungen, welche der Stadt das nöthige Wasser zuführen, und eine ihrer Haupt-Merkwürdigkeiten sind, waren schon von den Mexicanern erbaut.  +, Cortez fand unter den Staunen erregenden Gebäuden, Gärten und anderen Anlagen dieser Mexicanischen Stadt, deren Name damals Tonochtitlan war, über welche er seinem Monarchen, dem Kaiser Carl dem fünften, ausführlichen Bericht erstattete, auch schwimmende Gärten, auf Flössen angelegt, welche durch Rudern von Ort zu Ort bewegt wurden. Diese Gärten, berühmt unter dem Namen der Chiampas auf dem See Tezkuko, haben die Spanischen Herren des Landes bis auf den heutigen Tag zu erhalten gesucht.  +,
Die auf dieser Tafel enthaltenen drei Figuren geben die Vorstellung von zwei der gewöhnlichsten Arten von Kriegsschiffen, und von einer dritten Art, welche bloss zu einem besonderen Zwecke in neuerer Zeit erfunden ward.  +, Fig. 1. Eine Korvette.  +, Bei der hier abgebildeten Korvette wehen Flagge und Wimpel rückwärts, weil der Wind von vorn in die Segel fällt, oder, wie es in der Schiffer-Terminologie heisst, das Schiff hinter dem Winde segelt.  +,
Fig. 1. Der Maiba. (Tapirus indicus.)  +, Bisher hatte man geglaubt, dass der, in unserm Bilderbuch Bd. I. No. 72. abgebildete, Tapir, ein nur ausschliesslich in America anzutreffendes Thier sey.  +, Erst seit Kurzem hat man erfahren, dass sich in den Wäldern der Halbinsel Malacca und auf Sumatra auch ein Tapir finde, welchen wir neben stehend abgebildet sehen. Er gleicht in der Form ganz dem Amerikanischen, ist eben so gross wie er, nämlich über drei Fuss hoch, aber von anderer Farbe. Der Körper ist nämlich der ganzen vorderen Hälfte nach schwarz, nur die Ränder der Ohren weiss, auch die Hinterfüsse sind schwarz, und nur die hintere Hälfte des Körpers ist weiss. Die Zeichnung ist nach einem, in Calcutta befindlich lebenden Thiere gemacht, was sehr zahm und zuthätig ist.  +,
Fig. 1. Die Salangan-Schwalbe. (Hirundo Salangana.)  +, Wer hat wohl nicht von den Indianischen Vogelnestern, als Lieblingsgericht für Leckermäuler, gehört. Diese Nester werden von einer vier Zoll langen Art Schwalbe gebauet, welche Salangan-Schwalbe heisst, und wie die Abbildung zeigt, oben grünlich schwarz und unten grauweiss von Farbe ist, schwarzbraune Füsse und schwarze Augen und Schnabel hat, und sich auf den Sunda-Inseln und im Indischen Archipelagus findet. - Die Nester, wie eine halbe Citrone gross, sind frisch weisslich, wenn sie alt sind schwärzlich, und sind aus Fischlaich, gallertartigern Seethieren und Seepflanzen zusammengeklebt, und so gesucht, dass ein Pfund derselben mit 30 bis 36 Thalern bezahlt wird.  +, Fig. 2. Die grosse Nacht-Schwalbe. (Caprimulgus grandis.)  +,
Fig. 1. Die Leder Schildkröte. (Chelonia coriacea.)  +, Diess ist eine der sonderbarsten See-Schildkröten, die es giebt. Ihr Rückenschild ist mit ausgehöhlten Längenfurchen versehen, hinten in eine weit hinausstehende Spitze verlängert, und statt die Schuppenblätter wie Sie anderen Schildkröten sie haben, mit einem bräunlichen Leder überzogen, wovon auch der übrige Körper bedeckt ist. Sie findet sich im Mittelländischen Meere und wird 6-7 Fuss lang.  +, Fig. 2. Die Cauana Schildkröte. (Chelonia caouana.)  +,
Fig. 1. Kirby's Fächerflügel. (Stylops Kirbii.)  +, Unter den auf dieser Tafel abgebildeten Fliegen, oder zweiflügelichten Insecten zeichnet sich Fig. 1. durch sein sonderbares Ansehen aus. Die Flügel sind gross, häutig, und der Länge nach zusammenlegbar, von gelblich weisser Farbe. Der Körper des Insects ist schwarz, mit rothbraunem Hinterleibsende, und zeichnet sich. besonders durch gespaltene Fühlhörner und grosse, auf einem Stiele sitzende Augen aus. - Vaterland America.  +, Fig. 2. Die Schnepfen-Rhagie. (Rhagio scolopacea.)  +,
Die Sophienkirche zu Constantinopel, die älteste aller noch vorhandenen christlichen Kirchen, ward im J. 532 vom Kaiser Justinian erbauet, auf derselben Stelle wo eine, schon von Constantin dem Grossen der heil. Sophia gewidmete, Basilika gestanden hatte. Im wesentlichen seiner Form, ist das Gebäude bis auf den heutigen Tag unverändert geblieben, obgleich schon im Jahr 880 unter Kaiser Basilius dem Ersten sehr bedeutende Reparaturen an ihm vorgenommen werden mussten, und seit seiner Verwandelung aus einer christlichen Kirche in eine Türkische Moskee, welche im fünfzehnten Jahrhundert, als Sultan Mohamed der Zweite, mit seinem Heere Constantinopel einnahm, erfolgte, unaufhörliche Veränderungen erlitten hat, und vorzüglich Minarets und andere Zierden der Türkischen Moskeen, an sie angebauet worden sind.  +, Ihre Gestalt ist ziemlich genau, die Figur eines Griechischen Kreuzes. Der Hauptplan, nach welchem sie erbauet ist, verdient Bewunderung. Ungleich weniger den guten Geschmack befriedigend, ist manches in der Ausführung und das, was im genannten gothischen Geschmack und später durch Türkische Veränderungen hinzugekommen ist. Es sind jetzt noch zwei Haupteingänge vorhanden, deren einer, jetzt ausschliessend zum Gebrauche des Grossherrn, der andere dem Publikum offen ist. Das Innere zeichnet sich durch zahlreiche, 40 Fuss hohe Säulen von Granit und Porphyr aus. Das Bewundrungswürdigste aber ist die Kuppel, welche etwa 120 Fuss im Durchmesser hat, und eine der schönsten in der Welt ist. Die Kirche ist durch die Türken mit vielen Anbauen und mit vier Minarets umgeben, auf welchen, wie auf der Kuppel der halbe Mond prangt.  +
Fig. 1. Der borstige Echidna. (Echidna setosus.)  +, Wir haben auf Taf. 12. Band V. unseres Bilderbuchs bereits das sonderbare Thier abgebildet, welches auf Neu-Holland gefunden, mit dem Namen stachlichter Ameisenfresser oder Echidna belegt war. Fig. 1. der gegenwärtigen Tafel sehen wir eine andere Art derselben Gattung, welche in van Diemensland einheimisch, die Stacheln mit langen seidenartigen Haaren verdeckt und unter dem Bauche Borsten hat. Die Stacheln sind weiss von Farbe, mit braunen Spitzen, die Haare, welche die Farbe des Thiers bestimmen, braun. Die Lebensweise des Thiers ist unbekannt, doch scheint die Beschaffenheit der Klauen darauf hinzuweisen, dass das Thier, wie ein Maulwurf, in die Erde graben kann.  +, Fig. 2. Der schwarze Ameisenfresser. (Myrmecophaga nigra.)  +,
Fig. 1. Der geschmückte Coracina. (Coracina cephaloptera.)  +, Dieser Vogel, welcher mit unseren Raben am meisten Aehnlichkeit hat, ist schwarz von Gefieder, mit blauem metallischen Glanze, auf dem Kopfe hat er einen ausserordentlich schönen blauen, sich nach allen Seiten ausbreitenden und herabfallenden Federbusch, und den Kropf ebenfalls mit ziemlich langen schönen blauen Federn besetzt. Der Vogel ist in Brasilien zu Hause, seine Lebensart ist nicht bekannt.  +, Fig. 2. Der Kahlkopf-Choucas. (Corvus calvus.)  +,
Fig. 1. Die Spillbaum-Motte. (Tinea evonumella.)  +, Fig. 2. Der Obstwickler. (Pyralis pomona.)  +, Diese Motte (Fig. 2.) hat aschgraue Oberflügel mit einigen Goldflecken und braune, gelbgestreifte Unterflügel (Fig. 2a). Die Weibchen legen die Eier auf die Aepfel, wenn diese noch ganz zart, und ehe noch die Blumenblätter abgefallen sind, so dass die aus dem Ei kommende kleine Raupe leicht in den Apfel dringen kann. Diese Raupe, von rother Farbe (Fig. 2b und c) lebt und ernährt sich im Innern der Aepfel, bohrt sich zuletzt nach aussen durch, bereitet sich ein Gehäuse unter, der Baumrinde, wo sie sich verpuppt (Fig. 2d) und endlich auskriecht.  +,
Die Ansicht von Jerusalem, welche wir auf unserer Tafel vor uns haben, ist von der Mitte der Anhöhe des Oelberges, Djebel Tor, im Thale Josaphat, jenseits des Baches Kedron genommen. Graf Forbin wählte gerade diese Stelle aus, weil man von da die Umgegend von Jerusalem und die umgebenden Monumente am besten übersehen könnte. Die Tradition sagt, dass es dieser Fleck gewesen sey, an welchem Jesus über das Unglück Jerusalems geweint habe.  +, Jerusalem hat etwa 4,500 Schritt im Umfange, und ist mit einer hohen, in gewissen Entfernungen mit viereckigen Thürmen versehenen Mauer umgeben, in welcher nach allen Weltgegenden sich Thore finden. Jetzt enthält die Stadt etwa noch 20,000 Einwohner, Araber, Türken, Juden und Armenier und etwa 200 Christenfamilien finden sich darunter. Sie würde aber leicht sechsmal so viel Einwohner enthalten, da ganze Strassen ohne Bewohner und geräumige Häuser, Kirchen und Klöster verlassen sind.  +
Diese London-Docks sind ein grosses, durch Schleusen mit der Themse verbundenes Wasserbecken, 1,262 Fuss lang, 699 Fuss breit und 27 Fuss tief, von grossen Waarenhäusern umgeben, und mit diesen von einer Mauer umschlossen.  +, In diese Docks kommen durch den Schleusen-Canal die Kauffartheischiffe, und erhalten daselbst ihre Ladung, welche sie nach andern Handelsplätzen und nach andern Welttheilen bringen, oder laden daselbst ab, was sie von aussen gehohlt haben. In den Waarenhäusern und Kellern liegen die Waaren bis ihre Eigenthümer, die dafür eine Lagermiethe bezahlen, sie verkauft oder anderweitig disponirt haben, worauf dann die Zollbeamten, unter deren Aufsicht die Docks stehen, den Zoll erheben. Diese Docks liegen am östlichen Ende von London. Von welchem Umfange der Verkehr daselbst ist, kann man schon. daraus abnehmen, dass der an dem Ende der Docks gelegene Weinkeller 650 Fuss lang und 450 Fuss breit ist, und gewöhnlich 7000 grosse Fässer Wein enthält. Die auf dies Docks verwendeten Bau- und Einrichtungskosten sind von einer Gesellschaft Kaufleuten zusammengebracht und sollen über 7 Millionen Thaler betragen, welche sich übrigens gut verzinsen.  +
Die an der Nordwestseite von Schottland gelegenen Inseln, die man die Western Islands nennt, sind sehr reich an merkwürdigen Bildungen der Felsen und des ganzen Bodens. Eine der allerseltensten Erscheinungen aber ist der hier abgebildete halbe Bogen von einer unter dem Namen Gneiss bekannten Steinart, welche sich auf der Insel Lewis findet, von Erde gar nicht weiter bedeckt ist, sondern ganz isolirt steht und vierzig Fuss hoch ist.  +
Im Jahre 1818 sah der Capitän Ross, auf seiner Reise zur Entdeckung einer nordwestlichen Durchfahrt nach America, hoch in der Baffinsbai, die Klippen des Ufers, eine weite Strecke entlang, mit karmoisin rothgefärbtem Schnee bedeckt, welcher, wie sich aus nebenstehender Abbildung ergiebt, einen gar sonderbaren Anblick gewährte. Man wusste nicht, was man daraus machen sollte, nahm von der färbenden Materie etwas mit, und fand durch Untersuchung mit guten Mikroskopen, dass die rothen Körperchen, von denen der Schnee durchdrungen gewesen, kleine Schwämmchen, Champignons, waren, die auf dem Schnee wachsen, von denen ein ausgewachsenes Stück, nur den sechzehnhundertsten Theil eines Zolles im Durchmesser hielt, und dem man den Namen Uredo nivalis gegeben hat.  +
Fig. 1. Der rothe Galeopitheke. (Galeopithecus rufus.)  +, Die Galeopitheken, oder fliegenden Makis, wovon bereits im Iten Bande unseres Bilderbuchs No. 85 eine Art abgebildet ist, verbinden die Makis in etwas mit den Fledermäusen, unterscheiden sich aber von letzteren dadurch, dass die Finger der Vorderfüsse nicht verlängert und die Flughaut nicht zwischen den Fingern ausgespannt ist.  +, Der rothe Galeopitheke ist etwa einen Fuss lang, auf dem Rücken zimmtroth, am Bauche blässer; er läuft und klettert wie eine Katze, kann mittelst der Flughaut in der Luft flattern und nährt sich von Insecten und Früchten. Er ist auf den Pelew-Inseln zu Hause.  +,
Es wird dieser Hund von den Bewohnern der Arctischen Hochlande, an der Westküste Grönlands, zum Schlittenziehen gebraucht; vor einem Schlitten, wie wir ihn Fig. 2. abgebildet sehen, werden vier bis sechs Hunde gespannt (Fig. 3.), welche der Hochländer mit Stimme und Peitschenschlag sehr gut leitet. Diese Hunde sind fleisch- und vorzüglich fischfressend.  +, Der Hund der Baffinsbai gehört zu der Rasse, welche man gewöhnlich Wolfshund nennt. Er hat aufrecht stehende Ohren und aufgerichteten Schwanz. Seine Farbe ist oben schwarz unten weiss.  +
Die Seidenpflanze. (Asclepias syriaca.)  +, Es ist diess eine sechs Fuss hoch wachsende Pflanze, mit ovalen, unten sammtartigen Blättern - einfachem Stengel und röthlichen Blumen, welche in einer geneigten Dolde stehen. Vorzüglich zeichnet sich diese Pflanze durch die seiden- oder wollenartige Substanz aus, welche auf dem Saamen sitzt, und welche man ökonomisch zu benutzen versucht hat. - Der König Stanislaus, liess die Pflanze in Lothringen in Menge anbauen, man versuchte sie allein und mit Baumwolle gemischt zu spinnen und zu weben; ein Hutmacher Rouvière, zu Paris, hat diese wollartige Substanz zu Hutfilz verarbeitet, allein bis jetzt hat sie sich zu diesem verschiedenen Gebrauch nicht recht empfohlen, indem die Faden zu kurz und spröde sind. In der Levante macht man eine Art Watte daraus. Die Stengel lassen sich wie Hanf verarbeiten und geben einen feinen, weissen Stoff zum Spinnen. Auf alle Fälle scheint die Pflanze, die auch auf schlechten Boden fortkommt, zu weitern Versuchen aufzufordern.  +, Fig. 16 sehen wir die Pflanze 2/3 der natürlichen Grösse; von den einzelnen Figuren zeigt Fig. 1. die offene Blume, 2. zwei Staubgefässe, 3. eine Blumenknospe, 4. die ganzen Blume, 5. den vertikalen Durchschnitt der letztern, 6. einen Theil derselben, 7. den ganze Geschlechts-Apparat, 8. den Pollen-Apparat, 9. die geöffnete Frucht, aus welcher oben die wolligten Fäden der Saamen vorragen, 10. die placenta, 11. den Queerdurch schnitt der Frucht, 12. den Saamen mit seinen Fäden, 13. denselben der Länge und 14. der Queere nach durchschnitten, 15. den Keim.  +
Auf gegenüber stehender Tafel sehen wir das Innere des Erbbegräbnisses der Familie des Königs Georg III. von England. Diess majestätische Gewölbe, ist von dem Cardinal Wolsey gebaut, von Georg III. aber zum Begräbnissort für die Glieder seiner Familie eingerichtet. Es ist ein grosses Gewölbe, was auf sehr massiven Säulen ruht; an den Seitenwänden sind vier Reihen über einander angebrachter Plattformen, zur Aufnahme der Särge. Auf der zweiten, linker Hand, befindet sich vorn der Sarg des Herzogs von Kent, weiter hinten der Sarg der Prinzess Charlotte von Wales-Coburg mit dem neugeborenen Prinzen. Unter dieser der Sarg einer Schwester Georg des III. Auf der im Hindergrunde befindlichen Estrade stehen fünf Särge. In der Mitte der Hei Königs Georgs III., links der der letzt Verstorbenen Königin, rechts der Prinzess Amalie, Tochter des Königs, zu beiden Seiten die Särge zweier, als Kinder verstorbenen Prinzen, Söhne Georgs III, Alfred und Octavius.  +
Fig. 1. Die Wasser-Spitzmaus. (Sorex fodiens.)  +, Bereits im II. Bande unseres Bilderbuchs ist No. 63 von einer Wasserspitzmaus eine Abbildung geliefert, welche aber wegen ihrer Kleinheit nicht deutlich ist, wesshalb hier eine neue und bessere erscheint. Die Farbe ist oben grauschwarz, unten silberweiss. Das kleine Ohr klappt sich beim Untertauchen und Schwimmen vollkommen zu. Sie ist in den Gewässern Teutschlands nicht selten, aber schwer zu erhalten.  +, Fig. 2. Die Indische Spitzmaus. (Sorex indicus)  +,
Die hier abgebildeten Insecten haben das Vermögen sich im Wasser und auf dem Lande aufzuhalten, auch ihre Flügel zu gebrauchen, doch ist ihr Haupt-Element das süsse Wasser, und nur, wer sie anhaltend beobachtet, trifft sie zuweilen ausser demselben an. Wiewohl sie aber gewöhnlich im Wasser leben, so müssen sie doch mit dem Hintertheile des Körpers von Zeit zu Zeit an die Oberfläche des Wassers kommen, um durch die daselbst befindliche Oeffnung der Respirations-Werkzeuge die in letzterem befindliche Luft zu erneuern.  +, Fig. 1-5. Rösel's Wasser-Käfer (Dytiscus Roeselii.)  +, Fig. 6 und 7. Der grösste Wasser-Käfer. (Dytiscus latissimus.)  +,
Fig. 1. Der Froschbiss. (Hydrocharis morsus ranae.)  +, Es ist diess eine Wasserpflanze, welche den aus dem Griechischen abgeleiteten Namen Hydrocharis (Wasser-Zierde) mit grösserem Rechte führt, als den gewöhnlichen Teutschen Froschbiss, wiewohl man sie auch weisse Wasserblume oder grosse Wasserlinse nennt. Sie kommt an der Oberfläche von Teichen und langsam fliessenden Gewässern häufig vor, wo sie vom Juni an bis zum Herbst blühet.  +, Der Stamm ist knotig und kriechend. Die Blätter stumpfherzförmig auf langen Blattstielen sitzend, und an der untern Flache etwas violett gefärbt. Die Blumen auf langen Blumenstielen haben einen aus drei violetten Blättchen zusammengesetzten Kelch und eine Blumenkrone von drei gelbweissen Blumenblättern; diese Blumen sind zum Theil männliche, mit 9 Staubgefässen, zum Theil weibliche, mit 6 Griffeln.  +,
Fig. 1. Das Straussgras. (Agrostis capillaris.)  +, Fig. 2. Der Taumellolch oder das Tollgras. (Lolium temulentum.)  +, Dieses schöne Gras, was auch den Namen Fioringras führt, und unter solchem als Futtergras sehr empfohlen wird, wächst nicht sehr hoch, indem sein Halm an seinem unteren Theile ganz kriechend ist. Die Blätter sind schmal, spitz und scharf anzufühlen. Die Rispen tragen sehr zahlreiche violett- grüne Blüthen mit gelben Staubbeuteln. In den Nebenfiguren 1 - 6 sehen wir die einzelnen Theile der Blüthen.  +,
Fig. 1. Die grosse Harpye. (Aquila Harpyia.)  +, Fig. 2. Der Schopfadler. (Aquila occipitalis.)  +, Dieser Adler ist etwa zwei Fuss lang. Sein Gefieder ist im Ganzen braun, am Hals und Brust etwas heller; Flügel und Schwanz schwarz, mit einzelnen grauen und weissen Bannern. Auf dem Nacken ist eine starke gelbe Federhaube, die Füsse mit einem grauen Flaum gedeckt, Auge und Klauen gelb, Schnabel hornfarbig, Nägel schwarz. Vaterland Süd-Afrika.  +,
Fig. 1. Das rothe Distoma. (Distoma rubrum.)  +, Es ist diess eine festsitzende, knorplichte, gemeinschaftliche Körpermasse, in welcher sich die hier als Punkte erscheindenden kleinen, 2 Linien langen ascidienartige Thiere (b), in Gruppen von 3-12 zusammengestellt, finden. Die Farbe ist violetroth, gelb und purpur. - In Europäischen Meeren.  +, Fig. 2. Die südliche Sigilline. (Sigillina oustralis)  +,
Die Clusia wird an 25 bis 30 Fuss hoch. Das Holz ist weich und weiss von Farbe, und giebt ein Harz, was zu verschiedenen Zwecken benutzt wird.  +, Der hier abgebildete Zweig zeigt die weiblichen Blumen, die von der männlichen getrennt sind; oben befindet sich eine Frucht. Fig. 2. ist die Abbildung einer männlichen Blume. Die Fig. 3-8 erläutern einzelne Theile der männlichen und weiblichen Blume. Fig. 9-14 zeigen den Bau der Frucht und die Beschaffenheit des Saamens.  +, Wir sehen hier eine Blüthe und Zweig eines Baumes, der auf der Insel St. Domingo und in Bahama zu Hause ist, und unter andern auch dadurch sehr merkwürdig ist, dass er seine Aeste in zweierlei Richtung ausstreckt; einige steigen senkrecht in die Höhe und bilden einen buschigen Gipfel, andere gehen gegen die Erde, schlagen da Wurzel, treiben dann neue Aeste und bilden so für sich allein ein Gehölz, was sich sehr ausbreitet und gar keine andere Bäume unter sich aufkommen lässt. Denn auch wenn der Saamen der Clusia auf einen andern Baum fällt, so keimt derselbe dort und erzeugt eine Pflanze, deren Wurzel sich aus dem Baume befestiget und, bei ihrem fernern Wachsthum, nach Art der Schmarotzerpflanzen denselben ganz aussaugt.  +
Die Gefahren des Wallfischfanges sind so gross, dass man oft an der Wahrheit der Erzählungen zweifeln möchte, wenn sie nicht durch die Menge der Zeugen und die Uebereinstimmung der Erzähler verbürgt würden.  +, Ein's der wunderbarsten Ereignisse, welches je bei dem Wallfischfange vorgekommen, ereignete sich im Jahr 1802 und ist auf unserer Tafel abgebildet.  +, Ein Wallfisch, von vier Booten verfolgt, war von zwei Harpunen getroffen, tauchte unter und erhob sich gerade unter dem dritten Boote, so dass er diess mit Menschen und Geräthe 15 Fuss hoch in die Luft schleuderte, und das Boot umgestülpt wieder in's Wasser zurückfiel. Die Mannschaft wurde durch das vierte Boot gerettet, ein Mann davon aber, der sich in den Stricken verwickelt hatte, ertrank.  +,
Auf der Insel Egg, einer an der Westküste Schottlands gelegenen sogenannten Westlichen Inseln, liegt der hier abgebildete sonderbare Berg Skuir, welcher wie ein von Riesenhänden gebaueter Thurm, hoch in die Wolken ragt. Der nackte Felsen sieht ganz aus, wie eine Mauer, und steigt fast 500 Fuss in die Höhe.  +
Fig. 1. Die weisse Antilope. (Antilope Leucoryx.)  +, Diese Antilope, welche ihren Namen von ihrer, mit Ausnahme der einzelnen braunen Stellen am Kopfe und Beinen, weissen Farbe hat, ist von einem etwas schwerfälligem Baue. Die Hörner sind lang, wenig gekrümmt, etwa zur Hälfte geringelt und schwarz. Das Thier ist auf der Insel Gow Bahrein im Golf von Bassora gefunden.  +, Fig. 2. Der Rietbock. (Antilope arundinacea.)  +,
Fig. 1. Der rothe Sandfisch. (Ammocoetus ruber.)  +, Dieser den Neunaugen verwandte Fisch, der mit zu denen gehört, welche, wie die Bauchkiemer B. B. Band IX. Taf. 3. die Fische mit den Würmern verbinden, ist etwa sieben Zoll lang, von rother Farbe, die auf der Bauchseite viel blässer ist, als auf dem Rücken. Die Augen liegen unter der Haut und sind so klein, dass die Fischer diesen Sandfisch den blinden nennen. Der Fisch ist in Frankreich am Ausfluss der Seine gefangen, wo er sich in den Sand einbohrt. Die Nebenfigur b. zeigt das Maul von unten und zugleich die gefäßreichen Höhlen, womit der Fisch athmet, die Kiemen, durch Zergliederung sichtbar gemacht. Die Fig. c. zeigt bloss den Kopf von oben, so dass man das Spritzloch sieht.  +, Fig. 2. Der borstige Einhornfisch. (Balistes hispidus.)  +,
Fig. 1. Die blutrothe Delesseria. (Fucus sanguineus.)  +, Fig. 2. Die elegante Claudea. (Claudea elegans.)  +, Diese zierliche Seepflanze ist von dem Naturforscher Péron an den Küsten von Neuholland entdeckt. Auf einem ästigen Stiele sitzen einseitige Blätter von sichelförmiger oder halbcirkelförmiger Gestalt, deren Haupt-Rippe nicht in der Mitte, sondern an dem concaven Rande jedes Blattes befindlich ist und von welcher parallele Querrippen gegen den convexen Rand des Blattes auslaufen, die wieder durch kleine mit der Hauptrippe und unter sich ziemlich parallaufenden Fibern verbunden sind. Durch diese Rippen und Fibern wird eine sehr zarte Blatthaut gestützt, und in der Mitte der Blätter finden sich schotenaritge Fructificatonstheile, welche in den Nebenfiguren a.b.c.d.e.f. vergrössert dargestellt sind.  +,
Der unten Fig. 1. abgebildete Baum befindet sich zu Belvédère bei Weimar, und wächst so schnell, dass man alle Jahre den Raum wo er steht beträchtlich vergrössern und das Haus was ihn bedeckt, daselbst erhöhen muss. Er gewährt einen ganz eigenthümlichen Anblick.  +, Fig. 2. zeigt einen Zweig der vierklappigen Casuarina (Casuarina quadrivalvis).  +, Fig. 3-7. erläutern den Bau der männlichen Blumen.  +,
Eine wirkliche Merkwürdigkeit in Spanien ist die Brücke über den Guadiana bei Ronda. Sie schwebt gleichsam über einer Felsenkluft, in welcher der Fluss strömt, zweihundert und achtzig Fuss über der Wasserfläche; besteht aus einem einzigen Bogen von einhundert und zehn Fuss Spannung und ruht auf zwei in der Nähe des Felsen angebrachten und an diesem befestigten 15 Fuss dicken Mauerpfeilern. So wie sie jetzt ist, ist sie 1774 von dem Architekt Aldehuela erbaut.  +
Die Cashemir-Ziegen, welche seit einigen Jahren durch die Betriebsamkeit des Herrn Ternaux nach Frankreich verpflanzt sind, kommen an Grösse den gewöhnlichen Ziegen nahe.  +, Sie haben alle mehr oder weniger Bart; die Böcke haben denselben grösser. Bei einigen findet man Büschel von langen Haaren, welche ihnen in Locken über die Stirne hängen.  +, Es giebt wenige unter ihnen, die keine Hörner haben; diese sind im Allgemeinen gerade; nur bei wenigen sind dieselben gebogen.  +,
Fig. 1. Die Trichter-Sabella. (Sabella insundibulum.)  +, Diese Sabelle, welche 8 bis 10 Zoll lang ist, sich aber sehr zusammen ziehen kann, hat einen orangefarbigen, breit geringelten Körper; um dem purpurfarbenen Mund sitzen zwei grosse Tentakeln, welche jeder aus etlichen und dreissig, durch ein durchsichtiges Gewebe verbundenen, Strahlen besteht, und mit dem der Tentakel der andern Seite einen Trichter bildet, der aussen glatt und purpurfarben, innen behaart ist. Das Thier bereitet sich eine grünliche, elastische Röhre, in welcher es in der Erde des Meeresbodens verborgen liegt, und aus welcher nur die Tentakeln zur Zeit der Ebbe sich hervorstrecken. -  +, Man hat das Thier an der Süd-Küste von Devonshire in England gefunden.  +,
Fig. 1. Der Bärlapp. (Lycopodium clavatum.)  +, Fig. 2. Das stumpfblättrige Torfmoos. (Sphagnum obtusifolium.)  +, Dieses Moos hat seinen Namen daher, weil es, nebst andern Arten von Torsmoos, auf sumpfigtem Boden und in wirklichen Sümpfen wachsend, diese ausfüllt und in festen Torfboden verwandelt.  +,
Fig. 1. Die Stadt und der Hafen Mogadore.  +, Die zum Gebiet des Kaiserthums Marocco gehörige Handelsstadt Mogadore, liegt auf einer Insel, welche mit dem Festlande durch eine Brücke verbunden ist. Sie muss ihre Bedürfnisse, und selbst ihr Trinkwasser, aus der Nachbarschaft von Thieren herbei tragen lassen, da die Insel nur aus beweglichem Sand besteht, und ganz unfruchtbar ist. Uebrigens treibt die Stadt sehr bedeutenden Handel, indem der Hafen auch von Europäischen Schiffen besucht wird, und Handelskarawanen, zwischen Mogadore und dem Innern von Afrika, beständig kommen und geben.  +, Fig. 2. Die Stadt Marocco.  +,
In Ostindien bilden sich durch Ueberschwemmungen, in der Nähe der Flüsse, Sümpfe, welche eine so ungesunde Luft entwickeln, dass die Menschen gewöhnlich dadurch vertrieben werden, dagegen Raubthiere in die Dickichte von Gesträuch und Schilf sich einnisten, auf welche dann Jagd gemacht wird.  +, Auf unserer Tafel sehen wir die Jagd eines Tigers im Wasser abgebildet. Die Jäger reiten auf Elephanten, sind aber dadurch keinesweges aller Gefahr enthoben. Nicht allein, dass die Elephanten, die dem Tiger nicht sehr gern in's Wasser folgen, die Reiter abzuschütteln suchen, so vertheidigt sich der Tiger, so bald er sieht, dass er nicht entkommen kann, mit der grössten Wuth. Dazu kommt, dass die Kugeln auf dem glatten Pelz des Tigers leicht abgleiten, oder auf den harten Knochen nur aufschlagen, ohne tief einzudringen, so dass das Raubthier, statt getödtet zu werden, nur verwundet, und dadurch seine Wuth nur noch erhöht wird, und es sich anhaltend und kräftig zur Wehre setzt, ja seine Verfolger angreifen kann.  +
Fig. 1. und 2. Montenegriner.  +, Die Kleidung des Mannes besteht aus einem Oberkleide mit weiten Aermeln, von neugriechischem Schnitt. Das Hemd hängt, wie ein kurzer Schurzrock, über den Beinkleidern. Letztere sind kurz, oben mit einem ledernen Riemen, unterm Knie mit Bändern, befestigt. Die Fussbekleidung ist ein, um den Fuss geschnalltes, buntverziertes Stück Ziegenfell, aber keine Strümpfe. Aus dem Kopfe trägt der Montenegriner eine rothe, oder violette Mütze. An dem ledernen Gürtel, über welchen noch eine bunte, wollene Schärpe geschlungen wird, stecken Pistolen und Hangard (Dolch). Auf der Schulter hat er eine gezogene Büchse, sein grösstes Kleinod, welches er, bei Regenwetter, durch einen dicht gewobenen Shawl von Ziegenhaaren vor der Nässe sichert.  +, Die Frauen tragen eine lange und weite Tunika, ohne Aermel, über einem noch längeren, an den Aermeln und am untern Saum mit bunter Wolle gestickten, Hemde; ein buntgesticktes, viereckiges Stück Zeug, als Schürze; einen verschiedentlich verzierten Gürtel, woran an silberner Kette ein kleines Dolchmesser hängt. Die Fussbekleidung ist wie bei den Männern. An Fingern und Ohren tragen sie gern silberne und goldene Ringe. - Erwachsene, unverheirathete Mädchen haben an der Mütze eine Menge silberner, oder, wo es der Reichthum erlaubt, goldener Münzen.  +,
Fig. 1. Der dreifarbige Ara tricolor.  +, Dieser Ara, welcher sonst nur als eine Varietät des rothen Ara, den wir B.B. Bd. I. No. 4. abgebildet haben, angesehen wurde, hat das Gefieder am Kopfe, Halse, Brust, Bauch und an den Beinen roth, aus den Flügeln und an den Seitentheilen des Schwanzes azurblau, am Nacken aber gelb. Die Backen sind mit einer nackten, weissen Haut bedeckt. Schnabel und Klauen sind schwarz.  +, Der Vogel ist in Südamerika zu Hause.  +,
Fig. 1. Das Ruchgras. (Anthoxanthum odoratum.)  +, Dieses Gras ist unter fast allen Wiesen-Gräsern daran zuerst zu erkennen, dass, während die Blüthen der meisten Gräser drei Staubfäden haben, an diesen nur zwei gefunden werden. Es hat diess Gras eine faserige Wurzel, und zarte, hohe Halme, mit kurzen, gleich breiten Blättern, welche mit kleinen Härchen besetzt sind.  +, Das Ruchgras, was aus trocknen Wiesen gar nicht selten ist, blüht früh, (im Mai und Juni) auch wohl zweimal im Jahre. Für das Vieh giebt es ein nahrhaftes Futter. Wenn es getrocknet ist, giebt es einen angenehmen, balsamischen Geruch. Die Wurzel aber riecht widerlich.  +,
== Verm. Gegenstände. CCLVIII. Bd. X. No. 19. == === DIE TEMPEL ZU YBSAMBUL. === Die Tempel zu Ybsambul liegen, in der Nähe der zweiten Nil-Wasserfälle, in Nubien, und sind in den Felsen gehauen. Auch die am Eingang derselben befindlichen kolossalen Statuen sind aus demselben Felsen gehauen. Der kleinere Tempel, dessen Eingang auf unserer Tafel rechter Hand zu sehen ist, liegt etwa 20 Fuss über dem User des Flusses. Die sechs, den Eingang verzierenden Kolossal-Figuren sind etwa 30 Fuss hoch. Das Innere besteht aus einer Vorhalle, der Tempelhalle und einem Allerheiligsten. Der grössere Tempel, welcher etwa 200 Schritt weiter südlich liegt, ist erst im Jahr 1817 durch einen, in Aegypten und Nubien reisenden Italiener, [[Person:_Giovanni_Battista_Belzoni|Belzoni]], so weit vom Sande, in welchem er verschüttet war, frei gemacht, dass das Innere besucht werden konnte. Man brauchte 20 Tage, und es arbeiteten zuweilen 80 Menschen, um den Sand von dem Eingange wegzuschaffen. Die Vorderseite dieses zweiten grossen Tempels zu Ybsambul, ist aus unserer Tafel linker Hand sichtbar. Sie ist 117 Fuss breit und 86 Fuss hoch. Die Thüre selbst ist 20 Fuss hoch. An der Vorderseite des Tempels, neben der Thür sind vier sitzende Figuren von ungeheurer Grösse. Die Höhe der sitzenden Figuren beträgt nämlich, ohne die Mütze, 51 Fuss, die Breite an den Schultern 25 Fuss. Der Tempel liegt etwa 100 Fuss über dem Nil. Er ist mit allen Statuen und Verzierungen aus dem Felsen gehauen. Sein Inneres sehen wir auf der folgenden Tafel.  +
==Verm. Gegenstände. CCLIX. Bd. X. No. 20.== ===DAS INNERE DES GROSSEN TEMPELS VON YBSAMBUL.=== Dieser Tempel ist einer der grössten und prächtigsten, welchen Aegypten und Nubien aufzuweisen haben. Die Thür führt in eine 57 Fuss lange und 52 Fuss breite Vorhalle, mit zwei Reihen viereckiger Säulen. Jede Säule hat eine, fast 30 Fuss hohe, fein gearbeitete, wenig beschädigte Statue. Die Wände sind mit schönen Hieroglyphen bedeckt. Die zweite Halle ist 25 Fuss lang, 37 Fuss breit und 22 Fuss hoch. Die Wände ebenfalls mit schönen Hieroglyphen verziert. In einem kleineren Zimmer von 37 Fuss Weite, ist der Eingang zu dem ehemaligen Allerheiligsten, welches 23 Fuss lang und 12 Fuss breit ist, in dessen Mitte sich ein Piedestal, am Ende aber vier sitzende kolossale Statuen befinden. Ausser diesen finden sich zur Seiten der Vorhalle noch sechs andere Gemächer, die aber kleiner und weniger oder gar nicht verziert sind, und nichts Merkwürdiges darbieten. [[Person:_Giovanni_Battista_Belzoni|Belzoni]] fand in dem Tempel auch noch zwei steinerne Löwen von natürlicher Grösse, aber mit Habichts-Köpfen, und eine kleine sitzende Figur. Die Hitze im Innern war so gross, dass die Besuchenden fast im Schweiss flössen, und das Zeichenpapier ganz durchnässten und zum Zeichnen fast untauglich machten.  +
Fig. 1. Der Koala. (Phascolarctos koala.)  +, Der Koala ist ein neuentdecktes Beutelthier aus Neuholland, von der Grösse eines mittleren Hundes, mit langhaarigem, dickem, aschgrauem Pelz, vorwärtsgerichteten Ohren und schwarzer Nase. Er kommt, in Rücksicht des Gebisses, dem Känguruh, in Beziehung auf die Körperbewegung aber, einem jungen Bär nahe. Das Weibchen trägt sein Junges auf dem Rücken, wie die Abbildung zeigt. Das Thier klettert gut auf Bäume, wozu die Stellung der Zehen der Vorderfüsse, wovon zwei, gegen die drei übrigen, sich, wie bei'm Chamäleon, bewegen, behülflich ist.  +, Fig. 2. Das bärenartige Beutelthier. (Didelphis ursina)  +,
Fig. 1. Die gesternte-Warn-Eidechse. (Tupinambis stellatus.)  +, Das Geschlecht der Tupinambis, Warn-Eidechsen oder Monitors, ist nach den Crocodilen dasjenige unter den Sauriern, welches die grössten Arten enthält. Ihr Schwanz ist von der Seite zusammengedrückt, daher sie auch zum Leben im Wasser bestimmt zu seyn scheinen. Die Meinung, dass sie vor den Caiman's durch ein Zischen warnten, ist Anlass gewesen, ihnen den allgemeinen Namen Warn-Eidechse zu geben. Ein paar Tupinambis haben wir schon früher in unserm Bilderbuche kennen gelernt.  +, Fig. 2. Die Lacepedische Warn-Eidechse. (Tupinambis Cepedianus.)  +,
Die Pflanzen-Anatomie ist mit grossen Schwierigkeiten verbunden, da die, bei diesem Geschäft so nöthige Anwendung des Microscops eine lange Uebung und eine Vollkommenheit dieses Instruments erfordert, die man selten antrifft. Zu den gelungensten und tiefsten Untersuchungen des innern Baues der Pflanzen, gehören die des Französischen Naturforschers Mirbel. Derselbe nimmt bei den Pflanzen ein Hauptorgan, das Hautgewebe, an, das er in zwei Elementar-Organe, nämlich: a. in das Zellgewebe und b. in das Gefässgewebe eintheilt. Ersteres besteht aus sehr kleinen Zellen, und Letzteres aus verlängerten, gefässartigen Zellen. Die Zellen communiciren mit den Röhren und die Röhren mit den Zellen durch Poren und transversale Spalten. Das Zellgewebe empfängt keine Flüssigkeiten, und giebt seinen flüssigen Inhalt nur sehr langsam zu weiterer Verbreitung ab. Es macht gemeiniglich das ganze Mark aus; ebenso bildet es auch beinahe die ganze Rinde. Das Gefässgewebe bildet eine Art Netz, und vertheilt in alle Theile, die für die Vegetation nöthige Luft und andere Flüssigkeiten. Man unterscheidet sechs Hauptverschiedenheiten der Pflanzen-Gefässe: 1 die rosenkranzförmigen (Fig. 13.); 2. die porosen (Fig. 5 und 6.); 3. die gespaltenen oder falschen Luftröhren (Fig. 7 und 8); 4. die Tracheen oder Luftröhren (Fig. 9 und 10); 5. die gemischten Gefässe (Fig. 11. 12.), 6. die eigenthümlichen Gefässe, die sich wieder in einzeln stehende und büschelförmige theilen. - Fig. 1. zeigt das porose Zellgewebe; Fig. 2. mehr verlängerte Zellen; Fig. 3. ein regelmässiges, holziges Zellgewebe, ohne auffallende Poren, dieselbe Modification noch dichter an einander gelegt; Fig. 11. eine gemischte Röhre: in a. erkennt man die porosen Röhren, in b. die falschen Luftröhren und c.c. zeigen die Spirale der Luftröhren; Fig. 12. eine gemischte Röhre aus falschen Luftröhren und rosenkranzartigen Gefässen; Fig. 14. das Netzgewebe an einem Eichenblatt; 16. dasselbe an der Fruchtkapsel der Datura stramonium; Figur 15. zeigt einen Theil eines horizontalen Durchschnitts der Asclepias fruticosa: a. Rindenlagen mit Oberhaut überdeckt; b. das Mark; d. poröse Gefässe; e eigentümliche Gefässe, in Bündel vereinigt; c. bezeichnet den Mittelpunkt des Durchschnittes, wovon in dieser Figur 15 nur ein Abschnitt dargestellt ist; Fig. 17. verticaler Durchschnitt eines Zweiges von Salvia hispanica; Fig. 18. einzelne Portion eines abgerissenen Gefässes, welches Poren und Spalten darbietet. Fig. 19 Queer- und Längendurchschnitt einer acotyledonen Pflanze (cyathea arborea L.), wo man bei a. das Zellgewebe, und bei b. das holzige- oder Gefässgewebe sieht. Figur 20. Queer- und Längendurchschnitt einer monocotyledonen Pflanze der Kohlpalme (areca oleraced). Man sieht bei a die Rinde; bei b Streifen von Zellgewebe, die dem gleichen, was man bei den Dicotyledonen Markstrahlen nennt; bei c. die Röhrenbündel, welche die Holztheile dieser Vegetabilien bilden. Fig. 21. den Stammdurchschnitt einer Eiche (quercus robur), zur Erläuterung der Zusammensetzung des Stammes dicotyledoner Gewächse: a. Rinde; b. das junge Holz oder Splint; c. Holz, d. Mark, welches durch die Holzlagen auf einen Punkt reducirt ist, mit den e. ausstrahlenden divergirenden Markstrahlen. -  
Dieser Tempel, welcher sehr alt und jetzt ganz zerfallen ist. war dem Buddha gewidmet.  +, Er liegt auf der Spitze eines Hügels, und bildet eigentlich eine Pyramide von sechs, mit Mauern umgebenen Terrassen, innerhalb welcher sich noch drei Kreise von bienenkorbähnlichen, steinernen Käfigen befinden, die, ganz in ihrer Mitte, einen, jetzt seiner Kuppel beraubten, kleinen Dom haben. Die Höhe des Ganzen ist 116 Fuss, und jede Seite der Basis 526 Fuss lang.  +, Die Mauern sind, an ihren innern und äussern Seiten, mit Figuren aus erhabener Bildhauer-Arbeit bedeckt, und an verschiedenen Stellen befinden sich Nischen, mit einer sitzenden Bildsäule des Buddha, deren Beschaffenheit durch die etwas ausgeführtere Zeichnung in der Ecke unserer Tafel deutlicher wird. Die Zahl dieser Nischen ist zwischen drei- und vierhundert.  +,
Auf unserer Kupfertafel erblicken wir einen Luftball, in der Höhe von 3,500 Klaftern. Der Französische Physiker Gay-Lussac behauptet, sich bis zu dieser Höhe erhoben zu haben. Rechts daneben liegt der Chimborasso, der höchste Berg der neuen Welt. Alexander von Humboldt hat ihn bis auf eine Höhe von 1,186 Fuss erstiegen, mit seinen zwei Begleitern Bonpland und Montufar ; höher konnten sie, wegen einer furchtbaren Aushöhlung nicht kommen, und blieben noch 1,400 Fuss vom Gipfel entfernt. Humboldt ist auf der Charte durch eine kleine Figur angedeutet. Wer von diesem ungeheuren Berge herabsteigt, gelangt auf dem Klima von Berlin in das von Rom. Nächst ihm ist der Antisana angegeben, dessen Höhe 17,958 Fuss beträgt. Die weiter unten angezeigte Meierei, ist wahrscheinlich der höchste bewohnte Punkt auf Erden. Der Cotopaxi, ein sehr gefürchteter Vulkan, hat 17,712 Fuss Höhe. Bei 15,558 Fuss ist der Tungurahua, ein Vulkan der östlichen Andenkette von Quito, angezeigt. Die Städte Quito und Mexico liegen höher als der Vesuv.  +, Die Jungfrau in der Schweiz, auf der linken Seite der Tafel, hat 12,872 Fuss, und wurde im Jahr 1802 zum ersten Male von Rudolph und Hieronymus Meyer, aus Aarau, unter grossen Gefahren bestiegen. Dem Montblanc, dem höchsten Berge von Europa, giebt man 14,793 Fuss; er wurde zuerst von Jacob Balmat, nachmals von Saussure in 18 Stunden erstiegen.  +, So weit waren unsere Kenntnisse der Gebirge der alten und neuen Welt gediehen, als mehrere Engländer, Namens Kirkpatrik, Colebrooke, Crawfurd, Webb und Andere verkündeten, dass die, schon den Alten unter dem Namen Emodus bekannten Gebirge, welche das Königreich Nepaul von der Tartarei scheiden, Gipfel von 25,000 Fuss und mehr besässen. Dieses Hauptgebirge ist jetzt unter dem Namen Himalaya oder Himaleh bekannt, und in der Mitte des Hintergrundes unserer Tafel dargestellt. Die Schneegränze ist dort noch höher, als die des Chimborasso; sie fängt nämlich erst mit 17,000 Fuss an, übertrifft also jene um 1,253 Fuss. In einer tartaischen Hochebene von 15,000 Fuss über dem Meere, also höher als der Gipfel des Montblanc, gedieh ein treffliches, Waizen- oder Gerste ähnliches Getraide. Nach den bis jetzt bekannt gemachten Angaben, besitzt der Dhayabung 9,960, andere unbenannte Gipfel 19,634, 20,114; der Yamunawatari in Nepaul 23,919 und der Dhawalageri, der höchste von allen, 24,821 Fuss Höhe über dem Meere.  +,
Fig. 1. Cuviers Lopliophorus. (Lophophorus Cuvieri. Tem)  +, Fig. 2. Der Hokko von Peru. (Crax rubra).  +, Er wird auch Hokko Coxolitli genannt. Seine Grösse beträgt fast drei Fuss, wie die eines Truthahns. Hahn und Henne gleichen sich erwachsen. Sie leben in Wäldern von Knospen und Früchten, nisten meist auf Bäumen, und legen zwei bis acht Eier. Ihr Hauptunterscheidungszeichen von den Pauxi's und Penelope's, mit denen sie in Grösse, Sitten und Hauptfarbe ziemlich übereinstimmen, ist der zusammengedrückte Schnabel von mittlerer Länge, der an seiner Basis höher, als breit ist; der Oberschnabel ist erhaben, gewölbt und von seinem Ursprunge an gebogen.  +,
Fig. 1. Die rautenhalsige Mantis. (Mantis rhombicollis).  +, Fig. 2. Die grosse Blattheuschrecke. (Phyllium siccifolium.)  +, Fig. 3. Die Riesengespenstheuschrecke. (Phasma Gigas).  +,
Fig. 1. Das Rasenriedgras. (Carex caespitosa).  +, Dieses in die Familie der Cyperoideen gehörige Geschlecht, steht in der Linnéischen Classe Monoecia triandria. Es enthält beinahe 800 bekannte Gattungen, die fast alle perennirend sind, und im Frühling blühen. Die meisten findet man an feuchten Orten, in moorartigen Sümpfen. Sie liefern ein schlechtes Futter, und überdiess verwundet sich das Vieh öfters das Maul mit dem schneidenden Rande der Blätter. Die Früchte sind eiförmig, stumpf an der Mündung durchbohrt. No. 1. zeigt den verticalen Durchschnitt einer weiblichen Aehre; No. 2. eine männliche; No. 3. eine weibliche Blume; No. 4. eine weibliche Blume mit einem Längendurchschnitt der kapselartigen Umhüllung, zu näherer Enthüllung des Pistills; No. 5. die kapselartige Umhüllung (Urceolus) mit der reifen Frucht; No. 6. einen verticalen Durchschnitt der Frucht; No. 7. den Embryo, Keim; No. 8. stellt die Keimung der Frucht dar; No. 9. zeigt einen Blatt-Abschnitt.  +, Fig. 2. Falsches Cypergras. (Scirpus maritimus).  +,
Der Dom in Mailand wurde im Jahr 1386, auf Kosten des Herzogs Johann Galeazzo Visconti und der Stadt Mailand, zu bauen angefangen, und erst nach zwei Jahrhunderten, zu Ende des sechszehnten, vollendet. Wahrscheinlich war der erste Baumeister ein Teutscher; erbauet ist er auf jeden Fall im Altteutschen Styl, doch mehr in dem spätem verzierten, gemischten, als in dem grossartigen Geschmak, von dem der Strassburger Münster, als ein Musterwerk dasteht. Das Gebäude ist von weissem und schwarzem Marmor, und die Façade in einem neuern Styl, der sich mehr der Römischen, als der Altteutschen Baukunst nähert, ausgerichtet. Die Form des Ganzen, ist die des lateinischen Kreuzes. Das Innere besteht auf fünf Schiffen, die durch 52 cannelirte Säulen von einander getrennt werden. Die Säulen sind alle von gleicher Dicke, ausgenommen die vier, welche die Kuppel tragen. Das mittlere Hauptschiff ist noch einmal so breit, als die übrigen. Von Innen und-von Aussen befinden sich an und im Dom 4.400 Statuen. Die Hohe beträgt in der Mitte der Kirche 78 Mailändische Ellen, und die Länge 248 Ellen.  +, An die Pfeiler, welche die Kuppel tragen, lehnen sich reich verzierte Kanzeln von vergoldeter Bronze; zwei Orgeln, grösser, als man sie in den meisten Italienischen Kirchen antrifft, sind gleich daneben. Der Haupt-Altar, mit seinen Sacraments- und Reliquien-Häuschen, ist ungemein prächtig, was sich auch von dem Marmorgebäude sagen lässt, welches das Chor von der übrigen Kirche scheidet, und welches durch grosse Oeffnungen Licht in die unterirdische Kirche wirft, in welcher der Sarkophag mit dem Leichnam des h. Carl Boromäus sich befindet. Diese grosse Capelle, nebst ihrer Sakristei, ist äusserst reich an musivischer Arbeit, silbernen Statuen und Basreliefs, und manchen mit edeln Steinen besetzten Kleinodien; besonders ist der Sarkophag prächtig ausgeschmückt; auch an Malereien fehlt es nicht. Es hat diese Hauptkirche, in welcher die alte Ambrosianische Liturgie beibehalten worden, eine zahlreiche Geistlichkeit, die aus zwei Kapiteln besteht. -  +, Die obere Abtheilung unserer Tafel zeigt das prächtige Gebäude von aussen. Die untere giebt die Ansicht des mittleren Schiffes mit dem Hauptaltar im Hintergrunde.  +,
Dieses Labyrinth, wovon die Sagen des Alterthums so viel erzählen, ist in neueren Zeiten von dem reisenden Engländer Cockerell besucht worden, und ihm haben wir auch diese Nachrichten zu danken. Den Eingang desselben, der durch kein merkwürdiges Aeussere sich auszeichnet, fand er an der Seite eines Gebirges, welches zu dem Berge Ida gehört, und in einer Entfernung von ungefähr drei Englischen Meilen von Agio-Deka.  +, Die Oeffnung, welche niedrig ist, und worin Erde und herabgefallene Bruchstücke aufgehäuft sind, führt auf einem abschüssigen Wege in ein doppeltes Vestibül, (A) welches ungefähr 25 Fuss breit, und 45 Fuss lang ist; von dort aus gelangte man durch vier Thore in das Innere der Höhle, von welchen jedoch bloss das zur rechten Hand gangbar ist. Der Hauptweg, welcher in's Innere führt, ist meistentheils ungefähr 8 Fuss weit, und eben so hoch. Die zu beiden Seiten hie und da angebrachten Kammern und Gemächer, liegen etwas höher, als der Gang selbst, und sind durchgehends trocken, O O sind geräumige Kammern.  +, Cockerell nimmt an, dass die ganze Länge und die Windungen der Gänge beinahe 3/4 Englische Meilen betragen. Er hatte, als er sich mit seiner Begleitung durch das eine, noch offene Hauplthor des Vestibüls in's Innere der Höhle begab, die Vorsicht gehabt, da eine sichere Wache mit dem Ende eines Bindfadenknäuels aufzustellen, und war nach vierstündigem Durchsuchen und Herumirren in der Höhle sehr überrascht, an der Stelle, die auf der Tafel mit C bezeichnet ist, den Faden wieder zu entdecken.  +,
Die Aegyptische Ziege hat einen dicken, langen Körper und hohe Beine, und ist mit einem spärlichen langen, gelbbraunen Seidenhaar, was an den Schenkeln gelb ist, bedeckt. Die Ohren sind unverhältnissmässig gross, und zwei grosse Fleischanhängsel, wie dem man sie auch bei manchen, Schaafen findet.  +, Diese Aegyptische Ziege aber sieht dadurch gar sonderbar aus, dass sie eine sehr convexe Nase und keinen Bart hat. Auch würde man sie eher für eine Art von Schaaf halten, wenn nicht der kurze, aufrecht stehende Ziegenschwanz, und die bei Weibchen so ungeheure Euter wären.  +
Fig. 2. Der geschwänzte Telyphon. (Telyphonus caudatus).  +, Fig. 3. Spinnenartige Galeode. (Galeodes arenoides.)  +, Dieses Insect steht ebenfalls zwischen Spinne und Scorpion, und hat ein sonderbares Ansehen. Sein. Körper ist länglicht, und mit einer dünnen, braunen oder gelben, haarigen Haut bedeckt. Es lebt in den heissen Gegenden Asiens und Afrika's. Allenthalben fürchtet man es als giftig, und das vielleicht mit Unrecht. -  +,
Der enge Raum dieses Blattes erlaubt uns nicht, in eine ausführliche Beschreibung dieser so reichen Kupfertafel einzugehen, wesshalb wir genöhigt sind, auf den grössern Text zu verweisen. Wir beschränken uns bloss, das Wesentliche des Linnéischen Pflanzensystems hier zu zergliedern.  +, Die Grundlage dieses Systems beruht auf den Zeugungsorganen der Pflanzen. Bekanntlich sind die Staubgefässe die männlichen, und die Pistille die weiblichen Organe. Diese Organe sind nun entweder entschieden vorhanden und sichtbar, oder ihr Daseyn ist wenigstens sehr verhüllt. Diese zwei Rücksichten bilden die Haupteintheilung des Systems. Je nachdem die deutlich erkennbaren Zeugungs- und Befruchtungs-Organe in einer Blume vereinigt, oder in verschiedenen sich getrennt vorfinden, werden die Pflanzen in Zwittergewächse und Unisexuelle eingetheilt. Dieses System theilt sich in 24 Classen, jede wieder in mehrere Ordnungen, diese in mehrere Geschlechter, und letztere in mehrere Gattungen. Die eilf ersten Classen werden ganz allein durch die Anzahl der Staubgefässe, von einem bis zu zwölf und mehreren, jedoch unter zwanzig, immer in Zwitterblumen, bestimmt; die Ordnungen nach der Anzahl der Pistille. Die zwölfte und dreizehnte Classe begreifen die Pflanzen mit freien und gleichhohen, von 20 bis unbestimmt mehreren Staubgefässen; die Ordnungen sind von der Anzahl der Griffel des Pistils hergenommen. Die 14 und 15. Classe werden nach der Anzahl und dem gegenseitigen Grösseverhältniss der Staubgefässe bestimmt. Gewächse mit zwei langen und zwei kurzen Staubgefässen gehören der 14.; Gewächse mit vier langen und zwei kurzem Staubgefässen der 15. Classe an. Die Verwachsung der Staubgefässe unter einander, entweder den Staubfäden oder den Staubbeuteln nach, oder die Verwachsung derselben mit dem Pistil, bildet den Character der fünf folgenden Classen. In der 16. Classe sind die Staubgefässe, ihren Staubfäden nach, in einem einzigen Körper; in der 17. in zwei Körpern; in der 18. in mehr, als zwei Körper; und in der 19. die Staubbeutel, bei freistehenden Staubfäden, mit einander verwachsen. In der 20. sind die Staubgefässe auf dem Pistil eingewachsen, und mit demselben verbunden. In der 16., 17., 18. und 20. Classe entscheiden sich die Ordnungen nach der Anzahl der Staubgefässe, und in der 19. nach der Mischung männlicher und weiblicher Blumen mit Zwitterblumen. Die 21. und 22. Classe enthalten unisexuelle Gewächse, einige mit männlichen Organen ohne Pistil, andere mit Pistilien ohne Staubgefässe. In beiden Classen sind männliche und weibliche Blumen auf einem Gewächs vereinigt. In der 22. Classe stehen die männlichen Blumen auf einem, und die weiblichen auf einem andern Individuum der gleichen Gattung. Die 23. Classe enthält solche Gewächse; die auf dem gleichen Individuum mit männlichen und weiblichen Zwitterblumen versehen sind, wo die männlichen und weiblichen Blumen auf verschiedenen Individuen von demjenigen stehen, das die Zwitterblume trägt. Die Charaktere der 21. und 22. Classe sind entweder von der Anzahl der Staubgefässe, oder der Verwachsung ihrer Staubfäden, oder ihrer Staubbeutel, oder mit dem unfruchtbaren Pistil hergenommen. Der Charakter der Ordnungen der 23. Classe gründet sich auf die Vereinigung der männlichen, weiblichen, oder Zwitterblumen auf dem gleichen, oder verschiedenen Individuen. Die 24 Classe begreist die Gewächse mit unbekannten, oder sehr verhüllten Befruchtungsorganen.  
Diese sonderbare Waffe, die Kugeln, wurden von den ersten Spanischen Ansiedlern unter den Indianern, am La Plata, in allgemeinem Gebrauche gefunden, die sich derselben auch bedienten, um Strausse zu fangen; die Spanier nahmen den Gebrauch derselben gleich an, sowohl für diese Vögel, als für Pferde; jetzt führt sie jeder Landmann stets bei sich. Sie bestehen in zwei runden Steinen, jeder ungefähr ein halbes Pfund schwer, in Haut genäht, verbunden durch einen ledernen Riemen, vier bis fünf Ruthen lang, welcher durch Fett geschmeidig erhalten wird. Diese Steine werden weither auf dem Innern von den Indianern herbeigebracht, die auch die Waffe verfertigen und sie in Buenos-Ayres verkaufen.  +, Wenn sie gehandhabt werden, behält man die eine Kugel, den Riemen rund zusammengenommen, in der Hand, und lässt solchen allmälig nach, während die andere Kugel um den Kopf geschwungen wird. Ist man dem Gegenstände nahe genug, d.h. noch zwanzig bis dreissig Ellen davon entfernt, so lässt man die Kugel aus der Hand, die nun quer der andern nachgeführt wird, während diese durch das Schwingen um den Kopf eine unglaubliche Schnelligkeit erlangt hat, bis sie den Jagdgegenstand ereilen, der Riemen mit dessen Beinen m Berührung kommt und die Kugeln in entgegengesetzter Richtung um sie fliegen und das Thier umschlingen. Bei Pferden werden drei Kugeln gebraucht, zwei fliegen zu gleicher Zeit um den Kopf; sie gewähren grössere Schnelligkeit und mehr Aussicht, Verschlingung hervorzubringen. Das wildeste Pferd der Ebenen wird mit den Kugeln gefangen, welche es entweder niederwerfen, oder, um ein Bein geschlungen, im Laufe hindern und bei jedem Sprunge verwunden, bis es eingeholt und ihm eine Schlinge über den Kopf geworfen worden ist. Der Strauss oder Nandu, sehr häufig an den Ufern des la Plata, auf den Ebenen von Monte-Video und den Pampas von Buenos-Ayres, rennt mit solcher Schnelligkeit, dass die vortrefflichsten Pferde und besten Reiter ihn nicht einholen können, und nur mit Hülfe dieser Kugeln wird er gefangen.  +
In Buenos-Ayres giebt es vier solche Matadero's, oder öffentliche Schlachtplätze, einen an jedem Ende, und zwei in den Vierteln der Stadt. Gegenwärtige Kupfertafel stellt den südlichen vor. Jeder Matadero hat verschiedene Pferchen, den verschiedenen Fleischern gehörig; in diese werden die Thiere vom Lande getrieben, und sodann eins nach dem andern herausgelassen, um geschlachtet zu werden. Man wirft nach ihnen eine Schlinge, sobald sie herauskommen, fängt sie damit, schneidet die Sehnen der Fersen durch, zieht sie zu Boden und schneidet ihnen den Hals durch. Auf diese Art schlachten die Fleischer so viel Ochsen, als sie brauchen; sie lassen das getödtete Vieh am Boden liegen, bis alle geschlachtet sind, bevor sie abzuhäuten anfangen. Sobald diess geschehen ist, wird der Körper auf der Haut, dem einzigen Schutz gegen den nackten Boden, queer durch die Ribben in drei lange Stücke zerhauen, und auf einem Karren, Staub und Koth ausgesetzt, nach dem Fleischmarkt in der Stadt gefahren. Sämmtliche Kaldaunen bleiben auf dem Platze zerstreut liegen, und würden wahrscheinlich zur Verpestung der Luft beitragen, wenn nicht Züge von Aasvögeln, kaum in Stundenfrist nach Abfahrt der Karren, Alles aufzehrten. Auch werden ganze Heerden Schweine bei den Matader'os gehalten, welche nur mit Ochsenköpfen uud Lebern gemästet werden.  +, Die Aasvögel, welche durch das Aufzehren der thierischen Ueberreste auf den Matadero's einen so grossen Dienet leisten, sind eine Art Möve, mit gelbem Schnabel und Fuss, blauem Rücken und Schultern, der übrige Körper blendend weiss, ferner der Oribu-Geier, besonders in Paraguay sehr gemein, der aber jenseits der Breite von Buenos-Ayres nicht mehr angetroffen wird. Der Kopf und Hals dieses Vogels ist kahl und runzlich, sein ganzes Gefieder schwarz, ausgenommen die Spitzen der sechs ersten Schwungfedern, welche weiss sind. Seine Totallänge beträgt ungefähr zwei Fuss, mit Inbegriff des Schwanzes, welcher 6-7 Zoll lang ist. Eine dritte Art dieser Aasvögel ist der Caracara, der auch auf Strausse und Rehkälber Jagd macht und den jungen Lämmern nachstellt.  +
Fig. 1. Die gehaubte Phibalura. (Phibalura cristata).  +, Fig. 2. Cuvier's Psaris. (Psaris Cuvieri).  +, Fig. 3. Schwalbenähnlicher Fruchtfresser. (Procnias hirundinacca).  +,
Fig. 1. Die milchweisse Limacelle. (Limacellus lactescens.)  +, Die Geschlechtsorgane sind bei demselben Individuum von einander getrennt, durch welchen Umstand sich dieses merkwürdige Geschöpf sehr vom Genus der nackten Schnecken (Limax) unterscheidet. Um der grossen Aehnlichkeit willen, welche die einzige, bis jetzt bekannte Art mit dem Genus Limax hat, gab ihr Blainville den Namen Limacella. Sie hat bis jetzt nur nach Exemplaren beschrieben werden können, welche, in Weingeist aufbewahrt, sich im Britischen Museum befinden. Ihr ganzer Körper ist vollkommen glatt, von einförmig weisser Farbe, und ihr Vaterland sind wahrscheinlich die Antillen.  +, Fig. 2. Das Onchidium. (Onchidium typhae (Buchanan.))  +,
Fig. 1. Der Adlerfarren. (Pteris Aquilina L.).  +, Fig. 2. Das Engelsüss. (Polypodium vulgare L.).  +, Man nennt dieses, in ganz Europa, und so auch Teutschland, in bergigen Wäldern in Felsenritzen, oder an altem Gemäuer nicht seltene Farrenkraut, auch wildes Süssholz, Punktfarren, Baum- oder Eichenfarren. Die Wurzel ist von der Dicke einer Gänsespule, knotig und mit braunen Schuppen bedeckt. Nach oben erheben sich auf ihr einfache, halbgefierdert Wedel, nicht viel grösser, als auf der Abbildung vorgestellt sind, auf einem kurzen Stiele. Sie sind glatt, geädert und schön grün. Die Rückseite ist mit schönen, gelbbraunen, runden Häufchen von Saamen, jedes ungefähr von der Grösse eines Senfkornes, besetzt, und diese haben keine Schleier, sondern stehen nackt, wodurch die Gattung Polypodium ihren Charakter erhält. Die Saamenkapsel reisst endlich in die Queere, und schüttet ihren zarten, nierenförmigen Saamen aus, dessen eine Pflanze, nach Lindsay's Berechnung, mehr als 60 Millionen enthalten kann. Die Wurzel dieses Farrenkrautes schmeckt herb, aber zugleich sehr süss, und wird häufig statt des Süssholzes benutzt. -  +,
Die Abbildung rechts stellt das Innere der Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem dar, die Abbildung links, den Eingang zum heiligen Grabe.  +, Bekanntlich brannte die Kirche des heiligen Grabes, mit vielen Denkmählern der Vorzeit und der aus Periode der Kreuzzüge, am 12. September 1807 ab; doch verschonte das Feuer die meisten Pfeiler der äussern Mauern. Die Griechen brachten Summen zusammen und bauten, die Kirche des heiligen Grabes wieder auf; indess sieht man auf den Kupfern des Prachtwerks: "Reise des Grafen Forbin nach der Levante", dass das Aeussere der Kirche des heiligen Grabes, namentlich Mauern und äussere Strebepfeiler, keinesweges ganz wieder hergestellt wurden. Der neue Dom der innern Vorkirche ruht auf 36 Pfeilern und ist, wie im Römischen Pantheon, oben offen. Die Pfeiler sind durch Arkaden mit einander verbunden und bilden im Halbzirkel Tribunen, welche verschiedenen christlichen Secten zu ihren Andachtsübungen dienen. Die ehemals als Denkmähler des Ritterthums glänzenden Grabmähler der Könige von Jerusalem, Gottfried und Baiduin v. Bouillon, sind durch den Brand, aber nicht, wie man fälschlich vorgab, durch Scheelsucht der Griechischen Geistlichen, vernichtet worden.  +, Aus der Kirche steigt der Pilger hinab in ein Felsengewölbe, wo man den Gläubigen, in einem Felsenspalt hinter einem Gegitter, die Marterinstrumente, welche bei Christi Kreuzigung gebraucht worden seyn sollen, zeigt. Das Grab selbst, dessen äussere Abbildung auf unserer Platte sich links befindet, ist vor der Verwüstung der äussern Luft durch ein reiches farbiges Gezelt von Sammet geschützt; reiche Lampen brennen hier beständig.  +,
Das obere Bild zeigt das Kloster bei Cintra, auf dem höchsten Gipfel des Felsen von Lisboa und Estremadura, wohin ein steiler, im Zigzag angelegter Weg führt, und wo man eine sehr weite Aussicht hat. Das Kloster wurde von Mönchen nach der Regel des heil. Hieronymus bewohnt.  +, Das untere Bild zeigt das sogenannte Korkkloster, was von dem oben dargestellten nicht über eine Stunde entfernt ist, und von Franciscanern bewohnt wurde, welche, um sich in ihren kleinen, in und unter den Felsen eingegrabenen, Zellen vor Feuchtigkeit zu sichern, dieselben mit Kork ausgekleidet hatten.  +, Diese Tafel zeigt einige Klöster in Portugal, welche durch ihre Lage und sonderbare Beschaffenheit die Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich gezogen haben.  +
Die auf vorliegender Tafel abgebildeten zwei Katzen-Arten sind neue, auf der Insel Java gemachte Entdeckungen des berühmten Englischen Naturforschers, D. Horsfield.  +, Fig. 1. Die Javanische Katze. (Felis Javanensis.)  +, Fig. 2. Die schlanke Katze. (Felis gracilis.)  +,
Von den Goldhähnchen haben wir in Europa zwei Arten:  +, Fig. 1. Das gemeine Goldhähnchen. (Sylvia regulus)  +, Fig. 2. Das dreibändige Goldhähnchen. (Sylvia ignicapilla.)  +,
Die bunten Fische, die wir auf dieser Tafel erblicken, gehören sämmtlich zu der grossen Abtheilung der Grätenfische.  +, Fig. 1. Der segeltragende Oligopode, (Oligopodes veliferus. Lacépède)  +, Fig. 2. Der schwarze Leptopode. (Leptopodes ater)  +,
Man hat in neuern Zeiten dem Studium der Wolken besondere Ausmerksamkeit gewidmet, und aus der Form derselben auf die Beschaffenheit derselben und der Atmosphäre und die wahrscheinlich bevorstehende Veränderung derselben zu schliessen gelernt. Es giebt drei einfache und bestimmte Modificationen der Wolken, welche folgendermaassen benannt und definirt werden:  +, a) Cirrhus oder Federwolke; eine Wolke, die einer Haarlocke oder Feder gleicht. Parallel sich schlängelnde oder divergirende Fasern, die auf einem dichten Theile der Wolke entspringen, breiten sich nach allen Richtungen hin aus. Sie zeigt sich am deutlichsten und häufigsten vor Stürmen, und wenn sie dem Winde gegenübersteht, oder sich eine Gruppe von Federwolken am Horizonte zeigt, so setzt sich der Wind oft nach der Seite um, wohin die Endpunkte zeigen. Anzeigen eines nahen Regens, sind ihre horizontalen Schichten, besonders die mit aufwärtsgehenden Streifen; schönes Wetter aber deuten die franzenähnlich herabhängenden an.  +, b) Cumulus oder Haufenwolke; eine Wolke, welche sich von oben in dichten, convexen oder kegelförmigen Massen anhäuft. Ihre grösste Höhe erreicht die Haufenwolke meist Nachmittags mit der grössten Wärme. Sie behält ihren Charakter bis gegen Sonnenuntergang, wo sie mehr oder minder schnell abnimmt und verdünstet, so dass der Himmel dann wieder klar wird, wie am frühen Morgen. In den letzten Stunden ihrer Dauer durchläuft sie oft die aumuthigste Stufenfolge aller Farben.  +,
Man hat in neuern Zeiten dem Studium der Wolken besondere Ausmerksamkeit gewidmet, und aus der Form derselben auf die Beschaffenheit derselben und der Atmosphäre und die wahrscheinlich bevorstehende Veränderung derselben zu schliessen gelernt. Es giebt drei einfache und bestimmte Modificationen der Wolken, welche folgendermaassen benannt und definirt werden:  +, a) Cirrhus oder Federwolke; eine Wolke, die einer Haarlocke oder Feder gleicht. Parallel sich schlängelnde oder divergirende Fasern, die auf einem dichten Theile der Wolke entspringen, breiten sich nach allen Richtungen hin aus. Sie zeigt sich am deutlichsten und häufigsten vor Stürmen, und wenn sie dem Winde gegenübersteht, oder sich eine Gruppe von Federwolken am Horizonte zeigt, so setzt sich der Wind oft nach der Seite um, wohin die Endpunkte zeigen. Anzeigen eines nahen Regens, sind ihre horizontalen Schichten, besonders die mit aufwärtsgehenden Streifen; schönes Wetter aber deuten die franzenähnlich herabhängenden an.  +, b) Cumulus oder Haufenwolke; eine Wolke, welche sich von oben in dichten, convexen oder kegelförmigen Massen anhäuft. Ihre grösste Höhe erreicht die Haufenwolke meist Nachmittags mit der grössten Wärme. Sie behält ihren Charakter bis gegen Sonnenuntergang, wo sie mehr oder minder schnell abnimmt und verdünstet, so dass der Himmel dann wieder klar wird, wie am frühen Morgen. In den letzten Stunden ihrer Dauer durchläuft sie oft die aumuthigste Stufenfolge aller Farben.  +,
Fig. 1. Der Dugong. (Halicore cetana.)  +, Auf den eisten Anblick gleicht der Dugong fast ganz dem Wallfische, doch ist bei ihm von Bauch-, oder Rückenflosse keine Spur da, und die äusserste Länge, von der man ihn bis jetzt gefunden hat ist zehn Fuss. Die Haut ist glatt, drei Viertel Zoll dick, oben hellblau, unten weisslich, und mit einigen zerstreuten Haaren besetzt. Die Brüste sind klein, und liegen unmittelbar unter den Flossen. Der Kopf ist verhältnissmässig klein. Die Oberlippe ist sehr gross, dick und queer abgestutzt, wie ein abgehauener Elephantenrüssel. Sie bildet eine dicke, für sich selbst bewegliche Schnautze. Der ganze Rüssel stellt einen gewölbten, unten ausgerandeten Halbmond vor, der die Oberkinnlade bedeckt. Aus letzterer treten zwei kurze Stosszähne hervor. Die Augen sind klein, convex, und haben ein drittes Augenlied. Die zwei Brustflossen sind dick und fleischig, am vordern Rande warzig, schwielig, und ohne alle Spur von Nägeln. Der ganze Körper ist rund, und verschmälert sich nach dem Schwanze hin. Der Schwanz ist breit und horizontal.  +, Der Dugong lebt in den Ostindischen Meeren, vornehmlich an den Küsten von Sumatra. Während der Nacht, wo er sich durch sein schnaubendes Geräusch auf der Oberfläche des Wassers verräth, fängt man ihn mit Lanzen. Das Fleisch ist essbar, und gleicht im Geschmacke dem Kalbfleisch. Ausserordentlich gross ist bei diesen Thieren die Liebe der Mutter zu den Jungen, und wenn es gelingt, ein Junges zu fangen, so hat man die Mutter sicher mit in seiner Gewalt, weil sie dann bis an's Gestade folgt.  +,
Fig. 1. Der rothhäubige Musasresser. (Musophaga Paulina.)  +, Von dem Geschlechte der Toucans haben wir bereits einige Arten kennen lernen; jedoch ist die Naturgeschichte dieser Vögel, durch die Beobachtungen neuerer Reisenden mehr aufgeklärt worden, wesshalb wir hier einige Nachträge liefern. - Die Toucans leben in kleinen Gesellschaften von 6-10 Stück, fliegen langsam und schwerfällig, erreichen jedoch die Spitzen der höchsten Bäume, auf welchen sie sich fast beständig aufhalten. Nur dann kommen sie auf die Erde, wenn sie der Hunger dazu zwingt, und benehmen sich auf derselben äusserst ungeschickt. Ihre Nahrung, welche gewöhnlich aus Früchten und Insecten besteht, nehmen sie mit der Seite des Schnabels auf, werfen sie in die Höhe, lassen sie in den Schlund fallen, und schlucken sie ganz. Ist das Stück zu gross, so geben sie sich nicht die Mühe, es kleiner zu hacken, sondern lassen es liegen. In der Brutzeit werden indess diese Vögel so raubgierig, dass sie Vogelnester aller Art zerstören, und Eier und Junge verschlingen. Der sonderbare Schnabel derselben, hat schon in frühern Zeiten so viel Aufmerksamkeit erregt, dass man ihr Bild als ein Gestirn an den Himmel versetzt hat.  +, Fig. 2. Der Toucan von Para, (Ramphastos Paraensis)  +,
Fig. 1. Die Schlüsselblume. (Primula veris)  +, die bei den ersten Strahlen der warmen Frühlingssonne dem Boden entsprosst, liebt, wie die meisten Pflanzen ihres Geschlechtes, einen erhabnen Standort, daher man sie bei uns gewöhnlich auf Bergwiesen antrifft. Ihre schönen, goldgelben Blumen, und deren angenehmer Duft, machen diese Pflanze zu einer Zierde unserer Flur. Sie ist ausserdem auch als Heilmittel nicht unwichtig, und wurde hauptsächlich in altern Zeiten gegen Nervenzufälle angewandt. Der wohlschmekkende Thee, welcher aus ihren Blumen bereitet wird, ist übrigens Kindern sehr nachtheilig, weil er zu aufreizend wirkt. Die Wurzel wird unter das Bier gethan, und die Blätter, zumal in England und Holland, als Salat gespeis't.  +, Die kleinen Figuren 1-10 zeigen die Blume, die Frucht und die Saamenkörner in ihren einzelnen Theilen.  +,
Alle, auf vorliegender Tafel abgebildete Käfer gehören zu der Familie der Blatthörner, deren Fühlhörner sich in eine Keule endigen, die auf fächer- oder kammförmigen Blättchen besteht.  +, Fig. 1. Der grossköpfige Zwiebelhornkäfer, (Lethrus cephalotes)  +, Fig. 2. Der Gries-Erdkäfer, (Trox sabulosus)  +,
Von dieser wichtigen Erfindung wird besonders Gebrauch gemacht, um Felsen unter dem Meere zu sprengen, um kostbare Dinge, die bei Schiffbrüchen in der Nähe der Küste verloren gingen, vom Grund des Meeres herauszuholen. (br / )  +, Die Glocke besteht auf einem einzigen Stück Gusseisen, und das Licht fällt in dieselbe von oben durch 8 bis 10 mit dicken Gläsern versehene Löcher. Vermittelst eines oben angebrachten Schlauches kann, sobald die Glocke unter das Wasser gebracht worden ist, frische Luft hineingelassen werden. Diess geschieht durch eine Luftpumpe, welche auf einer Flösse der Glocke nachgeführt wird. Im Innern derselben befinden sich Bänke und Werkzeuge für die Arbeiter, nebst einem eisernen Korbe, in welchen die Dinge gelegt werden, die man über das Wasser schaffen will. (br / )  +, Die Glocke wird von einem Schiffe aus, an starken Tauen herabgelassen. Personen, welche nicht gewohnt sind, darin unterzutauchen, empfinden, sobald die Luft darin, durch den starken Druck des Wassers verdichtet wird, ein heftiges Drücken in den Ohren und eine allgemeine Beklommenheit. Die Leute dagegen, die beständig auf diese Weise ihren Unterhalt erwerben, arbeiten darin so leicht, als ob diess in freier Luft geschähe. Haben dieselben während der Arbeit irgend ein Bedürfniss, so geben sie es durch eine gewisse Anzahl von Hammerschlägen an die Glocke zu erkennen. Ihre Gehülfen auf dem Schiffe hören und verstehen diese Zeichen und lassen ihnen, denselben zufolge, entweder mehr Luft zukommen, oder verändern den Ort der Glocke u.s.w. (br / )  +,
Fig. 1. Der schwarze Amerikanische Bär. (Ursus americanus.)  +, Fig. 2. Der graue Bär. (Ursus griseus.)  +, Dieses neu beschriebene und noch unvollständig bekannte Thier, das grösste und wildeste seiner Gattungsverwandten, bewohnt die Berggegenden am Mississippi, und wird von den Indianern der fürchterliche Bär genannt. Sie wagen ihn auch nur dann anzugreifen, wenn sie in grösserer Anzahl beisammen sind. Er scheint indess das ganze nördliche Amerika zu bewohnen. (br / ) Diess Thier erreicht eine Länge von 9 Fuss, und wiegt zuweilen bis an 900 Pfund. Er ist viel stärker gebaut, als der braune Bär. Seine Kraft ist so gewaltig, dass er die grössten Bisons leicht tödtet. Sein langhaariger, dichter und weicher Pelz, wird sehr geschätzt, und das Stück mit 20 bis 30 Dollars bezahlt. (br / ) Seine Farbe ist durchgehends braungrau ohne Silberglanz. Die Spanier am Cap françois am stillen Ocean, halten dieses Thier zu Thiergefechten.  +,
Fig. 1. Der rothköpiige Sänger. (Sylvia ruficapilla)  +, Dieser kleine Vogel misst nur 4 Zoll 4 Linien in der Länge, während der Raum von einer Flügelspitze zur andern 6 1/2 Zoll beträgt. Das Männchen ist am Kopfe und am obern Theil des Halses rothbraun, an der Kehle etwas heller. Der Unterkörper und die Flügel sind schön gelb: die Brust-schmutzig orangenfarben: die Seiten graulich. Der Rücken ist olivengrün. Schwung- und Schwanzfedern sind tiefgrün und gelb gerändert. Das Weibchen ist wie das Männchen gesärbt, nur ist die Kehle an demselben gelb, und manche Farbenzeichnungen unscheinbarer. Der Vogel setzt sich nicht eher, als bis er frisst; singt leise, aber melodisch, und ist in Brasilien zu Hause.  +, Fig. 2. Der Sänger mit der Mütze. (Sylvia mitrata.).  +,
Fig. 1. Der Pantoffelhammerfisch. (Zygaena (Squalus) Tiburo.)  +, ist, wegen seiner Aehnlichkeit mit dem eigentlichen Hammerfische, erst in den neuesten Zeiten für eine eigne Art erkannt worden. Sein Kopf ist indess bedeutend kürzer, als der des Hammerhays (Bilderb. 1. Bd. No. 55). Ferner ist der Mund des Letztern hervorragend, und der des vorliegenden eingezogen. Derselbe hat eine für das Gefühl rauhe Haut, und über und unter dem Munde eine Menge von Poren, die beständig eine gallertartige kleberige Feuchtigkeit ausschwitzen; der beträchtlich grosse Rachen ist mit mehrern Reihen von Zähnen besetzt. Doch ist das Thier nicht so gefrässig, als andere Hayfische. Die Farbe ist oben hellgrau, unten weisslich, und das eigentliche Vaterland des Fisches, die Südamericanischen Meere.  +, Fig. 2. Hay von Nizza. (Scymnus Niceensis.)  +,
Die Insel Madeira ist, seit ihrer Entdekkung und Besitznahme zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts, beständig eine sehr schätzbare Besitzung des Königreichs Portugal geblieben. Fast alle, von Europa aus, nach entfernten Welttheilen abgehende Schiffe, gehen bei derselben vor Anker, und ihr äusserst gesundes Klima, hat schon vielen, fast aufgegebenen Kranken ihre Gesundheit wieder geschenkt.  +, Die Stadt Funchal bildet gleichsam (wie die obere Hälfte unserer Tafel zeigt) ein prachtvolles Amphitheater, und ist am Fusse hoher Berge, und an der Südseite der Insel erbaut. Sie begreift 20,000 Einwohner, ungefähr ein Fünftheil der ganzen Bevölkerung. Ihre Umgebungen bestehen aus üppigen Weinbergen, mit Pomeranzen- und Citronenwäldchen abwechselnd, in denen zahlreiche Landhäuser zerstreut liegen.  +, Der Landungsplatz der Insel befindet sich nordwestlich vom Felsen Loo, und es führt eine Strasse von Funchal dahin. Letztre ist mit einer Mauer eingefasst. Die Stadt enthält eine Cathedralkirche, ein grosses Gothisches Gebäude; ferner ein bequemes Hospital, ein Theater und ein Franziskanerkloster. In diesem letztern befindet sich ein sonderbar aufgeputztes Gemach, dessen Wände dicht mit menschlichen Schädeln und Knochen tapezirt sind. In der Mitte desselben steht der heilige Franziscus mit einer Wage, auf welcher er einen Heiligen und einen Sünder wiegt. Die Scene, die wohl besser in ewigem Dunkel verhüllt bliebe, wird durch eine Lampe erhellt.  +,
Seit undenklichen Zeiten ist bei ihnen ein musikalisches Instrument gebräuchlich, welches Gorah heisst und auf einem dünnen Stocke oder Bogen besteht, auf welchen eine Darmsaite gespannt ist. An dem Ende der Saite ist ein plattes, 1 1/2 Zoll langes, Stück Straussfederkiel befestigt, welches der Spieler in den Mund nimmt, und durch Ein- und Ausathmen die Saite in Schwingung bringt, wodurch Töne entstehen, welche einigermaassen denen, einer Violine nahe kommen. Es kostet übrigens dem Spieler viele Mühe, die Töne deutlich hervorzubringen, und es mischen sich bei dieser Anstrengung immer grunzende Töne ein, die denen der Schweine nicht unähnlich sind. Ein solcher Gorahspieler ist hier abgebildet, nebst einem Muster der Musik dieses Volksstamms.  +, Die Buschmänner wohnen im südlichen Afrika, in der Nähe des Vorgebirges der guten Hoffnung, und-leben zum Theil in ewigem Kriegszustande, zum Theil in Frieden mit den Europäern, worin sie von diesen durch Geschenke erhalten werden. Sie leben in Kraals (Dörfern) zusammen, deren jedes seinen eignen Häuptling hat. Viele wohnen in Höhlen und ihr ganzer Reichthum besteht in dem schmutzigen Felle, mit dem sie bekleidet sind, Bogen, Pfeilen, Spiessen, einem Messer und ein paar Strausseneierschaalen. Wenn sie kein Wild gefangen haben, so müssen sie sich von wilden Wurzeln nähren. Sie stehen noch auf der untersten Stufe der Cultur. Sie glauben keinen Gott, wohl aber einen Teufel, der Alles mit der linken Hand gemacht habe. Weil sie nach dem Tode eine Auserstehung erwarten, so geben sie ihren Todten einen Speer mit in's Grab, damit er sich bei seinem Erwachen vertheidigen und ernähren könne.  +
Fig. 1. Die Musanga. (Viverra musanga.)  +, Die auf dieser Tafel abgebildete Viverrenart lebt in Java. Sie erreicht eine Länge von 1 Fuss 10 Zoll ohne den Schwanz, dessen Länge 1 1/2 Fuss beträgt. Die Füsse sind verhältnissmässig kurz und stark. Der Pelz besteht auf steifen borstigen Haaren, die sich nicht glatt auf die Haut anlegen. Auf der Oberlippe stehen steife, an der Wurzel hornartige Schnurrhaare.  +, Die eigentliche Farbe dieses Thieres, von welcher man indess viele Abweichungen antrifft, ist folgende: der Kopf ist schwarz; bei'm innern Augenwinkel fängt ein weissgrauer Streif an, und zieht sich, an Breite zunehmend, queer über das Ohr an der Seite des Nackens hin. Der Leib, die Vorderseite des Nackens und der Brust sind graulich schwarz, zuweilen in's Gelbbraune fallend, und als gestreift erscheinend. Die äusserste Spitze der Nase ist ringsherum weisslich.  +,
Wir haben von dem an Arten sehr zahlreichen Geschlecht der Spechte schon mehrere Teutsche, Bd. 3. N. 28. und ausländische, Bd. 4. N. 26. mitgetheilt.  +, Fig. 1. Der zweifarbige Specht (Picus bicolor)  +, unterscheidet sich durch seine einfache Farbenzeichnung von allen seinen Verwandte. Seine Länge beträgt 11 1/2 Zoll. Seine Hauptfarbe ist russschwarz, allein Kopf, Nacken und Unterleib sind reinweiss, mit einem schwachen Anstriche von Gelb in der Mitte des Bauchs. Dieser neuentdeckte Vogel lebt in Brasilien.  +,
Diese Tafel stellt mehrere neuentdeckte Fische aus, zum Theil im Bilderbuche noch nicht erwähnten Gattungen vor.  +, Fig. 1. Der goldfarbene Gründling (Gobius auratus)  +, Fig. 2. Le Sueurs-Gründling (Gobius Sueuri)  +,
Die auf unserer Tafel abgebildeten Geschöpfe gehören zu den weichhäutigen Strahlthieren.  +, Fig. 1 Die Amphitriten-Stephanomia. (Stephanomia Amphitritis.)  +, Die hier abgebildete Art ist an den stachelförmigen Fortsätzen und blattförmigen spitzen Anhängseln kenntlich. Sie hat wenig Fäden, die schön rosafarben sind. Sie treibt im Australocean umher, und man glaubt darin eine schön azurblaue Krystallguirlande zu erkennen. Die Fühlfäden dehnen sich weit aus, um die Beute zu fassen, und ist diess geschehen, so strecken sich, gleich Blutigeln, tausende von Rüsseln unter den Blättchen hervor, um sie auszusaugen.  +,
Wir sehen auf unserer Kupfertafel den kleinern Theil der Stadt von der Südostseite. Im Vordergrund erheben sich die Trümmer des Ungeheuern Tempels, welcher dem olympischen Jupiter geheiligt war, zu dem auch die drei einzelnen Säulen gehören. Hinter demselben sieht man den Triumphbogen des Adrian, und im Hintergrund die Citatelle der Stadt, die sonstige Acropolis, mit den Ruinen des prächtigen Minervatempels, des Parthenon.  +, Athen, jene so berühmte, durch Künste und Wissenschaften so blühende Stadt des Alterthums, war, nachdem es durch die erobernden Türken aller seiner Grösse beraubt worden war, endlich, noch vor 100 Jahren fast gänzlich in Vergessenheit begraben. Erst in neuern Zeiten haben forschbegierige Reisende einiges Licht über den Zustand dieser Stadt verbreitet. Das jetzige Athen erinnert bloss durch die Trümmer, auf denen es steht, an seine ehemalige Grösse. Es enthält jetzt 10,000 Einwohner, und gleicht zwei oder drei schlecht gebauten zusammengedrängten Dörfern. Die Einwohner sind grösstentheils Griechen, deren christliche Kirchen zum Theil auf den Ueberresten der alten Tempel bestehen. Durch zwei Collegien ist für die Wiederauflebung der altgriechischen Sprache gesorgt. Die Griechen haben dort noch das Recht, jährlich vier eigene Magistratspersonen zu wählen, die zwar durch den stolzen Namen "Archonten" an Athen's ehemalige Grösse erinnern, denen aber jene Macht fehlt.  +
Fig. 1. 2. und 3. Der Virginische Hirsch. (Cervus Virginicus.)  +, Diese Virginischen Hirsche, von welchen die geschätzten sogenannten Amerikanischen Wildhäute herrühren, sind von der Grösse unseres Dammhirsches. Der Obertheil des Körpers so wie die Vorderseite der Beine, ist bei'm Männchen (Fig. 1.), Weibchen (Fig. 2.) und Spiesser (Fig. 3.) im Sommer zimmtbraun, im Winter grau gefärbt. Der Untertheil des Körpers ist weiss. Die Schwanzspitze aber schwarz. Das Gehörn ist, von der Basis an, anfangs nach hinten gerichtet, steigt dann mehr in die Höhe und richtet sich mit dem Obertheile nach vorn.  +, Es sind furchtsame Thiere, welche im ganzen nördlichen Amerika gar nicht selten sind.  +,
Fig. 1. Der furchenschnabelige Aracari. (Pteroglossus sulcatus.)  +, Dieser ganze Vogel ist sammt dem drei Zoll betragenden Schnabel zwölf Zoll lang; der Schnabel ist oben gewölbt und roth, an der Seite zusammengedrückt, schwarz, und hat auf jeder Seile zwei Furchen. Das Gefieder ist oben Papageygrün, unten blassgrün. Es ist dieser Vogel nur erst in zwei Exemplaren auf dem spanischen Amerika nach Europa gebracht und seiner Lebensart nach nicht bekannt, die wahrscheinlich mit der der Pfefferfrasse (Rhamphastos) Aehnlichkeit haben wird.  +, Die Pogonias.  +,
Staubpilze (Coniomyci) sind die untersten Anfänge der Vegetation. Sie erzeugen sich auf erkrankenden Pflanzensäften, sowohl lebender Pflanzen, als auch aus Dämmerde. Man muss sie für wirkliche Vegetabilien halten, da ähnliche auf ganz verschiedenen Gewächsen entstehen.  +, Fig. 1. Der Weidenblattschorf. (Xylama Salicinum.) Man bemerkt ihn auf Ahorn-, Massholder- und Weidenblättern im Spätsommer. a. Natürliche Grösse; b. vergrössert.  +, Fig. 3. Der Beiberitzenstaubpilz. (Arcidium Berberidis) Erscheint an mancherlei Pflanzen (z. B. Euphorbia, Berberis), als eine Folge krankhafter Säfte. Es entstehen gewöhnlich ziegelrothe Flecken, welche sich auf der Unterseite in Röhren erheben, dann zerreissen, sich mit gezähnten Rändern zurückschlagen, und einen gelbrothen Staub ausstreuen. a. Ein Berberitzenblatt in natürlicher Grösse; b. das Häufchen Aecidium vergrössert.  +,
Im Mittelpunct von Asien erhebt sich das grösste und höchste des bis jetzt bekannten Gebirgs-Plateau's, fast ohne Zweifel als Wohnort der ersten Menschen anzunehmen.  +, Alle diese Messungen sind jedoch nur auf der Ferne aufzunehmen gewesen, denn dem höhern Gebirge sich zu nähern ist wohl eine Unmöglichkeit. Alle Schrecknisse der Natur an Klippen, Klüften, unergründlichen Tiefen, Wasserstürzen, Gletschern und den furchtbarsten Schneemassen finden sich hier in solcher Riesengrösse vereinigt vor, dass die Gefahren, welche Bergbesteiger in der Schweiz etc. auszustehen haben, als wahre Miniaturgemälde dagegen erscheinen. Kaum kann man bis in die mittlere Region, wo sich schon kein Schnee mehr findet und anders vordringen, als in schmalen Räumen, welche brausend Flüsse neben ihren Betten in den Gebirgsschlünden offen lassen.  +, In diesen Granitgebirgen, die sich von Ferne als meergrüne, braune und lebergraue Felsen zeigen, entspringen Asiens grösste Flüsse, der Indus, die Bramaputra, die Jumna, die Quellenflüsse des Ganges u.s.w. Nach den letzteren wallfahrten seit Jahrtausenden zahllose Pilger und fast jeder Schritt des Weges dahin ist durch Mythen der Sanskrit geheiligt - bis dahin sind auch namentlich die Europäer gekommen.  +,
Im Mittelpunct von Asien erhebt sich das grösste und höchste des bis jetzt bekannten Gebirgs-Plateau's, fast ohne Zweifel als Wohnort der ersten Menschen anzunehmen.  +, Alle diese Messungen sind jedoch nur auf der Ferne aufzunehmen gewesen, denn dem höhern Gebirge sich zu nähern ist wohl eine Unmöglichkeit. Alle Schrecknisse der Natur an Klippen, Klüften, unergründlichen Tiefen, Wasserstürzen, Gletschern und den furchtbarsten Schneemassen finden sich hier in solcher Riesengrösse vereinigt vor, dass die Gefahren, welche Bergbesteiger in der Schweiz etc. auszustehen haben, als wahre Miniaturgemälde dagegen erscheinen. Kaum kann man bis in die mittlere Region, wo sich schon kein Schnee mehr findet und anders vordringen, als in schmalen Räumen, welche brausend Flüsse neben ihren Betten in den Gebirgsschlünden offen lassen.  +, In diesen Granitgebirgen, die sich von Ferne als meergrüne, braune und lebergraue Felsen zeigen, entspringen Asiens grösste Flüsse, der Indus, die Bramaputra, die Jumna, die Quellenflüsse des Ganges u.s.w. Nach den letzteren wallfahrten seit Jahrtausenden zahllose Pilger und fast jeder Schritt des Weges dahin ist durch Mythen der Sanskrit geheiligt - bis dahin sind auch namentlich die Europäer gekommen.  +,
Fig. 1. und 2. Die schöne Irene. (Irena puella.)  +, Fig. 3. Der Temia. (Phrenotrix Temia.)  +, Diess sind sehr schöne, in ihrem Körperbau einigermaassen unseren Krähen ähnliche Vögel; das Gefieder ist bei dein Männchen, Fig. 1, auf dem ganzen Obertheil schön schmalteblau, am Untertheil sammtschwarz; bei dem Weibchen, Fig. 2., aber, ist das Gefieder von dunklem Blau, mit grünem Schimmer, die Schwungfedern sind braun, welche Farbe auch die untere Seite der Flügel und Schwanz haben. Auch erscheinen auf dem Kopfe, Nacken und dem Obertheil des Körpers überhaupt braune Wellenlinien. Schnabel und Füsse sind schwarz, Ihr Vaterland ist Java und Sumatra, wo sie in Holzungen und Wäldern leben, und sich von Früchten und Saamenkörnern nähren.  +,
Die Salamander bestehen, nachdem sie das Ei verlassen, wie die Frösche, mehrere Verwandlungen. Man rechnet sie daher passender zu den letztern, als zu den Eidechsen, welchen man sie auf den ersten Blick, ihrer Gestalt wegen, zugesellen möchte. Unsere Kupfertafel zeigt den  +, Gemeinen Wassersalamander (Lacerta palustris Gm. L. Salamandra cristata Schneid.)  +, in den verschiedenen Graden seiner Ausbildung, vom Eie bis zum vollendeten Wachsthum.  +,
Fig. 1. und 2. Der kleinrüsselige Rochen. (Raja rostellata)  +, Fig. 3. Der einfleckige Zitterrochen. (Torpedo unimaculatus.)  +, Es ist schon im I. Bande unseres Bilderbuchs, No. 49, ein Zitterrochen abgebildet worden. Seit der Zeit hat man deren mehrere Arten kennen gelernt. Der Fig. 3. abgebildete, zeichnet sich durch den augenförmigen Fleck, von blauer Farbe mit schwarzem Umkreise, auf der Mitte des isabellgelben, mit weissen, sternförmigen Flecken besetzten, Rückens aus. Das Vordertheil des Kopfes ist ausgeschweift, der Schwanz dünn und lang und mit einer rundlichen Flosse endigend. Die elektrischen Organe sind klein, und der zwei Pfund schwere Fisch gab nur schwache Schläge. Er ist bei Nizza im Monat Februar gefangen.  +,
Wir sehen auf vorliegender Tafel mehrere weiche gallertartige Thiere von verschiedener, oft sehr sonderbarer, meist aber strahlenartiger Form, welche sich ausserordentlich häufig in allen Meeren, besonders der warmen Zonen, finden.  +, Fig. 1. und 2. Die vierhornige Lucernaria. (Lucernaria quadricornis.)  +, Diese Lucernaria hat einen gelbbraunen, fast kegelförmigen Körper, welcher nach unten zu sich glockenförmig erweiternd, in vier, an ihrem Ende wieder gespaltene, mit Tentakeln besetzte, Strahlen ausgeht, in deren Mitte sich die Mundöffnung befindet. Sie heftet sich an Seegras etc. und nährt sich von kleinen, selbst hartschaligen, Seethieren, welche sie durch die in ihrem Innern befindliche Flüssigkeit auflösen kann.  +,
Wir sehen hier die Hauptstadt der, zum Theil mit Verbrechern, bevölkerten Colonie auf der, südöstlich von Neuholland gelegenen, grossen Insel Van Diemens Land. Hobartstown wurde erst im Jahr 1804 gegründet, und zählte 1821 schon über 409 Häuser und 2700 Einwohner; Die Stadt ist mit einem Regierungsgebäude 1), einer Kirche 2), Casernen 3), einem starken Gefängniss 4), einem Hospital 5) ausgestattet, wird durch eine Batterie 6) vertheidigt, und auf dem Nelsonsberge 7) befinden sich Signalposten und Telegraphen. Der Fluss Derwent, an welchem die Stadt liegt, ist für grosse Kauffartheischiffe fahrbar und es ist merkwürdig, wie diese, dem Südpole am nächsten liegende, Europäische Niederlassung schon mit so vielen, den Handel erleichternden, Bequemlichkeiten ausgestattet ist. Das Land hat ein mildes gesundes Klima, ist reich an allem, was zur Erhaltung und Erheiterung des Lebens beitragen kann, und es ist mit Sicherheit vorauszusehen, dass diese Colonie in kurzer Zeit eine der blühendsten werden wird, die England gegründet hat.  +
Fig. 1. Der Siamang (Simia syndactyla.)  +, Das Vaterland des Siamang - wie ihn die Malayen nennen - ist Sumatra, wo ihn der Gouverneur, Sir Stamford Raffles entdeckt hat. Er ist von gagatschwarzer Farbe und von starkem, muskulösem Bau. Das Haar ist lang und sanft, das nackte Gesicht schwarz, so auch die Brüste des Weibchens. Die ganze Höhe des Thieres, von der Ferse bis zum Scheitel, misst 3 Fuss 2 Zoll; der Arm allein 1 Fuss 1/2 Zoll. Der Bau der hinteren Hände, an welchen der Zeige- und Mittelfinger bis zum mittelsten Fingergliede verwachsen sind (daher der Name "syndactyla"), ist besonders merkwürdig, auch verdient der Zahnbau dieses Affen die Aufmerksamkeit der Naturforscher. Die Ohren liegen dicht am Kopfe an, und haben äusserlich die Bildung, wie bei'm Menschen. Die fast 2 Zoll langen Haare, mit denen dieser Affe bedeckt ist, sind, die auf dem Kopf ausgenommen, gelockt. Die Siamangs leben gern in den Wäldern in grossen Heerden zusammen.  +, Fig. 2. Der Cimepeye. (Simia melalophos.)  +,
Fig. 1. u. 2. Die Brandente. (Anas Tadorna.)  +, Fig. 3. und 4. Die weissäugige Ente. (Anas leucophthalmos.)  +, Kopf, Hals, Brust und Seiten sind bei'm Männchen lebhaft roth gefärbt, Rücken und Flügel sind braunschwarz mit purpurnem Abglanz und mit kleinen rostrothen Puncten übersäet. Bauch und untere Deckfedern des Schwanzes sind reinweiss; der Schnabel ist bläulichschwarz mit schwarzem Nagel und die Iris weiss. Die Länge ist 15 Zoll. Das Weibchen hat nicht die Lebhaftigkeit der Farben, wie das Männchen, und ist nur 14 Zoll lang. Diese Ente bewohnt die östlichen Gegenden Europa's. Vorzüglich häufig trifft man sie am Don an. Im nördlichen und im südlichen Teutschland erscheint sie als Zugvogel, und hält sich am liebsten in Brüchen auf. Sie lebt von Insecten, kleinen Fröschen, Wasserpflanzen und deren Saamen. Das Weibchen brütet 9-10 weissgrüne Eier.  +,
Fig. 1. Lacépède's Gymnetrus. (Gymnetrus Cepedianus.)  +, Fig. 2. Peron's Schuppenflosser. (Lepidopus Peronii)  +, Auch dieser Fisch ist mit einem Silberstaube bedeckt, der goldene, rosafarbne und azurne Reflexe zeigt. Die Augen sind gross, silberfarben; die Iris goldig; die Rückenflosse gelb und die untern Brustflossen sind nichts weiter, als zwei löffelförmige Schuppen. Die Länge dieses Fisches beträgt 1 Meter. Sein Fleisch ist von sehr delicatem Geschmack. Er wird bei Nizza gefangen.  +,
Fig. 1. u. 2. Die rosenfarbige Äquorea. (Aequorea rosea.)  +, Sie ist kreisrund, flach, rosenfarben, und zeigt oben drei- und vieltheilige Gefässe, am Rande haarförmige, sehr lange und sehr zahlreiche Tentakeln. Ihr Vaterland ist nicht angegeben.  +, Fig. 3. Die Panopyra. (Dianaea Panopyra.)  +,
An Salzseen ist die Krimm sehr reich. Diejenigen, von denen unsere Kupfertafel einen darstellt, liegen in dem Bezirk Perekow, 17 Werste von Armenskoi-Bazar entfernt. Tausende von Wagen stehen theils auf der See, so weit die gebildete Salzkruste fest genug ist, sie zu tragen; andere warten am Ufer und andere in noch weiterer Ferne. Die Fuhrleute gehen entkleidet in den See und tragen das Salz in Haufen zusammen, beladen damit einen kleinen Kahn, der dann vom Ufer aus, mit Hülfe eines Schlepptaues, bis zu dem Standpunkte der Wagen hinaufgezogen wird.  +, Die wichtigsten Salzseen im Bezirke Perekow sind der alte und rothe See, die nahe bei einander liegen; sie liefern in guten Jahren 800,000 Pud (40 Russ. Pfd.) Salz. In der Krimm liegen noch über 20 ähnliche Seen, die aber nicht alle Salz von gleicher Güte liefern. Die Menge des im Durchschnitt jährl. gewonnenen Salzes übersteigt 5 Mill. Pud. Im Jahre 1819 lös'te die Regierung daraus über eine halbe Million Rubel. -  +, In den weiten Steppen und Wüsten von Asien, Afrika und dem nördlichen Russland giebt es viele Stellen, wo fortwährend eine ungeheure Salzerzeugung stattfindet. Solche Stellen heissen entweder Salzseen, wenn sie salziges Wasser enthalten, oder Salzgründe, wenn man an den Stellen, wo das, in den nassen Jahreszeiten niedergefallene, Regenwasser gestanden hat, Salzrinden findet.  +
Fig. 1. Der Pougoune. (Paradoxurus Typus.)  +, Pougoune, oder Poune ist der Malabarische Name dieses Thieres, das sonst auch unter dem Namen des Palmenmarders bekannt ist. Es hat, wie die fleischfressenden Thiere, Schneide-, Eck- und Mahlzähne. Es geht ganz auf den Fersen, kann seine katzenähnlichen Krallen zur Vertheidigung und zum Klettern brauchen, und hat, da die kurzen Zehen durch eine schlaffe Haut verbunden sind, in gewisser Hinsicht Schwimmfüsse. Besonders merkwürdig am Thier ist die ganz eigenthümliche Windung seines Schwanzes, welche man bis jetzt an keinem andern Thier beobachtet hat. Der Kopf ist dem des Hundes ähnlich; der Gehörgang mit einer Art Klappe bedeckt, womit das Thier, z.B. wenn es schläft, das Ohr verschliesst. Der Pelz besteht aus Seiden- und aus Wollhaaren, und hat eine schwarzgelbliche Farbe, nämlich wenn man ihn von der Seite und so betrachtet, dass man bloss die Spitzen der Haare sieht, erscheint er schwärzlich, dagegen gelblich, wenn man ihn von vorn ansieht, dass man die Haare in ihrer ganzen Länge erblickt. Auf dem gelben Grund bemerkt man auch zu beiden Seiten des Rückgrats drei Reihen Flecken und andere auf Schulter und Schenkel, während diese auf dem schwarzen Grunde verschwinden, und sich wieder andere zeigen, welche reihenweis gestellt sind und Linien bilden. Die Extremitäten sind schwarz, der Schwanz zur Hälfte und der Kopf ganz schwarz. Das schwarze Ohr hat einen linienbreiten weissen Rand.  +, Das Thier lebt in Indien und auf der Insel Java in baum- und buschreichen Gegenden.  +,
Fig. 1. Die dreikielige Schildkröte. (Testudo tricarinata.)  +, Fig. 2. Die geometrische Schildkröte. (Testudo geometrica.)  +, Fig. 3. Die gerandete Schildkröte. (Testudo marginata.)  +,
Alle die auf dieser Kupfertafel abgebildeten Fische sind in Bengalen neuerdings entdeckt und gehören unter diejenige Abtheilung der Grätenfische, welche vorn an der Rückenflosse mit Stacheln versehen sind (Acanthopterygii).  +, Die Gattung Mugil hat Bauchflossen, welche hinter den Brustflossen stehen; die beiden Rückenflossen sind kurz und stehen von einander getrennt, und die erste derselben ist stachelig. Der Kopf ist flach gedrückt, breit und ganz mit Schuppen bedeckt. Im Munde stehen nur an der Seite der Zunge einige rauhe Erhöhungen, als Zähne. Einen ganz eigenthümlichen Bau hat der Magen dieser Fische. Eine Europäische Art dieses Fisches, den Mugil Cephalus, findet man häufig im Mittelländischen Meer. Die Arten, welche der Engl. Naturforscher Buchanan im Ganges fand, hatten keine Zunge.  +, Fig. 1. Der Corsula. (Mugil Corsula.)  +,
Fig. 1. 2. Der gesäumte Glomere. (Glomeris marginata.)  +, Die Benennung Glomeren haben diese Thiere von der Eigenschaft, die beiden Körperenden nach unten, sobald man sie berührt, so nähern zu können, dass Kopf und Füsse ganz eingehüllt sind, wodurch sie eine kugelartige Gestalt erhalten und zugleich im Stande sind, sich vor Gefahr zu beschützen. Das Thier ist braunschwarz und sämmtliche Schilder sind mit einem gelben Rand eingefasst; es glänzt wie polirt; man findet es in Teutschland in feuchten Laubwäldern unter Steinen, Baumwurzeln und Moos. Fig. 1. zeigt das Thier vergrössert, der Strich a. seine natürliche Länge, und Fig. 2. den zusammengerollten Zustand desselben.  +, Fig. 3. Der getüpfelte Glomere. (Glomeris pustulata.)  +,
Ueber die Zeit seiner Erbauung herrscht viel Dunkel. Einige wollen sie in die Römerzeiten versetzen, Andere behaupten mit mehr Wahrscheinlichkeit, dass unter Wilhelm I. Gundulph, Bischof von Rochester, denselben angelegt habe. Gewiss ist, dass im Jahre 1140 der König Stephan seine Residenz in dieser Citadelle aufgeschlagen, und dieselbe schon in frühern Zeiten als Staatsgefängniss gedient habe. Der Lage nach zu urtheilen, war indess ihre erste Bestimmung die Vertheidigung der Stadt von der Wasserseite. Die Festungswerke waren vor Alters weit bedeutender, als gegenwärtig; allein noch zeugen die Gräben und Schanzen, die Höhe und Stärke der Mauern von ihrer ehemaligen Wichtigkeit.  +, Der weisse Thurm, erbaut unter Wilhelm dem Eroberer, um's Jahr 1080, ist ein grosses viereckiges Gebäude, 116 Fuss lang und 96 F. breit; er besteht aus 3 Stockwerken und einem Souterrain. In letzterm, dessen ursprüngliche Bestimmung nicht bekannt ist, befindet sich gegenwärtig ein Salpetermagazin, darüber steht die alte Capelle, welche ehemals zum Gottesdienste der königl. Familie diente, und gegenwärtig einen Theil des grossen Reichsarchivs ausmacht. Das Gebäude ist übrigens als ein schönes Muster der alten Normannischen Bauart merkwürdig.  +, Die Capelle des heiligen Peter ad vincula, welche vorzüglich desshalb merkwürdig ist, weil sich darin die Gräber vieler, durch Stand und Schicksal merkwürdiger Personen, als des Thomas Morus, John Fisher, der Anna Boleyn, Catharina Howard u.s.w. befinden. Sie liegt in der nordwestlichen Ecke der Festung.  +,
Fig. 1. Der Grivet. (Cercopithecus griseus.)  +, Dieser Affe steht zwischen dem Malbruck (C. Cynosurus) und dem Callitriche (C. Sabaeus) in der Mitte. Ersterm gleicht er durch. die allgemeine Farbe des Pelzes, weicht aber von demselben durch die Form des Kopfes ab. Von dem Callitriche unterscheidet er sich durch die dunklere Farbe, den weissen Backenbart u.s.w., während er ihm wieder in der Pyramidalform des Kopfes gleicht. Die Hauptfarbe des Oberkörpers ist schmutziggrün, und die des Unterkörpers weiss. Das Vaterland dieser Affenart ist gegenwärtig noch unbekannt; allein wahrscheinlich stammt sie, wie die meisten Cercopitheken, aus Afrika.  +, Fig. 2. Der Schacma. (Papio comatus.)  +,
Fig. 1. Der feuerköpfige Oxyrhynchus. (Oxyrhynchus flammeiceps.)  +, Dieser neuentdeckte Vogel hat einen kurzen, geraden, an der Basis dreieckigen und pfriemenförmig zugespitzten Schnabel. Eine zarte, schöne, ponceaurothe Haube macht seine vorzüglichste Zierde aus. Der übrige Theil des Gefieders ist meist grün gefärbt, und die untern Theile mit einer Menge braunschwarzer, unregelmässig dreieckiger Flecken gezeichnet. Füsse und Schnabel sind bläulich-schwarz. Die Länge des ganzen Vogels beträgt 7 Zoll.  +, Fig. 2. Der backenbärtige Steigschnabel. (Xenops genibarbis.)  +,
Fig. 1. Der grosskiefrige Kneipkäfer. (Manticora maxillosa Fabr.)  +, Fig. 2. Die Waldcicindele (Cicindela sylvatica Linn.)  +, ist in Carolina zu Hause, oben gold- unten purpurgrün, die Fühler, der Mund, ein halbmondförmiger Fleck an der Spitze der Flügeldecken, und die Füsse sind rostgelb.  +,
Die Stadt besteht auf 3 Theilen, welche unsere Ansicht deutlich entwickelt: dem eigentlichen Kahira im Mittelpunkte, Masr el Attik oder Altkahira im N.W. und Bulak, dem Hafen der Stadt, im S. 0., hart am Strome. Jenseits desselben sieht man Ghiza, das auch wohl als eine Vorstadt angesehen wird; und daneben im Hintergrunde jene berühmten Pyramiden, das Einzige, was uns von dem alten berühmten Memphis übrig geblieben ist.  +, Die Hauptstadt von der Türkischen Provinz Aegypten, liegt unter 48° 58' 30". östl. L. und 30° 2' 4" N. Br. auf dem Ostufer des Nils, da wo sich dieser Strom in mehrere Arme theilt, um das Delta zu bilden.  +, Ihre Gründung verdankt sie Giaffar, einem Feldherrn des ersten fatimitischen Sultans (a. 968.), ihren Namen dem Umstand, dass gerade damals der Planet Kaher (Mars) sich über dem Horizonte zeigte. .  +,
Fig. 1 ist das Portrait eines gewissen Stoffel Speelmann aus dem Stamme der halbcivilisirten Hottentotten. Er gehörte zu Hrn. Burchell's Reisegesellschaft, und wurde von diesem Gelehrten, wegen seines characteristischen Aeussern, abgezeichnet. Er hatte 5 Fuss 7 Zoll Länge, also mehr als die Mittelgrösse seines Volkes, schmächtigen knochigen Körperbau und eine sehr gerade Haltung, die er sich wahrscheinlich während seines Soldatendienstes angeeignet hatte. Er besass viel Lebhaftigkeit für einen Hottentotten; sein Blick schien ungewöhnliche Klugheit und Gewandtheit zu verrathen und sein Alter ungefähr 40 Jahre zu betragen. Er hatte hervorragende Kinnbacken, eingefallene Wangen und eine platte, breite, weitoffenstehende Nase; der Mund war weit, mit dickaufgeworfenen Lippen versehen, das Kinn schmal und mit verschiedenen sonderbaren Höckern besetzt. Er galt für einen trefflichen Schützen und reiselustigen Mann. Sein ganzes Kostüm hat er sich nicht allein selbst erfunden, sondern auch selbst zugeschneidert. Seine Kappe war von Kalbfell, an welchem die Haare bei'm Garmachen stehen geblieben. Ausserdem trug er um den Kopf noch ein rothes baumwollenes Tuch und um den Hals ein lockergebundenes blaues. Lederne Hosen bedeckten den Unterkörper, eine blaue Tuchjacke den Oberleib. Ueber letztere war eine Kugeltasche, die er sich aus dem Felle eines Leoparden verfertigt hatte, geschnallt.  +, Fig. 2 stellt einen Häuptling der Kora's oder Koranna's vor. Diese Völkerschaft gehört mit den Hottentotten zu einer Race, und wohnt theils unter den Griqua-Hottentotten, theils unter den Buschmännern, vorzüglich aber an den Ufern des Obertheils des Orangeflusses, wo sie die beste Waide für ihre zahlreichen Rinderheerden findet. Den Beschreibungen der neuesten Reisenden zufolge, sind die Koranna's ein friedlicher Menschenschlag, äusserst träge und von sehr geringer Intelligenz. Sie haben neuerdings um einen Missionär angehalten, und für den Fall, dass ihr Wunsch gewährt wird, sich zum Ackerbau zu bequemen versprochen. Der abgebildete Koranna-Häuptling trug um den Kopf ein Stück Leder, in Form eines Turbans gewickelt, und um den Leib einen ledernen Mantel, der sehr stark mit rothem Ocher und Fett bestrichen war. Um den Hals waren verschiedenfarbige Glasperlschnuren geschlungen, und an denselben ein Messer und die Schaale einer kleinen Schildkröte befestigt, die als Schnupftabaksdose diente. Handgelenk und Vorderarm waren mit Perlenschnuren, Stricken von Acacienrinde und einem breiten elfenbeinernen Ringe verziert. In der Hand erblickt man den Hassagai und Kirri (Spiess- und Wurfkeule)und im Gesicht den Ausdruck der Gutmüthigkeit  +
Fig. 1. Die Meerkatze mit strahligem Haar, oder der Tock. (Cercopithecus radiatus Geoff.)  +, Fig. 2. Der Vervet. (Cercopithecus Pygerytha Geoff.)  +, Fig. 3. 4. u. 5. Der Drill. (Invus leucophaeus Fr. Cuvier.)  +,
Fig. 1. Der Javanische Bienenfresser. (Merops urica Horsf.)  +, Sein Vaterland ist Java und Ceylon, die Grösse noch einmal so gross, als der hier abgebildete; der obere Theil des Kopfs und der Nacken rothbraun; der Rumpf und die oberen Schwanzdeckfedern blassblau, die Kehle und der obere Theil des Halses schwefelgelb, mit einem schmalen rothbraunen und schwarzgeschuppten Halsband. Unten ist er gelbgrün, Flügel und Schwungfedern ebenfalls grün, mit einer stärkern Mischung von Dunkelgelb. Der Schwanz ist grün und gabelförmig, der Bauch bläulichweiss. Der schwarze Schnabel hat an den Mundwinkeln eine Reihe kurzer steifer Borsten. Er lebt von im Fluge gefangenen Bienen und Wespen und nistet in selbst gegrabenen Höhlen an den Ufern der Flüsse.  +, Fig. 2. Der allfarbige Eisvogel. (Alcedo omnicolor Reinw.)  +,
Fig. 1. Die rothfüssige Siagone. (Siagona rusipes Latr.)  +, Fig. 2. Der Riesenscarites. (Scarites Gigas Oliv.)  +, Fig. 3. Die sandliebende Clivine. (Clivina arenaria Latr.)  +,
Fig. 1. Das Sumpfbrachsenkraut. (Isoëtes lacustris. Linn.)  +, Es hat eine knollige, mit Fasern besetzte Wurzel; die Blätter sind pfriemenförmig, spizzig, halb cylindrisch, gegliedert und stehen aufrecht. An der Basis befinden sich die Generations-Organe; die Saamenkapsel, einer Erbse gross, enthält pyramidenförmig dreiecktige Körner. Man findet es in den Holsteinischen Seen, wo es ein Fisch, der Brachse, bei'm Laichen aus der Tiefe heraufbringt. Fig. a. zeigt die weiblichen Fortpflanzungs-Organe in natürlicher Grösse. Fig. b. vergrössert, so wie c. den vergrösserten Saamen.  +, Fig. 2. Die vierblättrige Marsilie. (Marsilea quadrifolia Linn.)  +,
Diese merkwürdige Höhle ist von dem Dorfe Gailenreuth, unweit Muggendorf bei Bamberg, südwestlich eine kleine halbe Stunde entfernt und befindet sich im sogenannten Höhlenberge. Der Eingang, durch die auf der unteren Figur dargestellte Felsenwand, ist wohl 6 1/2 Fuss hoch und 17 F. breit, und zeigt noch Spuren einer alten Mauer, durch die er früher wohl verschlossen gewesen ist. Alte Sagen erzählen, dass die Höhle den ersten Christen zu einem Versammlungsorte gedient hätte, oder auch, dass Heiden Zuflucht gegen die Verfolgungen der Christen darin gefunden hätten. Soviel ist gewiss, dass man noch jetzt Menschenknochen und Fragmente von Urnen findet. - Die obere Figur auf dieser Tafel stellt das Innere der Höhle im Durchschnitt nach einer Zeichnung vor, welche Professor Buckland im Jahr 1816 an Ort und Stelle aufnahm. A. ist der Eingang der Höhle, durch welchen man in eine grosse Halle von mehr als 300 Fuss tritt. Ein langer Gang führt in den grossen Höhlenraum B, wo viele Bärenknochen auf dem Boden zerstreut liegen. Durch eine senkrecht abfallende Kluft gelangt man in den zweiten Höhlenraum C, und durch eine weite Oeffnung D geht es von der zweiten Höhle schräg in die Tiefe, wo man ganze Wagenladungen loser Knochen findet, dagegen die Masse E eine Breccie, meistens aus Knochen und Stalagmiten zusammengesetzt, enthält. Die Kammer C steht durch einen langen und engen Gang, F, in Verbindung, der oft so eng ist, dass man auf Händen und Füssen kriechen muss. Durch die senkrechte Spalte G, durch die man nur mit Lebensgefahr kommt, gelangt man in einen ovalgewölbten Raum, H, der künstlich durch Ausgraben von Knochen und Schädeln auf der gedachten Breccie entstanden ist. - Es sind eigentlich 6 Höhlen, die der Lage nach einen Halbzirkel bilden. Schon in der 5. Höhle merkt man eine dicke Luft und einen aashaften Geruch; bei längerm Verweilen in der Tiefe werden die frischesten Gesichter der Besuchenden leichenblass. - Dem Dr. Rosenmüller und dem Professor Esper in Erlangen verdankt man zuerst sichere Nachrichten über diese Höhle.  
Fig. 1. Die grüne Calyptomene. (Calyptomena viridis Reinw.)  +, Fig. 2. Die gehaubte Timalie. (Timalia pileata R.)  +, Fig. 3. Die kehlfleckige Timalie. (Timalia gularis.)  +,
Fig. 1. Der längschwänzige Glanzvogel. (Galbula marcroura.)  +, Fig. 2 Der blaukehlige Tamatia. (Capito cyanocollis V.)  +, Fig. 3. Der hyacinthfarbige Arras. (Psittacus Hyacinthinus Lath.  +,
Fig. 1. u. 2. Die Phyllidie mit drei Linien. (Phyllidia trilineata. Cuv.)  +, Dieses Thier bewohnt das Meer von Indien, ist äusserlich nackt, mit einer lederartigen Haut bedeckt, die mit Höckern oder grossen Warzen und Knoten besetzt ist, unter deren Rande sich die Kiemen befinden. Die Farbe ist oben gelb auf schwarzem Grunde, unten blassgelblich Fig. 2. zeigt die untere Seite des Körpers; a. die Tentakeln, b. den After und c. die Mündung des Geschlechtsorgans.  +, Fig. 3. u. 4. Der schneckenartige Rückenfuss. (Tergipes limacina Cuv.)  +,
Fig. 1. Der Erdsaame. (Sclerotium semen)  +, Dieser Schwamm findet sich als rundliche, anfangs weissliche, gelbliche, dann schwarze Körner mit rauhen Gruben auf den Stängeln und Blattrippen des Kohls u. s. w. und zwar: a. in natürlicher Grösse; b. vergrössert und c. die innere Substanz.  +, Fig. 2. Der Zehrschwamm des Safrans. (Thanotophytum crocorum.)  +,
Um ein Panorama von London und dessen Umgebungen zu liefern, unternahm es der Landschaftsmaler T. Hornor 1820, von der Laterne des St. Paulsthurmes London aufzunehmen. Die Abnahme des auf der Kuppel der Kathedrale befindlichen Knopfes und Kreuzes, gab Veranlassung zur Errichtung eines mit grösster Einsicht ausgeführten Gerüstes. Der Maler, um einen noch höhern Standpunkt zu gewinnen, bat um die Erlaubniss, sich auf der, mehrere Fuss über die Spitze des gegenwärtigen Kreuzes sich erhebenden Plattform eine Hütte zu errichten und erhielt sie. Unter unendlichen Schwierigkeiten, die Wind, Wetter Sonnenschein und Nebel noch vermehrten, - wozu noch zu rechnen ist, dass während des stürmischen Sommers 1821 die Hütte, durch, die in solcher Höhe beträchtlichen Windstösse, oft beschädigt und der Maler einige Male in wirkliche Lebensgefahr versetzt wurde, - kam endlich das Panorama glücklich zu Stande. Sämmtliche Skizzen, die er oben zum Behuf des Panorama entwarf, betrugen 280 Bogen Zeichenpapier; allein dafür war auch jedes öffentliche und Privatgebäude der Hauptstadt und sämmtliche von dieser Hütte aus sichtbaren Dörfer, Felder, Wege, Landhäuser, Bäche etc. darauf niedergelegt. -Fig. 2. stellt das Gerüst und die Lage des Observatoriums auf demselben vor und Fig. 3. die Hütte im grösseren Maassstabe, nebst den zur Sicherung getroffenen Anstalten. Fig. 1. giebt eine vom südlichen Ende der Blackfriars-Brücke aufgenommene Ansicht London's, um die genaue Höhe der St. Paulskirche, 318 Fuss, in Bezug auf die benachbarten Gebäude, anschaulich zu machen.  +
Fig. 1. Die Kammnase mit der Larve. (Rhinolophus larvatus, Horsfield.)  +, Diese Fledermaus, welche in Java zu Hause ist, lebt, wie ihre Gattungsverwandten, bei Tag in tiefen Schluchten und Höhlen, und fliegt bloss bei Nacht nach ihrer Nahrung aus, welche in Insecten besteht.  +, Die Eingebornen von Java nennen dieses Thier Lowo-sumbo.  +,
Die Familie der Schwalben zeichnet sich durch den kurzen, platten, an der Basis immer sehr breiten Schnabel, dessen Oberkieferspitze heruntergebogen ist, durch die kurzen Füsse, den schnellen Flug und ein sehr scharfes Gesicht aus. Ihre in Insecten bestehende Nahrung haschen sie fast nur im Fluge.  +, Aus der Gattung der eigentlichen Schwalben, welche sich in Ansehung ihrer Oeconomie vorzüglich durch den, aus festen Materialien ausgeführten, Bau ihrer Nester auszeichnen, findet man  +, Fig. 1. Die geschminkte Schwalbe. (Hirundo fucata, Temmink.)  +,
Die vorliegende Tafel liefert die Abbildung von 5 Fischen auf Bengalen, welche zu der sonstigen Gattung, jetzt Familie der Welse gehören.  +, Fig. 1. Der Bagarius. (Pimelodus Bagarius, Buchanan.)  +, Fig. 2. Der-grünliche Pimelode. (Pimelodus viridescens, Buchanan.)  +,
Fig. 1. Die Heberblume. (Aristolochia Sipho, L'Heritier.)  +, Der Stamm dieser Art theilt sich gleich von unten in Zweige, welche sich an hohen Gegenständen, an Bäumen, Mauern u.s.w. bis zu einer beträchtlichen Höhe emporwinden. Die Blätter sind 8 bis 10 Zoll lang, und 6 bis 8 Zoll breit, oben dunkelgrün und glatt, unten heller und mit einzelnen kleinen Härchen besetzt. Im Junius und Julius treiben aus den Winkeln der Blattstiele die Blüthen hervor; sie sind heberförmig gebogen und aussen hellgrün mit röthlichen Streifen und Schattirungen. Der präsentirtellerförmige Rand ist inwendig schwarz purpurroth, mit gelben Punkten und Strichelchen.  +, In Teutschland kommt diese Pflanze in einem guten Boden sehr gut im Freien fort; nur dass in strengen Wintern die zarten Zweige erfrieren. Wenn sie einige Jahre an demselben Platze gestanden hat, so liefert sie alljährig Blüthen. Die Saamen werden jedoch nicht immer und nicht an jedem Standorte reif. Die Vermehrung dieses schönen Gewächses geschieht meist durch Wurzelausläufer und Stecklinge.  +,
Nazareth.  +, In Galiläa, im heiligen Lande, liegt am Fusse der östlichen Berge der See Genezareth und die Stadt Tiberias, von Herodes gebauet, die mit Mauern umgeben, ungefähr ž Meile im Umfang hält. Der See Genezareth, auch Galiläer- und Tiberiassee genannt, ist ein höchst malerischer Wasserstrich, der mit dem todten Meere Hauptsee in Palästina ist. Er scheint, bloss nach dem Augenschein, ungefähr 1 Deutsche Meile breit und 2 1/2 - 3 Meilen lang zu seyn. Sein Wasser ist frisch, höchst angenehm, bei Windstille klar, und reich an Fischen. Von den ehemals daran gelegenen Städten Chorazin, Bethsaida und Kapernaum ist keine Spur mehr. Tiberias ist jetzt ein unbedeutendes Städtchen mit ungefähr 1,500 bis 2,000 Seelen.  +, Diese Stadt, die Hauptstadt von Galiläa, in welcher Christus geboren, zieht die Aufmerksamkeit der christlichen Welt auf sich. Das Merkwürdigste darin sind eine Kirche nebst Kloster, auf der Stelle, wo Maria gewohnt haben soll, welches nur eine kreuzförmige Felsengrotte ist, mit ein Paar Granitsäulen. Ferner zeigt man die Werkstatt Joseph's, die jetzt ein heiliger Platz mit einem Altar und Gemälde ist; eine Kapelle mit einem 9 Fuss langen, 6 Fuss breiten Steine, worauf Christus gespeiset haben soll; die Synagoge,. wo Christus lehrte; und den Jungfrauenbrunnen, der Nazareth mit Wasser versorgt. Die betriebsame Stadt hat eine Bevölkerung von etwa 1,500 Seelen, worunter viele Christen.  +
Fig. 1. Die Lasurmeise. (Parus cyanus, Pallas.)  +, Dieser Vogel hat in seiner Bildung und Zeichnung viel Aehnlichkeit mit der Blaumeise und wurde daher für eine Abart von derselben gehalten. Am Männchen sind Stirn, Schläfe, ein grosser Fleck am Nacken und Bauch schneeweiss, bei'm Weibchen graulich weiss; die übrigen Theile sind heller oder dunkler azurblau.  +, Ihre Nahrungs- und Fortpflanzungsweise ist noch unbekannt.  +,
Fig. 1. Die Orinoko Cichla. (Cichla Orinoccencis.)  +, Fig. 2. Der Sogo. (Holocentrus Sogo.)  +, Fig. 3. Der Schrätser. (Acerina Schraetser.)  +,
Fig. 1. 2. u. 3. Der Gerber. (Prionus coriarius, Fabr.)  +, Die ganze Zeit der Verwandlung vom Ei an, bis zum vollendeten Insekt, beträgt 2 bis 3 Jahre.  +, Fig. 4. 5. u. 6. Der ablösende Bockkäfer. (Lamia Amputator, Fabr.)  +,
Die Lebermoose stehen zwischen der Familie der Flechten und der der Laubmoose.  +, Fig. 1. Der glatte Nadelschorf. (Anthoceros laevis, L.)  +, Ein in Deutschland ziemlich gemeines Pflänzchen, von hellgrüner Farbe, das auf sandigen, feuchten, an Waldungen liegenden Aeckern und Wegen wächst, und das am Ende des Sommers seine Kapseln treibt. Auf unserer Tafel sehen wir bei a die ganze Pflanze in natürlicher Grösse, bei B einen Theil derselben stark vergrössert mit dem Becherchen und den darin enthaltenen Körnern, bei C die aufgesprungene Kapsel, ebenfalls stark vergrössert. und bei D den noch mehr vergrösserten Saamen.  +,
Mit diesem Namen bezeichnet man einzeln vorkommende Individuen unter Menschen und Thieren, welche in Folge von noch nicht gehörig nachgewiesenen Ursachen, die naturgemäße Färbung der Haut und deren Gebilde und der Regenbogenhaut im Auge verloren haben.  +, Menschen, welche von dieser Degeneration befallen sind, trifft man in allen Welttheilen, vorzüglich aber innerhalb der Wendekreise. Ihre Haut hat eine mattweisse Färbung, gleichsam wie die der Milch oder Leinwand; ihr Fleisch ist weich und schlaff; die Haare sind zart, seidenartig, gewöhnlich ganz schlicht und ausserordentlich weiss. Die ganze Haut ist mit einem ausserordentlich weissen und weichen Flaum bedeckt und häufig schuppig; die Regenbogenhaut hat eine blassrothe und die Pupille eine dunkelröthere Farbe.  +, Ihre Augen sind gegen das Sonnenlicht sehr empfindlich, weil nicht durch die, unter gewöhnlichen Umständen stattfindende dunkele Färbung der Iris ein Theil der Strahlen vom innern Auge abgehalten wird, dagegen sehen sie in der Dämmerung und bei Mondlicht schärfer als andere Menschen. Dieses ist auch die Zeit, wo die wilden Albino's ausgehen, um Nahrung zu suchen.  +,
Fig. 1. Die Javanische Mangusta. (Mangusta javanica, Horsfield.)  +, Fig. 2. Die Rasse. (Viverra Rasse, Horsfield.)  +, Dieses Thier unterscheidet sich von andern Thieren seiner Gattung durch die Länge und die schmächtige Form aller Theile. Der Kopf ist seitlich zusammengedrückt, von den Kinnladen nach dem Scheitel gewölbt. Die Ohren neigen sich nach dem Vorderhaupt und gehen in Bogen ziemlich hoch in die Höhe. Die Augen sind mittelmässig gross, hervorragend. Die Schnauze ist lang, die Nasenlöcher an der Seite der kurzen nackten Nase, die Barthaare sind steif, ziemlich lang und liegen dicht am Kopfe. Rücken und Leib sind schmächtig, cylindrisch. Der Schwanz ist an der Wurzel nicht stark, nach der Spitze zu dünner; die Vorderfüsse schmächtig, die Schenkel der hintern stämmig. Die Klauen sind scharf und halb zurückziehbar. In einem drüsigen, eiförmigen Körper, etwas vor dem After, mit einer länglich gespaltenen Oeffnung, wird eine riechende Materie abgesondert. Der Pelz ist überhaupt graulich mit lohgelbem Anstrich, von den Schultern ziehen sich nach der Schwanzwurzel 8 tiefbraune Streifen; an den Seiten des Leibes, an den Schultern und hinteren Schenkeln stehen dunkle Flecken. Unter dem Auge und unter dem Ohre steht ein schwarzer Fleck. Lippen, Kehle und Seiten des Halses sind heller, mehr graulich. Alle Füsse sind unten, so wie die Brust und die innere Seite der Schenkel dunkelschwarzbraun, mit einem dunkelrothbraunen Schiller, der Unterbauch schwarzgrau mit lohgelbem Anstrich. Der Schwanz hat 8 schwärzliche Ringe. Das Thier ist von der Nasenspitze bis zur Schwanzwurzel 1 Fuss 11 Zoll, der Schwanz 1 Fuss lang.  +,
Stachelflosser (Acanthopterygii).  +, Eine zahlreiche Abtheilung der mit wahren Gräten versehenen Fische, die sich durch Stacheln, statt der Strahlen in der ersten Rückenflosse, auszeichnen, oder bei zwei Rückenflossen nur in der ersten derselben diese Stacheln führen, oder statt deren bloss Stacheln besitzen.  +, Fig. 1. Der bewaffnete Macronathe. (Macronathus armatus, Lacépède.)  +,
Fig. 1. Der flache Sphodrus. (Sphodrus planus, Clairville.)  +, Fig. 2. Der enghalsige Dolichus. (Dolichus angusticollis, Bonelli.)  +, Fig. 3. Die rundliche Taphria. (Taphria rotundata, Bonelli.)  +,
Der Krater, dessen Inneres auf Taf. 286 abgebildet ist, ist konisch geformt, aber durch Anhäufung von Sand und Asche veränderlich. Der Grund desselben ist eben, aber das Fussen höchst unsicher, da er aus lauter Asche besteht.  +, Drei Meilen von der östlichen Küste Siciliens entfernt liegt dieser feuerspeiende Berg, der unten 17 Meilen im Umfange hat; der Gipfel ist von Linguagrossa 3 3/5, von Randazzo 2 2/5 Meilen entfernt. Er ist 10,630 Deutsche Fuss hoch, aber sehr leicht zu ersteigen. Er ist von der Natur in 3 Theile getheilt: 1) das wenig abgeböschte Land oder Piemontese. Der Boden desselben ist höchst fruchtbar und angebaut und auf ihm leben über 140,000 Menschen, 2) die waldige Gegend oder Nemorosa bildet zunächst den Fuss des Berges. Auf ihr stehen Eichen, Fichten, Buchen, Pappeln, Korkeichen, Kastanienbäume etc. Am Ende der Nemorosa, aber noch 2 Stunden von der Oeffnung des Berges entfernt, liegt die Ziegenhöhle, wo die Reisenden sonst ein sicheres Obdach fanden und auszuruhen pflegten; 3) dieSchneeregion oder Nivosa, Discoperta, zunächst am Krater, eine schaurige Wüste voll schwarzer Lava, Erzschlacken und Asche, welche zum Theil mit dem Hause der Briten oder des Gemmelaro auf der 285 Tafel sichtbar ist. Nicht weit von dem Hause liegen die Trümmern der sogenannte Philosophenburg der oder Wohnung des Empedocles. Diese soll, wie man jetzt annimmt, vom Kaiser Hadrian erbaut worden seyn.  +, Vor dem Ausbruch gehen unregelmässige Rauchwolken, Leuchten, hohle Donner und Erderschütterungen vorher, und die geschmolzenen Materien brechen endlich aus dem Krater oder aus den schwächern Seitenwänden hervor. Kurz nach dem Ausbruche erfolgt der Ausfluss der Lava, welche anfangs sehr schnell, bei'm Kühlerwerden aber nur langsam fortfliesst. Mehr als diese Lavaströme fürchtet man die häufigen Wasserströme, welche siedend aus dem Krater hervorbrechen, den Schnee schmelzen, und alles bei ihrem Herabstürzen zerstören. Die Ausbrüche des Aetna sind weit furchtbarer als die des Vesuves.  +
Der Krater, dessen Inneres auf Taf. 286 abgebildet ist, ist konisch geformt, aber durch Anhäufung von Sand und Asche veränderlich. Der Grund desselben ist eben, aber das Fussen höchst unsicher, da er aus lauter Asche besteht.  +, Drei Meilen von der östlichen Küste Siciliens entfernt liegt dieser feuerspeiende Berg, der unten 17 Meilen im Umfange hat; der Gipfel ist von Linguagrossa 3 3/5, von Randazzo 2 2/5 Meilen entfernt. Er ist 10,630 Deutsche Fuss hoch, aber sehr leicht zu ersteigen. Er ist von der Natur in 3 Theile getheilt: 1) das wenig abgeböschte Land oder Piemontese. Der Boden desselben ist höchst fruchtbar und angebaut und auf ihm leben über 140,000 Menschen, 2) die waldige Gegend oder Nemorosa bildet zunächst den Fuss des Berges. Auf ihr stehen Eichen, Fichten, Buchen, Pappeln, Korkeichen, Kastanienbäume etc. Am Ende der Nemorosa, aber noch 2 Stunden von der Oeffnung des Berges entfernt, liegt die Ziegenhöhle, wo die Reisenden sonst ein sicheres Obdach fanden und auszuruhen pflegten; 3) dieSchneeregion oder Nivosa, Discoperta, zunächst am Krater, eine schaurige Wüste voll schwarzer Lava, Erzschlacken und Asche, welche zum Theil mit dem Hause der Briten oder des Gemmelaro auf der 285 Tafel sichtbar ist. Nicht weit von dem Hause liegen die Trümmern der sogenannte Philosophenburg der oder Wohnung des Empedocles. Diese soll, wie man jetzt annimmt, vom Kaiser Hadrian erbaut worden seyn.  +, Vor dem Ausbruch gehen unregelmässige Rauchwolken, Leuchten, hohle Donner und Erderschütterungen vorher, und die geschmolzenen Materien brechen endlich aus dem Krater oder aus den schwächern Seitenwänden hervor. Kurz nach dem Ausbruche erfolgt der Ausfluss der Lava, welche anfangs sehr schnell, bei'm Kühlerwerden aber nur langsam fortfliesst. Mehr als diese Lavaströme fürchtet man die häufigen Wasserströme, welche siedend aus dem Krater hervorbrechen, den Schnee schmelzen, und alles bei ihrem Herabstürzen zerstören. Die Ausbrüche des Aetna sind weit furchtbarer als die des Vesuves.  +
Fig. 1. Der Javanische Bienenfresser. (Merops urica Horsf.)  +, Sein Vaterland ist Java und Ceylon, die Grösse noch einmal so gross, als der hier abgebildete; der obere Theil des Kopfs und der Nacken rothbraun; der Rumpf und die oberen Schwanzdeckfedern blassblau, die Kehle und der obere Theil des Halses schwefelgelb, mit einem schmalen rothbraunen und schwarzgeschuppten Halsband. Unten ist er gelbgrün, Flügel und Schwungfedern ebenfalls grün, mit einer stärkern Mischung von Dunkelgelb. Der Schwanz ist grün und gabelförmig, der Bauch bläulichweiss. Der schwarze Schnabel hat an den Mundwinkeln eine Reihe kurzer steifer Borsten. Er lebt von im Fluge gefangenen Bienen und Wespen und nistet in selbst gegrabenen Höhlen an den Ufern der Flüsse.  +, Fig. 2. Der allfarbige Eisvogel. (Alcedo omnicolor Reinw.)  +,
Sind weiche aufsitzende Thiere ohne abgesonderten Kopf u. Augen; der Körper ist etwas gebogen, u. steckt in einer Haut wie in einem Mantel; am Bauche stehen zahlreiche Borsten. Der Mund steht nach unten in den Schaalen. Sie nähren sich wahrscheinlich von kleinen Wasserthieren, u. leben in allen Meeren u. unter allen Himmelsstrichen. Es giebt 2 Abtheilungen, gestielte und aufsitzende. Unter die gestielten gehören  +, Fig. 1. Die glatte Entenmuschel. (Anatifa laevis Bruguière.)  +, Fig. 2. Cuvier's Otion. (Otion Cuvieri, Leach.)  +,
Fig. 1. Der blutrothe Brandkäfer (Lycus sanguineus, Fabr.)  +, Wird 3 bis 4 Linien lang. Er ist, die Brustseite und die gestreiften Flügeldecken ausgenommen, welche schön blutroth sind, ganz schwarz, häufig in Deutschland und Frankreich auf Schirmpflanzen. Die Larve lebt unter Eichenrinde.  +, Fig. 2. Der abgestutzte Brandkäfer. (Lycus praemorsus, Dalman.)  +,
Sie ist nach dem Gouverneur von Sumatra, Stamford Raffles, und dessen Reisegefährten Dr. Arnold, welcher sie auf seiner ersten Reise von Benculen in das Innere des Landes entdeckte, genannt.  +, Die erste Blume, die Dr. Arnold sahe, stand unter Gebüsch am Mannaflusse, dicht auf dem Boden, und entsprang aus einer kleinen, etwa zwei Finger dicken horizontal laufenden Wurzel. Eine Menge Fliegen schienen ihre Eier hineinzulegen. Sie roch wie verdorbnes Rindfleisch. Sie war 3 Englische Fuss breit, die Blumenblätter vom Grund bis zur Spitze 12 Zoll lang, die gegenüberstehenden Blumenblätter 1 Fuss von einander. Die innere Höhle der Blume, mochte vielleicht 12 Pinten Flüssigkeit fassen, und die ganze Blume etwa 15 Pfund wiegen. Die Pflanze hatte weder Stängel noch Aeste, und sass mit ihrer Wurzel auf einer andern auf.  +, Sie braucht vom ersten Erscheinen der Knospe, bis zur völligen Ausdehnung der Blume volle 3 Monate, und blühet nur einmal jährlich zu Ende der Regenzeit. Jede Blume hat nur ein Geschlecht, die weibliche unterscheidet sich aber äusserlich nur wenig von der männlichen. Die Frucht soll eine vielsaamige Beere seyn. Die Blume sitzt als Schmarotzer auf den Wurzeln und Stängeln einer Schlingpflanze (des Cissus angustifolia) auf, und scheint aus einem Ritz oder Spalt derselben in der Gestalt eines runden Kopfs, welcher durchschnitten die unentwickelte Blume zeigt, hervorzukommen.  +,
Die ganze Strecke zwischen Philä im Süden und Elephantine im Norden von Syene ist mehr oder weniger voll von Klippen und grössern oder kleinern Inseln, zwischen denen der Fluss in zahllosen Wirbeln rasch fortfliesst. Der eigentliche Wasserfall, welcher aber gar nicht steil ist, ist bei Tarmesit; die Araber nennen ihn Chellâl. Der Fluss ist daselbst eine starke Viertelstunde breit. Im Nil giebt es überhaupt keine Stelle, wo die ganze Wassermasse mit einem Male herabstürzte. In dieser Gegend sind besonders am rechten Ufer die Inseln und Klippen sehr nahe an einander, sehr steil und schroff und hemmen den Lauf des Wassers, wodurch eine Menge kleiner Wasserfälle gebildet werden. Am linken Ufer fliesst der Strom gleichförmiger, aber sehr schnell. Zu der Zeit der Anschwellung des Nils ist die Zahl der Cataracten geringer, wenn der Fluss aber weniger Wasser hat, sehr gross. Zur Zeit der Ueberschwemmung kann diese Gegend stromaufwärts mit vollen Segeln befahren werden, sonst lässt man die Schiffe mit Stricken ziehen. Stromabwärts geht die Fahr sehr schnell. Die wilde Natur dieser Gegend sticht, wenn man von Aegypten herkommt sehr grell von den fruchtbaren Ebenen dieses letztern ab.  +
Fig. 1. Der Utia. (Capromys Furnierii.)  +, Dieses Thier, welches seiner Form nach zwischen Murmelthier und Ratte steht, hat einen ziemlich langen Kopf, an dessen gestutzter Schnauze viele Schnurrhaare stehen; die Ohren sind gerade, fast nackt und schwärzlich, der Hals kurz, der Körper hinten dicker als vorn; der Pelz ist am Obertheil des Körpers braun in braungrün übergehend, der Unterleib graubraun; der Schwanz kurz, dick und mit Schuppen bedeckt. Die Vorderfüsse haben 4, die Hinterfüsse 5 Zehen mit scharfen Klauen. Die ganze Länge des Thiers beträgt 1 Fuss, die des Schwanzes 6 Zoll; die Höhe vorn 4 ă, hinten 5 Zoll. Diese Thiere sind auf der Insel Cuba zu Hause, leben in Gehölzen und klettern leicht auf Bäüme. Sie leben gesellschaftlich, rufen sich durch einen kurzen, scharfen Schrei; wenn sie sich behaglich fühlen, so lassen sie ein tiefes Grunzen hören. Sie spielen oft mit einander, wobei sie sich auf die Hinterfüsse setzen und mit den Vorderpfoten aneinander stemmen. Sie beissen nie. Sie leben von Vegetabilien, besonders lieben sie starkriechende Pflanzen. Sie saufen nur wenig. Ihr Gang ist langsam, wackelnd, sie können aber gut springen, laufen und klettern. Die Vorderpfoten brauchen sie wie die Eichhörnchen. Die Nebenfigur zeigt den Kopf von unten mit den Schneidezähnen.  +, Fig. 2. Der Bajinck. (Sciurus Plantani.)  +,
Fig. 1. Die Sonnenflöte. (Ardea sibilatrix.)  +, Dieser Vogel ist an der Kehle, Vorderseite des Halses, an Bauch, Schenkeln, Rücken und Schwanz reinweiss, jung etwas gelblich. Der Kopf, die Gegend unter den Augen und ein grosser Theil des langen hinten herabhängenden Federbusches schwärzlichblau, letzterer an der Spitze gelb. Der Hals ist an den Seiten gelblich olivengrün, auf jeder Seite ein rother Fleck; die Rückenfedern und Flügel sind bleifarbig; die Deckfedern roth, die Füsse schwarz, der Schnabel röthlich, an der Wurzel bläulich, die Spitze schwarz. Diese Vögel finden sich in Paraguay und Brasilien, lassen oft sanftflüsternde, traurige Töne hören, und leben einzeln, paarweise oder in Familien. Sie legen im Januar zwei himmelblaue mit grossen strohgelben Flecken gezeichnete Eier. Ihr Nest bauen sie aus kleinen Holzstückchen auf Bäume.  +, Fig. 2. Der schöne Javanische Reiher. (Ardea speciosa.)  +,
Fig. 1. Der Bandfisch. (Cepola taenia.)  +, Fig. 2. Der Bogmar. (Bogmarus islandicus.)  +, Dieser Fisch, welcher zugleich eine Gattung bildet, hat eine lange, vom Kopf bis zur Schwanzflosse reichende, Rückenflosse, die Brustflossen sind klein, die Bauch- und Afterflossen fehlen. Die Zähne sind schneidend und spitzig. Der Körper ist schwerdtförmig, silberfarbig, mit hinfälligen Schuppen bedeckt; zwischen den Augen, auf dem Nacken, Rücken, und über den Schwanz sind schwarze Flecken; die Seitenlinie wird aus kleinen höckerförmigen Schuppen gebildet und ist gegen den Schwanz hin mit kleinen Stacheln besetzt. Der Kopf ist abgestumpft und zusammengedrückt. Er kömmt an der Küste von Ireland vor, ist selten und wird, weil die Raben sein Fleisch nicht fressen, von den Bewohnern für giftig gehalten.  +,
Bauchpilze. (Gasteromyci.)  +, Bei diesen Pilzen, welche zu der zweiten Ordnung der Pilze gehören, bildet sich eine häutige Blase aus einer schleimigen Masse, welche schnell gerinnt; der Inhalt dieser Blase oder Hülle (Peridium) besteht aus Körnern (Sporuln) mit oder ohne Fäden. Man unterscheidet Luftbauchpilze, welche sich über, und Erdbauchpilze, welche sich unter der Erde entwickeln.  +, Fig. 1. Der Nachtstäubling. (Licea strobilina.)  +,
Diese Eisenbahnen bestehen aus zwei eisernen, aus flachen Eisenstücken gemachten, Geleisen, deren Ränder hervorstehen, damit die Räder, nicht herabgleiten können; oder diese Geleise sind aus convexen Eisenstücken zusammengesetzt, wo dann die Räder Ränder oder Furchen haben, durch welche sie auf der Bahn gehalten oder geleitet werden. Diese Eisenstücke sind gewöhnlich etwa zwei bis drei Fuss lang, und da, wo sie mit einander vereinigt sind, auf eiserne, hölzerne oder steinerne Blöcke befestigt. Die Dicke der Stücke richtet sich nach der Last, die sie tragen sollen; die convexen sind immer viel stärker gegossen, als die flachen.  +, Um nicht zu grosse Lasten auf diese Bahnen zu bringen, werden sie gewöhnlich auf mehrere durch Pferde oder Dampfmaschinen in Bewegung gesetzte Wagen vertheilt.  +, Die Dampfwagen sind einfache, durch eine Dampfmaschine getriebene Wagen. Nämlich der in dem Dampfkessel a. gebildete Dampf treibt abwechselnd in den Cylindern b b. Stämpel in die Höhe, welche das Gestänge c c, in Bewegung setzen; durch letzteres werden die Räder d d. in Drehung gesetzt; diese greifen in das Kammrad e. ein, welches das Treibrad f. bewegt; die Zähne dieses letzteren greifen in die Zähne einer an der gewöhnlichen Eisenbahn i. noch angebrachten Kammbahn k k. ein, und da diese nicht weicht, so geht das Treibrad vorwärts, indem es immer in andere Zähne eingreift und so den ganzen Wagen vorwärts treibt. Zum bessern Verständniss dient die Tafel.  +,
Fig. 1. Keraudren's Flatterthier. (Pteropus Keraudrenii.)  +, Dieses Flatterthier, welches bei der Erdumschiffung unter Capitän Freycinet auf den Marianischen Inseln gefunden wurde, ist ausgewachsen von einem Ende der Flatterhaut zum andern 2 Fuss bis 2 Fuss 5 Zoll breit. Kopf und Hals sind bis zu den Schultern schmutzig-gelb, der übrige Pelz, dessen Haare von verschiedener Länge sind, ist graubraun und schwarz melirt, die schmale Haut zwischen den Schenkeln und die eigentliche Flügelhaut sind schwarz. Die Ohren sind klein. Die Zehen der Vorderfüsse erhalten die Flügelhaut ausgespannt.  +, Fig. 2. Das spitzschnauzige Flatterthier. (Pteropus rostratus.)  +,
Sie wurden auf der unter Commando des Capitän Freycinet ausgeführten Umschiffung der Erde beobachtet; man konnte aber keinen fangen.  +, Fig. 1. Der Rhinoceros-Delphin. (Delphinus Rhinoceros.)  +, Hatte auf der Stirn ein Horn oder eine Flosse, welche rückwärts gekrümmt war, wie die Rückenflosse. Der Fisch war etwa noch einmal so gross als das gewöhnliche Meerschwein, und war oben auf dem Körper bis zu den Rückenflossen schwarz, mit weissen Flecken. Die Schnauze konnte man, weil der Kopf beständig unter Wasser war, nicht sehen. Man fand ihn zwischen den Sandwichinseln und Neu-Süd-Wallis und gab ihm, seiner sonderbaren Bildung wegen, den obigen Namen.  +,
Fig. 1. Gelbbrüstiger Bartkukuk. (Monasa tenebrosa, Vieillot.)  +, Fig. 2. Philippinischer Spornfuss. (Centropus Bubutus, Horsfield.)  +, Fig. 3. Kleiner Honigkukuk. (Indicator minor, Vieillot.)  +,
Fig. 1. Der weisspunctirte Gecko. (Gecko guttatus.)  +, Fig. 2. Der Ostindische Gecko mit weissen Binden. (Gecko vittatus.)  +, Dieses Thier, welches, den 3 Zoll langen Schwanz mitgerechnet, 7 1/2 Zoll lang ist, hat einen etwas platten, in der Schläfegegend breiten, an der Schnauze rundlichen Kopf, ziemlich grosse Augen und, wie der vorige, oben und unten grössere oder kleinere Schilde oder Schuppen, der Schwanz ist dünn und besteht aus Schuppenringen. Jeder Fuss hat fünf Finger mit ziemlich deutlichen Nägeln. Die Farbe des Körpers ist oben rostbraun, unten weisslich, über den Rücken läuft eine weisse Binde, welche sich gabelartig vorn theilt. Um den Schwanz sind fünf weisse Ringe. Das Vaterland sind mehrere Inseln des Indischen Meeres, auch Java und Sumatra.  +,
Man vergleicht diese Stadt wegen ihres Ansehens und der vielen Menschen, welche in ihr beisammen leben, einem Bienenkorbe. Sie besteht aus zwei Theilen: der höherliegende wird von verheiratheten Männern mit ihren Frauen und Kindern, der tiefere von den Wittwern und mannbaren Jünglingen bewohnt. Die Häuser, welche meistentheils aus den Salzsteinen, die von den nahen Bergen herbeigeschafft werden, gebaut sind, scheinen, da sie sehr enge aneinanderstehen, gleichsam ein einziges grosses Gebäude zu bilden; die Strassen sind dabei so enge, das man oft die Leute am Tage mit Lampen gehen sieht. Die Häuser haben sehr kleine und wenige Fenster. Die Stadtmauern sind sehr, an einigen Stellen 60 Fuss hoch. In ihnen befinden sich 15 Thore. In der Stadt selbst befinden sich drei Brunnen, von welchen zwei salziges, der eine aber süsses Wasser in solcher Menge liefert, dass alle Einwohner reichlich von ihm versorgt werden. Auf einem eingehegten Platze am Fusse des Felsens, worauf die Stadt liegt, halten sich die hier durchziehenden Karavanen auf. Auch sind hier eine kleine Moschee und drei grosse Magazine, worin die Einwohner ihre zum Verkauf bestimmten Datteln aufbewahren.  +, Diese merkwürdige Stadt liegt in einem fruchtbaren Thale einer Oase gleiches Namens in der grossen Afrikanischen Wüste, welche Saharah genannt wird. Der Boden des Thales ist sandig und thonig und mit Salz vermischt, und zwanzig süsse und eben so viel salzige Quellen strömen das ganze Jahr über. Ausserdem fallen in den beiden Wintermonaten häufige Regengüsse.  +
Fig. 1. Das langgeschwänzte Isodon. (Isodon pilorides)  +, Einige Nordamerikanische Murmelthiere.  +, Fig. 2. Das Franklin-Murmelthier. (Arctomys Franklinii.)  +,
Fig. 1. Der Nasenhai. (Lamia cornubica.)  +, Die Schnautze ist bei diesem Fische in eine lange conische Nase verlängert, welche das Ende des Kopfs bildet. Die Farbe ist schmutziggrünlich-gelbbraun, auf dem Rücken und an den Flossen dunkler, die Regenbogenhaut roth. Das Thier erreicht eine beträchtliche Grösse, so dass man es oft mit dem Haifisch verwechselt hat. Es lebt im Atlantischen Ocean, und scheint im Mittelländischen Meere viel gemeiner zu seyn, als der Hai. Zuweilen wird es an der Küste der Englischen Provinz Cornwall gefangen.  +, Fig. 2. Das Meerschwein von Nizza. (Scymnus spinosus.)  +,
Fig. 1. Curupita von Guiana. (Couroupita guianensis.)  +, Dieser sonderbare, von Aublet beschriebene und abgebildete Baum wächst in den Wäldern von Guiana. Sein Stamm wird 3O bis 50 Fuss hoch. Die Blätter, welche zweimal jährlich abfallen, stehen abwechselnd und gedrängt am Ende der Zweige. Die ausserordentlich grossen 3 bis 4 Zoll im Durchmesser haltenden, schön purpurfarbigen Blüthen bilden über 1 Fuss lange dichte Trauben, welche meist an den dicken Aesten, zuweilen aber auch an den dünnen Zweigen sitzen. Die reife Frucht ist sphärisch, so gross wie ein Kinderkopf, im vollen Safte sehr schwer. Die äussere Fläche derselben ist braun und rostfarben, rauh und uneben; daher sie den Namen der Kanonenkugel erhalten hat. Ihre äussere vom Kelch gebildete Umgebung ist überall 5 bis 6 Linien dick, aussen hart, fast knöchern und ziemlich dünn, innen breiig, fleischig; sie schliesst eine ungeheure, die ganze Höhle ausfüllende Nuss von ihrer Form ein.  +, Fig. 2. Der Curatari von Guiana. (Couratari guianensis.)  +,
Fig. 1. und 2. diejenigen, welche am 7. Mai 1822 zu Bonn fielen. - Die Heftigkeit des Hagelsturms war, wie uns der Oberbergrath Noeggerath mittheilt, so gross, dass nicht allein fast alle Fenster in dem District, wohin der Hagel fiel, zertrümmert wurden, sondern dass auch die Dächer der Häuser beschädigt wurden. Die Hagelsteine schlugen so heftig auf, dass die Schiefer auf den Dächern davon wie von Musketenkugeln durchlöchert wurden. Mehrere Menschen wurden verwundet, eine Menge wilder und zahmer Thiere getödtet, und die Weinberge sehr beschädiget. Die gewöhnliche Grösse der Hagelsteine war 1 1/2 Z. Durchmesser, bei einem Gewicht von fast 300 Gran. Wenn sie vollständig waren, was nicht immer der Fall war, so war die Form im Ganzen elliptisch oder zusammengedrückt kuglicht, mit einer Oberfläche, wie sie das Hirn warmblütiger Thiere zeigt. Sehr häufig war die Gestalt linsenförmig und erschien an den Enden wie durch Friction polirt. Die Massen hatten eine concentrische lamellöse Textur. In der Mitte war ein weisser, fast undurchsichtiger Kern von runder oder elliptischer Form, um welchen herum concentrische Lagen befindlich waren, die immer mehr nach aussen an Durchsichtigkeit zunahmen. Sie zeigten zu gleicher Zeit eine schöne sternförmig faserige Anordnung, welche von strahlartig gestellten Reihen von Luftbläschen herrührte. Fig. 1. zeigt die äussere Form, Fig. 2 den Durchschnitt eines solchen Hagelstücks, worran die concentrische Lagenstructur und die schöne Strahlenbildung zu sehen ist. Fig. 3 ist einer der Hagelsteine, der in der Richtung einer kürzern Axe durchschnitten ist.  +, In einem der Wernerian Society vorgelegten Schreiben des Hrn. Robert Lindsay an Hrn. P. Neill, befindet sich eine merkwürdige Nachricht von einem Hagelsturm, wo manche Hagelsteine eine pyramidale Form hatten.  +, Im 13. Bd. der Bibliothèque universelle werden Hagelsteine beschrieben, welche ebenfalls die concentrische lagenartige Structur und die strahlenförmigen Zeichnungen wahrnehmen lassen. Fig. 4. ist der Durchschnitt eines Hagelsteins, welcher vom Capit. Delerosz beobachtet wurde. Die concentrische Lagenbildung ist nicht so deutlich als in den von Noeggerath gegebenen Figuren, was vielleicht davon herrührte, dass die Zeichnung bei Kerzenlicht gemacht werden musste, wo die Structur nicht so gut zu sehen war. In dem Hagel, welchen Hr. Delcrosz beobachtete, war die Oberfläche (an Fig. 4. zu sehen) mit pyramidalischen Formen besetzt, deren Spitzen durch anfangendes Schmelzen schon abgestumpft waren, während in den von Noeggerath untersuchten die Oberfläche mit unregelmässig gruppirten Kugelabschnitten bedeckt war. Wenn die Ecken und Winkel der Pyramiden abgeschmolzen sind, so wird die Form hervorgebracht, die Noeggerath mit der Oberfläche eines Hirns vergleicht. Wenn die Hagelmassen von der beschriebenen Structur von einander gespalten werden, so haben die Fragmente eine pyramidalische Form, wie in Fig. 5. und 6. dargestellt ist, und bilden dann das, was man als pyramidalischen Hagel beschrieben hat.  +,
Vom Baumeister Brunel, einem gebornen Franzosen, dessen Verdienste in seinem Vaterlande nicht anerkannt wurden, und der desshalb England, wo er die freigebigste Unterstützung fand, seine ganze Kraft widmete, rührt der schon zum Theil ausgeführte Plan einer Durchfahrt unter der Themse bei Rotherhithe, als der wohlfeilsten Methode, die beiden Ufer zu verbinden, her. Schon mehrere Versuche der Art wurden an demselben Flusse gemacht; allein sie misslangen wegen unzulänglicher Sicherheitsvorkehrungen.  +, Ein Hauptpunct bei dem neuen Plane ist, dass in die Stelle der losgearbeiteten Erde sogleich das Gemäuer der Durchfahrt tritt, und dadurch das umgebende Erdreich in seinem natürlichen Zustande erhalten wird.  +, Um auf diese Weise einen 34 F. breiten und 18 F. 6 Z. hohen Gang zu bilden, wird, nach Herrn Brunel's Plane, vor dem Gemäuer immer ein starkes Gebälke, wie man es auf der Tafel Fig. 1. und 2. sieht, hingeschoben. Durch dieses Gerüste soll der Boden nicht nur vor dem Stollen gestützt, sondern auch die Arbeiter nach allen Richtungen hin, geschützt werden. Das Gemäuer, welches aus Backsteinen errichtet wird, soll sich dicht an das Erdreich anschliessen, wie man in Fig. 1. und 3. bemerkt, und in demselben Maasse, wie das Gerüste vorrückt, schreitet auch das Gemäuer hinter demselben weiter. Da jedoch das Gerüste wegen der Reibung seiner äussern Seiten gegen die Erde nicht ungetrennt vorwärts getrieben werden kann, so besteht dasselbe aus 11 senkrechten Rahmen, von denen jeder, so wie der Boden vorne losgearbeitet ist, einzeln gerückt werden kann. Dieselben sind, um sie, sobald sie stille stehen sollen, an dem Gemäuer festzustellen, mit einem passenden Mechanismus zum Fortschieben versehen. Sechs von den Rahmen stehen zuerst fest, während die fünf dazwischenliegenden beweglich sind, um, je nachdem es erforderlich ist, vorgeschoben zu werden; dann werden die letztern festgestellt, damit die 6 andern nachrücken können.  +,
Fig. 1 - 6. Gemeines Anoplotherium. (Thier ohne Waffen.) (Anoplotherium commune.)  +, Von diesem fossilen Thiere, welches Cuvier, vermöge der an ihm gefundenen characteristischen Kennzeichen, zu den vielhufigen Thieren oder Pachydermen zählte, wurden in den Gypsbrüchen auf dem Montmartre bei Paris zu verschiedenen Zeiten einzelne Theile und mehr oder weniger vollkommene Skelette gefunden, aus denen dieser Zoolog nach und nach ein Ganzes zusammengesetzt hat, von dem wir mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen können, dass es mit dem früher in der Natur lebenden Originale, in Hinsicht der Form und Lebensart, die grösste Aehnlichkeit habe. Betrachten wir die auf unserer Tafel Fig. 1. bis 4 abgebildeten Gegenstände, aus denen Fig. 5. wieder hergestellt worden ist, so leuchten uns die Schwierigkeiten ein die sich einer solchen Zusammensetzung entgegenstellen, und wir wissen es dem Restaurator um so mehr Dank, diese Reste einer frühern Schöpfung aus der Dunkelheit hervorgezogen, und gleichsam zu einem organischen Ganzen verbunden zu haben.  +, Erklärung der Kupfertafel.  +,
Fig. 1. Netzförmiger Corallenpolyp. (Melitaea textiformis.)  +, Fig. 2. Quirlförmiger Corallenpolyp. (Mopsea verticillata.)  +, Die Aeste sind gefiedert, die kleinen Aeste einfach und lang, die Polypen zurückgebogen und hakenförmig. Das Vaterland dieser Art ist Australien.  +,
Dieser Pandanus, welcher auf der Insel Bourbon und auf Madagascar wächst, gegenwärtig aber auch in mehreren botanischen Gärten Europa's und Deutschland's, z. B. in dem zu Berlin, in dem zu Belvedere bei Weimar, im Warmhause angetroffen wird, hat einen baumartigen Stamm, welcher sich in dreizählige, zweitheilige Aeste vertheilt, an denen lange, am Rande und auf dem Rücken dornig gezähnte Blätter sitzen, welche sich von denen einer andern Art odoratissimus, nach Willdenow, besonders dadurch unterscheiden sollen, dass ihre Dornen rothgefärbt sind. Die männliche Blüthenrispe (Fig. 2) besteht aus mehreren einzelnen graubräunlichen Blüthenkätzchen, welche aus einer Menge einzelner oder büschelförmig zusammenstehender Staubfäden gebildet werden und von denen jedes ein eigenes Scheiden- oder Deckblatt hat. Das weibliche Blüthenköpfchen (Fig. 1.) ist aus einer Menge eckiger grüngefärbter Ovarien mit rothen Narben zusammengesetzt, welche zur Zeit der Fruchtreife sich etwas von einander trennen. Jedes derselben enthält mehrere Fächer, in welchen die Saamen parallel neben einander liegen. Die Scheidenblätter sind sowohl bei den männlichen, als bei den weiblichen Blüthen dreifach mit Dornen besetzt, nämlich zweimal an den Rändern und einmal auf der Mittelrippe. Jedes der Saamenkörner, welche eine längliche planconvexe Form haben, schliesst einen Embryo in sich, welcher in dem obern Theil desselben von Eiweiss umgeben liegt.  +, Erklärung der Tafel.  +, a. die scheidenförmigen Deckblätter;  +,
Chancellor Livingston.  +, Länge auf dem Verdeck 160 Fuss; Breite 34 Fuss.  +, a. Das.Zimmer für die Frauen.  +,
Benares, in der Provinz Allahabad, eine der grössten Städte Hindostan's, gilt bei den Hindus als die heiligste. Hier befinden sich ihre Haupt-Pagoden oder Tempel; hier wohnen ihre gelehrtesten und berühmtesten Braminen; hier ist der Mittelpunct und der Sitz der Hindugelehrsamkeit; hier findet man das berühmte Observatorium, welches auf Befehl des Kaisers Akber erbaut worden seyn soll; hier ist aber auch der Sitz des grössten Hinduschen Luxus.  +, Man erblickt ferner die grosse heilige Pagode Visvisor, zu der jährlich Hunderttausende von Pilgern strömen, mit ihren kleinern Pagoden, heiligen Hain und mit Treppen eingefassten Teiche, zu dem man Behufs der Abwaschungen hinabsteigt.  +, Benares ist eine der ältesten Städte Indien's. Es liegt am linken Ufer des 4/6 Meilen breiten Ganges, der hier eine Krümmung macht, breitet sich an seinem Ufer auf 1 Deutsche Meile aus, und fasst in mehr als 28,000 Häusern 580,000 Einw. 8,000 Häuser allein werden von Braminenfamilien bewohnt. Da die Stadt Benares auf einem ansteigenden Boden erbaut ist, der sich vom Ufer des Ganges an erhebt, so scheinen die Gebäude der Stadt sehr hoch zu seyn, wenn man sie bei'm Vorüberfahren aus den Booten erblickt. Lord Valentin rechnet auf Benares 12,000 massive Häuser, wovon viele 6 Stockwerk hoch aufsteigen: alle sind in einem äusserst barocken, dem Europäischen wenig zusagenden Geschmacke gebaut, alle haben Terrassen statt der Dächer, die Fenster sind nur schmal, aber um jedes Stockwerk läuft ein niedlich gearbeiteter Kranz von Schnitzwerk. Die besten Häuser stehen an den Kaien längs dem Flusse, die beständig von einer zahllosen Menge Volkes bedeckt sind, das hier nicht allein seinen Geschäften nachgeht, sondern auch in den Wellen des Flusses täglich seine Bäder nimmt. Einzig ist das Schauspiel, das die hier wogende Menschenmasse in ihren verschiedenen Gestalten und Trachten, die unter ihnen sich umhertreibenden nackten Fakire, die zierlichen Dewadaschis, die Menge von Gauklern, Taschenspielern etc. gewähren.  +,
Fig. 1. Der grosse Molch oder Wassersalamander. (Triton (Salamandra) Alleghaniensis.)  +, Fig. 2. Der Salamander mit ständigen Kiemen. (Triton lateralis, Say.)  +, Die Thiere dieser und der folgenden Figur unterscheiden sich von dem vorigen durch die rothen am Halse befindlichen Organe (Kiemen), welche bei ihnen zum Theil oder ganz die Verrichtungen der Lunge besorgen, d.h. athmen. Der Körper des hier vorgestellten ist ebenfalls plump, der Kopf hinter den Augen dick, nach der Schnauze zu schmäler, letztere querabgestutzt. Die Grundfarbe des Körpers ist wie bei dem vorigen, von den Augen zieht sich ein schwarzer Streif zwischen den Augen hindurch, breitet sich an den Seiten aus und verliert sich vor dem Schwanze. An den Seiten des Halses sieht man die rothen Kiemen. Das Thier hat an jedem der 4 Füsse nur 4 Zehen. Lebt in americanischen Flüssen.  +,
Fig. 1.-3. Die Kegelschnecke von Banda. (Conus Bandanus.)  +, Fig. 4-6. Die Tigerporcellane. (Cypraea Tigris.)  +, Fig. 7. 8. Die Mohrenkrone. (Voluta aethiopica.)  +,
Die in der beiliegenden Tafel abgebildeten Thiere, auch Meernesseln genannt, weil sie einen eigentümlichen, auf der Hand ein Brennen erregenden Saft bei sich führen, gehören zu einer merkwürdigen Familie. Ihr Körper ist im Allgemeinen ganz weich und gallertartig, und hat die Form einer Scheibe, welche man auch den Schirm oder Hut nennt, und von welcher am Rande meist eine Menge Fühlfäden abgehen, welche theils als Saugorgane, theils aber auch zu unbekanntem Gebrauch dienen. Von der untern Seite des Schirms geht häufig ein hohler Stiel ab.  +, Fig. 1. Labiche's Cyanea. (Cyanea Labiche.)  +, Fig. 2. Gabert's Dianäa. (Dianaea Endrachtensis.)  +,
Diese Catacomben oder Leichengewölbe bestehen aus einem weiten Raume unter der Erde, welcher in Gallerien getheilt ist, an denen man ringsum viele Nischen bemerkt, in welchen die Leichname aufgestellt werden. Der ganze Raum ist übrigens reinlich und luftig. Jede der Nischen enthält einen, durch die Austrocknung in seinen Gesichtszügen und äusseren Formen meist sehr entstellten menschlichen Leichnam, und die Gesammtzahl solcher Todten beträgt wohl an 2000. Ausser diesen Nischen, erblickt man noch viele Särge, in welchen Adlige in ihrer Hofuniform liegen. Am Ende der grossen Gallerie, oder des Corridors, sieht man einen Altar, dessen Vorderseite mit menschlichen Zähnen, Schädeln und andern Knochen ausgelegt ist. Am Ende der einen Gallerie befindet sich ein kleines Zimmer, der Ofen genannt, worin Leichname, in verschiedenen Zuständen von Verwesung begriffen, getrocknet werden.  +
Fig. 9. stellt einen Mann vor, der einen leichten Mörser nebst dem ganzen Rettungsapparat mit Leichtigkeit transportirt. Auf dem Rücken trägt er einen hölzernen Rahmen mit konischen Pflöcken, um welche einige 100 Ellen Leine gewunden sind. Ein zweipfündiger Mörser nebst Unterlage hängt an einem Riemen über die Schulter, und um die Brust geschnallt ist eine Büchse mit Patronen und Röhren zum Abfeuern nebst einem Glas mit Schwefelsäure, Lunten u.s.w. Das Ganze wiegt etwas über 32 Pfund. Die Kraft eines kleinen Mörsers soll übrigens noch bedeutend dadurch vermehrt werden, dass man der Kugel die Fig. 10. u. 11. dargestellte Form giebt. Die Schussweite soll dabei viel grösser seyn, als bei wirklichen sphärischen Kugeln. Ereignet sich ein Schiffbruch in einer so dunkeln Nacht, dass man nicht im Stande ist, die Stelle zu erkennen, wo das Schiff liegt, und folglich auch nicht mit dem Mörser darnach zu zielen, so pflegt Manby eine hohle Kugel, die gerade in den Mörser passt, aus vielfach übereinander geklebtem Patronenpapier verfertigt, mit etwa 50 Leuchtkugeln oder sogenannten Sternen und einer hinreichenden Menge Schiesspulver zu füllen, die Oeffnung mit einer Art Patrone zu verschliessen und in diese kleine Lunten oder Schwefelfäden zu befestigen, damit sie das Pulver in der Kugel entzünden und sie in einer Höhe von 300 Ellen zersprengen müssen. Siehe Fig. 11. Dadurch werden die Sterne weit umhergeworfen, und verbreiten über eine Minute lang ein solches Licht, dass man alle Gegenstände genau erkennen und den Mörser nach dem Schiffe hinrichten kann. Um ferner die Leute auf dem Schiff in den Stand zu setzen, die Richtung des Taues und die Stelle, wo es niederfällt, zu erkennen, bedient man sich einer hohlen Kugel, mit 4 Oeffnungen unterhalb des Ringes. Die Kugel wird mit einer brennbaren Masse angefüllt, welche bei'm Verbrennen aus jeder Oeffnung einen Strom des hellsten Feuers von sich giebt, s. Fig. 12. Die Oeffnungen werden mit einer Art Patrone verschlossen; bei'm Abfeuern entzünden sich letztere, und verbreiten durch das ausströmende Feuer in ihrem ganzen Flug ein solches Licht, dass man nicht nur die Kugel selbst, sondern auch das Tau, welches sie nach sich zieht, und alle umgebenden Gegenstände erkennen kann. Auch hat man ein besonders zweckmässiges Rettungsboot empfohlen, in welchem man, um es in jedem Falle schwimmend zu erhalten, an beiden Seiten leere Tonnen angebracht hat, und welches aussen mit Seitenbretern versehen ist, die so tief herunterragen, als der Kiel. Letztere dienen dazu, es in einer geraden horizontalen Richtung zu erhalten, wenn es von einem flachen Ufer abgeht oder an ein solches herankommt. Ausserdem sind noch eine Menge zweckmässiger Einrichtungen dabei angebracht. Ein solches Boot ist Fig. 13. abgebildet.  , Für diese Erfindung hat das Parlament dem Hauptmann Manby zu Yarmouth eine Belohnung von 6,000 Pfund Sterling bewilligt; und an den gefährlichsten Theilen der Englischen Küste ist sie seit mehrern Jahren schon mit dem besten Erfolg angewendet worden. Die häufigsten und schlimmsten Fälle von Schiffbrüchen sind diejenigen, welche sich in einer Entfernung von 150 bis 600 Fuss von der Küste ereignen, weil dann die Menschen, wenn sie an's Land zu schwimmen versuchen, entweder durch die Heftigkeit getödtet werden, mit welcher sie von den Wogen gegen das Ufer geworfen werden, oder weil sie von der Brandung zurückgeworfen werden und, trotz ihrer Anstrengungen, ertrinken müssen. Hauptmann Manby befestigt an ein Tau eine Kugel und schiesst diese nach dem gestrandeten Schiff. Indem er auf diese Weise eine Communication zwischen dem Schiff und dem Lande bewerkstelligt hat, so ist es nun leicht, mittelst des Taues andere Sachen nach dem Schiffe hinzubringen, wodurch es der Schiffsmannschaft möglich wird, an's Land zu kommen. Fig. 1. ist ein eiserner Mörser, der mit der Unterlage 2 1/4 Centner wiegt, leicht von zwei Menschen auf einer Tragbahre fortgeschafft werden kann und im Stande ist, eine 24 pfündige Kugel, mit einem 1 1/2 Zoll dicken Tau daran, 500 Fuss weit, und wenn das Tau etwas dünner ist, 640 Fuss weit gegen den heftigsten Wind anzuschleudern. An einem solchen Tau kann man ein Boot vom Lande nach dem Schiffe bringen, und diess ist oft nothwendig und von der grössten Wichtigkeit, da nicht selten das Schiffsvolk durch Anstrengungen so erschöpft oder durch Kälte so erstarrt ist, dass es zu seiner eigenen Rettung nichts mehr zu thun im Stande ist. Manby bedient sich zweierlei Kugeln. Die einen bestehen aus einer kurzen eisernen Stange mit einem Ring an dem einen Ende und mit dem andern in eine hohle eiserne Kugel befestigt, die dann mit geschmolzenem Blei ausgefüllt wird etc., s. Fig. 2. Die andere Art von Kugeln, Fig. 3. ist mit Widerhaken versehen, um in das Tauwerk oder irgend einen andern Theil des gestrandeten Schiffs einzugreifen. Den Widerhaken gegenüber befinden sich an dem Stiele noch andere Haken, wodurch verhindert wird, dass das einmal Gefasste ihr nicht wieder entgleiten kann. An die Kugel befestigt man ein Tau, oder auch starke Riemen, s. Fig. 2, welche bis dicht an den eisernen Ring zusammengeflochten werden müssen. Grosse Genauigkeit ist erforderlich bei dem Zurechtlegen des Taues vor dem Abfeuern des Mörsers. Auf einem ebenen Ufer kann leicht das Tau auf die Fig. 4. abgebildete Weise gelegt werden; jede einzelne Lage darf aber nicht über 4 Fuss lang seyn, weil sonst das Tau zerreisst. Man hat auch eine Vorkehrung getroffen, zurechtgelegte Taue aufzubewahren und von einem Orte zum andern, ohne eine Verrückung zu transportiren. Man bedient sich dazu eines Korbes, in welchem das Tau durch eine fest darüber geschnallte Decke in der gegebenen Lage erhalten wird. S. Fig. 5. Hat man eine Kugel mit einem Tau, s. Fig. 6., über das Schiff weggeworfen, so befestigt die Schiffsmannschaft das Tau an irgend einem festen Ort, und man kann alsdann an dem Tau ein Boot von dem Schiff an's Land, oder vom Lande nach dem Schiff hinbringen. Statt des Bootes kann man sich auch eines Korbes oder sogenannten Cots, Fig. 7., bedienen, der durch Korkholz oder angebundene leere und wohlverschlossene Tonnen schwimmend gemacht worden ist. Sollte weder ein Boot, noch ein solches Cot vorhanden seyn, so zieht man ein Stück Tau in's Schiff, und macht eine doppelte Schlinge daraus, und diese legt sich der Mensch dicht unter den Armen um die Brust, so dass der Knoten der Schlinge vorn auf's Brustbein zu liegen kommt, Fig. 8. Auf diese Weise befestigt wird er an's Land gezognen.  
Fig. 1. Die gemeine Kameelfliege. (Raphidia ophiopsis.)  +, Ein sonderbar gestaltetes, 1/2 Zoll langes Insect. Der Kopf glänzend schwarz, die Brust wie ein langer Hals aussehend, ebenfalls glänzend schwarz, so wie auch der Hinterleib, die Flügel bläulich und rosenröthlich die übrigen Theile gelb. Lebt in Deutschland an verschiedenen Orten, Gärten, Fichtenwäldern, vom Raube. Die Nebenfigur zeigt die Fliege in natürlicher Grösse.  +, Fig. 2. Die Schlammnetzfliege. (Semblis lutaria.)  +,
Fig. 1-6. Der Prevost'sche Chirocephalus. (Chirocephalus Prevostii.)  +, Dieses sonderbargestaltete Thierchen, welches gewöhnlich 1 1/2 - bis 1 3/4 Zoll lang wird, lebt vorzüglich in trüben, stehenden, jedoch nicht faulenden Wassern, in kleinen Tümpfeln, Wassergräben etc. Es hat grosse, auf besondern Erhöhungen stehende Augen, zwei lange Fühlhörner und scheerenartige Organe am Kopfe, welche ihm statt der Hände dienen; der Körper desselben besteht aus 11 Abschnitten oder Ringen, von denen jeder ein Paar Schwimmflossen ähnliche Theile trägt. Der Schwanz wird aus 9 Ringen gebildet und endigt sich mit zwei langen ruderförmigen, wie Federbüsche aussehenden Schaufeln. Das Ganze sieht, da das Thier auf dem Rücken schwimmt, einem umgekehrten Kahn ähnlich, von welchem die Schwimmflossen die Ruder bilden. Diese Flossen dienen ihm aber nicht allein zum Schwimmen, sondern es treibt auch damit die Nahrungsmittel, welche es im Wasser findet, nach dem Munde hin. Das Thier lebt höchstens ein Jahr lang, vermehrt sich aber ausserordentlich stark. Das Weibchen legt zu mehreren Malen in der Zeit von einigen Stunden, ja selbst wohl einen ganzen Tag lang zu 100 bis 400 gelbliche kugelrunde Eier. Das Thier wirft mehrmals die Haut ab, ehe es völlig ausgewachsen ist.  +, Fig. 2. Das Weibchen desselben, von unten gesehen, ebenfalls vergrössert.  +,
Das hier vorgestellte Haus ist eines der grössten von Pompeji. Den Haupteingang zieren corinthische Säulen, und durch das Vestibulum (Vorhalle) gelangt man in den ersten Hofraum (Impluvium oder Cavaedium), der an beiden Seiten Zimmer (Cubicula) hat. Sie sind klein; wenige haben über 14 Pariser Fuss Länge und 10 Fuss Br.; die meisten sind noch kleiner; die Höhe beträgt von 12 bis 15 Fuss. Das Licht fiel gewöhnlich nur durch Thüröffnungen (Fauces) herein, die häufig, statt der Thür, einen Vorhang hatten.  +, Aus dem ersten Hof geht man in einen zweiten oder, wie es hier angegeben ist, in einen grossen Saal (Exedra oder Tablinum), wo man Fremde empfing, im Sommer ass u.s.w. An den Seiten sind andere Zimmer zum Essen (Triclinium) und zur Aufstellung der Hausgötter (Lararium). An das Tablinum gränzt der Garten (Hortus), umgeben mit einem Porticus.  +, In dem einst durch Handel blühenden Pompeji, das jetzt zumTheil wieder ausgegraben ist, findet man eine von der jetzigen ganz verschiedene Bauart: z. B. die Gassen sind so enge, dass kaum ein Wagen durchfahren konnte; die Häuser hatten keine Fenster mit Aussicht auf die Strasse; und Mauern verhinderten den Nachbar, zu bemerken, was in der anstossenden Wohnung vorging.  +,
Die Stadt selbst, aus welcher drei Thore in das Freie führen, nimmt eben keinen grossen Raum ein: sie hat durchaus gerade und regelmässige, zum Theil breite Strassen, allein diese sind schlecht gepflastert und unreinlich, daher wohl zum Theil die Faulfieber und andere Krankheiten rühren, die stets so grosse Verheerungen unter den Einwohnern anrichten. Die Häuser sind sämmtlich von Stein und einfach in Spanischem Geschmacke, mit Verandas, aber nur von 1 Stockwerke, indem das untere Geschoss bloss zu Waarenlagern und Boutiken dient. Eben so einfach, wie die Privatwohnungen, sind die öffentlichen Gebäude, wie die Intendanz, wo der Generalcapitän residirt, die Cathedrale, die Kirchen und Klöster.  +, Havana besteht aus der Stadt und 5 Vorstädten, worunter de la Salad und des Serres die grössten sind: in diesen 6 Theilen stehen 3,678 Häuser. Die eigentliche Bevölkerung dürfte für 1817 nicht höher als 94,096 Köpfe anzuschlagen seyn, worunter 34,178 Weisse, 40,596 Farbige und 10,507 Soldaten.  +, Havana liegt unter 23° 8' 15" nördlicher Br. und 295° 18' L. auf der Nordwestküste der Insel Cuba und der Südspitze von Florida gegenüber, und, wie alle Westindischen Städte, an dem niedrigen Gestade einer Bai. Nähert man sich ihr von der Meeresseite, so öffnet sich der schmale Eingang dieser Bai, zugleich der Eingang zu dem Haven, vor unsern Blicken: zur linken Seite springt eine felsige Erhöhung hervor, die eine ungemein starke und regelmässig befestigte Citadelle, el Morro genannt, trägt, und mit ihren Wachtthürmen und Leuchtthurm einen imponirenden Eindruck macht. Zur Rechten schützt ein kleines Fort, die Punta, den zwar schmalen, aber äusserst bequemen Eingang. Ist man unter den Canonen beider den 1/8 Meile langen und gewundenen Canal passirt, so befindet man sich in der fast eine Engl. Q.M. fassenden Bai, oder dem Haven, der, vor allen Winden gesichert, leicht 1,000 grosse Seeschiffe fassen kann, und so sicher ist, dass er für einen der besten auf der Erde gilt; im Hintergrunde breitet sich die Stadt aus und bietet einen der imposantesten Anblicke dar, die man sich denken kann. Alles beurkundet, dass man sich vor den Pforten einer grossen und reichen Stadt befindet, und das Geräusch und der Lärmen, der von den Kaien und den Schiffen entgegentönt, bezeugt das Leben und die Thätigkeit, die in ihrem Innern herrschen!  +,
Fig. 1. Der Cuttub-Minar von Delhi.  +, Der Cuttub-Minar ist ein steinerner Thurm, den man noch ziemlich gut erhalten in den Ruinen von Delhi, der alten Hauptstadt Indien's, antrifft. Seine Höhe beträgt 245 engl. Fuss und sein Umfang an der Basis 156 Fuss. Er hatte früher fünf Stockwerke mit einer Wendeltreppe von 304 steinernen Stufen, welche bis zur Spitze hinauf führten, aber der Erdstoss vom 30. Septbr. 1803 beschädigte das obere Stockwerk beträchtlich, stürzte einen Theil herab und warf die Ruinen auf die untern Treppen, so dass der Weg dadurch sehr behindert wird. Die Aussenseite des Thurmes scheint mit einem rothen Granit übermauert zu seyn. Jedes Stockwerk hat nach Westen eine Pforte. Man hat von der Spitze dieses Thurmes eine sehr weite Aussicht über eine ungeheure Ebene, in welcher das Auge, so weit es sehen kann, Ruinen prächtiger Gebäude und Grabmähler erblickt.  +, Fig. 2. Der Palast des Königs von Delhi von der Seite der Hauptmoschee.  +,
Fig. 1. Der Bär aus den Chilesischen Anden. (Ursus ornatus.)  +, Fig. 2. Der Malaiische Bär. (Ursus Malayanus.)  +, Fig. 3. Der Tibetanische Bär. (Ursus Tibetanus.)  +,
Fig. 1. Der Jabiru vom Senegal. (Mycteria Senegalensis.)  +, Dieser Vogel ist, wenn er seine vollkommene Grösse erreicht hat, weiss, die Schulterfedern, der Hals und die Füsse schwarz, der Schnabel weisslich, mit einer schwarzen Binde in der Mitte und einem Flecken auf jeder Seite des Halses bei den Jungen, an der Spitze roth; Kopf, Hals, Flügel und Schwanz sind graubraun, auf dem Rücken und dem untern Theile des Vorderhalses mit Weiss gemischt, die untern Theile sind weiss. Lebt am Senegal.  +, Fig. 2. Der Maguaristorch. (Ciconia Maguari.)  +,
Fig. 1. Der dreifarbige Gomphose. (Gomphosus tricolor, Freycinet.)  +, Dieser sonderbar gestaltete Fisch ist 8 Zoll lang, 2 Zoll hoch und 9 Linien dick. Der ganze Körper und der obere Theil der Stirn sind mit grossen, ziemlich gedrängten, häutigen, an ihrer Spitze etwas dreieckigen, auf ihrer Fläche gestreiften Schuppen (s. Fig. 1a) bedeckt; kleinere sitzen an der Basis der Rücken-, der Schwanz- und der Afterflosse, und noch eine andere, ausserordentlich grosse Schuppe bemerkt man über den Brustflossen. Die Grundfarbe des Körpers ist bläulich-grün, die Spitze der Schnauze, das Auge, der vordere Theil des Rückens und alle Flossen sind schön gelb; über die Brustflossen läuft eine himmelblaue Binde, die Rücken- und die Afterflosse haben einen doppelten violetten Saum; die beiden äussersten Strahlen der Schwanzflosse sind bräunlich; auf der Achselgegend sieht man unten einen dunkelblauen Fleck, so wie auch auf allen Schuppen. Dieser Fisch kommt von der Insel Mowi, woher ihn der Capitän Freycinet erhalten hat.  +, Fig. 2. Gaimard's Meerpfau. (Julis Gaimardi, Freycinet.)  +,
Diese Stadt gleicht bei'm ersten Anblick unter allen Städten Südamerica's am meisten einer Europäischen, und gewährt von den Bergen aus eine herrliche Ansicht; sie liegt in einem tiefen Thal, und hat wegen der vielen Seen, welche es umgeben, fast das Ansehen einer Insel. Um das Thal zieht sich ein hoher, von den mit ewigem Schnee bedeckten Cordilleren überragter Gebirgssaum. Aber der salzige Boden des Thals trotzt jeder Cultur, und die Gegend um die Stadt ist, einzelne Striche ausgenommen, so öde, dass man nicht glaubt, sich in der Nähe einer grossen Hauptstadt zu befinden. Auch die Vorstädte gewähren keinen erfreulichen Anblick; sobald man aber in das Innere der Stadt eintritt, zeigt sich Alles in einem ganz andern Lichte. Sie selbst ist von steinernen Mauern umgeben, und bildet ein grosses Viereck, welches von N. nach S. 4,340, von 0. nach W. 3,640 Varas im Durchmesser hält; Strassen, Plätze, Häuser sind grösser und schöner als die Europäischer Städte, oder stehen ihnen wenigstens nicht nach. Die Strassen sind durchaus gerade, regelmässig und breit, sehr gut gepflastert, und an beiden Seiten mit breiten Fussbänken versehen. Es herrscht in ihnen die grösste Reinlichkeit, und ihre nächtliche Erleuchtung ist vortrefflich. Unter den grossen Plätzen zeichnet sich der grosse Platz (plaça major) aus; auf diesem befindet sich die Ritterstatue Carl's IV., auf den übrigen und auf den Puncten, wo die Strassen zusammentreffen, prachtvolle Springbrunnen. Die meisten Häuser sind drei Stockwerk hoch, von gleicher Höhe und haben zwei Balconreihen mit eisernem oder bronzenem Geländer. Viele derselben sind mit buntscheckiger Malerei auf glänzendem Porzelane verziert, welches man auch an den Treppen findet, von denen viele stark vergoldet sind. Die Tempel und Kirchen, an der Zahl über 100, sind ausserordentlich prächtig. Unter ihnen zeichnet sich die Cathedrale aus, in welcher alles von Gold und Silber starrt; sie enthält unter andern zwei Muttergottesbilder, wovon das eine, goldne, 6,984 Castellanen, das andre, silberne, 38 Mark schwer ist. Unter den öffentlichen Gebäuden stechen besonders der jetzige Regierungspalast, die Münze, das vormalige Inquisitionsgebäude und das grosse Gefängniss hervor. Das Universitätsgebäude, die Bibliothek und der botanische Garten sind dagegen klein. Die Stadt zählte im Jahr 1823 148785 Einwohner. Ungeachtet der vielen Handwerker und Künstler behaupten Europäische Waaren doch immer den Vorzug, da die einheimischen meist schlecht gearbeitet sind. Die grosse Tabaksfabrik, welche 5000 Arbeiter beschäftigt, ist das einzige, was sich unter den Fabrik- und Manufacturanstalten auszeichnet. Der Handel ist von grossem Umfang und man rechnet, dass jährlich 30, 000 bis 40, 000 beladne Maulthiere abgehen und ankommen. Die Märkte sind mit allen Bedürfnissen reichlich versehen. Das Clima ist, da die Stadt auf einem Hochthale der Anden, 7008' über der Meeresfläche liegt, sehr mild, die Luft gesund. Daher herrschen gelbes Fieber und die Matlazuatl hier nicht. Die öffentlichen Promenaden, welche der Vicekönig Buccarelli um die ganze Stadt angelegt hat, sind wegen der kahlen Umgegend sehr nöthig und gereichen der Stadt zur grossen Zierde.  
Diess ist der Französische Name der jetzigen Hauptstadt Siam's; in der Siamesischen Spräche heisst sie Fon, die Europäer nennen sie sonst auch Bombasey. Sie liegt nahe an der Mündung des Menam, und war von je ein wichtiger Handelsplatz, besonders zu der Zeit (17. Jahrhundert), wo sie vermittelst Vertrags an die Franzosen abgetreten wurde, welche sie jedoch später wieder verlassen mussten. Seitdem ist sie der einzige Haven, den die Europäer, Chinesen und Malaien besuchen, und zugleich auch die Hauptstadt des Reichs und der Sitz des Monarchen geworden. Sie liegt an dem Bombasey, mit welchem einer der Mündungsarme des Menam zusammentrifft. Sie ist, wie meist alle Hinterindischen Städte gebaut, die Häuser liegen zu beiden Seiten des-Stroms, am dicksten auf der linken Seite, wo sie ordentliche Strassen bilden. Das Fort, welches einst die Franzosen besassen, liegt auch am linken Ufer, ist gross, und von einem Canale umgeben, welcher zur Fluthzeit Böte tragen kann. Die Häuser sind von Bambus gebaut und stehen, wegen der Ueberschwemmung, auf hohen Pfählen. Der königliche Palast, welcher im Fort errichtet ist und die Tempel des Sommona Condom, des Buddha, meist mit hohen Thürmen und Spitzen, vielem Schnitzwerk und Vergoldung, sind schon ansehnlicher. Crawford schlägt die Volksmenge der Stadt zu 150,000 Individuen an; früher war sie nicht so bevölkert. Es wohnen hier, ausser den ursprünglichen Landesbewohnern, Chinesen, Malaien und dergl. Die Chinesen wohnen meist auf dem Wasser. Die Stadt treibt starken Handel, und der Menam wird, so lange die Schifffahrt offen ist, beständig von einer Menge Yunken bedeckt: Chinesische Fahrzeuge laufen zu allen Jahreszeiten ein. Sie bringen Thee und Chinesische Manufacte, wogegen sie Salz, Pfeffer, Zucker, Thick- und Brennholz holen. Portugiesische, Holländische, Anamische u. Buggisische Schiffe holen Zinn, Blei, Elfenbein, Sapanholz, Bellachong (gewürzreiche Brühe), Vogelfedern, Calambac etc. Mit den Stapelwaaren: Zinn, Blei, Elfenbein und Sapanholz hat der Monarch das Monopol. Der König erhält von jedem fremden Schiffe zuerst ein Geschenk an Waaren, ehe die übrigen an einheimische Kaufleute verkauft werden dürfen. Ausserdem muss von den verkauften Waaren 8 pCt., und ein sehr starkes Havengeld erlegt werden. Aber demungeachtet bleibt der Handel immer noch sehr vortheilhaft. Das Clima ist gesund, die Hitze im Sommer aber zuweilen 96° F., im Winter fällt der Thermometer selten auf 72°. Nahrungsmittel sind wohlfeil und in Menge vorhanden. Die Umgegend wird von mehr als 1000 Canälen durchschnitten, auf welchen beständig viele Boote fahren, wodurch die Landcommunication vermittelt wird.  
Fig. 1. Der Bangsring. (Tupaia Javanica).  +, Dieses behende Thierchen hat von der Nasenspitze bis zur Schwanzwurzel eine Länge von 6 Zoll 5 Linien, einen länglichen, etwas platten Kopf, eine kegelförmige, an den Seiten etwas zusammengedrückte Schnauze; die Nase ist stumpf und nackt, die Nasenlöcher liegen an den Seiten derselben. An der Oberlippe stehen viele kurze feine Haare und an den Backen und am Kinn einzelne Schnurrhaare; die Augen sind gross und hervorstehend und liegen zwischen den Mundwinkeln und dem Scheitel des Kopfs in der Mitte; die Pupille ist kreisrund, die Iris dunkel gefärbt, die äussere Ohrmuschel ist breit. Der Bangsring hat sich bis jetzt ausschliesslich auf Iava gefunden und lebt, nach seinem Zahnbau zu schliessen von animalischer Nahrung, obgleich er, nach der Angabe der Eingebornen, auch Früchte fressen soll.  +, Fig. 2. Der Tupay-Tana. (Tupaia Tana).  +,
Fig. 1. Das Mantelwaldhuhn. (Tetrao Cupido, L.)  +, Fig. 2. Das Schottische Waldhuhn. (Lagopus Scoticus.)  +, Fig. 3. Das nordische Repphuhn. (Perdix borealis.)  +,
Der Theebaum von Paraguay, dort yerva mate genannt, wächst fast nur allein in diesem Lande, wild in den Wäldern, welche sich an den Ufern der in den Parana und Uruguay fallenden Ströme und Flüsse hin erstrecken, eben so auch an den Quellen der Flüsse Ixane und Jegui. Sein Stamm ist schenkeldick; die Rinde glatt und weisslich; die Aeste tragen viele Blätter und sind buschig. Die Blätter sind keilförmig, 4 bis 5 Zoll lang, dick, fett, gezackt, oben dunkelgrün, unten blassgrün, der 1/2 Zoll lange Blattstiel ist dunkelroth. Die Blüthen bilden Dolden, von denen jede 30 bis 40 Blüthen trägt; jede Blume hat vier Blätter und eben so viel Staubfäden. Die Beere ist roth, sehr glatt und von der Grösse eines Pfefferkorns. Der-Baum erlangt, wenn er ungestört fortwachsen kann, eine beträchtliche Höhe, wird aber an den Orten, wo man seine Blätter benutzt, alle 2 bis 3 Jahre seiner Aeste beraubt, um die Blätter zu erhalten. Die Aeste werden von kundigen Schnittern abgeschnitten, auf eine gewölbförmige Hürde gelegt, und unter dieser ein Feuer angemacht. Nachdem die Blätter auf diese Weise getrocknet sind, wird das Feuer fortgeschafft, der Platz abgekehrt und die Aeste mit den Blättern gedroschen, wodurch sich letztere abtrennen. Dann werden diese in einen aus Haut verfertigten Sack gethan, darin stark zusammengepresst und der Sack zugenäht. Sie können nun sogleich gebraucht werden, man hält sie jedoch erst für ganz gut, wenn sie einige Monate gelegen haben. Man hat mehrere Sorten, welche, je nach ihrer Güte theurer oder wohlfeiler sind. Wahrscheinlich haben die ursprünglichen Bewohner des Landes den Eroberern desselben den Gebrauch derselben zum Thee gelehrt. Personen, welche diesen Thee lieben, gebrauchen täglich wohl eine Unze. Man thut eine Handvoll in einen Theetopf und giesst sie mit heissem Wasser über. Der Aufguss wird mit Zucker oder einigen Tropfen Citronensaft wohlschmeckend gemacht. In Paraguay, la Plata, Chile und Quito wird dieser Thee zu jeder Stunde des Tags getrunken. Von 5 Millionen Pfund, welche man jährlich in Paraguay erhält, wird sehr viel nach Chile, Lima und Quito verführt. Jetzt ist das Sammeln der Blätter sehr beschwerlich, da man nichts gethan hat, den Baum in der Nähe civilisirter Gegenden fortzupflanzen und zu vermehren, und man daher bei diesem Geschäft den Angriffen der wilden Bewohner ausgesetzt ist, in deren Bereich er nur noch häufig wächst.  
Diese Wüste, welche einen grossen Theil des nördlichen Africa's einnimmt, wird von den Arabern mit Recht Wüste ohne Wasser, oder Meer ohne Wasser genannt. Denn der Wind häuft in mehrern Gegenden derselben den Sand, welcher sie bedeckt, wie Berge zusammen und weht sie wieder auseinander, so dass man die unruhigen Meereswellen vor sich zu haben glaubt. Stellenweise trifft man Felsen und Steingerölle, oder Thon. In den meisten Gegenden ist nur wenig Wasser zu finden. Seen trifft man selten; die Gegenden, in welchen man dergleichen findet, erhalten dadurch einen eigentümlichen Reiz, wie z. E. die Fig. 1. dargestellte, welche der Englische Major und Reisende Denham in Fezzan, in dem sogenannten Thale Trona fand, als er von Mourzul gegen Westen reis'te. Das Reiten, welches in solchen Gegenden, in dem glühenden Sande und bei dem Wassermangel an sich schon sehr beschwerlich ist, droht noch überdem den Reisenden durch die Sandwolken, welche der Wind aufwirbelt, die grössten Gefahren. Die zweite Abbildung zeigt die Wüste in solchen Augenblicken, wo der tobende Wind den Sand in die Lüfte führt, und dem Ganzen das Ansehen eines bewegten Meeres giebt. Der arme Reisende kann dann der Gefahr, vom Sande verschüttet zu werden, nur durch die Flucht entgehen, und darf nur dann Rettung erwarten, wenn der Wind sich legt. Die Luft ist dann so mit Sand angefüllt, dass man kaum zu atmen wagt, und die Caravanen, welche sich gelagert haben, müssen schnell aufbrechen, weil sich der Sand an jedem festen Gegenstande anhäuft, und ihn begräbt. Bei diesem Winde vertrocknen auch die Wasserschläuche sehr rasch, und Menschen und Thiere sind in Gefahr zu verdursten. Der Sand häuft sich hier und da mit grosser Schnelligkeit zu Bergen an, welche der rasende Wind eben so schnell wieder auseinander weht und Abgründe bildet, in denen schon mancher Reisende sein Grab gefunden hat.  +
Diese Insel, welche sich seit dem Jahre 1795 in der nördlichen Reihe der Aleutischen Inseln allmälig gebildet hat, ist von dem Stabsarzt Hrn. Stein am 2. Juni 1820 von der östlichen Seite in einem Abstande von 2 1/2 italienischen Meilen aufgenommen worden. Sie besteht aus den Auswürfen und Producten eines Vulcans, welcher durch die Wirkung des unterirdischen Feuers in der Meerestiefe sich gebildet hatte. Etwas nördlicher von ihr steht einsam eine Felssäule, welche aber den Bewohnern der Aleutischen Inseln schon seit den ältesten Zeiten bekannt war. Hr. Stein beschreibt sie kurz so: Von dem Gipfel des Bergs oder der Bergkuppe (Krusenstern's Vulcan von Hrn. St. genannt) erhob sich eine Rauchsäule, wahrscheinlich aus dem Feuerschlunde selbst. Am Fusse des Bergs ergoss sich aus einer Kluft ein Bach in der Gestalt eines reissenden Wasserfalls. Die ganze Insel ist kahl, nur hier und da lag noch Schnee, der mit vulcanischer Asche bedeckt zu seyn schien. Die Felssäule rechterseits, Ship Rock (Schiffsfelsen genannt, wird, wie auch die Abbildung zeigt, von verschiedenen Seevögeln, von Seepapageyen, Seeraben, Sturmvögeln, Möven, Wasserhühnern etc. besucht. Die tiefen Furchen, und die nach verschiedenen Richtungen laufenden Ausflüsse der Lava geben ihr von oben bis unten ein sehr buntes Ansehen. Im Jahr 1820 betrug ihr Umfang beinahe 4 italienische Meilen, die senkrechte Höhe über der Meeresfläche 500 Englische Fuss.  +
Fig. 1. Der Nashornvogel mit dem Rinnenhorne. (Buceros exarhatus, Temminck.)  +, Es ist hier ein erwachsenes Individuum dieses Vogels dargestellt, der sich dadurch auszeichnet, dass ihm das Nasenhorn seiner Gattung ganz zu fehlen scheint. Das Gefieder des Vogels ist düster und hat mehrere Abstufungen der schwarzen Farbe. Nur der Schnabel ist hornbraun und an der Spitze mattweiss. Der ganze Vogel ist 19 Zoll lang und lebt auf der Insel Celebes.  +, Fig. 2. Der Nashornvogel mit gefurchtem Horn. (Buceros sulcatus, Temminck.)  +,
Fig. 1. Der Pflanzenschmetterling. (Oncidium Papilio.)  +, Fig. 2. Hängende Kahnlippe. (Cymbidium dependens.)  +, Die Pflanze zeichnet sich sowohl durch ihr äusseres Ansehen, als auch durch den Bau ihrer Blüthentheile, aus. Ihr wahrscheinliches Vaterland ist China. Sie wird im Treibhause gezogen und muss in Baumerde und Moos eingesetzt werden.  +,
Fig. 1. Die brennenden Schlünde zu Ponahohoa.  +, Die Umgegend von Ponahohoa besteht, wie uns der Missionär Ellis erzählt, aus einem Lager alter Lava; und die brennenden Schlünde erblickt man in einem Thale, welches eine halbe englische Meile breit und dadurch entstanden ist, dass die ganze Oberfläche der alten Lava gegen 50 Fuss tief sich gesenkt hat. Der Hauptschlund kann an manchen Orten überschritten werden, während er an andern Stellen eine Breite von 10 oder 12 Fuss hat. Aus letztern Theilen steigen Rauch und Dünste auf. Wenn man in's Thal hinabsteigt, tönt der Boden hohl, und weiterhin wird er so heiss, dass man nicht eine Minute lang auf derselben Stelle stehen kann. Drei oder vier dieser Spalten schienen Hrn. Ellis 50 oder 60 Fuss tief zu seyn, und der Grund derselben aus grossen Steinmassen und hinabgestürzten rothglühenden Gebirgsfragmenten zu bestehen. Die grosse Hitze, welche aus den Spalten hervordringt, verhindert eine genauere Untersuchung. Das Thermometer stieg in einem solchen Spalt von 84° auf 118°.  +, Fig 2. Die Vulcane zu Kirauea.  +,
Wir theilen hier aus dem interessanten Reisewerk der Engländer Denham, Oudney und Clapperton acht Abbildungen verschiedener Negerstämme mit, welche alle im sogenannten Sudan wohnen.  +, Die Leute in Bornu, die sich selbst Kanowry nennen, haben grosse ausdruckslose Gesichter, flache Negernasen, einen sehr grossen Mund mit guten Zähnen und hohe Stirnen. Von Natur sind sie furchtsam und keineswegs kriegerisch.  +, In Mandara, weiter gegen Mittag, sind die Bewohner sehr lebendig und klug. Sie haben eine hohe flache Stirn, grosse feurige Augen, grobes krauses Haar, Nasen die sich etwas wölben, und ihre Züge sind überhaupt weniger flach als bei den Bornuern. Die Frauen sind als Schönheiten im Orient berühmt und werden als Sclavinnen sehr gesucht.  +,
Die verschiedenen Reiche des Sudans sind zuerst von den Engländern Denham und Clapperton besucht worden und ihnen verdanken wir die Abbildungen der Bewohner dieser Reiche.  +, Fig. 1. Die Kanemboo's sind Neger im Dienste des Scheik's von Bornu und gehen grösstentheils nackt. Ihre Waffen sind Speer, Schild und Dolch. Die Schilde bestehen aus Holz und ihre einzelnen Theile sind mit rindsledernen Riemen an einander befestigt.  +, Fig. 2. Die Munga's wohnen nordwestlich von Bornu, gehen ebenfalls nackt und nur ein Tuch wird um den Unterleib geschlagen. Eine Art Mütze deckt den Kopf. Bogen und Pfeile sind ihre Waffen.  +,
Die Seelöwen und Seebären auf den Inseln St. Georges und St. Paul.  +, Auf der Insel St. Paul ist das Ufer mit Heerden von Seebären bedeckt, die man erst gegen den Winter hin tödtet, weil dann der Pelz dichter und dunkler ist. Das Männchen ist etwa 1/2 Fuss kleiner als der männliche Seelöwe und von braunröthlicher Farbe. Der Seebär ist gelenkiger und lebhafter, als der Seelöwe und so muthig, dass er dem Menschen häufig zu Leibe geht. Das Weibchen ist wenigstens um die Hälfte kleiner, als das Männchen und gleicht dem gemeinen Seehund. Sein Pelz hat grauliche Spitzen und einen Silberglanz. Wenn der Pelz dicht und schön geworden ist, und die Jungen herangewachsen sind, schlägt man die Weibchen zu Tausenden todt, weil nur ihr Fell einen wichtigen Handelsartikel nach China abgiebt.  +, Beide Inseln liegen im nördlichen Theile des grossen stillen Ocean's nördlich von den Aleuten. Erstere Insel zeichnet sich hauptsächlich durch zahllose Heerden von Seelöwen aus, die besonders zur Ranzzeit einen unerträglichen Gestank verbreiten. Zu dieser Zeit pflegen die Männchen um die Weibchen auf Tod und Leben zu kämpfen. Ein Männchen versammelt oft 10 bis 20 Weibchen um sich herum. Das Thier ist nicht gefährlich und fliehet vor dem Menschen, ausser zu der Zeit, wo die Weibchen werfen. Ihr Geschrei hört man sehr weit. Die Weibchen sind kleiner und gelber von Farbe, als die Männchen, welche, wenn sie den Kopf erheben, bis zu sechs Fuss hoch sind.  +,
Fig. 1. und 2. Der Hocko mit der Kugel. 1. das Männchen. 2. das Weibchen. (Crax globicera, Spix.)  +, Fig. 3. Der Urumutum. (Crax Urumutum, Spix.)  +, Fig. 4. Der Jacutinga. (Penelope Jacutinga.)  +,
Fig. 1 und 2.  +, Die Dicke der Mauern im ersten Stock, da, wo die steinerne Treppe beginnt, beträgt 7 Fuss; sie nimmt von da an ab, bis zu 18 Zoll. Die Fussböden sind aus Steinen zusammengesetzt und nicht gewölbt. Die Verbindung zwischen der Thür und dem Felsen ist durch eine Treppe von Bronze hergestellt, der man, mittelst eines kleinen Krahns, die Neigung einer schiefen Fläche geben kann. Der Leuchtthurm hat eine Doppelthür aus Bronze, die man im Sommer nur selten verschliesst, weil die Wellen auf dieser Seite nicht leicht so hoch schlagen. Die Fenster sind ebenfalls doppelt und ausserdem mit starken Böden versehen, welche wie die Stückpforten verschlossen werden. Die 3 Bewohner dieses Leuchtthurms communiciren durch Signale und durch Brieftauben mit dem 11 Meilen entfernten an der Küste von Arbroath errichteten Signalthurm, der von ihren Familien bewohnt wird.  +, Die Kosten des ganzen Baues betrugen 61,331 Pfund Sterl. und das Gewicht sämmtlicher Materialien beträgt 2,076 Tonnen.  +,
Fig. 1 und 2.  +, Die Dicke der Mauern im ersten Stock, da, wo die steinerne Treppe beginnt, beträgt 7 Fuss; sie nimmt von da an ab, bis zu 18 Zoll. Die Fussböden sind aus Steinen zusammengesetzt und nicht gewölbt. Die Verbindung zwischen der Thür und dem Felsen ist durch eine Treppe von Bronze hergestellt, der man, mittelst eines kleinen Krahns, die Neigung einer schiefen Fläche geben kann. Der Leuchtthurm hat eine Doppelthür aus Bronze, die man im Sommer nur selten verschliesst, weil die Wellen auf dieser Seite nicht leicht so hoch schlagen. Die Fenster sind ebenfalls doppelt und ausserdem mit starken Böden versehen, welche wie die Stückpforten verschlossen werden. Die 3 Bewohner dieses Leuchtthurms communiciren durch Signale und durch Brieftauben mit dem 11 Meilen entfernten an der Küste von Arbroath errichteten Signalthurm, der von ihren Familien bewohnt wird.  +, Die Kosten des ganzen Baues betrugen 61,331 Pfund Sterl. und das Gewicht sämmtlicher Materialien beträgt 2,076 Tonnen.  +,
Der Oberst Juncker und Dr. Canot entdeckten im September 1823 auf einer Jagdparthie in der Kluft eines Sandsteinfelsens bei Moret, in der Nähe von Fontainebleau, eine merkwürdige Versteinerung, welche sie für einen versteinerten Menschen hielten, der auf dem Rücken liege und zum Theil auf einem ebenfalls versteinerten Pferde ruhe. Die Versteinerung wurde nach Paris geschafft, und ein Herr Barruel wollte, bei chemischer Untersuchung eines Bruchstückes, den Hauptbestandtheil der thierischen Knochen, nämlich phosphorsauren Kalk, gefunden haben und schloss daraus, dass die Versteinerung nichts Anderes, als ein Anthropolith sey. Durch mehrere Untersuchungen der berühmtesten Chemiker wurde es indessen bald ausser Zweifel gesetzt, dass der sogenannte versteinerte Mensch nichts, als ein Sandstein sey, dem man zu voreilig menschliche Abstammung zugeschrieben hat.  +
Die Papuas sind gewöhnlich von mittlerer Statur; die Gliedmaassen gewöhnlich proportionirt, zuweilen sehr stark; die Haut ist schwarzgelblich; das Haar schwarz, sehr dicht, etwas wollig. Das Gesicht im Ganzen ziemlich regelmässig; die Nase etwas abgeplattet; die Nasenlöcher weit; das Kinn klein; die Backenknochen vorspringend; die Stirn hoch; die Augenbrauen dicht und lang; der Bart dünn. Die Frauen sind zarter als die Männer, aber meist hässlich; sie werden von den Männern sehr tyrannisch behandelt. Die Papus gehen meist nackt, nur einige tragen einen Schurz. Das Haar tragen sie zum Theil zerzaus't, theils in zusammengedrehten auf die Schultern herabfallenden Strängen. Den Kopf, Haare und Gesicht färben sie mit gepulvertem Ocher und Fett roth. Sie lieben Zierrathen sehr; blendendweisse Armbänder von Schneckenschaalen bemerkt man überall bei ihnen. Sie stammen von der Malaiischen Race und haben wahrscheinlich von dieser den Gebrauch, Betel mit Arecanuss und Kalk zu kauen. Häufig tragen sie Götzenbilder als Amulete an einem HaIsband von Thierzähnen. Manche stecken sich Zierrathen in die Nasenlöcher oder Stöckchen durch die Nasenscheidewand. Ihre Lebensmittel bestehen in Südfrüchten und nährenden Wurzeln, Fischen, Muscheln und Reptilien. Ihre Speisen kochen sie nicht, sondern rösten sie auf glühenden Kohlen. Greise scheinen ihre Befehlshaber zu seyn, übrigens wissen sie mit dem Ausdruck radjah (Befehlshaber), der bei Manchen von ihnen üblich ist, keinen Begriff zu verbinden. Sie verehren die Gräber ihrer Väter sehr. Ihre Wohnungen sind rund, mit Stroh gedeckt, und haben eine schmale niedrige Thür; manche bauen dieselben auf Pfählen über dem Wasser des sandigen Ufers, um gegen Angriffe von Feinden gesichert zu seyn. Ihre Kähne oder Piroguen sind sehr einfach; die Waffen Bogen, Pfeile, lange Wurfspiesse, Schleuder, Schild. Der Tamtam, eine Art Trommel, ist meist das einzige musikalische Instrument; manche kennen noch das Spinet und die Panflöte. Die Kupfertafel stellt Portraits von Eingebornen der Insel Rawak vor.  
Fig. 1. Die Grimm-Antilope. (Antilope Grimmia.)  +, Fig. 2. Der Cambstam. (Antilope sumatrensis.)  +, Diese Antilope hat runde, an der Basis geringelte, nach hinterwärts gebogene Hörner. Characteristisch ist ein eignes Organ von kugelartiger Gestalt unter dem Auge; es ist in der Mitte mit einer Oeffnung versehen und scheint die Stelle einer Thränendrüse zu vertreten. Ein anderes, nicht weniger merkwürdiges Organ liegt auf der Wange und besteht aus einem strichartigen, haarlosen, schwieligen Raum, der sich weich anfühlen lässt und wahrscheinlich eine ölige Substanz aussondert. Der Cambstam hat langes dunkelbraunes Haar, ausgenommen am Obertheile des Halses und den Schultern, wo es weiss ist.  +,
Fig. 1. Der grüne Trompetervogel. (Psophia viridis.)  +, Fig. 2. Der Trompetervogel mit weissen Flügeln. (Psophia leucoptera).  +, Dieser Vogel ist oben und unten, an Kopf und Hals ganz schwarz. Die mittlem Flügeldeckfedern sind an der Wurzel schwarz, an der Spitze weiss. Der Vogel lebt in Heerden in den Feldhölzern des Rio Negro und wird auch auf Hühnerhöfen unterhalten. Seine Nahrung besteht besonders in Fleisch.  +,
Die Tretmühle ist eine in Englischen Zuchthäusern eingeführte Strafarbeitsanstalt, welche auch bereits auf das feste Land verpflanzt ist, und ohne Zweifel mehr eingeführt werden wird. Die Vortheile derselben sind, dass jeder gesunde Gefangene sogleich auf der Maschine arbeiten, und dabei genau sein Maass Arbeit zugemessen erhalten kann, und dass ihm keine Materialien oder Instrumente in die Hände gegeben werden, womit er Schaden anstiften kann.  +, Die obere Hälfte der Platte zeigt, wie die Züchtlinge auf das Tretrad auf der einen Seite hinaufsteigen, oben durch stetes Hinaufsteigen das Rad in Umschwung setzen und erhalten, und wenn ihre nach Viertelstunden zu bestimmende Arbeitszeit verflossen ist, auf der andern Seite herabsteigen, um sich auszuruhen und ihre Arbeit dann von neuem anzufangen. Durch das Umdrehen des Rads wird nun mannichfaltige Arbeit betrieben, z. B. eine Mahlmühle in Gang gesetzt, Spinnmaschinen in Bewegung gesetzt, eine Korkschneidemaschine getrieben u.s.w.  +, Die auf der untern Hälfte der Tafel befindlichen Figuren dienen zur Versinnlichung der inneren Einrichtung und Maschinerie, und sind in dem ausführlichen Commentar erläutert.  +
Dieser Haven der Halbinsel Morea ist einer der schönsten Europa's. Er macht in dem Gestade fast einen halbmondförmigen Einschnitt, hat vor sich der Länge nach das Eiland Sfagia und hinter sich die Gebirge der Halbinsel, die ihn vor der Gewalt der stürmischen Winde schützen. Gegen Norden ist der Haven sehr versandet, so dass von der Erdzunge an, auf welcher Zuchio oder Eski Avarin steht, bis zum Gestade hin in der Richtung von Westen nach Osten sich eine Sandbank ausbreitet, die einen Binnen-See bildet, welcher Boidiu Khilia oder Kuhbauch genannt wird. Der übrige Theil des Havens hat Schutz und Tiefe für die grössten Schiffe und kann deren gegen 2000 fassen. Der Haven hat zwei Eingänge, den nördlichen und den südlichen. Der nördliche liegt zwischen dem Vorgebirge Zuchio und dem Eilande Sfagia, ist aber so versandet, dass er nur von Booten befahren werden kann. Der südliche und Haupteingang öffnet sich zwischen Sfagia und einem aus dem Festlande vorspringenden Gebirge, was die heutige Feste Navarino trägt. Hier war es, wo die Osmanisch-Aegyptische Flotte, die mit den Transportschiffen über 400 Segel zählte, sich in 3 Reihen aufgestellt hatte, als Codrington durch ein kühnes Wagstück am 20 October 1827 den Eingang erzwang, den die Osmanen für unmöglich gehalten hatten.  +, Die Stadt hat schmale und finstere Strassen und zählt mit der Vorstadt 3000 Bewohner. Die Insel Sfagia ist bis auf wenige Fischerhütten unbewohnt. Einst im peloponnesischen Kriege enthielt sie eine Festung, von welcher die Ueberbleibsel noch vorhanden sind, in welcher sich 450 Spartaner gegen die vereinigte Macht der Athener und Messenier auf das Heldenmüthigste vertheidigten.  +, Die obere Hälfte der Tafel gibt eine von Gell an Ort und Stelle aufgenommene Ansicht der schönen Gegend und eines Theils des Havens.  +,
Diese Inselbewohner haben ein ovales Gesicht, gute Augen und Zähne, überhaupt eine offne, einnehmende Physiognomie. Die Nasenlöcher sind sehr weit; das nicht sehr lange, schwarze Haar hängt ganz schlicht und straff herab. Die Männer tragen es zum Theil kurz, theils lassen sie es hahnenkammartig wachsen. Der Bart ist bei ihnen dicht, wird aber abgeschoren. Die Hautfarbe ist nussbraun; stark tätowirt, fällt sie sehr in's Schwarze. Die Weiber haben männliche Züge, schöne Augen und Zähne; ihr Körper ist aber nicht zart, und in einem gewissen Alter bekommen sie eine unangenehme Wohlbeleibtheit; sie scheeren das Haar kurz ab, nur um die Stirn lassen sie einen Kranz längerer, borstig in die Höhe stehender Haare, welche mit ungelöschtem Kalk weissgebrannt werden; oft bleibt auch auf der Stirn eine feine lange Locke stehen, welche violet gebeizt und hinten gekrümmt ist. Die Kleidung ist dem Clima angemessen. Erwachsene Mannspersonen gehen, ein grosses Tuch aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums ausgenommen, welches zwischen den Schenkeln durchgezogen und um die Hüften gewunden wird, ganz nackend; bei feierlichen Gelegenheiten hängen sie einen grossen aus feinen gemalten Bastmatten verfertigten Mantel um, der mit Vogelfedern besetzt ist, und setzen wohl auch aus bunten Vogelfedern geflochtene Helme auf. Die Weiber sind von der Brust bis zu den Knieen mit einem Tuche bedeckt; bei den Mädchen ist der Oberkörper bloss, nur um den Hals tragen sie eine Krause. Der Kopf ist wie bei den Männern bloss. Kinder gehen bis in's achte Jahr nackend. Die einfachen Wohnungen gleichen unsern Heuschobern, und bekommen nur Licht durch die Thür; es stehen ihrer gewöhnlich 100 bis 200 beisammen, welche von der Meeresseite durch eine Steinmauer geschützt sind. Neben einem solchen Dorfe sind die Begräbnissplätze (Morais). Die Hauptnahrung liefert die Tarowurzel, welche in grossen Plantagen mit künstlicher Bewässerung gebaut wird. Sonst leben sie auch noch von anderen Pflanzen, Schweinen, Hunden, Fischen etc. Die Männer sorgen für Wohnung, Nahrung, Waffen (welche früher in Speeren mit Widerhaken, Schleudern, Bogen, Pfeilen und Dolchen bestanden), die Weiber für Hauswesen und Kleidung. Diese Insulaner beteten früher Götzenbilder an, jetzt findet aber das Christenthum bei ihnen immer mehr Eingang. Uebrigens sind sie im Allgemeinen sanft und wohlwollend, arbeitsam, industriös, ausserordentlich neugierig, diebisch, und den geistigen Getränken, welche sie durch die Europäer haben kennen lernen, sehr ergeben. Die Abbildung stellt den König der Insel Mow nebst seiner Frau und einen der ersten Häuptlinge der Insel Owhyhi mit der Frau eines Häuptlings dar.  
Fig 1. Der Wapiti. (Cervus Wapiti).  +, Dieses Thier lebt in Nordamerica in der Umgegend der steilen Gebirge und an dem Ufer des Flusses Columbia. Es ist das Americanische Elenn, lässt sich, jung eingefangen, leicht zähmen und wird von den Bewohnern der genannten Gegenden alsdann zum Schlittenziehen benutzt.  +, Fig. 2. Der Virginische Hirsch im Winterpelz. (Cervus Virginianus).  +,
Fig. 1. Der Siebenstachel. (Temnodon heptacanthus.)  +, Fig. 2. Der punctirte Ritterfisch. (Eques punctatus, Schneider.)  +, Dieser Fisch zeichnet sich besonders durch die sehr hohe erste Rückenflosse aus. Die zweite Rückenflosse, die After- und Schwanzflosse sind überall mit weissen, rundlichen Flecken wie bestreut. Dieser Fisch hält sich gewöhnlich in der Gegend von Havannah auf.  +,
Dieses Regiment besteht aus vier Compagnien Jäger und ist grün uniformirt. Die Schneeschlittschuhe sind von dünnem Tannenholz, der für den linken Fuss ist 7 Fuss, der für den rechten 5 Fuss lang, die Breite ist gegen drei Zoll, die Dicke einen Zoll; sie werden mit Fasern von der Tannenwurzel und mit Riemen befestigt.  +, Auf der untern sieht man sie bergauf und absteigen und sich umkehren.  +, Bewaffnet ist ein solcher Schlittschuhläufer mit einer Büchse, die mit einem breiten Riemen über die Schultern gehängt wird, einem kurzen Degen und einem sieben Fuss langen Stock, der unten eine eiserne Spitze hat und etwas über derselben mit einem Rad versehen ist. Mit der Spitze dringt er durch den gefrornen Schnee, wobei das Rad den Stock hindert, zu tief einzudringen. Mit dem Stock schiebt sich der Mann fort und setzt sich so zuerst in Bewegung, auch dient der Stock der Büchse zur Stütze, wenn gefeuert wird.  +,
Das Glas wird aus Sand und Alkalien bereitet, zu denen, um Farbe und Beschaffenheit verschieden zu erlangen, verschiedene Zusätze kommen. Diese Substanzen werden, nachdem sie zuvor in einem Ofen (Fig. 1.) calcinirt waren, in den eigentlichen Glas- oder Schmelzofen gebracht. Ist die Masse gehörig geschmolzen, so nehmen die Arbeiter ein eisernes Blaserohr mit hölzernem Mundstück, tauchen das untere rothglühende Ende in die Glasmasse, so dass etwas daran hängen bleibt, was auf einer Eisen- oder Kupferplatte glatt gerollt wird und in welches der Arbeiter nun hineinbläs't, bis es sich in eine Blase ausdehnt, der man die Gestalt giebt, welche das Gefäss haben soll; dann wird ein eiserner Stab in die flüssige Glasmasse getaucht, und an den Boden des in der Arbeit befindlichen Gefässes gebracht, und letzteres von dem Blaserohr abgenommen, so dass es nur an der Stange hängt. Es wird dann wieder in die Ofenhitze gehalten, damit es weich und fertig gemacht werden kann. Dann kommt es in den Kühlofen und wird später auf einer Art Drechselbank geschliffen.  +, Spiegelglas, Tafelglas wird dagegen anders bereitet, Fig. 3. unserer Tafel. Aus dem Ofen wird ein, an einer Kette hängender eiserner Kasten mit der flüssigen Glasmasse gefüllt auf einen Karrn und mit diesem auf den mit einer Randleiste versehenen Giesstisch gebracht, der Boden des Kastens wird gelüftet, so dass sich die Glasmasse, während der Karrn zurückgefahren wird, auf den Giesstisch ausbreitet und von einem Arbeiter überwalzt werden kann.  +, Das Schleifen und Poliren geschieht so, dass zwei Glastafeln über einander mit feinem Sand und gepulverter Schmalte, gerieben werden. Die rauhe Glasplatte wird auf einen steinernen Tisch gekittet und eine andere rauhe Glasplatte, auf ein Stück Bret gekittet, durch ein Rad in Bewegung gesetzt. Ist die obere Glasplatte etwas glatt, so wird eine andere rauhe genommen.  +
Fig. 1. Der Rambare. (Phalangista Quoy.)  +, Dieses Thier bewohnt die Insel Waigiu. Es ist von der Schnauze bis zum Schwanze 1 Fuss 2 Z. lang und hat einen 1 F. langen Wickelschwanz, der nur bis zu seiner Mitte behaart ist. Der Pelz des Thieres ist auf dem Rücken graubräunlich; und über diesen läuft ein schwärzlicher Streifen; Rücken und Seiten sind mit Flecken von derselben Farbe besetzt. Der obere Theil der Schnauze und des Kopfes ist hellgelb, Kehle und Brust weiss, der Bauch in's Graue schimmernd, und über die Handwurzel läuft ein dunkerother Streifen.  +, Fig. 2. Der fleckige Phalanger oder Kuskus. (Phalangista macculata, Geoff.)  +,
Fig. 1. Freycinet's Megapode. (Megapodius Freycinetii)  +, Oben schwarzbraun, unten heller, die Federn am Kopf gerade und eine Haube bildend, Hals schwarz, fast nackt, Schnabel und Beine braun. Grösse 13 Zoll. Auf den Inseln Waigiu und Boni sehr häufig und fast ganz zahm.  +, Fig. 2. Lapérouse's Megapode. (Megapodius Lapérousii, Gaim.)  +,
In der hier abgebildeten Elephantenburg commandirte Kublai, ein Enkel des berühmten Dchingis-Chan und Sohn des Tuli, der im Jahr 1257 Gross-Chan der Mongolen und Tartaren wurde, eine Schlacht gegen Nayan, einen seiner Verwandten, der ihn vom Throne stossen wollte. Sie war von Holz erbaut und stand auf vier nebeneinander zusammengekoppelten Elephanten. Die Körper dieser Thiere waren durch einen dicken Mantel von Leder geschützt, über welchen ein mit Gold gestickter Teppich herabhing. In der Burg befanden sich viele Armbrust- und Bogenschützen, und oben darüber wehete die kaiserliche Fahne mit dem Bilde der Sonne und des Mondes.  +
Fig. C. Pollen von Tradescantia Virginica. Dieser Pollen hat eine gebogen-cylindrische, oder beinahe halbmondförmige Gestalt.  +, Fig. E. Pollen von Pancratium speciossum. Diese Pollenkügelchen, welche auch zu der länglichen Form gehören, machen die Ausnahme, dass sie eine mit Wärzchen besetzte Oberfläche haben, was sonst nur bei dem kugelförmigen Pollen gewöhnlich ist.  +, Fig. G. Aehnliche Pollenkügelchen der Pflanze Ipomaea purpurea.  +,
Diese Abbildung stellt einen Verticaldurchschnitt des Plateau's von St. Pierre de Mastricht dar. Wenn man über diesen Hügel geht, unter dem sich ausgedehnte Steinbrüche befinden, so bemerkt man eine grosse Menge cylindrischer Oeffnungen, die auf den Gedanken leiten könnten, sie würden von den Steinhauern als Luftlöcher gebraucht, um die Arbeiten im Steinbruche zu erleichtern; doch ihre Anzahl, Nähe und noch mehr ihre Stellung, die in gar keiner Beziehung zu diesen Arbeiten steht, benehmen diesen Irrthum. Diese Röhren, welche von den Steinbrechern an den Ufern der Maas Aerde-Pyp (Erdpfeifen) genannt werden, durchziehen meistens in verticaler Richtung, manchmal etwas schief und gekrümmt, die Felsschichten. Manche vereinigen sich und trennen sich abermals oder bleiben vereinigt; nach unten laufen sie spitz zu. Sie sind mit Erde und Kies angefüllt, der mit der Kiesdecke über ihrer Oeffnung in Verbindung steht. Diejenigen, welche von unterirdischen Gewölben durchschnitten werden, sind in dem Raume über diesen leer geworden, indem sich ihr Inhalt durch sein eigenes Gewicht gesenkt und in das Gewölbe ausgeschüttet hat. Die Steinhauer vermeiden desswegen sorgfältig diese natürlichen Röhren. Sobald sie darauf stossen, umgehen sie dieselben, und wenn sie das nicht können, mauern sie sie aus oder schachteln sie gewissermassen ein. Wenn sie sie durch einen unglücklichen Zufall oder nothgedrungen aufgedeckt haben so dass eine Ausschüttung zu befürchten ist, behalten sie sie beständig im Auge, und so wie nur einige Kiesel sich ablösen, ergreifen sie sogleich die Flucht. Die Wirkung einer Ausschüttung ist erschrecklich. Ihr Inhalt stürzt sich, durch das Gewicht der obern Lagen gedrängt, durch den einzigen Ausweg, der ihm offen steht, mit grossem Getöse herab; Steine von allen Grössen stürzen nieder, und füllen in wenig Augenblicken einen Raum aus, der im Verhältniss zum Durchmesser der Röhre steht, durch die der Ausguss geschieht. Oft haben diese Ausgüsse nicht so plötzlich statt, sondern bilden und vergrössern sich allmälig nach der jedesmaligen Wirkung eines regnigten Winters. Durch dieselben entstehen die trichterförmigen Vertiefungen, die man auf der Oberfläche des Plateau's von-Mastricht wahrnimmt.  , Dieselbe merkwürdige Erscheinung findet sich auch in den Steinbrüchen, die bis unterhalb Paris gehen, wo die Arbeiter diese Röhren fondis nennen, und an andern Orten.  +
Fig.1. 2. Der Wouwou. (Simia agilis, Cuv.)  +, Dieser Affe, der seinen Namen von seinem Geschrei hat, ist von sehr unbestimmter Farbe, und wechselt darinn nach Alter und Geschlecht. Er hat ein nacktes blauschwarzes Gesicht, welches bei dem Weibchen in lichtes Braun übergeht. Seine Ohren sind zum Theil durch lange, dicke, weisse Backenbärte bedeckt, die sich in einen weissen Streif über den Augenbraunen vereinigen. Der Pelz des Thiers ist glatt, glänzend, und im Ganzen braun gefärbt. Bei dem Weibchen, welches vorne wenig behaart ist, verlieren sich die Augenbogen in das Braun des Kopfes. Die Backenbärte sind auch weniger gefärbt und kürzer, als bei dem Männchen, aber immer noch so gross, dass der Kopf mehr breit, als hoch erscheint, was der Physiognomie des Wouwou ein ganz eigenes Ansehen giebt.  +, Fig. 3. 4. Der Ounko.  +,
Fig. 1. Sogenannter Meerzahn (Dentalium canaliculalum). Er bildet eine einfache (ungewundene) Röhre. 1, a. Querdurchschnitt derselben.  +, Fig. 4. Die Schaale der Siphonaria radiata, von aussen; 4, a. dieselbe, von innen.  +, Fig. 5. Gehäuse von Hipponyx; 5, a. von unten gesehen.  +,
Die zwei- oder mehrschaaligen Conchyliengehäuse nennt man Muscheln. Die Schaalen verbinden sich durch ein Band an einer Stelle, welche das Schloss, die Angel genannt wird. Dieses Schloss besteht aus Erhabenheiten, Hervorragungen, welche man Zähne nennt, und welche sich entweder an beiden Schaalen, oder nur an einer derselben vorfinden, und immer in gegenüberliegende Vertiefungen eingreifen.  +, Fig. 1. stellt die linke Schaale einer Venusmuschel (Venus Chione) in natürlicher Stellung dar.  +, Fig. 2. beide Schaalen derselben Muschel, von der Rückenseite gesehen, in natürlicher Stellung.  +,
Die auf dieser Tafel befindlichen Figuren erläutern den Bau und die innere Beschaffenheit des Holzes. Sie schliessen sich in dieser Hinsicht an die Tafel 50. des III. Bandes an.  +, Fig. 1. Horizontaldurchschnitt einer jungen Tanne (Pinus Abies, L.) mit 7 Holzringen, in natürlicher Grösse. a. Die Rinde, b. Das Holz, 7 Ringe enthaltend. c. Mark.  +, Es werde nun das mit d. bezeichnete kleine Stückchen herausgeschnitten und unter ein Microscop gebracht, wo es das Ansehn zeigte, was Fig. 2 dargestellt ist.  +,
In manchen Gegenden von America giebt es Gebirgspässe, die sehr beschwerlich und gefahrvoll zurückzulegen sind.  +, Fig. 1 stellt die Art dar, wie sich Reisende über den Gebirgspass von Quindiu tragen lassen. Dieser Pass kann nicht einmal mit Maulthieren passirt werden. Die Leute, deren Handwerk es ist, Reisende und ihr Gepäck über denselben zu tragen, werden Cargeros oder Silleros genannt. Sie werden gut bezahlt, leben aber, weil sie sich zu sehr anstrengen, selten über 40 Jahr.  +, Fig. 2. zeigt einen Punct des Passes von Honda. Dieser, welcher sehr gefährlich ist, wird gewöhnlich mit Maulthieren zurückgelegt, die in jenen Ländern, durch ihre Gewohnheit steile und gefährliche Wege zu gehen, so zuverlässig sind, dass der Reisende ohne Furcht seyn kann. Sie thun selten einen Fehltritt, und suchen sich, wenn man sie ungestört gehen lässt, selbst den bessern Weg aus.  +
Fig. 1. Der Karfunkelfisch. (Etelis carbunculus, Cuv.)  +, Fig. 2. Der doppelbindige Diploprion. (Diploprion bifasciatum, Cuv.)  +, Dieser Fisch ist von den jungen gelehrten Naturforschern Kuhl und van Hasselt, die von der königl. niederländischen Regierung nach Indien geschickt wurden, wo sie der Wissenschaft ihr Leben zum Opfer brachten, entdeckt und beschrieben worden. Körper und Kopf desselben sind so zusammengedrückt, dass seine Dicke nur etwa den zehnten Theil seiner ganzen Länge, die an 6 Zoll beträgt, einnimmt. Er hat sehr kleine und kaum erkennbare Schuppen. Seine Grundfarbe ist ein schönes, ein wenig in's Röthliche spielendes Gelb, und eine breite schwarze Binde läuft vom Halse über die Augen bis auf die Backen, eine andere, zuweilen noch viel breitere, um die Mitte des Rumpfs, von der hinteren Hälfte der ersten Rückenflosse an, bis zum After. Die erste Rückenflosse ist bräunlich oder schwärzlich, die übrigen Flossen sind gelblich. Er findet sich an den Küsten der Insel Java.  +,
Fig. 1. Der schwärzliche Huro. (Huro nigricans, Cuv.)  +, So nennt Herr Cuvier einen Fisch, den Herr Richardson frisch aus dem Horan-See erhielt, und der ganz die Gestalt eines Barsches hat, daher ihn auch die Engländer Black-bass, oder den schwarzen Barsch heissen. Er wird für einen der besten Fische dieses See's gehalten. Sein Fleisch ist fest und weiss; seine Farbe der des Karpfen ähnlich, und seine Länge an 16 Zoll.  +, Fig. 2. Der goldschwänzige Mesoprion. (Mesoprion chrysurus, Cuv.)  +,
Auf der obersten Ansicht der Taf. 88. erblicken wir die Gesellschaft unfern der sogenannten grossen Maulesel (grandes mules) , zweier Felsen, welche die linke und mittlere Skizze dieser Tafel darstellt, wie sie eine schmale, beeis'te, schräge Zacke der Zunge erklimmt, an deren Ende sich eine senkrechte Wand von 20 Fuss Höhe befindet. Zu beiden Seiten dieser vorspringenden Zacke, auf welcher noch 3 der Reisegefährten stehen, befinden sich ungeheure Abgründe, in die man nicht ohne Schauder blicken kann, und die Zacke stösst unter einem ganz spitzen Winkel an die Wand. Diese konnten sie nur ersteigen, indem sie Stufen in das Eis desselben hackten. Hierauf stiegen einige der Führer voraus, die das Gepäck und die übrigen Gefährten mittelst eines Seiles nachzogen.  +, Die linke mittlere Skizze Taf. 88., zeigt die beiden Felsen, welche unter dem Namen des grossen und kleinen Maulesels oder zusammen unter der Benennung die grossen Maulesel bekannt sind. Sie erheben sich einerseits an 300 Fuss hoch aus einem Gletscher, der sich aber hinten an ihnen hinanzieht, so dass sie von der Seite, von welcher aus die Gesellschaft zu ihnen gelangte, und von der sie diese Abbildung darstellt, kaum 100 Fuss hervorragen. An diesem Felsen pflegen die Reisenden bei der Ersteigung des Montblanc gewöhnlich zu übernachten.  +, Die unterste Ansicht auf Taf. 89. zeigt, wie die Reisenden an der Seite eines Eisblocks hinweg, über eine sehr gefährliche Schlucht passiren mussten. Die Wand dieses Eisblocks war senkrecht, und sie mussten daher für Hände und Füsse Löcher hineinhauen, in die sie sich anklammerten, und so sich allmälig hinüberhalfen. Von der darunterliegenden Schlucht konnten sie den Boden nicht erblicken, und es gehörte mithin ein ausserordentlicher Muth dazu, diese Stelle zu passiren, wo schon ein einziger falscher Tritt oder das Versagen der Kräfte ihnen unvermeidlichen Tod bringen musste.  +,
Auf der obersten Ansicht der Taf. 88. erblicken wir die Gesellschaft unfern der sogenannten grossen Maulesel (grandes mules) , zweier Felsen, welche die linke und mittlere Skizze dieser Tafel darstellt, wie sie eine schmale, beeis'te, schräge Zacke der Zunge erklimmt, an deren Ende sich eine senkrechte Wand von 20 Fuss Höhe befindet. Zu beiden Seiten dieser vorspringenden Zacke, auf welcher noch 3 der Reisegefährten stehen, befinden sich ungeheure Abgründe, in die man nicht ohne Schauder blicken kann, und die Zacke stösst unter einem ganz spitzen Winkel an die Wand. Diese konnten sie nur ersteigen, indem sie Stufen in das Eis desselben hackten. Hierauf stiegen einige der Führer voraus, die das Gepäck und die übrigen Gefährten mittelst eines Seiles nachzogen.  +, Die linke mittlere Skizze Taf. 88., zeigt die beiden Felsen, welche unter dem Namen des grossen und kleinen Maulesels oder zusammen unter der Benennung die grossen Maulesel bekannt sind. Sie erheben sich einerseits an 300 Fuss hoch aus einem Gletscher, der sich aber hinten an ihnen hinanzieht, so dass sie von der Seite, von welcher aus die Gesellschaft zu ihnen gelangte, und von der sie diese Abbildung darstellt, kaum 100 Fuss hervorragen. An diesem Felsen pflegen die Reisenden bei der Ersteigung des Montblanc gewöhnlich zu übernachten.  +, Die unterste Ansicht auf Taf. 89. zeigt, wie die Reisenden an der Seite eines Eisblocks hinweg, über eine sehr gefährliche Schlucht passiren mussten. Die Wand dieses Eisblocks war senkrecht, und sie mussten daher für Hände und Füsse Löcher hineinhauen, in die sie sich anklammerten, und so sich allmälig hinüberhalfen. Von der darunterliegenden Schlucht konnten sie den Boden nicht erblicken, und es gehörte mithin ein ausserordentlicher Muth dazu, diese Stelle zu passiren, wo schon ein einziger falscher Tritt oder das Versagen der Kräfte ihnen unvermeidlichen Tod bringen musste.  +,
Gemäldegallerie zu Dresden.  +, Erklärung des auf beiliegender Tafel befindlichen Grundrisses.  +, A. A. A. A. Die äussere Gallerie.  +,
Fig. 1. Der schillernde Fasan. (Phasianus versicolor.)  +, Diese neue Art ist in Java einheimisch, und ein Exemplar davon im Pariser Museum vorhanden. Sie hat die Grösse des Goldfasans. Kopf, Hals und Vordertheil des Körpers sind kupfrig-grün, in's Violette spielend, die kleinern obern Deckfedern der Flügel goldgrünbraun und hellroth gefleckt, die übrigen grau mit kupfergrün gemischt; der Rücken ist braun und olivengrün gefleckt, Unterleib und Schenkel schwärzlichbraun, der obere Theil des Schwanzes hellbraun mit kleinen grauen Flecken, die in der Mitte stehenden Steuerfedern hellroth und olivengrün gefleckt, der Schnabel grün.  +, Fig. 2. Der Nepaulfasan. (Phasianus satyrus.)  +,
Die doppelte Cocusnuss oder die Cocusnuss der Seschellen. (Lodoicea sechellarum.)  +, Ehe der einzige Ort in der Welt, wo diese Nüsse wachsen, im Jahr 1743 entdeckt wurde, war über sie nichts bekannt, als dass man sie bei den Maldivischen Inseln im Meere schwimmend finde, daher sie von den Franzosen auch Coco de mer oder des Maldives genannt werden. Lange (selbst noch zu des Holländischen Naturforschers Rumpf Zeit) galt diese Nuss für das merkwürdigste aller Naturwunder, das im Meere gefunden werde. Rumpf hielt sie für eine Frucht, welche in der See selbst wachse, an einer bis dahin noch nicht entdeckten Pflanze. Die Malayischen und Chinesischen Matrosen behaupteten, dass sie die Frucht einer tief unter dem Wasser stehenden Palme sey, die man an der Küste von Sumatra in stillen Buchten sehen könne, welche aber, wenn man nach ihr untertauchen wolle, sogleich verschwinde. Die Priester der Neger versicherten, dass diese Palme bei der Insel Java wachse und in ihren Blättern, die über das Wasser hervorragten, ein furchtbar grosser Vogel niste, der des Nachts hervorkomme und selbst Tiger, Elephanten und Rhinozerosse niederreisse und fortschleppe. Man hielt daher diese Nüsse, von denen diese und noch viel mehr wunderbare Dinge erzählt wurden, für etwas ausserordentlich Werthvolles, und auf den Maldivischen Inseln mussten sie bei Todesstrafe an den König abgeliefert werden, der sie zu sehr hohen Preisen, das Stück zu 60-150 Kronen, verkaufte, oder als das höchste Zeichen seiner Gnade verschenkte. Man schrieb ihnen zugleich grosse medicinische Eigenschaften zu, daher sich vornehme Leute aus ihrer Schaale kostbare Gefässe machen liessen, in welche sie ihren Tabak und Betel thaten, wodurch sie alle schädlichen Einflüsse von sich abzuhalten glaubten.  +, Durch die Entdeckung der Sechelles-lnseln, welche nordöstlich von Madagaskar liegen, wurde es jedoch bekannt, dass diese Nüsse gleich allen andern Cocosnüssen auf Palmen wachsen und ihr Werth wurde dadurch bald so sehr herabgesetzt, dass man sie jetzt nur noch als eine Curiosität betrachtet.  +,
Wir betrachten indess hier bloss die eigentliche oder sogenannte Leckertrüffel (Tuber cibarium). An diesem höchst seltsamen Schwamm haben bisher die sorgfältigsten Untersuchungen noch immer nichts weiter entdecken können, als dass sich in seinem Innern gefärbte marmorirte Zeichnungen befinden, welche ein netzförmiges, aderiges Gefüge bilden, in dessen aderförmigen Gängen man kleine, mit Schleim angefüllte Höhlen erblickt, und in denselben kleine Körner, welche aber nicht wie die anderer Pflanzensaamen beschaffen, sondern gleich bei ihrer Entstehung wirkliche kleine Trüffeln sind, die nach dem Absterben der Mutter bald die vollkommene Gestalt und Grösse derselben bekommen. Diese frühern Beobachtungen sind durch einen Herrn Turpin, der am vollständigsten die Trüffel untersucht und beschrieben hat, bestätigt worden.  +, Da man auf diese Art durch Hrn. Turpin die Fortpflanzungsart der Trüffeln genau kennen gelernt hat, so wird man nunmehr auch anfangen können, sie, wie es zum Theil schon mit Erfolg geschehen ist, durch Kunst zu ziehen.  +, Diese berühmten und von den Leckermäulern so geschätzten unterirdischen Producte des Gewächsreiches, zu deren Auffindung man sogar eine besondere Art Hunde, die davon auch den Namen Trüffel-Hunde erhalten haben, abgerichtet hat, gehören zu den Schwämmen oder Pilzen. Die Entstehung, Ausbildung und Fortpflanzung der Trüffeln ist, wie die aller Schwämme, sehr räthselhaft, eher noch wunderbarer, da sie sich nicht über, sondern lediglich unter der Erde ausbilden.  +,
Diese, in der Volkssprache der dortigen Gegend Meere genannten Erdfälle, welche zwar nicht zu den erhabensten Naturseltenheiten dieser Art gehören, aber doch für alle jene berühmten Heilquellen Besuchenden sehr sehenswerth, und selbst in geognostischer Beziehung merkwürdig sind, bestehen in 3 fast trichterförmigen, unten mit Wasser angefüllten Vertiefungen, welche sich westlich, eine halbe Stunde von Pyrmont an dem Abhänge eines Berges befinden, der sich nördlich hinter dem Dorfe Holzhausen erhebt.  +, Ueber die Zeit der Entstehung der beiden grössern dieser Erdfälle ist nichts bekannt. Nur von dem dritten kleinern sagt man, dass er im Jahre 1645 plötzlich, und mit starkem Getöse entstanden sey. Der sogenannte Meergrund, eine sie umgebende muldenförmige Vertiefung am Rande des benachbarten Waldes, giebt der umliegenden Gegend einen rauhen Character, und die ungewöhnliche Form des Abhanges könnte leicht vermuthen lassen, dass mit der Entstehung dieser Erdfälle sich zugleich ihre Umgebung gesenkt hätte, wenn die aufgeschlossenen Felsen des grössten Erdfalles, durch Spalten u.s.w., eine Verrückung wahrnehmen liessen. Da diess aber der Fall nicht ist, so ist bei der spätern Entstehung dieser Erdfälle ihre Umgebung offenbar unverändert geblieben.  +, Das Gestein, in dem sie sich befinden, ist der bunte Mergel, ein Glied der grossen Formation des bunten Sandsteines. In dem Wasser dieser Erdfalle leben Fische und vegetiren viele Wasserpflanzen; da es jedoch nicht stagnirt und doch auch keinen sichtbaren Abfluss hat, so muss es ohne Zweifel unterirdische Canäle haben, die es ableiten und nahe oder entfernt zu Tage fördern. Der mittlere Erdfall liegt niedriger und hat auch weniger Umfang und Höhe des Ufers, aber eine bedeutend stärkere Wassersäule, auch findet hier ein sichtbarer periodischer Abfluss des Wassers in die unten gelegenen Wiesen Statt.  +,
Diese Tafel, die einen zwischen Haidhos und Schumla, das jetzt die Augen von ganz Europa auf sich zieht, liegenden Bergpass darstellt, ist vollkommen geeignet, einen Begriff von der unwirthlichen und allen militairischen Operationen höchst ungünstigen Beschaffenheit des obern Balkan zu gehen. Die ausserordentlichen Schwierigkeiten, die schon für blosse Reisende diese wüste Berggegend hat, ergeben sich aus folgender Mittheilung eines neuern Reisenden, Hrn. Walsh (Narrative of a Journey from Constantinople to England).  +, "Von Haidhos aus, einer nicht unbedeutenden Ortschaft am südlichen Fusse des obern Balkan, wo sich die, schon im Alterthum berühmten, warmen Quellen befinden, erstiegen wir" (Walsh und der ihn begleitende Tartar) "die erste Kette des hohen Balkan, wo wir sogleich eine Probe von dessen regnerischem Charater erhielten. Nach einer Stunde ging der Weg wieder abwärts und wir gelangten auf eine andere von jenen fruchtbaren, aber sehr einsamen Ebenen, über die wir so häufig in diesem Gebirge kamen. Wohin wir indess auch blickten, waren wir wegen der schroffen, scheinbar unübersteiglichen, uns umgebenden Berge dennoch nicht im Stande, zu sehen, wo wir hereingekommen waren, oder wie wir wieder herauskommen sollten. Wir folgten indess dem Laufe des Flusses, bis wir an den senkrechten Abfall der Bergkette auf der entgegengesetzten Seite des Thales kamen. Hier öffnete sich das Gebirge plötzlich, wie durch den Schlag eines Zauberstabes, und wir traten in eine enge Schlucht, in welcher wir dem Flusse folgten.  +, Dieses Thal ist vielleicht eine der erhabensten und Malerischsten Naturscenen in Europa. Die fast senkrechten Wände erheben sich zu einer, vom Fuss bis zum Gipfel mit Wald bedeckten unermesslichen Höhe, und lassen nur einen schmalen Streif des Himmels durchblicken. Eine Zeit lang verfolgten wir das Bett des Flusses, indem wir immer tiefer in diesen Abgrund hinabstiegen, alsdann aber stiegen wir allmälig wieder empor über schwankende Brücken von leichten Brettern, die über die Abgründe geworfen waren, bis wir den Gipfel der zweiten Reihe erreicht hatten.  +,
Die hier abgebildeten Blattnasen, welche unter allen grossen Fledermäusen die blutgierigsten sind, und das Blut auch von grösseren schlafenden Thieren saugen, sind sämmtlich im südlichen America zu Hause, ihrer Lebensweise nach aber übrigens nicht bekannt.  +, Fig. 1. Die gekerbte Blattnase (Phyllostoma crenulatum.)  +, Fig. 2. Die gestreckte Blattnase. (Phyllostoma elongatum.)  +,
Fig. 1. Der Falk mit dem weissen Bürzel. (Falco leucorrhous.)  +, Die Farbe dieses Brasilischen Raubvogels ist schwärzlichbraun mit einigen röthlichen Schattirungen auf den das Knie bedeckenden Federn. Der Bürzel und die untern Schwanzdeckfedern sind rein weiss, wonach der Vogel benannt ist. Auch hat der Schwanz unten drei breite weisse Queerbinden und auch oben einen dergleichen Streifen und Binde von weisser Farbe.  +, Fig. 2. Der aschgraue Bussard. (Falco polyosoma.)  +,
Der Sultan Mahmud, welcher auf der obern Abtheilung der Tafel so abgebildet ist, wie er Freitags in feierlichem Zuge nach der Moschee reitet. In seinem Gesichte drückt sich Festigkeit, Selbstvertrauen und ein gewisser Grad von Wildheit aus. Er hat schwarze Augen und hochgewölbte Augenbrauen und einen schwarzen starken Bart. Seine Statur ist nicht hoch, aber kräftig; der Unterkörper und die Beine sind weniger gut gebaut.  +, Bei jenem Zuge in die Moschee ist er mit aller orientalischen Pracht gekleidet. Er trägt einen grünen mit schwarzem Pelzwerk verbrämten Kafftan, einen prächtigen mit Federbusch und Diamanten verzierten Turban, und weite faltige Beinkleider. Sein Pferd ist sehr reich aufgezäumt, mit sammtner Schabracke, goldnem Gebiss und mit Juweelen besetztem Zaum, und die Steigbügel sind von massivem Golde.  +, Auf der untern Abtheilung der Tafel finden sich Abbildungen der neuen Truppen, welche der Sultan in der Türkei einzuführen bemüht ist.  +,
Diese bereits jetzt höchst wichtige und in vollem Aufblühen begriffene Niederlassung, Handelstadt und Freihaven für den Welthandel, ist erst vor wenigen Jahren, nämlich zu Anfang 1819, von den Engländern gegründet worden. Sie liegt auf der Insel Singapore, deren Oberhoheit die Engländer 1824 an sich gebracht haben.  +, Die Bevölkerung von Singapore hat sich seit der Niederlassung ausserordentlich gehoben. Im Jahre 1819 waren nur ein Paar Hundert malaiische Fischer daselbst, die zugleich Seeräuber waren; im Jahre 1824 betrug die Bevölkerung schon 10,683, im Jahre 1827 schon 13,732 Einwohner (ohne 2,500 Fremde, 1,300 Militärs und 600 Verbrecher). Die Einwohner sind nur 87 Europäer, dagegen 6,088 Chinesen, 4,700 Malaien, 1,242 Bugisen, 777 von Coromandel und Malabar, 267 Javanesen, 244 Bengalesen, 188 christlich bekehrte Eingeborene, 19 Armenier, 18 Araber, 7 Siamesen, 5 africanische Neger.  +, Die Stadt zerfällt in drei Theile: 1) die malaiische, wo sich die Residenz des Sultans von Jehore befindet; und 2) der europäische Stadttheil, welcher in der Mitte liegt und die öffentlichen Gebäude, Casernen etc, enthält; und 3) die chinesische Stadt, wie der Grundriss es andeutet auf der untern Hälfte der Tafel, während die obere Hälfte eine Ansicht der ganzen Stadt von der Landseite her giebt.  +
Dieses Theater ist in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von dem Architecten Piermarini gebaut und eins der grössten, die es giebt.  +, Auf der obern Abtheilung der Tafel sieht man die prächtige Façade des Gebäudes, mit einer eine Terrasse tragenden offenen Bogenhalle versehen und mit Pilastern und Säulen verziert.  +, Die untere Abtheilung der Tafel zeigt das Innere des Schauspielsaales, welches aus einem fast ungeheuer grossen Parterre und sechs Reihen Logen übereinander, 46 Logen in jeder Reihe, besteht, und wenn er ganz gefüllt ist, an viertehalb Tausend Zuschauer fassen kann. Die Bühnenöffnung und die Logenreihen sind prächtig verziert. Die Decorationen sind vielleicht die schönsten, die es giebt.  +,
Fig. 1. Die braune oder Felsenschwalbe (Hirundo fulva.)  +, Diese, erst seit Kurzem bekanntgewordene Schwalbe ist 5 1/2 Zoll lang, oben schwarz mit violettem Schimmer, unten rostfarben, Brust röthlichgelb schillernd, Schnabel, Flügel und Schwanz schwarz, Füsse dunkel, über dem Schnabel nach jedem Auge ein schmaler schwarzer Streif, Schwanz ohne Ausschnitt. Das Weibchen ist ebenso; die Jungen haben, statt einer fuchsigen eine weisse Stirn. Vaterland Amerika. Der Zug dieser Schwalbe geht von Westen nach Osten, jedes Jahr weiter östlich. Das Nest besteht aus Sand und Thon und ist mit Stroh oder trocknem Gras gefüttert. Es wird binnen drei Tagen gebaut. Die Eier, 4 an der Zahl, sind weiss mit braunen Flecken.  +, Fig. 2. Die weisssteissige Mauerschwalbe. (Cypselus pygargus, Temm.)  +,
Fig. 1. Der brasilianische Fettfuss. (Pinguipes Brasilianus)  +, Dieser Fisch hat einen vorn fast walzenförmigen, gegen den Schwanz hin etwas zusammengedrückten Körper. Die Bauchflossen sind spitzig, sehr fleischig und reichen nicht über die rundlichen Brustflossen hinaus. Die Rückenflosse fängt etwas weiter hinten, als die Brustflosse an, wird von vorn nach hinten höher und endigt hinten in einen Winkel, wie auch die Afterflossse. Die Schwanzflosse ist fast viereckig. Das Auge steht etwas nach dem Hals hin und das Maul ist nicht bis unter das Auge gespalten. Die Farbe ist auf dem Rücken rötlich-braun, der Bauch blässer, mit einigen braunen Stellen. Der Rand der Rücken- und Afterflosse ist etwas schwärzlich. Der Fisch wird über einen Fuss lang und ist aus Brasilien von Delalande mitgebracht worden.  +, Fig. 2. Der Vielfaden mit vier Fäden (Polynemus quadrifilis.)  +,
Fig. 1-4. Die gelbe Kielfeder. (Veretillum luteum.)  +, Fig. 5-10. Der gelbe Sternpolyp. (Astroides luteus.)  +, Er besteht aus einer Vereinigung einer beträchtlichen Anzahl von Polypen, welche sich zurückgezogen als sechseckige Sterne darstellen, und von einer gemeinschaftlichen steinigen Masse oder dem sogenannten Polypengehäuse eingehüllt sind. Dieses Gehäuse hat nur 3 oder 4 Zoll im Umfang und 3 oder 4 Linien Höhe. Die Polypen sind 8 bis 10 Linien lang, walzenförmig und der Länge nach gestreift. Sie haben zahlreiche, in zwei Reihen sitzende und nur wenig vorragende Tentakeln; die Mundöffnung ist eirund und in der Mitte. Sie ziehen sich bei der leichtesten Berührung und auch im Tode zusammen und zurück, so das bloss die Tentakeln und zuweilen der Mund sichtbar sind. Die Polypen sind schöne orangegelb. - Fig. 5. Das Thier in natürlicher Grösse, aus seinem Gehäuse hervorragend. Fig. 6. Ein Polyp, vergrössert. Fig. 7. Dessen oberer Theil einzeln. Fig. 8. Derselbe von der Seite. Fig. 9. Durchschnitt eines vergrösserten Polypen. Fig. 10. Vergrössertes Tentakel.  +,
d. ist die Leinewand, womit das ganze Gebäude ausgekleidet und worauf das Panorama gemalt ist, was man zwischen dem Gerüste erblickt;  +, f. eine nur auf einige Zeit angebrachte Brücke zur Verbindung der Galerie;  +, gg. funfzehn dreieckige Plattformen, auf welchen die verschiedenen Theile des Himmels gemacht wurden;  +,
Nachdem man den Wasserdampf zu Bewegung von Dampfschiffen und von Dampfwagen auf dazu eingerichteten Eisenbahnen benutzt hatte (vgl. Hft. CCIV. Taf. CCLXXXVIII. Band XI. Taf. 20.), war man in England unablässig mit Versuchen beschäftigt, durch Wasserdampf auch die Bewegung von Kutschen auf gewöhnlichen Landstrassen zu erlangen.  +, Ganz neuerdings sind nun diese Versuche mit befriedigenden Resultaten gekrönt worden, und es sind wirklich jetzt in der Nähe von London Dampfdiligencen in Gang gesetzt worden.  +, Ein solcher Dampfeilwagen hat ungefähr die Form der gewöhnlichen Eilwagen, nur ist er etwas grösser. Er führt im Innern des Kutschkastens sechs, und an der Aussenseite fünfzehen Passagiere. Die Einrichtung ist dem Wesentlichen nach folgende. Der Wasserdampf wird in ungefähr vierzig geschweissten eisernen Röhren bereitet: diess hat den Vortheil, dass, wenn ja eine solche Röhre beschädigt werden sollte (obleich diess kaum zu fürchten seyn möchte, da die Röhren mit einem Dampfdrucke probirt worden, der 500mal so stark ist, als der gewöhnliche Druck des Dampfes, durch welchen der Wagen bewegt wird), der Wärter nur die beschädigte Röhre auszuziehen und die Oeffnung zuzuschrauben brauchte; so dass nur wenig Kraftverminderung einträte und der Schaden nach wenigen Minuten reparirt wäre. Aus den Röhren, in welchen der Wasserdampf bereitet wird, gelangt derselbe in die sogenannten Separatoren, aus diesen wird er durch ein Hauptrohr in zwei Kolbencylinder geführt, wo durch ihn die Kolbenstangen bewegt werden, welche durch sogenannte Krummzapfen und Zahnung die hinteren Räder umdrehen. Zugleich ist ein Wassertrog vorhanden, aus welchem so viel Wasser eingesaugt wird, als dazu nöthig ist, um in Dampf verwandelt zu werden. Auf jeder Station wird der Wassertrog gefüllt und so viel Steinkohlen aufgeschüttet, als zur Unterhaltung des Feuers nöthig ist. Der Mechanismus ist so, dass die Kutsche mittelst zweier Lenkräder sich sehr leicht lenken lässt; zum Bergauffahren werden ein Paar Schiebestangen in Bewegung gesetzt. Bei'm Bergabfahren bewirkt ein sogenanntes Premswerk, dass der Wagen wie gesperrt wird, d.h. dass die Friction vermehrt wird. Die Dampfmaschine ist von 12 Pferdekraft, kann aber auf 16 Pferdekräfte gesteigert werden, obgleich auf ebenem horizontalen Wege nur 8 Pferdekräfte nöthig sind und verwendet werden.  +,
Fig. 1. Das vielfarbige Ungeheuer. (Pelor filamentosum, Cuv. u. Valenc.)  +, Fig. 2. Das Japanische Ungeheuer. (Pelor Japonicum, Cuv. u. Val.)  +, Das Vaterland dieses Fisches wird schon durch dessen Namen angedeutet. Im trockenen Zustand erscheint derselbe braun, durchaus mit dunklern Puncten und geschlängelten Flecken. Die Brustflossen haben auf beiden Seiten eben solche Flecken, so wie auch die Schwanzflosse. Die Farbe der Bauchflossen scheint im frischen Zustande gleichförmiger gewesen zu seyn, und die Rückenflosse grössere Marmorflecken gehabt zu haben. Unter der Augenhöhle bemerkt man Spuren von 2 kleinen milchweissen Flecken. Die Nebenfigur zeigt den Kopf von vorn.  +,
Fig. 1. zeigt eine Ansicht des Capellanhofs Raeshult in Smaland, wo Carl Linné oder, wie er hiess, nachdem ihn sein König in den Ritterstand erhoben, Carl von Linné, den 13 Mai 1707 (alten Styls) geboren wurde. Sein Vater, Nicolaus Linnaeus, war Adjunct und später Pfarrer von Stenbrohult, wohin das Dörfchen Raeshult eingepfarrt war, und soll zuerst den Namen Linné angenommen haben, während seine Vorfahren sich bald Lindelius, bald Tiliander nannten. Wie Carl Linné, welcher in dem Studium der Naturgeschichte, und insbesondre der Botanik, so ausserordentliche Bewegungen hervorbrachte, allmählig dasjenige ward und leistete, was ihn in der Geschichte der Wissenschaft stets so rühmlich auszeichnen wird, ist im grössern Texte des Bilderbuchs mit genügender Weitläuftigkeit auseinandergesetzt.  +, Fig. 2. Das Frei- und Rittergut Hammerby in Upland, eine Meile von Upsala. Obleich seine literarischen Arbeiten ihm nicht theuer bezahlt wurden, indem er bei den meisten nur 1 Ducaten für den Druckbogen erhielt, so hatte sich Linné doch, theils dadurch, theils durch seine sehr ausgedehnte ärztliche Praxis ein bedeutendes Vermögen erworben, welches ihm erlaubte, im Jahr 1758 die Landgüter Hammerby und Söfja für 80,000 Rthlr. an sich zu kaufen. Das erste derselben wurde später sein Lieblingsaufenthalt im Sommer; er brachte seine Naturaliensammlungen dahin; erhielt hier Besuche ausgezeichneter Fremden und gab seinen liebsten Schülern dort Vorlesungen. Unter diesen theils angenehmen, theils beschwerlichen und anstrengenden Beschäftigungen gelang es ihm bei seiner mässigen und geregelten Lebensweise, seine Gesundheit in einem leidlichen Zustande zu erhalten, bis zum Jahre 1774, wo er zum erstenmal von einem Schlagfluss befallen wurde, der sich zwei Jahre darauf widerholte und eine traurige Schwäche des Geistes und Körpers hinterliess. Die eigentliche Ursache seines, am 10ten Januar 1778 erfolgten Todes, war ein Blasengeschwür. Sein Körper wurde in einem Gewölbe am westlichen Ende der Kathedrale zu Upsala mit grosser Feierlichkeit beigesetzt, und ihm von seinen Schülern ein Monument von Schwedischem Porphyr errichtet. Auf Befehl Gustav's III. wurde zu seinem Andenken die in den Abbildungen Fig. 3. und 4. beigegebene Gedächtnissmünze geschlagen.  +
Dieser Hof ist eingeschlossen von der Capelle, den Schulsälen, Schlafsälen, Zimmern der Lehrer, und der östlichen Seite der Gebäude, welche die Wohnung des Vorstehers und andere Zimmer enthalten; ein Thurm enthält unter einer Thorfahrt den Haupteingang des Klosters. Der kleinere viereckige Hof ist umgeben von den Wohnungen der Fellows (Collegiaten), der Bibliothek und der Haupttreppe.  +, Die Ober-Schule bildet die westliche Seite des grossen Vierecks, und wird auf dieser Seite von einer Arcade mit doppelten Säulen dorischer Ordnung getragen. - Der Saal ist geräumig und von schönen Verhältnisse, hat am nördlichen Ende einen erhabenen Sitz für den Oberlehrer und andere für die Nebenlehrer.  +, Die Bibliothek ist sehr geräumig und sehr schön eingerichtet.  +,
Fig. 1. Ansicht von Banda.  +, Fig. 2. Die Sunda-Strasse.  +, Wenn man aus dem Indischen Ocean in das grosse Indische Inselmeer gelangen will, so geschieht diess entweder durch die sehr lange Strasse von Malacca zwischen der Halbinsel Malacca und der Insel Sumatra, oder gewöhnlich durch die weit kürzere Sundastrasse zwischen der Insel Sumatra und der Insel Java. Die betreffende Zeichnung stellt ein Schiff dar, welches aus dem Ocean durch diese Strasse seinen Lauf genommen hat, und sich eben in dem engsten Theile derselben, dem Niederländischen Etablissement Anjer auf der Insel Java gegenüber, befindet.  +,
Fig. 1. Das smaragdschimmernde Wasserhuhn. (Porphyrio smaragdinus.)  +, Dieses auf Banda und Java, wahrscheinlich auch Sumatra, auf Landseen lebende kleine Wasserhuhn zeichnet sich durch die gegen das Hinterhaupt hin plötzlich horizontal abgeschnittene Stirnplatte und einen kleinen dornförmigen Anhang der Knochen des Afterflügels aus. Bei dem ausgewachsenen Vogel sind Wangen und Hinterkopf schwarz, die Seiten und der Hintertheil des Halses, der Unterleib und die Seiten lebhaft oder königsblau; der Vordertheil des Halses, Brust und die Gegend der Flügelbeuge (Schulter) grünlich smaragdblau. Rücken; Flügel und Schwanz sind schwärzlichblau mit leichtem grünlichem Schimmer; Unterleib schwarz; untere Deckfedern des Schwanzes weiss; Schnabel, Kopfplatte und Füsse porphyrroth. Die Länge ist 14 bis 15 Zoll.  +, Fig. 2. Das breitgebänderte Wasserhuhn. (Gallinula euryzona.)  +,
Fig. 1. Der bandirte Borstenfisch (Cirrhites fasciatus, Cuv. et Valenc.)  +, Fig. 2. Der gemeine Pomotis (Pomotis vulgaris, Cuv. et Valenc.)  +, hat seinen Namen von der Gestalt seines Kiemendeckels, welcher wegen der Hautverlängerung einem Ohre ähnlich sieht. Er lebt in Weihern und stillstehenden Wassern Nordamerikas, wo er sich im Sand und Schlamm verbirgt, daher man ihn auch Erdbarsch nennt. Am Winkel und an der Hautverlängerung des Kiemendeckels zeigt dieser Fisch einen grossen schwarzen und am hintern Rande der letztern einen kleinen rothen Fleck. Der ganze übrige Körper dieses 6 bis 8 Zoll langen Fisches ist grünlichgelb, etwas broncirt unter dem Bauche blässer. Die Schuppen sind in der Mitte dunkelbraun, amRande heller. Zwischen den weichen Strahlen der Rück-, After- und Schwanzflosse stehen Reihe brauner Flecken. Der übrige Theil der Flossenhäute ist grau, der Augenstern goldgelb.  +,
Auf der obern Hälfte der beigegebnen Kupfertagel ist der Palast so dargestellt, wie man ihn vom Triumphbogen des Generalstabes aus erblickt. Dieses grosse und inposante (sic) Gebäude nimmt ein Areal von 400,000 Q.F. ein. Der Haupteingang befindet sich in der Mitte der südlichen Fronte, die einen grossen freien Platz beherrscht. Zu beiden Seiten befinden sich kleinere Eingänge, mit einem hohen Porticus bedeckt. Der gewöhnliche Eingang befindet sich im Mittelpunct der westlichen Fronte, die 560 F. lang ist. Derselbe ist ebenfalls mit einem Porticus versehen. Die Nordseite des Palastes, welche ihre Fronte der Newa zuwendet, ist 721 F. lang. Das Gebäude besteht aus einem Erdgeschoss mit Ionischer Säulenordnung, aus dem Hauptstockwerk, und einem zweiten Stockwerke mit Corinthischer Säulenordnung.  +, Unter den 90 bis 100 Zimmern und Säulen, die das obere Stockwerk enthält, sind der grosse Ballsaal, die S. Georg's Halle und der weisse Saal die ausgezeichnetsten.  +, Die untere Hälfte der Kupfertafel giebt eine Ansicht des Triumphbogens, welcher vor dem Rigaer-Thore zu St. Petersburg zum Andenken der Rückkehr der kaiserlich russischen Garden aus Paris errichtet worden ist. Durch diesen Triumphbogen gelangt man in eine lange Vorstadt und am Ende derselben an die Barrieren des Haupteinganges zur Stadt.  +
Das Gebäude ist:  +, an der Fronte lang 352 Fuss 4 Zoll  +, an den Flügeln tief 121 - 6 -  +,
Oberst Welsh hat uns in einem 1830 zu London erschienenen Werke: Erinnerungen aus dem Leben der Militärs in Ostindien, mit einigen chinesischen Gaukelkünsten bekannt gemacht, die zum Theil an's Unglaubliche gränzen. Ein Mann streckte, z.B., seine beiden Arme aus, und fing zwei Gaukler von gewöhnlicher Grösse, während sie sich von entgegengesetzten Seiten der Schaubühne in der Luft überschlugen, damit auf, so dass sie wie Handtücher hängen blieben, worauf er zu tanzen begann und sich mehrmals herumdrehte, als ob er durch nichts behindert werde. Das Hauptstück war aber folgendes: Vier Männer bildeten ein festes Viereck, zwei andere traten auf die Schultern derselben, und auf die Schultern dieser beiden stellte sich wiederum ein dritter. Die Gaukler, dessen bereits oben erwähnt, nahm nun eine Leiter und stieg auf die Schultern des letzten, wodurch er so hoch zu stehen kam, dass man ihm von der Schaubühne einen andern Mann zureichte, den er mit der rechten Hand am Leibgürtel ergriff, und ihn eine beträchtliche Zeitlang über seinen Kopf emporhielt. Hierauf erhob er, zum Erstaunen der Zuschauer, den einen Fuss und balancirte sich und die Last auf dem andern. Herauf war er seine lebendige Last plötzlich köpflings unter den Haufen der Gaukler (welche jetzt das menschliche Fussgestell gänzlich umgaben und den Heruntergeworfenen in den Armen auffingen), während der Hauptkünstler zu gleiche r Zeit einen Purzelbaum nach der andern Seite machte und unter der Menge unten verschwand. Ob die Figur, welche er hielt, ein Mensch gewesen oder bloss eine Puppe, konnte man nicht genauer untersuchen, aber dem Aussehen nach war es ein ausgewachsener Mann, lebendig und bei voller Gesundheit; und selbst schon das Balancieren der beiden obern Personen war Erstaunen erregend.  +
Fig. 1. Der Mikiri. (Brachyteles macrotarsus).  +, Fig. 2. und 3. Der Beelzebuth oder Marimonda (Ateles Beelzebuth).  +, Der schlanke Marimonda wohnt am Orinoko oberhalb der Wasserfälle von Atures und Maypures. Der rauhe grobe Pelz ist grösstentheils schwarz; bei'm Männchen ist der Bauch gelblichweiss, bei den Weibchen (Fig. 3) weiss, und im höhern Alter sollen die weissen Haare an den Spitzen einen Goldschimmer annehmen. Rücken und Kopf sind bei jungen Exemplaren grau und werden erst später ganz schwarz. Die Stirnhaare sind nach hinten, die Hinterhauptshaare nach vorn gerichtet, und bilden, indem sie sich begegnen, eine Art Busch. Das nackte Gesicht ist rothbraun; die Augenlider sind fleischfarben; die Augen selbst schwarz aber feurig-glänzend. Er hat nur vier Finger. Von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel ist er 15 Zoll, und der Wickelschwanz 19 Zoll lang. Letzterer scheint in seiner Spitze ein vollkommen ausgebildetes Gefühl zu haben und der Affe greift damit in die kleinsten Oeffnungen und holt damit, was er wünscht, heraus. - Er bewegt sich langsam, ist sanft und furchtsam, doch beisst er auch, wenn er in Angst betrieben wird, wobei er den Ton At-o von sich giebt. - Sie leben truppweise und schützen sich durch gegenseitiges Umschlingen vor der Kälte, wobei sie seltsame Gruppen bilden.  +,
Fig. 2. Der vierbandirte Pelates. (Pelates quadrilineatus).  +, Der Pelates von Port Jackson in Neuholland ist länglich, der Kopf mässig gross, mit etwas stumpfer Schnauze und kleinem Mund. Die grösste Höhe des Körpers beträgt ungefähr 1/3 der Länge. Die Rückenflosse wird bis zum ersten weichen Strahl immer niedriger, wodurch ein Absatz entsteht. Die Brustflossen sind nicht gross, die Bauchflosse entspringt etwas weiter nach hinten, die Schwanzflosse ist halbmondförmig ausgeschnitten. Die Grundfarbe ist silberig und grau, der dunklere Rücken spielt in's Grüne und Blaue. Vier schwärzliche Binden laufen auf beiden Seiten bis zur Schwanzflosse. Die Flossen sind grau. Die Rückenflosse hat 12 harte und 10 weiche, die Afterflosse 3 harte, 10 weiche, die Schwanzflosse 17, die Brustflosse 15, und die Bauchflosse 1 harten und 5 weiche Strahlen. Die Körperlänge beträgt 6 Zoll.  +, Fig. 3. Der gestreifte Beryx. (Beryx lineatus).  +,
Fig. 1. Der Berg Horeb.  +, Ehe man an den Berg Sinai gelangt, betritt man eine Ebene von 3 Englischen Meilen Länge, an deren südlichen Ende sich der Berg Horeb (a. 5.) erhebt, welcher durch eine unregelmässige Bergkette mit dem Berge Sinai (a. 2.) zusammenhängt, von dem ein Theil hinter dem Horeb hervorsieht. Am Fusse des Berges Horeb (bei d. 5.) war das goldne Kalb errichtet; dicht dabei zeigt man eine roh gearbeitete Höhle in dem Berge als die Form, in welcher der Kopf des Kalbes gegossen wurde. Nahe dabei an der Stelle, wo Moses über das Volk Gericht hielt, sieht man einen Sitz mit Stufen, vor welchem auf der Ebene (c. 4.) das Volk versammelt war. Etwas weiter am Berg hinaus (b. 3.) ist der Ort, wo Moses aus Unwillen über die Abgötterei der Israeliten die Gesetztafeln zertrümmert haben soll; diess ist am Fusse eines sehr steilen Wasserrisses (3.), in welchem Moses herabgestiegen seyn soll. Die dunkle Stelle in dem Thale (c. 1.) ist das Kloster. Die Berge bestehen aus Granit und die Ebene ist mit Triebsand überführt.  +, Fig. 2. Das Kloster am Fusse des Berges Sinai.  +,
Fig. 1. Die Capelle über Eliah's Höhle auf dem Sinai.  +, Der raue Pfad vom Kloster nach dem Sinai ist kaum gangbar und fast ohne Spur bis zu einer Schlucht, in der die mit Steinen aufgefüllten Klüfte den Weg bezeichnen. Hier liegt eine der Jungfrau geweihte Capelle. Eine halbe Stunde Wegs hinter derselben mussten unter einem Bogengewölbe die Pilger beichten und die Absolution erhalten, ehe sie weiter stiegen; ein zweiter Bogen steht höher, ehe man auf das Plateau kömmt, wo zum zweiten Mal gebeichtet und absolvirt wurde, damit Niemand, wenn er das erstemal eine Sünde vergessen hätte, mit dieser beladen auf den Gipfel des Sinai komme. - Die an diesen Bögen fungirenden Mönche bewohnten früher das kleine an die Capelle stossende Kloster (b. 1.). Die Capelle steht über der Höhle, in welcher Eliah wohnte, als er in die Wüste geflohen war; dieselbe ist eine kleine Grotte, die einst mit Gemälden geziert war, ehe sie von den Arabern zerstört wurden. Rechts von dem Gebäude (a. 2.). geht der Weg nach dem Berge weiter. - Die am Anfange der Ebene stehende Cypresse, die einzige Spur von Grün, ist mit einer Mauer umgeben und dankt ihr Fortbestehen einem an ihrem Fusse liegenden schönen Brunnen.  +, Fig. 2. Der Felsen in Rephidim.  +,
Fig. 1. Gipfel des Berges.  +, Fig. 2. Ansicht des ganzen Berges.  +, Der Vordergrund (cc) ist die Gegend, wo die Amalekiter gelagert waren und von Josua geschlagen wurden. Die Ebene setzt sich links um den Berg fort und führt in das Thal Rephidim. Auf der Spitze des Berges (a 2) sieht man die Capelle und die Moschee. Rechts (b 1) ist der Platz, wo Moses stand, als seine Hände von Aaron und Hur unterstützt wurden.  +,
Fig. 1. Der Dachsmarder mit dem Larvengesicht. (Melogale personata.)  +, Dieses wegen gleicher Aehnlichkeit mit dem Dachs und mit dem Marder zu einer eignen Gattung erhobene Thier lebt in der Nachbarschaft von Rangun in Ostindien. Ueber seine Lebensweise ist nichts bekannt. Es hat in jedem Kiefer 6 Vorder- und 2 Eckzähne, im Oberkiefer nur 10 Backenzähne (nämlich 6 falsche Backenzähne, 2 Reiss- und 2 Höckerzähne), im Unterkiefer 12 (nämlich 2 falsche mehr) Backenzähne. Die Schnauze ist spitz und lang, der Körper langgestreckt, Beine kurz und stark, die hintern länger; alle haben 5 Zehen, die Sohle ist an den vordern ganz nackt, an den hintern nur der Zehen- und Mittelfusstheil. Die Nägel sind hinten wie bei den Hunden, vorn lang und stark. Der obere Theil des Kopfs ist röthlichbraun, zwischen den Augen ein grosser, heller, dreieckiger Fleck, auch Lippen, Wangen, und der Theil an Auge und Ohr sind weiss, während die Seiten der Schnauze und die Haare zunächst den Ohren dunkelbraun sind; diess giebt das Ansehen einer dunkeln Larve. Kehle und Hals sind weiss, der übrige Körper röthlichgrau, der buschige Schwanz ist oben mehr braun, unten weiss. Von der Schnauze bis zum After ist es 1 Fuss 1 Zoll lang, der Schwanz halb so lang.  +, Fig. 2. Der Panda. (Ailurus refulgens.)  +,
Fig. 1.1'. Die goldhaarige Porpita. (Porpita chrysocoma.)  +, Sie unterscheidet sich besonders durch die schönen goldfarbigen Tentakeln am Rande des Hutes. Fig. 1. stellt das Thier von der obern Seite dar, wo man durch das durchsichtige Gewand hindurch den knorpeligen Körper mit seinen Rippen sieht; wo das Gewand den Körper überragt, da werden die strahlenförmigen Muskelbündel desselben sichtbar. Fig. 1'. stellt dasselbe Thier von der untern Seite dar, mit der rüsselförmig hervorstehenden Mundöffnung und den sie umgebenden inneren Tentakeln oder Saugnäpfen; hinter der Mundöffnung liegt der birnförmig ausgedehnte Magen des Thiers in der Mitte des Körpers, und um diesen herum, von den innern Tentakeln verdeckt, die Eierstöcke. Die Nebenfigur A. zeigt ein vergrössertes Tentakel des Umkreises.  +, Fig. 2. Die Atlantische Porpita. (Porpita atlantica.)  +,
Das Diorama (aus dem Griechischen (...), zwei, und (...), Ansicht) ist ein Gebäude, worin zwei Gemälde ausgestellt sind. Erfinder dieser Gemälde sind die Maler Daquerre und Bouton zu Paris, welche die Illusion dadurch erhöhen, dass der Betrachter keine Vergleichung anstellen kann zwischen dem Gemälde und Gegenständen ausser demselben, und dass das Licht, welches die Gemälde von vorn und hinten beleuchtet, auf verschiedene Weise modificirt wird. - Die Dioramas dienen bis jetzt nur als Speculation, das Aeussere der Gebäude ist also wenig berücksichtigt, es kam dabei bloss darauf an, auf einer nicht grossen Grundfläche 2 Gemälde auszustellen und ein drittes immer zur Ausstellung vorzubereiten, und zum Wechsel bereit zu halten.  +, Der eigentliche Schauplatz ist ein leicht gebauter runder Saal, dessen Mitte von einem Achsenpfeiler getragen wird, der sich in einer Pfanne dreht, so dass vermöge eines einfachen Mechanismus ein einziger Mensch den Saal um seine Achse drehen kann. Ein Fünftheil der Wand des Saales fehlt, und diese Oeffnung legt sich bei den theilweisen Umdrehungen des Saals genau an die verticalen Seitenwände, welche den Schauplatz immer bis zu den Seiten der Gemälde verlängern und dessen Gränzen decken. - Die Gemälde sind auf Leinwand gemalt, 65 Fuss breit und 42 hoch, sie können von hinten als Transparents, und auch von vorn und oben beleuchtet werden, durch die an beiden Puncten angebrachten grossen Glasfenster; die ungeheure Lichtmasse wird bisweilen durch farbige Schirme verschiedentlichst modificirt, und bringt so alle Nüancen des Tages- und Mondlichtes hervor. - Jedes Gemälde wird auf diese Weise etwa 1/4 Stunde lang dem Zuschauer ausgestellt, und dann die Oeffnung des Saals zu dem andern Gemälde gewendet. Die Gegenstände dieser Gemälde sind architectonische und landschaftliche. Um die Illusion vermöge der verschiedenen Beleuchtung zu erhöhen, muss sich der Zuschauer in der Dämmerung befinden, und desswegen ist der Saal in gebrochenen grünlichen Farben decorirt und sehr spärlich von oben erleuchtet, indem durch durchsichtige farbige Arabesken im Plafond das Licht hereinfällt. Der Saal hat 35 F. Durchmesser, eben so viel Höhe, und kann 250 Personen fassen; die Oeffnung, durch welche das Gemälde angesehen wird, ist 22 F. breit und 20 hoch.  +, Fig. 1. Das Pariser Diorama im Aufriss.  +,
Was sind alle Fontainen, welche die Gartenkunst durch Hülfe hydraulischer Maschinen oder durch Wasserdruck hervorgebracht hat, was ist Wilhelmshöhe, was St. Cloud, was Versailles gegen die einfache Majestät dieses Quells, welcher zur Bewunderung der allgewaltigen Natur fortreisst! Wenn man sich (erzählt Volmer) durch die schauerliche Stille des Urwaldes nähert, so hört man ein fernes dumpfes Brausen; dieses wird immer lauter und lauter, bis es wie das volle Tönen der tiefsten Orgel anschwillt; endlich erreicht man ein herrliches enges Thal, in dessen heiliger Ruhe nur das Tosen des Wasserfalls eine ewige Stille unterbricht. Hier unter dem prächtigsten, reichsten Pflanzenwuchs, unter Dattelpalmen, deren Blätter 80 Fuss Länge haben, hier umgränzt von der stolzesten Pflanzenform, welche die Natur hervorzubringen vermocht hat, von der Urania speciosa, - hier entspringt der Uruguay aus dem Felsen unmittelbar, in einer Stärke, die zum Bewundern hinreisst. Die Oeffnung des Felsens ist viereckig, wie gemeisselt; aus derselben setzt die Wassermasse in einer Breit von 15, und einer Dicke von 8 Fuss hervor, den prächtigsten Springbrunnen der Erde bildend; 60 Schritte ist die Sehne des Bogens, den er bildet, lang, über 50 Fuss hoch und mit solcher Kraft sprüht das Wasser hervor, dass man unbenetzt unter dem mächtigen Bogen hindurch gehen kann.  +
Die auf der obern Hälfte abgebildete Seilbrücke ist eine Art von Fähre, die in der Luft schwebt, und durch Ochsen hinüber und herübergezogen wird. Der Obrist Hamilton traf dieselbe in der Provinz Tunja.  +, Auf der unteren Hälfte der Tafel ist eine noch unvollkommenere und unbequemere Vorrichtung zum Passiren eines Flusses abgebildet, wie sie derselbe Reisende mittheilt. Mittelst dieser Seebrücke setzt man, z.B. über den Fluss Suares in der Provinz Socorro (Columbia.)  +
Fig. 1. Der heilige Fasan. (Phasianus veneratus, Temminck.)  +, Fig. 2. 3. Der buntfarbige Fasan. (Phasianus versicolor, Vieillot.)  +, Das Vaterland dieses Fasans ist Japan. Der Scheitel, Nacken und obere Theil des Halses sind goldgelb, mit purpurrothem und violettem Widerschein; Ober- und Vordertheil sind hellblau mit violettem Schimmer; der untere Theil des Halses, die Brust und die untern Theile des Körpers sind glänzend dunkelgrün; Mantel und Schulterdeckfedern sind, auf herrlich metallgrün, purpurroth und violett glänzendem Grunde, mit kleinen gelblichweissen Zonen bedeckt und goldgelb gesäumt; Rücken und Bürzel sind graugrünlichwiderglänzend; die Deckfedern schillern grau, lilla (sic) und grün. Fig. 2. ist das Männchen und Fig. 3. das Weibchen, welches hinsichtlich der Farbe dem Europäischen Fasanenweibchen gleicht.  +,
Dieser Fisch zeichnet sich besonders durch die lange und dünne Schnauze aus, welche über ein Viertel so lang ist, als der ganze Körper. Der Körper ist sehr hoch, über die Hälfte höher, als lang. In Flüssigkeit aufbewahrt, erschien der Körper röthlichgrau, soll aber frisch cirtronengelb seyn. Auf beiden Seiten über den Augen ist ein grosser, dreieckiger, brauner Fleck zu bemerken. Der Raum zwischen beiden Flecken ist grau. Dieser Fisch hat ungefähr eine Länge von 6 Zoll, lebt in den Gewässern der Gesellschafts- und Sandwichinseln, aber auch in den Indischen Meeren.  +, Fig. 2. Das Hackbret. (Zanclus cornutus, Cuvier et Valenc.)  +, Die Schnauze dieses sonderbar gestalteten Fisches läuft kegelförmig zu; die Spitze der Rückenflosse verlängert sich in einen Faden, welcher zweimal länger ist, als der Körper. Der Körper zeigt drei breite schwarze Binden. Dieser Fisch wird 9 bis 10 Zoll lang und darüber. Er lebt zwischen den Inseln des stillen Oceans und im Indischen Meere. Die Bewohner der Molukken hegen eine abergläubische Furcht vor diesem Fisch; er besitzt übrigens ein vortreffliches Fleisch und wird 12 bis 15 Pfund schwer.  +,
In den letztern Jahren sind zur Erleichterung des Transports in England mehrere Eisenbahnen angelegt worden, aber alle werden von derjenigen zwischen Manchester und Liverpool weit übertroffen.  +, Liverpool liegt auf dem rechten Ufer des Mersey, an der Mündung dieses Flusses in's Ireländische Meer, und ist bekanntlich nach London die reichste und bevölkertste Handels- und Havenstadt, sie zählt gegen 180,000 Einwohner. Vier und dreissig Englische Meilen (deren 5 auf eine Deutsche gehen) von Liverpool entfernt liegt Manchester, eine der grössten Fabrikstädte, in welcher allein mehr als 30,000 Webstühle im Gange sind. Diese beiden Städte nun sind durch eine über 6 Deutsche Meilen lange Eisenbahn, auf welcher sich Dampfwagen bewegen, trotz der grossen Schwierigkeiten des dazwischen liegenden Terrains mit einander verbunden worden. Das Geld dazu ist durch Actien aufgebacht worden. Nachdem das Parlament zur Unternehmung seine Einwilligung gegeben hatte, begann die Ausführung im Juli 1826 unter Stephenson's Leitung, und den 15ten Septbr. 1830 wurde die Eisenbahn eröffnet.  +, Sobald man unter den Magazinen hervorkommt, sieht man einen unbedeckten Raum, welcher auf beiden Seiten durch eine Mauer begränzt ist. Im linken Winkel befinden sich die Bureaus, hart am Eingange in eine düstere Höhle, welche der Anfang des grossen Tunnels oder des unterirdischen Durchstiches ist. Er wird durch ein grosses, mit Eisen beschlagenes Thor verschlossen. Etwa 800 Schritte weit hat man bis zum Anfange der geneigten Ebene, welche vollkommen geradlinigist und bis an das 5,940 Fuss entfernte andere Ende des Tunnels bei Edge-Hill sich gleichförmig, auf jede drei Fuss 3/4 Zoll erhebt. Die ganze Länge an Wapping bis zur Oeffnung des Tunnels von Edge-Hill beträgt eine gute halbe Stunde, und der Tunnel steigt so, dass die obere Oeffnung 123 Fuss höher ist, als der untere Eingang.  +,
In den letztern Jahren sind zur Erleichterung des Transports in England mehrere Eisenbahnen angelegt worden, aber alle werden von derjenigen zwischen Manchester und Liverpool weit übertroffen.  +, Liverpool liegt auf dem rechten Ufer des Mersey, an der Mündung dieses Flusses in's Ireländische Meer, und ist bekanntlich nach London die reichste und bevölkertste Handels- und Havenstadt, sie zählt gegen 180,000 Einwohner. Vier und dreissig Englische Meilen (deren 5 auf eine Deutsche gehen) von Liverpool entfernt liegt Manchester, eine der grössten Fabrikstädte, in welcher allein mehr als 30,000 Webstühle im Gange sind. Diese beiden Städte nun sind durch eine über 6 Deutsche Meilen lange Eisenbahn, auf welcher sich Dampfwagen bewegen, trotz der grossen Schwierigkeiten des dazwischen liegenden Terrains mit einander verbunden worden. Das Geld dazu ist durch Actien aufgebacht worden. Nachdem das Parlament zur Unternehmung seine Einwilligung gegeben hatte, begann die Ausführung im Juli 1826 unter Stephenson's Leitung, und den 15ten Septbr. 1830 wurde die Eisenbahn eröffnet.  +, Sobald man unter den Magazinen hervorkommt, sieht man einen unbedeckten Raum, welcher auf beiden Seiten durch eine Mauer begränzt ist. Im linken Winkel befinden sich die Bureaus, hart am Eingange in eine düstere Höhle, welche der Anfang des grossen Tunnels oder des unterirdischen Durchstiches ist. Er wird durch ein grosses, mit Eisen beschlagenes Thor verschlossen. Etwa 800 Schritte weit hat man bis zum Anfange der geneigten Ebene, welche vollkommen geradlinigist und bis an das 5,940 Fuss entfernte andere Ende des Tunnels bei Edge-Hill sich gleichförmig, auf jede drei Fuss 3/4 Zoll erhebt. Die ganze Länge an Wapping bis zur Oeffnung des Tunnels von Edge-Hill beträgt eine gute halbe Stunde, und der Tunnel steigt so, dass die obere Oeffnung 123 Fuss höher ist, als der untere Eingang.  +,
Delhi liegt auf dem linken Ufer des Flusses Jumna, etwa 980 Engl. Meilen Weges in nord westl. Richtung von Calcutta. Die Umgegend ist unfruchtbar, und der Fluss zwar breit, aber zur trocknen Jahreszeit nicht mit schwer beladenen Booten zu befahren. Die neue Stadt liegt am Ufer des Jumna, der ausgedehnten Masse von Ruinen gerade gegenüber, welche den Standort der alten Mahomedanischen Stadt bezeichnen. Sie hat etwa 7 Engl. Meil. Im Umgang und ist mit einer starken Mauer und einem breiten Graben umgeben. Die Stadt hat 7 Thore, welche sämmtlich aus Quadersteinen aufgeführt sind.  +, Die Kaiserburg von Delhi ist vom Schah Jehan erbaut, und von einer an manchen Stellen 60 Fuss hohen mit Schiessscharten versehenen Mauer umgeben, die fast eine Englische Meile Umfang hat und zwei prächtige Thorwege besitzt, von denen jeder durch eine nicht ganz so hohe Schanze vertheidigt wird. Die Mauern bestehen durchgängig aus rothem Granit und sind mit einem breiten Graben umgeben. Das Schloss ist übrigens nicht sehr fest und gewährt bloss gegen Pfeile und Musketenfeuer Schutz. Das Innere ist eine sonderbare Mischung von Lehmhütten und Marmorpalästen, von vernachlässigten Gärten und hübschen Höfen, von schmutzigen Viehhöfen und Pavillons von weissem Marmor.  +, In diesem Palaste residirt der jetzige Kaiser, Schah Acbar, Sohn des unglücklichen Schah Aulum, und ist eigentlich nur ein Engl. Pensionär. Die Engländer haben ihm aber, aus Gründen der Politik, die leeren Insignien seiner Würde mehrenteils gelassen.  +,
Fig. 1. Der weissnackige Kranich. (Grus leucauchen, Temm.)  +, Das Vaterland dieses Vogels ist Japan. Scheitel, Hinterkopf, Nacken und der ganze hintere Theil des Halses haben, nebst der Kehle, eine schöne weisse Farbe; die übrigen Theile des Körpers sind mehr oder weniger aschgrau; die Füsse sind lackroth.  +, Fig. 2. Der weisse oder Riesen-Kranich. (Grus leucogeranus, Pallas.)  +,
Fig. 1. Der schöne Macropode. (Macropodus venustus, Cuv. et Valenc.)  +, Das Vaterland dieses Fisches ist China. Fast alle Flossen desselben endigen sich in lange feine Fäden. Der Mund ist queer gespalten. Der Körper ist mit abwechselnden grünen und rothen breiten Binden gefärbt.  +, Fig. 2. Die gemeine Colisa. (Colisa vulgaris, Cuv. et Valenc.)  +,
Die Topasmine zu Capâo.  +, In der Brasilianischen Provinz Minas Geraes liegt, eine Tagesreise von Villa Rica, die Topasmine, deren Abbildung (im obern Theile linker Hand) unsere Tafel darstellt. Sie besteht aus zwei tiefen Schürfstellen oder Gruben, und die eine derselben kann wohl eine Ausdehnung von zwei Englischen Morgen haben. Die Gangart der Topase ist eine sehr fein zertheilte glimmerartige Substanz, die dem erdigen Talke nahe steht, auch etwas Quarz und grosse Crystalle von Spiegeleisenerz enthält. In diesen Minen arbeiten Neger.  +, Die Diamantenwerke von Mandanga, am Flusse Jiquitinhonha, in Brasilien.  +,
Der Diamant ist entweder farbenlos, oder von lichtgelber in's Weingelbe, und von dieser durch's Zimmtbraune in's fast Schwarze, wie auch von blassgrüner in's Gelblichgrüne, von bläulichgrauer in's Berlinerblau, und von blassrother in's Rosenrothe sich ziehender Farbe (siehe Fig. 20.); auch kommt er häufig mit rostfarbigen Flecken vor.  +, Man findet den Diamant krystallisirt in regelmässigen, aus zwei vierseitigen, mit ihren Grundflächen vereinigten, oder in keilförmigen Achtecken. Das erste ist seine ursprüngliche Form, und das letzte eine blosse Spielart. In Fig. 1, 2, 3 und 4 sind dergleichen Krystallisationen roher Diamanten dargestellt.  +, Man schneidet und schleift die Diamanten in doppelter Absicht, einmal um die natürliche Oberfläche des Steines symmetrisch vermittelst einer Anzahl geschliffener, vieleckiger Flächen zu theilen und dadurch den wunderbaren Glanz dieses schönen Edelsteines auf's Vortheilhafteste darzustellen; und zweitens, um durch Wegschneiden die unter der Oberfläche befindlichen sogenannten Federn wegzubringen, welche der Schönheit und dem Werthe des Steines wesentlichen Eintrag thun. Die Diamanten werden als Brillanten, Rosetten und Tafelstein geschnitten. Der Brillant hat billig den höchsten Werth, da diese Form den besondern Glanz dieses Steins am vortheilhaftesten zeigt.  +,
Auf der beifolgenden Kupfertafel sind die Ueberreste dieser merkwündigen Ruine des Alterthums abgebildet, wie sie sich, von den vier Weltgegenden betrachtet, ausnehmen. Dem Nimrod wird die erste Begründung Babylon's und dieses bergförmigen Thurmes in der Stadt, nicht ganz 200 Jahre nach der Sündfluth, zugeschrieben. Dass dieser erstaunliche Bau vor der vollendung plötzlich gestört wurde, lesen wir nicht allein in der heiligen Schrift, sondern auch auf das Bestimmteste in mehrern alten Classikern, und auch die Ueberlieferungen entfernter heidnischer Nationen unterstützen diese Thatsache auf manichfache Weise.  +, Nebucadnezar verwandelte diese erstaunliche Ruine in eine Hauptzierde seiner Residenz, indem er auf die alten festen Grundlagen einen Tempel baute. Da er aber in allen Zusätzen, welche er für nöthig hielt, den ursprünglichen Zweck des Gebäudes beibehielt, so lassen sich noch immer Spuren auffinden, in Folge welcher die jetzigen Ueberbleibsel zum Theil dem höchsten Alterthume zugeschrieben werden müssen. Und da sich kaum daran zweifeln lässt, dass Xerxes bei seiner Zerstörung des Tempels alles zertrümmert habe, was von dem Babylonischen Monarchen herrührte, so scheint es nicht ganz unwahrscheinlich zu seyn, dass, was wir jetzt auf dem verbrannten Gipfel der Pyramide sehen, d.h. die zerrissene Mauer und die umhergeschleuderten Bruchstücke nebst ihren zum Theil verglas'ten Massen, ein Theil des Stockwerkes des ursprünglichen Thurmes sind, der vom göttlichen Blitze zerschmettert wurde, und auf dessen demantene Substanz der König seinen prächtigen, aber minder dauerhaften Bau gründete.  +, Nach Strabo hatte dieser bergartige Thurm 500 Fuss in's Gevierte, 500 Fuss Höhe und bestand aus 8 Stockwerken, zu welchen man auf Stufen gelangte, die an der Aussenseite angebracht waren.  +,
Fig. 1. Der Vansire. (Athylax Javanicus, Cuv.)  +, Fig. 2. Der Mangue. (Crossarchus obscurus, Fr. Cuv.)  +, Fig. 3. Der schwarze Benturong. (Ictides niger, Cuv.)  +,
Fig. 1. u. 2. Der starkschnäbelige Specht. (Picus validus, Temminck.)  +, Fig. 3. Der Müllerspecht. (Picus pulverulentus, Temminck.)  +, Fig. 4. 5. Der Specht mit dem Blutfleck. (Picus percussus, Temminck.)  +,
Der buschige Ueberallkiemer. (Homopneusis frondosus.)  +, Dies ist eine der merkwürdigsten medusenähnlichen Thierbildung, welche durch die Duperreysche Reise um die Welt bekannt geworden ist. Es ist ein scheibenartiger Körper; an der olivengrüngelben untern Seite findet sich ein violettfarbiger Mund. Oben ist das Thier mit buschigen dicken Kiemen bedeckt, die mit vier rosenrothen Stämmen entspringen, und sich immer mehr zuästelnd, in eine Menge blaugraue kleine Zweige aufhören. Der Körper, von weicher Consistenz, ist nur drei Zoll breit, die Kiemenzerästelungen aber geben ihm an sechs Zoll Durchmesser.  +, Das Thier wurde an einem Felsen der Insel Waighiou festhängend gefunden.  +
Wir sehen hier den am 8. Juli 1831 zuerst bemerkten Ausbruch einer etwa 9 Meilen von der Küste von Sicilien entfernten vulkanischen Insel, nach einer Zeichnung, welche zu Anfang August von einem Englischen Officier, von dem Schiffe S. Vincent aus, aufgenommen wurde. Man sieht, wie Rauch, Feuer, Wasser und Steine fortwährend in die Höhe geschleudert werden, was mit einem donnerähnlichen Getöse geschah.  +
Am 29. September 1831 besuchte eine Gesellschaft Französischer Naturforscher, die indess seit zwei Monaten durch den Vulkan immer mehr aus dem Meere herausgehobene und vergrösserte, von den Engländern in Besitz genommene Insel, und bestieg und untersuchte sie.  +, Fig. 1. zeigt die Insel im Ganzen, welche einen Umfang von 700 Meter betrug, und gegen Norden 200 Fuss, gegen Süden 30-40 Fuss hoch war. In der Mitte befand sich ein mit orangegelbem, fast kochendem Wasser gefüllter Krater, von welchem, wie aus den Spalten des Bodens, sich weisse Dämpfe erhoben.  +, Fig. 2. giebt eine innere Ansicht des Kraters. (Zu Anfang des Jahres 1832 schien der aus dem Meere vorragende Theil der Insel wieder zerstört und verschwunden zu seyn.)  +
Fig. 1. Der Malkoha mit farbigem Schnabel. (Phoenicophaeus calyorhynchus, Temm.)  +, Dieser Vogel zeichnet sich besonders durch die bunte Färbung des Schnabels aus und den sehr langen keilförmigen Schwanz. Letzterer, so wie die Flügel sind veilchenfarbig, die übrigen Theile röthlich kastanienbraun oder grünlichschwarz; Füsse schwarz. Die Länge beträgt 19 Zoll. Er lebt auf der Insel Celebes.  +, Fig. 2. Der Bartvogel mit dem Schnurrbart. (Bucco mystacophanes, Temm.)  +,
Fig. 1. Der Papuanische Frosch. (Rana papua.)  +, Fig. 2. Der Goldstreiffrosch. (Rana aurea.)  +, Ist 2 1/2 Zoll lang, die Augen sind hervorragend, die Haut glatt, der Körper oben himmelblau, unten blauweiss, hinter den Augen läuft ein Goldstreifen bis zu den Schenkeln, die Füsse sind weiss. Lebt sehr häufig im Macquarieflusse in Neuholland.  +,
Fig. 1. 2. Das marmorirte Onchidium. (Onchidium marmoratum.)  +, Diese Schnecke, welche auf den Felsen um Port Praslin in Neu-Ireland sehr häufig gefunden wird, ist, ausgestreckt, höchstens 12 Linien lang, oben olivenfarbig, schwarz marmorirt, die Bauchscheibe oder der Fuss und der Untertheil des Mantels sind hellgelb. Das Meer bedeckt sie nur ungefähr 4 Stunden täglich, und sie ist daher meist einer bedeutenden Hitze ausgesetzt. Fig. 1. das Thier von oben. Fig. 2. von unten.  +, Fig. 3. 4. Das gekörnte Onchidium. (Onchidium granulosum)  +,
Fig. 1. Die Kaiserl. Akademie der Künste zu St. Petersburg.  +, Alle drei Jahre findet im Monat September eine Ausstellung von den Producten der einheimischen Künstler statt.  +, Fig. 2. Die Säule zum Gedächtniss des Kaiser's Alexander.  +,
Seit mehr als dreihundert Jahren kennt man die heilsame Wirkung dieser zwei Stunden von dem Dorfe Leuk am Fusse des Gemmi gelegenen Bäder. Im Umkreis von einer halben Stunde finden sich etwa ein Dutzend heisse Quellen, von denen die grosse oder Lorenzquelle die drei Bäder des eigentlichen Badedorfs versorgt. Es sind der Bäder drei, das Hauptbad, das Bad der Edlen von Werra, jedes in vier Abtheilungen und das Züricher Bad in zwei Abtheilungen. Jede Abtheilung fasst 20-30 Personen. Das Wasser muss 10-20 Stunden lang gestanden haben, ehe der Badende es, ohne sich zu verbrühen, darin aushalten kann. Desswegen werden die Bäder des Abends frisch angelassen, und von des Morgens 4 bis 10 Uhr, und Nachmittags von 2-5 Uhr wird es von den Badenden besucht, die mit einer halben Stunde Aufenthalt darin anfangen, und nach und nach diesen verlängern, bis sie 8 Stunden darin verweilen. Man badet gemeinschaftlich in wollenen Bademänteln und Uebermäntelchen. Die mit einem Geländer versehenen Queergänge zwischen den Abtheilungen dienen Fremden und Bekannten der Badenden, diesen einen Besuch abzustatten. In jede Badeabtheilung geht eine offene Röhre, durch welche das heisse Quellwasser rinnt, wo die Badenden, auch zum Trinken schöpfen. Das Wasser ist geruch- und geschmacklos, und hat sich gegen Gicht, Rheumatismus und Hautkrankheiten sehr wirksam bewiesen.  +, Das Bad liegt in einer wilden romantischen Gegend, wo der Weg sich an einer steilen Felswand herabwindet, wie auf Fig. II. zu sehen ist. Fig. I. sieht man das Innere des Badeortes, wovon sich das eine steinerne Badegebäude vor den übrigen auszeichnet. Fig. III. zeigt das Innere des Hauptbades.  +
Fig. 1 u. 2. Der rothe Fuchs.  +, Fig. 1 stellt den rothen Fuchs in seinem Winterpelze dar. Der ganze Obertheil des Körpers ist glänzend und rein dunkelroth, nur der Kopf etwas blässer. Der ebenfalls rothe Schwanz hat einen Ueberflug von schwarz, weil die Haarspitzen diese Farbe haben. Der Saum der Oberkinnlade, die ganze Unterkinnlade, der Hals, die Brust, die äussere Fläche der Schenkel und Hinterbeine, der Bauch und das Schwanzende sind weiss. Diese Fuchsart findet sich sehr häufig in den gemässigten Theilen Nordamerika's und lebt, wie die unsrige, in unterirdischen Bauen. Man hat in Paris ein Männchen und ein Weibchen, welches letztere vier Junge geworfen hat, die behaart, aber blind waren, wie junge Hunde. Sie waren einen Monat lang ganz mit dem grauen weichen Haar bedeckt, wie sie Fig. 2. abgebildet sind.  +, Fig. 3. Der neuholländische Hund.  +,
Fig. 1. Der bleifarbige Trappe. (Otis caerulescens, Temminck.)  +, Fig. 2. Der geöhrte Trappe. (Otis aurita, Latham.)  +, Er ist der kleinste aller bis jetzt bekannten Trappen und zeichnet sich durch 5 bis 6 hinter der Ohröffnung entspringende Schwungfedern aus. Das Vaterland dieses Vogels ist das indische Festland.  +,
Fig. 1. Der indische Seegelfisch. (Histiophorus indicus, Cuvier et Valenc.)  +, Sowohl dieser, als der folgende Fisch haben ihren Beinamen von der hohen Rückflosse, die bei ihnen, wenn sie an der Oberfläche des Wassers schwimmen, eine Art von Seegel bildet. Die Farbe des lebenden Fisches ist röthlich braun, seine Länge 7 bis 14 Fuss und sein Aufenthalt das rothe und indische Meer, und die Küste von Sumatra.  +, Fig. 2. Der zierliche Seegelfisch. (Histiphorus pulchellus, Cuvier et Valenc.)  +,
Fig. 1. Das Bildniss Francesco Petrarca's, eines der größten Dichter, die Italien aufzuweisen hat, im geistlichen Ordensgewande und mit dem Lorbeerkranze. Er ist den 20. Julius 1304 zu Arezzo geboren, wurde den 8. April 1341 auf dem Capitol in Rom von den Händen des Senator Orso, Grafen von Anguillara, als Dichter mit dem Lorbeerkranze gekrönt, bei welcher Gelegenheit ihn der König von Neapel, Robert von Anjou, mit seinem eignen Gewande bekleidet hatte; und starb den 19. Julius 1374. Er hat treffliche Gedichte hinterlassen und sich um die Reinheit und den Wohllaut der Italienischen Sprache sehr verdient gemacht.  +, Fig. 2. Petrarca's Wohnung im Dorfe Arqua, im Aufriss und Grundriss. In dem mit 1 bezeichneten Zimmer ist er gestorben.  +, Fig. 3. Petrarca's Grab, ein grosser Sarkophag aus Granit, befindet sich auf einem freien Platze vor der Kirche des Dorfes Arqua.  +,
Vor jeden Schlitten ist nur ein Rennthier gespannt und jedes Rennthier ist an den vor ihm fahrenden Schlitten befestigt. Fünf dergleichen Rennthiere und Schlitten, wie man sie auf unserer Tafel sieht, nennt man ein Raid.  +, Das Geschirr des Rennthieres besteht aus einem Kummt von Rennthierfell. Unten befinden sich an demselben zwei kleine Stück gepolsterten Leders von ovaler Gestalt, die zwischen den Beinen des Thieres hängen, und an welche die Zugleine mittelst eines Schleifknotens geschlungen ist. Um den Leib des Thieres ist ein Gurt von farbigem Tuche gelegt, welcher die Zugleine unter dem Bauche hält, damit sie dem Rennthiere nicht zwischen den Beinen hin- und herschlage. Das Kopfgestell des Zaumes ist von Seehundsfell und gleich einer Halfter. Es ist nicht leicht, sich in einem Pulk im Gleichgewichte zu erhalten, und ein Ungeübter überschlägt sich desshalb häufig.  +, Die unterste Abtheilung stellt einen Zug Packschlitten dar.  +,
Fig. 1. Die javanische Mangouste. (Herpestes Javanicus, Cuvier.)  +, Das Thier hat einen braun und schwarz gesprenkelten Pelz und, gleich andern seiner Gattung, einen ziemlich grossen Stinkbeutel, welcher neben dem After liegt. Das abgebildete Exemplar war so zahm, wie eine Hauskatze. Java und das indische Festland sind das Vaterland desselben.  +, Fig. 2. Das javanische Frettchen. (Putorius nudipes, Cuvier.)  +,